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Ein- aeiandt" oder au» Terüeüe da P«,. Sn Nulninem »ach Sonn - und geie» tagen I- de», Lwalüge ivlundzeilen 30, « bez. so und so Pig nach bc- ionderem Larii, Au»>oäriige Aus- trage nur gegen Vorausbezahlung. Belegvlätter werden mit lll M. berechnet, Kernivrechanschluß: Amt I Rr. U und Skr. LUS». ZuA I<üknsckei'fLr8ükne DpLLL>en-?T. xr. plsuensckestr. 20 ^uf^üKe allei* «eM Koppen mit «rrmm Mel. mollige ZelilsstSelre. Lelllsfi'ieil-Ne/el'. fi'Slieiizli'. 7. §»vi»a»l' Neueste Drahtberichte. Hofnachrichlen. Staust,sches Jakibnch, Gewerbevereine, Gerichtsverhandlungen, var» VPtlAN.Sinsoniekonzrrt der König!. Kapelle. Die Glocke von Tunbar. Prozeß Dippold. Sonntag, 1t. Oktober 1903. Neueste Drall trneldunnen vom io. Oktober. Posen. Nach Beilegung der bei der Feier des 650jährigen Destchcns der Posener Schützengilde vorgekommenen Streitigkeiten hatten sich ungefähr 260 deutsche Bürger zum Ein tritt in dieselbe gemeldet, von denen nunmehr 252 lufgenommen worden sind. Budapest. Blättermcldungen zufolge soll Graf Tisza in den nächsten Tagen zum Ministerpräsidenten designiert werden. Paris. Gegenüber der Mitteilung, daß Kammerprä sident Bourgeois sein Atnt als Präsident niederlegen werde, wird den Blättern von unterrichteter Seite gemeldet, daß er nicht Paris. lieber den angeblichen französisch-englischen Schiedsgerichts vertrag berichtet der „Matin", datz die be- trcsscndcn Verhandlungen zum größten Teile in London zwischen Lord Lansdowne und dem dortigen französischen Botschafter Cambon geführt worden seien. König Eduard habe wiederholt darauf bestanden, über den Gang der Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten zu werden. Er habe mehrmals geäußert, daß cs ihn lehr freuen würde, wenn die Verhandlungen zum Ziele führten. Die französische und die englische Diplomaue seien überemgckommen, daß es untunlich sein würde, gewisse Streit fragen, wie die ägyptische und die Neusundland-Frage, einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Dagegen hätten sich die beiden Staaten verpflichtet, in Zukunft anstauchende Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht regeln zu lassen. Der „Malin" spricht die Ueberzeugung aus, daß die Genehmigung des Schiedsger«chsver- trages durch die Parlamente beider Länder gesichert sei. Anderer seits wird aus London mitoeteilt, daß es sich nicht um den Ab schluß eines allgemeinen Schiedsgerichtsvcrtragcs handle und daß man die Tragweite der Angelegenheit nicht überschätzen dürfe. Es handle sich lediglich um ein Ueoercinkommen zwischen Frank reich und England, wonach diejenigen Streitfragen, die einen juristischen Charakter tragen, einem Schiedsgericht unterbreitet werden sollen, falls die gewöhnlichen diplomatischen Verhandlungen erfolglos geblieben sein sollten. Die Mehrzahl der Pariser Plätter widmet der Mchpcht von dem angeblichen SchiedSaerichtsverträge nur geringe Aurmcrksawkeit. Tie nationalistischen Blätter äußern sich überhaupt sehr skeptisch darüber. London. „Daily Telegraph" meldet aus Paris: Aus zu verlässiger Quelle verlautet, oa^ trotz der bisher erzielten höchst " "^ des eng lisch-fran- gs noch nicht fertig sich nur mit in Zukunft auftauchen - den Streitpunkten zwischen den beiden Ländern befassen und keine rückwirkende Kraft erhalten. Konstantinopcl. Im Sandschak Prizrend ist eine al ba ue sischc Bewegung gegen die beschlossene Einführung einer neuen Vichsteucr ousgevrochen. Der Kcnmakam von Luma wurde vertrieben. Der berüchtigte Albanesenchef Suleiman wirbt An hänger. um die türkischen Behörden von Diakova zu vertreiben. Die Ermordung eines Adjutanten Scheinst Paschas und der An glist von Albanien gegen eine Truppenabtcilung, die 7 alba- nesische Deserteure transportierte, bestätigten sich. Beide bereits vor einigen Tagen stattgehabten Vorfälle haben aber nur lokale Bedeutung. Der Bischof von Florina meldete dem ökumenischen Patriarchat den Uevertritt der Einwohner von 4 bulgarischen Dörfern mit 370 Familien vom Exarcbat zum Patriarchat. Eben- solche llebertritte sind in Vorbereitung im Kreise Castoria und getragen werden müssen, wodurch oft bei deren Äbsterben ohne Erben der Besitz mohammedanisches Wakus oder Kirchengut wird. Der Patriarch wieS vabei auf das in der letzten Zeit französischen, englischen und russischen Schulen verliehene Besitzrecht hin. OertlichcS und Sächsisches. Dresden. 10. Oktober. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh in Be gleitung einiger Herren mit Sonderzug 7 Utir 10 Minuten von Pirna aus narb Königstein zur Hochwild,ngd auf Rosenthat- MarkerSbacher Revier. Die Rückkehr nach Pillnitz wird heute abend gegen 8 Uhr erfolge». —-König Georg yat zur Linderung der ersten Not kür die von dem Brcmdunalück in Jallenstein i. V. Betroffenen der KreiShauptlnannschait Zwickau 1000 Mk. überweisen lassen. —* Am heutigen Tage begeht KönigGcorg das 50jährige Jubiläum als Ehrenbürger der Stadt Radeberg. Dm Stavr überreichte dem damaligen Prinzen Georg, der bei der reitenden Artillerie-Brigade stand, am 11. Oktober 1853 das Ehrenbürger rechtsdiplom. —* Professor G. Diestel, Konrektor omer. vesVitzthumschen Gymnasiums, feierte gestern lein 50lähriges Toktoijnbiläum. Promoviert hat er in Königsberg. —* In Gruna ist am Donnerstag abend Herr Schulrat Karl Gotthelf Dachselt gestorben, der vor seiner Pensionierung Bezirkslchulinspektor in Chemnitz war. 1900 am 1. Oktober trat er wegen Krankheit in den wohlverdienten Ruhestand. —* Die Eröffnung des Landtages findet nach Mit teilung des „Vaterlandes" am 10. November statt. —* Arbeitslosenzählung auf Grund der Einkommen- steuerhauslislen in Dresden. In den Hauslisten, welche gegen wärtig zur Ausfüllung in den Häusern kursieren, lautet die Spalte 3: Stand, Beruf und Erwerb oder sonstige nähere Be zeichnung der in Spalte 2 verzeichnet«:» Personen tbei Gewerbs- gehilfen uns Arbeitern, die nicht rin Dienste des Hausbaltungs- Vorstandes bezw. Besitzers stehen, ist der Name, Stand und Wohn ort des Arbeitgebers mit zu bemerken. Beispiel: Schuhmacher- geselle bei dem Schuhmacher Ernst Neubert in Dresden, Breite- Maße Nr. 17). Aus die Eintragungen in dieser Spalte loll auch in diesem Jadre wieder, wie bereits im Vorfahre. die städtische Arbeitslosenzählung gegründet werden. Es ist daher wichtig, daß Pertonen hier hinter den Beruisangabeu Eintragungen arbeitslose Pertonen „ machen wie .außer Stellung" oder „arbeitslos" usw.. daß Ke «der zum wenigsten nicht irrige Angaben einichreiben. wie ihre letzten Arbeitgeber oder irgend einen früheren. —* Im Verlage von Zahn u. Jaensch. hier, erschien soeben das vom Statistischen Amte herausgegebene Statistische Jahrbuch der Stadt Dresden 1902, verbunden mit einer vom Ratsarchiv bearbeiteten Chronik der Stadt auf das vergangene Jahr. Nach dem reichen, über 15 Abschnitte ver teilten Inhalte beträgt die Fläche des Stadtgebiets, einschließlich der Albertstadt und der Einverleibungen der Jahre 1901 bis 1903, gegenwärtig 6730 Hektar, wovon 1782 Hektar landwirt schaftlich benützte Fläche sind. Der Bcvölkerungsstand Dresdens nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 und der Zwischen zählung vom 1. März 1903 beträgt »nkl. der Albertstadt 488141 Personen. Interessant ist hier ein Vergleich mit ehedem, wo sich im Jahre 1549 das Weichbild der Stadt nur aus 1900 Hektar erstreckte, und die Einwohnerzahl am '6. Dezember 1603 nur 14793 Personen betrug. In Dresden selbst sind von der Be völkerung geboren 71992 männliche und 60327 weibliche Per- soncn. ^ - --- ^ Ehen Kinder, Die höchste Gcburtszisier wies der Juli, die größte Sterbeziffer der Monat Dezember ans. Nack Stodtgegenden berechnet, fallen die meisten Geburten und auch die meisten Sterbefälle auf die Antonstadt, in zweiter Linie sicht die Johannstadt. Die meisten Ehen wurden von männlichen Personen in dem normalen Alter von 25 bis 30 Jahren geschlossen, unter 20 Jahren 1 und über 60 Jahre 29; von weiblichen Personen heirateten 1092 im Mer von 25 bis 30 Jahren, 1 unter 20 Jabren und 17 über 60 Jahre. 3065 Männer heirateten zum ersten Male. 319 waren einmal, 31 mehrere Male Witwer. Von den Bräuten heirateten 2899 zum ersten Male, während 222 einmal und 18 mehrere Male Wittvcn waren. Gerichtlich geschieden wurden 264 Eben. Die meisten Stcrbcfälle (1764s kamen aus Krankheiten der und 425 aus Infektionskrankheiten. Zugezogen sind im Jahre 1902, inkl. der Dienstboten. 67481, wegaezoger 64308 Personen. Wohnungswechsel lagen 77 952 und Dienstboten Wechsel 18803 vor. In Gasthäusern stiegen 285135, >n Pensionen und Privathäusern 15 304 Fremde ab. Alles zusammengenommen, ergibt sich für Dresden lohne die Einverleibungen) ein Gesamtzuwachs an Ein wohnern von 1933 Köpfen. —* Der Verband Deutscher Gewerbevereine hat soeben aut die Zeit von Mitte September 1902 bis Ende August 1903 einen Truckbencht über seine Tätigkeit erstattet. In dem Berichte wird zunächst geschildert, wie die deul>chcn Gewerbevereine im Laufe der historische» Entwicklung des Deutschen Reiches en'- standen und welch' großen Einfluß sie aus die lebensvolle Aus gestaltung deutschen Gewerbesleißes ausgeübt haben. Weiterhin wird iodann die Stellung des Verbandes zu den Innungen als gleich wichtige Faktoren gekennzeichnet und betont, daß der Ver band die Veranlassung war zu io mancher Förderung des deutschen Gewerbes und sich bisher beschäftigt hat mit der Bedeutung des Genossenschaftswesens für das Handwerk, der Erweiterung de« Unfallversicherung aus Handwerk und Kleingewerbe, dem unlaute ren Wettbewerbe in Handel und Gewerbe, der Sicherung der Forderungen der Banhnndwerker und Lieferanten, der Besteuerung der korvoraliven Genossenlchaften. der Förderung des gewerblichen Unterrichts in Deutschland, der Arbeitslosenversicherung. Vor schläge» zur Regelung des Submissionswesens, der Vereinfachung und den weiteren Ausbau unserer sozialpolitischen Gesetzgebung, der Lage des Kleinhandwerks nach den Erhebungen deS Vereins stir Sozialpolitik, der Organisation des Handwerks, dem Gesetz zur Bekämpfung des unlaureren Wettbewerbs, der Verleihung der Berechtigung zun, einjährigen Militärdienst an Absolventen von Fachschulen, dem 8 Ubr-Ladenfchluß. der Errichtung von Zentral- Hellen iür Handel und Gewerbe, den großen Warrnhäulern. deren Auswüchse und Besteuerung, der Vertretung der Gewerbevereine in den Handwerkerlammern, der Kapitalversicherung für jnnac Handwerker, der Bekämpfung des Gutscheinhandels, der Altes und Jnvalidrtätsversicherung für Handwerker, den Handelsver trägen, den Meistcrkurien. dem Ausoerkaufsunweien, der Gründung einer Pensionskasse für selbständige Handwerker und der Einführung de« Postcheckveriahrens und der PosteinzahlunaskuvertS für das ganze Reichsgebiet. Mit dem Verbände deuttcher Gerverbekchul- männer und anderen verwandten Korporationen steht der Verband deutscher Gewerbevereine in fortgesetztem Verkehr. Im Jahre 1902 gehörten ihm an 889 Vereine nitt 100996 Mitgliedern und 1903 zählte er 964 Vereine mit 109 606 Mitgliedern, von denen 73 7:19 oder 67 Prozent Handwerker sind. Aus den Berichten der Unter verbände ist zu ersehen, daß in denselben lebhaft an der Förderung des Gewerbes auf die mannigfachste Art gearbeitet wird lieber die Frage des Befähigungsnachweises müssen sich die Ansichten noch klären. ist dies geichehen. dann sollen die gemachten Erfahrungen den Ausichlag geben, ob und nach weicher Richtung vom Verbände wettere Maßnahmen versucht werden tollen. Die Gesamteinnahmen erreichten im Geschäftsjahre 1902 03 die Summe von 10821 Mk.. der eine Geiamrausgabesumme von 10627 Mk. gegenüdersteht. Sämtliche wichtigen Beschlüsse des Verbandes wurden und werde» alljährlich den zuständigen Reichsbeliörven, dem Reichstage und dem Bundesrate unterbreitet, ein Verfahren, das bei der weite» Verbreitung und der Zahl der Mitglieder schon gute Früchte ge tragen Kat. Der Verband der sächsiichen Gewerbe- und Hand- werkervereine steht mit dem deutschen Verbände wegen seines Bei tritts zu denstelben zur Zeit in Unterhandlung. —* Von der 47. Versammlung deutscher Philo logen und Schulmänner in Halle. Zu einer gemein- und Phaistos. die uns ganz neuerdings die erstaunlichsten Aus schlüsse über den dominierenden Einfluß der uralten kretensischcn Sunft und Wissenschaft. Wochen-Svrelplan der König!. Hoftbeater. Opernhaus. Sonntag: „Die Afrikanerin." Montag: „Die Königin von Saba." (Köniain: Frl. Therese Malten a. G.I Dienstag: ..Alpenkönig und Menschenfeind." Mittwoch: „Der fliegende Holländer." Doimerstag: „Der Freischütz." Freu „Der schwarze Domino." Sonnabend: „Lohengrrn." Sonn „Alpenkonig und Menschenfeind." — Schauspielhaus. Sr lag: „Maria Stuart." Montag: ,,Jugend von heute." Diens tag: „Das große Geheimnis." Mittwoch: „Herodes und Mari- omne? Donnerstag: Zum ersten Male: „Geschäft ist Geschäft." chrcitag: „Geschäft ist Geschäft." Sonnabend: Pitt und Fox." Sonntag: Nachmittags halb 2 Uhr: 2. Volksvorstellung; „Ein Volksfeind." Abends halb 8 Uhr: ./Prinz Friedrich von Hom burg.' Montag: „Geschäft ist Geschäft." s* Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Im Opernhause acht Montag, den 12. Oktober, die vieraktige große Oper „Die Königin von Saba" von Karl Goldmari in Szene. Di folgende: Königin von Saba Königl. Hoftbeater, als Gast Frl. Nast: König Salomo Burrian: Hohepriester: Herr Nebuschkä. — Die Erstaufführung deü dreiaktigen Schauspiels „Geschäft ist Geschäft" von O. Mirbeau im Königl. Schauspielhaus«: findet außer Abonnement DonnerStaa, den 15. Oktober, statt. Die Rolle deS Lechat spielt in der Erstaufführung des Stückes Herr Wiene, in der elften Wiederholung (Freitag, den 16. Oktober) Herr Froböie. k* Königl. Kapelle. DaS erste Sinfonie-Konzert (F-Serie), mit dem für die Dresdner die Konzertsarson offiziell eröffnet ist, ^ r.. H in O-moU für gatcs Bioloncell. inen Orchester werken überhaupt bedient sich Händel derselben Aaktur, die zwar eine gewisse Monotonie und einen sehr fühlbaren Formalismus der und großem Bon den „ ^ ^ dessen Reiz hauptsächlich vnt in der festgchalienen Form eines Concertino für drei Solostimmen liegt, gefiel am meisten der dritte Teil (Musette-Ällegrettol in seinem häufigen graziösen Wechsel zwischen den Soli (Herren Prorefsor Petri und Konzertmeistern Bärtig und Wille) tlnd dem Orchester-Tutti. Mit allgemeiner Sympathie wurde hierauf ein Werk von Felix Draeseke, Serenade in v-ckur (op. 491, begrüßt, das von der Königl. Kapelle zum ersten Male zur Aufführung gelangte. Die in allem liebenswürdige, Humor- und geistvolle Schöpfung ist zweifellos einer überaus glück lichen Laune des für gewöhnlich sehr ernst und klassisch gestimm- ten Meisters entsprungen. Uebcrquellcnd von satten^ voll aus- tönenden Melodien, überaus anmutig m der Harmonisierung und von förmlich französischer Eleganz der Instrumentierung, stellt sie Serenade gleichsam das vollkommene Bild eines von Fröhlichkeit, Liebeszauber und prächtiger Laune erfüllten Festes dar. Der erste Satz läßt in reizvollem, vornehmem Inhalt die Fcstteil- nehmcr anfmarschieren; der zweite bringt dos Ständchen selbst, das -n einem ichmachtenden Cello-Solo (Konzertmeister Mllej seinen Höhepunkt findet- diesem sälließt sich zart und sinnig eine thematischen Arbeit meisterlich gehaltene Werk, von der Königl. Kapelle unter v. Schuchs Führung vollendet schön geipielt. wurde mit größtem Beifall ausgenommen, der sich in wiederholtem Hervorrufe des Komponisten gipfelte. Den Abend beschloß Beethovens 6-rnoll-Sinfonie. § f* Eine bedeutungsvolle Anerkennung unserer Königl " chnischen^ Hochschu'' ile. Der bekannte Archäologe Hochschule, speziell jener des Dr.-Jngenieurs H. . „ den Dom S. Donato zu Murano wie folgt: „Wenn die zukünftigen Dissertationen der Doktor-Jngenieure der vorliegenden Dresdner Arveit gleichkommcn, dann kann sich die kunstwissenschaftliche orschung zu der an den Technischen Hochschulen eingeführten ruerung Glück wünschen. Rathgens hat eine Musterarbeit. sowohl was die Aufnahmen des Denkmals wie die historische uno vergleichende Untersuchung anbclangt, geliefert." Diese An erkennung ist uin so wertvoller, als sie von einem Universitäts professor stammt. Die Glocke von Dunbar. Von Alice Freiin v. Gaudy Aus dem Markte von Dunbar ein dumpf Gefühl Bis tief hinein in die Gassen. Viel Tausende lauschen empor zum Turm» Wo die Sonnenstrahlen verblassen. Sie wissen, wenn droben die Mut erlischt Und die Zinnen rings sich entfärben, Dann hebt die Glocke zu läuten an. Dann muß Lord Castleroad sterben. Lord Castleroad mit dem tapfer» Arm Und den blitzenden Augen, den blauen. Er kämpfte für seinen König Kar' In schottischem Selbstvertrauen. Voll Jugendmut flog er den Seinen voran, Da fingen ihn Cromwclls Reiter: „Verantworte dich, Lord Castleroad. Du kämpsst wider Gottes Streiter!" — „Für den Stuart, für ihn, den uns Gott gesalbt, Jjir ihn, dem ich Treue geschworen!" Sie führten ihn hin vor Cromwclls Gezelt: „Lorb Castleroad — du bist verloren." Der Feldherr schaute ihn drohend an, Sein finstrer Blick sprach Verderben: „Nur Eisen küblt hitziges Schottcnblut — Lord Eastlcroad, du mußt sterben! Am Abend, beim ersten Glockcnklang, Ich schwöre cs laut vor allen, Soll auf dem Markte von Dunbar noch heuc Das Haupt des Empörers fallen."