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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261103021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-03
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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s rmvmoch. r. November isrs — »Vrevbner Naibrlchsen" — Nr. 51- Seile Z Dl« Se«bt»er,»b»ete«^beschästt^ocn sich tn ihrer Sitzung «« Donnerstag u. a. mit der Ser sieben Vertreter Ser Glatt in Sen BerwaltunaSantzschuß de» öffentlichen Arbeitsnachweise» Dresden und Umgegend: in bi« drei Ge. «erSesteuerauSschüye des Stadtgehjetes Dresden: mit der Berlage über die «l " »on Anstalten für da «ine» Plane» stir dt« Errichtun« orge. und Jugendamt, namentli^ für Gefährdet« und für Jugendliche: mit der Aufnahme von ausreichenden Leibesübungen in Sem neuen BolkSfchullebr- plan; dem staubfreien Ausbau der Hauptverkehrsstraßen durch irslüchenbehandlung. von den Anträgen kommen u. a. orten auch nach Ablauf -er dafür in den Eingemeindung» ortSgesetzen festgesetzten Fristen so lang« zu gestatten, al» Siese Vorort« ländlichen Charakter tragen. —* Nesormgtzmnastn« für Mädchen. Kürzlich versammelte nach längerer Pause da» Resormgymnaslum für Mädchen Nett- her sechSstuftge Stndlenanstaltj Weintraubrnftraße 8. im Fest» laal der Schule Eltern und Schülerinnen sowie Ehrengäste, Freunde und Gönner der Anstalt wieder zu einem mustka. tischen Abend unter Leitung ihre» Gesanglehrers Dr. H. Btecenz. Da» abwechslungsreiche und sorgfältig abgerun dete Programm stand im Dienste de» deutschen Volkslied«», aus dessen Bedeutung sür die Verinnerlichung unserer Kultur Vberstubiendirektor Dr. Kraust in keinem vegrüstungSwort binwte». Alle», was geboten wurde. >var au» dem Unterricht herauSgewachsen. Den Auftakt de» Abend» bildete ber Bor» trag der Kammerfonate in A.Dur von Corelli durch da« klein« Gchülertnnenorchester lStreichinstrumente, Flöte und Klaviers unter dem beflügelnden Bogenstrich de» Dirigenten. Dann folgten mehrere Volkslieder, die der Schulchor mit gutem Ge lingen bot, u. a. eine» tn der Vertonung von Biecenz selbst. Besonder» erfrischend wirkte ber begeisterte Vortrag einiger schelmischer Volksweisen durch die Jüngsten der Anstalt iGextaneririnen und vuintanerinnens unter Klavierbegleitung, die die Gattin des Dirigenten auösührte. Studienassessor Patzig sang darauf mehrere ernste, leider fast unbekannte Volkslieder. Den Abschluß bildeten mehrere Kanons, von den beiden Tertien gesungen, und.ein Sträustletn Liebeslieder sür gemischten Thor*, dessen Männerstimmen einige sangeSsreudtge Lehrer der Schule übernommen hatten. Der wohlgelnnaen« AbenS, der den AnSführenden wie dem Letter reichen veisall und wohlverdiente Anerkennung brachte, bewies, wa» auch eine kleine Schülerinnenzahl bet hingebendem, ernstem Strebe» unter begeisterter Führung »» leisten vermag. —» MarSvortrag i« Plauetariu«. Am Donnerstag, dem 4. November, ist MarSoppositton, d. h der tnteressante Nachbar, planet steht ber Nachtseite unserer Erde gerade gegenüber Dabei bietet er wegen seiner großen Nähe eine besonder» gün stig« BeobachtunaSmögllchkeit, und wieder taucht die Frag» aus: Ist der Mars bewohnt? Um den vielen Freun- den des Planetariums Gelegenheit zu geben, den heutigen Standpunkt ber wissenschaftlichen Untersuchungen ln der Mar», srage kenuenzulernen, wird Direktor Ktßhauer an diesem Donnerstag 8 Uhr abends einen Bortrag darüber halten —* Neues Lebe» tm Sarrasani.vau. Mit dem ZtrkuS Rar um zieht Kapitän Schneider mit seinen 7 5 Löwe« auS dem SensattonSstlm »Quo vadiS" in die Klippelhalle am Tarolaplatz ein. Schneider hat eS nach schwerer, jahrelanger Arbeit ferttggebracht. 45 Löwen in der Manege zu füttern. Atemlose Spannung hält die Zuschauer im Bann. In wilden Sprüngen umkreisen <5 Löwen den unerschrockenen Mann, ber tn aufaertssene Rachen Stücke rohen Fleisches wirst. LauteS Gebrüll erfüllt de» Raum. Mit milden Sprüngen jagen sich fauchend« Rtelenttcre die Flcischstücke gegenseitig ab. Diese Szene macht einen unver- schlichen Eindruck. Seine glühten Triumphe frtrrtr Schneider »ergangenen Winter tn Parts. London und Brüssel. —* Netzschkau» Rundfunk in der Welt ««rau! Die 1 Funk- wissenschaftliche Bereinigung, e. B-, Netzschkau, hat, wie sie uns schreibt, mit ihrem selbstgebaute» Sender enorme Reichweiten erzielt. Bor einiger Zeit hat ein reger Wechselverkehr zwischen Moskau—Duplin und Netzschkau stattgefunden und am 2». Ok tober ist au» Palmerston South auf Reu-Seeland eine Zn- schrist eingegangen, daß der Bender der Vereinigung — alö einziger von Deutschland — dort tn größter Lautstärke gehört wird. Die englische Insel südwestlich Australiens liegt etwa 20 000 Kilometer von Netzschkau entfernt. Hier wird eine Antenne von nur SN Meter Länge verwendet, die au der Decke tm Laboratorium angebracht ist. sAnm. d. Schrift!.: ES kann sich tn diesem Falle nur um einen Kurzwellen- sender hanbeln, mit dem man bekanntlich ungeheure Ent- sernungen mit verschwindend geringem Energteoufwand zu Überdrücken vermaa.j —* Rangier«»?«! am Neustädte» vuhuhuf. Am heutigen Niitwochmorgen tn ber 8. Stunde »testen vor de« Neu. städter Personenbahnhof, und »war gerade aus der Brücke vo, dem Hotel Stabt Metz an der Ecke brr Kaiser-, Anton, und Leipziger Straße zwei Rangtergruppen zusammen. Htevbet wurden drei Güterwagen zur Ent gleisung gebracht, von denen zwei regelrecht umstürzten. Per» sonen sind nicht verunglückt, ber entstandene Schaden Ist nicht unbeträchtlich. Der tn den Frtrdrtchftädter Enenhahnwerk- stätten brrettstehenbr HtlfSzlrg war tn kurzer Zeit zur Stelle; mit den AusräumungSarbrtten wurde sofort begonnen. Die Güterwagen mußten zum Teil auSrtnandergeschwetßt werden. Der Personenverkehr erlitt durch diesen Nangterunsall tetnerlet Unterbrechung. Umlaufende Gerüchte über ver- »nglttckte Personen entspreche» nicht de» Tatsachen. Der amt- ltche Bericht der RrichSbahndirektion lautet: Heute in den zettlgen Morgenstunden suhr auf Bahnhof DreSden-Nrustadt bet ber Stellerei 7 der Eilgüterzug 6076 einer anderen Rangier- abtetlung in die Flank«, wobei drei Wagen um stürzten und ein Wagen entgleiste. Da» Personenzua-GletS DreSden-N.—DreSben-Wettiner Straße war bi» gegen K? Uhr morgens gesperrt, wodurch die Frühzttge leider einige Ber. spätung erlitten. Der Vorfall ist auf mangelhaft« Berständi» anng dev Rangterperfonal» untereinander zurückzusühren. Der Materialschaden ist nicht bedeutend. Personen wurden nicht verlebt. —* Großer EinbruchSbtcbftahl in DreSben-Trachenberge Heute morgen ist in DreSden-Trachenberge ein großer Pelz- dtevstahl verübt worden. In dem Geschäft Trachciibergcr Straße 28 betreibt Frau Franziska Lachowiher ein Modisten, aeschäft. verbunden mit einem größeren Pelzhandel. Trache». oerger Straße. Ecke Trachenberaer Platz hat die Firma einen freistehenden Schaukasten errichtet, tn dem wertvolle Pelze verschiedener Art ausgestellt waren. Dt« Diebe haben den Holzkasten unbemerkt in den frühen Morgenstunden non hinten ausgeschnitten »nd di« Pelze geraubt. Bisher fehlt vv» den Tätern jede Spur. — Di« Neuerwerbung«« der Sächsische» Laudesbiblivtbek sind vom 8. bi» 1». November Im Lcscsaal ineösfnet werktäglich ^ >0 bis S. « bi, 7 Uhr, ausgestellt, Ein B, bungen liegt in der Gcick>ästSstelle Marie,istrahc 88. ördgeschoh. auS. Verzeichnt« dieser Ncuerwer- der „D " dresdner Nachrichten" „Adreibuilier," bei -er Reichswehr vor Gericht. Eine größere, nicht alltägliche Strafsache kam am Diens. tag vor dem Amtsgericht Dresden zur Verhandlung. Es drehte sich nm sogenannte „kalte Abreibungen" und Miß- Handlungen innerhalb einer Korporalschast bei der 4. Sach- fischen Nachrichtenabteilung. Die Anklage war er hoben worden gegen den Funker Benno Heinzeundzehn weitere R e t ch ö w« h r a n geh ö r t g e. Nach dem Er- öffnungöbeschluß wurde vor I^Jahr ein zuvor tn Döbeln al» Rekrut auS "k'ild,.^» RetchSmehrsoldat Engelmann drei mal mit Scheuerbürsten gewaschen. Der Mann soll auf körperliche Reinigung wenig Wert gelegt und auch tn aiiberer Richtung oft Anlaß zu allerlei Tadel gegeben haben; deshalb ist er auch dreimal zum Teil recht übel mißhandelt oder „ge schäftet" worden. Wegen der dabct erlittenen Verletzungen ist Engelmann noch heute in ärztlicher Behandlung. Bet einer derartigen „kalten Abreibung" war der Oberfeldwebel Helbtg htnzugekommen, den Engelmann sofort um Schutz gebeten haben will, der aber gegen die korporative Wäscherei mit S'euervttrsten nichts «inzuwenben gehabt, bzw. dteS nicht verbot. Bet einer anderen Gelegenheit hatte der stellver tretende 1 vvralschaktSsübrer Gefreiter K e IN p t c r den B e - fehl erteilt; insoweit wurden die daran beteiligten Soldaten freigesprochcn und nur ber Gefreit« bestraft. In einem dritten Falle fand diese Abreibung tn Gegenwart eines Unteroffiziers Müller statt. Soweit Soldaten hierbei mitbeteiligt waren und auch an den Mißhandlungen tetlgenommen hatten, er folgte deren Bestrafung mit Gefängnis. SS erhielten der Ge freite Kemptcr einen Monat, Unteroffizier Müller bret Wochen. Oberfeldwebel Helbtg zwei Wochen, drei wettere Soldaten Gefängnisstrafen von fünf Wochen bis herab zn drei Wochen auferlegt. Fünf Angeklagte wurden fretgesprochen. NmtSgcrtchtörat Dr. Ledig und znvor Staatsanwalt Schefsler führte» in der Anklagerede und späteren Urteils begründung u. a. aus, es habe fick hier um gemeinsame rohe .Körperverletzung gehandelt. Mildernd komme in Betracht, daß Engelmann kein guter Soldat gewesen sein mag, daß er wenig militärische» Talent besaß und schmutzig mar, »nd anderseits übertriebener Diensteifer und Gereiztheit dieses Borgehen veranlaßt«. WeUernachrtchien aus Deuljchlanb vom o. November tSLS Station l bl» S von 7 Uhr morgen», übrige Stationen von 8 Uhr morgens Temperaturen Wind Weile, . * Sialton dttchil» d. «rllr. ^ Ta,»L ! I,»m« d o»rü«np Nicht»»« Stör», / d»W. K Uhr ZL mar«. Nacht au» <l—I2t mor«. V Dresden -i- 4 -I s t- 4 k4VV 2 3 — Riesa -! 4 4- ? 4- 4 still — 8 — — Zit,.-Kirschs. sw 4- 6 -i- s 880 3 3 — — Chemnitz 4- 3 4- 6 4- 2 88VV 1 8 — — Annoberg -i- 6 4- 4 4^ 4 080 8 4 05 — Fichtrlberg Brocken -i- 7 -I- 3 — 0 4- 2 - 1 — l 80 8 ! 4 4 5 ? 4 2 Borkum 3 ? ? s»Il — 4 — — Kamburg 4- 3 4- 4 4- 2 80 2 8 5 — Aachen 4- 0 4- 3 4 0 080 I 8 V — Swinemünde 4- 3 ^ 6 4- l 88(j 4 4 l — Danzig 4- 2 > 7 4- 0 80 5 4 02 — Berlin 4- 6 4- « 4- S 80 2 4 ? — Breslau 3 4- « 4- 3 080 3 4 — — ffranksurt München 4- S -s- 5 4- « 4- 8 4- 4 4^ 3 dIO still l 4 8 06 Nrlö,««un,»elr. W»N»r l0w»»»,nlo», I öeller, 2 l>alt>t>,d,cht, Z wvltita, , d»de»I, » A»a«>>, b Schnee, 7 «raupet oder öagel, 8 Dunst oder Nebel «Sichtweite wentper ai» 7 km, v Gewitter. r»mp»ra>ur»N! -s- Witrmrarod». - Aätlegiad». - In drn leigen -r Stunden Liter am da» Quadratmeter. Lnstdrnckverteilnng. Hoher Druck Vslcurupa: tiefer Druck Westeuropa: Zentren unter 7,5 Millimeter südwestlich von Island, unter 745 Millimeter östlich von Island, unter 75» Millimeter Goss von Btskaya; kleinerer Hoch- diuckkern über 750 Millimeter Mitteldeutschland. Wetterlage. Rn ber Vorderseite der gestern westlich der britischen Insel» ge legenen Depression gelangte in den Abendstunden etwas mildere Lust von Lildosicn her nach Lachsen und führte auch auf dein ürzgcbirgß- kamm Wärmegrade herbei. Das Ausglette» der Warmliistinasjc» ruft über Mitteleuropa allgemeln starke Bewölkung, tm Nord- und Ostseegcblct und über Frankreich auch Niederschläge hervor Der gestern vom Nordmeer über Skandinavien nach Polen reichende hohe Druck Ist nach Rußland zurückgewlchen, hat aber über Mitteldeutsch land einen kleinen Rest von über 700 Millimeter zurückgelassen, in dessen Bereiche nebclig-trübeS Wetter bet schwacher Luslbeweguilg herrscht. Der westliche tiefe Druck weist heute mehrere Störung» zcntren auf, zwei bet Island und eins über dem Golf von BiSkaiia. Unser Gebiet wird morgen voraussichtlich noch an der Vorderseite der westlichen Störunge» liege». WsilcrnngSauSsichten. Wechselnd, norwiegend stark bewölkt; keine «der nur gering- sllglge Niederschläge: höhere Gebirgslage« oirlsach im Nebel; Demperatnroerhältniff« wenig geändert: vorherrschend Winde aus südlichen Richtungen, Gebirge ziemlich lebhaft. Anmerkung! Die WettervorauSiage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetages btS zum Abend deS iolgcndcn Tages. Nachdruck und anderweitige Verbreitung vieler Wcticriiachrichlcn mir mtl Genehmigung der Sächsischen LandeSwetlerwarle statthaft. Wasserst««» tzrr Sk», me» ihrer Znsttzss». L«iwt» « «a»br. A-. «»- mal» dran ! v..n Sranö« Veit. »er>» Auliig Dreaden > so - «4 »«PS» - «7 beruht auf seinen naturvholosophischen Einsichten. Set» Ge dicht ist gewachsen, nicht gemacht, und so hat es bt« Ir- ratlonalltät des Lebens selbst. ES hat aber anch die neue Versmuftk und entspricht darin der Entwicklung ber Musik überhaupt von Mozart zu Bcetbvve», vom Formrnsptel des Rokoko zum AuSdrnckSwtllen deS Individualismus. Das Neue, was baS Gvethrsche Gedicht ber deutschen Lyrik brachte, war die „irrationale Komponente", die individuelle, «in wenig unvcruüiiftlge GesühlSsreihctt des Erlebnisses. Da er aber auch die rationale .Komponente, die Faßbarkeit deS Gedichts stir den Rcrstand, nicht vernachlässigte, vielmehr das schöne Gleichgewicht zwischen beiden Komponenten hcrstellte, schuf er .klassische" Kunst. Man folgte den klaren und scinstniligen Ausführungen Professor KorssS mit großer Aufmerksamkeit und dankt« ihm mit vielem vetsgll. l?. X. s* Berliner Theater. Das Gastspiel des Mos kauer Theaters ^Habiina", über das ich gleich nach seiner Eröffnung mit „Dybnk" hier berichtete, hat leider anderweitiger Verpflichtungen der Truppe wegen jetzt sein Ende gesunden. Jene dramatische Legende blieb ihre stärkste Leistuirg. „Der ewige Jude" eine Legende von Pinskt. die i» biblischer Umwelt spielt, hatte nicht die zwingende Wucht, wie jene religiöse Krästeiibertragung auf die Kunst. Dieser ewige Jude ist nicht der AHaSver der christlichen Ucber licferung. sondern ein Sucher deS Messias, von dessen Geburt er nach der Zerstörung Jerusalems gehört hat. und den er nun zu finden hofft aus ruheloser Wanderung. AIS Bettler zieht dieser Prophet umher und erregt überall An stoß, so das, er nur mit Mühe der Steinigung entgeht. Sehr verinnerlicht ivar N. L. Zcmach in der Titelrolle, eine über zeugende Gestalt von ivahrer Inbrunst, anziehend das viel fach wechselnde Bild vom Marktlebcn einer kleinen biblischen Judcnstadt. der malerische Ausbau ber Szenen und ein« außerordentlich wirksame Lichtbehandlung. — Gegensätze und Widersprüche machten sich hingegen bei Richard Neer- HosmannS »tontsttichem Bekenntnisdrama „JaLkobS träum", wie besonders bei Henntg BergerS „Slnt- fl ui" störend bemerkbar. Hier stießen eben, für unser west europäisches Gefühl besonders aufsällig. zwei grundver schiedene Welten auseinander Weder die Wiener Viteraten, kunst Beer-HosmannS. noch die auf Knalleffekte berechnete rben Berührungspunkte mit dieser ausgesprochen ostcurovä- lschen Kunst, dt« von fanatischen Schwärmern auSgeübt wirb, umwittert von dem rätselhaften Hauch und Schimmer einer srcmdartigen Kultur — mit der da» Klingeln des Telephon» »nd das Knallen von Srktpsropsen nun einmal unvereinbar ist. Dennoch wirkt die Ausführung, teilweise gerade wegen dcr Gegensätze, stark. Die Truppe als ltzanzcS gibt selbst dem Fremdartigen und Banalen des Stückes mit Gesang und Lautenkptel, mit verzückteu Ausbrüchen von Bewegung und Tan, und bann wteber mit seiner Dumpfheit, die au» fernen einen Rhythmus, wie ihn keine Gchauspielertruppc unserer westlichen Kultur mit ihrer scharfen geistigen Charakteristik der Einzclrollcn kennt. Die strenge Disziplin der Moskowiter tm Ztrsannnenspicl, ihre restlose Hingabe, die oft zu fiebern- ber Inbrunst wird, die Echtheit ihres Fühlens, die sichere Be tonung ihrer Eigenart vereinen sich zu einer ernsten, wenn auch seltsamen Knnstlcistiing, deren Spiegelungen man nicht ohne inner« Bereicherung empfängt. K. 8tr. 4* Gcrhart HanptmannS „Dorothea Angcrmann" wird auf Grund einer Beretnbarung Gerhart Hauvtmannö mit Mar Reinhardt tm Wiener Josephstäbtischcn Theater statt, wie vorgesehen, an einer Berliner Retnhardt-BNbne. urauf- aesübrt werben. Dcr Dichter begibt sich mit Mar Netnbardt Anfang nächster Woche nach Kien, wo bereits die ersten Proben begonnen haben. In Berlin selbst wird daS Werk erst tn -er zweiten Hälfte ber Saison zur Aufführung ge langen. In dem Termin der übrigen deutschen Prvvinz-- theatcr findet keine Bcränderung statt, so daß die dortigen Uraufführungen gemeinsam mit ber Wiener voraussichtlich acaen den 20. November ftattftnben werden. s* Klei»« Mustka.chrtchie». Das Reu bische Theater in Gera bringt am 18. November, abend» -4« Uhr, die Oper .Ein kurze» Leben" von Manuel de Fall« zur alleinigen deutschen Erstausführung. Für die Tänze wurde ?1vonne Gcorgt iHannovert gewonnen. s* St» englischer N»bel»reiS«Kandtdat. In »er englischen Presse wird für den Maharadscha» von Burbwan dem Vertreter Indiens, auf der setzt zu Ende gehen-en Mcllbökonferenz al» NobelprelSträger Stimmung gemacht Um ihren Kandidaten sicher dnrchzubrtngen. wirb er von der einen Sette als Wissenschaftler und ForschnngSretlender ge rühmt, der wichtig« Entdeckungen tn den beschreibenden Naturwissenschaften, votantk nnb Zoologie, gebracht hätte. Daaegen wirb er von anderer Sette als hervorragender Dichter geschildert, der kaum hinter RabindranatÜ Tagor« zurückfteh«. Zugleich ist er einer der größten Großgrund- besitze» Indiens, dem fast das gesamte Landgebiet um Kal kiitt" herum gekört. s* Dt« Schssste ber Eremit»««. Die Verwaltung ber Staatlichen Museen tn Petersburg hat »nm erstenmal seit der Revolution eine genaue Schätzung der Kunstschätze tn der WM IMM HUMM»! kW wmiiHeiMrM SteiMsOIe G. V. l-amUrausstraae 13» III. ksrnspr. I5S04 LInLAsLIskurLsckrltt wMiÄm? dir 8 VW. Wulm,:wksilibe,' Uonoior dl. 8.20, dlitsltecker dl. 6.20 H keclesckrikt- uncl k^orldllclungsleurse ^ -29 berühmten Eremitage veranftal UesrS Museum verfügt amerikanische Komödie de» Norweger» mit ihren Börsen- Uber Kostbarkeiten, beren Wert eine geradezu phantastisch« jobbern. Mixern Mechanikern, Dirnen und Barkcllnern Höhe erreicht. Die Zahl der Katalognummern übersteigt »wot Jahrtausenden ihre eigene Atmosphäre mitzuhringen scheint, dt« ortentaltfche Sammlung. illtonen. Die Porzellansammluna ber Eremitage dürfte die wertvollste ber ganzen Welt lein, vor kurzem wurden einige Teller aus dieser Sammlung tn Frankreich »um Pretsc von 12 000 Goldmark da» Stück verkauft. Das Museum verfügt selbst noch über 80v solcher Teller. Die Eremitage besitzt außerdem 42 Orlglnal-Ncmbrandt.Gemäldt, deren Wert zwischen 1 bi« >8 Millionen je Bild liegt. Ueberaus groß st die Zahl der Stiche und Porzellane, bl« nur tn einem en Exemplar vorhanden sind. Außerordentlich wert voll sst ferner die Sammlung von 800wo Kupferstichen, sowie pslre 6506s gut goarboitoior, pr«t»«srtor, moävmor - IVIüntsk - SpOl-lpslDS Skunkskk'sgSli - Sekials - Wölfs - VsssiDS lllM.n St» tm pslLAssckSfl "fri'sblsr ViktOk-issln. 4, Loks Wsissosisussti-. »ssk-fiikden mit ßßOMstO, ckem nsiNrlictrsn. vollkommen »,n»ckit6l!c1»en Mittel »ur VV1«6«rtivr»1oIIun8 verblichenen 06er «rgrsulsn »«ar»» unter UIn«l!l>«n »ut Itir. p»r»ttnllck<-n zvvnscti« in Ie<t«r >u»wtirun- SudlSeiinM u. prlsur yNr.«« I» ,1, 8p«lnIt,L, iitti Nttliii'. ^erizlUsilienlslttw. vermut >SN8 IHM« Prager 8tr. ilWSM öt»r<tsr> liMiii'i'm»» billilill UI«g. «on» kt«rl>» ßchlalMM- kilkWlM m. ar. drrtttir. Lptrgetichr., ar. Woschbomm. m. «chl. 4vnrm. u. griibl. Sptrarl- auts., r Nnchltchr. m. echt. Mann, r Drllii. ». D». lonnmalr., zui. illr nur ISO ,u orrk. öNööeliaöriö ^vntzscd L«a ee»up«»«r. o-eo. Sohe Preise zahl« sllr ovtr.o.n. «errenßletoer. Milttssr-Untsorme«. vff. uni. ». p. »»» <st».
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