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Dresdner Nachrichten : 31.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-31
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1882
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r« sandig. >ti,Gra« Slaldy. für Alt dayd». I Mark, tz. 2 M. ementl kjerny. , gebd. » Pf. e Tänze jeder rc. ! Opern« chhanbel r, rot», «Noll. d. nur ZortraitS gerinnen reichen« «erühmte ah, roch achtvolle auf 7«» Ariost, er vcr- »;r i» von der Drania- lilidau» rgante in gebd. Orian» l' Pf. Ebemic, hmid». In (7rOO e, Eoin- , gebd. ke Bde. er, Ur- v. neue ihrgänge k. Eine »elegant, R. Ein Bände, R. nur «chalten, Kiffens, ierre's Bände, i»' Erfolge «specke frei I nrt«u. rLv derselben in oder. Uiere. lmustk und «ckmützenver« fritzsche. «d in Anbe« cn Maaren» tcn Vereine, »in Iwftichst ie ihrer Be« ng wie bis« S»« -u verleihen. ir Prager« g ttaetmann Lorm.ro-rr in Dresden Vrosäon 1882. «na Um ,«,««» l»ü»7U»r «» t«rch»kdtüou: Marie,Isirosi l». Ü>d»m,ei»kNiepret» vliteijadrNch » M,r« «0 Plg»., diu« die Po« S Mark 7d A>sae »unim «0 »«>!««, 37000 Siempl. Nitr dlrMüNaadeetnaelaudierv!^ »wlcrl»le mach' sich die üicdactt», nicht acrdiildttch. Lmioncen sltr u»t nehme» a»r Die Lnnauceu-Nureaur v.i>«al«n» »N» ch »««>«»; - «u»»l, — Dan«« L vomp.i — S»»»>ali»««»aur! — «. Müll«» s>> »drlchi - M«b. »>«» in Magdeburg: — Ä. *»««<k ä- V». tu Hau«: — »i«I»«rm Hamburg fiöintiolä Ulkriolit, vLMVllwLlltvl-voilsootioil Itlnrivu-tr»««,, viü-ä-viu cloi» Portilcus vmpüohlt einen ^rosnon Boston ^uton Ltotkon, aut' tuelbo I'rvisv /urüolcg»v8vtrt. Hagebkatt für Uokilik, tlnterlialtunz, Geschäftsverkelir. Lör/enberW, Fremdenliste. 6. ll. KIsss ompüoblt «oin M8kIl«--ilI8Mtt»IIL8-<>m!lSlt. 27. Jalirxanß. Inierate rverdei' Maneustraße bis Nactnn. Udr anatnommen. Sonntags dl» Mittagst'«e Ul>r. 2» Ncusiadl llti'l an Wach» ntagen: gr. 5tlc.sk. lga'jc' Nr ü bi öNach»n.8Ulir. — Ll« nnspnltipe Peul^cilc koslcl 1b Hige. EtNtzr'andl 30 Pfge. Eine Garantie fiir da» nächst^ tägige Hrichi'nen der In,erate wird »tcht gegeben. Au?n)ältig^ Ännaneen» liustra^e non undctaillilcl. ^«.ljoilcn lioe-licu wir nur gegen 'PtMiumcrando» Sattlung durch ^i l. smatken oocr ^.-oilcilljalUttilc,. ^lcht Silbclk lostcu t-'s Pig. Ilijetält kur dt- Montag-.. -tuurnter oder nach einem üuuage dre HeMäcile 20 Pi. Ulttt von A«lrton8tr. 5 «8lr.A Z I'or1UiU8 t^» Ol»2s umt L'urtiku» Ü. l> üoblt «via E ! ji E I> ni' oltrvnoti I'udrilint, ?ivi8o. ^ 8 UI«8trirt« l'roifi-Liiobar.laäormann franco nur Vorküsun^. ^ fUolioi' Ilii- Iiüi!8tüc>l6N /il!üi6M!x, L'Ioittldiriiiitzx« r» Corrccto ^uskübrunx. 210881^0 I'roi86. LUinIiiiiiLtlcr, « «>«» >«. 7. Rr. , Witterung vom A>. Januar: Barometer nach OOkor Bösold, Wallstr. lö <Abdr.c n.>: 7<t MiU.. sei» geftern unvcrandc«. T»cr»>omeirog>, ». Reaum.: Temper. 2», ° LZ., niedr. Temv.Xkitvmat. Uöchsie Temv. N " L>. -Nid-Lsi-Wind. Bedeck,. Aussichten für den 31. Januar: Vorwiegend bewölkt, kälter, meist trocken. Tiensta!!, 31. Januar. vkramworilichcr Redacieuc für Pvtttlschkö Oe. «Luitl Biere« tu Tecide» Zur Anhörung der kaiserlichen Botschaft, mittelst «vclcher gestern der Reichstag geschlossen wurde, hatten sich vermuthlich nur einige wenige alte Parlaments-Stammgäste eingesundcn. Wer soll auch als auswärtiger Abgeordneter zwei Tage länger das Berliner Pflaster treten, als unbedingt notbwcndig? Die Verschiebung dcS Reichs- tagSschlusscs (beiläufig bemerkt, eine reine Jorinalität ohne alle^ besondere Feierlichkeit) war deshalb notbwcndig, «veil der Bundes-, ratb sich noch über einen plöhlich vom Abg. Eugen Richter eingc- ^ brachten Antrag zum Reichsbausbalt schlüssig zu machen batte. ES war eine Art Geschwindschufi, den der streitbare Eugen Richter aus > seiner allezeit geladenen ParlamcntSslinte abseuerte. TaS gegen wärtig lausende, am 31. März 1882 zu Ende gehende Rechnungs jahr des deutschen RcichsbaushaltS wird mit ungesähr 1ü' e Mill. Mark Ueberschuh abschlieficn: die Matrikularbeiträgc der Einzel- staatcn waren aber in dem RcichshauShalt 1882-83 um 10 Millionen erhöbt eingestellt worden. Wäre cS dabei geblieben, so hätten die Emzclstantcn durch direkte Steuern 10 Mill. zuviel ausbringcn und an das Reich absübren müssen, während doch in dessen Kassen 15'/s Mill. Uebcrschüffcnuhlos anfgesammclt lagen. Richter beantragte nun, die Matrilularbciträge in der .Höhe der jetzigen zu belassen und zu diesem Belmfe vom Ucberschufie des jetzigen Rechnungsjahres in das künftige die Summe von 10 Mill. cinzustellen. Dieser höchst ver nünftige und eigentlich selbstverständliche Antrag fand beim Bundcs- rathe nicht gerade Widerspruch, im Reichstage aber nahezu ein- mütbige Annahme. Die Folge davon ist für Preußen die, das; man dort nicht nöthig hat, zur Herstellung des Gleichgewichts abermals 6 Mill. von stantswcgcn zu borgen, sondern einen größeren Steuer erlaß eintretcn lasten kann. Für die Steuerzahler in Sachsen be deutet die Annahme des Richteri'chcn Antrags eine nachträgliche Rechtfertigung für den 30prozentigen Steuererlaß: vielleicht könnte der sächsische Landtag sogar den Steuererlaß ans 60 Prozent nnS- debnen. Daß es der Fortschrittsmann Richter war, der einen so verständigen Antrag stellte, kann das Verdienstliche desselben nicht schmälern. In so diametralem Gegensätze «vir uns zu den volks- wirthschastlicbcn Grundsätzen Richters befinden, immer haben wir niit Achtung von seinen finanziellen Kenntnissen gesprochen. Alle Achtung vor ihm als Rechenmeister! Wie schade, daß dieser Zablcn- künstlcr sein großes caleulatorischcs Talent dem Sklavendienstc des vaterlandslosen Freihandels verpachtet hat! Den interessantesten Theil der letzten Berathungsgegenstände des Reichstags bildeten die Erörterungen über die Goldwährung. Dieses ebenso schwierige als wichtige Tbcina mußte noch berührt melden, um für den im April bevorstehenden Wicdcrzusammcntritt der internationalen Münzkonsercirz den Nachweis zu führen, daß in Deutschland die Anhänger der Doppelwährung hierfür aus dem Damme sind. Einen Beschluß seitens dcS Reichstags hcrbeizuführcn ging nicht an; erklärlich ist auch daS Schweigen, in das sich der Bundcsrath hüllte. Deutschland will seine Karten nicht vorzeitig autdccken. Tie ganze Frage dreht sich darum: ist es möglich, aus dem Wege internationaler Vereinbarungen ein allgemein anerkanntes und dauerndes Werthverbältniß zwischen den beiden Edelmetallen Gold und Silber (l: I6'/r) herbeizusübren oder nicht ? Tic Toppel- wäbrungömänner behaupten zuversichtlich: Ja!, dieGoldwährungs- münner rufen nervös: Nein! Fixirte man dauernd den Metallwerth, um wieviel bester stände cs in der Welt! Die unaufhörlichen Preis schwankungen würden nushörcn, die Zwischenhändler und Speku lanten würden allerdings von ihrem Verdienste cinbüßcn, die über wiegende Menge des gütcrschassendcn Volkes aber in der Stetigkeit der Werthe der Lebensmittel- und aller ArbeilSerzengnisse tnuscnd- sachcn Ersatz crbalten. Dem Vcrkchre, dem Handel »nd Wandel würden in dem Zuströmen besruchtender Kapitalien neue Hilfsmittel geboten. Die Maste der vorhandenen Goldvorräthe, die man aus 13'/r Milliarden veranschlagt, reicht eben nicht aus für die Bedürf nisse der hauptsächlichsten Handelsnntionen der Erde ; das Silber muß als zweiter mächtiger Faktor mit eingreiscn und dieser Faktor darf in seinem Werthe nicht fortwährend schwanken, er darf nament lich nicht immer tiefer entwerlhct werden. Sofort würden die hauptsächlichsten Nationen der Erde dieses feste Werlbverbältniß zwischen beiden Edelmetallen cinsübren können, wenn nicht der Egoismus Englands dies zu verhindern suchte. ES wird sich im Avril zeigen, oh Amerika, Frankreich, Italien, Holland, Rußland, Spanien und Portugal ebne Rücksicht ans Das, was England timt, die Doppelwährung cinznsübrcn den Entschluß fasten. Möge Deutsch land sich an ihrer Seite befinden! Offizielle Verlustlisten und der Zusammentritt der Delegationen — das ist für Ocstercich das bedeutsame Doppclcrcigniß. Lester- reich ist in einem reguläre» Krieg begriffen, so viel gesteht die Re gierung jetzt selbst zu. In den ersten 8 Gefechten mit den aus ständischen Hcrzcgowzen und Kriswoschjanern batten die kaiser lichen Truppen 36 Todte und Verwundete. So viel batte das Publikum doch nicht erwartet. So sehr man die ungeschminkt, Aufrichtigkeit der Negierung zu schätzen weiß, um so ausläll'ger sticht sic gegen die .Heimlichkeit ab, mit der sie sonst die Ereignisse aus dem Kriegsschauplätze zu umgeben weiß. Es ist eine völlige Nachrichtensperre beliebt worden; Blätter, die Berichte über den Kriegsschauplatz bringen, werden einfach konfiszirt. Die offiziellen Meldungen fordern mit ihrer räthselbastcn Bullctinsprache das Mißtrauen geradezu heraus. Die Aufständischen haben stä' „in dir Berge zurückgezogen", meldet man als Erfolg. Da atzcr die ganze Herzegowina ein Bcrgland ist. will dies nicht viel sagen. Jede» Tag können die scheinbar Verschwundenen zu neuen Angriffen wieder vorbrcchen. Bevor der Ausmarsch der Truppen vollzogen ist, können dir Besatzungen der einzelnen Garnisonen nicht viel mehr thun» als allenfalls die Kommunikation unter einander zu sichern. Aber auch nach vollendetem Aufmarsch wird den kaiserlichen Waffen der Sieg nicht allzu leicht werden. Die Aufständischen sind im GebirgSkricgc ausgewachsen, alle seine Dortbcilc sind ihnen vomKnadenaltcr her ancr- zogcn. Als Naturgmnnastikec verstehen sie ihre Waffen mit beson derer Geschicklichkeit zu handhaben, sie haben in ihrer ärmlichen Lebensweise keine Bcvürsnissc, alle Unbilden der Witterung ver achten sic. Zum Kampfe mit diesen wilden Söhnen schroffer Ge birge bringen die österreichischen Infanteristen im Besonderen Nichts mit, als ihre sich gleichbleibende Bravour, Hingebung unv eine ganz vorzügliche Ausbildung im Schießen. Das reicht freilich nicht hin, um unnöthige Einbußen zu vermeiden und das vorzügliche Gewehr zu vcrwerthcn. Ob die jetzt geforderten acht Millionen Gulden zur Niederwerfung des Ausstandes langen, bezweifeln alle Kenner von Land und Leuten. Montag wurde das neue französische Ministerium gebildet. Gambctta gicbt sich zwar den Anschein, als brauchten seine Nach folger nicht seine spstematischc Opposition zu fürchten, aber, er werde alle seine Neformprojekte wieder cinbringen und nament lich den Antrag auf die Listenwahl: würde sich die Regie rung widersctzcn, so würde er naturgemäß der Opposition bcitrctcn, die aber stets loyal und patriotisch sein würde. Aus der heuchleri schen Phrase in die gemeinverständliche Wirklichkeit übersetzt, beißt das: Ich werde kein Ministerium, hieße es wie immer, zu Kräften kommen lasten, sondern cs zu stürzen suchen. Ob Gambetta persön lich diese Mincngänge gräbt oder durch Andere die Position der lünstigen Regierungen nnterminircn läßt, bleibt sich gleich. Die Deputirtcntammcr und Grcv» baden den offenen Angriff Gnm- betta's abgeschlagenob sie die versteckten Pläne des kühnen und verschlagenen Abenteurers zu durchkreuzen wissen, muß die Zukunst lehren. Einstweilen affcktirt Gambetta Heiterkeit und Seelenruhe. Mit einer Lüge auf den Lippen schied er von der Gewalt: er bc- tbeuerte, daß ihm die Liebe znm Vatcrlandc höher stände, als per sönliches oder Parteiintcreste; mit Heiterkeit ini Gesicht, aber lochende Wuth im Busen, überreichte er Gropp sein Entlassungsgcsuch und soupirte mit ihm scheinbar guten MutbS. Es ist ausfällig, wie die Wiener Zeitungen seinen Sturz mit Sumpathiebczeugungen be gleiten : denn Gambetta diente weder der Sache der Freiheit, noch des europäischen Friedens. Grund zu klagen haben die Engländer und die Moskowiter, denen in dem Sturze Gambetta'S ein Haupt- Hebel für einen neuen Orientkrieg entglitten ist. Tic Berufung tes neuen Ministeriums Frepeinet stieß deshalb auf solche Schwüng- keitcn, weil der zum Finanzministcr auserscbcne Senatspräsident Sau zwei schwer erfüllbare Bedingungen stellte. Unter den Re formen, die Gambctta plante, befanden sich zwei, denen man seine Anerkennung nicht versagen darf: er wollte die Privateisenbaimen ankauscn und die 5procentigc Rente in eine 4proeentigc verwandeln. Gegen beide Maßregeln aber sträubt sich Rothschild, einer der Haupteigcntbümcr der großen französischen Bahnen, in deren Ver- waltungSrätben San als Agent Rothschild's sitzt. Doch bat zu letzt der Einfluß Rothschild's aus Frankreich obgcsiegt. Die neue Regierung läßt die Eisenbahnen in den .Händen der Privatgesell schaften und schreitet nicht zur Herabsetzung des Zinsfußes der Staatsschulden, lieber daS Enlwürdigcndc des Zustandes, daß die Geschicke großer, mächtiger und reicher Nationen durch dic Jnleresten der Börsenjobber geleitet weiden, woilen wir demnächst ein paar Zeilen schreiben. Ohne Reform der Börse an Haupt und Gliedern wiederhole» sich die wirthschaltlichen Katastrophen, die wie jetzt ver wüstend über den Wohlstand der Völker hcrcinbrechcn. 'litnrstcTrltjiramme drr„Tresd«rr Nachr." vom 30. Januar Verli n. Schluß des Reichstags. Anwesend ca. 60 Ab geordnete. Das Verzeichnis« der zur Erörterung im Plenum nicht geeigneten Petitionen gicbt zu keiner Aussprache Anlaß. Präs. v. Lcvctzow giebt die übliche Uclcrsi t über die Geschältsrliüligkeitdes Reichstags in der abgelausenen Session. Graf v. Moltle spricht dem Präsident^: iür seine sichere, umsichtige und unparteiische Gc- schästsleitimg osn Tank des HauicS aus. Die Anwesenden erheben sich voi ihren Plätzen. Präsident v. Levetzow gedenkt dankbar der Unürstützung, die ihm durch die Heiden Vice-Präsidcnlen v. Franckenstein und Ackermann, sowie durch die Schriltsülirer »nd Ouastorcn zu Tlieil geworden. Staatssekretär v. Bötticher kheilte dann mit, daß der Vundesratb beschlossen habe, das Ersatzgcsctz in der vom Reichstag beschlossenen Fassung (also obne Erböbung der Matriknlarbeiträgc^zugcnelmiigcn, daß er aber erwarte, die nacht« »gliche Einstellung einer tz:iniime ans den llcberschüssen des noch lausenden EtatSjahrcü werde nicht etwa in 3ukunst als ein Präjudiz betracht- t werden. Hieraus verlas der Staatssekretär die kaiserliche Botschast, welche ibn mit dem Schluß der Session benuflragt, überreichte die Botschaft dem Präsidenten und svrnch seinem Amlragc gemäß den Lchluß deü Reichstages a»S. Präsident v. Levetzow lprnch den Wunsch auS, daß Gott den deutschen Kaiser, das A und L jedes Deutschen, immerdar beschützen möge und brachte ein dreifaches Hoch ans Se. Majestät ans, in welches sämnilliche Anwesende cin- mütbig cinsliinmten. Berlin. Der Bundcsratb beriet!» heute einen Antrag Sach sens, dem 8 153 des Strafgesetzbuches folgende Fassung zu geben: „Wer von einer zur Abnahme von Eiden zuständigen Be borde einen Eid wissentlich falsch scbwört. wird mit Zuchthaus bis zu >0 Jahren bestraft." Der Antrag wurde an den Jnslizausschuß verwiesen. — Beim Reichskanzler fand gestern ein kkeincS Diner statt, an dem der Königlich Sächsische Kriegsministcr von Fabrice, der Königlich Sächsische Militär levonmachtigte v. d. Planitz, der Vieevräs. des Reichstags ^rbr. v Franckenstein, der biSberige Gesandte in Washington v. Scblözer »c. ilicilnabmcn. v. Scblözer reiste beule Abend zunächst nach Mün chen ab, von wo auS er nach Rom weiterreist. — Der Kaiser bat bat den früheren Kultusminister vr. Falk zum Präsidenten des ObcrlandeSgcrichtS zu Hamm ernannt. Berliner Börse. Die heutige Börse verlies in ruhiger und iester Stimmung. Die Kauflust lnelt sich in mäßigen Grenzen; aber das Angebot feblte ganz. Znm Schluß vollzog sich infolge ^er Meldung von der Zahlungseinstellung der Union aencralc eine Abschwächung, die nicht unerheblich w.ar. Eisenbahnen recht animirt. Franzosen gewannen 7, Lombarden 3 Mk.. Oberschlesiscke l. Marienvurgcr 3' ,, Galizier 1 Proc. bester. Banken fest, aber wenig belebt. Eredit wurden 6 Mk., Tiseonto I Proc. bester. Industrien und Bergwerke vielfach höher und lebhaft. Laura l'/e. Dortmunder 1 Proe. bester. Deutsche Ankagcwerliie still, cbemo fremde, die sich vielfach erhöhten. Russische Noten zogen Kr Proecnt an. HraiiNlirt a. M«, 3". Juttlicn . Crcdir 24'».^5. StacltLbal.'ii 252,25. Loru- dardcn W2.<X'. 60er Loose —. Lilbcrrente . Papierremc —. GnUzier 24n.2-T. Lesrcrr. (Noldreiite . 47-o Unqar.o)olbrcMc . «^cr H'usscn —. r^ücr Nüssen—. 2. Lrienkzuilcisie --—. Ncucsrc Ungar. Geldanleihe3. ^rientanleihe . U'..> garisrhc Papicrrcnte —. ^elk. Lvien. Januar. Abend;. Credit 277.70. Eroale-tahn 225.00. Lombarden 12",20. Ansklo-Anstria-Bank . Ncioolconöü'oi - . Golizicr—. Papierrcntc —. Oeil^r. Goldrcnlc - . Uu?. 0)c1drc:Ue —. rv«, Ung. Goldreine —. Ungar. Credit 262,40. Untonlianl--. Ckbcthaldahn—.^antvercin—. Nordwen 2,-2.». Marknvlcn 5v.ü0. Par»S,:lO. Januar. lSchlnü.) Ncrue ^2.65. Llulcihc lll.05. Italiener Staalvbalm e. 0.,-0. Lombarden 260.00. c-o. ^-rlcrilaten 26-.00. Cgypter 62o.'.o. Lcjtcrr. Goldrente — . Niedriger. lokales nnd Lilchi'ijchkS. — Am Sonniag 'Abend 8 Ubr 26 Min. traten Se. Mas. der König und Se. Kgl. Hob. Prinz Georg in Leipzig ein. Zur Begrützung waren die Spitzen der militärischen, der Reichs- und der Kommunawebördcn versammelt. Tic buben Gäste betraten znnäcim daS Königszimmer und unterhielten sich »nl den zur Begrüßung Erschienenen, fuhren darnach nach dein Kgl. Palais, vicffach von Hochs ans der Menschenmenge begleitet. Geiler» Morgen brachte eine der Militärkapellen eine Morgenmusit. Gegen 8 Ulir begann der Aufbruch zur Jagd. Zum Tiner im Kgl. Palais waren Prinz Alerander von Hessen und Hcrwg Georg Alerandec von Mecklen- burg-Strelitz, sowie die Spitze» der Bebörden geladen. — Dem Obcrkonsisiorialratli Dietrich Ollo von Berlepsch ward der Titel und Rang als Geheimer Rath in der 2. Klasse der Hos- rangordnnng verliehen. — Bei der am Freitag im Königlichen Schlosse zu Berlin slatt- gesnndcncn Hoscour hat der Kgl. Sachs. Mililärbevolimächligle in Berlin, Herr Obcrstlicutcnant v. d. P lani tz, welcher gegenwärtig mit Führung der dortigen Kgl. Sächsischen Gesanvtschasl beaustragr ist, den Attache- Lieutenant Freiherr» v. B nrgk vorgeslelll. Bei der erwähnten Hoscour nahmen I I. MM. der Kaiser und die Kai serin nach dem darüber bestehenden Herkommen die Vorstellungen auch derjenigen Mitglieder des dipsomatnchen Eorps culgeiffn, welchen diese Ehre bis dahin noch nicht zu Tbcil geworden is!. Die Vorstellung geschieht bei einer sogenannten Sprcchcour. Tie Eheis der verschiedenen Missionen sieben in einer Linie und hinter ihnen die Mitglieder der betreffenden Missionen. Die Rangirung der Ebess ist derart, daß zuerst die Botichasle», dann die Gesaudlen, hieraus die Mnüslerrcsidcntcn und endlich die Geschästsrräger folgen. Innerhalb jeder dieser Kategorien rangiren die betreffenden Ebess nach dem Datum ihrer Accrcdilirung in Berlin. Tie Eheis steilen die Mitglieder ihrer Mission den Äajcstülen vor. — Landtag. Die 1. Kammer gencbmigle aus Antrag der 3. Deputation (Res. Peltz) die Rechnungen des Landtagsausschusscs zur Verwaltung der Staatsschulden über die Vcrwaltnngsperiodc 1878-70. Nach dem Depntationsbericht beziffert sich der Egcetiv- wertb der sächsischen Staatsschuld Ende 1870 ans etwas über 607 Millionen, denen freilich als weit höherer Werth die Eisenbahnen, Forsten. Domänen und der sonstige SlaalShcsitz gegenüberslehl. Unter Ausgabe ihres früheren Beschlusses trat hieran» die Kammer betreffs der Einführung des obligatorischen Turnunterrichts dem Votum der zweiten Kammer gegen 12 Stimmen bei, nach welchem die Regierung eimäcbkigt wird, die Einiührnng nur an jenen Orten bis aus Weiteres hinanszuschieben, wo sich die hierzu nötliigcn Einrichtungen nicht treffen lassen. Endlich beschloß die Kammer mit 21 gegen 10 Stimmen die Regierung zu ersuchen, aus jedem ordentlichen Landtag über die Verbreitung des Turnunterrichts den Ständen Mil-Heilung zu machen. — Landtag. 2. Kammer. Bei Lcblußberatluing des An trages Streit auf Erhöhung der O rts f c u c r i ö » ch kn»i eu-- bertrüge entwickelte sich eine lebhasre Debatte. Nach dcmTepu- tationsbencht »Res. Müller Eolditz) crtkürle die Regierung zwar die Erhöhung jener Knisenbeiträge für die Landeshrandversichcrnngs- anslalt sinanziell kür gerade nicht bedenklich, glaubte aber doch be tonen zu müssen, daß der der Anstalt ans diesen Beiträgen nnd Svritzcnpräniicn erwachsende Aufwand sich jetzt bereits schon ans ca. 1<»0M> Ni. beziffert, während er bi? 1877 durchschnittlich nur 30,000 M. betrug, nnd besürebtet, daß die Maßregel einer Erhölnnig der Löschkaffenbeittäge o l» n e gleichzeitige Erhöhung der Brandvcr- sicherniigSal'gaben »n einer Zcrsplillernng der Mittel sichren werde. Während die Regierung eine allgemeine Erhöhung nicht empfiehlt, er achtete dieDcpulation jedoch dieAussülirungenderEoinmissare nicht für durchschlagend, beantragt vielmehr, die Regierung um Erwägung zu ersuchen, ob nicht zum Zwecke guter Unterhaltung und Weiter- entwickclnng den Fcncrlösch - Eimichlungen in den ciittelne» Orten des Landes die vorgeicliriebenen Beiträge der Privat-Feuerversiche rungs-Anstalten zur Orlsfenerlöschlaiie einigermaßen zu erhöben seien, und über daS Ergehniß der Erwägung, »geh Befinden unter Vorlegung eines Gesetzentwurss, dem nächsten Landtage Miltbeilnng zu machen. Abg. v. Polen; vermag die Ansicht der Deputation nicht in ihrer Totalität anzuerkenncn nnd stellt einen Gegenantrag, der von demjenigen der Deputation darin abwcicht, daß nur die in 88 18 und 10 des Privat.Fenerversicherimgs-GcsetzeS vorgcschriebene Beiträge, nicht aber auch die in ^137 des Landeshrnndversicherniigs gcsetzeö vorgeichricbenen zu erhöben seien. Die Abgg. Günther,'Klopfer '.md Uhlcnianii-Görlitz verwenden sich für den Antrag v. Polen;; Abg. v. Ocblsch'ägel findet ibn aber teineswegs simlpatlnsch und spricht fick in sehr abiälliger Weise gegen die weilerc Gründung von Fcncrwebrvereinen aus dem Lande auS, welche tue Leute nur vom Äernsc abzögcii und dem Dorse nur Schade» brächten. Es sei völlig ausreichend, wenn seiten der Geineindevorständc Vor sichtsmaßregeln getroffen und für eintretcndc Felle Spritzen und Löschmaterial in Bercitschgit gehalten würden. Er wird gegen die gelammte Vorlage stimmen Abg. Opitz nimmt dagegen die länd lichen Feuerwehren gegen die unberechtigten Angriffe v. Ochlschlägels in Sckutz Dem Bestehen dieser Feuerwehren verdaute man in vielen hundert Fällen, wenn Dorier vor größeren Bränden bewahrt blieben. Er ersucht die Regierung, falls der 'Antrag angenommen werde, z» erwägen, ob nicht dos gaine Feuerwesen ans dem Lande vom npvstrovbirt Herrn von Oehl- Jn dem Jnslitiite der Feiier- webrcn liege gerade ein idealer Sinn gegen die immer melir um- sichgreisendc materielle Ricblu»g: in diesem Jnsiitiile sei eine sehr nennknswcrthe Summe von Discivlin zu finden, welche mal. aut gewerblichen Gebieten immer mehr habe schwinden sei en müsse». Redner erinnerte an den Brand in Tolkewitz, bei dem lei» einziges behördliches Organ zur Vornahme von Löichmaßrcge!» vorhanden und eS mir der Feuerwehr von Löbtau zu danken ivar^ daß nicht das ganze Dorf ein Raub der Flammen wurde. Abg. Oeblschlägel richtet sich nun nahezu mit Erbitterung gegen dcnVorrcbner. Abg. Heger sei ein wahres Koli mo tanxoro, er (Heger) sei lehr „schiefgewickelt" mit seinen Anschauungen über die Feuerwehren aus dem Lande (Bewegung, Ohoruie». ^ gerechtfertigt, wie wenn Staate zu regeln »ei. Abg. .Eeger scblcigel mit ziemlich barten Worten >.'10 um 101.111 <111110^ Die Anwendung dieses Wortes sei ebenso n Heger sich auslaßt. daß er (OehiscklageK
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