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Dresdner Nachrichten : 26.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-26
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1885
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— 8«it« » — wenn dieselbe in mäßigen Grrmen gehalten ist. Zu dem End, hat, -Landgericht. Strafkammer H. Herr Türpe ein Gesuch an den Roth entworfen. Dasselbe soll an Grummt. di« 27 Jakre alle Ehefrau eine« _ _ letzteren abgeben, nachdem sich ankere Firmen zur Unterstützung der vor Kurzem ,um ersten Male dir Bekanntschaft angeregten Idee bereit erklärt Kaden. Gewi« rft die von den ge- richlrr. nachdem zur Anzeige z nannten Herren gewünschte Einrichtung willkommen zu beißen.! Zeit vom December I88l Ms Jedenfalls u-ürdc dieselbe, wie Herr Stadtralk Trucker seinen Bor- bei welcher sie die Aufwartung ...... — »ag an den Math schließt, die allgemeine Feuerstcherdeit. namentlich unterschlagen batte. Ta« leichtsinnige Weib brkauptr», die der besonders gcsädrdet erscheinenden Grundstücke, wie gröbere »u den strafbaren Handlungen vrrichiitten zu sein; allein iür technische und gewerbliche Etablissements, wesnstlich erböken. Auch Ausflucht findet sie leinen Glauben. Vom Schöffengericht « Kreltag a«, »«, Tun! ISSV Sva Marie verrbrl., sucht: so sind ,. B. am Sonnabend zwei Engländer im Bureau Marktkelser». machte > der Kommen- und Di«kontobank gewesen und haben, augruscheiulich mit dem Straf- um die OrtSgelcaenheit zu rekognoszirr». gefragt, ob die Bank die aerbaid der! Korrespondentin der Liverpool und Manchester Banking Company " .. Äse ^hielten verneinenden Bescheid und liehen sich die Adresse des Bankhauses L. Behren« u. Söhne geben, in deren Bureaus sie ebenfalls gewesen sind. Die Art des Diebstahl« erinnert lebhaft an de» vor einigen Jahren ebenfalls von drei Engländern verübten l war. daß sie innerboid anuar d. I. einer Herrschaft, besorgte, »ach und nach 99 Mark ' 'Notb diese au« würde sie dazu dienen, die Einrichtung von Frrniprrchstrllrn noch begelirensivertbcr erscheinen zu lasse» und daher mit wirken, die Zahl der Fernsprechslellen zu vermebre». — Die Tnester Stalthalterei verbot dem italienischen Turn verein ..Union Glmlnaslica" die Belheiliguiig am deutschen Turnseste in Dresden. — Die tu. Feier des von Olsufiess' schen S t i f t u n g S- Uuterschlagung zu 3 Monaten Grsängnitz verurtbeilt, trat diel Grummt am 7. Mai ihre Strafe an; inzwischen gelangten aber noch eine ganze Reib« von Unredlichkeiten zur Kenntniß der Staats anwaltschaft. Infolge dessen erschien die G. behüt« ihrer ander weiten Aburtbeilung gestern vor dem Landgericht. Von Pfingsten bis gegen Weltmächten 1884 wolmte die Eartonnagen - Arbeiterin Klabre bei der Angeklagten zur Astermietbe. und dreie muhte die wegen i Preliosendiebst.chl in Brüssel und au den Baukdiebstahl in Berlin. .. Die jährlichen Unterhaltungskosten kiir den Nordost seekanal sind aut 1.800,000 Mk. llr ranschlaat. Hieninter befinden sich u. A. ra. "rhaltung der elektrischen betrifft. " 90,000 Mk. zur E Was den Verkehr sestes in der Kgl. Blindenanstalt hatte gestern Vormittag eine ! schlimme Erfahrung machen, dah von ihrem Hab und Gut nach und zahlreiche Versammlung in der Aula der genannte» Anstalt vereint, nach die Grummt ein Deikdett mit Kovfkiffe^. sowie eine Partie Umer den Anwesenden bemerkken wir die Herren Oberkousislorial- Wäsche- und Kleidungsstücke im Gesainmtwertbe von ca. IVO Mark raili Dr. Zapft. Geh. Rätbe Häpe nnd Besser. Rcgierungsiäthe Lo- beimlick aus« Leihhaus dez. zum Pianoleiber schaffte. Aut ähnliche uchins und Zappelt. Auch ein Herr Markowitzsch, der sich im Auf- Weise vergriff sich die Angeklagte auch an einer Nähmaschine, einem lrage der lerbucheu fflegierung schon längere Zeit hier^aushalt, um i Paletot. 3 Rokrs>üi>len und anderen Sacken im Gcsammlwerthe e» tretflick dcS Kanals. dem Kanal stattfinden 4700 Dampf- aus die Einrichtung ilusercr ivcilhiu hekanntei ichen Dlindenaiistalt von 178 Mark, die von der Näherin Oelscbläger zu sttidirc». wolmte der ergreifenden Feier bei. die mit einem Choral Grummt zur Mid Hymne ftir Altslimme mit Eher und Begleitung eröffnet ivnrde. werther Mann, Zn seiner Festrede wies der wohlverdiente Leiter der Anitalt. Herr — D-rekll'r Büttner. ai>s die Bedentnng des Tages hi», der nicht blvS dem Andeilteii des AlexuiS Adamowitzich Lftittiefs. sondern auch der Crinnernng seiier 28l Männer geweiht sei. die sich im Lauie der .vilineluüe um die Austail dnny Triienkauae» verdient gemacht haben. Die Namen dieser verstorbenen Woylthäier. die sich aus Aufbewahrung anvertrnut waren, der fast den ganzen Uocbemoh» »lehreren Votwime!» verzeichnel tinde». ivareu festlich bekränzt. > m ttsach Nlittlieilnng kurzer hiographsscher Ocotize» über den im Jahre " l7»U in Petersburg geborenen und >838 »> Dresden verstorbenen - . Sttnsiesf, der 1810 das tliitiergut Niedervoyritz erwarb und welches DaS 23jährige Mädchen nabm bis zu ihrer am 26. Mai k>. Z. er- bäter, »iit Wa.hivltz vereiutgr. in kbiiiglicheu Besitz gelangte, ging ^ solgtc» Entlassung nun sebr os». miuvestenS einmal wöchentlich Ge Ihr bedauernS- . . von 15 Mk. zur Bestreitung des Haushaltes seine, Frau überließ, erhielt von den verbrecherischen Manövern erst Kenntnis«, als die G. am 7. Mai ihre Strafe cmtretcn mutzte. Der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Laudgerichtsratli Oriman» erkannte auf 18 M. Gefängnitz. wovon ä Monate aut den Diebstahl der Klalire'scken Sachen und die Unterschlagung von 99 M.. betreffs iveicker die G. schon ver- uillieilt war. entfallen. -- Friederike Emilie Elisabeth Albrecht aus acksdorf bei Licbenwerda trat am l. Marz 1884 als Pertämerin bei dem Fleischermeister Richter, Gninaerstratze 7, Zn Stellung, welcher ev. au würde, so wird derselbe in übertriebener Weise schisse und etwa 13.000 Segelschiffe geschäht. Aus offener Strabe wurde in Dortmund am 22. Juni Abends rin Arbeiter, der sich lachend mit seiner Braut unterhielt, von einem vorübergehenden Manne, der das Lachen aus sich bezogen batte, erstochcn. Der Thäter entfloh und man hat bis jetzt keine Spur von iln». — Gleichzeitig mit den« Wucherer Nosenverg ist auch der von mm bestochene Getangenausseher Kohn auö dem Gefängnikt- , gebiiudr verschwunden. Rotenberg s ältester Sohn wurde in Hamm am 1. Avril der > verhaftet. Zn München und ganz Bayern kommt man immer Mehr z„ der Ueberzeng»»«, dass gewisse Zustände aus die Dauer unhaltbar sind. König Ludwig ist unzugänglicher alS je, selbst seine meisten Diener hat er entlassen, nur zum soldatischen Gehorsam verpflichtete EbevauxlegerS bilden letzt seine nächste Umgebung: die Ausgaben wachsen in'S Ungeheure, die Summen für die letzten Privat-Vor- stellimgen sollen derartige sein, daß der Korrespondent der „Weier- Ztg." sich scheut, sie »iederzuschreibe», uni den Eindruck des Un glaubhafte» zu vermeide»: neue " legenbeit. der Mitangeklagten Anna Marie vercbel. Nagel, in deren Pflege sich ein nnebelicheo Kind der Albrcckt befand, Fleischivaaren im Wertbe von 50 bis 75 Pfennigen zuzusiccten und schädigte da durch ihren Prinzipal um mindestens 50 Nt. DaS Gericht erblickte in diesem Gebahrcn fortgesetzten einfachen Diebstahl rrsp. Begün stigung bestens der Frau Naget (diese »ahm regelmäßig die ent wendeten Fleisckwaaren im Richter'schen Geschäft entgegen) erkannte hftrnack aus je 10 Wochen Gesängnitz. Fortsetzung de« lokalen ZUeiles Seite ». Taftessikschichtc. Dentsckie« sskeleki. In, Hinblick darauf, datz ein Tbeil der chauvinistischen französischen Blätter dem verstorbenen Prinzen Friedrich Karl allerlei abgeschmackte Ausritte während des dcntich-srcmzösischen Krieges zuschreibt, einpsiehlt eS sich, den ersten Aufruf nochmats zu verösseiitliche», welche» der Prinz als Bcsehls- habcr der zweiten Armee am 6. August l870 vor dem Betrete» des französischen Bodens von seinem Hauptguarlier Homburg aus erließ, und der von einer wirklich mciycticnsreundliche» Gesinnung voll- gütiges Zengniß ablegt. Dieser Ausruf lautet: „Soldaten der zweiten Armee! Ihr betretet den französischen Boden. Ter Käfter Napoleon hat ohne allen Grund an Deutschland den Krieg erklärt; er und feine Armee sind unsere Feinde. DaS französische Volk ist nicht befragt worden, ob es mit feinen deutschen Nachbarn einen blutigen Kriegs sichren wollte, ein Grund zur Feindschaft ist nicht vorlianden. «eit dessen eingedenk den friedlichen Bewohnern Frank reichs gegenüber, zeigt ihnen, das; in unierm Jahrhundert zwei Kulturvölker, selbst un Krieg mit einander, die Gebote der Meittch- iichkeir nicht vergessen. Denkt stets daran, wie eS Eure Eltern in der Heimalb empfinden würden, wenn ein Feind, was Gott ver hüte. niiserc Provinzen überschwemmte. Zeigt den Franzosen, daß das deutsche Volk nicht »nr groß und tapier, sondern auch gesittet und edelmütbig dem Feinde gegenüber ist" eer Herr Fesirediier ans die Verdienste des zu Feiernden ein und «childerle i!m in herzlichen Worten als Priester der menschlichen und göttlichen Liede 12 Zöglinge gemeßen rnr Zeit von dem Wohl-j ttiäier. der v.n ieineni Tode den Armen, Tand!lamme» und Blinden Legate aucietzie. FreftlcUcii und nicht weniger als !N Blinde ver- dgilteii ihm von früher die'e Wohllhal. Das Andenken Htmsiefj's »nd aller Deuringen, die durch ihn zu Gaden der Liede angeregt worden und, festlich zu hogeden. »ei «ar die Anstalt die Feier des Zo iiannisrefteS. An? dieie e,gre»ei:de>i Worte folgten Ehorgrsängr. z louipviiirl von dem Geianglehrcr der ^Anstalt, .Herrn Volkmar, Dchiilig. Hieran reilite ncl> eme Katechese mit den Srhultindern. i ge!,allen von Herrn Ddeilehrer tliienier. alsdann der Gesang von .Nim ist der Herr Dem Licht allein", komp. von Richard Müller,! und der Borlraa. eines Fengedichles deS Herrn Direktor Büttner, gesprochen von Martha Bwci, Der Gelang dcS „laruclato Itami- iian>" von W A. Mozari schloß die würdige Gcdächtnißseier. :fttilkagS wurden die Zöglinge, von denen »der hundert der Feier ^ n'iivohnlen. festlich geweift: Na hmittagS iand ein Konzert statt, j bis Tanz und Feueiwclk Abends den für die Zöglinge wichtigen: Gedenktag veendeten. — Ais nrengglaubige Mohamevaner weigerten sich die Mit-! glieder der S u v a n c, >' n - K a r a m a » e. wie ici.on kurz erwähnt.! am der Nefte 'vivoh! als auch mährend ihres jetzigen Auienthailcs. im Zao'ogiiche» Garleu, irgeiid eme Fleischspeise zu sich i» nehmen ^ weil das Dödten der Tlftere voa »nreiner, von Ehriftendand vor- ^ genoiiimeii wurde, wahrer!, nach ihren Satzungen das Ahictüachten d.r'eioen nur von einem dazu Berittenen geichehen darf. Uni den« Snoaneicn den Geiiutz des Flettckes z» erniöglichen, ift ihnen ge-! ftattet worden, aus ihrer Heerde einen der kleinen -Hammel zu t dien. Am heutigen Freitag Abends 8 Uhr weroen sie diesen; Z.eckeröinen braten, richtiger rösten. Bei dieser Procedur wirkt in ^ der Hennalh weniger Vas Helle Feuer, als vielmehr die ansslrah-: lende Glnlu stark erhitzter Backsteine, ans welche die einzelnen Flettch'chwaden gelegt werde», bis sie nach einigen Stunden voll-! pändig gar gebraten sind. Das Schauspiel wird sicher zahlreiche! Zuichauer anzichen. — Das gestern eingehender erwähnte Blindlingstournier ^ des berühmten Schackmeiders vr. Znkertort, der welchem ver-: >elbe gleichzeitig lit Partien zzegen !(> in gestriger Nummer genannten ! Mitglieder des Dresdner «ckachvereines >v>elte, ohne eines der« Scbachdreter zu leben, bat drs Nachts ' B2 Uhr^ gewährt — also ziemlich 8 Stunden! Das Endresultat war. datz I«> Partien 7 gewann, 2 verlor «die Herren Kon mann Faiiicanrtt und 1 remis «Herr Scholli mack,!.. — ^ ^ ^ ^ lignng solch eminenter Gevächtniiiausgabe erweckte wohl bei Feder-! Wideriland, dni der .Iiitrag iaud, nid.iin Bewunderung, die dem ,elkenen Äianne auch am Schlüsse des ^ v.it Kampfes allseitig ansgewrocheii wurde. — Für Wiener Garten bietet beule die Kapelle des 2. Gren.- Negim. 2!r. 101 unter Direktor Trenkier eme» Wagner- und Strauß-Abend. Das Programm bringt Nummern fast nus allen Wagnerschen Spern und von Strauß die anerkannt besten Komvositionen. — Zn Krakau bei Kamen; brannten am 22. d. fünf Häuser nieder. Die Betroffene» sind alle arme Häusler. Sie heißen Emst Grundmann, Aug. Förster. Friedrich Schunds, Aug. Neinhardt und Eduard Hvmmel. Vom Mobiliar konnte nur ganz wenig gerettet werden. — Zn dem bei Grunina gelegenen Hohnstädt hat sich folgende Messer,ftsaire abgespielt. Der Brauknecht Kümmeimann war mit 2 Anwesenden im Gasrhos zu Burgberg in Streit geralhcn. Als er ft'ärer nach Hauie gma. ivnrde er von einem öenelben meuchlings mit einem Messer angeqritten. Er erhielt drei Stiche, von denen einer linn eine Gemckwunde beibrachte, ein anderer ihm den Handballen verletzte nnd die Flechse durchschnitl. Man brachte ihn in das Hohnftädtcr Krankenhaus. — Der in der Maschinenfabrik und Eisengießerei von Fr. Hermann in Elter lein der Annaberg beschäftigte Arbeiter August Bergner erhielt vom kgl. Ministerium des Innern die große silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit." — Zn Leipzig stürzte ein Tachpappenarbritervon dem Giebel eines Neubaues herab, der 3 Stock hoch ist. Schwer verletzt durch mehrfache Brüche ward der Unglückliche nach dem Krankenhaus«: gebracht. -- Zn einer Familie in Chemnitz war von dem Dienstmädchen Aetznatton. wclchcs zum Scheuern der Holzgeräthc benutzt wird, in ein Biechgeiaß. welches täglich beim Baden der Kinder benutzt wird, gegossen worden, um es Venn Scheuern zu verwenden. DaS 1 « Jahre alte Töchterchen aeriekh unglücklicher Weile »der das Gefäß und trank von der Manen Fliiisigkeik. Trotz sofort angewendcker ärztlicher Mattel in das unglückliche Kind dennoch nach 2 Tagen unter >w,»glichen Schmerzen verschieden. — Am 23. d. 'eierte in Pinm Herr Hoftnth Dr. med. Bech sein goldenes Burgerinbilaum. Es wurde» ihm seitens der Stadt »nd von Freunden und Gönnern Ovationen gebracht. — Wie gefährlich das Alleinlassen bez. Emiperren kleiner Kinder ist. emilir man wieder cnmnal in >H i l d e r Sd o r f. Ein 8- und ein Nahrigcs Kind waren am kurze Zeit eiugeichlossen worden. Das allere 'vielte mit Streichhölzer» und brannte dabei das Bett an. in welchem daS siingere lag. Ter ans der Stube dringende scharfe Rauch machte noch rechtzeitig aus die Gefahr aufmerksam und so konnte man von außen hinein dringen und ein unberechenbares Un glück verhindern. — Ans einem bei Ehemnitz gelegenen Dorie exvlodir'te dieier Tage ,n einer Bleicherei das Dnmvssaß, in welchem sich gegen I3"<> Pfd. Garn und Strümpfe befanden »nd zwar mit solcher Ge walt. das; der 8 Eenlner schwere Deckel des DamrsssasseS ca. 50 Schritte weit, wwie das Garn nnd die Strümpfe ans die Dächer der Bleicherei und am die nm'tchcnden Bäume geschlendert wurden. , Prachtbauten sind geplant oder schon im Werke und dabei ist in der KadinetSkasse beständig tiefe Ebbe. Wie die Dinge jetzt liege», scheint es kaum mehr möglich, die Fi- nanzverbältiiisse des Königs länger in der Weise, wie cs bisher ge ichehen, als diskrete Privatsache zu behandeln. Es ist nicht ausge schlossen. daß der Landtag von seinem verfassungsmäßigen Rechte, einen Einblick »i den Stand de« Hausvermögens zu erlangen, ein mal Gebrauch macht. Die Dvnamitbolde, die am 18. Februar d. I. gegen das Gesellschaftsbaus in Iserlohn — ei» Lokal, in welchem sich die besser silnirten Stände der Stadt zu versammeln pflegen — einDynamit- und attentat verübten, standen vor der Hagener Strafkammer: eS waren dies der Steinbrecher A. Schlomp, der Arbeiter Ä. Frieiendors, der Schlosserlehrling Schröer. der Buchbinderlehrling E. Kramer und der Lehrling E. Mai. von denen der Erste nur wegen Besitzes von Dbnamil ohne polizeiliche Erlaubniß angcklagt war. Die vier an deren Burschen, die sämmtlich noch nicht über 18 Jahre, dcrHaupt- ntteiitätcr Frieiendors sogar erst 17 Jahre all ist, haben eine Quan tität Dynamit dem Schlomp gestohlen, erst die Wirkungen des Sprengstoffes erprobt, sodann mit vollem Bewußtsein eine Explosion i» der Thür dcS Hauses verursacht. Die Beichädigungen waren zwar keine erheblichen, doch hätten leicht Menschen verunglücken können, da sich i» dem Hamc — es war am Abend — viele Leute bkiandeii. Während Schröer nur bei dem Diebstahl des Dhuamils mit betheüigt und Kramer und Mai nur zusahen, wie Friesendorf hantirte, hat dieser die eigentliche Tbat begangen. Daß es sich keineswegs mir um einen schlechten Scherz handelte, geht schon da raus hervor, daß Friejendorf hei seiner Vernehmung ganz unver froren äußerte, „er wollte den reichen Fabrikanten begreiflich machen. daß sie von den Arbeitern nichts zu hoffe» hätten . Es ist auch sestgcstcllt. daß die Zungen einen förmlichen Plan für die Explosion entworfen hatte». Friejendorf wurde zu 3 Jahren 4 Wochen Ge- sängiiiß. Schlomp zu 3 Monaten (Miniinal-Strafmah) Gefängnis;. Schröer zu 5 Woche» Gesängniß verurtheitt. Kramer und Mai wurde» sreigesprochen, da der Gerichtshof annahm, daß dieselbe» nicht die ertorderliche Einsicht besaßen, daß auch die Unterlassung einer Anzeige von dem Vorhaben eines Berdrechens strafbar sei. Koloniales. Tie englische geographische Gesellschaft hat beschlossen, im August ^inc Expedition »uler Mr. Last nach Juli nach Ga st ein, woraus sich wohl schließen läßt, daß der Kaiser selbst bald dort cintrefsen werde. An die Ernennung eines neuen Ministers für Lippe-Detmold knüpft die^Magdevurger Zeitung" eine A useina » dertetzung, um die Schwierigkeiten zu erweisen, die denselben in seinem neuen erwarten: sie schreibt: „Ter vorige Minister halte eine Vor- ! I)r Zuke'tort von! lüfte eingcbracht, durch welche die Ermächtigung nachgesilcht wurde, snl Nutz und Kauf-! Schulden, welche ein kurz vorher verstorbener Bruder des Fürsten ü,le Die Bcwäl-! hinterlassen hatte, aus Mitteln des Landes decken zu dürfen. Der ^« Widerstand, den der Antrag fand, veranlaßte ihn zum Rücktritte. Seitdem hat das älteste Mitglied der LandeSregierniig. Geh. Rath Melier, die Geschäfte geführt und ein leidliches Perhällniß zwischen Ministern»» und Landtag herznstclleii verstanden. Doch sinv noch sein viele Differenzvnnkle übrig, deren Beseitigung dem neuen Minister manche Schwierigkeiten bereiten wird. Dazu kommt noch die leidige Thronsolgerrage, deren Regelung durch ein Thrvittolge- gcictz bereits im Landtage angeregt worden ist. Das Fürstliche Hans besteht nur noch aus zwei männlichen Gliedern, dem Fürsten und eineniiungercn Bruder desselben, dessen Succeision sehr zweifel haft ist. Nach dem Erlöschen der Familie werden ohne Zweitel Streitigkeiten zwilchen der alteren gräflichen, sogenannten erdherr lichen Linie und dem Fürsten von Schaumburg-Livvc entstehen. Ter Cher der gräflichen Linie hat bereits vor Kurzem sich an den Biindesratli mit einer Eingabe gewandt: es ist nicht anzunehmen, daß der Bundesrath eine Ensicheidiing über die Thronfolge zu treffen in der Loge ist, w lange der Thron selbst nicht erledigt. Jedoch wird man im Fürstenthiml wohl auf einer Regelung be stehen. damit man aus der herrschenden Ungewißheit herauskommt. Tie Mitglieder der gräft. Linie sind im Lande >clbst fast unbekannt, der Chef derselben, der Anspruch aut die Thronfolge erhebt, lebt als Rittergutsbesitzer i» der Provinz Polen. Während es keinem Zweitel unterliegt, daß. dem Preußischen Anträge gemäß, der Herzog von Cumberland von der Nach folge in Prcnusschwkig durch den Bundesrath ausgeschlossen werden wird, ist für die definitive Regelung der braunschweigischen Regierungs- ftage noch keinerlei Grundlage gewonnen. Es gilt als nicht un möglich. daß eine Abänderung des braunschweigischen RegentschastS- gesctzes zu dem Zwecke angeregt wird, den Regenlschaslsrath, welcher zunächst bekanntlich nur siir ein Jahr eingesetzt ist. weiter in Funktion zu lassen, also von der Wahl eines Regenten aus der Zahl der Prinzen der deutschen Fürstenhäuser abzujehen. Auf die Aufforderung an Unteroffiziere Verdeutschen Armee, sich zur Verwendung in Koinernn zu melden, wozu aber nur eine ganz geringe Anzahl gebraucht wurde, sind die Meldungen so zahlreich erfolg«, daß man sich gcnölhigt sah, die Einstellung der Annahme von Meldungen anzuordnen. Die Dampfer „Weser" von Bremen (Nordd. Lloyd) und „Polynesia" von Hamburg (Carr-Lime), an deren Bord die Blattern ausgebrochen waren, mußten deshalb bei ihrer An kunft in New-Pork in Quarantäne gehen. Von den 1046 Passa gieren der „Weser", sind drei während der Ueberiahrt gestorben, drei sind an den Blattern erkrankt nnd in's Niverside Hoipital ge bracht nnd 144 sind ausgeschisst worden, lodaß noch 896 Passagiere an Bord verblieben. Von den 786 Passagieren der „Polynesia" sind 20 nach dem Riverside Hospital gesandt worden, tyeils wegen Erkrankung an den Blatter», thcils zum Zweck der Observation, und der Rest befindet sich nun aus Waids Island. Zn recht »wsteriisser Weise find in der Hamburger Reichsbank- hgnvtftclle 200,000 Mark in Papiergeld abhanden gekommen. Nachdem die täglich stattfindende Kassenrevision vorgenommen worden war, kam, während einer der beiden angestellten Kassen- beamten gerade nicht im Bureau anwesend war, ein Fremder, dem Anschein nach ei» Engländer, dorthin, um wegen eines Wechsels zu Die lliiacbc dieier Exvlosio» ist noch unaufgeklärt, auch sind sonstige > verhandeln. Während er noch mit dem Beamten spmch^ kamen Uittälle hierbei nicht vorgekominen. — Am Dienftag ivnrde den, Steinbrecher Patzig aus Rottwern dorf in dem von Herrn Geißler erpacblclen Großcoklaer Bruche Nr. 4>9 von einer seitwärts ftcrahstürzenden Slcinschale der linke Unter schenkel zersplittert. Ter Verunglückte, welcher verkcirathet und Pater zweier Kinder ist, ist nach dem Carolahause in Dresden überführt worden. , — . .. — . ,...— ^ Es lft inzwischen zur Gewißheit geworden, daß der Ort acld artthewcihrt wird, und anS demselben zwei Pakete von je l00,000 immittelhar an der TlwmaSkirche in Leipzig, an welchem man die , Mark unbemerkt iortpraktizirt habe». Erst nach der Entfernung der Särge oe-Z RatbSberrn Cb. Gottl. Freiherr» von Hebentbal und! drei Leute wurde daS Fehlen des Geldes entdeckt »nd »un aeichahen seiner Gattin gciunvcn . zweifellos das Erbbrgräbniß der Familie ! sofort die geeigneten Schritte. Herr Oberstaatsanwalt Dr. Brabaild. .Hobenlhal ist; renn man hat noch drei weitere Familien-Särge ge- j welcher als kaiserlicher Bankkommissar der ReichSbank ftingirt, sunden. Beim weiteren Aufräumen der Gruft bofit man auch den ordnete verschiedene Hausftichnngen an. welche indctz zu einem Sarg und die Grabplatte Peter Hobmann'« auszustnden Hierdurch , Resultate nicht führten. Inzwischen sind Bahnhöfe und Dampfschiffe würde die lange Nachforschung nach der Begräbmßsiätte d«S Stamm- scharf bewacht, und man hofft, die Diebe bald z» erwischen, da sie valers der um Leipzig sowohl wie um daS ganze Land so hoch-! sich voraussichtlich noch am Platze aufhalten. Die Gauner Am Befthl des Kaisers begielü sich HosPrediger BmierAnsangs Ostasrika abznsendeii. Dieselbe toll von Sansibar ausgehen nnd zwei andere lremde Herren hinzu, welche den abwesenden? Ange stellten zu sprechen verlangten und als man ihnen sagte, daß der- , ... selbe alSoald wiederkommen würde, die Erlaubniß erbaten und er- j er sich dem Oien z», hielten, einstweilen zu warten. Sie zogen eine große Zeitung aus der Tasche nnd lasen dieselbe anscheinend eifrig, während der Erst- aetommenc den Beamten beschäftigte. Es muß sich alsdann der Eine nach dem Schrank geschlichen haben, in welchem das Papier, das südlich gelegene Gebiet bis zum Quilimane (nördlich von dem Zaml'esi) und westlich bis zuni See Schirwa erwischen. — Wie erinnerlich, hat die Freiberger Bergakademie vor einiger Zeit die ihr von einem Beamten des Herrn Lüderitz aus Anara Pequena zur Prüfung übersendeten Mineralien als nahezu werthloses Gestein erklärt. Ter Glauben an die unerschöpflichen Montanschätze erhielt dadurch einen starken Dämpfer. Jetzt wird »nn aus Berlin ge meldet, das; nach »»mehr erwlgker Verständigung zwischen den rheinischen Industrien, der Berliner Diskvntogesellschast und der Kolcmisalionsgesellschaft eine gut ausgerüstete, wisscmchastlich-tech- nischc Kommission nach Lüdcntzland geschickt werde, um das Vor kommen von Kupfererzen nnd deren Ausbeute festzustellen. Der neucrnanntc kaiserliche Kommissar für Lüdcntzland, Rath Görmg, habe Berlin bereits verlassen, um sich zunächst nach Kapstadt em-- zittchiffen. Ee wird begleitet von seinem Neffen, dem Referendar Ncls, und einem Garde-Unteroffizier. Sv wird hoffentlich in nicht zu ferner Zeit authentisch leffgestellt sein, was Deutschland mit seiner ersten Kolonie gewonnen. Lefterretcti. Zn Wien stand der Reservist des 30. Regiments Heinrich Trachtenberg, der sich der Lemberger Polizei unter der falschen Selbslanklage eines in Wien verübten Raubmordes gestellt hatte, vor dem dasigcn Gericht, angeklagt dcS an der Staatsbehörde verübten Betruges. Tkachtciiberg gab an, daß er sich als Raubmörder gestellt habe, in der Hoffnung, hiilgericktet zu werden, da ihm die Nvthlage das Leben verleidete. Der Gerichts hof venirkheilte ihn zu sechs Monate» schweren, verschärften Kerker. Ter Statthalter von Mä h rcn richtete an den Bürgermeister von Brünn, Winterlwller. und an ven Korpskommandanttn Fclb- marichalllirutciiant v. Stubenrauch Dankschreiben für ihre brrvor- ragenve Tbätigkcit bei Bewältigung der Arbeiterexcesse und Her stellung der öffentlichen Rübe. Zeniten. Telegraphisch wird gemeldet, daß der Papst in dcnr am 17. Juli jtattsindendenKonsistorium mehrere neue KardinSle ernennen iverde. Nach dem „Off Romano" wird Herr Paulus Melchers darunter sei». Den „Verzicht" aus das Amt als Erz bischof von Köln würde dies aber nicht nothwendigerweise emschließeii. AuS Rom wirk lakonisch geschrieben: Der brasilianische Ge sandte beim Ouirinal, Eallado, wurde im (.'lud civil» camia, als Falschspieler entlarvt. Spanien. Den Corte« sehte der Minister Römers di« Ma drider Straßen-Tum ulte vom W. d. M. auseinander. Als die Opposition über das Verhalten Romcro!S dedattiren wollte, erklärte der Minister, er werbe der Debatte nach seiner Rückkehr aus Murcia, wohin er mit dem Ministerpräsidenten CanovaS dcl Caltillo. um die von der Cholera angeslectten Orte zu besichtigen, gehen iverde, eiitgegensehen. Portugal. Ter Zustand dcS erkrankten Königs hat sich ver schlimmert. Bulgarien. In Semlin fand am 22. Juni Momens 6 Uhr die Hinrichtung des Raubmörders Zwejic durch den Scharfrichter Kozarek statt. Ter Todcskamps währte neun Minuten. Am Nach mittag vorher ließ sich der Delinguent rasire». Tie Nacht ver brachte er betend nnd rauchend. Im letzten Moment verlangte er einen Liter Branntwein, was nickt bewilligt wurde. Gestem meldete ein in Untersuchungshaft befindliches Bauernmädchen, sie sei bereit, den Delinquenten zu heirathen, falls er begnadigt würde, sonst wolle sie mit ihm sterben. Während der Hinrichtung hörte man ihr lautes Schluchzen. England. Gladstone verlas im Unterhaus« den Schriften- wechscl zwischen «bin und Salisbury, auS welchem heroorgeht, daß Gladffone zwar allgemeine Versicherungen gegeben, aber im Einzel nen bestimmte Zusagen bis zuletzt verweigert hat. Für die durch die Bildung des neuen Kabincts erledigten Waklsthe wurden Neu wahlen ausgeschrieben und vertagt« sich sodann das Haus bis morgen. Amerika. Während in einem Cirkus in Charlestcm, West- Virginien. ein gesülter Ballon des Aussteigens harrte, neigte er sich dem Oken z», wo das Gas erzeugt wurde, »nd geriet!, in Brand. Hierdurch wurden die Leute, welche den Ballon an Stricken hielte», erschreckt, und sie ließen die Stricke las, infolgedessen der Ballon mit dem Luftichisscr Mr. Clarencc Williams, welcher sich in der Gondel befand, auistieg. Der Ballon erhob sich sehr schnell verdienten Familie non hohenthal abgeschlossen sei» > haben, wie man hört, auch in anderen Banken chr Manöver vrr- men- - - ... bis zu einer Höhe bon 1000 F'.ch und platzte alSdami. Mr. Williams stürzte ans die Erde, nachdem sich sein Körper in der Luit mehrmals überschlagen hatte. Seine Arme, Beine und sein Nücke» waren gebrochen, und sein Körper wurde zu einer formlosen Masse zerschmettert. Afrika. Für die Stelle de« Generalgouverneur« de« Kongo- staate« soll nun doch in erster Linie von dem König von Belgien Stanley in Aussicht oenonmicn worden sein. Aus die begeisterten Schildeningen Stanley'- von dem Reichthnm de« Konaostaafe« läßt der in Pari« erscheinende „Moniteur du Conga", augemch-fti ych
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