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Nr. ZS4 S-tte 4 — «Vre^uer Nachrichten' — Monkag. 2Z. Augnft 1S2S Das ewige Wunder. I Von G «tdy Kreutzer. «LA. V»rN»tzuna ) Unten auf dem grünen Rasen aber war gerade der klassische „Preis des Svmm«rfavvriten" gelaufen und von dem Erklärten des fiskalischen Stalles nach scharfem Kamps gegen Oppenheim uird Well mit dem kürzesten aller Köpfe gewonnen worden, während Otto Schmidt auf dem Wrtnbergsche« „Artaxerxes" um Längen geschlagen blieb. Auf di« blau-weiße Jacke des einst so populären Stalles mutzten wieder mal Un summen verlorengegangen sein, und die Buchmacher lachten sich ins Fäustchen. Unbekümmert um die wild brandend« Erregung -er Massen, die dis zu den Tribünenlogen hinaus ihr« W» schlug, kehrten die Reiter langsam zur Wage zurück. Der Fürst aber legte seine iveitzbehandschnhte Rechte schwer auf die Holzbrüstung und ivanöte sich erregt zu dem Grafen Mechow um, -er halb links hinter ihm satz. „Da sehen Sie, wohin das führt. Exzellenz, wenn man mit seinem Pfunde falsch wuchert!"... versetzte er zornig unterdrückt Mas ist im Zeitraum eines einzigen Jahres aus der Waldfrieder Zucht geworden?! llnd wo sind die Zeiten hin, daß die Weinbergschen Farben auf dem deutschen Turf unbestritten dominierien? Heute rangieren sie fast schon in der Reihe der kleineren Provinzställe. Mit dem Material und dem Stalljockei! Ein Rückgang, wie ich ihn so jammer voll selten erlebt habe." Der Oberstallmeister nickte bestätigend. „Und doch kein Wunder, sondern eine ganz natürliche Zwangsfolgerung, Durchlaucht. Man darf eben nicht ungestraft seinen langjährige» bewährten Trainer entlassen und an dessen Stelle als Strohmann einen untalentierten Kuttermeister setzen — nur, damit der Herr Schwiegersohn freie Hand bekommt. Die Folgen des falschen Managements durch den Grafen Spreti werden sich noch lange bemerkbar machen — selbst wenn man im Hanse Weinberg daS Klügste täte, wa» man nach solchem Fiasko tun könnte: nämlich, sich den Trainer Küsten schleunigst wieder zurückzuholen." „Vorausgesetzt, datz er jetzt noch käme!"... zweifelte der hohe Herr... „Denn ich an seiner Stelle... —" Er beendete den Satz nicht. JKährend er sprach, hatte er einen flüchtigen Blick auf die Menschenmenge g vorfcn, die über den Sattelplatz flanierte »der sich um den Ring drängte, wo die zum nächsten Rennen genannten Pferde langsam im Kreis« hrrumgeführt wurden, während ihre Reiter noch abgewogen wurden. Da stutzte er: hob das Binokel an die Augen: lieh es schnell wieder sinken und legt« seiner Verlobten leicht di« Hand auf den Arm. .Lodda — da unten — die Braut des Herrn von Reeg!" raunte er bedeutsam. So jäh fuhr sie zusammen, daß ihr das Programmheft vom Schotz glitt. ,Mo?" „Unten — halb r«chtS." „Das Mädel in dem gräßlich gelben Fähnchen mit dem giftgrünen Filzhut?" Er half durch unauffällig hindeutende Bewegung der Rechten nach. „Aber kein Gedanke! Siehst du denn nicht — etwa Richtung unserer Logentrcppe — die elegante junge Dame in dem schwarz-weißen Spitzenkleid. LaS wie ein Kasak geschnitten ist? Mit dem großen Hut und dem Sonnenschirm über der linken Schulter?" „Ah so!" „Neben der dieser kleine Herr in grauem Cut und weißen Gamaschen herscharwcnzelt. Jetzt zeigt er nach der Nummern- tasel hinüber und rechnet ihr irgend etwas an den Fingern vor. Siehst du sie nun?" ah st« »um ersten « Var» — die Fra«, unglückselig« Las« ihr« Ja — nun sä- Hedda Pellt» st«. Nu» Mal« im Leben die vi«l-efproche«e Sonn di« für et« paar haltlo» glückselig, heimlich« Rivalin gewesen. VH — da» also war Sonny Sarssl Da» als» war d t e Frau, an -er ihre eigene junge auf. keimende Liebe so elend scheitern mußte — war die Frau, um die selbst noch in wüsten Fiedernächten dte sehnsüchtigen Gedanken eines Malt« von Reeg -rennende Rosenkettr« -er Siebe rankten?! Hodda Ncllin hielt thr Sorgnoy gegen dt« Augen gepreßt und sog sich förmlich fest an der formvollendeten ho gewachsenen Schlankheit dieser vornehmen Erscheinung da unten. Ja — die Fama hatte nicht zuviel versprochen: Sonny Lars war eine Schönheit erlesenen SlangeSl Hedda Uellin gestand eS sich mit schmerzlicher Ehrlichkeit: ohne klar zu empfinden, daß erst in dieser, erst in dieser Minute ihre letzten verwehten Hoffnungen endgültig starben. Denn nun endlich begriff sie den LegationSrat oon Reeg. Und be griff auch, daß sie einem Phantom erlegen war. als sie den Kampf gegen eine Sonny LarS hatte aufnehmen wollen. Zwischen jener Frau und ihr selbst klafften Welten. Und an einem Mann, der so mit Sctb und Seele seiner Siebe verfallen war. mußte jede andere Lockung scheitern. llnd als hatte der Fürst thr« ««signierten Erkenntnisse nachgefU-hlt. versetzte er. während fte mutlos das Lorgnon sinken ließ: ,D»>ch eine blendende Erscheinung! Distinguiert. Raffe Persönlichkeit. Sie und der R«eg — das wird ein nicht all. tägliches Paar abgebetr. Und wie sie ihrer ganzen Erscheinung nach wirkt, so ist st« auch in ihrem Charakter. Ich habe sie zwar nur ein einziges Mal im Leben gesprochen, entsinne mich aber heute noch, daß ihre Art damals unbedingt Eindruck auf mich machte. Sin in sich gefesteter, absolut reifer Mensch. Um so weniger begreife ich deswegen, daß st« sich öffentlich in Gesellschaft dieses nicht sonderlich imposant«« kleinen Herrn zeigt, während sie doch wissen muß. -aß ihr Verlobter noch immer an seinen Schußverletzungen laboriert und schließlich auf Tod und Lebe» lag. Es würde mich tatsächlich interessieren, was sie zu solcher nicht s«hr geschmackvollen Haltung veranlaßt und wer der mausgraue kleine Gentleman eigentlich ist. Denn gesehen habe ich th» bisher in meinem ganzen Leben noch nicht." „Aber ich." „Wie??" Hedda Uellin versetzte klar und mit leisem Triumph in d«r Stimme: „Aber ich habe ihn schon gesehen und bin ihm bei einer o ungewöhnlichen Gelegenheit begegnet, -aß in meinem Ge- dächtnis sogar noch sein Name haftet: er ist ein Doktor Trawonn." „Sin Doktor Tramonn?!"... wiederholte der alte Magnat. Der Name sagte ihm nichts. „Ein Doktor Trawonn, jawohl. Vielleicht ist dieser Doktor- titel das einzig Echte an iihm: vielleicht auch nicht einmal er. Jedenfalls aber irrst du." „Worin denn?" „In deiner Vermutung, -aß jene Dame FrLul«in Lars sei." „Aber st« ist «» doch tatsächlich." „Völlig ausgeschlossen." Der Fürst stutzte. „Ja, gestatte mal... Dies« apodiktische Bestimmtheit, mit der du mich hier auf eine Personenverwechslung f«stnageln willst, ist zumindest — eh — eigenartig." Ueberlegener Spott bog die Winkel ihrer behutsam ge schminkten Lippen. „Eigenartig, lieber Edward Egon, wäre allenfalls di« Tatsache, daß es zwei Frauen geben sollte, -te einander wie siamesische Zwillinge gleichen." Bet aller respektvollen Passion für die künftig« Fürstin Schart zu Taureagen und ihre mancherlei reizvollen Marvtt«» wurde der hohe Herr nachgerqde doch etwas uervd». Gr versetzt« entschieden: i „Bon einer Personenverwechslung »der einer Sehnlichkeit kann keine Rede sein. Dies« Dam« da unten ist genau s, sicher Fräulein Sonny Lar», wie du da» Glück Haft, Hedda v-lltn zu sein." „So?!"... sagte die jünge Künstlerin süffisant... ^»lso kein Zweifel an den Identität? Nun — du mußt e« ja schließlich wissen. Aber vielleicht hast du dann auch die Güte, mir «ine Erklärung dafür zu geben, wieso die Braut de» LegationSrat» von Reeg sich auf der^Arunewold-Rennbahu in Begleitung eine»...— Roch einmal suchte thr Blick da» Paar da unten. Dan» nickte sie befriedigt und schloß: in Begleitung eines Verbrechers zeigt." „Eine» — was??" „Eines Ber-rccher», eine» Hochstapler», eine» Falsch, spieler»: wie du willst." Und da der Fürst sie nur in fassungslosem Entsetzen an. starrte, fuhr sie, wie beiläufig, fort: „Nämlich vor drei Jahren — eS war jener Winter, ehe ich dich kennen lernte — absolvierte ich in Wien ein mehrwöchiges Gastspiel und verkehrte nach Schluß deS Theater- abends häufig im „AdelSklub". Der war bis zum Kriege eine sehr exklusiv« Angelegeuhett gewesen, trat später aber aus seiner feudalen Reserve erheblich heraus, vernachlässigte s«tne ehedem berühmte Geselligkeit zugunsten de» Spiel», erhielt dadurch viel Zulauf au» Kreisen der Industrie und Kunst und gewährte auch Damen Zutritt. ES wurde scharf gespielt. Nun gehörte zu den Habitus» dieser gefährlichen Nächte auch jener Herr da unten und befand sich stets in Gesellschaft einer noch jungen, sehr pikanten Französin, dt« ihm offenbar in blinder Vernarrt- heit anhing. Ich hatte noch »rie vorher gesehen, daß ein Mensch solch geradezu unheimliches Glück im Pointier«» entwickelte wie der Doktor Trawonn. Schließlich taucht« der Verdacht de» Falschspiels auf. vhn« baß er es ahnte, überwachten fortan viele Augen jode seiner Bewegungen. Lange Wochen ließ er sich nicht fangen. Aber eine» Nachts ertappte man ihn dvch dabei, wie er blitzschnell eine markiert« Karte au» dem Frack, ärmel über das Handgelenk gleiten ließ. Di« sofort vor. genommen« Leibesvisitation förderte noch mehrere andere «i» tag«. Oh, Edivard Egon — wenn ich an das Hallo denk«, da» eS damals gab! Am liebsten hätt« man thn wohl gelyncht. Zu- mindest war man drauf und dran, ihn und sein« Begleiterin der Polizei zu übergeben, nahm aber schließlich davon Abstand, um den an sich schon ramponierten Ruf des „Adels kl ubs" nicht noch mehr zu kompromittieren. Nur zivang man die beiden, Wien bis zum nächsten Mittag zu verlassen, und drohte ihnen bei etwaigem Wiedcrauftgpchen sofortige Verhaftung an. Daß der Trawonn dies« Warnung bch«rzigte, si«hst du ja. Denn sonst würde er heute hier nicht frei hcrumlaufen: und du anderseits"... schloß sie maltttöS... ,chattest es nicht nötig, mich so entgeistert anzustarren, wie Lu es nun schon minuten lang tust." „In der Tat"... gestand der hohe Herr ... „dein« Mit- tetlungen wirken einigermaßen verblüffend auf mich. Und wenn der Mensch wirklich jener Falschspieler sein sollte...—" lsiortteyuag tolgt.» vsmen, cßSe vornekms Uisscks kaufen Können nickt »Lblerlsck xenux rein. Via leickt IKKt msn »ick durck einen diliixen Preis rum Kaut verleiten, vie »ekr lrt man anderseits oll xeneixt. bei einem koken prei» okn« veilere» ruck »n koke yusiitlt ru xisuden. Vs» »ins e!n- Isck menrcklicke SckvLcken clie Ost reckt ru unserem direk ten unser Handeln bestimmen, ruck ist es bei den vielen klinstlicben ttillsm.tteln der Vssckeindustrie recb« scbver. VLsclie delm Links»! nsck ikrem vl,klicken Verl ru beurteilen. zder xersde dl« sparsame Hausfrau »olll« lernen, rein nsck dem Lusseken und dem ürikt zule VLscde von »ckleckler ru unlersckeiden. In meinen Verksu sröumcn Veltiner- Lcke palmslrake relxe ick Iknen das 8ie sind kerrlicb elnxelade», okne d»L 8>e dsdei die Vernllicktunx rum Xsut ksben. Venn 8ie sker Veit dsrsui lenen, «irklick vornekme und qualitativ elnvsndkreie VSscke iür Osmen und Nerven, tiir 6el> us»'. etrva 30 prarent unter dem ilklicken l^den- vrels einruksuken. dsnn besucken 8>e mick, bitte, Dresden-^., VeNiner- Lcke pslmstisüe kleine reicbe zussvsdl wird 8i« entrücken, pilr ktsS- »rdeit kein köebrpreis. /ko/rrmüde/ «ne/ L/eAe»kük/e cktrek« In a«r kadrOlr s d tauten» iMltMliN Beiuchsialchen, Briet- und veldlalchen. ckls mocksrneo Veulvltascdso in Bielenauswadl. Stoen» Anlerltannq. Der- Kant ,u gabrtkpressen direkt ln d. WerkISIten. Beparaluren. - »onvarnnfarvgungan. «eich». «D'Snnrnßr vtndena«. „ratze» „ratz, Derkaus nur im «ose. Tel. 4 >02». Aasiermesser haarscharf «evnaly, »reakan.Nenpadt, nannltrry»»»« », Svi'noer Sp«»iala»l<kili«. 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