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Dresdner Nachrichten : 25.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188212252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-25
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1882
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Vrssävv 188L. ,u« rtoa E W- Muftrirt« «rin«» trailonc» n ««»- Ubu«». »chr«I», - ic. IS lerlangee »«rlandl »hett, brieW ,tst. G« Ha»1 chezuO stnchthei 8U»at« »» i»-. »«, tieralte« ner Zet Llcm, d« auch vm s wied« oder ach Nachf. . 99. iben b« Schlich «-4lp» > - Apo >. W.ls ct,. Alt Hnan. k Hän^ t! Gx> den >bcr- srnd, dres- oder 7 Pr inter t a» Lvr- iter- end. Kuh- r»nft. thend. ) i bmidt atbl,.; chtoß- rzloie, Wolf, > scher, Bau Paul se 2 nitzen iachf.. lioigt, nnen Wol- Reust. nann, edrich, steige! I Jo- kr. 47. »Illlit«». »Ittl-, I zi. 5N— »l. 59— l »l. 67— I zr. 7.1 — I Ll. »2— kl. IW— air. ei. »f^eag n ^ w mco. I»»rK. t- t e ngs nswahl 70 Pf. 40 Pf. jun., II s ic 0» lö. von soll im vitz der i Frau 7 Stutz- Betten, gerntbe. e Baar» 1882. cbter. »rk 7», . N» k000 .1«! «Ufr»,»! tz«r U»»»ik««keeinie!»»»««! . imlnlN« «««« si<d dt« «ich« »«rLtndUu,. «n»»«e» ftk un« nein»'» U« »>m«>«»n.»urka», ».,»«»«««. »«i» « «»»»«§ Wichs«! - »««»« » - 2u»»>l»»«»«»k! — ». Bi»»«» l>> «tktt»; - «»». »l«».l, VI»««dur-; — «. «»»» «««- ln L»tt«; — «««ln«» i» Haotdur^ TageSkatt str W-Ki». ltlnterhaltmig, Eeschästsvertrebr. Lörseubericht, FremLenliste. S7. ^LWL««. Lodvrtdr»» I»v«t« vom Iflvzeor, vkrl»Uool» Lvmxl. llosLpolkvke Vrvsräea, »in Lioorßsvntlior. kardollkLstsv Oarl IiviIvinLim, Al>»r1«o»tr. »7 «. ^i»»U«unt». I», it>n- «,r,nU, tu« »,» »««»- tt«ta« ar,q-,»e» d»r I»I«««t« wird »ich« ,«««»«». »u»„irti,« Tun-ncr»« «ullrt»» »«'! undckunui-n^tNoiikn ini«n»n wir nur ,r,ru PrL»u,n«ran»«> Aatllung Lurch einetmarkcn «»er ».«„cinjauwng. Achl Silden koften Id P!». Lnicraic lur L>r Koni«»»- RuuiMkr oder »ach einem geliirge die xcuit-ll- Pi. ktzttreiiM, 1'mlitliklltzr, ^vrvlotteu, Utuiätilollo»', ^iLvktüokvr, l'üficlisntttclwr IN nlleu tziurlitilteu ru (lau ätzvlcbar billikstsu?wi8ell ompüsdlt! O. <2. I2«»Ivp, ^nno»8tnuä8tz 5. llli iikdsn chuu Oborpostelirectioas - Oediiuäo. Ltlrxsrvisu Hr. 20 Viö Wvinlisinllung von iivI'MSNN Wiltl. XövilvI Lür§srvis-s ülr. 20 volvds clnroli züuütixe LioicLuta in den xssstrt ist, ssut uuä dillix ru bsijjonvu, oüerirt sl« dSodst proisvüräjx in roivsr ^utor l)u<«1itLt ßÜLlioii's, portvevln u. Lliorny, l'I. v. Ll. 1,75 su. Rr. SSV. Witterung dom 21 DecLr.: Barometer nach c»kar Bülo», Wallftrate I» iMiua»«>. II» Ala., seit aestcrn 2 Mill. keiüeoen. Thermomeirogr. nach ttle-vliniil: Lemp. »»w.. »iedr. Dem», «t, ik., iiöcklie Dem». N " W. Btcü rr'ird. Rete!. Aussichten kür len 25. Tccbr.: West. «lästig, verSndcrlich. keine oder ticringe Ojirderschlaac, Temperatur etwas kälter. Montag, 25. Teevr. Neueste Lele-ramme der „Dresdner Nachrichten." London, 23. December. Eine der Admiralität aus Suez »ugcgangene Depesche meldet, daß zwei der Beduinen, welche den Professor Palmer ermordet haben, in der Wüste gefangen genom men worden sind und daß di« Ergreifung aller übrigen binnen 11 Tagen erwartet würde. Dresden, 25. December. — Nur die WeihnachtSsesttage werden Tlsire Mas. der lsi ö n i g und die Konigr n noch in der Villa zu Strehlen zubringen, — gleich nach dem Hefte erfolgt die Verlegung des kgl. HoilagerS nach dem Dresdner Nesidenzfchlosse. — Am 27. und 28. d. werden auf dem Hahniühauscner Nevier wieder größere üoftagden abaebalten, zu welchen sich die hohe Hagdgesclllchaft pr. Extrazug nach Nickrih bc- giebt, von wo aus die Weitersahrt per Wagen erfolgt. — Am Sonnabend Abend beehrten Hhre Mas. der König und die Konigin in Begleitung der Hofdame Komtesse Einsiedel die 'Möbelfabrik von A. Türpe mit allerhöchst ihrem Besuch und besichtigten die neu eingerichtete elektrische Bogcnlicht-Bcleuchtung, die, wie mir bereits erwähnten, in der Umgclung der mit Möbeln, Stoßen, Teppichen re. reich dekorirtcn Räume in zweifellos seltenem Glanz zur Geltung gelangt. Hbre Majestäten, deren Anwesenheit im Türpe'schen Etablissement beinahe dreiviertel Stunden währte, ge ruhten auch die andcrweitcn Magazin-Räumlichkeiten und Muster- Zimmer daselbst mit eingehendstem Interesse in Augenschein zu nehme». — Gestern Abend beehrte Se. K. H. Prinz Friedrich A ugust die WeihnachtöauSftellung der kgl. Hofbuchhundlung von Warnas- u. Lehmann init längerem Besuche. — Daö poetische alte Kirchenfest ist und bleibt Weihnachten. So hcrzerbebcnd das frohe Osterfest, so lieblich Mngstcn — an Poesie kommen sie der Toppelfeier, einer Christi Geburt und der Wintersonnenwende nicht gleich. Weihnachten ist zugleich das Fest der Familie und der Bethätigung der Menschenliebe. Daö ist wahr lich ein armer Mann, der gestern und heute einsam ist. Das Menschenkind ist zu beklagen, daö sich seht nicht im Kreise seiner Angehörigen erfreuen kann. Weihnachten ist die verkörperte Poesie des häuslichen Herdes. Der Tanncnliaum strahlt nicht dlos Lichtcr- glanz aus, er verklärt auch mit seinem stirlen Zauber die ganze Häuslichkeit und daö Familienleben. Insofern ist 'Weihnachten fast noch mehr ein Fest der Erwachsenen, all» daü Fest der Kinder, als welches eS unS zunächst entgrgentritt. Aber freilich, ohne die Kinder würde das Weihnachtsfcst gar bald zu einem gewöhnlichen Feste, wie andere auch sind, verknöchern. Die kleine Gesellschaft jedoch, die um uns berumspringt und jubelr, die keranrcifcnvcn finni gen Mädchen, die eniporschießcndcn munteren Knaben, die schon klüger und beinahe fast zu verständig an den gedeckten Weihnachts tisch heranlretcn, kurz unsere liebe Klndcrivelt, sic sorgt schon dafür, daß deni Feste sein gutes Recht wird und scm herrlicher Grund- charaktcr erhalten bleibt. So vertauschen wir Eltern auch diesmal mit tausend Freuden die W?rktagsgejchäfte und daS aufreibende Marktgewühl mit dem stillen Frieden unseres Hauses. Die Tanne mit ikreni immergrünen Gewand ist das Sinnbild des Lebens. Unseren heidnischen Vorfahren war daü Hülfest, die winterliche Sonnenwende, daö Fest des Wiedercrwachenü der geheimnißvollen Naturkräste. Wir Christen verbinden mit dieser Anknüpfung an den erhabenen NaturaottcSdienst unserer Vorfahren den tröstlichen Blick auf den gestirnten Himmel Palästina'ö, unter welchem die Geburt des erhabenen Stifters unserer Religion vor sich ging. Mit Wort, Gelang und Geschenken begrüßt die Christcnmelt vle>la..f.md- slimmig die fröhliche, selige, die gnadenbringende Weihnachtszeit. Gerade Heuer wirkt ihr Evangelium init doppelter Kraft. Was einst die Engel den Hirten von Bethlehem verkündeten: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl gefallen!" wird gerade in diesem Fahre als Heilsbotschaft besonderö lebmdia. Verstummt ist der KriegSlärm, der noch in den letzten Tagen die Äcmüther der Menschen beunruhigte und mit doppe.ter Inbrunst verncbinen wir eS beute: Ehre ler Gott in der Höhe» Friede auf Ersen und den Menschen ein Wohlgefallen! — AuS dem neuesten, am 21. d. ansgegcbencn Verordnungs blatte des evangelisch-lutherischen Landes-ConststoriuinS geht hervor, daß das Consistorium zur Zeit noch geistliche Stellen zu besetzen hat. unter denen sich zum The«! recht aut dotirte Pfarreien befinden. Diese vakanten Stellen sind: die Pfarrämter zu Conne witz (Grimma), Kl.1-, zu Pausa (Plauen i. V.), Kl. 3; zu Gott leuba (Pirna), Kl.3-, zu Langhennersdorf (Freilerg), Kl. 7; zu Glashütte (Dippoldiswalde), KI. 2; zu Olbersdorf (Obcrlausitz), Kl. 3. Sodann die Diaconate zu Stolpen (Pirna), Kl. 1 und zu Rosien (Meißen), Kl. 2. - Ferner sind erledigt daS Pfarramt zu Falken- hain (Grimma), Kl. 4, dessen Collatur der dasiacn Gutsherrichaft zustelst; das Pfarramt zu Neukirchcn (Werdau), Kl.3, über welches die Gutsherrichaft zu SchweinSbmg die Collatur ausübt; das Diaconat zu Cunewaldc in der Oberlausitz, Kl. 1, mit der Collatur des Domstiftes St. Petri-Bautzen; das Diaconat zu Reickienbach bei Plauen i. V-, Kl. 3. dessen Collatur die Gut-Herrschaft zu Friesen und der Stadtrath zu Reichenbach besorgen und endlich daü Stadt- pfarramt zu Zwickau, Kl. 9. über welches der Stadtrath zu Zwickau die Collatur ausübt, während die Bestätigung des Gewählten als EphoruS, da mit dem Pfarramts die Superintcndcntur verbunden ist, nach den LandeSgefetzen Sachs der obersten Kirchen- Lehörde sein würde. - Vom Reichsgerichte. Die Bestimmung deS 8 M> deS Strafgesetzbuchs, wonach Derjenige, welcher bei der Leitung oder Ausführung eines Baues wider die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst dergestalt bandelt, daß hieraus für Andere Gefahr entsteht, niit Geld- oder Gefängnißstrafc zu bestrafen ist, nach einem Urtheil deü Reichsgerichts, V. Civilscnais, vom 25. Oktober d. I., ein auf Schadenverhütung abzielendes Polizeigesetz im Sinne des Allgemeinen Landrechts. Hiernach ist Derjenige, welcher bei der Ausführung eines Baues gegen 8 330 deS Strafgesetzbuches ver stoßen hat. M allen Schaden, welcher durch die Beobachtung des Gesetzes hätte vermiede» werden können, ebenso haftbar, als wenn derselbe ouü seiner Handlung unniittclbar entstanden wäre. Da gegen ist Derjenige, — gleichviel ob er eine vbnstsche oder eine ju ristische Person (.ziscuS, Commune, Eiscnbahngesellschaft rc.) ist — in dessen Aufträge und für dessen Rechnung der Bau ausgcsübrt worden, für den durch den 'Verstoß gegen 8 o30 des Strafgesetzbuchs entstandenen Schaden nicht haftbar. — Aus dem vorliegenden Bericht über die gcsammte geschäftliche Lage derKaiser Wilhelm Svende entnehmen nur. daß sich besonders in dem laufenden Geschäftsjahr eine vermehrte Theilnakune är Altersrenten- und Kaoitalvcrsicherung bei dieser Stiftung g insofern in der ersten Hälfte deü laufenden GcschästSja eingclrelcncn Mitglieder ist 3987, wovon erfreulicherweise auf den Ärbeiterstand allem 147-8 entfallen. Die Arbeiter mache» zum Tbcil nach und nach selbs Einlagen, zahlen auch in Sammelkassen llcinerc Beiträge oder werden von ilfien Arbeitgebern cingckauft. Die Bilanz für daS dritte Geschäftsjahr per 3l. März 1882 ergab an Aktiven rund 2,377.247 Mk.. an Passiven 2,344.155 Mk.. mithin .3.3,092 Alk. rund Uebcrichuß. Das Garantiekapital betrug am 3l. Mär; 1882 1,870,000 Mark, die DcckungSkapitalien und Saminelkasiensonvs 367,123 Mb, der Sicherheilsfonos 92,952 Mk. Der bei Weitem größere Tbeil der Ucbcrm üsie bleibt im Sicherheitsfonds. welcher dazu bestimmt ist, später Dividende» an die Mitglieder zu verllieilcn und Unterstützungen an vorzeitig arbeitsunfähig werdende Mitglieder .zu geben. Wollte man jetzt schon — was dem Stande der Lichcr- hcitSfonds »ach zulässig wäre — Dividende zahlen, so wäre die Zahlung nicht als eine nachhaltige zu betrachten und wird dieselbe daher sachgemäß noch vertagt — Die evangelische Freischule hatte nicht vergebens um Liebesgaben für eine Clninbescherung gebeten, und so war eS mögiich geworden, vorigen Sonnabend 77 würdigen und bcdürstigcn Schülern und Schülerinnen viel hübsche und nützliche Geschenke unter die schon geschmückten Chnstbäuine zu legen. In Anwesen heit der Varsteberschafl, insbesondeie der Herren Consistvrialräthe, Supciint. 1)r. Franz und l>r. Meier, wurde nach aller srommer Sille wieder eine ans Wechselreden und Wcchselgesängcn derKinver be stehende Wcihnachtsliturgie recht wacker ausgesübrl, aus weiche eine die Bedeutung der heilige» Weihnacht trefflich schildernde 'Ansprache le- verrii Direktor Chrentrant folgte. So schön und feierlich nun diese Bescherung auch den erwachsenen Anwesenden erschien, so möchte man namentlich in RücksM auf dw tleineren betbeiligten Kinder und aus die bei der Fülle des SaalcS nicht zu vermeidende große Temperaturerhöhung für die Zukunft eine angemcjjrne Abkürzung der Feier wünschen. — Dem Hosphotographcn Aug. Teich hicrsclbst wurde die wohlverdiente Auszeichnung zu Tbcil. daß Se. K. H. der Groß- berzog von Mecklenburg «hm mittelst huldvollen Schreibens die Medaille für Kunst und Wissenschaft überreichen ließ. Wiederholt smd aus dem Teich'schcn 'Atelier photographische Portraits von Mitgliedern des großherzoglich mecklenburgischen Fürstenhauses in vortrefflichster 'Ausführung hervor gegangen. — Ter Wohllhätigkestsvc! ein „Sachs. OkcrfcchtschuIc »u Dresden" (Unterstützung Hilfsbedürftiger in Sachsen, welche ihr Hab und Gut durch Fenns- oder Wassersgesohr verloren haben) vcransialict heute einen humoristücken Bortrogö- und Theaterabend in den Sälen des Hotel Stadt Wien (Kaiserhof). — Heute 'Abend aiebt der Männergeiangverein „Lied erb alle" im Saale zur Tonhalle ein Eonccrt. Das gut gewählte Programm verspricht Freunden deS Männergcsnngcs einen genußreichen Abend. — Eine Seltenheit unter den lagdbarcnThicrcn, ein weißer Rchbock, welcher als einziges Abzeichen auf beiden Schenkeln nußbraune Punkte trug, ist kürzstch aus Brctiiigcr Flur bei Pul S- u i tz geschossen worden. — Der Restaurateur dcS Haideschlößchens an der Rade berger Chaussee hat seit Kurzem vom Chausscehaus die S'raßcnbc- lcuchtung biü zu obigem Restaurant aus eigene Kosten weitcrgcsiihrt, um den ihn besuchenden Gäste» die Annehmlichkeit zu bieten, auch bei längerem abendlichen Verweilen in obigem Restaurant den Weg bis zur Stadtgrenze erhellt zu finden. — Der Militär-Verein I hält feine diesjährige Wcih- nachtsbescheerung an arme Veteranen und Kinder heute Nachmittag '/r6 Uhr im großen Saale des Tivoli ab. wobei Herr Pastor Tr. Sülze die Wechrede übernommen hat. Nach der Beschcerung findet daselbst Konzert zuni Besten der Unterstützungskaffen gen. Vereins statt. — Der Mannergesangverein „Zephm-DrcSdcn" giebt heute ein Conccrt im Saale zum Colosseum." — Revanche für Szcgedin! Von einem „donkborcn überschwemmt Gewesenen" ist bei einem der Komitees sür die Ucberschwemmten des Rbcingebiets folgende poetische Zujchrift nebst einer Zehn-Guiden-Banknote aus Szcgedin eingelauscn: „Wie Jedermann waiß, — Hot überschwemmt die Tbaiß Vor Iohren ganz Szegcdin ; — Und da Hot ganz Berlin Und auch Bruder vom Rbaiu — Mit Gaben fchncll gägriffcn ein. Der Ungarmcnsch Hot donkbor Herz —Und Färstöiidnis sürohndre Schmerz. Er schickt hier zum Bäwaiß — Von Szegedin on der Tbaiß Zehn Guldenzettcl ein — Für Woffersnoth om Main!" Ianos Erdel». ein donkbor überschwemmt Gcivcscner. — Polizeibericht. In der verflossenen Woche sind viele Taschendieb stähle sowohl ans den Straßen vor Schau fenstern, in mit Menschen gefüllten VcrkausSläden, als auch im Gedränge auf den Bahnhöfen, gewöhnlich kurz vor Abgang vou Eisendannzügen, vorgrkonimen. Ausnahmslos sind alle diese Dieb stähle zum Nächst,eue von Frauen verübt worden, welche ihre Portemonnaies rc. in äußeren Paletot-Taschen bczw. leicht zugäng lichen Kleidtaschen ausbewahrt hatten. Die meisten Beschädigten sind arme Leute. — Ter derzeitige Führer der Droschke Nr. .382, Ernst August Buchhorn, hat vorgestern Abend statt einer gering- werthigelen Münze ein Goldstück von einem unbekannten Fahrgast erhalten und dasselbe gestern früh an die Behörde abgegeben. — Aus Antrag der dortige»! Gemeindebehörde w»rd von näch ster Zeit an auch in Coßmannsdors eine Haltestelle der Hains- berg-cschinicdcbergcr Eisenbahn eingerichtet. — Am Sonnabend Morgen ereignete sich auf dem Sammcl- bahnhofe inLeipzig. Schöncfeider Flur, der Unglückssall, daß ein Wagcnrückcr, Namens Berge aus Schönefcrd, auf noch unaus- geklärtc Weise von einer Rangirmaschine überfahren und ihm beide Beine zermalmt wurden. Der Unglückliche starb auf dein Trans porte nach dem Krankcnhause. Ec war 33 Jahre alt und hinter läßt eine Frau und drei Kinder. — Aus Neudorf a. d. Spree wird uns geschrieben: Inr Saale des hiesigen Gastbofcs ward 21 Kindern von Arbeitern aus der Pappeniabrrk des Herrn F. Reuter eine unverhoffte Wcihnachts- gabe zu Tbcil. Dieselbe verdient schon aus dem Grunde Erwähn ung, werk die Gaben aus einem Fonds beschosst wurden, der zur Erstarkung eines treuen und sicißigen Arbeiterstammes allen In haber» industrieller Etablissements cmpsohlen werden kann. Herr R. gründete im März e. eine Prämien-, Spar- und Kautionskasse sür 'Arbeiter in der Weise, daß jedem Arbeiter 10 Proc. seines Lohnes gekürzt und am Schlüsse des Jahres mit 16 :> Proc. verzinst werden, und zwar die volle Summe, ungeachtet der allmählich er folgten Einzahlungen. Die Kaution verfällt jedoch, sobald ein Ar beiter im Lause des Jahres seine Arbeit ohne Kündigung verläßt, und wird einem Fonds cinverlcibt, über de» die Arbcirer zu wohl- thätigen Zwecken Verfügung treffen. (Achnliche Systeme werden erfreulicher Weise auch Incr und da noch verwirklicht.) In einfachen aber nützlichen Gaben flössen den Kleinen die Früchte dieser Insti tution zum erstell Male zu ihrer nicht geringen Freude zu. CincS Vorfalles aber wollen wir noch gedenken, der mcbr kultureller Natur ist. Kurz vor Beginn der Feier ließ der Veranstalter den Lehrer freundlichst cinladen, er möchte sich mit seinen gerade zur Einübung eiiics wendischen Weihnachlslicbeo vei sammelten Schülern nach dem Saale bemühen, um der Feier druck, Absingung eines deutschen Weilmachtsliedes eine höhere Weihe zu geben; zum Er staunen aller Anwesenden erfolgte jedoch die Antwort, daß er mit seinen Kindern kein deutsches Weibnachlsiied singen könnte! Und dies hören wir von einer Schule, wo deutsche und wendische Kindee unterrichtet werden. Ties dürste doch ein Beweis von der Slovisirung unserer Lausitz sein, von der in Zeit ungen schon einige Flammen emporloderle». — Landgericht. Christiane Therese Dietrich aus Kicin- bauchlitz, eine 45 Jahre alte und schon sehr oft polizeilich, sowie auch gerichtlich Prostitnirtc der gewöhnlichen SpecieS lachte secien- vcrgnügt. als sie in Rücksicht aus die mangelhaste Retognilion ihres wcrthen Jchs seitens des betressendcn Zeugen von der Anklage des Diebstahls sreigeiprochen werden mußte. Am Abend des 19. Nov. gegen 10 Uhr machte nämlich ein in den Jahren schon vorgerückter Mann in den Zwinaeranlagcn die vorübergehende Bekanntschaft eines derartigen Nachtvogels wie eS die Dietrich ist und als der einsame Spaziergänger später nach der Uhr sehen wollte. war der Stundenzeiger im Wcrthc von 84 Mark verschwunden. Ter Ver dacht lenkte sich auf die Angeklagte, doch heilrilt dieselbe hartnäckig, an dem erwähnten Abende m oder bei den Z vingeranlagen berum- vronrcnirt zu sein und da namentlich der Zeuge in der Dietrich die betreffende Prostituirte nicht wiederzuerteniirn vermochte, übrigens auch der Angeklagten weder der Besitz der Uhr noch einer eittiprcche»- den Bäarschaft nackige,vielen werden konnte, so blieb der II. Straf kammer nur die kogenloic Freisprechung übrig. — Franziska Sidonie verm. Cichicr, gcb. v. Bcüst, Wittme des ehemaligen Postdirektors in Kanienz und 43 Jahre alt, ließ sich die wiederholten Bekannt schaften mit dem Strafrichter nicht im Entferntesten zur Warnung dienen und so passirte ihr cs, sich wegen Privaturkniidcirsälschung wieder einmal vor Gericht zu verantworten. Es war der Ange klagten bekannt, daß die Plätterin 'Anna Lchurig von der Aufschcrs- srau Klara Richter l Mark 30 Psg. Plattlot,n zu fordern hatte und um sich diese Baarschaft anzucignen, fabrizirtc die Schwindlerin einen Zettel, des Inhaltes, daß die S. durch die Uebcrdringerin, der Eichlcr, um gefällige Zusendung des Geldes bitte. Das Manöver batte zwar den gcivümchtcn Erfolg, aher auch einen vcrhnngnißvollen Nachgeickmack, denn der Gerichtshof belegte die Unverbesserliche unter Ausschluß mildernder Umstände mit 1 Jahr Zuchthaus und 3 Jahren Chrenrechtsverkust. — Ter noch nicht 13 Jahre alte Schulknabe Alhin Gustav Göhler in Gcorgenscld bei Aitent erg holte sich eines TageS Ende August aus dem Laden der Hemdctssrau Schubert eine Äaarschast von 00 Kreuzer, nachdem er duich ein offenes Fenster zunächst in den Stall ctngestiegcn und von da aus durch die Haus- stur. heimlich an den Kassenort gelangt war. Als er am 13. Sept. behufs Wiederholung des DiebNabls wiederum cingestiegen mar, erwischte man den jugendlichen Langfinger in der Hausflur und be reits in« Juli ds. I. hatte Göhler den Fleischer Wcignndt in Gcising unter dem Vorgehen, er lei von dem Gastwirrh Bach in Georgen- seid abgeschickt worden. 10 Pfund Wurst im Werthe von 7 Mark abgeschwindeit. Der Gerichtshof belegte den hoffentlich noch zu hcffernden Angeklagten init 4 Monaten Gefängniß. — Wegen straf baren Eigelinubco bez. Anstiftung hierzu wurde die Dicnersehcfrau Karoline Brückner z»Z4 Tagen und deren Solni, Privatexpedient wKchc das kgl. Ministerium des Dienste verleiht, wurde am Freitag Johann Dudack in Gröditz bei . "und- iitzgaffe bat,.insofern in der ersten Hälfte deü laufenden Geschäftsjahres tue! Barenburg begriffener, mit 20 Eiscnbahnwaggons Braunkohlen br Zahl der neu emgetrctenen Mitglieder größer gewesen ist, als im lodener Schleppkahn des SchiffselgenthUnierü ». 'Ringel aus Tekschcn ganzen Vorjahr. D,e Gesammlzahl der bis zum 1. Ltkbr. d. I. ihavarirt. . HG aufgcfundcn worden. — Die silberne Medaille Innern für langjährige liege dem herrschaftlichen Kutscher Bautzen ausgebändigt. — Von einem bereits wegen Falschmünzerei bestraften Büchsen macher in Scheibenbcrg bei Chemnitz wurden an verschiedenen Orten falsche 50-Psennigstücke verausgabt. Er ward in Hast ge nommen , da der Verdacht nahe liegt, daß er die falschen Stücke selbst anacfcrtiat habe. — Einen höchst unglücklichen Sturz that in Plaue» i. B. der 27jährige Zimmergcielle Mehner — er brach dabei beide 'Arme - Am 22. d. Nits. Nachm, gegen 2 Ukr ist an der Nieder- w a rthaer Elbbrück e ein ans der Thalfahrt von Aussig nach st lungen mit Kindern unter Auoichluy mildernder Umstände 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrenrechlsvecliist. — Auguste vcrchcl. Voigt in Gruben bei Meißen wurde als sic an« 22. August vom Felde des Rittergutsbesitzers Oehmichcn in Scharfenberg eine Partie Weizcnbüschcl aussülntc, von einem Mann erwischt und fand cs sür vortbeitbast auszurcißen, räumte jedoch dann ihre ini wieder holten Rückfalle verübte Mrssetbat ein, bat aber auch brieflich um Hunmelswillen, die Sache nicht zur Anzeige zu bringen sonst — wolle sie sich das Leben nehmen. Auguste Aiigerniann geh. Roß berg, eine noch unbestrafte Nachbarin der Voigt, heimste ebenfalls von den Feldern L's zu drei verschiedenen Zetten Fcldfrnchte und zwar 9 Garben Hafer, 12 Garben Gerste und 30 Bund Gemenge ein, gab jedoch der Wahrheit die Cl,re und kam in Rücksicht ans ihre bisherige Unbeschol^nlieit mit 2 Monate» Gefängniß weg, während die Voigt aus die Dauer eines halben Jahres ihrer Frei heit verlustig ging. — Der schon oft auch mit Zuchthaus vorbestrafte Handarbeiter .Hugo Richard Moder will, als er ans einer ihm zu gänglichen Bodenkammer nach Auswuchten der darin befindlichen verschlossenen Konimodc dem Dienstmädchen Groschke5M. wcgnahm, mit dieser wohlfeilen Ausflucht nickt durch, da seine Verurther- Iahrcn E'lirenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht erfolgte. — Zum Tanke sür die Gastfreundschaft, welche die Fabrikarbeiterin Marie gesch. Richter gcb. Tonet gelegentlich eines vierzehntägigen Besuches bei ihrer Cousine in Tetschcn gewährt erhielt, nahm die R. einen Regen mantel, 2 Röcke und 1 Paar Stiefeletten im Gesanimtwerthe von ca. 29 Gulden bei der Abreise mit fort und juchte sie siel, dann mit der Behauptung, sie habe sich die Sachen nur geliehen und dieselbe« später einem unbekannten Schaffner mit der Bitte um Ablieferung übergebe», dmchzulügen , allein diese Darstellung verfehlte ihren Zweck günclich, ind strafte Angeklagte in indem die schon mchrsgch wegen Tie bskalil - —. vorbe« unter Ausschluß mildeuider umstünde zu 1 Jahr . nis und 3 Jahren Etnenrechtsverlust vcrurtheilt. in Rücksicht auf die Höbe der Strafe und den dadurch bedingten Fluchtverdacht auch sofort in Hast, genommen wurde. Eidhöhe in Trckdcn, 2-1. Dcetl., Nechmittugs. 70 Cent, übe.-ü.
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