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1882. ! »>rk 1» Vli» «ümm. lö VI»». «Ufte» 3700V vm>»l. ««»d«,»ack,»t»»>n»»i-^»n«— »ulcrlxi» mackii für «1» Redaclt«! nicht »erdiii»»»,. Innonk« w> un» n'dm,n m,r dt» «nnonc-'N-Vn^aul N.,n A »«,!«»; - r-.'La.LiN-'L'W« In ch»r,t»: - «»». »»«»»> via«n«bu>,: - Sl. V«»< ^ p, Halle! - «telueri» Homdur» Tagtvlatt für Politik, illnterhaltanq, Geschästsverkehr. SSrsenbericht, Fremdenliste. . KorsaorkLkkvitkvr, g Vrssüvu-Kvustküt, Lvkv äv» Odsr^r»bvu», H N«tb1v1ii»!Uv u. Ivlueav 8orv!vtt«u u. Tlvvtitüokvr iu sLmmtliokeu oiigtirsnäsn Orüsssu. t»orv1«»No«> Oträ. voll 4,58 Llk. LU dis L8 Llk. (koiuslo vamLst-Lorviotton). 1 t^eUlU« 1»«^, Stück von 1,15 Llk. an bis 88 LIK. (Vamasttakoltuvd). 2b lliioibogou unä 25 Louvsrts, 6»f-l. ßPrumt, mit Llouossmmmsu (2 be liebige ÜuebstLbeu verscblunpfsii), vor- CÄt« «S>»s 7 ^ok»nilv8-^Uv« — ^Vkl8vnl>»U88tr«8»« 7. Orvsstos 6akS äsr Lssiäonr, Vamvnrimmsr, LillaräsLIo, Uessrimmsr mit in- u. auslünäisoksn lLsitunsssn. Lpiolrimmsr. Schattioor, staudkrsior Uurtou. ksnäsr-voue für Linkolmlsebv unci ssi-emcio. 27. Snlernte loevNrn «»riknssi-t, U «« «echin. » Uhl an«kn«mm»ch eonmag« bi» Mittag» l»»l«r. In Neuiladt nur a» Wochentagen: «r. «lolt'xasseSIr!> bi-Aachm.SUdi. — Li» elntpaiüge PettlzcNe koslcl IL Pi««, Ei,«gesandt RI Psg«. Eine tSaiantle lür da» nächst' tägige Erscheinen der Ji>ler«u «vird n i ch t gegeben. Vukwärlige Annoncen» Auiträge vonundcln„nien't>c>ioneii inl«>I>e!> wir nur ge,,,, !p,L„,„»«ra»do- »nhlunghnrch iürieiininie» oder Po>>ci»t>»nnng. ?>.!«> Lildcu losten »ä Pi«. Jnieiale inc die «Ronlagt- VNUimer oder nach einen« gcsnaM »t« Prl„,etie 20 Pj. Lsnsvs5-8iioke»-öien ^ liefern rn allgemein Lnerkunub billigsten Kreisen L Ililttmiui« L 8iuu». !! l8vl»l«»8-8tri»«8v 17, ^ xoxonübor ciom ILVnixl. Lclilosso. A IV1l8»Ir«rr«r8tr««t»v, l ob« <1er 8oxstlen.tr»«««. .i. irsiKoil MN. LV1l8«Irnkr«r8tr»88v, krlre >ler 8»xl>le»«tr,««e. packt in einem eleganten Oaiton, I LI. Unser Sortiment bestellt aus 312 versobieäöntzn Llonogiammen. Rr. 288. Mitternng von, Sb. Juli: varometer nach Otearipöloi», Wabstiahe >si?lbd».7llg 7ti:lMtUii»..Iei> gestern unverändcri Thermo««,elrogr. n. liieaumour: len p ll, " W. niedr. Tewp. I8»N>„ biichste Te»'n. 21 -N>. ?>«e> »Wind. >»e«« «l>r« . i'Itissici-len für den 27. Juli: Zunächst noch (Newittcrneiqung. dann bei oufsrischcndem Siidwest al nelunende Bewölkunq, nieist Nocken. Tomrerftall, !L7. Intt. «erantwaiUicher Nebacieur ist- Politisches vr. Emil Biere, in Treiben Fn der afrikanischen Hitze dieses Sommcrö auch noch eine ReichStagswabl vornelunen zu müffen, das ist ein Haltes Stück Ar beit. Ten Altbauern wurde sie aber nicht erspart. In Landshut wie Passau fanden dieser Tage Ergänzungswahlen zum Reichstage statt. Die Bethciligung war der Temperatur entsprechend: je Heister die Sonne brennt, desto weniger beiß entbrennt der Wahlkampf. Dcr Bauer gebt überall lieber auss Feld als an die Urne, er schwitzt lieber bei der Ernte als im Wahllokale. Aber eine solche Wahl- cntlialtung wie diesmal bei den beiden niedcrbauerischen Wahlen über schreitet das, was die Polizei erlauben sollte. In Landshut brachte cs ein pensionirter Rittmeister. Gras Preysing, auf 5410 Stimmen, wählend sich Passau einen Gnmnasialproscssor. NamcnS Diendorfer, erkor, der, getragen von dem Vertrauen von ganzen 3346 Stimmen, inS Parlamcntsgcbäude von Berlin einziehcn soll. In der Stadt Passau selbst sind von 2968 Wahlberechtigten ganze 140, sage und schreibe einhundcrtvierzig, zur Urne gegangen. Mit so wenigen Tausenden von Stimmen, wie sie hier zu einer envgiltigen Wahl genügten, bringt man'S anderwärts nicht einmal zur engeren Wahl, sondern rutscht geräuschlos auf Nimmerwiedersehen hinten hinunter. Die beiden Gewählten gehören natürlich den Ultramontancn an ; alle anderen Parteien hatten eS nicht einmal der Mühe für wcrth gesunden, einen Kandidaten, sei es auch nur bebusS Zählens der Partcisiimmen, auszustellen. Die Fortschrittspartei wußte im Voraus, daß die Bauern in Bauern nicht so wie die in Lommatzsch auf die himmelblauen Versprechungen anbeisten würden, mit denen sie sonst die Laiidwirthe zu ködern versteht. Sommergluth und Erntewetter aber erklären nicht ausreichend die unerhört geringe Wablbetheili- gung-, die Wahlmüdigkeit im Volke ist eben groß, wenn auch nicht gerade rühmlich. In der vorletzten Session deS Reichstag» war dem Abg. Frbrn. v. Vambülcr ein Antrag auf Revision de? Unterstützungs-Wohnsitz- GcsetzeS cingcbracht und dieser bis ins Detail spezifizirte Antrag dem Reichskanzler zur Prüfung überwiesen worden. ES handelt sich bei dieser Materie bekanntlich um tiefgehende Differenzen zwischen dcr einschlägigen Gesetzgebung Nord- und Süddentschlands. Die östlichen Provinzen Deutschlands verwahren sich gegen die von Hrn. von Varnbüler uorgeschlagenen Aenderungen des jetzigen Unler- stützungswohnsitzgesctzcs. Mit nicht geringerem Widerwillen be trachten Mitteldeutschland und der Südwesten dieses Gesetz. Hat doch dcr Osten verstanden, sich allmälig seiner Vagabonden und Strolche zu entledigen und dieselben den Bundesbrüdern in Sachsen, Thüringen, Hessen und Würtemberg zuzuschieben. Mittel und Süddcutschland gelten dem dünnerbevölkerten und wohl auch ärmeren Osten als Gefilde von unerschöpflichem Wohlstände, denen er, ohne großes Unrecht zu thun, seine Hilfsbedürftigen zuschanzcn kann. Unsere wohlgeordnete Armenpflege, die große Zahl von Krankenanstalten, Helleinrichtungen und Versorghäulern, die mir uns in den letzten Jahrzehnten geschaffen, reizen die Gemeinden in Pommern, Posen, Preusten und eines großen Tbeils von Schlesien geradezu, unS ihre diessallsigcn Pflichten auszuhalsen. Es giebt mehr als einen Fall, daß eine östliche Gemeinde einer ihrer armen Familien das Reisegeld giebt, um nach einer größeren Stadt Sach sens übcrzusiedcln, hier sich wob! oder übel zwei Fahre lang aus- zuhalten und dainit den Unterstützungswohnsitz zu erwerben. Dann sind cne Schlauberger von Landleuten ihrer Pflichten in alle Ewigkeit ledig. Das Ankchwcllen unserer städtischen Armcnbudgcts ist wesent lich auf diese Manöver und das snstematilcbe Zuweilen von Bundcs- driidern aus dem Osten zu erklären. Die kleinen Städte und vollends die Landgemeinden können ihre Interessen weit wirksamer wabrnebmcn als die größeren Städte. Sie dulden eben cinsach die Anwesenheit von Familien, von denen sie eine Vermehrung ihrer Armenlasl besorgen, nicht zwei Fahre lang. Diese Zustände sind nachgerade zu einer Landeöplage herangewachien, so daß es wirklich verdrießlich ist, zu vernehmen, daß eine vernünftigere Ordnung des Die militärische Lage in Egupten ist augenblicklich nickt sehr günstig für die englische Siegeszuversicht. Ohne Süßwasser ist Alexandrien nicht zu halten und die Engländer sind zu schwach, die Zerstörung des betr. Kanals durch Arabi zu verhindern. Die Besatzung der englischen Schiffe ist bereits aus halbe Wasserrationcn gesetzt. Die englischen Rüstungen, obwohl seit Wochen mit Eiker be trieben, gehe» doch nur langsam von Statten; es ist dcr britischen Armceverivaltuna nicht möglich, die für Egupten bestimmten 3 Divi sionen vor dem August zu erpedircn. Fnzwischcn hat Arabi Zeit, seine Stellung, wie cr gedroht, zu einem zweite» Plenum zu machen. Freilich darf er cS nicht so ungeschickt vertheidigcn, wie die Pumv- tation Ramlcb, das die Eng ander den Egnvtern Wegnahmen, ohne auch nur einen Verwundeten einzubüßen. Die egyptüchc Fnmntcrie verlieb thöricbterwcise ihre deckenden Schanzen und Schützen gräben nnd schwärmten gegen die Engländer vor; als diese dann zum Angriff schritten, gaben die Araber Fersengeld. Die Kosten für die militärische Expedition soll England durch Steuererböhung aufb'ringcn. Der englische Steuerzahler wird dann wenigstens auf Pfund und Schilling wissen, was ihm die kriege rische Politik seines Gladstone kostet. Wie Frankreich die Kosten dieses afrikanischen Abenteuers bestreitet, steht noch nicht fest. Die Budgetberathung hat eimeben, daß ein Defizit von 2—300 Millionen zu befürchten ist. Die Regierung bat daher nur eine bescheidene Summe gefordert, aber auch deren Bewilligung stößt auf Schwie rigkeiten. Der sranzöstschc Bauer will nun einmal von kriege rischen Abenteuern in Egupten Nichts wissen. grove Heimat!,- und Ärmcnwesens noch lange nicht zu erwarten sei. Endlich hat Gladstone die Maske fallen lassen. Die , . Rede, mit welcher der englische Premierminister die Bewilligung dcr für den cauvtischen Krieg erforderlichen Gelder bewilligte, bat jeder Zweideutigkeit dcr Lage ein Ende gemacht. Alle We.t weiß jetzt, wie es steht und wie man mit England daran ist. Gladstone mußte bekennen, dav die Zustimmung Europas zu dem Einschreiten dcr Engländer in Egupten nicht zu erlangen gewesen ist. Europa weigert sich. England irgend ein Mandat zu erthcilen oder selbst einzujchrertcn. Ter wortreiche Gladstone erfand in dieser Ver legenheit die schöne Phrase von dem „iiioralrschrii Mandate", das England von dcr „öffentlichen Meinung Europas" erhalten bade. Das llmgcdrebtc ist richtig: noch niemals hat sich diese öffentliche Meinung so klar und laut, so erbittert gegen die englische Politik ausgesprochen, wie jetzt. Das tückisch-plötzliche, allem Völkerrecht bolmsprcckende Dreinschlagcn Albions mußte das allgemeine Rechls- gcsülil heraussordcrn. Gladstone findet die Zeit nunmehr für ge kommen, rücksichtslos über diese Kundgebung des europäischen Ge wissens liinwegzuschrcitcn. Er Mit sich ledig des bisherigen Zwanges, seine Erobcrungslust durch künstlich geschraubte Darstellungen zu ver hüllen. Er erklärt einfach, lediglich die englischen Fntercssen wabr- ncbmcn zu wollen, dcr Sultan und Europa machten thun was sie wollen. Die Absendnng türkischer Truppen nach Eguptrn will Gladstone gar nickt mehr zu affen. So ist denn die Kugel auS dem Lause. Lediglich aus Frankreich will Gladstone vorläufig noch einige Rücksicht nehmen. Die Weltmächte sollen den Suezkanal gerneinstbaltlich besetzen, aber in einer Weite, bei der die Franzose» vo» den Engländern gründlich über den Lössel barbirl werden. Die Besetzung des Suczkanniü ist nämlich so gedacht, daß England den Kanal ini Norden von Port Said, Frankreich ih» im Süden von Suez aus beschult. Dieses Arrangement hat die Folge, daß, wenn cs zum Streite zwischen den Weltmächte» käme, die franzö sische Flotte von Franlreick nbgeschnitten und zwischen dcr englischen Mittclincer- und dcr indischen Flotte eingeklemmt märe. Frankreich wird hübsch in die Mitte genommen — Herr de Frcneinct ist eben ein Staatsmann, dem jeder Scharfsinn fehlt. Die Art, wie il n Gladstone seit Ende Fanuar dreimal des Tage« zum Betten hält, ist schon mehr als amüsant. Gladstone erklärte weiter ganz un verfroren, daß, wenn die Franzosen sich aus die Besetzung des SuczkanalS beschränken wollten, England unl eküiumeri um sic allein EgnPen weiter erobern würde. Diese Erklärung hat den Vorzug dcr vollständigsten Deutlichkeit- Neueste Telegramme der „TrrSdner Nachr." vom 26. Juli. Berlin. Bismarck begicbt sich Anfang August zu einem vierwöchcntlichcn Kuraebrauch nach Kissingen. Baureuth, 26. Fuii. (Privat - Telegramm.) Die Stadt prangt heute anläßlich dcr ersten Aufführung deS „Parsifal" im Festschmuck. Die Großhcrzöge von Mecklenburg und Sachsen- Weimar, Fremde und Musikfreunde aller Zungen sind eingetroffen, man zählt über 1500 Feftgästc. Alles ist festlich gestimmt dem Manne gegenüber, dcr wie durch einen Zauber eine solche Menge Gäste hierher zieht. Das Künstler-Bankett gestern Abend war glän zend, oer Toast Richard Wagners auf die Künstler ergreifend. Er schloß, zu den mitwirkcndcn Künstlern gewendet - „Dies sei mein erster Gruß in diesen Hallen. Die Kunst lebt nur durch die Künst ler und durch Niemand, der außer ihr steht. Ihr sollt leben, meine Freunde I" Sodann toastete nach der hiesige Bankier Feustel auf Wagner und dessen Familie, während der Bürgermeister von Ban reuth in trefflichen Zügen die Bedeutung des Festtages darlegte und zeitlebens Treue gelobte kür die Sache des großen deutschen Mei sters Wagner. Die Fournalisten aller großen Blätter find hier, trotz kleinlicher Erschwernisse, die nicht im Sinne und nach den Grundsätzen deS Meisters sind. Soeben setzt sich die Masse der Wagen nach dem Festplatze in Bewegung. Die Vorstellung beginnt 4 Uhr. Unser Guvebus singt in dcr 2. Vorstellung; wann die Malten, ist noch unbestimmt. — Während der Vorstellung konstatire ich Fknen den tiefsten Eindruck des Werkes aus die lautlos harrende Menge. Ter Grundton ist vorwiegend lobengrinhaft, Hand lung und Musik aber weit mustischer, katholisircnd. so daß die Grenzen zwischen Theater und Kirche aufgehoben scheinen. Alle Tempi sind langsam, die Versammlung dcr Zuhörer förmlich be zaubernd und tick rührend, die AbendmahISseier zumeist. Keinem Beifallssturm leistete bis setzt Wagner Folge. Skaria (Nurnemanz). sedcS Wort verständlich. ist prachtvoll. Nächst ihm Malerna (Cundru) und Winkelmann (Parsisal. — Parsiial wurde nach einer Dauer von 6 Stunden glücklich beendet. Nach dem 2. Acte trat Wagner ziemlich verdrießlich aus und tadelte die Heiworruse in kurzer Rede, wobei er sagte: das störe und zerreiße die Stimmung. Nach dein Schlußact war eS infolge dessen still im Hause. Wagner redete wieder und dankte den Künstlern in corruu pubUeo und applaudirte zuerst, was natürlich stürmisch Anklang fand. Ucbcr daS Werk selbst, dcss n 2. Act am bedeutendsten dmchdrang, werde ich morgen berichten. li. Karlsruhe. Der Großhcrzog von Baden wird voraussicht lich im Spätsommer die Zügel der Regierung wieder in die Hand nehmen. Die Heilung von seinem Augenleiden ist eine jo voll ständige, daß der Großhcrzog die kleinste Schrift wieder mühelos lesen kann. Paris. Ter hiesige russische Botschafter Fürst Lrloff ist schwer ertrankt. Paris. Die Commission zur Vorberathung der Creditforde- nmg von 9'- Millionen Francs für die Expedition in Egupten lehnte die Vorlage mit 6 grg>n 5 Stimmen ab, obwohl Fre»cinct in der VormittagSsitz,ing dre Nothwendigkeit einer Corvcralion zum Schutze des Suezianals betont hatte. Freucinet wird den Kammern ein Vertrauensvotum stellen, wobei Fern, und die übrigen Minister bea sick tigen, in die Debatte einzugreifcn. „Siecic" sagt, daß die öffentliche Meinung entschieden die vom Cabinct cingcieitetcn Fn- trigucn mißbillige und die Auslösung der Kammer als unvermeid lich betrachte, wenn daö Cabinct gestürzt würde. London. Ueier die Cbristcnmorde in Tantah wird be richtet: 85 Europäer und Eingeborne, Cl'nstcn und Inden, wurden geso tert und buchstäblich iu Stücke gerissen, die grauen vorher geschändet. Soldaten und Pöbel detbeiligten sich an den Gräucl- tüaten. Zwei Deutsche in Tulkh wurden beim Einsteigen in den Eisenbabnzug ergriffen und ihnen die Kehlen durchgrschuitlen. Fustizminister Aral i's ist Mvussei Hakka, Urheber des MaffaereS vom 1l. Funi. — Admiral Scumour ist in den Pecrsstand erho ben worden. PortSaid. 125 Mann des deutschen Kanonenboots „Mövc" sind rum Schutze des deutschen Konsulats gestern gelandet. — LesscpS berief eine Versammlung, in dcr er erklärte, cr habe von Arabi die besiin mtcste Zusicherung, daß derselbe die Gerechtsame des Suezkanais rcspcttirrn werde. Berliner Börse. Die Börse nahm beute einen entschieden matten Verlaus bei durchweg geringem Geschäft. Die «aison nwrte. niedrige Notirungen von den srcnidcn Plätzen, politische Erwägungen u. s. w. motiviren die herrschende Tendenz zur Genüge. Fn Banken waren »och die meisten Umsätze, besonders Kreditaetien. Die Couric waren fast ausnahmslos niedriger. Ocsdrr. Bahnen erfuhren nickst unerhebliche Rückgänge. Franzosen schloffen 5 M.< Nordwc'i 5' - M.. Elbcthai 3'/2 M., Lombarden 2 M. schlechter. Von deutschen Bahnen sind mir Ma- ricni'urger als reckst fest zu nennen. Bergwerke relativ gut gcsragi. Industrien meist etwas nachgcbend. Renten knapp, hehauptet, mit. r»ra«itl»r» X. V.. Juli «dt»««, ored» Ll->«urt>a>m 781» «. eu»,- j verde» IU!,« 0. uvcr Loole—. krl« kNvcrrcntc —. Pavierrrnle Oouzicr 27»,7>. ' Orklerr.ievtt'rrnle —. »>>/„ »»«.»oldrenlr -—. 77cr Nuscn —. «-»rr Russe«« - . « 2.er>cnla»>r,««r —. Reuesse N,«a«r. »oldanlell«« — . ». cr>rnlan>ritz« . Un- j «erliche P«I»>'rrr,»k —. Tlvnxlo -- . c!,n«»Irr Rulil«. «xe>». 2». Juli. c-ch>,!«!.! 5-'rn«r «».72. 7 ««INI«,' 1 n.«o. Jiulirncr S«ael»dalm 7«»,c>«. 2«'»«Verse» 28«,7». du. Privntülr» 280,00. S«y»«,r 22«,vv. I dritter, Psldrenle »I. Sch «ree,. Lolalcs und «sächsisches. — Anläßlich dcr Begehung des 50jährigen VürgeriubiläuuiS erhielt dcr Schneidermeister Herr Fricdr. Willi. Heller gestern ein von Rcsth und Stadtverordneten unserer Stadt ausgeferligteS Glückwunschschreiben zugestcllt. — Der Markthelscr Foh. Christ. Gottlob Z iin m e rmann und der Maschinist Foh. Christoph Schütze, welche seit 4l und dez. 38 Fahren ununterbrochen in dein Glaswaarengeschäst von W. Wehrte^ K. W. G. Schcfflcr's Nachsoig.r, und resp. in der Fabrik der Firma Moritz Roßncr u. Co. hier in Arbeit gestanden, erhielten vom Königl. Ministerium des Funcrn die große silberne Medaille „für Treue in der Arbeit" bewilligt und gestern durch Herrn Oberbürgermeister Or. Stübcl ausgchändigt. — Die Leiche der im Schlosse zu Königsbrück am 23. d. plötzlich verschiedenen Frau Prinzeß Marie zu Solms-Braunsels ist gestern durch -Herrn Bürgermeister Hcinze in Königsbrück nach Allenberg, Kreis Wetzlar, überführt worden. — Auch die am Dienstag vom Helbigschen Etablissement ver anstaltete venetianische Nachtseicr bestätigte das schon neulich hier Bemerkte: cS giebt keine Stadt wie Dresden, die ein so glänzendes, reizendes und poctifchcs Fest zu Wasser und zu Lande zu veranstalten geeignet wäre. ES vereinigt sich eben hier Alles dazu; die Szenerie, die hierfür zur Verfügung steht, ist durchaus originell. Der Verfasser dieses Artikels bat in der Lagunenstadt einem jener Feste bcigewohnt, das in den Reiscmonnten die Stadt Venedig zu Ehren dcr Fremden veranstaltet: eine mächtige Galeere, auf welcher ein Musikchor placirr und die mit Tausenden von Lampions geschmückt ist, schwimmt, von Ruderschiägcn langsam bewegt, den tlanalo xrancko vom Bahnhofe bis zur Piazetta am Markusplatz. Hunderte von illuminirtcn Gondeln begleiten diese Fahrt. Nun denn, es ist keine Uebcrtreibung, wenn man sagt: Die Dresdner Venetianische» Nächte sind ein Abglanz jener der Königin der Adria und Alles trägt hier dazu bei, die Illusion voll ständig zu machen. Die Gnmdzüge des letzten dieser strahlenden Nachtkeste waren die bewährten bisherigen auch diesmal wurde die Abfahrt des Zugs von Venetianische» Nobiiis mit ihren Damen lebhaft applaudirt. Die prächtige Gondel, die von zwei Schwänen gezogen zu sein schien, schwamm in einem Lichtermeere dahin. Eine willkommene Bereicherung des Festprogramms bot die elektrische Sonne, die mit 240 Lichtstärken bald den bewegten Fluß, bald die gedrängten Menschenmasscn auf der Brücke und dem Neustädter Ufer beleuchtete. Einen wundersamen Licht effekt erzielte auch die a, tompo erfolgende Beleuchtung dcr inneren Brückenpfeiler mit Rotlffeuer. Die trotzige Architektur dieser AugustuSpseiler verlor dabei beinahe ihr Schwerfälliges. Fügen wir hinzu, daß auch die vom Pächter des Etablissements, Herrn Nahke, gebotenen materiellen Genüsse (reichliche, wohlschmeckende Speisen und ein delikates FeldschlößchcnbiciO Nichts zu wünschen übrig ließen, so begreift man die animirtc Stimmung, in der das zahllose Publikum dem durch die Trcnklcr'schc Kapelle verschönten Pi ogramme folgte. Lebhaft applaudirt wurde auch dcr Zapfenstreich mit der Sachsenlmmne. Wahrlich, dieses Terrain in Verbindung mit dem Palaisgarten würde sich sehr zur Abhaltung des Albert festes eignen und mit dieser Abwechselung demselben eine neue Pbnstognomie und neuen Reiz verleihen. Daß die Stadtgendarmerie in Stärke von 24 Mann vor dem Etablissement vor Beginn des Feiles Ausstellung genommen batte, gab zu der irrigen Bermuthung Anlaß, man besorge einen üblen Verlaus des Festes. — Vorsicht — falsche Fünfmarkscheine! Erkennungs zeichen: Auf den echten Scheinen verdeckt das eine Knie dcr vom Beschauer links sitzenden Figur die Umrandungslinie, während auf den Falsifikaten ein Strich dieser Linie über das Knie hinwegfüiul. Ebcmo verdeckt ein Fuß der vom Beschauer rechts sitzenden Figur auf den echten Scheinen die Umrandungslinie, während diese wie derum aus den Falsifikaten mit einem Strich über den Fuß binwcg- gcbt. Vom Halse der letzteren Figur stottern zwei Gmrlandcn- bänder herab; dabei liegt das nach oben flatternde Rand bei den echten Scheinen über dem unteren, bei den falschen Scheinen aber liegt daö nach unten flatternde Band über dem oberen. — Die am 27. Avril d. F. in Niederlößnitz verstorbene Frau von Armstrong, Erc., gcv. von Krone, hat dem SiechenhauS „Betbesda" in Niederlößnitz 9000 Mark, und dcr Kleinkindcrschule des Louiienstifts 500 Marl testamentarisch ausgesctzt. — Die Verhandlungen zwischen dcr Gemcindcverwaliung zu Strehlen und Herrn Parriib in Betreff des Ausbaues der Pferde- bahntbeil st recke „Zoologischer Garten-Strehlen" welche Herr Pa.rish nach dem abgeschlossenen Kontrakte erst bis Ende Funi 1883 fertig zu stellen verpflichtet war, sind — Dank dein beiderseitigen Entgegenkommen — nunmehr soweit gediehen, daß der Ausbau dieser Strecke lünstigeu Montag in Angriff genommen werden kann. Da derselbe mit tlnmlichstcr Beschleunigung zu Ende geführt werden soll, so wird die Betricbscröffnung dcr ganzen Linie ^Neumarkt- (Dresden) Goldene Krone (Strehlen)" voraussichtlich Mitte nächsten Monats stattsindcn können. — Die Kgl. Poiizcidircktion erläßt bezüglich der Dresdner Vogelwiese aufs Neue das Verbot für Kinder, insbesondere für Mädchen, in den Zelten und Straßen deS FcstplatzeS mit Blumen zu handeln ; sowohl die Wirtbc, die dies in ihren Lokali täten dulden, sowie die Eltern oder sonstige Personen, Venen Kinder zur Aussicht nnvertraul sind, verfallen, wenn sie daS für das sitt liche Wohl dcr Kinder gefährlicheGebahrcn nicht verhindern, in Stecke. — Vogelwiese Unsere neuiichc Notiz, man mo«,c in Betreff der Vogelwiese mehr Neues bieten, scheint sehr behelligt zu 1 werden, denn dre bis jetzt dort entstandenen Etablissements liuo w luru'iös und elegant gebaut, daß man den Inhabern derselben >«ui- > richtig ein gutes Geschäft und vor Allem gutes Wetter wünschen muß, damit die enormen Koste» wieocr verdient werden. C'.oas ! ganz Besonderes und wirklich Neues bietet dcr vigilante Wirlh und Besitzer der alten Gaßmener'schcn echt baur. Bierstilb, aut hiesiger Scickoßsiraßc, Herr Vax Hecht, indem er dem Publikum «diesmal die weltberühiwe Nürnberger Himmelsleiter imüi.t uor- «sühct, mit dem Unterschiede, daß Herr H. die deliciösen Nürnberger «Brühwürstl selbst fnbriziit, und zwar mittelst Hilssmaschinc», durch «Dansmission getrieben, wie sic die Technik der Neuzeit tuum erst j "Nundcn und nur jüngst iu Wien erst ausgestellt bat. Daß der Genannte etwas Feines in Kulmbachcr Schankbieren liefert, dafür beißt er eben Heckst. Fm Ucbngcn verweisen wir ans die von morgen an täglich erscheinenden Hecht-Fnscrate. — Fm Bereiche des Pitanten bat lür daS^cil auch die Firma Pascht», Pillnitzer- siiaße 3, ihren Preisronrani ausgegeien. Es weiden russ. Sar dinen, Faß zu ca. 10 Psd., mit 2 M., und Brislinge, Rohmaterial zum Einlegen der Anebovis, sogar schon 2 Pid. für b'5 Pf., bei größere» Posten noch billiger (siebe Fnseral), osternt. FürWieder- : Verkäufer ist dies gewiß vou Fulcresse