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Dresdner Nachrichten : 09.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-09
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.12.1885
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11 >, Fs wan>qc I»ic Äk«K?N,aLjU Znlera» «yimm —^ -. «Mir Po» vl>a->-»stem u. koaier. Molit-Tluib»», «5v.Jnvqjrboi- . W. Muttcr Gorsiv. d. Bizuit. — "iqliii-Tevlit,!. AurAucl- Monnlcrivt« leüie Ber- »-"»»«tikett. uLwortsae yulcil vnt-Sü?» — "jräumiixnmt'ouUjluil, i vd Poiiemtablunr. an: Annonccii- lrsdntNltin Tageklatl für Politik, zlickriikliin«. iesMrvcrkckr. SirscnvMt. MindcnM. klLIltzlltz ULÜ I-ML8, Lluawtlrch emAstroSeo V. Iketrlor, -IltmuiKt 15. 61. 2se1iLLlrs1'8 HikliÄlä I^rlluIIei') o 8op»>I«i>str>„o 3. »m minner ttotel. ^ Solei LwktUvlldos. LuzLbwx» Lrousll-LrLn, »»«rl« SM»«»«,. -4IIvIn>««r ^a-oolisnlt. ISkMWSVSilGAM«« 8opt>I«n»te»»»s 3. »m r^Inger ! vrSssto» I-nzor optiselior uuck vlekti luclior Vanivu. I4ek«IbN4«r - >pp»r»t», I,»t«nis mnsi»», LelvpItNv«, 8Iu>tI»-upvn, Ll-mcutv, LrUIeii, Op--ru«In,er, Hinrnlowscer, Vvrometsr otv. kadrlü unü voator: frleürlolistr. 14. lelspkonLnsokluss 330. s? Jullus LvIlLÜUvK, ^ »w 8e« 40. kstroleum-I^Lmxsn. ^ Lörrsn-Lronlsuedtsr. rd'Wr^I!»Mr8MNr8MW«S!^M8Mlr8«->S!'Wr8»SMAÄ ^ ll 0 I 1 II ^ I III ^VLseLö-HLNukMvi unä ILs.Z3.2M kär Lrs.rlt-^L8iAÜM§sn, beüuäet Lioli Lirltv 8ekrvN»viKa88v I. H)o» T/D4K , I «»»nat,. »Sr »n,s. »eremlrr: «,r»w«nd «on mlttlerkretirkkikl durchschuitt- I vl». o4«S» 30. Iahkßaiß. AUllagt: 41,500 LLpl. lich wittlkttr Bcwiiikuna. °ftl.k wksknlliche Rikderschläae. r mverntur Nachts Dresden, 188o. ^ " ' ^ i unter Null, Vevierlu»,: verUiche und zettwettr »tebeldttdua,. , Mittwoch, S.Tecbr. vr. Emil Bterev in Dresden Von dem so viel jetzt die verantwortlicher Redolteur für PpliltschtS Unter dem Branntwein-Monopole, Rede ist. versteht man eine Staatseinrichtung. wornach an Stelle des jetzigen freihändigen Branntwemverkaufs als einziger Abnehmer das Reich künftig den Spiritusbrennern ihren gesannnten Trink branntwein abkauft und dann mit einem Ausschläge als alleiniger Vertreib« verkauft. Ausgenommen von diesem Monopole ist natür lich derjenige Alkohol, der von den Brennereien zur Ausfuhr nach dem Auslande gelangt; auch erstreckt sich das Monopol nicht aus den zu gewerblichen Zwecken verwendeten Spiritus. Der Staat, d. h. in diesem Falle das Reich, würde nicht wie beim Tabakmvnopol den Einzelverkaus des Trinkschnapses direkt bewirken, sondem ihn an die Detailhändler und Wirthe zu Konsunizwecken weiter verankern. Es kann sich nicht, wie beim Tabak, um ein Fa- brikationsmonopol handeln: da mühte das Reich die Brennereien und die Landgüter selbst, aus denen sie angelegt sind, ankaufen und Das ver bietet sich von selbst. Der Gedanke des Branntweinmonopols ist ans dem Geldbedürsnitz des Reichs entstanden. Da abgesehen von Süd- denrschland innerhalb der norddeutschen Brennsteuergemeinschaft 240 Mill. Liter reiner Alkohol konsmnirt werde», so würde, wenn das Reick den von den Brennern abgetansten reinen Alkohol um 1 M. de» Liter >d. i. 40 Ps. aus den Liter Trinkschnaps) thcurer wieder weiter verkaufte, der Schnapsvcrbrauch künftig immerhin das Dreifache des jetzigen Ertrages von 40 Mill. abwcrsen, selbst wenn infolge der Schnapsvelthenernng der SchnapSverbranch aus die Hälfte heuinlcr- gmge. Die Braiinlwcinmonopolsrage bat ihre sehr verschiedenen Seiten. Wie stellen sich die Brenner selbst dazu? Im Allgemeinen kann natürlich eine Industrie nicht wünschen, daß sie es statt mit vielen mit einander konkunirenden Käufern künftig nur mit einem einzigen Abnehmer zu thun hat, der krast seines Monopols ihr die Preise diktirt. Da ober daS Reich und speziell Preuße» herkömm lich aus die Spiritus-Brenner die erdenklichste Rücksicht genommen hat. weil von diesem Ncbengcwcrbe die Lage der Landwirlhschast abhängt und die rittcrschastlichen Brennereien sich vielfach in adligen Händen befinden, so brauchte diele Industrie nicht einen Mißbrauch der Monopolgrwalt zu befürchten. Schlimmstenfalls könnten sich die Brenner durch Abschluß von Cartelle» gegen zu niedrige Preis angebote deS Fiskus schützen, denn der Fiskus darf beim Monopol keinen ausländischen Spiritus ankausen. Für die Reichsgewalt hat jedes Monopol, außer der finanziellen Ergiebigkeit, noch d i e ver lockende Seite, daß es die Macht der Regierung gewaltig stärkt. Das bisher freie Brennereigewerbe geräth in vollständige Abhängig keit von der Negierung. Letztere kann Ort und Zeit für ihre Ein läufe wählen und hat cs in der Hand, oppositionelle Wahlkreise oder selbst einzelne oppositionelle Brenner zu bestrafen. Ein ganzer Bundesstaat, der nicht Abgeordnete wählt, die nach der Berliner Pfeile tanzen, kann in seiner Landwirthschast resp. in emcm wich tigen Industriezweige durch Nichtankaus seines erzeugten Alkohols empfindlich getroffen werden. Eine weit anmuthendere Folge des betr. Monopols würde der Rückgang des Schnapsverbrauchs sein. Wir nothwendig eine Ein schränkung des SchnapsgrnusscS ist, darüber ist schon unzählig viel «gutes geschrieben worden. Das Ideal eines Zustandes, in welchem der BronnNveinpcst am meisten Abbruch aethan weiden kann, fin det man bekanntlich in Schweden verwirklicht. Dort haben die Ge meinden sämmtliche Einzrlvcrkaussstellrn für Schnaps angetanst und lassen sie allinählig so weit eingchen, daß nur eine zur Be streitung des wirkliche» Branntweinbedürsiiisses ausreichende Anzahl übrig bleibt. Da leboch nicht daran zu denken ist. daß das Reich, wenn es das Branntweinmonopol einsührte, auch »och den weiteren Umsturz im Branntwcinverkauf nach schwedischem Muster vorneh men wird, io kann diese Seite der Frage vorläufig ganz außer Be tracht hier bleiben. Aus alle Fülle wurde sich die ganze Nation über einen Rückgang des SchnapsverbraucheS freuen. Aber eine nothwendige Folge des Monopols braucht die Einschränkung des SchnatisverbrancheS nicht zu sein. Im Gegentbeil kann sogar eine Vermehrung eintreten, da das Reich allen erzeugten Alkohol abneh- men muß und die Brenner dann bei der S>cherl>eit ihres Absatzes an das Reich noch weit mehr bxennen würden, als sie jetzt schon thun. 4uicb köimteidasReich, um vom Schnapse rechte große Erträge zu erzielen, darauf' ansgehen, die Konkurrenz des Bieres gegen de» Schnaps zu beschränken. So ganz sicher ist also eine Einschränkung deS Schncivoverbrauches als Folge des Monopols keineswegs. Jiuwncben stehen dem Monopole gewichtige Hindernisse im Wege. Das be deutsamste ist, daß jeder der drei süddeutschen Staate» eine beson dere Branntweii'besteuerung bat und im Allgemeinen wenig Neigung verspüren wird, aus die Einnahmen hieraus zu verzich- ten. Bayern insbesondere hat soeben ein neues Branntweinsteuer- geietz verabschiedet, das den Uebergang zur Fabrikatsteuer anbahnt Die Fabrikatsteuer besitzt manche Vorzüge vor dem Monopol und den anderen Maßnahmen, an die man bei der Reform der Brannt weinsteuer denken kann, z. B- die Erhöhung der Maischraumsleuer oder Einführung ein« Reicbs!chanksteuer. Jede Reform sollte fol gende Gesichtspunkte berücksichtigen: Einschränkung des Schnaps- verbranches im Inlands, Hebung des Exports als Entschädigung dafür, Besteuerung in der Weise, daß die kleineren Brennereien be triebsfähig und rentabel erhalten bleiben und nicht die Großbrcnne- reien ungebührlich begünstigt werden: Mehreinnabme für das Reich. Wie aber olle dieie Ziele gleichzeitig zu erreichen, das ist eine barte Nuß zu knacken. Am ehesten »st dies bei der sstidrikatsteuer möglich. Im böhmischen Landtage haben die deutsch» Abgeordneten abermals die Friedenshand weit ausgestreckt, »in auk einem wich tigen Gebiete, dem der Rechtspflege, einen Ausweg aus den trüben Nationalilätswirren anzubcihnen. Abg. v. Plener brachte mit 63 Genossen einen Antrag ein. die Gerichtsbezirke national abzu- grenzen. Er fordert die Regierung aus, daß die Sprachenvewrd- nung vom 1L. April 1880 sur die Rreisgerichtsiprengel Eger. Brüx. Leipa. Leitmeritz sind Reichenberg aufgehoben, der vormalige, der Gc- ch rvelchcm nur die im Gerichts iedrauchen ist, wieder . . - czechischer Bezirke und emetnden an- diesen deui chen Kreisgerichtssprengeln vorgenom- prachenrechllichen Grundlage wie chte soll» <m Sinne des Antrag men werde. . dek genannt» ! jener gs iür die übrigen deutschen Landestheile drei neue Kreisgerichte im Nord- osien. Westen und Süden errichtet werden. Die Bezirke sollen in nationalem Bewacht möglichst abgegrenzt werden. Endlich sollen auch die Verwaltungsbezirke thunlichst nach sprachlichen Grenzen geregelt werden. Damit würde die grenzenlose Verbitterung der veutichböhnien über die uilseli> lige Sprcichenverordnnng sich legen: cs lebendigen Staatskvrpecs, sondern die ist keine Vivisektion eines lebendigen Herbeiführung des Zustandes, daß in ausschließlich deutsche» Be zirken das Deutsche wieder die Gerichtssprache wird. Natürlich würde der Antrag nicht wie mit einem Znuberichlage plötzlich einen Um schwung herbeisühreu, aber der Schlüssel zur Beruhigung der auf geregten Geniüther ist doch damit geboten. Das Wettrennen zwilchen den Konservatipen und Liberalen in England uin die Stimmen der Wähler hat zu dem von beiden un erwünschten Ergebniß geführt, daß ihre Anstrengungen nur einem Dritten, dem Irländer Parnell, zu Gute kamen. Während im An fänge der Stceplcchase die Tories mit den langen Sprüngen ge schulter Sporlsmäimer den althistorischcn Rivalen überholten, wur den sie im weiteren Verlaute von den Whiggs überflügelt und jetzt sind Letztere um 65 Mannslängen voraus. Schon schickten sich die Tories nach den Siegen in de» Städten an, in ein echt britisches Hip, Hip. Hurrah I aiiszubrcche», da erstarb ihnen der Laut a»! den Lippen, seitdem die Grasschastswähler in England und Wales niassenhcist für die Whiggs stimmten. Das platte Land ist diesmal z»m allgemeinen Erltannen nicht dem Vorgänge der Städte gesolat. Aber auch die Liberalen lauchzen nicht ans; ihre frühere Prachtmajorität ist. wenngleich ihnen die nvcb ausslehendcn Wahlkreise zinallen, ans 28 gefallen. Gladstone trägt selbst Be denken, das Ruder zu ergreifen und Lord Talisburt, wird voraussicht lich mit einer Minorität ün Parlamente die Landesgeschäste weiter- sührcn. In der Balkanfrage thut er dies nicht gerade in einer friedens- svrderlicben Weise. Den englischen Abgesandten wisst allein die Schuld, daß die Konterenz in Kvnstantmopcl so kläglich Schissbrnch litt. Erst hielt Air. White die Konferenz hin, verlangte bald eine Abänderung, schützte dc>"» wieder Mangel an Weisungen vor und erklärte zuletzt, nachdrm das Protokoll allen englischen Wünschen entsprechend abgeändert worden war, die ganze unterlnge als un annehmbar. Dabei bat England den Fürsten von Bulgarien mit Gerd zur Kriegführung i.ntcMützt und es ist >uißer der ie,bischen Harb näckigkcit jetzt noch das wesentlichste Hinderuiß eines Friedensschlusses. Serbien weigert sich, mit Bulgarien direkt zu verhandeln, da dieses ein Vasallenstaat' des Sultans sei. lehnt aber auch die Eiimröchung des Sultans selbst ab. Serbien verwarf die Bedingungen des Fiirsie» Alexander als mit der Ehre Serbiens unvereinbar. Vielleicht bringt das eigenhändige Schreiben des Kaisers von Oesterreich an den König Milan, dessen Träger Gras Khcvenhiiller ist, das Eis um das stolze Herz der Serben zum Schmelzen. Augenblicklich steht es so, daß die Wicderautnahme des Feldzugs jede Stunde zu er warten ist. Die alte englische Politik. Oesterreich von Rußland zu trennen und Alles gegen einander zu Hetzen, um im Trübe» fischen m können, ist lebhaft bei der Arbeit und leider mit sichtlichem Erfolge. Kenestl Tklearamme ver „Dresdner Nachr." vom 8. Decbr. Berlin. Der Kaiser hat der Wittwe des Staatsminislers Bitter einen Ialnesgehalt bewilligt. — Der Reichskanzler war für heule Nachmittag beim Kronprinzen zur Tafel geladen. - Pros. Adolf Menzel ist heute a» seinem cO. Geburtstage Gegenstand zahlreicher Ovationen geworden. Der Kaiser ehrte den Künstler durch Ueberiendling eines huldvollen Kabinenchreibens mit eigen- häirdiacr Unterschnst, und der Kronprinz erschien persönlich, um sein Glückwünsche ausznsprecken. Die Akademie der Künste hatte v. Werner, Tlnimann und Brausewetter enwandt. Im Aufträge des Berliner Künstlewereins erschien eine Deputation unter Führ ung des Pros. Becker, die Stadt Berlin ließ durch eine Deputation, de» Oberbürgermeister v. Forckenbeck an der Spitze, ihre Glück wünsche auSiprechen, und die Stadt Breslau, als Geburtssladl des Gefeierte», überreichte demselben durch eine Depntatio» des Magistrates in voller Amtstracht, das Diplom als Ehrenbürger. Als Äcaustcaate der Berliner Universität überbrachlen der Rektor Magnifikus Prof. Kleinert, sowie die Professoren v. Treitlchke, Eurtius und Förster das Diplom der philosophisch-' Fakultät als Doktor iwnorw «Aus». Kjö l n. Der «Köln. Ztg." wird aus Berlin lelegraphirt: Ter Ton, den die leitende» russischen Zeitungen i» den letzte» Tagen Deutschland gegenüber angeschlagen haben, hat hier unangenehn. berührt. Er zeigt, daß die Anstrengungen Deutschlands zur Er- Haltung des Friedens die verdiente Anerkennung nicht finden und ivgar geflissentlich salich gedeutet werden. Bei den Kundgelnmgeu der rmsisrt-en Presse ist immer ziemlich sicher aiizunehmen, daß sich darin die Ansichten der leitende» Persönlichkeiten widerspiegel» Gerade diese sollten wissen, daß die deutsche Politik auch i» längster Zeit wieder entschieden russensreundlich gewesen ist. — Aus Peters burg wird demselben Blatte gemeldet: Die Stimmung bleibt be harrlich bulgarenweundlich. selbst das „Journal de St. PcterSbvurg" hat eine Schwenkung gemacht. Die Aktien deS Fürsten Alexander sind erbeblich gestiegen und eine Aussöhnung gilt nicht mehr als unmöglich. Nach dem „Journal" ist man in Nisch und Sofia zur Zeit ganz Ohr für gute Rathschläge. Nachdem Oesterreich be friedigende Versicherungen gegeben, glaubt man nicht mehr an den Wiederausbruch der Feindseligkeiten. Wien. Von serbiicher Seite liegen Zulagen vor, daß man die Wiederaufnahme der Aktion unterlassen wolle. Die Blätter be kämpfen die gegen die Mission des Grafen Khevcnhüller gerichteten Verdächtigungen der russischen Presse. Paris. Der Abgeordnete Piclwn, Referent der Unterkvm- müsion, die mit der Prüfung der diplomatischen Korrksvondenz in Berichte nur Marienburger niedriger, später schwächten sich auch Ost reußen ab. Oesterreichücke Bahnen bei gutem Verkehre anziehend, Rontamverthe teil und zeitweise belebt, fremde Renten seit aber ruhig. Im Kassaverkehr überwog allenthalben Festigkeit. Privctt- diskont 3 Prozent. gra « Ifurt a. M„ 8. Dcrcmbcr. grcdil 232 StaalSbLlm 22l. Loiü- bardc» 108. Galtztcr NZ1-e«nnv«cr KW,, «vroc. UiiMr. Gottreiilc —, Tonbaidbalin —. Dteconlo Luv,62. Lärms,ädler —. Frft. P a r i s . 8. Drcbr. Schluß. Nentr 80,75. AnteUie >68.82. Italiener 26.76. Staaisbab» 557»,. Lombarden L8t>do. Prioritäten —. Svanicr 55',. ves». Goldrcitte —. Egttptcr —. Ottomanen 428,6». Bewegt. London, 8. Dcccmdcr, Bor»,, ll Ubr l6 Mi». Eontols S2 «„, >873cr Richen 23-',. Italiener 96. Lombarden >>> ,. Kon». Türken II»,. 4vroc. knndirie Amcrilancr >27'.'.,. tproc. Ungar. Goldrente 72-,. Ocsterr. Go!d- reutc 87»«. Prrich. tlonlols —. t?,,i>t»er 64. tenomanbant 27-/,. Enc-- AeNe» 84. Pladdiseo», 2-»,«. — Stimmung: Fest. Weiter: Frost. B r e s l a u, 8. Tcccmbcr, Nachm. ««Äcireidcmarkt,. Eviritiis vr. >66 Liter >66 Proc. Pr. Dreciuber-Jiiiinar 37,56, vr. Avri!-Mai 32,6». vr. Mai-Jnui 46,62. Roggen vr. Avril-Mai >26,6», vr. Mai-Jnni l32.66. Rüdol loco pr, Treciuber lR,66, April-Mai 46,56. -Zink scst. — Wetter: Lüster. Stettin, 8. Tcecviber. Rächt». I »dr. (Getreiden,arktj. Weizen mal«, loeo 134—144, vr. Tcccirbcr-Januar >55,66. vr. -Avril-Mai t57,56. Rogg,» unverändert, loco 124—125,68, vr. Derdr.-Ja». 126,66. vr. -Avril Mai 131,56. Rüböi unvcränLci«, loco vr. Tee. Januar 45.»», vr. -Avril-Mai 46,V». Sviritus beiianvtel, loeo 37,7», vr. D>ec.-Januar 38.Ü6, vr. -Avril-Mai 46,26. per Juni-Juli 4l,66. Petroleum loco versteuert Usainc >-,, Proc 42,l6. der Tonking-Assaire beanitragt ist, konstatirt in seinem Berichte die korrekte und wohlwollende Haltung Deutschlands, sowie die Be mühungen des Fürsten Bismarck. China vom Kriege abznhnltcn. London. Das Torh-Kadinet ist »uninehr rntlchlvssen im Amt« zu bleiben und hat bereits sein legislatorisches Programm sormulirt, welches eine Reform des Volksiinterrichtes. der Kreis- ordnnng und der Bodengesetze nmsaßt. Die Haltung des Kabincts in der »siche» Frage soll von de» Fot>">-i»gcii adhängen, welche Parnell stelle» wird. Die Berliner Börse ervjsnete fest ober still. Die Voraus sicht, daß Serbien den Kamps nicht wieder auinchincn und daß dem Wassenslillstande in kürzester Frist Jriedensvcrhandlnngen iolge» werde», hatte aus di« Vrikehrsrntwickklnng keinen Einslnß. Spater befestigte sich die Haltung noch mehr und die Course zogen an, doch folgte gegen Schluß wieder eine kleine Abschwäcming. Damistädter waren ziemlich lebhaft ,md höher und zwar in Folge günstiger Dividendenschätztingen. Bon deutschen Bahnen waren Lokales uttd LiichsischeS. ^ — Die von uns geswr» gemeldete Erkrankung Ihrer Mas.« der Königin stellt sichteider als schwerer heraus, als es ansangs den Anschein halte. Ihre Majestät muß seit Sonntag Abend das Bett hüten, da sie unter ziemlich heiligen Fiebcrcrschcinimgcn an einer talarrhaliichen Mandelentzündung erkrankt in. Tie erste 'Nacht wachte der königl Leibarzt Geh Medizmalraih Dr. Fiedler am Lager der hoben Patientin, die zweite Nacht löste ihn der Ober stabsarzt Dr. Incvbh ab. Wie wir hören, rührt die Erkrankung von einer Erkältung her. die Ihre Majestät am Sonnlag beiallen hat. Dic>lwhe Frau hatte in den Morgenstunden in der Kgl. Villa zu Strebten ein Bad genommen, fuhr daraus zum Gottesdienst nach der kathol. Hm tu che in die Residenz und besuchte dann den Woht- thätigkeits-Bazar des Frauen-Vereins. Bei diesem häufigen Tempe- rattnwechsel mag wohl die Erkältung eingetreten sein. Leider ist das Fieber ziemlich hoch, so daß von den Acrzten eine wesentliche Besserung in den nächsten Tagen nicht in Aussicht gestellt wird. Se. Maiestät der König wohnte gestern Abend der Aufführung des „Siegsried" im Kgl. Hosthealer m der Altstadt bei, woraus mit Bestimmlheit zu ichlicßen ist, daß der Krankheitsfall Ihrer Maj. der Königin zu keiner ernsteren Bewraniß Anlaß gicbt — Am Sonnabend fand aus dem Terrain des Frlim. b. Fräsen aus Rötha eine größere Jagd statt, an welcher Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August Thcil nahm und zu welchen 25 Hem,, theils aus dec Umgegend, theils aus Dresden Einladung erhalten hatten. Unmittelbar nach dem Erscheinen des Kgl Prinzen begannen die vom schönsten Wetter begünstigten Treiben. ES wurden zur Strecke geliefert 7 Stück 'Rehwild, 38 §l, ' ' ' — ' 38 Fasane^ 68 ' ^ Hasen. Aus die Jagd folgte ein Diner im Schloß zu Rötha. — Landtag. Die 2. Kammer genehmigte gestern in Sc!.iluß- berathung melncre Kapitel des Staatshaushaltes, über welche Abg. Inbn rei'erirte. Ohne Debatte wurden die Zuschüsse von U6.810 Mk und 7350 Bit. für das Geiainintministerinm, den Stan tSralh. nebst Kanzlei, sowie die Kabinctskanzlei bewilligt, bergt. 46.6i»0Mk. »ür das Hauptslaatsarchiv, 870 Mark siir das Gesetz- und Verordnungsblatt und 87,000 Mark siir die Oberrechsnungs- kmniner. Eine kurze, scharf zngcspitzte Debatte entmann -sich bcr dem Kapitel Ordenskanzlei. Abg. Bebel erklärte, daß er und leine Freunde ans den von seinem Parteigenossen Liebknecht voährcnd des letzten Landtages auseinandergcietzten Gründen gegyn diese Position stimmen würden, um nicht eine Institution gut;„heißen, die seines Erachtens »ach nur ans die Befriedigung der nie» schlichen Eitelkeit berechnet 'ei. Abg. Ackermann rntgegnkte ihm, daß cö sich bei der Verleihung von Ordensauszeichniingen um wie Aus übung eines Rechtes der Krone handle. Daß man der j»-r,'ne die Mittel zur Ausübung dieies Rechtes bewillige, sei selbslvci,siänd!ick. Abg. Bebel bätte also höchstens die Frage aniwersen dürfen, ob durch diese Institution dir Steuerzahler ungereckticrtigtiei Weise belastet würden. Bei der Geringfügigkeit der verlangten. Summe (es sind 80M Mk. gefordert) bedürfe es jedoch keiner liezüglichcii Beweisführung. Er glaube, daß man in Sachsen den,erhaltenen Orden trage in dankbarer Verehrung kür die Stelle, von der er ge geben ist, und dieie Treue könne durch die Worte Bctbcl'ß nicht erschüttert werden. Präsident Dr. Haberkorn: A ich ick erkläre die Rechte der Krone für unantastbar. Abg. Bebel cntgegnetc dem Abg. Ackermann, als Abgeordneter habe er das 'Recht, jede» Titel des Etats zu bestreite». Wenn es sich hier um ein unantai'ktbarcsRecht der Krone handele, so hätte man nicht »öthig gehabt, d«e Position erst der Genehmigung der Kammer zu unterbreite». Es sei freilich schlimm, wen» sich die Treue nur ans die Ordensmüimec erstrecken würde. Jedenfalls würde der Staat gute Einnahmen machen, wenn er Liebknechts Vorschlag beiolgen und eine Steuer ans die Orden legen wollte. 'Abg. Ackermann bezeichnet es nochmals als ungehörig, daß Abg. Bcbcl die Ordensträger der Eitelkeit beschuldigt have, wodurch Ada. Geyer sich veranlaßt kühlt, diese Behauptung seines Parteigenossen anstccht zu erhalten. Der Referent, Abg. Jahn, bemerkt mit trockenem Humor, daß die Herren Sozialdemo kraten. wenn sie einmal an'S Ruder kommen sollten, gewiß selbst Orden verleihen würden, steilich nach ihrer Art.^etwa rothe Schleifen oder dergl. Zum Schluß meint »och Abg. Stolle, es sei jedes Staatsbürgers Pflicht, zum Wohl des Staates bcizurragen. Eine Auszeichnung dürfe er für die Pflichterfüllung nicht an- nkhincn. Hieraus werden die geforderten 8900 Mark gegen die 5 Stimmen der Sozialdemokraten bewilligt. Hiermit ist die Tages ordnung erledigt. Abg. v. Vvllma» bittet, den künftige» Sitzungen etwas mehr Stofs zusließen zu lasieii, die 10-Minutensitznngen hatte er >ür nicht angebracht. Präsident Dr. Haberkorn entgegnet ihm, der Wunsch sei recht leicht auszulprcchen, aber seine Erfüllung fei schwer. Er müsse sich darnach richte», welcher Stoff zur Berathuug bereit sei. Und dieser Stofs sei bis jetzt noch nicht übermäßig groß. Sitzungen aber abznlialte», scheine ihm unbedingt notbwcndig. Er glaube die Zeit am beste» auszunutze», wenn er täglich Sitzungen anberaume und den Deputationen zugleich Gelegenheit gebe, ihre Beraihliiigen abznhalten. Er könne also der Kanimcr längere Sitzungen nicht in Aussicht stellen, so lange »och kein Stofs vor- liegc. Abg Günther meint, die Klage über kurze Sitzungen bade sich aus allen Landtagen wiederholt, da es stets in den ersten Wochen a» Stoff gefehlt habe. Man habe vorgeichlagen, das Bei spiel anderer Staaten z» besolgen, den Landtag eliiznbcruicii. die - Deputationen zu konslliu-ren und dann den Landtag wieder zun»
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