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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260107016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926010701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-07
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1926
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Nr. 10 Seite 4 — ..vrer-ner Nachrichten" — Donnerstag. 7. Januar 1S76 Oeriliches und Sächsisches. Die Wahl zum Sladroerordriekenvorsleher. LLie schon erwähnt, wirk» t» der heutigen ersten Sitzung »es neue,, Jahres die Wahl des Geiaiiilvorsiandeü deS Stadt- ocrordnetenkollegininS, in erster Vinte des Vorstehers, er- solgen. Dieses Amt bekleidete bisher Rechtsanwalt Hans K v h l ui a » n ld.-»al.>. »er tm vorigen Jabre mit 37 von 75 Stimmen gcivahli ivorden ivar. 'Bekanntlich war bis dahin erster Vorsteher der Svzialdeinvkrat Direktor Mischer III. der ein Jahr zuvor da Ltinnnengleichheit vorlag. durch die Entscheidung des Loses das Ami erhalten hatte. Die 37 Stim men, die für Kohlinann abgegeben morde»Ovaren, verteilten sich aus die Gruppen der Denlschnaliviialen. der Deutschen Volksparlci, der Dentschsozialen und deS Handwerks. Die Demokraten Hallen durch ihren .rubrer, den Stadtverordneten Dr. Zetzsche. eine Erklärung dahingehend abgeben lassen, da» sie nach varlameniaiischer Gepsivgeuheik dem Kandidaten der stärksten Fraktion. also dem Sozialdemokraten, ihre Stimme geben wurden. Die Sozialdemokraten hatten den bisherigen Vorsteher irischer wieder in Vorschlag gebracht. Von dem Sprecher der Deutschen Volke-partet, dem Stadtverordneten Ministerialdireklor Dr. Schulze, wurde aber mit tressenden Worten eingewendet, da» dieser parlamentarische Brauch doch nur Sinn und Verstand habe, wenn der Vorsteher die stärkste Fraktion hinter sich miste, was aber nach den Vorgängen der lebten Monaten bezweifelt werden miiste. Sv erhielt Kohl- mann schon im ersten Wahlgange von den 7ö Stimmen der Stadtverordnete» 37. während ans Mischer 28 Stimmen, also ,'l der Sozialdemokraten und 7 der Demokraten, entfiele». Die Kommunisten gingen ihre eigenen Wege und wählten den Schriftführer Schrapel. Au dies in Ergebnisse änderte sich auch im zweiten Wablgange nichts, bei dem eS Fischer übri gens nur auf 27 Stimmen brachte. Ais erster Vizevorsteber wurde sodann Direktor Fischer iSoz.i und alS zweiter Vizevorsteher Hofrat Holst lD. Vv.i gewählt. Fm Juli vergangenen IayreS machte sich durch den Tod des ersten VizevorsteberS Fischer eine Neuwahl crsvrder iich. Von den Sozialdemokraten wurde für diesen Posten dcr Stadtverordnete :>! o s ch in Vorschlag gebracht und die Kom in» nisten erklärten, da» sie diese Kandidatur unterstützen würden. Diesmal bekannten sich aber die Demokraten im GegensaN zu ihrer Haltung im Anfänge deS Jahres dazu, da» die Gepflvaentieik. dein Kandidaten der stärksten Fraktion die Stimme zil geben, nicht unter allen Umständen durchführbar seit sie liefen oielimbr durch den Stadtverordneten Dr. Zetzsche erklären, da» sie »irisch nicht für geeignet hielten. Infolge dessen brachte cs dieser nur ans 3i> Stimmen. Vet dem sich nötig machenden zweiten Wahlgange entfielen 33 Stimmen ans den bisherigen zweite» Vizevorsteher Holst, der nun mehr zum ersten Vizevorsteher gewählt war. Dieses Wahl ergebnis batte zur Folge, da» die sozialdemokratische Frak tion eine Erklärung abgab. nach der sie sich an den weiteren i Wahlen und an den Arbeiten iin Vorstand überhaupt nicht mehr beteiligte, da die bürgerlichen Parteien durch die Ab lehnung deS soziaidemokratüchen Vorschlages bekundet hätten.! da» sie keine Gemeiri'chasr mit den Sozialdemokraten haben! wollte». Auch wurde der ihnen noch verbliebene Vertreter im Vorstand, der Sclirinniörer Elsner, zurückgezogen. Vet! der Wahl des zweiten Vi-evorstehers, die erst nach den Ferien ^ stattfand, beteiligte» stch infolgedessen die Sozialdemokraten! nicht: ihnen batten sich auch die Kommunisten angeschlvsscn.' Es wurden nur 48 Stimmen abgegeben, von denen 32 auf den Stadtverordneten Tl> ierfelder sHandwerk) sielen, der somit zum zweiten Vizevorsteher gewählt war. Wie schon berichtet, haben sich die Parteien, die im Vor fahre den bisherigen ersten Vorsteher Kohl man n gewählt halten, auch diesmal bereitcrklärt. wieder für ihn einzutretcn. Diese Gruppen können insgesamt 37 Stimmen ansbringcn, wenn man ihnen den Stadtverordneten Vvnk zurcchnct. dcr der Tentschsozialen Partei nicht mehr angehört. An dcr abso luten Mehrheit für Kohlmann fehlt also eine Stimme. Der Ausgang der Wahl hängt im wesentlichen davon ab. welchen .Kandidaten die Sozialdemokraten bringen werden. Rösch dürfte nach den Vorgängen ini lehien Fahre auch heute keine Gnade vor den Augen der Demokraten finden und würde daher im günstigsten Falle 31 Stimmen auf sich vereinigen können l2i Sozialdemokraten. 8 Kommunisten und Stadtver ordneten Schurig, der sich dem Sozialistischen Bund an- geschlvssen hat!. Wie sich die Demokraten aber bei einem anderen Vorschläge der Sozialdemokraten verhalten werden, ist ganz nnaewi». Neben Rösch wird auch -er Stadtverordnete Hein als Kandidat der Sozialdemokraten für den ersten Vorstehervostcn genannt. Er ist erst kürzlich als Nachfolger deS ansgeschiedenen Stadtverordneten ArbeitSministcrs Els- ner in das Kollegium eingetreteii, hat ihm aber früher bereits angehört und sich jedenfalls nicht als ein io leidenschaftlicher Parteimann gezeigt, wie der Stadtverordnete Rösch, so da» cs nicht ausgeschlossen erscheint, da» er die Stimmen der Demo kraten erhält. Eine andere Frage ist freilich, ob er den Kom munisten radikal genug ist. Die vorstehenden Erwägungen gründen sich natürlich daraus, da» das .Kollegium heute vollzählig zur Stelle ist. ES ist aber denkbar da» einer oder einige Stadtverordnete wegen Krankheit fernbteibeu müssen. Den AuSgana der Wahl vor. auSznsagrn. ist infolgedessen ganz unmöglich. Eine Wiederwahl deö bisherigen Vorstehers ist dringend zu wünschcn. Abgesehen davon, da» bei der Wahl eines Sozialdemokraten -er MehrheitSwille der Dresdner Ein- wolnierschast nicht zur Gcltnna kommen würde, kan» anch dem Rechtsanwalt K v l> I m a » » Pie Anerkenn»»«, nicht verlaat werden, da» er durch eine straffe und dabei sachliche GeschästS- führung mit Ersola bestrebt gewesen ist. die Arbeiten des Kollegiums zu fördern. Es nenürit nicht, wenn du selbst dein §>cherfiein >ür die Fepoeün-Lckener-öpende vergibst Pu sollst auch die Lauen und lässigen da,u veranlassen, sich a» diesem Werke ,u beteiligen. Plc Hauptgesrbäilzslelle der Prerdner Nachrichten nimmt selbst kleinste Beträge entgegen, auch könne» Zahlungen aus Postscheckkonto ISCS Preröen ersoige». Allgemeiner Handwerkerverein zu Dresden. Der Verein nahm au, DienSIag, nach der Weihnachlspausc, seine VorlragSvcrsammliittge» im „Keglerhans". Ourg- Allee, wieder auf. Der Vorsitzende, Goldschmieds-Obermeister Gabler »ahm nach Eröffnung dcr gut besuchten Versamm lung Gelegenheit, den Mitgliedern und ihren Angehörige» zum Jahreswechsel die besten Wünsche anszuivrechen, Einen auszerordenllich uiiterhallsainen und zugleich selten lehrreiche» Vortrag bol darauf Pros. Dr. Günther N e n m a » n von der Oberschule in DreSden-Plauen mit dem Thema: Maskerade im Tierreich. Nicht um FasiiiachtSgelüste der Tierwelt handelte es sich dabei, sondern das ernsteste Kapitel auch unter de» Tieren, der ewige Kamps ums Dasei» bildete den Hintergrund für die Verkleidung. Ausserordentlich vielseitig sind die Kampsinitlel zur Verteidigung gegen Fcindcsaiigrisse, nicht minder viel seitig aber auch die Mittel, den Feind durch Kriegslisten und Täuschungen ser» zu halten. Sehr gro» ist die Zahl der Tiere, die über Milte! verfügen, sich nnanssällig. ja unkenntlich zu machen. So ist nnter den Krabben eine ganze Anzahl, die scheinbar Masken angelegt haben lMnsken- und Teufels- gesichtskrabbef und dadurch de» Feind sernhalte». Bekannt ist ia die direkte Maskierung des Tintenfisches, der einen ihn »»sichtbar machende» Farbstoff »in sich verbreitet, wen» ihm Gefahr droht. Anch verschiedene K re hie verfügen über solche Maskierungen. Unzählig ist die Zahl der Tiere, die sich durch Schutzs« rben etwaigen Verfolgungen entziehen könne». In diese grv»e Reihe gehören zum Beispiel glasartig durch sichtige Wasserliere. wie Quallen. Krebse. Tiniensische, Glaö- aale uiw.. ferner die fahlgelben Wüsten- und Stcppcnlicre: Löwe. Gazelle. Schakal. Wüstcnlcrchen, Sandhenschrcckcn n. a. Fm eisigen Norden pg»t sich daS Kleid deS Eisbären. Schnee hasen uud Schneehuhns dcr Farbe des Eises »nd Schnees an, doch kann man die Beobachtung machen, da» das Hermelin, das in der Polarzvne zwar sein vielgcsnchtes weineü Fell trägt, in den gcmäniglcren Gegenden ein braunes Sommer kleid alllegt. Heuschrecke». Käfer. Raupen usiv. tragen da gegen die grüne Farbe deS sie umgebenden Laubes und Grases, und diese Kleidung ist derart täuschend, da» selbst daS geübteste Vvgelangc sich ablenken lacht. wenn die Gelegenheit geboten wäre, einen leckeren Bissen zu erhasche». Wildkatze, Dachs. Eule und andere Nachttiere entziehen sich dcr Ver folgung durch ihre dunkle Farbe, ebenso die braunen Baum- »nd Bvdcnticre, ivie zahllose Insekten lLchmcttcrlingei. viele Vögel lTchnepse, Kiebitz usiv.i. Edelmarder ». a. Zum Schutze der Nestlinge und der Eier dcr Bodenbrüter wird besonders viel hinsichtlich der Farbeiipassnng an die Umgebung getan, und eS gehört das schärfste Ange dazu, in einer Stein- und Geröllflächc das Gelege eines RegcnpseiscrweibchenS aus findig zu machen. Besonders bemerkenswert sind die Tiere mit aktiver lnach der jeweilige» Umgebnngs wechselnder Farbanpassung. DaS bekannteste ist das Chamäleon, doch sind zu solchen Berwandlnngskünsilern anch verschiedene Krebse. Schollen und Tintenfische zu rechnen. Dcr höchste Grad in der Maskerade aber wird erreicht, ivenn das Tier nicht nur in seiner Farbe, sondern auch in seiner Form in die Umgebung va»t. Diese schützende Achnlichkcit in Farbe „nd Form haben znm Beispiel Raupen, Heiischreckeil, flcchtencihuliche Käser, blattähnliche Falter, blüten- ühnliche Heuschrecken s„TcuselSb!umen"1, auch verschiedene Krebse und Fische. Durch Warn- und Schrcckfärbnng sowie Schreckstellnng halten mehrere Nanpenartcn, das Abend- psancncnige, die Feuernnke, der Feuersalamander, Stinktiere »sw. ihre Feinde ab. Tie vollendetste Maskerade stellt schlicft- lich die echte Mimikry, das beiszt die Nachäffung von ge schützten Tieren durch »»geschützte desselben Wohngebietes dar, wie wir sie bei Bienen, Hummeln und Wespen nach- cihmcnden Fliegen beobachten können, ebenso bei Schmetter lingen und Käfer». Aineisenähnliche Käfer, Wanzen. Heu schrecken, Spinnen gehören ebenfalls hierher, auch die SchmetlerlinaSiiachahmer. — Eine sehr gro»e Reihe schärfster bunter Lichtbilder »nlcrstützte die Ausführungen Professor Neumanns aiifterordcntltch gut. Der starke Beifall, der »e« Vortragenden zum Schlüsse gespendet wurde. ,öar wohl» verdient. — Vorübergehende Venderungen tm Nachtwagenoerkehr. Wegen Auswechselung von Fahrdrähten treten ln der Nacht zu», Freitag, dem 8. Januar, von l Uhr nachts bis 4.80 Uhr früh folgeri-de Aenderungen im Nachtivagennerkelir der Ltrakenbabn ein: Linie 8: Die Wagen verkehren zwilchen Martrnbrlicke »nd Falkenblückc in beiden Richtungen über Olira-Allee — Postplatz — Annenftrafte. Linie ll>: Dir Wagen verkehren nur zwilchen Postplatz und Laub gast'Nieder sedlitz. Vom Pvstplatz bis Eotta-Evsscbcuide wird d r Betrieb während dieser Zeit stillgelcgt. Linie 23: Die Wagen ver kehren zwischen Postplatz-KesselSdvrser Strafte in beiden Richtungen durch die Annen- und Freibrrger Strafte. — Weiter verkehre» in der Nacht vom 8. znm ».Januar die Nacht» wage« dcr Linien 7 und 2V nur ab und bS Löbtauer- Thrandter Strafte. — Uebcr die Vorauszahlungen aus Umsatz». Einkommen, nnd KörperschasiSstener erlassen die drei Dresdner Finanz ämter im amtliche» Teil dieser Nummer eine Bekamit- machuna. - Probefahrt eines neuen EilsrachtdampserS. Gestern fand abermals die Probefahrt eines neuen EilsrachtdampserS statt, der auf der Werft llebigau der Waggon- und Maschinen bau-?! -G. Görlitz für die Vereinigten ElbeschissahrtS-Gefell- schäfte», A.-G. erbaut worden war. Das Schiss führt den Namen „Mosel" und ist ei» Schwesteischiss deö vor einige» Wochen in Dienst gestellte» EilsrachtdampserS „Mulde", der inzwischen seine erste Reise beendct hat. Der Eilsrachtdampfer „Mosel" ist ebenso wie dcr Damvscr „Mulde" ein Doppel- schralibeildainpfcr mit einer Maschtiienstärke von 800 Pferde stärken und einer Ladefähigkeit von 508 Tonnen. Der Damvser ist für de» regelmässige» Eilgutdienst der Vereinigten Elbe- schisfahrtS-Gesellschcnte», A.-Gl, zwischen Sachse» »nd Hamburg bestimmt. Durch die Inbetriebnahme dieses SchisseS erhöht sich die Zahl der dcr genannten Reederei gehörigen Eilsracht- dampfcr auf zwölf Schiffe. —* Zirkus Sarrasani. Dcr Zirkus ruht nicht. Er sorgt für Abwechslung. Dieses Suchen lohnt. ES lohnt nach der künstlerische» Seite btn. nnd lohnt mit dem Besuch. Denn wen» auch der Riesenbau nicht jeden Abend ravvelvoll ist. so ist er doch den heniigc» Zeiliimständen cntsvrcchend auch nach dem Ablauf der Fcicrtaae zu den am besten besuchte» Ber- nnügiingSstätteli Dresdens zu rechne». Der Besucher kommt auch durch die Neneinstellunge» gceianeter Svezialitäte» reichlich ans keine Kosten. Eine besonders vornehme Nummer sind die vier M u s i k c r dcr B a n v e S. T r « p v e. Sie svielen seriöse Musik ans Bandonions und legen dabei bemerkens werte Fingerfertigkeit »nd Spielsicherheit a» den Tag. Selbst der Brautzug anS „Lvhenarin" auf vier Sarovkonen wirkte nicht übel. Ganz famvS klang ein Fvrtrott ans einem Riesen- metalloplwn mit VambuSglockcn. und für Heiterkeit sorgte ein flotter Marsch ans Notenpulten nnd Aelinlicbem. Ge schwister K a r a s c ck zeige» einen „Abend I» einem ameri- säuischen Lnngpnrs". eine Schieftbudc. in der mehr gespritzt als geschossen wird . . . eine überaus nasse Geschichte, die stellenweise tobendes Gelächter hcrvorrnst. Vornehm und überans gediegen nsirkt wieder die B a r l e y - T r u v v e am dreifachen Reck mit prächtigen Schwüngen und Sprüngen und eitlem sehr gewandten, heitere» Partner: selbst der aus- gebildetste Gerälturner kann hier Anregungen linden, viel» leicht weniger z» »enBt Hebungen als zu schöner und waae- mntiger Ausführung Das übrige vielseitige Programm zeichnet sich nsicderum dnrch seine guten caiiestrischen Dar bietungen aus. In dcr Hohen Schule Georg Lehr- in an i, S fiel diesmal ein Gakovv mit der Vorderhand auf der Piste nnd eine Karriere in der Manege auf. Die arofte Freist citSdreisur Paul Eschbergers setzt durch die seltenen Stückchen, wie NückwänSerstetnen einer Treppe durch zwei Pferde ohne Hilfe, in Erstaunen. Das Hauptstütk des AbcndS ist und bleibt Direktor Stvkcst und seine Elefanten. Das „Wintermärchrn" unterhält anch nach den Festtage» durch seine Anmut und Vielseitigkeit. Bei lästigem Husten ralen wir Ihnen, die von Aerzien als kräftige Husten medizin hervorragend begulachlelen „Sagitta" - AuflenbvNbvNS zu nehmen Lindern die Schmerzen. lösen Sen Schleim. „Sagitta"-Bonbons sind in a llen Apotheken erhältlich. H vis passende VrMs Qlas Diplom-Optiker GDsIlIH Ekttsetrukksr Skr. 42, gegenüd. lton ltammer-l.ickit»plel«n. V> gen der Scheidung geregelt. Frau Dnrienx hatte sich dabei notariell verpflichtet, einen Teil des von ihr in die Ehe ein- gebrachten Vermögens ihrem Manne zn überlassen, wenn er sofort in die Scheidung einwillige. Nack Unterzeichnung der notariellen Verträge ist dann Easiicrer iu ein Nebenzimmer gegangen und hat Hand an sich geieat. Donnerstag vormittags wurde ans dem Elilabeth- Krankenhciuse gemeldet, da» Paul Easiierer wieder das Be- wnssiscin erlangt habe nud da» man von einer leichten Besse rung sprechen könne. Bereits in den frühen Morgenstunden war von den behandelnden Aerztcn feltgcstellt worden, da» dnrch die Sclnißverletziing die Nerven der Oberschenkel voll kommen gelähmt sind, so da» die Gefahr besteht, da» Easiierer, wenn er am Leben bleiben sollte, zeitlebens »m den Gebrauch seiner Beine gebracht ist. Wie jetzt berichtet wird, hatte Easiierer vor längerer Zeit einen Proze» mit Frankreich, in dem es sich um Herausgabe seines während deS Krieges von der französische» Regierung beschlagnahmten Kunstbcsitzes handelte. Damals »verschrieb Easiterer einen groben Teil seines Vermögens ans Tilln Dnrieur. Dnrch einen Vergleich ist diese Angelegenheit aber später günstig geregelt worden, und Easiierer statte kürzlich ein neues Testament gemacht, worin er wieder seine erste Frau, aeborene Eeceoni, mehr be dachte. Seine privaten finanziellen Verhältnisse sowie die Materiellen seiner Knnsthandl,,,,«, waren lehr günstig. BiS znm Mittwoch abend hatte sich das Befinden Eassierers »och nickt geändert. LebenSaelahr besteht nach wie vor, doch ist auf Ser anderen Seite eine Wendung zum Schlimmeren auch nicht eingetreten. Mittags hatte der Schmerkranke für eine Weile daS B e w u » t s c i n nsiedererlangt »nd erkannte seine am Krankenlager weilende Gattin. Er bat dringend, sie möge ihn nicht verlassen und wurde darauf erneut bewusst los! Am Donnerstag wollen sich die Aerzte darüber schlüssig werden, ob d,-^ Kustand deS Kranken eine Entfernung des Ge schosses durch einen oneratinen Eingriff ermöglicht. Am Mitt woch stand übrigens der Eheicheidungslerm!» der beiden Ehe gatten in Berlin au, der aber mit Rücksicht ans den Selbst mordversuch Eassie''ers nnd ans de» Wunsch der Anwälte beider Parteien auf »»bestimmte Zeit vertagt morden ist. Dresdner Tbeaterkvielpla» für heute. Opernhaus: „Joseph in Aegypten" l7i. S ch g n s p i e I h a u s : „Der Re visor" l ^-8>. A l st e r t t h c g I e r : „Madame Sans - Gkne" l Residenztheater: „Dcr Orlow" s!48s. Neues Theater: „Wer weint um Inckcnack" Zentral- theatcr: „Uschi" 181. s Veranstalt,,»ge«. Heute abend ZL8 Uhr: Konzert der „Wolken- ste!ncr"-«änger ii» Bercin.KiauS: Tonkünstlerverein lm GewerbehanS. Um 8 Uhr im y.ninpalast Konzert der Philharmonie. 1- Tonkünstler-Nerei». Sptetfolgc deö heute Donnerstag Z48 Uhr iin «ZZcwerbeliaiis staltfindcnden 3. Aussührungsobends. GcsangSmii. wiclung: Elii'abelb Ohlhoü «Berlins. I. I. Handn-Onartcti T-Tur für 2 Violinen, Biola und Cello. 2. «ZZeorg Philips Tclcmann llkltN bis I7K7I Trio für Flöte, Lboe und Fagott mit Cembalo »Klaviers. .!um ersten Male in Dresden. .'!. W. 21. Mozart Lieder am Klavier. 4. Fol,. Brahms Tcrlett C'-Dur DpnS M iür 2 Violine». 2 Bratichen »nd 2 Violoncelli. Universität Leipzig. Das amtliche Pcrsonenstailds- vcrzkichnis der Universität Leipzig ist soeben >m Druck er schienen. Neben dem im ersten Teil enthaltenen Lehrkörper der UniversitcitSinstitntc habe» nach länacrcr Pause auch wieder die Verzeichnisse der Studierenden Aufnahme ge sunden. Obwohl die Zahl dcr Studierenden gegen das Sommersemcster etwas aestiegen ist. so weist doch die Zahl des Wintersemesters 1825^20 mit 4433 Studenten, darunter 383 Frauen, im Vergleich znm letzten Semester der Vor kriegszeit noch immer einen Rückgang um rund tguicnd ans. Die Zahl der immatrikulierten Studicrcwdcn dcntscher Staatsangehörigkeit beträgt 3780 mit 282 Frauen. Ans den Freistaat Sachsen entfallen davon 2348 mit 180 Frauen. s* Eine Dozentur für Grcnzlands- und Anslandsknnde. Als Privatdozent kür Grenzlands- und Auslandskunde halsilitcrtc sich an der Universität Marburg llr. zur. et pliil. Johann Mann Hardt. Geschäftskeiter des Instituts für Grenz- und AuSlandSdcntschtum. mit einer Schrift ..Der Faschismus". Der neue Dozent, ein aeborcner Hcimhnrgcr, wurde l8>3 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Hamburger Kolonialiustitut. Seit sechs Jahren ist Dr. Mannhardt Geschäftsführer des Instituts kür Grenz- und Anskandsdeutschtum an der Universität Marburg, zugleich seit >820 Leiter der Dentichcn Bursg ebenda. Seine Sonder- gcblete sind Volkstum- und Stnatenkundc. sowie Grenz- und AnSlgndS>deu!!chsnw. s* Professor Notteiiberg und die Franksnrtcr Oper, lieber Professor Rvttcnbcrg von der Städtischen Oper in Frankfurt a. M. waren i» den letzte» Tagen Ausführungen verbreitet worden, wonach eine fristlose Entlassung des ver dienten Mannes beabsichtigt sei. Wir erfahren nun hierzu von zuständiger Stelle folgendes: Bereits in früheren Jahren wirkte »eben Dr. Rvttcnbcrg ei» erster Kapellmeister an dcr Franksnrter Oper iPollak, Brecher, Szenkar ». a.l. Die Ver dienste, die Dr. Rottenbcrg sich durch sein langjälirtges Wir» ken im musikalischen Leben und insbesondere »in die Oper ln Frankfurt a. M. erworben hat, werde» nicht verkannt und sind auch niemals verkannt worden. Daft die Frankfurter Oper in den letzten Jahren unter einer nicht ganz genügen den musikalischen Leitung und durch das Fehlen jeglicher Initiative sehr gelitten hat, dürfte nicht zu bezweifeln fein. Nachdem nun aber seit mehr als Jahresfrist eine grund« legende Wandlung in der Leitung der Oper und in dcr künst lerische» Einstellung eingetreten ist, nin» auch für die Stelle des ersten Kapellmeisters eine Persönlichkeit mit ausretchendcil vraanisatorischen Fähigkeiten gefunden werde». Die Verab schiedung des Herrn Dr. Rottenbcrg erfolgt selbstverständlich »ntcr Gcmähruna einer ausreichenden Pension und unter voller Anerkennung feiner Verdienste. Von einer fristlosen Kündigung und vv» einem unsozialen Verhalten der Leitung dcr Städtische» Bühnen sowohl wie der städtischen Körper schaften kann in vorliegendem Falle, zumal wenn man be denkt. da» Herr Dr. Rottenbcrg doch immerhin schon ein Alter von 62 Jahren und eine hiesige Dienstzeit von 83 Jah ren erreicht hat, nicht die Rede sein. s* Eine Freiburger Tagung für dcntsche Orgclkunst ist für den 8. bis 10. April 1020 von dem Musikwissenschaftlichen Institut dcr Universität Fretburg i. Br. unter Leitung seines Direktors Pros. Dr. W. Gnrlitt mit dem 1. Vorsitzenden des Verbandes der OrgelbcuimcistcrDentschlanbS. Dr. h. c. O. Wal« ckcr lLiidwigsburgl, geplant mit dem Zweck, die heute wieder anslebendcii Frage» dcr Orgclmusik und des Orgelbaus för dern zu helfe». DaS Programm setzt sich aus Referaten nam hafter Fachmänner über alle Elnzclgcbicte. insbesondere die modernen Probleme dcr Orgclkunst, sowie aus folgenden ösfcntltchcn Veranstaltungen ziisammc»: Eröffnung der Ta gung durch Pros. Dr. h. c. K. Straube (Leipzig) am Donners tag, dem 8. April 1820, nachm, b Uhr: Vortrag von Prof. Dr. A. Gnrlitt Uber „Wandlungen des KlangidcalS der Orgel im Lichte der Musikgeschichte": zwei Vorführungen dcr Prae« torinsorgel durch K. Matthact sWtnterthurl mit Meister werken des 17. Jahrhunderts und durch Prof. A. Sittard sHambnrg) mit Meisterwerken des frühen 18. Jahrhunderts; Darbietung zeitgenössischer Orgelkompositlonr» durch G. Rami» sLeipzig^ Neue sungedrnckte) für das Programm dieser letzte» Darbietung geeignete Merke können bis spätestens 1. März 1820 zur cvriit. Uraussührung eingesandt werden an das Miisikivissenschastllchc Institut der Universität Fretburg im Brcisga», Bcrtholdstraste 14. wobt» auch die Anmeldungen zur Teilnahme au der Tagung zu richte» sind. Der neue Intendant für Köln. Wie rheinische Bläktet melden, verhandelt das Kölner Schaiisvlclhans ,»tt dem Inten danten des Mannheimer Nationallhcatcrs, FranceSco Stoli. wegen Uebcrnahme des durch den Weggang vvn Ernst Hardt frelwerdcnden JnteiidanienpostenS. Diele Verhand lungen habe» aber noch zu keinem Abschluß geführt. ch Ein dentscher Dirigent in Italien. AnS P a r m a wird gemeldet: Dcr erste Kapellmeister deS Hqmbnraer Stadt- theaterS. Werner Wolff. bat mit der Einstndieruua uu»
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