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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.08.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260823027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926082302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926082302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-23
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
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Moulag. 13. August ISIS — .Dresdner Tlachrichlen" — Nr. 394 Seile 3 Ge»r» »ng»»ügen-e«ilf»mahnahmen für die durch Unwetter »eschSdlgle Üaudwlrlschast. Der Bundesvorstand desSächstschenLandbunbe» tat sich mlt einer Eingabe an da» Gesamtmtnistirtum gewandt, der sich auch der LandeSauSschub der Sächsischen Landwirtschaft angeschlossen hat. In dieser Eingabe wirb auSgeführt, daß di« sächsische Landwirtschaft die bi» setzt getroffenen HtlsS- Maßnahmen zugunsten der Hochwasser» und wrttrraeschädtgten Laudwtrte nicht al» ausreichend ansieht und deshalb zur Siche» runa der Existenz der schwergeschädtgten Betriebe der BunbeS- vorftanb die unverzügliche Durchführung solgender Unter» ftützungSmaßnahmen für geboten hält: 1. Die auS Reichs» und Staatsmitteln zur Verfügung ge» stellte Summe von 1,2 Millionen, die nicht nur für dt« Land» Wirtschaft, sondern für sämtliche durch bi« Hochwasserkatastrophe besonders Geschädigten bestimmt ist, ist nicht genügend ange sichts der großen Zahl der besonder» Geschädigten und de» fest» gestellten Schaben», der, wie sich setzt nach Druschergebnissen und dem Stande der Hackfrüchte ergibt, weit größer «st, als die ersten Schadenseststellungen erkennen ließen. Die Bereit stellung eines wetteren Betrages von 2 Millionen Mark ist erforderlich, der mit größter Beschleunigung an die durch die Hochwasserkatastrophe besonders geschädigten Landwirte aus» geschüttet wird. 2. Die Durchführung der Hilfsaktion geht zu langsam vor sich. Auf schnelle Hilfe kommt eS an, soll sie wirksam sein und ihren Zweck erfüllen. ES ist notwendig, daß dieser Gesichts punkt mehr in den Vordergrund gestellt wirb. Bnrraukratische Berwaltungsrücksichten dürfen nicht zu sehr betont werden, wenn eS sich darum handelt, dem Geschädigten die unbedingt nötigen Geldmittel zur Erhaltung de» BtehstapelS und zur Fortführung der Wirtschaft zu geben. A Durch Verordnung de» Innenministerium» vom 28. Juli 1920 ist den AmtShauptmannschaften ein Vorschuß in Höhe von k Prozent der angemelbeten Schadensumme mit der Maßgabe überwiesen, daß hieraus den besonders Geschädigten Darlehen gegen Sicherheit zu b Prozent Zinsen auf längstens 1k Jahr gewährt werben in einer Höhe, die 10 Prozent des dem Darlehnsnehmer entstandenen Gesamtschadens nicht über» steigt. Die Notlage der Hochwassergeschädigten ist so groß, baß ein auf 1k Jahre gewährte» Darlehen keine Hilfe bedeutet. Die Unterstütznngsbeträge müssen als verlorener Zuschuß gegeben werden. Die Beschränkung der Darlehen auf 10 Prozent der Schadensumme verhindert in besonder» dringlichen und schweren Schädenfällen eine wirksame Hilfe. Die Höhe der Unterstützungssumme muß dem pfltchtmäßigen Ermessen deö AmtShauptmannS, bzw. der von ihm eingesetzten Kommission, nach Lage des Einzelfalles, überlassen bleiben. 4. Die Bearbeitung der durch Hochwasser verwüsteten Felder erfordert infolge Vernichtung der Ackerkrume die Auf» Wendung besonders großer Mittel für Arbeitskräfte, Dünge mittel und bestes Saatgut, um den Boden wieder in Kultur- zustanb zu bringen. Die Aufnahme von Hypotheken ist bet der Verschuldung der Betriebe und der bereits vorhandenen Hypothekarbelastung ausgeschlossen, abgesehen davon, daß sie nur zu einem Zinsfuß zu haben sein würden, der nicht tragbar ist. Die sofortige Bereitstellung von Krediten, die dem Be troffenen auf mindestens 5 Jahre zinslos gegeben werden müssen, ist erforderlich. Was die Höhe dieses Kredites anlangt, so werden mindestens 60 Prozent de» in der Landwirtschaft sestgestellten Gesamtschadenbetrages als erforderlich erachtet. 6. Durch Hochwasser und Unwetter ist die Ernte so schwer geschädigt, daß Steuererleichterungen unbedingt eintreten müssen. Trotz entgegenkommender Erklärung deS Finanz ministeriums und der Landesfinanzämter wird auch heute noch der katastrophalen Lage der Landwirtschaft seitens der Finanz ämter und Grundsteuerbehörden vielfach nicht Rechnung ge tragen. Von zwangsweiser Beitreibung rückständiger Steuern muß unter allen Umständen Abstand genommen werden. Stundungsgesuche müssen mit solchen Fristen genehmigt wer den, daß sie wirklich eine Erleichterung bedeuten, in allen Fällen aber, wo die Unmöglichkeit der Steuerleistung auf Grund der Wirtschaftslage nachgewiesen wird, muß völliger Steuererlaß eintreten. 6. Die AufräumungS- und Kulturarbeiten auf den von Hochwasser und dauernden Regensällcn betroffenen Feldern, das Zusammendrängen der Erntearbeiten durch fast gleich zeitiges Reifwcrden des Getreides und der Hackfrüchte be deutet eine solche Häufung nicht ausschiebbarer landwirtschaft licher Arbeit, baß die Arbeitskräfte den Betrieben voll zur Verfügung stehen müssen, sollen die Arbeiten rechtzeitig er ledigt und weiterer Schaden von der an sich schon durch die Un gunst der Witterung schwer mitgenommenen Landwirtschaft abgewendet werden Die vorbehaltlose Befreiung der land wirtschaftlichen Fortbildungsschule» vom Schulunterricht bis nach Beendigung der Hackfruchternte durch generelle Ver fügung deS Ministeriums für Volksbildung ist unerläßlich. Verbesserungen Im Derbehr nach dem Oslerzgebirge Der VerkehrsauSschuß des Dresdner Verkehrsvereins schreibt: Der Fahrplan der kürzlich eröffneten Postauto» linien im Osterzgebirge wies einige Mängel auf, die sich für den AuSflugsverkehr störend bemerkbar machten. Auf Antrag de» BerkehrSauSschusseS hat jetzt bi« Postverwaltung die Fahrt, die im Anschluß an den nachmittag» 4,16 in Dreö. den abgehenben Zug abend» S,1b Dchmiedeberg verließ, wesentlich früher gelegt, und zwar auf nachmittag» 8.10 ab Schmiedeberg im Anschluß an den nachmittag» 1,tS in Dresden über HainSberg abgehenden Zug. Man irtfst jetzt schon 4,20 in Rehefelb ein und hat, da die Rückfahrt aus 7.28 ab Rehefelb gelegt wurde, dort drei Stunden Zeit. Damit ist erst die zweckmäßige Ausnützung eines Nachmittag» für Aus flüge ermöglicht. Weiter ist aber an Stell« der wrgaesallenen Abendverbtndung über Schmiedeberg ein-« neueAbend» Verbindung nach Rehefelb und Altenberg über Freiberg—Hermsdors—Nchefeld geschaffen worben, denn im Anschluß an den Zug abends <H28 ab Dresden sEilzug, keine SonntagSkartenII oder b,S2 ab Dresden lnur werktags!« über Freiberg nach HermSdors—Rehefeld verkehrt ein Postauto ab Bahnhof HermSdorf abends 9,18 nach Dorf Rehefelb und Altenberg. Damit sind die Wünsche der Ausflügler vor läufig erfüllt. —* Küufzia.Jahr.Feier des Sunstaewerbeverein». Au» Anlaß deS fünfzigjährigen Bestehens de» Dresdner Kunst- gewerbevereins findet am 4. und ö. September eine Feier statt, an die sich eine Tagung der deutschen Kunstgewerbevercine im Brühlschen Saal der Akademie für Kunstgewrrbe anschließt. Am Montag, dem 6. September, veranstalten die städtischen Behörden einen Empfang der Delegierten und Ehrengäste im Rathause. —* Rückkehr »o« Kinder«. Die im Kindererholungsheim de» Landesauüschusse» für Arbeiterwohlfahrt im Schloß Groß sedlitz untergebrachten Kinder treffen DienStaa (24. August), mittags I3F4 Uhr auf dem Dresdner Hauptbahnhof ein. Die Eltern oder Angehörigen werden gebeten, sich dort pünktlich zur Abholung der Kinder einzufinden. —* Segelbootuusall. Ein aufregender Vorgang spielte sich am Sonntag abend gegen K7 Uhr aus der Elbe in der Nähe der Gohltser Windmühle ab. Dt« Elbe ging um diese Zeit infolge des stürmischen Westwinde» mit ziemlich hohen Wellen. Der Besitzer der Gohliser Windmühle, Heide, beobachtete ein kleines Segelboot, das etwa ISO Meter oberhalb der Fähre umgeworfen wurde. Es versank in den Wellen der dort stark strömenden Elbe. Ein Angestellter Heide», Erich Tennert, war sofort bereit, mit einem Boot zu Hilfe zu eilen. Schon etwa 400 Meter unterhalb der Fähre gelang es dem zwanzigjährigen jungen Mann, den Schiffbrüchigen, einen 17» bi» 18jährigen Jüngling namens Richter aus Radebeul, der sich, nur mit der Badehose bekleidet, an seinem Boot hatte anhalten können, mit dem Boot an Land zu bringen und ihn vor dem Tode des Ertrinkens zu retten. Der Vorgang hatte natürlich sofort eine große Anzahl von Neugierigen zusammengelockt, die den ent schlossenen Retter beglückwünschten. —* Der rätselhafte Autosunb aufgeklärt. Nach Mitteilung de» Krtminalpostens Löbtau ist das bet Schwarzenberg aufge- sundenc Auto aus einer Garage in DreSden-Plauen durch Einbruch entwendet worden. Von den Tätern fehlt noch immer jede Spur. —- Nicht persooeneinS. Der Kaufmann Max grmtsch, Martin-Luther-Play tt, Hth., 1., wohnhaft, bittet um Bekanntgabe, daß er mit dem im Bericht vom 18. August 1826 erwähnten An« zahlungSschwinbler, dem kaufmännischen Vertreter Max Irmisch, nicht pcrsoneneins ist. —* Berkchrsnufall. Infolge eigner Unvorsichtigkeit Nes am Mon tag vormittag beim Ueberschreiten der Straße «ine in Heidenau wohn hafte Witwe Prager Straße Eck« Struvestratze in einen Personen kraftwagen hinein und wurde zu Boden geworfen. Mit einer Kops- Verletzung und schweren Gehirnerschütterung wurde sie im Unfallauto dem Friedrichstädter Krankenhaus zugeführt. —* Wer «riß etwas? Am 19. August gegen 7,1« Uhr abend» ist in der Hausflur eines Grundstücks in der Schuhmachergasse ein KötnS männlichen Geschlechts, 6 bis 6 Monate all, aufgefnnden worden. Er war in braunem Packpapier und zwei Zeitungen der „Dr. N. N." vom 8. und 10. August 1926 eingewickelt. Ueber die KindeSmutter fehlt jeder Anhalt. — Am 18. August 1926 wurde in hiesigen Anlagen etnFaß mit dem Fleisch und den Gedärmen eine» geschlachteten, etwa 60 Pfund schweren Schweine» aufge- sunden. Das Fleisch ist bereit« in Verwesung vbergegangen; eS rührt, da ein Schlachtstempel fehlt, annehmbar von einer Schwarz- fchlachtung bzw. von einem Diebstahl her. Wiedersehensseier -er „Schwarzen Brigade". Bautzen, die alte Garnisonstabt, die so manchen Regi mentstag schon gesehen hat, öffnete am Sonntag ihre Tore den Kameraden der Schwarzen Brigade zu einer Wieder- sehenSfeter. Die Schwarze Brigade setzte sich au» drei Jäger- batatllonen und dem Schützcnrvgiment IW zusammen. Von jenen waren die 12er in Freiberg, die 13er «n Dresden und die 18er in Wurzen garnisoniert, die Schützen in Dresden. Den Geist der Kameradschaft zu pflegen und zu erneuern, war die Wiedersehensseier in Bautzen am Sonntag bestimmt. Es war ein würdiger Empfang, welchen man den au» allen Teilen Ostsachscn» ankommen-den Kameraden bereitete. Wie die Gewehrabteilung ihren Gruß entbot, das war wirklich echt militärischer Schneid. In festlichem Zuge ging es durch die Straßen der Stabt. Ehrenjungfrauen hatten jeder der Gäste mit einem Sträußchen geschmückt. Die Hornisten von Rade- bcrg, die altbewährten, tüchtigen Hornisten, bliesen die Marsch- musik. Das Festlokal, die Sozietät, war schön mit WaldeS- grün und Fahnen geschmückt. Hier vereinigten sich die Teil- uehmer zu gemeinsamer Mittagstafel, Unter Leitung der Ka meraden Neu mann und Kneschke besichtigte man hier» auf die alte Stadt Budissin. Den Gefallenen draußen ackf dem Tanchergruh widmet« man stille» Gedenken, am Ehren, Hain und Rnssendenkmal hielt mau eine schlichte Trauerfcier. Am Nachmittag fand man sich im Festlokal zu einem ge selligen Beisammensein zusammen. Der Vorsitzende des Bautzener MilitärveretnS „Jäger und Schützen". Richter, hieß all« herzlich willkommen, gedacht« der tapferen Taten, bi« bi« grünen Rück« draußen im Felde getan, und prie» die alte Kameradschaft. Der Vorsteher des Nabeberger Verein», Müller, gab seiner Freude Ausdruck über den Zusammen, halt der Kameraden und der Hoffnung ans die nächsten Wie- -ersehen in Wurzen und Neukirch. Der Vorsteher des Dresdner Vereins, Seidel, stattete den Dank der Kame raden dem gastgebenden Verein Bautzen ab. Die Frier würbe verschönt durch musikalische Darbietungen der Radeberger Hornisten sowie ehemaligen Neichswehrmusiker und durch Ge sänge und Tänze. SS sollte kein rauschendes Fest sein, nur eine schlichte, vom guten Geiste der Kameradschaft getragene Feier. Und das war eS auch. Wellernachrlchlen aus DeuWanü vom 23. Augusl 1S2K csialionen l—il von 7 Udr moraen». Itdnae Siaiivnen von 8 UN, mvrorn» 0r> Temperaturen Win Weller Me t-oo L E All Etz e« LS « I 7 d»z. 8 Udr mvryen» V s-r-r l-" »-SL rv ü 8 00 -1L LI 14 L 4 «, i« IS vö » 4 00 -LS -1V -IS 1V81V 4 4 -w -LN - V 7 4 » - « 14 ü WXlV V 8 « -l-iv - s Wöivv 7 8 7 ia 7 7 eivv 7 8 1 l» ^18 -4lk Wöivv 4 « 8 -IS -SO ^-rr 4 - 08 -14 SO -s ^is wöllV ü 4 ir n> -81 - NSW 4 k 8 -III SS - i, N L 8 » ie ^SI -ei» Nöliv e 8 7 -so -et- 410 vv r r . 1« IV 4 i De»,»«» .... Ai«>« Filla—KIrfchleld» Ttz»»»ttz.... . . . Fl»««!»«, . . . .... B«rl>»« .... »««»er, . . . >«ch«n .... Gwi»«,»«», . . »««»«, .... » » » « grankfurl . . . weichen.... ar»»l«r»»abelr.Melier! vwolkenlos, l detlrr. 2l,astb»dech>. öwvlklp. 1d»d»a>. L Degen. 8 Schnee. 7 Graupel »der Kogel. 9 Dunst »der Ned»! lSichlwcil» weniger als 2 km>. s Gewitter. Temperaiuren: -i- Wärmegrade. — Kittlegradr. Beobachtungen au der LaabesweNenvatte Dresbeu-N. ilio m Eeedüde» 4" e» ZZ "e »r- k M 2 - Zi s? MW 8 L E M LS. 8. ru. n. 74»,L -l-LO 5 Ü2 v O/S SO S2. 8. 9 . ^ 7Ü1.3 72 n 8 o» »-7 LS 8. 1 . »m. 7L3,r -tlt.« 71 n 0« so-rs 8 Kächfl» Temp. d«o aettr. Tag»»: 4- So» Tiefste Temp. der gestr. Nach!: -f- IL,5 Tiefste Temp. am Erdboden: ir,7 L Dorwieg. wolkig, gering» Wegenfch Sonnenlcheindaner am «. S.r »,0 Sld, Niederschlag: — mm Schneeiicfe: — Lnftdrnckoerteiluug. Depression in Auffüllung Nordosteuropa: Zentrum unter 746 Millimeter Finnland: hoher Druck Mittel- und Westeuropa, Sern über 779 Millimeter Frankreich: neue Depression westlich von Island und westlich von Irland. Wetterlage. Da» Zentrum der nordeuropäischen Zyklone liegt heute morgen mit unter 746 Millimeter über Finnland. Die auf ihrer Rückseite eindrlngcnde Kaltluft ruft über dem größten Teil Europa» kräftigen Luftbruckanstieg und Temperalurrückgang hervor. Di« BScncharakter tr> gcndc Bewölkung wechselt außerordentlich rasch und leichte Regen schauer, auch gewitterige Störungen können in dem Bereich« der sehe lebhaften, teils stürmischen Westströmung auftreten. Mit dem Ost wärtsvordringen des über dem westlichen Europa lagernden hohen Drucke» w»rd eine allmähliche Beruhigung der Witterung «tntrete«. Wettervorhersage. Ansangs «och Regenschauer, später wechselud bewölkt, allmählich abflaneude WIvde: Gebirge sehr kühl, Flachland «acht» kühl, tag», über gemäßigt« Temperaturen. Anmerkung: Tie Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetages b!S zum Abend de» folgenden Tage». Allgemeiner Wltternngscharakter der nächste« Tage. Gemäßigte Temperaturen, wechselnde Bewölkung ohne bedeutende Niederschläge. Nachdruck und anb-rweltige Verbreitung dieser Wetternachrichten nur mit Genehmigung der Sächsische» LandeSwetterwarte statthaft. Wasferfla«- der Elve «nd ihrer Zuflüsse. Ka- malk AI». dran Ätim. vurn La un Brand et» N»8 Lell- merik Auiilp Triaden St. Auyu SL. Auyu k> K -l- tö 4- 77 4- l» 4- lv 4- «» 4- so 4- »1 4- 80 4t0S 4- SS 4-tt 4- 8« - 54 - 70 Deklsedern-Damps-Aeinigung Udernimml unter Garantie sür iauberl» und schnellst, Lieferung Damps-Wasch-Ansiatt Max Schütze er lS»7« «chäserftraß» a» Freie Fernsprecher t»»7l " ' ' Hchäserftraß» a» " ' Frei» Abholung kÄ>»W»>»»»>W>W»SÄ gekauft, die im November tn der Wiseschen Galerie zu Neuyork versteigert werben soll. Die kehr schönen, interessan ten alten Stücke bildeten den Hauptbestandteil der Sammlung der Galerie Boralevi. Wise hat dafür, wie der „Kunst- Wanderer" erfährt, 100 000 Dollar bezahlt. — Fünf weitere englische Meister sind dem Ncuyorker Carnegie-Institut von der Witwe des Finanzmanne» Dalzell gestiftet worden, so daß die Gesamtzahl der von Frau Dalzell zum Andenken an ihren Mann diesem Institut übermittelten Werke sich auf zehn beläuft. Die jetzige Schenkung umfaßt HoppnerS „Miß Horne" und „Master John Orde". RaeburnS „John Harvey", Harlow » „Lady voughton" und ein Ktnderbildni» von Hurlstone. — Das Pennsylvania-Museum in Phila- delphia hat einen Brüsseler Gobelin de» Jahres 1810, rin herrliches Exemplar der Frührenaissance, „Die Kreuz abnahme". von der Firma Duveen erworben. Der Preis wird vorläufig verschwiegen. Man hält es sür eine Arbeit nach Vorlage des Albert Claez, von dem sich ein ähnliches Stück bereits in Amerika befindet. Die Firma Duveen hat dem Museum einen gotischen Gobelin TournaiSscher Provenienz, etwa vom Jahre 1478, mit einer Allegorie der Hoffnung als Motiv, zur gleichen Zeit deS Berkauses zum Geschenk gemacht. ß Tagung der Geologsschen Gesellschaft. In Stuttgart findet zurzeit die diesjährige Tagung der Deutschen Geofogt- schen Gesellschaft statt, auf der man vor allem die auf dem Internationalen Geologenkongreß tn Madrid gefaßten Ent schlüsse diskutierte. Bekanntlich sind auf diesem Geologen» konareß die deutschen Geologen wieder in alle wissen schaftlichen Kommissionen ausgenommen worden, in denen sie vor dem Kriege gearbeitet haben. ß Einladung dentscher Krebsforscher nach Amerika. Die American Zocieiv kor ti,e Control ok Cancer «Amerikanische Gesellschaft für Krebsforschung) tn Neuyork veranstaltet im September eine internationale Zusammenkunft, zu der Ein ladungen an die Professoren Ferdinand Blumenthal, Berlin, und Bürich, Hamburg, al» Gäste der Gesellschaft ergingen. -s- Die Handschrift eine» Gedichtes von Hartman« von Ane entdeckt. In dem Städtchen Waidhosen an der Thaya tn Niederösterreich ist von dem Direktor des dortigen Museums. Professor Rauscher, eine neue Handschrift deS Gedichtes „GregortuS ans dem Stein" von Hartmann von Aue entdeck« worben. Die Handschrift bildete die Einbanddecke eine« Gteuerkataster» der ehemaligen Gemeinde Niedertal au» dem Jabre 1646. Die beiden Innenseiten waren mit be schriebenem Papier aus dem 17. Jahrhundert überklebt und dementsprechend noch recht gut lesbar, während die zwei Außenseiten naturgemäß ziemlich abgegriffen waren. f Ungedruckte Werke von Tolstoi. Sämtliche Tolstoi- Manuskripte werden zur Vorbereitung der Mrs 91 Bände ver- anschlagten Gesamtausgabe von einer besonderen Kommission in Moskau geprüft. Unter den Ortgtnalmanuskripten fand man nach der „Autographen-Rundschau" bisher folgende un gedruckte Werke: Die infizierte Familie sein Lustspiel): Die Ehristnacht: Märchen von Warjenka: Jugend-Tagebuch,- Varianten zu Anna Karentna: Krieg und Frieden und Briefe Tolstoi». Das Geburkshaus -es Mozarkschen „Don Juan". Zur guten Stunde, gerade tn den Tagem da die Mozart- Stadt Salzburg den unverwelkltchcn Schöpfungen ihre» großen Sohnes aufs neue vollendete Gestaltung verleiht, wird ihr von einer anderen, mit Mozarts Wirken ruhmvollst ver» knüpften Stätte ein Festgeschenk von seltenem Werte dar gebracht: die St i ft u n g S u r k un d e. nach der die Villa „Bertramka" in Prag, in der einst der Meister an seinem „Don Juan" schuf, durch die Verfügung ihrer letzten Eigen» tümerin tn den Besitz des Salzburger Mozarteums übergeht. Da» einstmals ganz ins Grün der Hügel und Weinberge ein gebettete, in der Prager Vorstadt Koschtr gelegene Landhaus, zu dem heute di« wachsende Großstadt gierig ihre schornstein- bemehrten Arme emporreckt, ist von den unvergänglichsten Klängen Mozartscher Musik umwoben. Bon hier erscholl zuerst der Ruf, der den durch italienische Intrigen aufS bitterste verletzten Meister au» Wien nach der mustkfrohen Molbaustadt sührte. Da» Künftlerpaar Franz und Josefa Duschek. die daS schmucke Landgut ihr eigen nannten und es zu einer Stätte heiterer, künstlerischer Ge selligkeit gemacht hatten, übermittelten dem „schlimmen Wolf gang". wie ihn die lebensfrohe Madame Duschek tn den Tagen ihrer früheren Salzburger Bekanntschaft genannt, den Wunsch der Prager Mozart-Gemetnde, ihn selbst zum Zeugen der Triumphe seiner „Entführung" und seines „Figaro" zu machen. Wenngleich Mozart bei diesem ersten Besuch in Prag als tzsgst des kunstbegeisterten Grafen Johann Thun dort wellte, wo — nach seinen eigenen Worten — damals „nichts anderes gespielt, geblasen, gesungen und gepfiffen wurde als der Figaro", so fand er doch gar oft den Weg aus der Häuser- enge der Stadt ans das linke Flußuser, wo die ..Vcrtramka" von svnnenbcschtcncner Höhe auf das hunberttürmige Prag herabblickte. Als Mozart bann In den glückcrfüllten Herbstwochen deS Jahres 1887, die »u den wenigen sorglos heiteren seiner ManneSsahre zählten, wiederum nach Prag znrllckkehrte, um sein Versprechen einzulöscn, für ein Publikum, das ihn so gut verstünde wie das Prager, eine eigene Oper zu schreiben, da schlug er sein Hauptquartier gleich im Duschekschcn Landhause auf, obwohl ihm von dem durch die Aussicht auf eine neue Mozartsche Oper hochbeglückten Theaterleiter Bondini eine Stadtwohnung zur Verfügung gestellt worden war. Doch noch fehlte« wichtige Partien an der Vertonung des „Don-Juan"- Textes. Hier nun in dem mit alten, schattenspendcttden Bäumen bepflanzten Lustgarten der Billa, in dessen Gebüsche sich weiße Statuetten und blumenerfüllte Urnen schmiegten, wo versteckte Ruheplätze zum Verweilen einluden und ein Ziehbrunnen, sich mitten aus einem Rondell erhebend, mit seinen steinernen Nandplatten dem Meister einen Lieblings-, ausenthalt darbot — da wurden in glücklichsten Schöpfcr- stundcn des „Don Juan" unvergängliche Weisen geboren. Freilich, die Zeiten ungestörter Mutze waren dem Tonschöpser auch in diesem Refugium karg zugemessen. Die schattige Kastanienallee, die von der Stadt zur „Vcrtramka" führte, ward selten leer von stolzen Karossen, stattlichen Reiter- kavalkaden un- lachenden Fußgängern, die alle der gast- sreten Stätte zupilgerten. Kunstbegeisterung und Frohsinn, Musik und tändelndes Spiel kamen hier gleichermaßen zu ihrem Recht, und gar oft eilte Mozart von einer fröhlichen Kegelpartte hinweg zu feiner Oper. War es da ein Wunder, daß der einige Male hinausgeriickte Termin der Erst aufführung des „Don Juan" bedenklich herankam, ohne daß das Werk vollendet gewesen? Sehr anmutig erzählt Alfred Meißner in den nach den Erinnerungen seines Großvaters ausgezeichneten „Rokoko- Bildern" die Entstehungsgeschichte der „Don-Juan"-Ouvcrtüre. die, wenn sie sich vielleicht auch nicht genau so zngetragen, doch gar vortrefflich in diese von perlendem Lachen erfüllte Atmosphäre hincinpaßt. Es war am Vortag der letzten Probe, zwei Tage vor der Aufführung des „Don Juan", als der um seine noch nicht geschriebene Ouvertüre besorgte Direktor Bondini am Spätnachmittag die Gäste der Duschekschcn Billa zum Aufbruch mahnte. Aber Meister Mozart wollte sich gleichfalls den Abziehenden anschließcn, und nur durch List gelang eS, ihn wieder ans Klavier zu locken, wo er dann un barmherzig im Zimmer eingeschlosscn wurde. Mitleidig« Hände reichten ihm auf langen Stäben durchs Fenster Wein, Kuchen und Kerzen für die bevorstehende Arbeitsnacht in die Stube. Und als der Tag anbrach, waren die letzten Takte der Ouvertüre ausgezeichnet. Bon der Schwelle der ..Ber« tramka" ausgehend, begann „Don Juan" seinen StegeSzug durch die Welt.
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