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-S.Sichrstzmg. -SG 11. Juni ISS- LradlanIchrMr »echeich««» Aernl»«»«- S-mmelnum«» «S2»1 Dur für Dachli-Iprüch«: 20011. Gegründet 1838 Bezugs.Gebühr L5 A'-' Dt» lipallia« L mm breit, Zelle 7,— w., aukerbalb Sachsen» S,— Di. Samllien» aiu»ia»n, Anzeiaen unterstellen, und Moununnrmartll, Iivo»!>« An. unk Der. «»IlgblgekE Preise. llüu!« dt, Z«ile 5,— M. vorzugbplätze laut Tarit. Auiwürtia» AustrS«« gegen v«rau»de»ak>ung. Stnjelnummer I.SÜ M., Sonntag,au»gad, r,— W. SchnMeitun, und ZZauvt,eichtUt»ll«8«: M«t«rNr»tz, S»/chv. Dnuk u. D«1»g von klepsch « »«ich«« in Nr»»». V»ftIchech.Aonlo 10SS »»«»«>. Nachdruck nur mtt deutlicher Vuellenangade «^Dresdner Nachr."» »ulllssig. - Ilnveriangt, Schriftstück« werden nicht aufdewadri. I^rsnsporlsbis Norrie >n Sobrn!»8««ia»n unct Seiü — s.vorruglo f^abrikstv Pronisttisus-SLskoelisi» uncl i^«rcls sslonsn kroeketts Usekiolger,L" Orsscisn-X., Düpkseste»S« S, 13, IS nenivi/^i» senui.2. Veraspreckvr! Komm«nck>tgs»sllsesl«kl verokpreeder: IE«, l«m. I«»8 Hg Kvtievldsi'g»»»« lg b^rnverkekrroscx 83m1>.bsnltmSöigen6v3eksNs. finsnriellevsrstung Sut« vllelisr »uelit ru kaut«n I.exülOliviilllleMü.ll'iMW sou ie iMäere. dercuxters grellere k-rscbt«er!i« SuekIisnrXIung Uott. Settrsllmllllvr S»u«»n»e », »-«rnruf IS»«« 26 A°-s- klegante, «eisegepück §^L§Ot1 MkÜlLV Feinste trüerwaren 26 Der Mitzersolg -er Anleiheverhan-lungen. Vertagung -er Anleihekonferenz. Auch die kleine Anleih« gescheitert. Paris, 8. Juni. tHavas.s Der internationale Au- leiheausschus, trat nachmittags Zusammen und kam zu der Schlußfolgerung, das, unter deu gegenwärtige« Verhält nissen kein Beschluß über die Älusgaöe einer interuationalen Anleihe gefaßt werde» könuc, durch die ei» Teil der von Deutschland zu zahlenden Rcparationssnmme gedeckt wer den sollte. Infolgedessen beschlos, der Auaschnß, sich aus drei Monate zu vertagen und dann die Beratung dieser Frage wieder ansznnchmcn. lW. T. B.i Berlin, 19. 0"»!. Eine amtliche Nachricht über den Be schluß des Anleihekomitces in Paris lag hier vis mittag noch nicht vor. Es besteht aber fein Zweifel, das; znnächst leine Anleihe, ivedcr eine große, noch eine kleine be schlossen worden ist. Eine Bcgründnng des Beschlusses »ins, aber erst vorlicgcn, ehe ei» abschließendes Urteil möglich ist. Die Folgerungen, die sich aus dem Richtznstande komme« einer Anleihe ergebe», sind schon ln der seinerzeit mitgetcilien deutschen Antwort an die Reparattonskom Mission b?kaiurtgegeben worden. Reichskanzler Dr. Wirth und der Minister des Auswärtige», Rathena», treffen Montag abend oder Dienstag früh wieder in Berlin ein — Ministe» Hermes kehrt morgen von seinem Urlaub hierher zurück —, und dann werden die Regie rungsberakiingen über die neue Lage beginnen, die sich gewis, auch aus den Punkt erstrecken werden, ob die von uns zum :X«. Juni ver sprochenen Finanzrcsor m Vorschlag e überhaupt «och ausgearbeitel werden wllen Dazu ist es notig, ;n wisse», ob es «ich bei», Bcichlus, des Auleiheausschuües tat sächlich nur um einen befristeten Aufschub der Auleibever Handlungen oder um ein bloß verschleiertes scheitern der Anleiheidee hairdelt. Doch noch bestimmle Vorschläge -es Anlerheausschusses? Tendenziöse Mache der Hanasagcntur. Berlin, l 9. Juni. Sie die „B. Z." zu berichten weiß, habe.die Havasmeidung den Eindruck erwecken wollen, daß der Morgan-AuSschuß sich schon endgültig vertagt stabe. Die Havasmeldnng wird deshalb vielleicht noch zu sehr ernsten Erörterungen und Untersuchungen führen. Jedenfalls schienen bestimmte Borschläge der Bankiers br- vorzusteheu. Wahrscheinlich wird der Ausschuß heule ein genaues Anleiheprogramm mit ausführlichen Bedingungen an die Reparationskommisston. d. h. an die Regierungen übermitteln und dann deren Entscheidungen abwartcu. Rur diese würden deu Termin von drei Monaten verständlich erschein:,« lassen. Fm übrigen begründet die „B. Z." die notwendige Zurückhaltung mit den Kvnseguenzen der unterbrochenen Anleiheberatungen, die Deutschland sehr reiflich zu er wägen habe. Das Moratorium, schreibt die „B. Z.", ist uns allerdings bis Ende zugesichcrt. Wir haben alio in diesen» Jahre nur noch etwa gö>> Millionen Gvldmart an Barzahlungen zu entrichten, aber bezüglich unserer inneren Finanzgebahrung haben wir die Gewährung einer Anleihe zur Bedingung für die Einschrüntung unseres Papiergellmmlaufes gemacht. Augenblicklich ist die Anleihe, deren Erträgnis wir ohnedies nicht vor Januar erhalten hätten, wenn sie schon heute bewilligt worden wäre, in un absehbare Ferne entrückt. Wir können uns daher vorläusig nicht an das Bcrsprcchcu der Finauzkousolidierung ge bunden erachten, da cs inzwischen klar geworden ist, daß Frankreich die Anlcihencrhandlungcu absichtlich sabotiert hat, um sich wieder Lanktionswegc zu össue». So wird dieser unser Rechlsstaudp.nlkl mit besonders klarer Festigkeit und Sorgfalt entwickelt werden müssen. Einberufung -es Dolschafkerrals. «Eigner Trahtberichl der „D r e s d n. A a ch r i ch t c »".» Paris, tl>. Juni. Der Gcsandtenrat ist plötzlich zn einer Sitzung cinberuscn worden, die mehrere Tage in An spruch nehmen wird. Die Ursache wird aus das negative ^Ergebnis der A n l e i h e b e s p r c ch » n g c » zurttck- gesiihrt, wodnrch dir ganze Eiuschädigungssrage auks neue in Gefahr geraten ist. Fn dem Bericht der Finanziers wird deutlich nachgewiesen, daß ans der (tzrunolage der jetzigen Entichädignngsforderungen für Deutschland kein Aredit zn beschassen sei. Fn den Borschlägc», welche die Finanziers machen, heißt es, daß die Beratungen erst sort- aesetzt werden könne,>. wenn die gesamte Entschädigungs summe lestgeftellt ist und sich in den Grenze.« der de» «scheu Zahlungsfähigkeit bewegt. Die Mit teilung hat in Paris so beunruhigt, daß sofort Berhaud- lungcn zwischen den Äabinctten von Paris. London nnd Rom cingcleitet worden sind. Das Resultat dieser Bo, Hand lungen ist gewesen, daß der Gesandten,a« unverzüglich nach Paris znsamwenbcrvseu wurde, während die alliierten sach verständigen, welche die juristische Leite des Bcrsailler Ver trages seinerzeit untersucht haben, zn einer P r ü s n v g der Vertragsbestimmungen nach Paris bcrusc« wurden. Lie habe», bereits im Außenministcrium mit den Be sprechungen begonnen. Wie von englischer Leite mitgctcilt wird, handelt es sich um die Frage, ob der Versailler Ver trag, soweit die Entschädigungsbcjtimmnngen ein Hindernis für seine Durchführung bilden, abgeändert werden kann. Ausdehnung -er Sandelskreüile statt Anleihe. Paris. 1v. Fu»i. Die Morgenblättcr bestätigen in mehr oder weniger bestimmter Form, daß der Aiilctlieansscnuß beute mittag seine Arbeiten abschließen und sich, ohne seine Ausgabe als vollendet zu betrachten, formell auf drei Monate vertagen werde. Der „Petit Pnrisien" erklärt, unter de» gegenwärtigen Umständen sei eine große inter nationale Anleihe, durch die die Reparativnsfrage in ihrem gesamten Umsange geregelt werde, tanin möglich. Ter Ausschuß werde einer Anzahl von Vorschlägen hinsichtlich der Lasten Deutschlands und wohl auch hinsichtlich der inter alliierten Lchulden machen, obwohl er für die Prüfung dieser Lchulden nicht zuständig sei. Vor allem aber werde er daraus Hinweise», wie wichtig für die Entrichtung der nächsten deutschen Teilzahlungen die sofortige Besse rung der deutschen Finanzlage sei. Fu dieser Beziehung werde der Ausschuß wenn nicht eine kleine An leihe. so doch wenigstens eine Ansdehuung der Han delskredite anrate», die Deutschland von reichen Län dern gewährt werden könnten. «W. T. B i Die Selbstherrttchkeit -er Aheinlan--- kommiffion. Sökn. 1l>. Fnni. Ta» Wirlschastskomitcc der Fnter- »üiierteu Rheinlaudkommissiou hat vor kurze«, ohne die beteiligten deutschen Fndustrie» nnd Fachkreise zu befrage», Aussuhrmindc st preise für Kohlen festgesetzt, die um L!» Prozent unter den Aussuhrmiudcstpreiscu liegen, die von der dctr. deutschen Anafuhrindustric und dem Aus fuhrhandel beschlossen wurden. Diese Maßnahme ist ein schwerer widerrechtlicher Eingriss in die innere deutsche Wirtschaft, gegen den bereits energisch Protest ein gelegt worden ist. Würde ein solches Verfahre« wider spruchslos hiugcuommeu, so könnte cs in kurzem dahin- kommcu, daß die gesamte Fndustrie de» besetzten Gebietes hinsichtlich der Festsetzung ihrer Aussuh» Mindestpreise vom Wirtschastakomitec der Fntcralliierten Rheinlandkommission kommandiert würde. Die Festsetzung von Ansfuhrmindest- »reise« ist lediglich Sache der beteiligten »reise von Anö- fnhrindnstrielleu nnd Aussnhrhandel. Heber 20 Milliarden Rcichseiunahmen im April. Berlin, 10. Juni. lieber die Rclchsei n n a h m e n im ersten Mo,rat sApril) des Finanziahres UM liegt eine llebersicht vvr, ,mch der die Gesamteinnahmen aus deu znlausonden Besitz und BcrkehrSsteuern im Mvnat April sich auf rund Milliarden beliefen. Davon entfallen n. a. auf die Einkommensteuer rund 1,8 Milliarden, auf die Umsatzsteuer rund 2,st Milliarde». Der Ertrag der ci»- maltgen Steuer beläntt sich aus 18!« Millionen. Die Ein nahmen aus de» Böllen und Verbrauchssteuern betragen insgesamt Milliarde» Marl. Davon entfalle» ans die «'Me riuih 7A> Millionen, aus die Kvhlenstenrr Mst Mil- linnen, auf die Tabaksteuer >»»d stlll Millionen, auf das Sranntwcininonl'pol rund 1 Milliarde. Au svnstigcu Eiu- nahmen wurden erzielt gegen 878 Millionen Mark. Die Einnahmen der Reichspost- nnd Telegraphenvermaltung be laufen sich ans rund 1,st Milliarde Mart upd die der Reickis- Etsenbahnverwaltung auf rund u Milliarden. Das er gib t e i n e G e s a in t e i n n a h m e i m A p r i l » o n ü b e r 2 u Milliarden. Wenn die Einnahmen des Reiches auch in de« weitere« Monaten des Rechnungsjahres 18SS in gleicher Weise eingehcn, so läßt sich Voraussagen, daß der Voranschlag für das Rechnungsjahr 18LL überschritten wer den wird. Die schwebende Schuld des Reiches wird am »1. Mai 1»rs mit rund Ml Milliarden ansgewieseu. Die nächste Sitzung des Aeichsiage» ist ans den 1,1. d. M. anberaumt worden. Da eine Rcpara- tivnsdebatte an diesem Tage noch nicht stattfindet, wird die Interpellation über die Zerstörung rheinischer E isenbahnba u te n zur Besprechung gelangen. Fn den nächsten Sitzungen sollen Zivangsanleibc, Getreideuinlage- gcsetz und Rcichsjiigeiidwohlsahrtsgcsetz beraten werden. -Äbernons Altcklnltsabfichlen. London, 8. Juni. Heute waren Gerüchte im Umlauf, daß der englische Botschafter in Berlin Lord d Abcrnvn, der sich im Augenblick iu London befindet, nicht nach Deutsch land zurückkelircn werde. Das Blatt „Star" erllärl, daß heute abend d Abernon sich in London aufhalte, um im eng lischen Auswärtigen Amte die Reparativnsfrage zu besprechen und vor allen Dingen dir Vorschläge der Bankier- lonsercnz und die Frage der internationalen Anleihe zu prüfen, ttebcr die Gerüchte vom Rücktritt des Vvtschasters schreibt das Blatt, daß d'Abrrnou nicht dauernd dem diplo matischen KorpS angehörcn wolle, und den Botschafterposten in Berlin nur für eine beschränkte Zeit an genommen habe, die den« Ablauf nahe sei, Das Aronprinzenbuch un- seine Kritik Es ist ebenso natürlich wie berechtigt, daß ein Mensch, der bestimmt war. die Geschicke eines großen Reiches zu leiten, und der jetzt, in der Blüte der Fahre aus seiner Bahn geworfen, unter den tüimnerlichsteil Verhältnisse» ans der verlassenen holländischen Fnsel Fähr um Fahr seines besten Mannesaltcrs nutz und tatenlos verrinnen sieht, zur Feder greift und sich alles von der Leele ichreib!, was ihn bedrückt. Roch dazu, wenn er so unendlich viel zn sagen hat, was ivir hören müssen, wenn er Zusammen hänge anfdecken tann, die bislang noch unklar waren, wenn er das Zerrbild zerstören kann, das feindliche Auslandshctzc und innere Revvlntionsprvpaganda von ihm gczeiainet haben. Und wenn ans der einsamen nnd wellabgeschiedenen Insel die Winteincbel brauen, die Lturmsluten tvsen, wenn die Petrvleuiniampc rußt, dann ist es begreiflich, daß die Gcdaiiten, wohl meist die plagenden, znrückgehe» in die Zeit, als das Lehen noch einen Fnhalt hatte, das; er die Lande anlcgt nnd die Lckckacken abwi-it. Fsl dann diese Avrechilimg noch mit einer derartige» Wahrhastigleit vor- genommen, wie sie ans jeder Leite, jeder Zeile der bei tzotla erschienenen nnd von Karl Rosner hcrausgegebenen „Erinnerungen" des Kronprinzen sprich!, dann wird das Buch zu einem Beleuntnis nicht nur politischer Art, sondern auch zu einem Ansdecken seiner Gedankenwelt, seines Heranreiscns zur Persönlichkeit, zu einem Betenntnis voll einer Ehrlichkeit und LFsciihei,, die oft verblüfft, nie aber enttäuschl, sondern imbedingl für den Lchreiber cinnimmt. Fn erster Linie ist es natürlich ein politisches Beteuni- nis, und darum ist cs nicht verwunderlich, daß sich die Parteiilitik »der das Wer! gestürzt hat; leider auch oft. ohne die Lachlichteit genügend zu wahren. Bei den Sozia listen nimmt das natürlich nicht mnnder. Lie möge» über Veit von ihnen Vertriebenen und Ausgestoßenen spotten, der sich „die Feder irgend eines lehr mittelmäßigen Roman- schreibers geliehen hat, um in höchst sensationeller Aus machung ans lonalc Tränendrüsen zn wirten", sie mögen in diesem Bcscniltniswcrt mit ihrem geringen Verständnis für ehrliches Empsindcn, däs außerhalb ihres Begrijssner- mögens liegt, eine Anpreisung als künftigen Monarchen erblicken. Das spricht nur gegen sie; denn auch eine große Zahl ihrer Anhänger würde zweifellos anders urteilen, wen» sie das Buch unmittelbar aus sich wirken ließen. Anders die Demokraten. Wie sie das Buch auslegen, müßte der Kronprinz mit seiner Ltcllungnahmc sür die englische Verfassung und seinen Onkel Eduard LII., mit seiner Ab kehr »vn der Monarchie-Auffassung des Kaisers einer der Ihren kein. Aber das Buch stammt von einem Kronprinzen, cs riecht nach Monarchie, und so stempelt das „Berliner Tageblatt" die „Erinnerungen" zn einem Tendenzwerk, in das „ein kluger politischer Beurteiler hineingeblickt und eine sorgfältige Retusche vorgenommen hat", zn „Ver sprechungen des Kronprätendenten", mit der lliiteiabsicht, die ehrlichen Ansichten des Wicringer Lcvreil'ers in Zweifel zu ziehen. Der anerkannte flüssige Stil, der jede» Leser mit reißt, wird zum „Gartenlauben-Ltil", und die offene Dar legung der Wesciisverschiedenheit des Kronprinzc» gegen über dem Kaiser, die auertcuilenöivertc Kritik des „Lhstcms des Dritten", deu der Kaiser nicht nur zwischen sich und seine Staatsmänner, sondern auch seine Kinder schob, soll ,1>einlich" wirten. Aber gerade diese Kritik, die der Kaiser doch sicher vorher gelesen hat, stellt nicht nur dem Charak ter des Kaisers, sondern auch der Wahrheitsliebe des Kron prinzen ein ehrenvolles Zeugnis aus, um so mehr, als er gleichzeitig ein ebenso klares Bild von der edlen und übcr- zeugungsvolle» Veranlagung seines Vaters zeichnet, als er seinen Vater gegen die ungeheuerlichen Angrilsc und Ver leumdungen der Rachnvvemberzcit in Schutz nimmt. Trotz dieser Ausstellungen aber glaubt das Blatt, den Kron prinzen vvr den verfahrenen demvtratijchcn Partcikarren spannen zu können, da er „hoffentlich für immer" mit den Angriffen gegen die „Flaumacher" und mit der ..Dolchstoß legende" aufgeräumt hat. Das Gegenteil ist der Fall. Zwar hat der Kronprinz schon frühzeitig in Denkschrijten auf die Grenzen unserer Kraft hingcwiese». Wen» er aber die Friedcusresvlutivn als „in Form und Inhalt unpolitisch, unklug und plump aufgezogen und unsere Interessen schwer! schädigend" bezeichnet«», wenn er im Juli 1918 für die Heimat eine rücksichtslos durchgreifende Führung, exemplarische Be-c strasililg der Deserteure und Drückeberger, Militarisierung; der Rüstungsbctriebc und Unterdrückung aller revolutio nären Umtriebe forderte, so sieht das ebensowenig nach, einer Stütze für die Flaumacher ans, wie seine erschütternde Schilderung vom Zerfressen der Front und Schwächung der« deutschen Stoßkraft eine Widerlegung der angeblichen Dolche stoßlcgrndc ist. Daß die politischen Ansichten des Kronprinzen auch von rechtsstehender Leite angcfochten werden können, liegt auf der Hand. Mcht jeder Deutsche vermag in der englische» Verfassung das Ideal zu sehen, besonders wenn man sie auf deutsche Verhältnisse übertragen wollte, nicht jcoer vermag« aitch in Eduard VII. den nwhlmcincndcn Engländer »q xx«