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SS. Jahrgang. ?k »1» Dian »lag, 11. g,li 1S22 Snms»k»ch»r-S«im,»ln>mnn«r 22 241. «v» pir v»chkg»fPri>ch«: Svc>11. Bezugs-Sebühr Di, > Ipo»M« rr »n> »r«u» " Anzeigen-Prck- " B«r«u»t>^a2>mg. Änzrlpiel» d« DorabrnddlaNcs M. I,üv. «. ».-. ad» darch d«. Schrtstlütung und 2auv>,«Ichitf>»st^>v »«rtwstr«»» 22,^0. Druck u. Verlag »an Liepsch » Velchaedk in Drei»«. P»stsch«>i>»1ianio 1QSS »achdruiN nur «tt denttich« a»^lena»»-d» (»Lreadn« N-chr."» »nliiMg. — Lnverlangle Schristftü»« werden »ichl ausbrwadrt „Die fürchterliche Lage Deutschlands." Lin amerikanischer Bericht über Deutschlan- lTigner Drahtbericht der „DreSdn. N a ch r t ch t e n".l Paris. 10. Juli. Der katastrophale Sturz der Mark beginnt nunmehr i» den maßgebenden alliierte» Kreise« größte «nsmerksamkeit zu erregen, und mau sucht eifrig nach Mitteln, »m einem weitere» Sinken der Mark Einhalt zu gebieten Aus Washington wird gemeldet, das, die eug» lische Regierung au den amerikanische» Botschafter i« Lon don. Haroeq, die Aufforderung gerichtet habe, er solle die Bereinigte» Staate« «iuladeu. geeignete Mittel anzugebeu. um der finanziellen Katastrophe Deutschlands vorzubeugen. Hierüber war bisher zwar keine offizielle Bestätigung zu erhalten; es wirb jedoch bekannt, daß der «merikauisch« Haudelsattachs bei der Botschaft in Berlin eine« eingehen den Bericht über die fürchterliche Lage Deutschlands an die amerikanische Regie rung gerichtet hat. Der „New Kork Her alb" teilt mit. datz dieser Bericht außerordentlich alarmie rend in den Bereinigte« Staate» gewirkt und iu maß- gebcnden Kreise» schwere Befürchtungen für die deutsche Re publik hcrvsrgerilfcn habe. Ja den Staatsdepartements interessiert man sich außerordentlich dafür, was Frankreich zu tun gedenkt, halte eS sedoch für wahrscheinlich, daß auch Frankreich geneigt sei, einem Ersuchen Deutschlands um ein neues Moratorium nachzukommeu. London. 10. Juli. ..Westminstcr Gazette* meldet ans Nenyor.k: Tie amerikanische Negierung beobachte die Ent wicklung in Deutschland mit unverkennbarem Interesse. ES könne auf Grund zuverlässiger Meldungen gesagt wer den. daß die Bereinigten Staaten, falls die Haltung der französischen Negierung in der Frage der Reparationszahlungen nicht in der Weise geändert werde, daß Deutschland Sicherheiten für eine ansländische Anleihe bieten könne, kein Geld mehr geben würden. Die amerikanische Presse hakte im allgemeinen mit ihrem Urteil über die gegenwärtige Lage zurück. Der Plan -er neuen Reparatiouskouferenz. London, 10. Juli. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" hält eine baldige Zusammen kunft der alliierten Finanzuiinister und der Neparattons- iachverständigen für unvermeidlich. Dabei würben vielleicht mit Rücksicht darauf, daß der Sturz der Mark auch andere Länder nicht nur im Westen sondern auch im Osten und Südosten Europas in Mitleidenschaft ziehe, noch einige andere Signatarmächte des Bersailler Beitrags zur Teil nahme eingeladen werden, als die, welche im allgemeinen im Obersten Rate vertreten seien. In einem Leitartikel schreibt „Westminstcr Gazette": In Frankreich wachse das Verständnis dafür, daß es hoff nungslos iei. das Neparationsprohlem in der bisherigen Weite zu behandeln. Die Alliierten würden vielleicht ent scheiden, ab ein Moratorium für zwei oder drei Jahre zu bewilligen sei, was wahrscheinlich das beste Verfahren wäre, oder sie würden beschließen, spezifizierte Sachlieferungen anzunebmen. Die Hauptsache aber sei, daß die Gesamtschuld DelUschlands auf ein vernünftiges Maß herabgesetzt werde. iW. T. B.) Paris, 1V. Juli. Laut „Petit Parisien" sind bei der gestrigen Unterredung zwischen Schanzer und Poincara außer verschiedenen Fragen, die, wie die wirtschaftliche Wiederaufrtchtung Oesterreichs und die Konferenz im Haag, nur gestreift wurden, vor allem vier große Probleme be handelt worden, die Krage von Tanger, das Statut von Palästina, insbesondere das für die heiligen Stätten, das Problem des nahe» Ostens und die Reparativ ns- frage. Was die Reparatiouösrage anbclangc, so bemerkte Schanzer, baß nach seiner Ansicht eine baldige allgemeine Aussprache wünschenswcrt erscheine. Poincare sprach jedoch seine Ansicht dahin ans, daß dies« Verhandlungen aus keinen Fall beginnen könnten, bevor der augcublicklich in Berlin zwecks Organisation der Kontrolle der deutschcu Finanzen weilende Garanticausschutz seinen Bericht den Negierungen übermittelt habe. Es scheine, datz mau von allen Seiten dahin übercingekommen sei, daß die Frage der inter - alliierten Schulden in dem Maße, in dem sie mit dem allgemeinen Reparationöproblem vcrhnndcu seien, nicht mit Aussicht anf Erfolg berührt werden könne, wenn Amerika seinen angcublicklichen Standpunkt nicht aufgebe. sW. T. B.I Wieder eine Frau im befehlen Gebiet verschwunden. lEigner Drahtbertcht der „Dress n. Nacheichte n".j Bingen a. Rh.. 10. Juli. Noch ist der Fall non Ge.nsingen bet Bingen, wo ein achtjähriges Mädchen ab handen kam, viM aufgeklärt, und schon wieöer ist eine Frau, «nd zwar die ledige Elise Weiner ans Kempten bei Btngen, 10 Jahre alt, nersch wunden. Sie wollte über die Heilbnrghrücke nach dem Krankenhanse in Geisenheim, ist dort aber nicht eingeiroffen und auch nicht wieder zurück- gekehrt. — Der Rückgang -er französischen Loslrennungsbeweguvg im Rheintan-e. tTtgn « r Drahtbericht der „D r e s d «. Nachrichte tt".l Bonn, 10. Juli. Die „Rheinische Republik" des Herr« SmeetS hat ihr Er scheinen eingestellt. Den Postbezichcru des Sonderbündlerblattes ist der für das kommende Quartal eingezahltc Betrag mit dem Bemerke» znrückgegebeu worden, daß die Zeitung nicht mehr erscheine. Sin „schwarzes Kabinett" in Bonn. Eigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachricht- n".l Koblenz, 10. Juli. Bei den Poftanstalien in Bonn ist eine 11 eberwach nngsstelle sür Briefs en- dünge« durch die Besotznngsbchörde eingerichtet worden. Die Aeichsregierung gegen weitere Demonstrationen. Die N e i ch s r e g i c r n n g Hai die Berliner Gewerk schaften erneut dringend gewarnt, am Dienstag Dewonstrationen zu veranstalten, da die Gefahr neuer Unruhen »orliegt Die Polizei ist angewiesen, bei Demonstrationen gegen Gewalttätigkeiten einzuschreiten. Sin scheinend mollen aewisie Kreise mit den Demonstrationen auch Gehaltsausbeffcrungen durchsetze«. Die Regierung bemüht sich auch sehr nachdrücklich sür die Beendigung deS Berliner Z e i t n n g S st r c i k S. der ihr gesahr, drohend zu werden bcginut- Berli«. 10. Juki. Ein Ausruf der Neichsleitnng der Deurokrattschen Partei wendet sich gegen die in einzelnen Landesteilen gevlanten Generalstreiks- und Teuerungsknnd- gebillige». In dem Ausrufe heißt es: Wer sich an Kund gebungen dieser Art beteiligt, entfernt sich von der demo kratischen Stoatsanssassung und bient der Gewaltpolitik, die letzten Endes immer reaktionär ist. Wir ersuchen alle demo kratischen Republikaner, iedc Beteiligung an solchen Kund gebungen abzulcbnen. «W. T. B,l ^ Seine Demonstrationen am Dienstag. lDrahtmesdungunsrerBerlinerLchriftleitung.) Berlin, 10. Juli. Um die Mittagszeit sind die Sozial demokraten versammelt, um Stellung zum Gesetzentwürfe itber den Schutz der Republik zu nehmen. Entgegen ander- weiten Nachrichten wird erklärt, baß morgen keine Demo« strationen geplant sind. Regierung und ZeUungsftreik. Falls biS spätestens Dienstag früh keine Einigung im Zeitungastrctk erfolgt, will die Regierung cin- greifen und die Herausgabe einer Einbeits- zettuug veranlassen, damit der gefährlichen Gerüchte bilbnng cntgegcngctrcten werden tann. Die Regierung hat Schutz vl aßnah men für die Berliner Zeitungs betriebe sttr den Dienstag durch die Polizei vorgesehen, da angeblich Absichten bei den Streikenden bestehen, gegen die Betriebe Gewalttätigkeiten zu verüben. Die inlersrakttonelleu DerhanSlnugen. tDrai>tmelbungunsrerRerli«erSchristl«ttn»g.l Berlin, 10. Juli. Die heute vormittag im Reichstag stuttgefundenen interfraktionellen Verhand lungen, an denen der Reichskanzler und der VcrkebrS- mtnister Grvcncr tcilnahmen, hatten daN Amnestie gesetz zum Gegenstand. Die Sozialdemokraten verlangten, daß auch die Eisenbahner unter das Amnestiegesetz falle» sollten, die im Zusammenhang mit dem Eisenbahner streik gemaßrcgelt worden sind. Tic Bertreter der bürger lichen Parteien erklärten kck> daaeacn. Hinsichtlich der Regiernngsumblldung ist noch nichts entschieden, da die Sozialdemokraten erst den Verlauf ihrer heutige» Frak- tionssitzung abwarten zu müssen erklärten. Wahrscheinlich wird während der Bollsitznna des Reichstag«, die um .5 Uhr ihren Anfang nimmt, interfraktionell weiter verhandelt. Der 11. August als Nationalfeiertag. IDrahtmcldungunsrerBerlinerLchriftleitung.) Berlin, 10. Juki. Die Sozialdemokraten, das Zen trum und die Demokraten haben im Reichstag einen Gesetz entwurf eingcbracht, wonach der V e r f a s t u n g s t a g, der 11. August, N at i o n aI fe i e r t a g des deutschen Volkes sein soll. Er soll staatlich anerkannter Feiertag im Sinne des Artikels 130 der NeichSverfaffung sein. An dem National feiertag sollen im Gebiete des Tenitchen Reiches alle öfsent lichcn Gebäude in den Reichssarben beflaggt und i» allen Schulen sür Lehrer und Schüler verbindliche und der Be deutung des Tages entsprechende Feiern veranstaltet werden. Berlin gegen Wiinchen. Die ReichSrcgiernug hat iu einer Note nach München nachdrücklichst «in Verbot der Rcgimentsseieru ocrlaagt. das Bayer» bisher nicht erlassen hat. Internationaler Arbeiterschuh für -ie Republik. Berlin, 10. Juli. Das Bureau des in lcr natio nalen Ge w c r l s ch a ft S b n » d c s tagte, wie der „Bor wärts" berichtet, am Sonntag in Berlin in einer außer ordentlichen Sitzung und befaßte sich mit der Frage, in welcher Weise die Arbeiterschaft aller Länder dem deutschen Proletariat in seinem Kampfe gegen Monarchismus und Reaktion wirksame Untcrstütznng leihen könne. Zn diesem Zwecke richtete dos Bureau einen Aufruf an alle dem internationalen Gcwerkschaftsbunde an ge schlossenen Landes zentralen und an die inter nationalen Berusssekrctariate, worin diese ansaefordcri wer den, in ihren Ländern möglichst großen Einfluß dahin aiiszu- üben, daß alles unterlaßen werde, was die monarchistische »nd reaktionäre Propaganda in Deutschland nnterstntzen könne, und daß alles getan werde, um die demokratischen und republikanischen Bestrebungen zu unterstützen und zu stärken. Das Bureau beschloß, die sozialistische Zweite Internationale und die Internationale Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Parteien in Wien zu einer gemeinsamen Be sprechung einznladen, um eine einheitliche Aktion zur Bekämpfung der Reaktion in Deutschland her- beizuführcn. Diese Tagung soll am 18. d. Mts. i» A m stcr - dam stattsinden und auch Stellung nehmen zur Frage der Abänderung des Versailler Vertrages und »urReparationSsrage. i Die deutsche Denkschrift über -ieKohteritage Wie vor einigen Tagen gemeldet, ist von deutscher Seite eine Denkschrift über die Kohlenlage ansgrarbeitel und der Neparaitonskommission zngcleitei worden. In dieser Denkschrift wird eingehend begründet, warum die Erfüllung der deutschen Kohlcnverpflichtimgen -er Repara tionstommission gegenüber in letzter Zeit ans unüberwind lichc Schwierigkeiten stoße» mußte. Es wird daraus hin gewiesen, daß die Abtretung Oberschles teils die deutsche Wirtschaft in einer äußerst kritischen Lage trifft. Mii Obcrschlesien gehen Deutschland -'0 Prozent seiner Gesamt Stcinkohlenfördernng verloren, im Jahre eine Menge von 33 720 000 Tonnen, monatlich 2 450ii00 Tonnen, wenn man den Verbrauch der Industrie, des Hausbrandes, der Eisen bahn nsw. im abgetretenen Teil mit 350 000 Tonnen veran schlagt Mil de«, augenblicklichen Förderverlust von 35 000 Tonnen arbcitctäglich bclänft sich der monatliche AnSsall in der deutschen Kohlen Wirtschaft sodann aus 3 32', »Ml Tonnen, der somit erheblich größer ist, als das ge samte Programm der Reparatiouskommission. Die Repara- tionskommiision wird naturgemäß diesen veränderten Ver- hältnisscn Rechnung tragen müssen. Das äußerst mögliche Maß für die Form, tu welcher dies geschehen kann, wäre nach Auffassung der Reichsregierung die Kürzung des letzten Liefcrprogramms von 1,610 Milli onen Tonnen um 20 Prozent für den Ausfall Ober schlesiens und um 10 Prozent für den Rückgang der För derung besonders an der Ruhr. Diese 3V Prozent ergeben einen Abzug von zirka 57.5 000 Tonnen oder eine Programm menge von 1,310 Millionen Tonnen. Der Umstand, baß die Reparalionskoinmission sich daran gewöhnt hat, sich zu erst mit den besten Kohlensorten einzudecken, zwingt außer, dem zur Beantragung eines anderen Sortenpro- gra m in s, durch welches die deutschen Bedürfnisse bester geschützt weiden. Hier muß besonders anf eine Ermäßigung der Kotsmcngcn bestanden werden, sowie auf Heranziehung der Braunkohlenbriketts. Letzteres Brennmaterial fand in den letzten Programmen eine immer geringere Berücksich tigung, so daß zurzeit praktisch nur zirka 80 000 biS 40 000 sonnen geliefert werden. Dieses Quantum entspricht nicht im entfernteste» einer gerechten Verteilung der Lasten auf die verschiedenen Sorten nnd Reviere. . Ans der Notwendigkeit der Einfuhr ausländischer Kohle überhaupt wird am besten die Nn Haltbarkeit der deutschen Kohlenlage erwiese«. ES sind i« Mona« Juni d. I. rund 1,L Millionen Tonnen frem der Kohle eiugesührt morden gegenüber einer Menge von zirka 75 0 000 Tonnen monatlich im Frieden. Wenn auch in einigen wenigen Sorten eine Preisanglei chung zwischen englischer und dentscher Kohle in allerletzter Zeit cingctreten ist, so ist doch das Einsnhrgeschäfi in der Hauptsache abhängig von der Gestaltung der Valuta. Wenn trotz des unaeheurcn hieraus entspringenden Risikos sich die dcntichc Eisenbahn nnd die dentsche Industrie mii eng lischer Kohle cindecken, so ist hieran« ganz besonders die Kohlennot zn erkennen. Transportlich ergeben sich hier durch Anomalien, wie z. B. die Lieferung von deutscher Kohle aus Reparationskouto nach Rotterdam »nd die Hcrcilinahme von englischer Kohle derselben Sorte ans denselben Kähnen für die rheinisch-westfälische Industrie nnd den übrigen dentschcn Verbrauch. Tschechischer Uebersall auf deutsche Turner. Prag, 8. Juli. Nach einer Meldung des Tscheche Slowakischen Presicbnreans winden d c n I s ch e T » r » e r, die sich in einem Soiiderznge zu einem Tnriierlongreß »ach Komo'-'n beaaben, aestern naclü in der Siaiion Wieie Oberlcnicrsdors von einer Menae von 150 Personen ans gefordert, die großdenftche „Trikolore" abznlcgen Als die Turner dieses ablelmien. iam es zu einem scharfen Zn sammrnstoß, wobei aus Seilen der Turner II Per s o n e n vcrlctzi nun den. Den Turnern wurden drei Vereinsfahnen weggenommen. Prag, 0. Juli. Die deutschen Blätter melden über einstimmend. daß die angrcisende Menge mit Knüppeln. Eisen st angen, Steinen und anderen Kampswerk- zcngen bewaffnet war. Den ans dem Schlafe acwrcktcn Tnrnern wurden ihre Abzeichen, Rucksäcke »sw. entrissen, die begleitenden Fronen wurden ansgcpltindcrt. 21 Ver wundete wurden scstgcstclll, van denen einer transport- nnfäbig war. Irgend eine Pronokation lag nicht nor. Der Zug trug keine nationalen Fahnen oder Embleme. Nach dem „Tagblott" bildeten den Hanpttcit der Anareiser tschechische Bergarbeiter aus der Nmgearnd. Schei-emann gegen -ie Koalition mit -er Dotkspartei. Frankfurt a. M„ 6. Juli. Scheide m a u » sprach beule in dem dicht gefüllten Saale des Polmciigariens über die Enlwickluna der politischen Zustände Deutschlands seit lolv Einer der größten Fehler von l»l8 sei der gewesen, dir Freiheit der Presse ansrechtznerhalten. Geaen die Reaktion müiie der Kampf bis anss Meder geführt werden Zur Ausnahme der Deutsche» Volkspariei in die Koalition sprach sich Scheidewaiin ablehnend aus. Was man brauche, sei die Hilfe des ehrlichen demokratischen BliraxrtumS. Die sozialistischen Parteien allein seien nicht in der Lage, das Deutschland zu repräsentieren, mit der auch die Entente länder, mit denen man noch sehr stark rechnen müsse, ver handeln würden. Dieses Bürgertum müsse man gern und freudig willkommen heißen. Die Einigkeit unter den Nr beitern schreite fort. Sie seien zum Kamps auch mit geistigen Waffen bereit, aber die Arbeiterschaft scheue auch den an deren Kampf nicht, wenn er ihr anfgczwungcn würde. Schließlich meinte Schcidcmann, man sollte an da« Voll appellieren nnd den Reichstag anslöscn. sW. T. B.i Zeitungsvcrbot. Berlin, lll. Juli. Der Oberpräsident non Haninmer hat das Erscheinen des „Göttinger Tageblatts" «K drei Wochen verböte».