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Serugzgebüdr: »«rt«UtU,rlick »««»»ru bei «Lall» ooetmallier Nutraauu« durch unser« Bolen «»«»»« und «,r,c»». an Bonn- und Moulaoe» nur einmal» »VN »0v>. durchau»wür»il>e»«ni< miiiionüre , M de» r» Mt so Li. Bei einmal»»«! Suilelluna durch dl« Loli »Mi. »odne BeiieNaell». iuiSluü. iand mit eniivrechrndei» Auichlaae. Nachdruck aller «rltkel u. Onatual- NiNeilunarn nur init deutiichcr Oueiienanaab« i,Drei>d Skachr/» «uloliia. NachtriiaUckie üonorar- anivrüch« diciben unberüSlchtiat: «Lrrlanoie Manuikrwle werden nicht aulbewadri. Lilriramm-Adriii«: DreSde«. Gegründet Is8Z6 Lodvvk L vo. Lokliolsranton 8r. Istch. ä. Königs v Laelisc-n. vkoealaüell, vaeaos V688brt8. Kiarslvorlinuk: vi esäeii, Mmarlt 2. ^nreigen-cäsik. Aniialime van klnkündlaunaen bla nachniinaas 3 Mir. Tom,, und ueiertaaa nur Rarienürab« r« von II lna '/»> Ist-r. Die i walliae Brmid- »eilc »ca « Sildrn» so Pli. 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Iszckelisvsilislceli «r 2VS. — IN neuer — pinlctigoker ^orrn — eiuMvtüt — F^ÄrS W8KÄ86LMLÄS D Ltsi-lissLmsnt ^ 8LMW8lM88 ll. I' Georg Schmole t. Slrbclterverhältniise im Bezirk Planen, Mistmaßl. Witterung: Sehr! a« 1 IDIi >- tu. Bundesregelfest, Scbmtzec Öiaiibmord. Lage inRiißland. Vorgänge i.d.Kolouialverwalt. tvarnr» meist heiter, s «vt " L. L », "4-» Die Nachwahlen und die Parteien. Nachwahlen haben nicht selten eine symptomatische Beden- tung. Gilt dies auch von den hinter uns liegenden Nach- wählen in Darmstadt-Großgcrau, Kattoivitz-Zcibrze, Hannover- Linden, Altena-Jserlohn, Hagen-Schwelm. Ninteln-Hofgeismar? Ja und nein, Zunächst ist trotz der recht ansehnlichen Äieihe dieser Wahlkämpfe ihre Zahl nicht gros; genug, als das; sie, selbst bei einheitlicherem Verlauf und Ausfall, einen zuver lässigen Anhalt für die bevorstehenden Neuwahlen bieten könn- tcn. Ihre Bedeutung liegt vielmehr in erster Linie in den eigenartigen, teils recht verschiedenen, teils auch wieder aus- fallend ähnlichen Partei-Verhältnissen und in der besonderen Art der Persönlichkeiten, um derentwillen die Ersatzwahlen erforderlich wurden. Abgesehen von den Konservativen, waren alle Parteien an den Wahlkämpfen der letzten Monate beteiligt und lebhaft inter essiert. Am besten abgeschnittcn hat zweifellos die Sozial- demokratie. nicht so sehr ihrer Wahlsiege wegen, die sie in ollen hier in Betracht kommenden Fällen der Uneinigkeit der bürgerlichen Parteien verdankt, als vielmehr in Rücksicht der neuerlichen Stimmenzunahme, die die Partei des Umsturzes zu verzeichnen hat. Das gilt besonders von den beiden west fälischen Wahlkreisen, Gegen die Befürchtung, daß Altena- Iserlohn in sozialdemokratischen Besitz bleibt, gegen die Siegcs- freude des «'Vorwärts", der schon jetzt für 1908 in Hogen- Schwelm den Sieg der Sozialdemokratie im ersten Wahlgange triumphierend verkündigt, wird sich unter diesen Umständen wenig einwenden lassen. Am besten zisfermäßig obgcschnittcn hat also die Sozial- demokratie, aber den größten mittelbaren Vorteil aus den Vor- gängen bei den Nachwahlen wird doch das Zentrum ziehen können. Das Zentrum war in Altena-Jserlohn und in Hagen- Schtvelm die ausschlaggebende Partei, und sie hat sich in dem einen Falle als «ine Partei von wachsender Lebens kraft. in dem anderen als eine Partei von richtigem politischem Verständnis und überlegener Taktik erwiesen. Dieselbe klerikale Partei, die oft genug bewiesen hat, daß und wie sie zu hassen versteht, hat für die Stichwahl in Hagen^Schwclm, wo eine vielleicht nicht so bald wicderkehrcnde Gelegenheit der Ver geltungspolitik geboten war, den Rachegelüsten sich cntschlagen. Freilich mag zu diesem Entschluß, der erst in letzter Stunde gefaßt wurde, die Erkenntnis beigetragen haben, daß dem ver nichtenden Urteil über die konfessionellen Umtriebe und Wüh lereien, daS die liberale Wählerschaft in Altena-Jserlohn ge fällt hatte, indem sie nach der Parole, „lieber rot als schwarz" wählte, eine Tat gegenübergestellt werden muhte, die geeignet erschien, keine weitere unfreundliche Gesinnung gegen das Zentrum aufkommen zu lassen. Der Erfolg wird nicht aus» bleiben. DaS Zentrum hat sich «inen wohlbegründeten Anspruch auf die Dankbarkeit des Freisinns erworben, und dieselbe Par tei, aus der bisher im Reichstage — es sei nur an die dankens werten Enthüllungen des Abgeordneten Dr, Müller-Meiningen erinnert — der heftigste Tadel gegen das Zentrum laut wurde, wird in Zukunft schwerlich noch mit derselben Rücksichtslosigkeit den Kampf gegen den Ultramontanis- muS führen können wie bisher. Sodann aber hat sich dos Zentrum als eine Partei erwiesen, die keinen Pardon gibt, wenn der Gegner Feind des Staates und der christlichen Kirche heißt, und als eine Partei, die. was für den Kampf gegen die Sozialdemokratie gewiß nicht nebensächlich ist, ihre Wählerschaft fest in der Hand hat. Das Zentrum hat sich dadurch auch bei den anderen bürgerlichen Parteien in Wahl- politischer Hinsicht in «in besseres Licht gesetzt und ihnen, zu verstehen gegeben, daß es gegebenenfalls auf Dankbarkeit und Gegenleistung rechnet. Das Zentrum hat sich in Hagen- Schwelm selbst dczwungen, aber es weiß auch, warum. Als halbversöhnte Gegner sind Freisinnige und Nationalliberale aus dem Wahlkampfe hervorgegangcn. Auf die hochgehendcn Wogen der Partcileidenschaften. die in dem Kampfe um das Mandat für Darmstadt-Großgerau ent fesselt wurden, hat der Sieg des geeinten Bürgertums in Hagcn- Schwelm beruhigendes Ocl gegossen, aber wer weiß, wie bald der Sturm kommt, der sie von neuem auspeitscht. Der Freisinn ist krampfhaft bemüht, die Vorstellung zu erhalten, daß er lebcns- fähig und lebenskräftig sei und einer besseren Zukunft ent- gegengehe. Deshalb der überlaute Jubel über die Erhaltung des Richterschen Mandats, der sich in dem Ausspruch der «Freisinnigen Zeitung": „Unser Sieg in Hagen! Der Freisinn steht auf sich allein!" Luft gemacht hat. Man fragt sich un- willkürlich: «Wie kann das offizielle Parteiorgan eine offen- bare Unwahrheit so dreist und ungescheut in die Welt hinaus schreien?" Daß der Freisinn aus die Wahlhilse der National liberalen von vornherein rechnen konnte im Hinblick auf die Interessen des Gesamtliberalismus, ist zuzugeben. Daß aber taS Zentrum für den freisinnigen, ihm auch auS konfessionellen Rücklichter» nicht besonders genehmen Kandidaten Cuno eintreten würde. war bis «um letzten Augenblick zweifelhaft und hat sich für das Zentrum erst auf Grund höherer, der Gesamtlage »nd der Zukunft geltender Einsicht ermöglichen lassen. Es ist also eine starke und ungeschickte Heuchelei, die nicht gerade günstige Rückschlüsse auf das politische Urteilsvermögen der linksliberalen Wähler gestattet, wenn der Freisinn von „seinem" Wahlsiege in Hagen-Schwclm spricht und die Ueberwinduug der Sozialdemokratie sich ganz allein zu- schreibt. Einen sehr schweren Stand hatte in allen diesen Wdhl- kämpten, die gegen die beiden ganz links stehenden Parteien aus- aefochten werden mußten. die nationalliberale Partei. Die Unterstützung, die diese Partei im Reichstage der Steuerpolitik der Negieruna geleistet hatte, die loyale Mit arbeit, die sie im preußischem Landtage dem Volksschul- Unterhaltungsgesed hatte angedeihen lasst:«, gab ihren Gegnern scharfe und bei der großen Masse nie versagende Waffen in die Hand. Der schommgslpse Gebrauch dieser Waffen in der Presse und in Versammlungen wird den Stimmenverlust bewirkt haben, den der Nationalliberalismus zu beklagen hat. Die Treulosigkeit, deren sich der Freisinn gegenüber den Nationalliberalen in Darm- stadt-Großgeran schuldig gemacht hat, kann bis zu einem gewissen Grade durch die bevorstehende Ersatzwahl in Stade-Bremer vörde, die durch den Tod des Abgeordneten Dr. Sattler not wendig geworden ist, ausgeglichen werden. Ebenso wie in Stade-Bremervörde steht bei der Stichwahl in Rinteln » Hofgeismar ein Sieg der nationalen Sache in Aussicht. Den hochehrenden Nachruf, den der Reichskanzler Fürst Bülow dem zu früh verstorbenen Abgeordneten Grafen Ncventlow widmete, hat die deutsch-soziale Wählerschaft des Kreises glänzend gerechtfertigt. Trotz der Gegenkandidat»! des Neformparteilers Helmerich hat der Vertreter der deutsch» sozialen Partei seine Stimmenzahl nahezu behauptet. Hoffentlich werden in der Stichwahl nicht nur die Nationalliberalen, sondern auch die Freisinnigen und die Mitglieder der antisemitischen Nesormpartei ihre Schuldigkeit tim, indem sie gegen den Sozial demokraten stimmen, der um über 2000 Stimmen hinter dem Deutschsozialen Herzog zurückgeblieben ist. Auch in dem lO. säch sischen Wahlkreise Döbeln ist wenigstens die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß durch Einigung aller bürgerlichen Parteien aus einen gemeinsamen Kandidaten vor der ersten Wahl das Mandat von der Sozialdemokratie zurückcrobert wird, während im Kreise Haderslebcn-Sonderburg in dem LandtagS- abgeordncten Hansen dem Dänen Jessen ein etwas gemäßigterer Nachfolger erstehen wird. Im allgemeinen haben die Nachwahlen, wenn man von dem törichten Verhalten der Freisinnigen in Darmstadt-Großgerau absieht, daS sich bitter gerächt hat, die Hoffnung berechtigt er scheinen lassen, daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit gemeinsamer BekämpfungderSozialdemokratie in den bürgerlichen Parteien an Boden gewinnt. Lautete für Darmstadt-Großgerau die Stichwahlparole der Freisinnigen noch: „Lieber einen Sozialdemokraten als einen Nationalliberalen!". so hat doch auch diese Partei in den späteren Nachwahlen sich mehr und mehr zu dem Grundsätze bekannt: „Unter allen Umständen gegen die Sozialdemokratie". Wenn der Linksliberalismns auch in Zukunft jedes Liebäugeln und Paktieren mit der revolutionären Partei grundsätzlich ansschlicßt, wird daS staalserhaltende Bürger tum dem vorerst wichtigsten Ziele, einer Wahlbündnis- Politik auf nationaler Grundlage, um einen Schritt näher gebracht, und die Frage, ob feste Abmachungen getroffen oder von Fall zu Fall Kompromisse geschlossen werden sollen, hat dann nicht nichr bloß theoretischen Wert. Neueste Drahtmeldnuueu vom 31. Juli. Zur Lage i» Rußland. Petersburg. sPriv.-Tel.) Der Gencralprokurator hüt gegen Muromzew und ,die Duma-Abgeordneten, die das Manifest Unterzeichneten, eilte Klage wegeirAuf- reizungzur Revolte »und zum Hochverrat erhoben. Mehrere Abgeordnete sind arach Stockholm geflohen. Petersburg. <Priv.-Tcl.) Von Kronstadt hört man Kanonendonner. Wie es heißt, sollen im dortigen Hafen wieder Unruhen ausgcbrochen sein. — Die Fraktionen der Ar beitsgruppe und der Sozialdemokraten verbreiten neuerdings massenhaft Ausrufe an die Armee und Flotte, in denen dic>e aufgefordert werden, sich mit ihnen zu vereinigen, um die Monarchie, den Adel und die mit ihnen paktierende Bürgerschaft zu vernichten. Die Polizei hat nun alle politischen Klubs mit Ausnahme von einigen Oktober-Vereinen geschlossen. Warschau. sPriv.-Tel.) Die Polizei entdeckte eine Bomben-Nieder läge und verhaftete mehrere Personen. — Behufs Verhinderung weiterer Eiscnbahn-Ucbersälle verfügte der Gouverneur, daß die m i l i t ä r i s ch e B ed e ck u ng der Eisenbahnen verstärkt und die Reisenden einer strengen Visita- tion unterzogen werden. Odessa. sPriv.-Tel.) Die Polizei verhaftete 50 Zoll beamte, die in den Ausstand getreten waren. Paris. sPriv.-Tel.) Der „Matin" veröffentlicht «in Telegramm auS Odessa: Nachrichten aus Livedia zufolge steht derKaiserliche Palast in Flammen. Man vcrmulc!, daß Revolutionäre das Feuer augelegl haben. Paris. sPriv.-Tel.) Dem „Pct. Par." wird aus Petersburg gemeldet: Es ist unmöglich, die Folgen der D u m a a u i l ö s u n g zu. berechnen. In verschiedenen -Gegenden beginnen Verstöße gegen die Disziplin. In Pnltawa -ucrinchle die Menge, die polnischen Gefangenen zn becreien. In Petersburg ist die Rede von Unruhen >»> Garde-Regiment. In der Kathedrale von Kivertzv fand eine Messe ä>ir Feier der Dnincianflösung statt: alle Zivilisten verließen die -Kirche, -nur die Beamten und Soldaten blieben. Die öffentliche Meinung ist in Rußland, so schreibt -der Korrespondent, in ihren Aeuße- rungen für die Duma gegen die Regierung London. lPriv.-Tel.) Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Odesia wurden dort hundert S tre i kfii h r e r verhaftet. Tie Verhaftungen erfolgten erst mit Hilfe der Kosaken, da sich die Volksmenge im Pröletarierviertel der Polizei widersetzte. Stockholm. Svenska. Telcgraphen-Bureau gibt zu der von dem Blatte „Nya Daglig Allehauda" gemeldeten Meuterei in der Festung Sveaborg folgende Ergänzungen: Die Artillerie ging zu den Aufrührern über und beschoß die Infanterie, die der Regierung treu blieb, mit Kanonen. 500 Mann wurden getötet oder verwundet. Es verlautet, daß ein großer Teil der Festung in den Händen der Aufrührer ist. In Skatudden, einem Stadtteile von Svenborg, in dem sich Kaserne» befinden, brach heute früh ebenfalls eine Meuterei aus. Die Offiziere wurden gefangen genommen, einer derselben getötet, ein anderer verwun» det, woraus die Soldaten sich selber Führer wählten. Berlin. (Priv.-Tel.) Heute bat sich hier eine Motor- Lnftstudtcngesellschaft zur Förderung der Lnftschtsfahrt konstituiert. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats ist Admiral a. D. Hollmann gewählt worden. — Prinz Albert von S ch I c s w i g - H o l st e i n - S o n d c r b n r g - G l ü ck s b n r a, Kommandeur des Gardc-Küiassicr-Negiments, hat sich mit Gräfin Ortrud zu Jseiiburg-Büdingeü in Mehrholz vcrlobt. — Säch sische Orden erhielten: das OffizierSkrenz des Sächsischen Albrcchts- ordens Oberstleutnant Grat v. Pfeil und Klcin-EIlgutb im Großen Gencralstabe, kommandiert znm Stabe der zweiten Armeeinspektion: das Ritterkreuz 1. Klasse mit der Krone des selben Ordens Major v. Eramon im Großen Generalstabe: die Friedrich AuguU-Medaille in Silber und die dem Herzoglich Sachscn-Ernestiinschen Hausordcn angereihtc Verdienstmedaille in Silber der Sergeant Wetzet >m 32. Infanterie-Regiment. Berlin. (Priv.-Tel.) Dr. Paul Herrmann, bisher Geologe im König!. Materialpulfiingsaint in Lichtcrfclde. ist zum Kolonialdienst übernommen worden und tritt am 1. September seine Ausreise nachDeulsch-Sndwestafrika an. für welche Kolonie er sich ans drei Jahre verpflichtet bat. Dr. Herrmann ist ein Neffe des bekannten südwestafrikanischcn Ansiedlers Herrmann, der bet Ausbruch der letzten Unruhen im Oktober 1901 von Hottentotten auf seiner Farm ermordet wurde. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Fehlbetrag der Deutschen Ia hrhundert - Ausstellung beläuft sich aus 100 000 Mk-, wovon 40 000 Mk. durch Privatspenden gedeckt sind. Swinemündr. Die Gäste des Kaisers auf der Nord- landsahrt sind von hier abgereist. Heute nachmittag gegen 5 Uhr ist die „Iduna" mit der Kaiserin und den Punzen OSkar und Joachim und der Prinzessin Viktoria Louise an Bord hier eingctroffcn. Koburg. (Priv.-Tel.) Der Handarbeiter Fischer auS Alt feld wurde ans der Landstraße ermordet. Vermutlich liegt ein Racheakt vor. Der Ermordete war Familienvater. Vom Täter fehlt jede Spur. Oste rode i. H. lPriv.-Tel.) Auf der Grube „Marie" bei Klausthal verunglückten gestern obend fünf Bergleute tödlich. -Breslau sPriv.-Tel.) Auf ein vom Justizrat Dr. Porsch an Kardinal Ko pp gerichtetes Schreiben antwortete der Kar dinal, daß er sein bevorstehendes 25jähriges Bischofs-Jubiläum in Breslau nicht feiern und an diesem Tage überhaupt in Breslau nicht anwesend sein werde. Er lehne alle Ehrungen irgend welcher Art auf das entschiedenste ab. Oppeln. sPriv.-Tel.) Den „Oppelner Nachr." zufolge bat sich der Einjährig-Freiwillige Haislcr vom 63. Jnsauterie- Rcaiment, als er wegen Lachei^ im Glicde eine -Arrcstilrase verbüßen sollte, durch einen Schuh in den Kopf getötet. Wien. (Priv.-Tel.) Die „N. Fr. Pr." veröffentlicht einen Brief, den der Herzog Grammo »t an den Grasen Brust gerichtet hat. Es heilst in diesem Briefe vom 17. Juli 1870: „Wir sind nicht gegen Deutschland, wir wollen nur den Ehrgeiz Preußens dämpfen, die Dimensionen Preußens cinschränkcn, und aus dem durch Preußens Ehrgeiz hervorgernfenen Zustand der Unruhe hernuskommen. Wenn Sie uns helfen, wenn Sie Italien gestatte», 70000 Mann nach Bayern, 150000 Mann nach Böh men marschieren z» lassen, so wird später der Vertrag in Berlin unterzeichnet und Sic löschen mit einem ruhmreichen Schlage alle Erinnerungen an 1866. Nie wieder bietet sich Ihnen eine solche Gelegenheit, niemals werde» Sic eine so ausrtchtigc Unterstützung finden, niemals wieder wird Frankreich so gut bewaffnet und aus gerüstet sein." Aus diesem Briefe geht hervor, dag die Behaup tung unrichtig sein muß, daß Kaiser Franz Joseph im Jahre 1869 den Franzosen ein Bündnis mit Deutschland vorgeschlagen hat. Audapc st. lPriv.-Tel.) Der Minister des Innern Graf Andrassy reist mit dem Ministerpräsidenten Wckcrle nach Ischl zum Kaiser, um die Einbringung der Vorlage über das allge meine Wahlrecht zu beschleunigen. Andrassy will sich mit dieser Vorlage beeilen, weil er bei seinem Eintritt in das zetzige Kabinett die Verpflichtung übernahm, sie im Parlamente cin- zubringen. Unmittelbar nach Erfüllung dieser Zusage, die «r als Ehrenpflicht betrachte, werde er auS dem Kabinett auS- scheiden.