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W »M 6. . fiHkltz. Ntzneßt ftch IM ftlßstznß ON> tzne Kkche i« dt« Schul«. voran 8 Schulktnv»,, der J«b la», geleitet von de« Herrn Ephorv» «ad den beiden Her,« Ort«geist lichen, da« Festcomitö, sämmtliche GemeindevorflLnbe, hierauf die zahlietch erschienenen Herren Lehrer und eine große Anzahl Eleineindernitglieder. Unter den Klängen des Choral«: „Ach bleib mit Deiner Gnade" langte derselbe in der ebenfalls fest lich geschmückten Schulslube an, wo zuerst unter kurzer An, spräche eine« Knaben und eines Mädchen« die Geschenke der Kinder, eine prachtvolle Liloerbebel uno ein goldener Eiben- lranz, überreicht wurden. Hierauf wurden unter kurzen Wör ter» ees schon gedachten Gememtevorstandes die Ge>ct,enke der Gemeinde, eine Stutzuhr, ein prächtiger Schreibtisch und ein schöner Ruhestuhl überreicht, worauf Herr Pastor Kaiser im Auftrag des Collatoes, Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg, Her zogs zu Lachsen, als Besitzer des Rittergutes Schieny, dessen Geschenk, bestehend in 24 Flaschen des edelsten Weine«, über G»b. Hieran schlossen sich noch viele, zum Theil sehr wenh »alle Geschenke von Puvatpersenen, siüheien Schülern, Leq rern rc. Nachmittags 2 Uhr fand in den hi.rzu gürigst übe>- lasser en Herr ichen Räumen de« Schlaffes Lchieritz daü F-sl «>hl statt, und wurde von der Schule in Zehien aus unter Musikbegleitung dahin gezogen. Gegen 150 Personen, daiunter »iele aaswäriige frühere Schüler, die zum 2heil aus weiter Ferne herbeigekommen waren, nahmeu daran Theil, wie auch fast alle Lehrer, die früher als Hilfst»hier an hiesiger Schule gewirkt haben und zum Theil von dem Jubilar selbst h.ran- gebilvet nur en fnd, das Fest durch ihre Gegenwart b»ehrten. Die Festtafel verlief in heiterster Slialin"ng, die noch gehoben wurde durch die Gegenwart des Herrn Ephorus und derHeer.n Eeytlichen, sowie durch die herrlichen, der Feier angemessenen Toaste, sowohl ernsten als launigen Inhalts, und endete mit einem solennen Ball. Alle Teilnehmer sch eocn mit dem Weitsche, daß unseren Jubilar Gesui.dh i. uno Rüstigkeit, de.er er sich bis jetzt erfreut hat, noch lange ei halten bleiben möge, damit er noch ferner an unsrer Kirche und Schule wirken und später die wohlverdiente Ruhe lange genießen könne. . . r. — In den vergangenen Tagen ist ein in Reichendland wohnhafter Arbeiter zur Haft gebracht worden, den man in Chemnitz bei der Verausgabung falscher österreichischer Einvier- telguldensiücken seslgehalten halte. Später hat man in ferner Wohnung auch die zur Fabrikation der Falsifikate verwendeten Werkzeuge aufgesunden. — — Ber seinem letzten Gastspiel in Hannover wurde Herrn Tichatscheck sür seine Kunslleistuug vcn dem douigen Opern personal ein Lorbeerkranz mir silberner Schleife verehrt. Der selbe wurde ihm bei der Aufführung des .Lohengriu" vor dem versammelten Personale vom Intendanten, Herrn v. Bronsardt, mit Worten reicher Anerkennung überreicht und die Schleife trägt die Inschrift: „Dem hochverehrten und geliebten Meister Joseph Trchatscheck reichen diesen Lorbeer die Mrtglieder der königl. Oper in Hannover 1^67. — Bekanntlich rxistirt die'es Jahr wieder die Landplage mit den Feldmäusen, dre zu Tausenden in urd aus den Lö chern aus Feldern, Wiesen, Grabenrändern und Ersenbahndäm- men huschen und Alles uwerminiren. Wir machen deshalb auf die Pillen des Herrn Apotheker Loge! in Kötzschcnbroda aufmerksam, die sich die Wühler schon merken werden. — Ein hier ohne Dienst aufhältlicher Hausknecht wollte sich vorgestern Abend in der Elbe ertränken Er ging unter halb der Terrasse bis an den Hals in das Wasser — da mochte ihm dasselbe doch zu kalt werden; deshalb machte er, daß er wieder herauskam und kehrte bald erstarrt in feine auf der Schießgasse gelegene Wohnung zurück. — : — Am vergangenen Sonntage hat im Körncrgartcn ein kleiner Brand stattgesunden. Es >st beim Decken des neuer bauten Etshauses mit Dachpappe der Theer übcrgelausen und in Brand gerathen und dadurch ein Stück Dachpappe verbrannt, ein weiterer Schade aber nicht angertchtet worden. — — Tie von Herrn Particulrer Buiolt im Gewerbeverein gemachten Angaben über Abnahme d»r Verbrechen durch Zu nähme der Gewerbethätigkeit sind wie folgt zu berichtigen: In Englcnd kommt I Mörder aus 675,OoO En.wohncr, in Holland 1 auf 113,600 E., in Preußen I auf 1« 0,000 E„ str Oesterreich 1 aus 77,060 E., in Spanien l aus 4000 E„ in Rom 1 auf 750 E. — Heute und morgen wird in der Breitseld schen Restau ration am Moritzmonument ein großes Prämienschießen veran staltet, wobei Gänse, Hassen, Enten, Rebhühner, Karpfen, Wein, Eigarrcn zu gewinnen sind. — Mehrere Gäste des Gastwirth Ender in der großen Brüdcrgafse senden uns eine Pfennigsemmel von einem hiesigen Bäcker, die sich sehr sür mrkroskcäifche Studien eignet. Die Herren bitten recht sehr, zu berechnen, was wohl ein Pfund solchen Gebäckes kosten kann.-' — Ars einem herrschaftlichen Gute in der preußischen Lausitz ist in der Nacht vom 30. zum 31. Lctober eine be deutende Parlhie silberner Löffel, Messer, Gabeln, Zuckerdosen, Salzfässer, in der Hauptsache mit >'. VV. und einer Krone da rüber gezeichnet, mittelst Einbruchs gestohlen worden. Es ist die Vermuihung nicht ausgeschloffen, daß die gedachten Werth fachen möglicher Weise in Dresden zum Verkauf ausgeboten «erden. — — Dem Vernehmen nach soll der Mörder der Schettler- schcn Eheleute in Wolkcnburg in der Person eines übetberüch tigten Subjccts, des Ziegeldeckers Zeißler aus Wolkenburg, ermittelt und derselbe auch bereits verhaftet sein. Wie die näheren Erörterungen ergeben, soll übrigens nicht bloser Mord, sondern Raubmord vorliegen und Zeißler auch im Besitz von Kleidern betroffen worden sein, die er den Schlctter'schen Ehe leuten nach der That geraubt hat. — — Oeffentliche Gerichtssitzung am 6. Novbr. Carl Ernst Mönch, 39 Jahre alt, Arbeiter, verheirathet, in Dresden wohnhaft und bereits mit früher erlittenen 2 Tagen, 4 Tagen und 14 Wochen Gesängniß und später sogar mit 1 Jahr und 4 Wochen Arbeitshaus wegen Diebstahls bestraft, wurde deS Betrugs angeklagt. Als Arbeiter bei dem hiesig! n Tischlermeister Schenkel beschäftigt, war er von demselben am 7. October v. I. entlassen worden. TagS darauf ging er zum Tischlermeister Barthel, Inhaber eine» MeubleSmagazinS und ««langt« vorgMch kn Auftrag« Schenk«!« «kw» »an den Spergeln, welche von letzt««« an Barthel» zum Verkauf üb«» geben worden waren, da Schenkel Gelegenheit habe, denselben zu »«kaufen. Barthel nahm darum keinen Anstand, ihm den von Mönch ausgesuchten Spiegel zu übergeben, weil Mönch früher von Schenkeln mit gleichen Aufträgen zu ihm geschickt worden war. Allein diesmal hatte er sich getäuscht, denn Möach, kaum im Besitze des Spiegels, trug ihn sofort zu einem Pfandleiher, versetzte ihn um 5 Thaler und verwendete daS Geld nach seinem Belieben. Natürlich wurde der gespielte Be trug dato entoeckt und Mönch in Verhakt genommen. Unbe fangen gestand»! heute Alles zu, erkannte den vorliegenden, za II Th'r. 2.7 Ngr gewiud.ten Spiegel an, behauptete das Geld nothlvendig zu Bezahlung von Schulden gebraucht, auch dre Absicht gehabt zu haben, den Siegel später wieder einzu- löfen und dann dem rechliieäßigen Eigenthümer wieder zurück zu geben. Carl Ernst Möach erhielt l Jahr Arbeitshaus — Angekündlgte Gerichtsverhandlungen. Den 9. d. M Vormrttags 9 Uhr wider den Bahnarbeiter Earl Wilhelm Hornemann auü Tharand wegen ausgezeichneter Un terschlagung und einfachen Diebstahls: 12 Uhr wider Carl Louis Göhler aus Dönschten wegen Holzdiebstahls; Vorsitzender Gerichtsralh Gross. — Tagesordnung der ',4. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer, Freilag, i!. November, Vormittags 10 Uhr. Fortgesetzte Berathung des Berichts der Zwischendeputation, den Entwurf einer Kirchenvorstands- und Synodalordnung betr. LageSgeschichte. Paris, 4. November. Es fanden heute doch Zusammen rottungen statt, nämlich an der Porte St. Martin und an der Ecole des ArtS et Meriers. Dieselben waren jedoch nicht sehr bedeutend uno gingen nach der Aufforderung der Behörden so fort auseinander. Es wurde indeß: „Nieder mit der Inter vention!" gerufen. Heute Abend sollen sich dieselben den gan zen Boulevard entlang erneuern. Die Pariser Garnison ist cvnsignirt und seiten Les Generals Eanrobert sind alle Vor sichtsmaßregeln getroffen worden, um einer ernsteren Bewegung sofort begegnen zu können. Heute Nacht wurden bereits Vor sichtsmaßregeln g»t> offen; zehn Polizeicomnnssare wurden näm lich nach der Polizeipiäfectur beschreoen, um PräoenUvverheff tungcn vorzunehmen. Die Zusammenrottung an der Porte St. Martm bestand nur aus 150 Personen; Paris ist aber doch in heftiger Erregung, da »narr einen Consi.ct nicht für unmöglich hält, der unter den gegebenen Vcrhältnissin sehr ernst werten könnte. -- 5. November. Der „Montierer" mel det: Dre päpstlichen Truppen sind gestern den Banden Gare- baldi's in der Nahe von Twoli begegnet, welche sie sofort an- greffen. Der Kampf war ein heftiger, die Gaubaldianer flohen in größter Unordnung und ließen 3000 Tobte, Verwundete oder Gefangene zurück. Garibaldi selbst ist es gelungen, zu entkommen und Term zu erreichen. Die italienischen Auto ritäten haben ihn mit fernen zwei Söhnen nach Florenz abge- sührt. General Rtcotti, Oberbefehlshaber der italienischen Ar mce, ist an der Grenze beschäftigt mit tnr Verhaftung und Entwaffnung von 4000 Garibaltianern, welche veisachlen, sich aus italienisches Gebiet zu flüchten. — 6. November. Der „Moniteur" von heute sagt: Garibaldi wurde am Abend des 4. November bei Figline in der Umgegend Arezzo's verhaftet und nach dem Fort Varignano bei Spezzia abgesührt, wo er mit seinen beiden Söhnen eingeschlcssen ist. Ter „Moniteur" fügt hinzu: Die römischen Staaten sind gegenwärtig von allen Band.n, die in sie emgedrungen waren, befreit. Die italieni sche Regierung hat soeben an die königlichen Te uppen, welche auf dem päpstlichen Gebiet ewige in der Nähe der Grenze be- legene Punkte besetzt hatten, len B.sehl erlassen, dieselben zu räumen und auf italienisches Gebiet zurückzukehren. Folgende Proklamation wurde bei dem Einmge der Franzosen in Rom angeschlagen : „Römer! Ter Kaiser'Napoleon sendet zum zwei ten Male ein Expecüiontcorps nach Rom, um der« heiligen Vater und den päpstlichen Thron gegen die Angüsse revolu ionäier Banden zu beschützen. Ihr kennt uns seit langer Zeit; wie immer, erfüllen wir nur eine moralische und uneigennützige Mission. Wir werden Euch Helsen, die Sicherheit und daS Vertrauen wieder herzuslcllcn. Unsere Soldaten werden wie früher Eure Personen, Eure Sitten, Eure Gesetze achten. Ei- vilavecchra, 29. Lctober. Der commandirende General des französischen Exveduionscorps. De Failly " Paris, Mittwoch, 6. November, Abends. Ter Moni teur erstattet über den Kamps bei Tivoli Bericht und fügt hin zu: Ter Heroismus der römischen Armee ist für dieselbe ein Ehrentitel, der niemals erlöschen wird. Die römische Ge meindebehörde hat dem General Kanzler eine Adresse überreicht, in welcher den päpstlichen Truppen der Danl und die Achtung der Bevölkerung ausgedrückt wird. Der am 3. November er fochtene Sieg hat die Zerstreuung der Banden, sowie die Ge fangennahme und Entwaffnung von 1000 Garibaldiancrn her- bügesührt. Der Moniteur constatirt zugleich, daß die Staaten des heiligen Vaters von den Banden befreit sind, daß die italienische Regierung die Plebisüte, welche von den Eindring lingen organisilt waren, nicht angenommen und soeben zur Räumung der päpstlichen Staaten Befehl gegeben hat, daß sie ferner die Werbeburcaux geschlossen und Maßregeln getroffen hat, um Ruhestörungen zu verhindern. Der Moniteur macht dann bcmcrklich, daß die systematischen Feinde des Papsithums nicht nur in katholischen, sondern auch in protestantischen Ländern in wahrem Lichte erkannt worden sind. Ja England habe die Sache des Papstes zahlreiche Sympathien erweckt, und die öffentliche Meinung hat sich nicht über die Gefahren ge täuscht, welche etwaige Siege der Garibaldiancr sür die sociale Ordnung herbcigcsührt haben würde. — Der Abendmoniteur bringt einige Details über den Kampf mit den Garibaldiancrn am 3. November. Die Action begann bei Montana und zog sich dann aus Monterotondo. Der Kampf war ein heißer Nach einer der französischen Negierung vom römischen Kriegs ministerium zugegangenen Schätzung waren die Garibaldiancr 10600 Mann stark und verloren 500 Todte und Verwundete, 1500 Gefangene, 5000 bis KOOO Gewehre und 5 Kanonen. Die Päpstlichen hatten 150 Todte und Verwundete. Florenz, 5. November. Ueber die Niederlage Gari baldi'» stad fol-end« Detail» empfange» worden: Garibaldi setzte sich am S. von Monterotondo in Bewegung, um Tivoli» welche» von den päpstlichen Truppen wird« besetzt war, zu nehmen. Garibaldi hatte 3500 Mann, 2 Kanonen, 85 Werde. Er traf mit 5000 Mann päpstlich« Truppen eine kurze Strecke hinter Montaul zusammen. Die letzteren «öffneten sofort rin. starkes Feuer mit ihrer Artillerie, em Gefecht folgte sofort und dauert« dreiviertel Stunden, worauf Garibaldi, welcher starke Verluste erlitten hatte, gefolgt von den päpstlichen Truppen, sich nach Monterotondo zurückzog. Hier wurde da« Gefecht mit großer Hartnäckigkeit erneuert. Die GaribeLdianer wurden in» deß nach einem Kampfe von 21 Stunden vollständig geschlagen und Garibalo: floh mit seinem Stabe nach dem italienischen Gebiete. Auf beiden Seiten wurde mit dem größten Muthe gekämpft, die päpstlichen Zuaven machten miede» holt Angriffe mit dem Bayonnet. Menotti Garibaldi trug eine leichte Ver wundung a»r Beine davon Dre Garibaldiancr verloren 500 Todte und 900 Gefangene. Die Zahl der Verwundeten ist nicht bekannt. Aus Seiten der päpstlichen Truppen waren <00 Todte und Verwundete. Vrste Tri»"2vir«»»' der Herren iktoUsNp, Seel» mann und Pmcht Dresden, Saal des Hstel de Saxe, am 6. November. 'Nach einem heißen Kampfe wider eine in Zug gerathene Tenorposaune und Flöte, nach einem Sturm im Wasserglas, wo in feindlichem Felde erschlagene Noten, verletzte Gehör nerven, falsche Taktik, fehlgeschlagene Hoffnungen uno Verstim mung zu Tage t-elen, stelle ich meinen Spieß bei Seite und zünde sur meinen Theil die Friedeaspsiife an. Kunst ist Bil dung und Bildung: Friede. In diesem Sinne verfügte ich « ich vorgestern Ateno nach vem Eoncertsaal, um der ersten Trio-Soiree belzuwohnen, welche mit einem Trio in l)-<lur von Friedrich Kiel begann. Derselbe hat sich in neuerer Zeit durch ein Reg mein bekannt gemacht, das zwar manches Interessante ent halten und von gutem Studium zeugen soll, dabei aber dennoch einem Geschmack huldigt, der kein ästhetisch schöner oder wirk lich kirchlicher genannt werden dürste. Wie die Nummer be sagt: Opus 3, gehört dies Trio einer früheren Periode an und beginnt mit einem „Allegro" übeeschriebenen Satze, der aber ziemlich ruhig dahin siecht und lein Wässerchen trübt. Wir lauerten auf den zweiten Satz: Intermezzo, und dachten: da steckt doch jedenfalls etwas Humor darin, wie dieS zu er warten. aber auch hier hieß es: „gieb dich zur Ruh', bewegt Gcmuth!" Wir setzten jetzt unsirc Hoffnung auf den vierten Satz und glaubten, wenigstens hier noch mit einem Gewinn herauezukomiiicN. Aber auch Heer störte Nichts die Nuhe. Da» Motiv zu diesem Satz ist schwach und unbedeutend ; innere Er regung ocer Theilnahme sur irgend einen Gedanken hat es nicht, höchstens zu dem, der von Wallenstein gehegt wird, als er mit den Worten abgeht: „Ich gedenke einen langen Schlaf zu thun!' — Gespielt aber wurde es sehr nett. Herr Seel - mann mit seinem seelenvollen Gergenstrich, Herr Bürchlmit seinem schönen Lvn und graziösem Bogen, zowie der Pianist Herr Rollfuß mit seiner ruhigen, gemessenen Weise. Klare und reine Spielart, ohne Werfen der Hände oder stechen der Finger, nur vielleicht hier und da etwas mehr Mark und Feuer. Unter solch gediegener Ausführung brachten die Herren das Trio zu der Geltung, die ihm eigentlich innerlich abgeht. — Gleichfalls trefflich wnrde die Bcethovensche Sonate in 6 ckor Opus 96) für Piauoforte und Violine autzgeführt, und recht wacker von dem Herrn Hofopelnsanger Scharfe zwei Lieder von Jensen und zwei von Säiuma.n vorgetragen. Die Be gleitung hierzu war zwar dieceet, wie uns aber dünkt, etwa» z>u kurz im Tone und einige Rial irwhl zu hastig. Der Schluß geschah mit Franz SchuberiS großem Trio in ko-ilur (Op. 100). Hierbei erlaube ich mir Folgendes: Geistreich, aber nicht uuö- gearbeitet; inier»ssa»t iu Eifindung, aber nicht, waS man Durchführung nennt, uno ohne Zweifel zu lang, zu gedehnt. Dies mein freies, offenes Belem.tniß, bei all der hohen Verehrung sür diesen Genius, das jedenfalls Widerspruch er zeugen ward. Aoer nur nicht Alles himmlisch und göttlich ge iriesen; große Meister hatten auch ihre Launen und Schwächen, denn — wie Mozart einmal in einem Briese schrieb — der Geist giebt dem schaffenden Mann nicht alle Stunde-, Audienz. Theodor Drobisch. ^ Kalauer. Das fünfzigjährige Jubiläum der Burschen schaft in Breslau ist dieser Tage gefeiert worden. Es konnte nicht fehlen, daß dabei tapfer gezecht wurde. Einer der alten Burschen, welcher es sur seine Pflicht hielt, sämmtliche „Kneipen" zu besuchen, war, wie die „Schlesische Zeitung" vermeldet, aus einer Station bereits bis zum zwanzigsten Seidel gelangt, als ein anderer an ihn hcrantrat mit der Frage: „Sind Sie vielleicht ein Verwandter von Krupp, dem Gußstahlmann'?" — „Wie kommen Sie zu der Vermuthung'?" — „Je nun, was Krupp in Esten leistet, daS leisten Sie — im Trinken." * Ein Gaunerwitz. Zu dem Pferdehändler Roscnberg, der in Zwischenbrückcn bei Wien seine Stallungen hat, kam am verflossenen Freitag ein nobles Zweigespann gefahren. Der im Fond des Wagens sitzende „Cavalier" sprang heraus und erkundigte sich um ein prächtiges Paar von Eisenschimmeln, die, „wie er vernommen", zum Verkauf ausgeboten sein sollten. Die Pferde wurden vorgesührt, sie gefielen ausnehmend gut, man wurde auch über den Preis einig, nur eine Fahrprobe wollte der „Cavalier" noch machen, um sich zu überzeugen, ob die Pferde ganz untadelig seien. Bereitwillig wurde das Ver langen zugestanden, die Rosse wurden an eine im Hofraume stehende Kalesche gespannt, und der „Cavalier" fuhr mit der Gewandtheit eines Virtuosen im Pferdelenken der Straße ent lang gegen Wien zu. Es vergingen fünf Minuten, zehn Mi nuten, eine Viertelstunde — der „Cavalier" kam nicht zurück. „Ihrem Herrn wird doch kein Unglück passirt sein," sagte Herr Rosenberg zu dem Kutscher des „Abgefahrenen." — „Um Gottes- willcn, daS wäre leicht möglich, sonst müßte er ja längst schon wieder hier sein," erwicderte der Kutscher, „ich werde ihm. nachfahren." Sprach's, schwang sich aus den Bock, jagte mit Windeseile davon — und Cavalier und Kutscher sah man bi» zur Stunde nicht mehr wieder. t-ri stets r> die sick kriijti empfel ; I»«I vl Kreuz! «ri geehrt säle, s ters aufme eignen ernige alle e brikat, i l gr. O Ei heim kraft bewa Zeng IS mögt aach ein 8 Aner welche größte gänzli umhin DOP Dr E" in N, Ein Sil revg