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0re«Ivo 1881. ...L »rerüttÜrN »»»tt »VW»«., durch Üe v.« - X«rI7d Vf««»tnt<>ne Ru mm. >« Vlm. ,35000 ««R eii>»elandl«r vl,. ucht I>ch d»r Redoclt»» »ust«,r» gür dir« »uIrri»X «ßbi'verRi'dN». 2n>«rat«i>-Iniiod>nc autwirl«: «I««»«l« u. «»»>»» I» Ham» du,», vrrlii,. v>iku.Lct»»t».va!«l, »>r»Iau, hranUuria.M. — M»». W.A» in R«>Itn. Lripti». Wir,. Hamtiir«. granNurt a.vt.. Miin- chrn. - lt«»»« ch *«. inN>a«riur« «urrnux d. „An..»»««» XMt".— >»»-, ch k«. in Part». 28 LnskbossL unä 28 Louverts, onllftinotivs Normst. «WM Tagrkkatt für U-litik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdcirlisie. 26.1»dr8»ae. S»I«r»l« uxrd»» M»«r»nll»»t« Hi» Nachm » U»r,n»e««mmen. S°unia,«d>»VN>l»,»t»Udr. S» Nrusiad, nur an wachrnlage»^ ar. »iaI,rr,a^Nr.k>d««!»achm.»»dr. — vrr Raum ktner <inlval«>»rn vrMt«t>«I°u-l>',Pi»' Sin,«!»»»» die Aetle »0 PI»e. «ne «araniie Illr da« »ich»- tL »!»e Erschcinen der Inserat» wird »ichl »egeden. »uiwarlige Annonce» Aulle<i»e »an uns unbelan»»n!>>rme»und Perionen injcnren wir nur ae,en >rännm«r«»»»>A«IIlunß durch vrtelmarken »drr Poil„n»ai,iu»z. »ch» Silden «,s„n >8 Pi»'- 2»- «,r»t» ilir die Mama,» > Nummer »» «cheinrm 2es»»»edt« MU- »eit«« vl^. 0 8vIIt»»et1Ktt<l«« M ^»«««rMrävrun^rmlr^vn ü mir R.nnn^mm.n <2 ü«liol,Iir,- Ituististalion vc»un>>i,„,»n,>> ßZ ß-lüv 8iaal8l>aut«stl mit inrodiveisliell dv8ttst» UvlolM an8Gvon«l6t.Z vovnaokt°G.st,7-° O MLNw» ^vion l ülavß - iL lOmnovo Gil.st.-. I.an.Ip'.n.-jn.l-n. .jn/ol.i.' m. ,.-mck-L 8a^mnnt lx,8wt>t IUI8 312 vov8?h>o«lonc-n Uiin<,,',ann»l>> V ff'alostko» tfti . livkovr, iol» simto, (iaiauin,, 8olh8tt>i!tt>rcA ^rtuEt b«»tvLL «v^ ft havtmilvuct., >V»Er,„olm-o /.um bu..Io>!> vm zv»88e.,- »nl.j..ü«ft >> 8 8opluoustra«sv^^. Z>i1I ftkOll ^OUIIO, Bopliwnütirmü«, 8 M ^ llol,c,„,»l IftrltHvmmlr. —l.oistmigMhiklcoit looo l,i8ol ! lt Uek>,.u» »„ .iee 8« pb len Ir I > > k u. ft tz 100,000 l,i»..,',»'„'i'nc-. H»< r«a, ! t„».. I) v ii 8 il t! n. tz! -UM-, ^ I Witterung vom 8. 2»»>: Barometer nach Oskar Bllsold, Walls,rote IS. Mi'ds au,> i yluSslchtcN sür den 0. Innl: Veränderlich. Ml" IGtzlß. ! seit »eller, ll Mit,, »rstiearn. Tllernwmclrogr. n. !»eau,n..-8,/.° W.. Ilikdr. l Ick'wachev stlv-ivn M.W» l 7 ° on >re,nn IN" "U. Nord Wru-Wind. Rrarn l scr-namer icegcn. L-Lia-SK V«pl88i;r1v-i1U»ou1»«tur IlLrimLrm L §LLD, ^ 8»'IiI«»»«dr-^>n»e>«»«i 17. vis-ä-vis «tom löSnitkl. 8edlvbs. 4> tüi8<u>l! t'al» ilintio» uiismm' -Vichkrft im M'^üslon Llnss^tal-o unit ein in llilr n 8lUuknn volliiommoiis'slls'rstollun^svvrlatirvll 1ii88tn> uns Iiin8iel>tliei> .Vusirali! um! billigen t'rvison kiiibst o in i KI<>ii>8l>>i, t'!i»itii»>,'i> su8»seged»iiknllok« Vortksii« bintco. ill meist bcwtlkt, kift)l, Donnerstag, Juni. verantwortlicher Redacieur sllr PvlilisthkA I>r. Emil INter-v in Trcsden Sobald der Reichstag seine Arbeiten wieder ausgenommen ba den wird, kann er sich der Verpflichtung unmöglich lange inebr ent ziehen, im Interesse der Wcbcrbcvölkcrung Deutschlands den Zoll auf Tuch- und Zeugwaarcn zu erhöbe», Alan erinnere sich, das! es vor Pfingsten deshalb zu keiner Entscheidung kam, weil die Frei händler mittelst Fahnenflucht den Reichstag beschlusmnsähig gemacht hatten. Rach Pfingsten wird Hase wohl anders laufen. Die haupt sächlichste Opposition gegen die Erhöhung deü Zolls auf Tuch- und Zeugfiosse erhoben damals die 3 Vollblutsemiten Bambcrger, k!öwc und Sonnemann. ES hiebe die menschliche Ratur verleugnen, wenn diesen -Herren nicht die Interessen ihrer Stammesvcrivandten nabe lägen. In deren Händen aber liegt fast ausschlicblich die Einfuhr ausländischer Tuche und ztlcidcrstofic, deren ztoulurrcnz die Erzeug nisse unserer einheimischen Industrie hcrunterdrückt und die Iabri- tantcn selbst so knechtet, dass ein Wiederbclcbcn des vaterländischen Kewerbcflcibes kaum möglich ist. Die Schmälerung deö Verdienstes ihrer importirendcn StainmcSgenofscn musi vor allen Dingen hiuter- triebcn werden — mag die sächsische Wcbert'evölkeruug zuscbcn, wo sie bleibt. Hungrc nur weiter, armer Manu, in Meerane und Glau chau; darbe nur zu, Tuchmachcrgescll in Grobenbaiu — sobald nur die cingewanderteu Swssbändler an dem Massenimport fremder Maaren groben Rebbach haben! Sonnemann hat sich'S in seiner gro ßen Rede, die er im Reichstage gegen den Schuh der deutschen Arbeit hielt, recht bequem gemacht. Er erklärte die betreffende säch sische Industrie für eine vorzugsweise exportircndc und doch hat der Enquetebcricht der sächsischen Staatsregierung uachgewicscn, daß Sachsen in jenen großen ztousuiiiartikelu, in denen Deutschland von Frankreich überschwemmt wird, gar Nichts erportircn kann; daß sein Erport sich vielmcbr in der Hauptsache auf die ordinärsten billigsten Stoffe beschränkt, deren Hcrvorbringung für die ganze Industrie überhaupt nur einen sehr bestrittenen Werth besitzt. Sonncmann behauptete ferner, daß der Export Deutschlands nach Frankreich V/s Mal größer sei, als der umgekehrte. Vorausgesetzt, daß Souneiuaun mit richtigen Zahlen opcrirt, so bat er wohlweislich anzuführen vergehen, daß die nach Irankrcich gebenden deutschen Maaren nur nun kleinsten Tbeilc für den dortigen Verbrauch, vielmehr der Mchr- zabl nach bloS tr»ii8ir.a-Irankrcich gehen, nm in französische Häfen nach überseeischen Plätzen verschifft zu werden. Herr Löwe aber, der seiner Zeit für seine StammcSgenossen, die das Berliner Sbawlssabrikationsgeschäst fast ausschließlich in den Händen haben, den hoben Zollsatz von 450 M. sür 100 ililo auSzuwirken wesent lich mitgeholsen bat, erklärt sich bezüglich der .ftleiderstoffc gegen jede Zollcrhöbung, schlägt aber (und diese Dreistigkeit ist das Hu moristische an der Sache) Ermäßigung der Garnzölle vor, damit die Berliner Skawlsabrikanten, nachdem sie ihren Schutzzoll jetzt in Sicherheit haben, nun noch ein zweites Mal von der Campagne profitircn können. Solche Dinge kann man dem Volke nicht dcut lich und nicht oft genug sagen, damit cs sich nicht ferner von frei beitlichcn Phrasen berauschen, von astcrwisscnschasllichei» Beiwerk blenden lasse, sondern erkenne, daß überall die schnöde Habgier der fremdländischen Ausbcutcrkaste sich des Staats zu bemächtigen be flissen ist, ohne Herz für das Loos des arbeitsamen BolkcS der Deutschen. Die Erhöhung des Zolls auf Tuch- und.Kleiderstoffe wird das Weberschiffchen wieder fleißig hin und hcrschicßen lassen, Brod und Verdienst Hunderten von Iamilicn gewähren, und da brauchen wir uns kein graues Haar wachsen lasse», wenn die gulcn Ireunde von Bambcrger und.Konsorten über die Schmälerung ibrcs Verdienstes nach dem gerechten Gotte jammern. Daß alier die Zoll- crlwhiing schon am 1. Juli und nicht erst am I. Oktober cintrele, ist gleichfalls ein Gebot staatscrbaltender, fnrgsorglicher Polillik. Es war vorauszuscbc», daß die .ztrönung deü Iürsten vo» Ru mänien zum .ftönigc das gleiche Gelüste bei dem Jürgen von Ser bien Hervorrufen würde. Zudem ist Milan bereits srüber einmal im Lager von seinen Soldaten als Scrbcnkönig ausgcrnfen worden. Europa nahm von diesem Abenteuer Kcnntniß wie von einem Iast nachtsschcrzc; er batte auch sür Milan leine schlimmen Iolgen. Jetzt reist der Scrbcnfürst nach Petersburg, angeblich, um dem neuen Zar zu seiner Thronbesteigung Glück zu wünichen, richtiger wohl, um seine jtönivükrönung vorznbcrcitcn. Der neueste ZnkunstSkönig hat bereits Wien verlassen und ist in Berlin cingetrofsen. An der Spree wird man sein Verlangen ebenso kühl behandeln wie an der Donau. An und für sich käme nicht sehr viel daritus an, ob man zu Milan sagt: -Herr Iürst! oder Herr König! Letzteres wäre un schuldige Höflichkeit, wie man sa auch bei einem Geb. Regierungs- rathe nicht Übel fährt, wenn man ihn „Herr Gcbeimratk!" anredct. ES fragt sich nur, ob die Schaffung eines serbischen Königstitels bloS einem Etiqncttekitzcl Genüge leistet, oder ob die neuzubackendc Königvkrone den Traum eines GroßserbicnS verwirklichen helfen soll. Dieses könnte nicht bloü auf die in der angrenzenden Türkei« sondern auch auf die unter österreichischem Szepter lebenden Serben eine nicht unbedenkliche Anziehungskraft auSübcn. Gestatten Deutsch land und Oesterreich dem Scrbcnfürsten Milan sich einen Königs reif um die Schläfe zu legen, so werden sie cs hoffentlich ujcht umsonst thun. Serbien müßte den uns lange genug verweigerten Handelsvertrag gewähren, um unfern Erzeugnissen einen Absatz markt im Oriente zu erschließen. Der Anthcil ist sa so bescheiden, den Oesterreich und Deutsch land von dem in Stücke gehenden türkischen Reiche beanspruchen. Sie begehren Nichts als — Handelsverträge. Wie anders wissen da andere Staaten zuzugreisen! Soeben hat sich Frankreich Tunis' beinächtigt. Es wird cs behalten. Tunis ist ruhig. Tic Franzosen haben zwar fortwährend die KrumirS zu „umzingeln", aber schließ lich werden sic unbehelligte Herren ihrer neuen Provinz sein. Auch die hochgradige Aufregung, die sich der Provinz Algier bemächtigt hat und sich in der Ermordung einzelner Vorposten oder Truppen- thcile ausspricht, wird schließlich durch Waffengewalt gedämpft werden. Aber nicht blos Frankreich zieht es, wie Leandern einst zu seiner Hero, durch die blauen Finthen deS Meeres hinüber nach der anderen Küste — ein gleiches Verlangen beseelt alle Milteliiicer- staaten. Italien, das wie ein Oucrdamm im Meere liegt, wird über kurz oder lang sein Banner in Tripolis entsaften. Spanien wirst sein bcgebrlichcs Auge auf das vor seinen Thoren gelegene Marokko, wo es bereits einige feste Punkte besitzt und der kastilianischc Stolz träumt davon, im Lande der Fathimidcn Ersatz zu finden für das verloren gegangene Weltreich in Südamerika. Griechenland schickt sich an, die türkischen Golfe von Volo und Arla zu griechischen Binnensccn zu machen und sein Gebiet nordwärts dahin vorzuschicbc», wo sich die Gipfel des OInmp im acgaeischcn Meere spiegeln. England ist durch seinen Besitz von Gibraltar, Malta und Envcrn auch eine Mfttclmeermacht und durch Erwerb der Suezkanalaktien halb schon der Herr von Egnpten. Somit bleibt von dem Türkcnrcichc, da Serben, Rumänen, Bulgaren. Albanesen, Kriechen und Rumeliotcn auch ibrcn Bcutcthcil bcan sprncbcn, wenig mehr als Konstantinopel mit seinen Gärten. Das Schicksal der Türkei ist entschieden, zweifelhaft höchstens die Arl ihres Todes und für daS Reich Osman's gilt auch der Spruch des Koran, daß der Tod gewiß, ungewiß nur seine Stunde ist. Wenn nun alle anderen Völker zngrcifen, wo bleiben wir? Wir sind ans das Vordringen Oesterreichs angewiesen. Oesterreich ist unser Pionnicr nach Osten. Es ljcsitzt Bosnien; d.h. cü hat es erobert Was hat cü aber daraus gemacht? Oesterreich ist in Bosnien kaum über die rein äußerliche Herstellung der Ordnung hinausgckommen die großen Knfturausgabcn, die dort zu lösen, wurden bisher nicht in Angriff genommen. Die Kolonisation des Landes schreitet nicht vorwärts. Oesterreich rechtfertigt das Vertrauen, Deutschlands Vor hut im Osten zu bilden, nur in bescheidenstem Matze. Lavon, das cs sein Banner nach dem ägäischen Meere vortrage, ist schon lange keine Rede mehr. Es steht daher um so mehr zu hoffe», daß cs jedc Gelegenheit beim Schopfe fasse, nm festen Fuß im Osten zu nehmen. ES Überdrücke die Donau nach Serbien! Es führe seine Eisenbahnen dalnn weiter! Es schließe einen vortbeilhaften Handels vertrag mit Serbien ab. Das Alles kommt unserem Handel und unserer Weftstcllnng zu Gute. Dem kronciilüsterucn Serbcnknüc darf auch in Berlin kein Zweifel gelassen werde», daß er seinen Wunsch nur nach beträchtlichen Zugeständnissen in Handelssachen erfüllt scben kann. Deutschland beansprucht seinen Antbcil n» dem in Trümmer zenallenden Türkenreich und unverschämt hat noch Niemand den deuticbcn Michel gescholten. Nrucstt Trlkaramme vcr „Trcsvner Nackir."vcm 8. Juni Berlin. Im Befinden BISmarck'S ist nocb keine Besserung elngclreten; er kann nur liegend arbeiten und muß sich dcSbalr aui die Erledigung der allcrdringcndslen Gci'chaiie beschränken. — Der Kaiser bat dem tz otichaitcr Grafen Hatz«cld in ausdrück licher Anerkennung der Umsicht und des Eiters, mit welchem tcrftlbe den Abschluß der die griecbilche Frage regclntcn Eonventio» bcrbcigeiübrt bat, den rokben Adlcr- Orken l. Klaffe wlt Eichenlaub verlieben. — Der Kaiser em pfing Nachmittags 2 llbr tc» Fürsten Milan von Serbien, der Vormittags von Wie» übcrDrcSken bicr cinaetroffcn ist. Nach mittags 5 llbr ianb z» Ebre» des Fürsten Diner im kaiseriichc» Palais statt. Der Fürst wird übermorgen Berlin wieder vcr affe».— Der „Nat.-Ztg " wird a»ö Eftaß-Lotbringen geschrieben, daß die Aiitonoml'lcn verzichteten, zur nächsten RcichSkaaSwabl Kandi daten anizustcsten, selbst in den von ibncn letzt vertretenen Be zirken. Bestimmte Vorgänge mcbrkirchilcheralspriltischerNatnr sollen die liberalen proteiiantiichc» Elcmcnic in einen Gegensatz zur Negierung gebracht vabcn. Berliner Börse. Die Haltung war nicht übereinstimmend; die internationalen SvcculationSvavierc wichen aui Grund der answärtigcn Notirungcn. wabrcndeinbcimstchcBabncn, Montan wcrtbc und fremde Ncnten gut debanvtct blieben. Das Ge schäft war wenig belangreich. Krcdllacticn blieben 2 Mk.. llngarücbe 2'?-, Franzoien Lombarde» 3 Mark schlechter. Deutsche Babnen gut bebanvtet, tbciiS etwas besser, östcrr. still »nd weniger fest. Prioritäten still, bcblclte» aber feste Haltung. Banken gut bebanvtet und die spekulativen schwacher. Niedriger Dresdner »Bank i junge um I Proc), Leipziger Kredit, etwas böber Sächsische, Leipziger DiSlontodcmk, Ebenmitzer Bankverein. Fonds lest, aber still; Russen bevorzugt. Für 'Bergwerke vor- übcrgcbend icdba'tev Interesse. Vo» Industrie» gaben Hart man» I' s Proecnt ab. Lokales und Sächsisches. — Se. Mai. der König von Sa ch s c n bat gestern Vor mittag Emd nach beendeter Kur im besten Wobisci» verlassen, um sich zunächst nach Trier zu begeben, wo I. M. die Kenlgi» ans der Rückreise von 'Belgien einir ssk. Freitag den 10. d. ge denken die Maicstäicn über Koblenz und Kol» nach Dresden zn- rückznkebrc». Dic Anknnit biericibsl cr'vlgt Sonnabend den li. d.. Vormittags '/s>2 Uhr. Die bohcn Herrichgsten bcz eben zunächst die Sommerbilla in Strcblcn. Ibrc Maj. die Königin wird nun dock' noch die Heilgucllen von TaraSp gebrauche». — Generalarzt I)r. Roth bat sich mit kurzem Urlaub nach Berlin begeben. Die Herren Stadtverordneten baben cS nicht eilig, der Dresdner Bürgerschaft die Neustädter Pierdedabn zugänglich zu machcn, gestern fand gar keine Sitzung statt, ftür manche minder wichtige Rövrcnlegnng oterGrundstückskau'Paiid. Inng sind oft genug Sitzungen anderaumt worden; aber — die Pscrdebabn presstet nicht. Wenn, waö man verschiebe»» ich hört, Herr Parrish, der streng rcchlschgffcn und In gutem Glau ben alle stlne Pflichten criüllt lat. Rcarckaniprück c erbebt inr den Schaden, der tun aus bcr Nichtcröffnung erwächst, so sollten die Herren der Opposition gegen die Bah» aus l. rem Säckel den Schaden decken müssen, bann würde schon Leben in die A»- gclcgcnbcit kommen. Dresden macht sich ein wenig lächerlich, daß cö nun eine bcißcrscbntc. dUugend »ötbige Picrdcdahnlii.lc bat. aber sic nickst beiahrcn darf. Die Omn buSgcsclljchait (so beiläufig gesagt, da das ja scheinbar gar nickst hierher gehört) bat uiitcidcß die Pfingstieicrtage ant anSnntzen können und noch einmal, bevor ble Pscrdcbahn e> öffnet Ist. brillante Geschälte ge macht. AlS Herrn Parlsv vcr Ban über die Brücke gestattet ward, hat man die Gcneralbedlngungcn vereinbart und die Lpcz albedinaungen sür später ins 'Auge geiaßt. Die setzt bc- anipluclste Echebnng einer 'Abgabe vom Bruttogewinn durch die Statt ist aber cbrlick'crweise nicht eine Ncbcnbctingnng, sondern mußte zu allererst geordnet werten; Herr Parrlib hätte alsdann irellich den Baubeginn vc,schoben, aber die Statt stand acreckft- icrttat da. So wie cS nun bcrauSkomint, verkauft man z. B. ein Haus ftir 100,000 Mark und s ch l i e ß t a b, n a ch dem Ab schluß müssen dann als Nebeiibebingung die Haudtbür, die Trep pen und Schornsteine mit lo.t/lo Mark extra bezahlt werden. Anders liegt die unschöne Sache mit derBabn auch nicht und eö wäre wahrlich an der Zelt, daß die Stadtverordneten die Güte bättcn. z» einer Lösung der Schwierigkeiten demnächst eine Sitzung abzubaltcii. — Auch aui den beiten Neustädter Babnböten war rer Pfinastverkebr außerordentlich stark. Vom Sonnabend bis mit Montag erpctlric die Leipziger Linie 31 Ertrazügc und im Ganzen ca. oo.oooPassaaicrc, die schlesische 13 Erlrazüge und in runder Zahl nnaclähr to.ooo Perionen. Die auswärtigen Re staurateure machten allenthalben vcranügte Gesichter, denn daS ."Setter lockte VormiktaaS die Gäste ichaarenwetsc heraus nnv iniccnirte dann daldiast ci» Gewitlcrchen zu Nutz und Frommen rcacnsichercr Gaststuben. An manchen Orten war Abentv alles E' bare anöacgaiigcn, der verrcancic dritte Feiertag mag aber genügende Muße zum Ersgtz gegeben haben. — Im vorigen Iabrc starben in Sachsen80,703 Personen ohne die rodtaeborenciis, d. i. '>804 »ichr als >87'.i. Die 188<>er Sierbftchkcitsziffer 120,4 ans je IGü> Lcdcndiac» ist ziemlich un« aünstla; sie wurde seit 1834 nur 8« Mal überschritten. Die Er- höbuna derselben geacn 1870 beruht last anolchückllch uni ber vermehrten Kindcrstcrb'ichkcit; eö starben nämlich Im vorigen Jahre 1,088-, v. i. 53m; mehr als 1870, Kinder unter >4 Jah ren. wovon 30,037 13000 mehr» im Alter unter einem Jahre. Von den 34.77.', verstorbenen Erwachsenen waren 15,433 über 00 Jahre alt l>73 mehr aiS I870i. Watz die Todesursachen de- rrifft, io halten sich 1880 von den Kinderkrankheiten Masern and Kenck'bustcn ganz beträchtlich vermebit. Scharlach war er heblich zurückgeaange», Eroup und Diphtherie zeigten keine Ab nahme. Was tic Krankheiten der Erwachsenen betrifft, io haben stch ble Todesrälle bei Wöchnerinnen von ^zahr zu Iavr vcr« mindert, während der UnterlcidökhpbuS in laiiaiamcr Steigerung ist; ebenso sind Lungenschwindsucht und Krebs in dauernder ftuiadme. Die Tetcsiäiie an Bocken kommen vorzugsweise aus eine» Tbcil der Lausitz und Dresden mit Umgegend; der ganze ftvickauer Regierungsbezirk blieb von tc» 'Blattern verschont. Die Maier» iordertc» die meisten Optcr l» den Mcblcinalbezlr- len Me ßcn, Großenhain, Leipzig, Döbeln, Rochlitz, Chemnitz, -Vlöha. Zwickau, Planen unb Glauchau. Wahrend der Scharlach mit überall erheblich zurückgina, zeigte er in Dresden Statt und Land, iowlc ln den Bcz rkc» Rockftip und OelSnltz eine beträcht liche Zrmabme. Diphtherie unb Halsbräune nahmen in Dresden Statt und Land, Bnntzen, Pirna, Dippoldiswalde, Borna. Zwickau und Glauchau einen erneuten Auischwung. In Dresden starben 284 >125 mcbr als 1870) an Diphtherie, eine Ziffer, die hier biöber von dieser Krankheit »ock, nicht erreicht gewesen ist. Der Keuchhusten strtcrte in Dresden und Um gegend, sowie in rer Gegend von Chemnitz, Zwickau und Giau- van zahlreiche Opicr unter Kindern diö zum 6. Iabrc. Die stärkere Ausbreitung des UnterlcidKtypbnö fällt vornehmlich aus die Bezirke Bautzen. Dippoldiswalde, Borna, Chemnitz. Stadt Dresden und ble Leipziger Umgegend. — Wer von den öftere» Besnchrrn deS Große» GartenS und namentlich deS iog. Hoigärtner - Restaurants kannte nicht den alten srenndllck'cn Hofgärtncr M i etb. der sich in den letzten Jahren aewöbnlick' im Oeronomichoic anihiclt und mit seiner ichwarzleitcncn Mütze und der hellen Weste entweder am Tbore stand und durch aemüthftcheö Zunickcn die regelmäßigen Passan ten, die ibm sa Alle bekannt waren, grüßte, oder am Eingang zum Harne aui seiner Bankecke saß, wo er von Vielen in An gelegenheiten des Wetters konsnltirt ward, denn er war ein großer 'Wetterprophet, dessen Prognosen die Krenzkburmscheiben aar oft in der Richtigkeit übertraien. Seit vorgestern Morgen tit der gute alte Herr iortgezoacn in das himmllscve Jenseits; nach eben übcrstandcncr Krankheit starb er plötzlich an einem Schlagffuß. Er hat seiner Zelt die Ho'gärkneret treu verwaltet, wenn ihm auch die genialen Intentionen versagt waren, mit denen sein viel sünacrcr Nachiolger, unser geschästcr Garten- Direktor Bonchö den nnvcraleichlickcn Park io wesentlich ver- ick'önt und verbessert hat. Morgen Vorinittaa'/ei I Uhr wirb der Leickmam vom d ranerhauic anS zur letzten Ruhestätte gebracht. - In der Tagespreise findet man überall gelegentlich des Hinweises ani das deklagenSwertbc Ende deS Felbmarichall- "cntnantß Baron Uchatiuo tic Behauptung, daß derselbe der Ei findet der ö st c r r e l chls cp cn S ta b l b r 0 n c e g e i cb ü tz e gewesen sei. Dem gegenüber ist es von Interesse zu konstatircn, daß nnier Landsmann, der vor 4 oder .'» Jahren In Loichwitz verstorbene Iw. Karl Künzci die eigentliche Priorität der bez. Erfindung inr lick, beanspruchte, bcnn nach denen Angaben und Vorschlägen hatte v. UchatiuS, Direktor der Kali. Kgl. Gcsck'ütz- gießerci in Wle», die österreichischen Broncegcschütze, welche die österrcichischc Armee jetzt führt, geiertlat. Nack, dem von Uv. Künzcl hcrauSgegcbcnen Werke: „lieber Bronccleairnngcn und ihre Vcrwciidun.ic» iür Geschützrohre und technische Zwecke", DrcStcn >87.',, E.C.Mcinhold ».Söhne, hat Ritter v.UchatiuS nntcrlasscn die O-uellen anzngeben. die ihn zu icincr Gcsck'üp- harstcilnngsmcthodc gcsübrt haben, und Uv. Künzel belegt diele Behauptung durch zwei abacdrnckte Brüste an und vo» UchatiuS. Der Kummer, daß ein 'Anderer die Früchte seiner Erfindung erntete, bat denn Uv. Künzel schließlich das Herz gebrochen. ES aiebt eine Gerechtigkeit auf Erde»! - daran mahnt daS Ente dcö Herrn v. UchatiuS. — DaS junge Mädchen, welches ain zweiten Feiertage neben Ihrem Geliebten aui dem Fricdrick'stätlcc Klrchhoie er schossen auigestinden wurde, bat außerdem Gilt genommen, wie sowohl dlc ärztliche Untersuchung, als auch ein neben lbr liegendes balbgelccrtcs Fläschchen mit Gift anögewieie» bat. Die Tbat ist, wie eine an« einem Grarkrcnz vcneichncte Notiz an. alebt. bereits am ersten Feicrtaa AbcndS ausgembrt worden. Das Mädchen war nicht, wie wir angegeben, l'igarrcnardclterin. sondern AnSgcderin i» einer Cigaiclleniabrik. wo sie ble volle Achlung Ihrer Vorgesetzten genoß. Der Bezirö - Obstdan Dcre 1 n deö Oberelbthale» errichtet von morac». Freitag, an aui dem Antonöplatze eine Verkaufsstelle seiner Erzeugniste. Derselbe will sich bemühen, durch nur schöne Waare dcl billigsten Preisen seinen Mitglieder» ein 'Absatzgebiet zu eröffne» und den Käuier» direkten Bezug der Waare zu sichern, vllö erstes Produkt sollen Erdbeeren zum Verkam kommen. Am Sonntag den l2. b. wird ein Ertrazug von Dre-dc» nach Leipzig verkehren zu welchem daS Bllict mit zwei-