Volltext Seite (XML)
Xr. 4S7 Seile 2 »vrM-ner Tlachrichleu Mittwoch. L. Oktober 1«, Fekdenumn dtt englischen Mritmarlei «WM »e» FloNeimbtemma» - «Mrtlw Rtiuimmg - Schnell« L>«»»». ». OI«o»er. «»l de« ArheltrrpurteUug »urd« um Die»S1„ ciu« Kntfchließnng znr «utzeupolttik «ngeuom, «««. i» de, »«» de, Negtervog die Unterzeichn«»« de» all» «e»ei»<« GchiedSgerichtövertrageS, die A«i«ade de» Flotten« ad kommen» mit Frankreich, die iesorti«, Zurückziehnn« de, dritische« Trnp-e» aus dem Rhei»lande ««d di« »«terzeich» «ung eine» wirksame» AbrüstnngSvertragcS gefordert wird. Die Entschließung wurde von Macdvnald begründet. Die Baldwtn-Regierung habe den Friedensbestrebungcn des Völkerbundes wahrend ihrer ganzen Amtszeit nur Hinder nisse in den Weg gelegt. Immer, wenn die AbrüstungS- srage von ihr erwogen wurde, sei dies unter der Voraus setzung geschehe», dab England sich für den Krieg vorzuberet- ten habe. Das englisch-französische Flottenabkommen stelle keine Vereinbarung zur Förderung -er allgemeinen Ab rüstung dar, sondern beide Negierungen seien sich über ihre Bedürfnisse im stall des Kriege» schlüssig geworden. Die Arbeiterpartei werde bei Wieüerzusammentrttt deS Unter hauses die Veröffentlichung eines Weißbuches verlangen, in dem das Abkommen und der gesamte damit verbundene Meinungsaustausch enthalten sein mußten. Sir Oswald Mosley stellte fest, daß die amerikanische Note den größten Vorwurs enthalte, den jemals ein Land einer anderen Re- gierung gemacht habe. — Kennwort lin betonte, dab die Welt der gleichen Tragödie entgegengehe wie 1V14. Washington MMN SNMickUNg »er Reparationen und der Kriegsschulden Washington, 3. Oktober. Ans eine Anfrage, die auf Poin. careS Rede in Chambery Bezug nahm, wurde heute im Weißen Hause erklärt, Vorschläge, daß die amerikanischen Steuerzahler die deutschen Reparationen bezahlen sollten, seien wiederholt gemacht worben, und würden offenbar auch weiterhin gemacht werden. Amerika lehne derartige Bor. schlüge ab und könne auch keinen Zusammenhang zwischen den Reparationen und den alliierten Kriegsschulden sehen. Diese seien durch Abkommen geregelt, die, biS auf eines, sämtlich ratifiziert worden seien. Der Präsident halte eine wei- ter« DlSkussio« dieser Frage in der Presse für »uh. lo» und betracht« da» Kapitel der alliierten Schulden al» abgeschlossen. Ae Anteckonserrnr billigt dir Segler »erhandlnnm Berlin, 3. Oktober. Nach Schluß der Konferenz de, Reichsregierung mit den Ministerpräsidenten und Vertreter» der Länder wurde eine amtliche Mitteilung herauSgegcbcn, in der es heißt: An den eingehenden Bericht de» Reichs, kanzler», der durch Ausführungen des Staatssekretärs dcl Auswärtige» Amte», v. Schubert, für einige Speztalsragen ergänzt wurde, schloß sich eine Anssprache. Sie ergab völlige U e b e r e t n st i m m u » g in der A»ffass»»g über die Haltung der deutschen Delegation in Genf, die einmütige Billigung fand. Berlin, 2. Oktober. Der Vorstand der Reichstagsfraktion der Deutschen BolkSpartci trat am 3. Oktober zusainincn. um sich mit Rücksicht auf die Sitzung dev Auswärtigen Aus- schusseS am 8. Oktober über die in Genf geschaffene Lag« auSzusprechcn. Im übrige» faßte er z« der Stahl, brlmfrage den bereits veröffentlichten Beschluß. Bericht Betand- Ober die anhenwltttiche La« Paris. 2. Oktober. Im Ministcrrat vom Dienstag, vormittag erstattete Außenminister vriand einen Bericht über die außenpolitische Lage. Obwohl die amtliche Verlaut, barung sich Uber nähere Einzelheiten auSschweigt, darf an. genommen werden, daß im Vordergründe die durch die Ab. lehnung de» englisch - französischen Flottenkompro. misse» durch Washington geschaffene Lage stand. Auch dir strage der Rheinlandräumung und der Repara- ttonSverhandlungen dürfte eine gewisse Rolle ge. spielt haben. Nach dem „TempS" soll sich der heutige Ministcrrat mit großer Mehrheit für die Veröffentlichung deS bisher geheim, gehaltenen englisch-französischen Flottenabkommens aus- gesprochen haben. Aufhebung des Aufmarsch-erbetes Doch sozialdemokratische Kundgebung ln Wiener-Neustadt üben zunächst leicht, einfach und unterhaltend, di« Avanguar» dlstt praktisch und militärisch in Fechten. Reiten. Wandern. Leichtathletik. Rudern, Schneeschuhlausen. Neben der Bor» bereitnng der in ihre» eigenen Reihen Organisierten hat die Opera Nationale Valilla auch die gleichgerichtete Erziehungs arbeit in den allgemeine» Schule» übernommen, und «ine vom Duce kürzlich eingeweihte Art Akademie sorgt für die Ausbildung und den Ersatz der benötigten Lehrkräfte. Da neben betreut die Organisation ihr« Zöglinge auch außer halb der Schule und sorgt in allen Einzelheiten sür ihre Znknnft. Ferienkolonien an der De«, auf dem Lande, im Gebirge vermitteln den Stadtkindern das freie Leben in Luft und Lonne, eigene Aerzte überwachen ihre Gesundheit, für geistige Anregung sorge» Unterhaltungszirkel. Lesesäle, Ver sammlungsräume. Büchereien und Kuliurkurfe. Die Baltlla ist eS wieder, die ihren Angehörigen bei Eignung den Auf- stieg zu Hochschulen, Universitäten, Konservatorien und Akademien eröffnet und vermittelt. Und auch bet de» anderen wird von frühester Zeit an schon der späteren be ruflichen Tätigkeit vorgearbeitet. Nicht nur in den eigent lichen Verusosortbilöniigoschulen, sondern auch in eigener Regie. So wurde» landwirtschaftliche Versuchsfelder und Gürten sür die Bauer» beschälst und Matrvsenabtetlnngen i» den großen Hafenstädten errichtet, um Seefahrer auözu- bilden. Besondere Kurse sorgen für den stllegernachwuchS, und andere bereiten Techniker aller Art sür ihren Beruf vor. Bei alledem wird auch auf die religiöse Er ziehung Wert gelegt. Jede Jngendlegion hat ihren Geist lichen, jeden Sonntag besuche» Balilla und Avangnardisti die Kirche, und an allen kirchlichen Feiern nehmen sie gemein- sam teil. In diesem faschistischen RhhthmnS wird der Knabe zum Jüngling und lritt dann im 18. Lebensjahre nach der Musterung in die Rethen der freiwilligen Miliz zur Siche- rung der Nation ein. Wie im alten Rom die Jünglinge zum Zeichen ihrer Mannwerdung dt« Toga anlegten, so nehmen Mussolinis .neue Italiener" an diesem Tage daS Gewehr in die Hand als Sumbol der Wehrhaftigkeit. I» dieser großen Schmiede hofft der Faschismus die junge Generation zu einem Geschlecht zn schweißen, dem die Fort setzung der geschichtlichen Verwirklichnng seiner StaatSaus- safsung wohl anverlrant werde» kann. Daß diese Art der Jugenderziehung auch unserem Wesen nicht fremd ist, zeigt der Drang der deutschen Jugend zum bündischen Leben in allen politischen Lagern. In de» nationalen Verbänden, im Reichsbanner, sogar in Nvtsroiit, überall tritt, wenn auch in entgegengesetzter Richtung, dle Neigung zur Organisation zutage, die Freude an sportlicher und militärischer Betätigung, der Hang zu freiwilliger Diszi plin im Dienste einer Idee. Mit gleicher Begeisterung sucht die nationale Jugend das Vaterland mit der Seele und huldigt ein irregesnhrtes Jnternationaltstenheer dem Ge danken des Klassenkainpfes. Was könnte aus Deutschland werden, wenn es einem überragenden Führer gelänge, auch diese zersplitterten Energien zn sammeln und sie urnzu- schmieden für die gemeinsame Arbeit an der deutschen Zukunft! lim das Fortbestehen »er Technischen RoWse (Drahtmeldung unserer Berliner S-ch r l s t l e i t u n g> Berlin, 3. Oktober. Die Leituna der Technischen Not- Hilfe hat sich nach der Entscheidung des ReichstnnenmintsterS Über die Einstellung der Reichssubventionen mit einer Reihe von anderen Stellen in Verbindung gesetzt, um ein Fort bestehen der Organisation zu erreichen. Wie verlautet, hat die bayrische Negierung zngcsagt, eine jährliche Unter stützung von 600 000 Mk. zur Verfügung zu stellen, selbst verständlich nur für den Einsatz der Nothilfe innerhalb Bayerns. Auch mit industriellen Spitzenverbän den verhandelt die T. N. und es verlautet, daß diese Ver handlungen unmittelbar vor dem Abschluß stehen. Raffiniertes Manöver Schnei-s Berlin, 3. Oktober. Der Verteidiger deS in der KriegS- anlcihc-Affärc verhafteten Schneid hat sich nach Paris be geben, um dort Maßnahmen für die Freilassung feines Man danten zn ergreifen. Inzwischen ist bereits von den deutschen Strafbehörden in Paris ein AnSlieserungSbegchren beantragt worden, dem aber gewisse Schwierigkeiten tm Wege stehen, weil Schneid geborener Oesterreichcr ist. Schneid hat selbst, um die Schwierigkeiten der Auslieferung zu erhöhen, ein äußerst geschicktes Manöver gemacht. Seine Fest nahme in Paris ist nämlich nicht direkt wegen der KrlegS- anlciheschiebnngen in Deutschland erfolgt, sondern wegen Kreditbelrugs, da er in Paris für sein Pariser LuxnSunter- nebmen große Einkäufe gemach» hat und dte Kaufbcträge schuldig blieb. ES ist durchaus möglich, daß Schneid einen seiner Gläubiger nun veranlaßt hat, ihm den Freundschafts dienst der Verhaftung wegen dtcfcr Sache zu leisten, damit die Auslieferung nach Deutschland durch diesen Schachzug hintertriebcn werden kann. Die französischen Behörden müßten ihn nämlich wieder freilassen, wenn seitens der Gläubiger der Antrag auf Haftentlassung zurückgezogen würde, und seitens der Franzosen würde dann nur eine Abschiebung Schneids nach seiner Heimat Oesterreich erfolgen. Wie«, 2. Oktober. Wie verlautet, haben die Be, sprechunge» innerhalb der «iederösterrcichischen Landcsrcgie» rnug znr Aushebung de» Verbotes de» sozialdemo« kritischen Aufmarsches in Wiener-Neustadt geführt. Die Ber« Handlungen wegen Festsetzung einer Abgrenznngölinie sür die beiden Aufmärsche dauern fort. In Aebercinftimmung mit de« Willen der Veranstalter beider Kundgebungen ist man in leitenden Kreisen der politischen Parteien und in der Negierung voller Zuversicht, daß die Kundgebungen ohne Zwischenfall verlaufen werden. — Wie amtlich bckanntgcgebcn wird, hat der Landeshauptmann die bereits gemeldete Anfhcbung deS Verbots deS sozialistischen Arbeiter» tage» in Wiencr»Neustadt an die Bedingung geknüpft, baß morgen eine Einig««« bezüglich der reibungslosen Durch führung der sür den 7. Oktober geplanten beide« Veranstal tungen -nstandckommt. Dieser Tage wurde in Wiener-Neustadt ein Mann von der Wiener-Ncustädter Polizei verhaftet, der tm Verdacht stand, sür den 7. Oktober dem Repu blikanischen Schutzbund Waffen verkauft zu haben. Der Mann wurde dem Kreisgericht zugeführt. Im Verlaufe des Verhörs bekannte sich ber Verhaftete offen als Sozialdemokrat und gestand auch, tn der Umgebung von Wiener-Neustadt IVO Revolver verkauft zu haben. Wirtschaftsverhantlungen mit Men Berlin, 2. Oktober. Seit gestern finden in Berlin wiederum deutsch-österreichische Handelsvertragöverhandlungen statt. Die letzten Verhandlungen im Juni, zu denen eine deutsche Delegation nach Wien reiste, sind bekanntlich steckcngeblteben. Zu den neuen Verhandlungen ist eine österreichische Kom mission unter Führung des Sektionöchefs Schiller in Berlin etngetrosfen. Auf deutscher Seite werden die Ver- Handlungen von Gchclmrat Windel vom Auswärtigen Amt geführt. Gegenstand der Erörterungen sind vornehmlich dte Zolltartfwünsche der beiden Parteien neben Text- und Ncdakttonsfragen, die sich auf den Handelsvertrag von 1S2Ü beziehen. Dt» Dauer ber Berliner Verhandlungen läßt sich noch nicht abschätzen. Meder ein gestürzter roter Götze Berlin, 3. Okt. Nachdem am 27. September Thälmann seiner Funktionen tn der K P D. entkleidet worden, ist, ist eine» Tag darauf, wie heute der „Vorwärts" berichtet, in Breme» der Kommuntstenftthrer Osterloh aus der Partei ausge- schlossen worden. Osterloh war der erste Mann an der Spitze der Kommunistenpartet tn Bremen. Seit der Revolution stand er immer tm Vordergrund der kommunistischen Be- wegung und war jahrelang der 1. Fraktionsvorsitzenbe der kommunistischen BUrgerschaftSfraktfon tm Bremischen Senat. Dieser Funktionen ist er nun „wegen parteischäbigen, den Verhaltens" enthoben worden. Die K. P. D. wollte, wie «S tn ber Mitteilung des „Vorwärts" heißt, ihrer Mit- gliebschaft dt« wahren Gründe des Ausschlusses des lang- jährigen Parteisekretärs verschweigen. Das Unglück wollte aber, daß am nächsten Tage der sozialdemokratischen „Bremer Volkszeitung" ein Gehcnnrundschreiben der Be zirksleitung in die Hände fiel, das ein Kommentar für die Parteifunktionäre zu dem lakonischen Ansschlußbeschluß sein sollte. Der letzte Satz des Rundfchreibens ist der ausschlag gebend«. Der Bezirksleiter und straktionssührcr der K.P.D, Osterloh, hat Parteigclder unterschlage» «nd «it Hilfe dieser Gelder ein flotte» Lehen geführt. Strafverfahren geyen Thälmann Berlin, 2. Oktober. Nach einer Meldung aus Hamburg hat dle Staatsanwaltschaft Hamburg wegen ber zu ihrer Kenntnis gelangten Unterschlagungen und Betrügereien in der Kommunistischen Partei das Verfahren gegen Thal- mann und drei Genossen eingelettct. Thälmann hat sich, wie bereit» gemeldet, zurzeit in Moskau vor dem Unter- suchungSauSschuß ber Komintern zu verantworten. ES wird ihm vorgeworfen, von den Unterschlagungen deS Hamburger Genossen Wttthöft gewußt zu haben, ohne die zuständige» Partetstellen daraus aufmerksam zu machen. Srvße Schiebungen eines Fabrtk»srekt«rS Berlin, 2. Okt. Dte Zahlungseinstellung bet der Chemischen Fabrik Johannisthal G. m. b. H., einem der größten chemischen Werke, das mit der Mansfeldischen MetallhandelSgesellschast in engster Geschäftsverbindung ge standen hat, hat eine überraschende Ansklärung gefunden. Der alleinige Geschäftsführer des Werkes, Dr. Friedrich Greifs aus Westend. soll umfangreiche Urkunden fälschungen und Betrügereien begangen haben. Er hat bet dem Bankhaus Gtldemctster L Co. einen Kredit von über drei Millionen Mark dadurch erhalten, daß er Bürg schaften der Mansfeldischen Metallhandels-A.-G. vorgelegt hat. Diese Schreiben hat er selbst hergestellt und mit gefälsch ten Unterschriften der Direktoren versehen. Dte Brief bogen hat er sich wahrscheinlich durch Zusammenarbeiten mit ungetreuen Angestellten zu verschafsen gewußt. Außerdem sollen noch andere Gläubiaer um mehrere Mil lionen aeschädigt worden sein. Diese Angelegenheit ist bereits zum G'genstand eines Ermittlungsverfahrens gegen Dr. Greifs bei der Staatsanwaltschaft gemacht worden. Dr. Greifs soll ans kehr großem Fuße gelebt haben, mehrere Grundstücke, Antos und eine luxuriöse Villa in Westend besitze,:. WiedernMmms ber dänischen Privatbank Rücktritt deS dänischen Handelsminister» Kopenhagen, 3. Okt. Tie Rekonstruktion der Privatbank ist gesichert. Am Dienstag ist endgültig beschlossen worden, bas Bankhaus Mittwoch früh wieder zu öffnen. Dte Ost- asta tische Company hat sich bcreiterklärt, an der Wiederaufrichtung der Aarhiiser Oelfabrik mit einem Betrage von 3 Millionen Kronen tctlznnehmcn. Eine schwedische Finanzgruppe hat zur Sanierung der Privatbank 111 Mil lionen Kronen znr Versiignng gestellt. Wettere 5 Millionen Kronen sollen dänische Banken, vermutlich in Berbindung mit englischen und amcrilaniichen Finanzilistituten sicherstellen. Dte LcmdmannSbank in Tvndcrn, die HadcrSlcbener Bank und dte Volksbank für Alien haben beschlossen, sich mit ins gesamt äonoo Kronen an dem neuen Aktienkapital der Privat bank zu beteiligen. HandclSmintster Slebsager hat heute sein RücktrtttS- gesuch eingerctcht. BiS aus weiteres wird ber Staatsminister die Geschäfte deS HandcSmtnistcrtumS führen. Zwei neue Verhaftungen durch die Defahungsbehöröv Bon Marokkaner« mißhandelt «nd in» Gefängnis geworfen La « » a «. 2. Oktober. In »a» französtsche Untersuchung», gefängni» i» Landa« ist anßer de« Jugendliche« da» Dienst mädchen Grte« an» Kaifer»la«tern eiugeliesert worden. DaS Mädchen wnrde vor einiger Zeit von Marokkaner» «nd Aaamite« schwer mißhandelt «nd von der sranzöfische« Be« satznngSbchSrde «nter der Anschuldigung verhaftet, de« Vorfall erfunden z« habe», obwohl die sranzöfische BesatznugSstelle selbst zugegeben hat, baß ei« NoheitSdelikt der farbige« Franzose« „»liege. Die Srie« war bisher tm franzöfischen Gefängnis in SaiserSlanter« «ntergebracht. Landa«. 2. Oktober. Die Ermittlungen über dt« von der französischen vesatzunaSüehörde erfolgte Verhaftung von drei Jugendlichen, die in da» französische Militärgefängnis in Landau etngeliefert worben sind, haben ergeben, daß «S sich bet den Verhafteten um den 14 Jahre alten Schlosserlehrling Zauner, den 16 Jahr« alten Dachdeckrrlehrling Lttttgh und den 16 Jahre alten Dachdeckerlehrltng Georg Schäfer, sämtlich au» Worm», handelt. Sie werden von der franzö- fischen BesatzungSbehörbe beschuldigt, tn dte Wohnung eines französischen Osftzier» «n WormS etngebrochen und einen Dienstrevolver entwendet zu haben. An diesem Einbruch soll auch der 16 Jahre alte Dachdeckerlehrling Trautmann aus Worm» beteiligt gewesen sein. Da Trautmann sich durch einen Schuß au» einem Tesching verletzte, ist er erst Montag von einem französischen Gendarmen ebensall» tn da» französisch« Untersuchungsgefängnis nach Landau ein- geliefert worben, während die Einlteferung der drei anderen Jugendlichen bereits am 24. September erfolgt ist. Wie noch mitgetetlt wird, werden die vier jungen Leute vom Noten Kreuz betraut. Von deutscher Sette ist ihnen eine Ber- tetdigung betgegcben worden. Der Reichskanzler hat über ihre Behandlung einen eingehenden Bericht ang«. fordert. Ausschreitungen in Graz Graz, 2. Oktober. Nach einer Mitteilung der Polizei- dircktion haben auf ber Eggenberger Linie streikende Arbeiter der Grazer Waggonfabrik di« Straßenbahnschten durch Eisen- stücke verlegt» so daß ein Triebwagen mit Beiwagen die Stelle nicht passieren konnte. Die Menge benutzte diese Gelegenheit und warf Bierflaschen, Steine und schwer« Eisen stücke gegen den dlchtbesetzten Straßen bahn zug. Der Motorführer sank, von GlaSsplittern über- sät, vornüber zusammen, ein Beamter der berittenen Wache wurde tm Gesicht verletzt, einem Fahrgast wurde die Stirn aber burchgetrennt. Die dte Wagen begleitenden Wache- beamten schritten energisch ein und e» gelang dann, durch rasche Abfahrt dte Fahrgäste außer Gefahr zu bringen. Schum Explosiv» in Bulgarien Budapest, 2. Oktober. Nach einer Privatmclbnng de» „Pester Lloyd" au» Sofia hat sich heute im Bergwerk Alta Tepe tn der Nähe von Phtlippopcl eine schwere Explosion ereignet, dte auch tn der Stabt Philtppopel wahrgenommcn wurde und dort eine große Panik hcrvorgerufen hat, da von der Gewalt der Explosion hochgeschleuderte Steine bi- tn die Straßen flogen, wo eine Frau und ein Kind getötet uno mehrere Personen verwundet wurden. Dte Explosion» über deren Umfang und Ursache bt» jetzt keine Nachrichten vorltegen, wird mtt ber großen Hitze in Verbindung gebracht, die seit einigen Tagen in Bulgarien herrscht. lW.T.B.j c^irnirix