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Dresdner Nachrichten : 12.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-12
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.01.1881
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vrssäeo 1881. lt» «« , u»r ,» : M»rkii«tr«i l» r«Zt NElHrltch MS.L» kto»nn»-ntt» ? »,r« «ü «u ,0»rN»,k«7 dur« Ntktiit 7!um»>. ttull»-« 38000 <krem»l. «t»«eti»ndte> Ma il«! «ia Nctactton s,ü> dia M-k-abe .. »u'inplr mach« sich »ich» »erdilllMch. Im>l>a>ci! Aimatzmc auswärts: u. '»»,«„ in Hain «w>a Berlin. Wien. Uläktig, Base«, «l>i>lau. granksurt a, M, — «u». M»It« in Berlin. Ueip.ia. rvien, ävmlnirn. gninlm-t a.M.. Mnn- ncn. Daube» B». mFranIsurt e M Bnreanrd ..Aubaltbeu» »aut". »»>»». luIilr.buMee L Va, m Paria. Tageblatt für Mlittk, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. .las paar voll :t LI. äo t't. uu, »«ttrnx-Sii-Utttl«, Iiuli«, ÜN8 I'nar 7 LI.. sgE/Iioti nu- dedütxkvL Ll'ibtor, Lüulwli ckow tlnlilnx», ckaü 1'nnr 7 Ll. ö. VarKou 8ütuio, j H LitveirtUtül Idvv 8l)eviu.Iiütl. i SS. 6sdrr»L8. -rliciare «erden Marieuirrat« l. blk Add». v Uhr anaenoinme! . «onnla,lll>i»M,ria,»»ru-r. Ln Neustadl nur an Wachema-en: ai «llosieiaaU, Nr. ddlt Nachm. 4Ud> — Der Raum klncr cinipalti-en Vcrit»«ile «»siel IL Psge Em,r«^»t dre Aeile öü Psge. Olne Saranllc Zur das nacht' »äg>tlc Lrichcmcn dcr 2nsk,al- wird »i cht gc acvrn. Audwarugc Limioncen» Ounra.' nan und Lnne!an>n<»stliuncn un Prrloucn »isclircli wir »Ural? Vral,umerau»«»dsaliUin«i dura Brlrsnrarlcn nde> Pvjlci: ,alilun Ächl Lllvcn katlrn lu Ptar. Il terale lur dir Montags -Run»: ' oder uachclncui .Vcsliatzcdid Pc.' e-rsc U't Plac. nur reillo uuck vvottlsotimooleouckv ettiuos. Vortvu owpüelltt äj ü >.. Kilo 3, 4, 6 uock 8 KI. staudlrvi fsj L1il.Uvor.Ii, ilou 12. äanuar 1881. Llticklilittol-d 1 j ^ Uitlko l'rttidv. Vollu-kliüwlicllv Vor-lossuu^ tzllr. l»ch» n««Iv», 8«»p>iti»ntr»nn»r Hr. « uu«I 7 Xsufksus 6 Importeur. l<»UftlSU8 S. js vor RrtllenILntzor von Humoln. ^ L.bonckt> 7'/a l'lir: Gierntnpiirl «lod Krüntviu Lruvntiuv K1t!8uvr. r »r«r I ivuLcuiLiit. gs LNm -O lUN I. rmllciung von, II. Ianua, : Barometer nach Olliar Biitotd.l«alltMlse IS. »ibdk.«l> )i VlliSstchtcN für i Mill.. ictlaesl-ril 2 Mill. ncilicacn. Tdermdlnelagr. ». Rcaum.: I ° nicdr. ! "b M-e^» l Icmd. u » !».. lwchste Tem»>. l>,/> -F. Ae,l Wind, «edelkl. ! Schnck. den 12. Januar: Wenig Slcnderung, etwas Mittwoch, 12. Januar. Lttaiilwurltichcr Redacteur sllr P-NNschtS llr. LmU Biere« in Tre.dc». Wohl oder übel muß inan sich wieder einmal mit dem leidigen .Kulturkampf in Preußen beschäftigen. Im Landtage ;u Berlin bringt der Abg. Windthorst den Älntrag ein. die Spendung dcr Sakramente und das Messelesen seitens geweihter Geistlicher straf frei zu lassen. La die Aatl'schen Maigesetze für diese Handlungen, wenn sie von nicht staatlich anerkannten Priestern vorgenommen werden, Strafbestimmungen enthalten, so beantragt Windthorst insoweit eine Außerkraftsetzung der Maigesetze. Wahrhaft lonser valwe Abgeordnete haben schon wiederholt bedauert, daß in der ^ampieshitze dcrStaat sich zu dieser Einmischung in die Verhältnisse einer Kirche hat Hinreißen lassen ; aber auch, wer nur ein Fünkchen liberaler Gesinnungen besitzt, muß dem Windthorst'schen Anträge zustimmen. Areie Pcltgionsübung ist ein Grundrecht aller Deutschen; es fällt Niemandem ein, den Juden z. B. die Begehung solcher halte kriegerischer gottesdienstlicher Feste zu verwehren, bei denen sie rufen: Schlagt den Hamann todt! uv» den Haß gegen ihre Feinde von vor Jahrtausenden frisch und lebendig zu erhalten. Wie entspräche es den sittlichen Aufgaben des Staates, wenn er die Liebeshandlungcn derPriester einer christlichenNeligionsgenossenschast. wie das Spenden der letzten Tröstung an Sterbende, mit Gefängniß bestraft? Daß diese Amtshandlung von einem Priester vorgenommen wird, der die Staatsanerkennung nicht nachgesucht hat, ändert sachlich nicht das Geringste. Ein katholischer Priester, dcr sich dem Gesetze des Staates nicht fügt, ist keine lobenswerthe Erscheinung; dem Staate gegenüber aber ist er nur Privatmann und einen Privatmann dafür ins Gcsängniß zu werfen, weil er, dazu vollberechtigt nach den Lehren seiner Kirche, Sakramente spendete, dagegen sträubt sich jede frei sinnige Regung. Seltsamer Weise äußert die Fortschrittspartei ihr Mißbehagen über den Windthorst'schen Antrag. Sie wird ihm widersprechen. Das Verwundern haben wir uns aber seit Langem abgewohnt. Wenn cs heutigen Tages möglich ist, daß in dem Gebäude des großen Generalstabes zu Berlin, wo doch die aller- erdenklichste Ordnung und die peinlichste militärische Strenge herrscht, ganze Expeditionträume auSbrennen, was ist da nicht möglich ? UebrigenS ist der angerichtete Schaden im Generalstabsgebäudc durchaus nicht so unbedeutend; die ungeheueren Wasscrmasscn zur Bewältigung des Feuers haben auch die Wohnung des Feldmarschall Mvltke mehrfach verwüstet und in der Buchbinderei, die vollständig ausgebrannt ist, haben sich, wie man nachträglich zugicbt, einige sehr wichtige Karten befunden, die nun zerstört sind. Was wird man nun thun, um jene geistigen und kartographischen Schätze, die im Generalstabsgebäudc aufgehäuft sind und deren Werth den goldenen Kriegsschatz des IuliuothurmeS bei Weitem übersteigt, vor einer größeren Katastrophe zu sichern ? Bald wäre ja Deutschland der besten und unersetzlichen Hilfsmittel zum Kriegsühren beraubt worden? ' Die österreichische Bevölkerung findet sich anscheinend rasch in die Störung, welche die Verschiebung desHochzeitssestes ihres Kron prinzen verursachte. Slatt Verdruß zu bekunden, lobt man vielmehr in gemächlicher Weise die mütterliche Sorge dcr Königin von Belgien für die Gesundheit ihrer Tochter Stephanie. Sie ahnte, daß der Wechsel des Klimas in der rauhen Jahreszeit, die Fefistrapazen und die physischen Aufregungen des Hochzeitstages dem jugendlichen Organismus dcr bräutlichen Prinzessin, dessen Entwickelung noch nicht abgeschlossen ist, Nachtheile bringen müsse. Nur das Auge der liebenden Mutter achtet auf alle Zeichen dcr Entwickelung und als die Monate verstrichen, die für die Dauer des Brautstandes fest gesetzt waren, ohne daß sich die mütterlichen Bedenken verringerten, da erklärten die belgischen Hofleibärzte cinmüthig : Aufschub. An sich ist der Februar mit seiner, alle festliche Lust immer doch in ge schlossene Räume bannenden Temperatur, nicht sehr anmuthcnd für das so recht eigentlich den Frühling begehrende Fest dcr Vereinigung zweier junger Fürstenkinver. Die spanische Monarchie hat in den letzten Wochen mehrfach die Blicke der Politiker auf sich gezogen. König Alfonso hat die Cortes mit einer Thronrede eröffnet: darauf sind die Abgeordneten aus cinaudergegangen, um Ende Januar wieder zusammenzukvmmen. Dann beginnt die voraussichtlich lange Adreßdcbatte, hierauf tritt, um den angestrengten Politikern etwas Ruhe zu vergönnen, eine Pause von etlichen Tagen ein, worauf endlich die eigentlichen parlamentarischen Geschäfte in Angriff genommen werden. Die Thronrede des Königs enthielt nun einen sehr be merkten Passus. Man weiß, das; Spanien an den großen Welt Händeln der letzten Jahrzehnte, so sehr sie die Karte Europas umge statteten, gar keinen Anthcil nah», und sich namentlich in der orien talischen Frage völlig passiv verhielt. Tie inneren Wirren und dcr Ausstand aus Kuba verschlangen alle Kräfte der Monarchie. Jetzt aber, da endlich die Rebellion auf der Perle der Antillen nieder geworfen, entsinnt sich das Mutterland Spanien, daß es an, Mittel- mcere, dessen Fluthen ein Drittel seiner Gestade un,spülen, geivich tige Interessen wahrzunchmen hat. Die orientalische Frage hat sich nach und nach zu einen, Kampfe um die Oberherrschaft auf dem Mittelmeere umgeivandclt. Großbritannien erhebt den deutlichen Anspruch, das mittelländische Meer zu einem englischen See umzu- »vandeln. Frankreich beansprucht das Gleiche schon längst für sich. Rußland will durch Eroberung der Türkei am Mittelmeere eine weltbeherrschende Stellung sich gründen. Italien verlangt mit vollem Rechte auch die Wahrung seiner wichtigen und vielgliedrigen Interessen. Griechenland möchte für sich mindestens eine Stellung von der Bedeutung dcr italienischen erwerben. Oesterreich muß sich, will cs nicht als Großmacht abdankcn, sich in Triest und Fiume einen Arm nach dem Weltmeere frei erhalten — von den mannich fachen Ansprüchen der Türken, Riontenegriner, Tunesen, Marokka ner, A««pter u. s.w. ganz zu geschweige«. Nur Spanien meldete bisher keine Ansprüche an; es hielt sich mäuschenstill. Deutschland steht dieser Frage am uninteressirteslcn gegenüber. Es hat das lebhafteste Verlangen, daß die Stellung seines besten Verbündeten. Oesterreichs, am adriatischen Meere nicht erschüttert, vielmehr dahin gekräftigt werde, daß dieses auch nach dein ägäischen Meere vor dringe, um unseren eigenen Jndustrieproduttcn degueme Handels straßen nach dem Oriente zu sichern. Sonst liegt nur Das uns ain Herzen, daß das mittelländische Meer nicht die Beute einer einzigen Großmacht werde, vielmehr die Interessen aller Staaten, die es de spült, in naturgemäßen, Umfange zur Geltung tonnneu. Dazu ge hört aber auch Spanien, das. wenn es einmal zu einer ernstlichen Verwickelung zwischen uns und Frantreich käme, uns höchst ivcrth volle Dienste als Verbündeter leisten könnte. Es berührt uns Deutsche daher ganz wohlthätig, wenn Spanien sich anschickt, im Rakhe Europas wieder gehört zu werden. König Alfonso sprach, was bisher nicht geschehen ist, nachürucksvoll und ausführlich von dcr großen Bedeutung, die Spanien bis zum Beginn dieses Jahr hunderts besaß. Er knüpfte daran die Hoffnung, daß es bald wieder so sein werde. Die betreffende Stelle lautet wörtlich: „Schaarcn Sie ticb also jeden Tag enger um mich, der ich gerate io wie Sic, nichts Anderes wünsche und wünschen kann, als de» Rcichtl'um, die ssreideit und den Rum» deoVaterlandes. Mit Ihrer Hiltc scheint es intc nicht unmöglich zu lein, zu be wirken, daß Spanien von »Neuem in dcr Welt die Stellung ein nehme, die es vis zu diesem Jahrhundert besessen bat. Andere »Nationen haben Stellungen erobert, die sie trüber nicht hatten; cs wäre nicht zu viel für uns, wieder zu werden, was wir einst gewesen sind." Beim Verlesen dieser Stelle soll die Stimme des Königs ge zittert, sein Auge geglänzt und sein Gesicht sich belebt haben. Frei lich wird Spanien selbst das Biciste dazu thun müssen, daß die Großmächte auf seine Politik Rücksicht nehmen. Mit den Macht- Mitteln des Staates sieht es ziemlich trübe aus. Armee und Marine müssen von Grund aus rcorganisirt und ihr Material auf die Höhe der modernen Kriegskunst gebracht werden. Die Finanzen des Landes sind aber miserabel. Es wird riesige Anstrengungen machen müssen, um die reichen Hilfsquellen dieses von Natur aus »nt ver schwenderischen Bütteln ausgestattetcn Reiches zu entwickeln. Wün schen wir ihm viel Glück dazu. Neueste Telearamme ver „Dresdner Sia»r." v il. Jan. Berlin. Abgeordnetenhaus. Nachdem vaö Haus baö Andenken des verstorbenen Abgeordneten für Potsdam, v. Waütori. durch Erheben von den Plätzen geehrt, wnrde der Ankauf und wettere Ausbau rer Rhcin-Nal'c-Bahn be- rathen. Abg. t,r. Hammack'cr erklärte, was inan burcki den Ankauf erreichen wolle, licke slcki auf billigerem Wege erreichen: bieRhcin-Nabe-Babn-Gci'cllicbait könne gezwungen werden, diese Linie den Jwccke» der Landesvertheidigung entsprechend lnvcl- gelcisigt auSzubauen. Der Kaufpreis fei zu hockt. Adg. Schrcihcr sprach in selbem Sinne. Eiscmbahnminificr Maybach; Dao zweite Geleiö auf der Rhcin-Nahc-Bahn müsse, und zwar bald, >>n Interesse der Sicherheit des Landes gelegt werden. Die Mitte der »Balm liege aui oidenburgischcm Gebiet; «ür diese» Bahntrakt sei eö zweifelhaft, od preußischer- ieitö ein Jwang geübt werde» dürie. Der Weg dcr Erpropria- tion sei langsam und verpflichte immer »och zur Entschädigung. »Wäre die Bahn nicht Vorhände», so müßte sie letzt gebaut wer ben, waö bedeutend tbcurer wäre, als dcr geforderte Kaufpreis. »Abg. Heber: Die »Börse erwarte gar nicht. daß das Abgeord- nctcnbauS den geforderte» Kaufpreis bewillige, sonst würde» die Acticn viel höbcr stehen. KriegSministel v.Kamckc: Die Militär verwaltung habe fcho» icit >870 im Staatsminlftcrünn aut Her stellung des zweiten GcleiieS gedrungen. »Auf der Leite, gegen die wir uns vcrtbcidigcn wolle», habe man sich in »Bezug aut »Verkehrs mittel so weit vervollkommnet, daß wir nun »Ick t mehr zurückstchcn düriteu. Nelchenspergcr-Olpc: Angesichts ver von unserem west liche» »Nachbar getroffenen »Vorbereitungen sei eö »otbwenvig, daß wir uns in die Lage setzten, so schnell als möglich viele Truppen an dcr Grenze aniaimneln zu können. »Aber wen» der vorgcschlagenc Kaufpreis <21 Proc.l bewilligt werde, so nähre man bloö den ..Gistbaum". «Sehr wahr!» »Abg. Bilchtemann: Durch Entstehung neuer Schienenwege nach ».'Netz habe sich hie >870 bestandene Sachlage sehr verändert. »Aut Grund des 'VetriebsüberlassungSvertrageS mit der Rhein. Nabe-Bahn kenne die betreffende Gesellschaft allerdings zwangsweise zur Legung deö zweiten Geleises veranlaßt werden, insofern der Bau nicht aus Rechnung der Gesellschaft erfolge. Die Kritik, die dieser Tage Minister Maybach über seine tRedncrölAeußerimgen über die Tarinragc gefällt, scl völlig unberechtigt gewesen. Dcr Minister l'abe gesagt, rer von ihm besprochene Tarn eristire gar nicht mkbr; cs sei zwar nicht zu verlangen, daß der Minister alle Tarite kenne, aber ehe er ein solches Unheil fällte, sollte er sich doch orlentiren. lHört, HörlN Die Vorlage wurde a» eine Kommission verwiese», worauf Verathung des Psandlelh- g e s e tz e S ersolgtc. ,Abgg. Grumbreck't und Eelle plädiren tür »Ausrechterhaltung der durch daö HerrerbauS gestrichene» Ein- schrelbegcbühr, da sonst daS Pfandleihe»gcwcrbc ruinin würde, während es dock» wünschenswert» sei, daß sich gerade bessere Elemente demselben zuwenden. v. Zaslrow fand den Zinssatz <I8Proc. tür kleinere Darlehne bis zu ttOMk., für überschießende »Beträge >2 Proc.l für zu hoch. DaS Piantlelhgewcrbe werde vielfach als Nebcngewerbe betrieben, izür die geleisteten Dar- lebne bestände genügende Sicherung. Beschluß: Ucberwelsuiig an die (aber nicht durch Juristeni verstärkte Juttizkommlision. Zum Entwurf über daS Höle recht im Kreise Laxenburg lübrte v. Rauchbaupt auö, wie das Bewußtsein für hie Erhaltung dcr Güter in der Familie im »Bauernstände wieder erweckt werden müßte. DaS müßten alle Parteien wünschen, daö sei keine Reak tion. Abg. Hänel bezeichnete den Versuch des Vorredners, die Fortschrittspartei als »Baucrnictnd hinznsteUeu. als eine bloße oratorltche Ausschmückung. Die Fortschrittspartei sei nicht gegen Elnst'ibrung der Hösc. wolle, wo Tradition und Sitte, daö Erb recht stützen, v. Schorlcmer-Alst: Die Regierung scheine ihm zu ängstlich In ihrem »Vorgehen zur Erhaltung des Bauernstandes zu sein. »Aus einen, Bauernstand mit dem Anerbenrecht sei nie ein Proletariat bervorgegangcn. Daö Anerbengcsetz einzelnen Provinzen gegen ihre» »Wille» auizwingen zu wollen, »alte er freilich auch nicht richtig, aber man könne dann fakulta tive Bestimmungen erlassen. Retten sie den Bauernstand. LandwirtbschaftSminister Lucius weist den Vorwurf zurück, alS srt Pie »Regierung in dieser Beziehung lässig gewesen. Nach den bisherigen ErmMelimgen werde eS erst tm nächsten Jahre mög- »ch sein können, eine »Vorlage zu mache», die sich im Allgc meinen an baö hannoversche Hötcrecht anschiieße» werde. Das Gesetz wurde sodann aiigcnommc», ebenso eaö Gesetz über Zahlung von »Beamlcngchälter. »Berlin. Der cbo». Botichattci Harro »Auiim ist seiner »Auslösung nahe und beriet seine» Schwager und Sohn lcll'gra pbstch nach Nizza. — Daö „Tageblatt" bemerkt zum «Zraulsuttc, Duell, die Grundlage desselben betrete eine heikle»Astairc iou oB li, tvmuwH. Dcr Schuldige ist geblieben. »Berlin. Dao Ministerium des Jnncui hat die Polizei behörden angewiesen, das Spielen am TvlaUialor Bei Well, renne», seiner nicht mehr zu gestatten. - Der Buntcerat« t it die »Aufhebung des Kriegsgerichts zu Straßdurg beschlossen. »VariS. Bei den gestrigen Municlpalralhlwahlen wuldcu hier >!>< Republikaner und Radicalc und 1 yoiyervalloc wicde,- gcwählt. Ncugewählt wurden > Republikaner und :l Eonscr- statir>e. Von 21 noch statlsinbcndeu Ballvtagc» fallen 18 sicher republikanisch aus. »Von den Mitglieder» der ehemalige» Evin- mune wurde kein einziger gewählt; »u, dcr zuruckgekehele Triuauel hat »Aussicht bei der Stichwahl durchzukominen. »Petersburg. »Man belichtet über eine ernilllchc »Nieder lage deö Generals Skobclest gegen die Telinzc» in Ecnlralastcn und sogar von einem Rückzug deö russilchen Ddservattons EolpS. »Belgrad. -Hier c.rculirt das Geruckt. »Ali Best aus Glissinsc sei zum Fürste» von »Albanien ploklamitt worden und mit 8000 »Mann in Skopljc cingerückt. Berliner Börse. Nur in de» von »Wien abhulgigc» Spiel papieren herrscht eigentlich cnttchiedcne Malttgtcil. aber diese» Pgpieren räumt die hiesige »Börte einen dominirenden Einfluß ein. So hat die libcrralchcntc Mehr Einnahme dcr Oderscklcstschc» Eiscndabncii keine cnttprechcndc »Besserung zur Folge gehabt, während der tlmllaub, daß heute Elbethaibahuactien gleich um Io Mark niedriger eiusetztcu, aut allen Gebieten verstimmend wirkte. Erst der Schluß gestaltete sich wieder reck»! lest, eben aut Grund höherer Wiener »Nett- runge». so daß von den leitenden »Papieren Eredttactien und Lombarden schließlich noch Avancen gegen gestern erziellcu ich- je 2W Mark»; Franzose» blieben dageacn 1 Marl schlechter. Eiicnbab» - Papiere blieben ohne Interesse, mit »Ausnahme von Elbethalbahn. die »Mark niedriger schlosse» als gestern. »Prioritäten test, still, tcogl. Fonds, von denen sich namentlich Russen gut behaupteten. »Banke» wenig veräntcr!. eher bester. Höher liotiren DlsconrogescUschast sch- I Proc.i, Dresdner Bank. Sächsische Bank. Ehcmniber Bankverein, Leip ziger Eredir. Bergwerke <cst. Sächsische Industrien behauptet. »Nähiaden 1'« Proc. besser. Lokales und Sächsisches. — Pian co Steinbruck in Eula bat das Ritterkreuz l. Kl. des »AlbrechtSorrenS, Ehaussecgcideliiiichmer Seidel in »Borna daS Albrechtskreuz, HofzahlamtSkoiilrolcurMergen daö Ritterkreuz 2. Kl. des Verdienstordens und die Geiiicindevor- stände Horn zu Mahskori, »Pfau zu Htinmclharlha und Frödcl zu Wolfögrund haben >e das allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Im »Palais Sr. Kgl. Hobelt des »Prinzen Georg tragen jctzk täglich sehr viele »Personen ihre Name» I» das auSiicgcntc Buck'ein, um ihre Thclluahiiic an der Erkrankung deö Prinzen »Max zu versichern. - Durch den unerwartet raich erfolgten Tot des preußischen Abg. p. »Watzdvri aui Wicienburg iderselbe starb, erst 12 Jahre alt, ln »Blankcnburgi sind auch seine zahlreichen Familien mitglieder Im Königreich Lachsen in Trauer versetzt wollen. Herr v. Watzdorf gehörte den Dcutich-Eoinervalivcii als Führer an und verwendete einen Theil seines bedeutenden »Vermögens aus die ..Deutsche LanbeSzeitung", d«s Parteiorgan der »Agrarier. Er war ei» Edelmann im besten Sinne des Wortes. — Dein Bundeörathc liegt jetzt der Entwurf einer »Vcrord liung wegen »Versetzung einzelner Orticstaitcu tu höhere Scr- visklaticn vor. »Von sächsischen Ortschci'tcn befindet sich nur GoyUS bei Leipzig darnittec. — Grai H ohcnthal aui Knauihgpn hat sich amJanuar von Hamburg »gch Südamerika cingcichißt, um Anlang »April mit dem Gräle» Secbach. LÄitnanr von de» Gardercitcru, und dem beim deutschen GcneraHyisulat in »Ncwstork sich seine diplomatischen Sporen verdienenden Graicn »V itzlhu »i Lichten walte i» Ncwstork ein Rendezvous zu gebe». Die drei sächsischen Grasen treten dann gemeinsam die Reise um die Erde an. — Jene zur Zeit noch undefinlrbarc Krait, durch welche dcr vielgenannte und viel unrechtmäßiger Wesse gcschmähkc Mag netiseur Hansen einzelne Individuen in einer säst über menschlichen »Art beherrschte, ward uns gestern wiederum aut unserem Redactioliszimmer ack oeulos tenwnstrirt. indem der Schüler und Diener Hansens, Herr Trott, vor vielen An wesenden eine »Probe seiner Krait adiegte. die — wie gleich ge sagt sei — gleichfalls wie die s. Z. von Herrn »>a»ien gegebene, überraschend und evident auSncl. Für die früher gelegentlich der Hansen schen Productioncn hinlänglich beschriebenen Mani pulationen , die bei Herrn Trott dieselben sind. fand sich eine große Anzahl unserer Herren Schriftsetzer sofort zu einer Sitzung bereit, von denen allerdings nur zwei zu Medien sich eigneten; die Erpcrlmente des »Augen- und Mundschllc- ßens gelangen bei mehreren der Herren. »Nur Einer der beiten Herren unterlag der Gewalt des Experimente»»- so um' lassend, daß die Kraft des letzteren in Ihrer »Aeußerung an daö Dämonische reichte. In dcr Tdat. von fast unheimlicher »Wirk ung ist cS. einen Mensche» noch eben irisch lebendig und in wenigen Minuten darnach ln der Starrheit deö Todes vor sich zu ieben: zu sehen, wie er. nur unmerklich atbinent. mit iestge- schlossencn »Augen die »Arme über der Brust gekreuzt, in der Luit hängt, als einzige Stützpunkte de» Sitz eines Stuhles unter dem Kopie und einen gleichen unter den Fuße» und dabei so lest und steif ist. daß inan sich wie aui einer Bank ruhig auf ihn setzen kann, wenn man ferner sieht, daß bei alle Dem. waS mit Ihm geschieht, auch nicht das unmerklichste Zucken im Gesicht, nicht taö immerklichste veränderte Atbinen sich zeigt, sa daß sogar eine spitze Goldnadel, durch den ganzen Handballen vollständig bindurch gestochen, nicht die leiseste Veränderung in dem starren »Menschen hervordrlngt und daß doch dieser mächtigen Bann in einem Augenbiick durch bloßcö »Anblasen aufgehoben wird! ES hat dies tu der Tdat etwas Aufregendes. Daß bei diesen Erperlmenten die Möglichkeit eineSEiiiverttäntnisseü ausgeschlossen ist, brauchen wir wob! nicht noch zu betone»; zudem möchte eS auch kaum einen »Menschen aui der Erde geben, der eine solche Komödie blirchjnsührcn vermöchte, ohne nur mit der Wimper zu zucken. Die cigcnivümliche Krait ist also wiederum bewährt worden und wenn sie auch noch nickt in ihrer »Wesenheit erkannt werke» konnte. — da ist sie — und diejenigen Mcdiciner. die alssängiich so grimmig gegen die Anerkennung dessen, was sie eben neck nicht erklären konnten, etttrien und von Schwindel
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