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Dresdner Nachrichten : 09.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190607099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-09
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1906
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-Z 1t d) ü Bruiilchivtinnit» über Svo Meter: l Erwin «orcveN (Neptun). 2. Otto Heck (Neptun). 8. Willi Heiter (Germanin). 4. Arthur Medtia (Einzel- schwimmet). Knadeni »rinnen: l. Ernst Vaumbäkel, 2. Arthur Richter. 3. Franz Hansel. 4. Hermann Baumbakel, S Erich Göhler. Jnpendbrust- schwlinwen übe» 3üv Meter: 1. Pani Herzog (Äermania). 2. Marlin Meyer (Einzelschwünmer). 8. Rudolf Bley (C-ierma»ia>. 4. Hans Trlpt tVermania). .Uiiabendrustlchwinimen über ISO Meter: l Laus Martin Decke (Neptun). Kurl Lindner (Poseidon). Henuann Ned« (Poseidon), Arthur Richter (Ger. mania). Weiner (Germania). 2. Lauf Ernst Baumbakel (Germania). Erich Bernman» (Neptun), Alsrev Schröder (Gennania), Otto Nitsch« (Neptun), «un Endler (Neptun). Juacndschwiuunen über 30« Meter: l. Rudolf Haubold (Germania), 2. Karl «llbne «Einzelschwimmer), 2. AldeN Schirmer (Harpune, Dr -D«ub«n>. 4 «url Nesch (Gennania). o. Rudols WohlsaN (Germania). Iugendsprinnen: l. HanS Dachsel (Amateure), 2. HanS von Böhin« (Neptun). — Spieler gruppe: SN Meter Juniorlaus: 1. Willy Kirchner (Dresdner Sportklub). 2. Alfred Höschel (Dresdner Sportklub). 3. Martin Nonitck (Dresdeusia). UX) Meter Senioriaust 1. Arno Neumann (Sporcklud), 2. Frau, Bernhardt (Sportklub), 8. Hans Laake (Dreüdensia). Diskuswerfen: l. Rudolf Minann (Sportklub). 2. Heinrich Brenner (Sporllust), 3. Paul Hiiunierinanu (Spottluft), lnvn Pieter-Laufen ohne Porgab«: l. Paul König (FuschaKrinc». 2. Alfred Schnipp« (Allaemeüier Turnverein), 3. Eugen Golds (Gennania). Dret- splung: 1. Rudols Abmann (Sportklub), 2. Arno Neumann (Sportklub), :>. Heinrich Brenner (Sportlus» 3000 Meter mit Vorgabe: 1. Hans Kießling (Germania-Dodna). 2. HanS Schalter (Sportklub), 3. Karl Nau mann (Fuhdatlring). Stascttenlaus Uber iOo Meter: 1. Dresdner Sport klub und B. (!. Svorllust. 2. F. E. Dreodensia uiid F. E. 1803. Huino- risuiches Hinderuiülnuseu über 300 Meter: t. JobanneS Drenvsch (Svort- tusl), 2. Edgar Duncker (Sportluft), 3 jOlto Hscheische (Dr. A. E. 1883). Fusiball-Wettspiel: Dresdner Fusidallrnig gegen Hohenzollcrnsieger Dr. Fubballr.. B. E. Sportluft gegen F. E. 1893. Sieger B. E. Sportluft 5:1. — Schülergrupp«: Wetl-Lurneu »»tersluse: Aracie, Böttcher, Jumpelt, Hentzlchel, Stbafer. Grunert. P.tcll - Turne» Oberstufe: Arnold, Ludwig. Drcikaiups - Unlersluse: Petzow, Böbuitg, Heimbera, Kühn, Steinbrecher, Kirchbach. Dreikamps-Oderftuse: Gabriel, «jetzig, Neu- aebauer, Siegelt, von Römer, Jährig. Schmidt. Müller. — T u rn erg ru p p e : Dreikamps der Jugend : l. Altkirch (Plauen), 2. Maser (Forlb.-V.), 3. Knauck (N. u. A.>. Dreikamps (Erioachieue) Odersluse: 1. Fader <N. u. A.). 2. Brandt <A. T. P.l. 8. Scht-nvage» (Turnlust). Dreikamps (Erwachlene) Unierftuse: l. Tböncr (A. T. P.). 2. Schiffer lA. T. P-), 3. Bog (Planen». Wettspiele: Eilbolealaus, l. Turnluft. 2. T P. f. Neu- u. Amoniladt. Schlagball: T P. f. Neu- u. Amouftadt. Fastball: Guts-Muts l, Neu- u. Aniouslabi, Allg. Turnv.. Guts-MutS 2. Neu- u. Auwnstadl 3. Ninger Fumgc (Dresdner Turnv. 1807) aeac» Schnabel <A. T- B). Lciiigiuduec (i-eipi Porst > gegen Becker ,Dr. T. P 67). — Der Äönigüch Sächsische Militäroereinsbund hielt gestern unter reger Teilnahme der ihm angchörenden Kame raden seine 33. vroenliiche B u n d c s - G c n e r a I v e r > a m m- Iung im Konzerthause des Zoologischen Gartens ab. Zu Ehren der Delegierten sand am Abend zuvor in demselben Lokal ein großer F e st k o in in e r s statt, zu dem sich zahlreiche Ehren- gäsie eingesunden hatten, darunter besanden sich als Vertreter nichtsächsilcher Bruderoerbände die Herren Generalleutnant z. D. Winneberger vom Bäurischen Veteranen-, Krieger- und siainpfgenossenverdand, Generalleutnant z. D. v. Greiss und Oberbciurctt Beger vom Wlirlteuidergischen Kriegerbund, Generalleutnant z. D. Hof von der Kriegskameradschaft „Hassia"-Tari»stadt, Oberstleutnant z. D. Professor Früh ling oom Braunichweigcr Landesverband und Kamerad Gerlh, Vorsitzender des Hamburger Kriegerverbandes. Die preußischen und badischen Bruderveroände waren behindert. Vertreter zu entsenden wegen mtt der Generalversammlung znsammen- sallender eigener Veranstaltungen. Ferner beuierkle man unter den Ehrengästen die Herren Flügeladjutaiit des Königs Generalmajor o. Allrock, Kreishaupliiiaiin Dr. Rumpelt sEhren- mitglied des Bundes), Geh. Regierungsrat Führ. v. Tendern, Gras Vitzthum v. Eckstädi. Vorsitzender des Landesverbandes vom Roten Kreuz, eine Anzahl aktiver Offiziere, das Bundes präsidium, sämtliche Bezirksoorsieher. deren Stellvertreter und die Vorstände hiesiger Militärvercine. Der Saal trug eine sinnreiche 'Dekoration. Aus einer Gruppe frisch grünender Blattpflanzen grüßte die Büste des Königs Friedrich August die oaterländnch gesinnte Fesivcrsammlung, dahinter mahnte das oom Bundesbezir! Glauchau gestiftete Bundesbanner die Kameraden zu festem Zusammenhalt. Bon den Galerien, auf denen die Damen der Kameraden dem Kommerse beiwohnten, ivehlen die Fahnen der Dresdner Bundesoereine und erhöhten den mililäriichen Cl-araktcr der Fesweriammlung. Das Konzert führte die Kapelle des Schützen-Regiments unter Meister Hel- bigs Leitung mit bestem Gelingen auS. Die Reihe der An sprachen erösfnete Herr Bundespräsident Justizrat Tr. Win- disch, Hauplmcmn d. L., mit einer Rede aus unser erlauchtes Königshaus, die in einem Hoch auf König Friedrich August ausklang. Darauf gedachte derselbe Redner des Deutschen Kaisers und widmete diesem ein dreifaches Hurra. T-er zweite Vizepräsident. Geh. Kriegsrat Feine, begrüßte namens des Bundesvräsidiunis die Ehrengäste, in deren Aufträge Herr KreiÄi-aupttnann Dr. Rumpelt für die freundlichen Worte dankte. Redner feierte die Mstitärocreine und brachte dem Bunde ein dreifaches .Hoch. Es sprachen dann noch die Herren Präsident Juslizrat Windisch, Generalleutnant z. D. v. Greifs aus Württemberg. Vizepräsident Druckmüller, Professor Procssel, Generalmajor o. Altrock und Bezirksvorstehcr Haensch- Zittau. Der Kommers, den Männerchöre des Deutschen Kstiegergesangvercins verschönten, nahm einen sehr stimmungs vollen Verlauf. — Die Beratungen begannen am Sonn tag vormittag 11 Uhr unter sehr zahlreicher Beteiligung im Festlokal. Mit gewohnter Pünktlichkeil erschien König Friedrich August mit seinem Bruder, dem Prinzen Johann Georg, begleitet von dem FlÜZeladjutanten Generalmajor o. Allrock. Beim Eintritt in den Saal wurden die allerhöchsten Herrschaften durch ein vom ersten Vizeprä sidenten Herrn Druckmüller ausgebrachtes dreifaches Hoch be grüßt. Unter den erschienenen Ehrengästen waren zu be merken K'ricasminister Frhr. o. Hausen. Staatsminister Graf v. Hohenthc.1 und Bergen, kommandierende Generale von Broizem und Gras Vitzthum, Stadtkommandant o. Schweinitz. Kreishauvtmarm Dr. Rumpelt und Amlshaupimann Krug von Nidda, Gras Dr. Otto Vitzthum v. Eckstädt vom Noten Kreuz, sowie die bereits am Sonnabend zugegen gewesenen Vertreter der übrigen deutschen kameradschaftlichen Verbände und der sächsischen Militär-Versicherungs-Vereine. Von verschiedenen Seiten waren Trahtgrüße eingegangen. Nach einer harmo nischen Begrüßung durch den Deutschen Kriegergesangoerein ergriff der Präsident Justizrat Windisch das Wort, um dem König ehriurchtsoollsten Tank für sein Erscheinen auszu sprechen. Diese Auszeichnung wurde von der Fcswersammlung um io freudiger empfunden. als der hohe Protektor des Bun des zum ersten Male als König an den Beratungen teilnehme. Wärmsten Dank zollte Redner auch dem Prinzen Johann Georg und gedachte dessen kürzlich slattgesundener Verlobung. Darauf beleuchete Nevner in »einer Eröffnungsrede die Bestrebungen des'Militärvereinsbundes, die Bedeutung des Kyffhciuserbunve» und wies daraus hin, daß anläßlich der letzten Königsreisen die Militäroereine Sachsens einen außerordentlichen Zuwachs erhalten haben. Dos auf König Friedrich August und Kaiser Wilhelm ausgebrachte Hoch fand stürmischen Widerhall. An den Kaiser wurde ein Huldigungs-Telegramm abgesandt. Generalleutnant z. D. Winneberger überbrachte Grüße als Vertreter des Kysshäuierbundes und der Krciegerverbänoe Bayerns, Hessens und Badens. Alsdann wurde in die sehr umfangreiche Tagesordnung eingelreten. Den Jahrebericht erstattele der erste Schriftführer Blum, den Kassenbericht Schatz- meister Beyer: die Berichte wurden einstimmig genehmigt. Ein Antrag des Präsidiums behandelt die Verwendung der zum Ge dächtnis König Alberls gesammelten Gelder, die nach dem Vorschläge des Präsidiums ausgesammelt und zur Unterstützung von Witwen und Waisen verwendet werden sollen. Die Vor arbeiten werden dem Verfassungsausschuh und je einem Ver treter der kreishauptmannschaftlichen Bezirke überwiesen. Ter Antrag Plauen, diesen Bezirk in die Bezirke Plauen und Reichcnbach zu teilen, wurde angenommen, dagegen das gleiche Verlangen, den Bezirk Auerbach in die Kreiie Auerbach und Klingenköal zu zerlegen, abgelehnt. Mehrere weitere Anträge, betreffend die Zusammenietzung und die Beschlußfähigkeit des Bundcsvräsidiums und die Verleihung von Vorsteher - Ehren zeichen und Ehrentafeln nach mindestens 25jähriaer Wirksam keit, fanden Annahme. Der Bezirk Chemnitz beantragt, die General - Versammlung des Militcirvereiiisbundes abwech selnd in den .Hauptstädten der Kreishauotmaiinschaften abgu'halien. In Rücksicht auf die durch eine solche Neuerung entstehenden Mehrkosten wurde, »m dem Antragsteller einiger maßen entgegenzukommen, beschlossen, die Bundesversammlung nur aller zwei Jahre in Dresden und damit abwechselnd in alphabetischer Reihenfolge an den Sitzen der Kreisbauptmann- schasten astzuhalten. Im Juli nächsten Jahres werden sich die Kameraden demnach in Bauden zulammennnden. Ein Antrag Nochlid, an zuständiger Stelle die Erlaubnis nachzusuchen. daß auch bei Umzügen der Militärvereine die MilitävmufiUorp» in Uniform sich belktligen dürfen, wurde zurückgezogen. jedoch erbot sich das Präsidium, »nieve« eimelnen Falle vermittelnd einzugreifen. Der Bezirk Glauchau stellt den Antrag, eine anderweit« Regelung der Ehrenbezeigungen bei Beerdigungen von Selbst,»,ordern herbeiauführrn. Der Antrag wurde noch einem sachlichen Referat de< Berichterstatter». Herrn Qber- landesgerichtsrat Dr. Bogel. der die dietbezüglichen Beftüi- munaen de» Lande-kowsistorium» erläuterte und die Ablehnung de» Antrags empfahl, imt geringer Mehrheit angenommen. Die sehr beachtenswerten Ausführungen de» Referenten sollen indessen zum Druck aegebrn und den einzelnen Bezirke» zugestellt werden. Bei dem Bericht des Kameraden Klälhn über di« Er holungsheime in Lauter und Königstein wurde dem Präsidium die Befugnis zugesprochen, zur Bestreitung de» Aufwandes für das lausende Jahr «inen Beitrag bi» zu 600 Mark zu be willigen. Zu Bundesehrenmitgliedern wurden ernannt die die verren Kämmerer v. Crieaern, Oberst z. D. Krack« und dir Amtshauptleute Krug v. Nidda und Beschwitz-Zittau. Nach einem Bericht de» Kameraden Beyer über den Kyssbäuserbund entspann sich noch eine längere Debatte über die Ausbildung von Krankenpflegern bei den einzelnen Bezirken und über die Evweifung der militärischen Ehren bei Be- cLdiguna von Veteranen durch einen Bundesverein, dessen Mitglied der Verstorbene nicht war. Bei den Neu wählen zum Präsidium wurden die turnusmäßig ausscheiden den Kameraden wiedergewählt, neu berufen wurden die Herren Regierungsrat Hübener und Oberlehrer Dr. Gebhardt. An die Beratungen schloß sich ein gemeinsames Mittagsmahl. Heute, Montag, unternehmen die Kameraden einen Ausflug nach Pirna und die Sächsische Schweiz. — Unwetternachnchteo. Nach den jetzt eingeaangenen näheren Nachrichten hat das Unwetter vom Freitag und Sonn abend nacht namentlich die Sächsische Schweiz bewv. das Gebiet der A m » s h a -u p t m a n ns cha f t Pirna heimge- sucht, lieber den Vahndanumbruch bei Obervogelgesaug wird des näheren berichtet: Eine gleiche Katastrophe wie im Jahre 1897 hat wieder die Ei > e nb ah n l i n i e Dresden- Bodenbach bei O b e rv o g e I g eso n g am sogen. Fächels- graben betroffen. Hort loste seit Freitag gegen abend das Wasser in ungeheuren Fällen herab, bis kurz nach 12 Uhr die Katastrophe einlrat. Aus de^ Höhe der Halde am Bahndamm lösten sich die Massen, Bäume und Strauchwerk in die Tiefe führend, die sich zwischen Bahndamm und Fcksenwand resp. Halde befindet. Das Wasser kam schließlich in solchen Mengen, daß der leibwärts des Grabens befindliche Durchlaß durch den Bahndamm sich verstopfte und die Mulde sich ausfüllte. Zu nächst drangen die Wasiermafsen nach dem Gebäude der Bahn- mcislerei, den Garten überickiwemmend, und flössen dann über die Gleise nach der Elbe. Der Wasserdruck stieg aber bald, die zu Tal stürzenden Erd- und Felsenmassen füllten die Mulde vollends aus und nun begann das ZerstörungSwevk am Bahn damm von oben. In kurzer Zeit brach der Damm durch und wurde das Sleiinnaterial unter den Schienen und Schwellen fortgerissen, so daß dieselben auf eine Länge von 20 Meter frei in der Lust hingen. Unscchrbar gemacht waren die Gleise durch Verschiebung auf eine Länge von etwa 120 Meter. Rechts und links des Bahndammes türmte sich bis in die Elbe hinein eine fast 100 Meter breite Schutthalde, welche viele Tausende Kubik meter Horzsln, Sand- und Gerölbmassen enthält. Der Berg und Haldenrutsch batte auch eine Zerstörung zweier Gebäude zur Folge. Zunächst wurde das Ende der 90er Jahre neueroaute kleine massive Schuppengobäude des Herrn Pvmdach woqgerissen und ist von demselben keine Spur mehr vorhanden. Dann prallten die Wassermassen an das Wohn haus. untevwühlten den Grund und veranlaßten so auch den teilweise» Einsturz dieses Gebäudes. Im Schuppen besanden sich sechs noch am Strick gefesselte Ziegen, die dabei umkamen. Personen sind glücklicherweise nicht verletzt, dagegen viel Hcrus- gercit und Futteroocräte demoliert und forlgeschtvemmt. — Großen Schaden haben die Wassermassen weiter in Struppen. Thürmsdorf. Ebenheit, Krietzschwitz. Neundors. Langenhenners dorf. Markersbach-Hellendors. Berggießhübel^Gottleuba usw. angerichtet. wie wir zum Teil schon berichtet. In Struppen stürzten vier große steinerne gewölbte Brücken in sich zusammen. Am meisten wurde die Hausbeisitzerin Frau Böhme betroffen, von deren Wohnhaus die Hintere Hälfte, sowie das Schupven- gebäude weggerissen wurden. Die Wasserhöhe war eine bedeu tendere als im August des Jahres 1897. — Furchtbaren Schaden hat auch N i ed e r s ch l e s i e n erlitten. In Hrrschberg schlug der Witz in die Miliiär-Waschanstalt. Mehrere darin beschäf tigte Soldaten wurden betäubt, erholten sich jedoch bald. Im Ganzen wurden 10 Gebäude eingeälschert. In einem Teile des Kreises Bunzlau. der überhaupt am meisten gelitten hat, wurde fast die gesamte Ernte durch Hagel vernichtet. Ein anderer Teil dieses Kreises, insbesondere Groß-HartmannSdom und Umgegend, wurde durch ein großes Hochwasser des Kleinen Bobers, das durch einen Wolkenbruch entstanden, sehr geschä digt. Felder, Wiesen und Wege standen mctevhoch unter Wasser, die Landwirte mußten vor den Fluten das Vieh aus den Ställen retten. Der Bahndamm der Kleinbahn Bunzlau—Neudorf a. Gr. ist zwischen Mittlau und Großhartmannsdorf zerstört. Der Verkehr ist unterbrochen. — Vom Blitze erschlagen wurde, wie schon kurz gemeldet, der Restaurateur Paul Walter aus Görlitz, Inhaber des Rest-aurationslokols „Schtvedenschan.ze". Walter hatte nach Besichtigung des im Bau begriffenen neuen Güterbahnhofs bei Rauschwalde Schutz vor dem heraufziehen- d'nllmvctter in der aus Hoiz gebauten Kantine der Bauarbeiter gesucht: ein Blitzstrahl fuhr außen an der Fahnenstange her nieder und tötete Walter sofort, während sein dabei sihenvcr Sohn nur betäubt wurde. — In Thiemendorf wurde das Hosf- mannsch- Bauerngut infolge Blitzschlags eingeäfchert. Auch in die Iturmschen Dachsteinwerke und ins Mittel-Dominium schlug der Blitz. In Kolonie Hain ist die Klostersche Besitzung mit mehreren hundert Zentnern Heu niedergebrannt. In Mittel- Langenöls wurde der Malermeister Schwerer vom Blitze ge trosten uno schwer verletzt. — Auch in das im Baue benndliche neue Jeschken Haus schlug der Blitz. Durch den Blitz schlag wurden die Traversen des Baues gebogen und dos Mauerwerk teilweise beschädigt. — Am Donnerstag nachmittag und abend entluden sich bei Te plitz über Hostomitz, Ratzsch. Lilßnitz, Welhotta und Goliske und deren unmittelbarer Üm- gebung solche Hagelwetter, wie sie seit Menichengcdenken nicht erlöbt worden sind. In wenigen Augenblicken war die Ernte von vielen Hunderten von Hektaren Getreideland total vernichtet. — Tie V e r kehr sstör u n a auf der Streck« Pirna—Schandau ist jetzt insoweit behoben, daß das linke Hauptgleis der Linie Bodenbach—Dresden vormittags 1> Uür sert.ggtsrellt und 11 Uhr 50 Min. erstmalig durch den Dresden--Schandauer Perionenzug Nr. 521 Lesahren werden konnte, nachdem bereits am Sonnabend gegen 6 Uhr abends Umsteigoverkehr eingerichtet worden war. Es stebt zu erwarten, daß das rechte Hauptgleis an jener Stelle bis Monlrg mittag ebenfalls wieder betriebsfertig hergestrllt sein wird. Auf der Linie P i r n a — G o t t l e u b o konnte der gesamte Verkehr bereits Sonnabend vormittag wieder ausgenommen verdcn. — Anzuerkennen ist. daß die Direktion der Sächsisch- Böhmischen Dampf schisfahrtsgesellschaft sofort nach dem Bekanntwerden der Verkehrsstockung E^traschisse ein legte. um den Bedürfnissen des reisenden Publikums gerecht zu werden. — Die Nachrichten über die W ass e rsch ä d e n auf Reicker Flur brachten dieser Gegend gestern lSonntagl starken Besuch Ta die Kommunikation an der Haltestelle Reick für Fuß- und Fährverkehr dadurch total gesperrt war. daß sich an der Straßenunterführung unter der Staatseisenbahn ein grober See gebildet hatte, eriuchte der (Nemeindevvrstand Claus gestern mittag die Stadtverwaltung um Sendung einer Dampf spritze, damit die Wassermengen in den dort von hohen Dämmen umgebenen Landaraben übergepumpt würden. Die Maschine begann in der 2. Nachmittaasstunde die Arbeit und beförderte in der Minute 12- bis 1500 Liter Wasser — trotzdem war bis um 6 Ubr der Wasserspiegel verhältnismäßig nur wenig gesunken. Teile der naheliegenden Felder zeigten sich als eine glitzernde Wasserfläche, aus der die sclfwimmenden Aehrcn hervorragten, auch in Gärtnereien konnte man noch ganze Wasserflächen bemerken. Unmittelbar am Bahndamm an der Haltestelle Reick sah man auch die Stelle des Damm durchbruches vom Prohliser Landgraben, wo vorgestern «in starkes Pionierkommando gearbeitet hatte, um weitere drohende Gefahr abzuwenden. — Frühobst schau de» BezirkL-Obstbau- Verein» Oberes Clbtal" Niedrrpovritz in Donath» Neue Welt, Tolkewitz bei Dresden. Herr Garten-Ingenieur Albert Geucke. Qbstplantagenbesttzer in Weixdorf, ist mit einer vorzüglichen Auswahl herrlicher Erdbeeren erschienen, von welchen Jucunda al» eine hervorragende Schaujrucht aufsiel. Außerdem seien noch Lue»do perfecta und Garteninspektor Koch herovraedobrn. erste« durch ihren au»arpräaten AuanaSaeschmack und letztere durch chr vorzügliches Walderdbeer-Aroma. F«n,er brachten Herr August Mildner, Grundstücksbesitzer in Hosterwitz, «och «,n schöne», vorzügliche» Erdbeersorliinent urld Herr I. G. Her«««. Kleinzschachwitz ein Himbeer- und Kirsch«», wrllment von hervorragender Ausbildung. In Rücksicht darauf, daß den Obstzüchtern ost eine praktische, pr«l»w«rte Berpackung für Beeren- und Steinübstversand fehlt, hat der Verein et»» Anzahl praktischer Versandkörb« ausgestellt von fol Fabrikanten: Dom. Ringeisen, Korbfabrik. Korlshuld, korbfabrik Klötzer. Lauter, und Gustav Kur. Spankor Lauter, ebenso versandschachteln von der Artiengesellschast Kartonnagen-Hndustrie, Dresden. Die Gartentechnstche teilung der Baumschule von Hauber in Tolkewitz bat «in« ga»»« Anzahl interessanter Artikel, darunter «inen praktischen mnekika- mschen Kirsch^Entkerner, zur Ausstellung gebracht, mit welchem in größter Schnelligkeit die Kirschen vor oem Einmachen von den Kernen befreit werden, ebenso den Pouwtogenknecht, welcher bei keinem Gartenbesitzer fehlen sollte. Er dient zum leichten Transport und schneller Aufstellung aller der Gerate, die der Züchter beim Okulieren. Pfropfen, sowie bei der Er richtung von Spalieren und ähnlichen Arbeiten stet» b«i der Hand haben muß. Hierzu gesellt sich eine große Anzahl zum Obstrinmachen nötiger Apparate, Einkochtöpse und Gläser kür Obst. Fleisch. Gemüse, Säfte. Marmelade und dergleichen. Der von Herrn Gartenbau<tnspektor Braunbart abgehaltene Ein - machkursuS war von einer großen Anzahl Damen besucht. Es wurden Tauben, Kalbsbraten. Kirschen, Johannisbeeren, Stachel, und Erdbeeren auf einem GaSkochherd binnen einer kalben Stunde nach den neuesten Erfahrungen und für diel« Monate, ja Jahre sicher haltbar eingekocht. E» sind«» beut« Montag früh 10 und nachmittags 4 Uhr Wiederholungen «eser Kurse in der Ausstellung statt, zu denen jeder Ausstelluna»- besuchrr freien Zutritt hat. Schluß der Ausstellung M«mg(» abend 8 Uhr. . - - — DaS Anfang diese» Jahre» eröffnet» Güntzbad M k»den sechs Monaten des Betriebes von rund W000 Personen benutzt worden. Im Hundebad sind bereit- über 10ÜÜ Hunde tzt» schoren, gebadet und gereinigt worden. — Im M e i n e id s pr oz e h Funke-Loren» vor dem Leipziger Schwurgericht wurde die Angeklagte Funke wegen Meineides zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthau» uiid 1 Jahr Ehrverlust verurteilt. Der Angeklagte Frühere Rese- renoar Lorenz erhielt wegen Anstiftung zum Meineid unter Berücksichtigung der Gemeinheit und Niedrigkeit seiner Hand lungsweise 4 Jahre 3 Monate Zuchthaus und 8 Jahre Mr- verlust. Beide Angeklagte wurden für dauernd eldeSunfähng erklärt. Drei Monate der Untersuchungshaft wurden Lorenz in Anrechnung gebracht. Der Angeklagte Zech wurde fr«- gesprochen. - In Oederan beging der Privat« Gchneidermeifter Ihle - mit seiner Ehefrau das golden eEhejubtläum Weiteres Oertlicke» siebe Seite 4« AuS de« amtliche« Bekanntmachung««. Konkurse. Zahlungseinstellungen ns«. Im DeeSdase >mt« gerichtsbeztrk: Ueber da«Vermögen derHandelSgesellstbaft »Bam- bergerL Doppelt" in Tolkewitz, vertreten durch Kaufmann Wilhelm Bamberger und Steindrncker Julius Wilhelm Otto Hopprrt, ist da» Konkursverfahren eröffnet und Herr Kaufmann Heinz«, hier, MM Kvn- turiverwalter ernannt worden. Konkur«forderunge>, find bis »un 80. Juli anzumelden. Wasserstand der Eibe und Moldau. vudwei« Pro« Pardubitz Mein» Leitwert» «uffig Dresden 7. Jult -b öS - - 16 — IS — 3t — 8 — »4 8. Juli -1-38 — — l2 -1- 8 — 7 -1-12 —110 Tagesgerichte. Deutsche» Reich. Ueber die Abreise de» Kaiser» von Bergen wird noch berichtet: Die ..Hamburg" mit dem Kaiser an Bord, begleitet von der „Leipzig. dem „Sleivner" und zwei anderen Torpedobooten, hat Bergen verlassen. Eines der Torpedoboote war nach Moide vorausgeeilt, um die Post für den Kaiser zu holen. Bevor der Monarch abreiste, stattete er auch der französischen Jacht „Salvator", die Madame Heriote gehört, einer» Besuch ab. Während der Kaisertaae herrschte herrliches Wetter, was sonst in Bergen seb-r selten ist. Durch die Anwesenheit des Kaisers waren viele Fremde mit ihren Jachten heraMezogen worden. Das Benehmen der populären deutschen Matrosen, die Landurlaub hatten, war musterhaft. Es verlautet, der Kaiser werde Bergen noch einmal aus der Rückreise besuchen. Der Minister des Auswärtigen Loevland und der Kriegsminister Olssön sind.nach Drontheim ab gereist, um anwesend zu sein, wenn der Kaiser dort eintrifft. Die Bürgerschaft von Hamburg genehmigte den Antrag de- Senats aus Bewilligung von rund 7 Millionen Mark zur Um gestaltung der Trink wasserzuführunaSanlatzen auS hygienischen Gründen unter Abschaffung der in den Häusern be findlichen Wasserreservoirs. Paul Schmucker, Direktor des Deutsche» Postamtes in Tanger, ist im Juni ein Opfer der dort herrschenden TyphuS- Epidemic geworden. Auf ein Glückwunschtelegramm des Kardinals Fischer in Köln an den Kaiser aus Anlaß der Geburt des ersten Kaiserenkels erfolgte aus Bergen sNorwegens folgendes Antworttelegramm: „Eurer Eminenz spreche Ich für die zugleich im „Namen der Erzdiözese" dargebrachten Glückwünsche Meinen besten Tank aus. Wilhelm R." Jstasiien. Der Senat nahm einstimmig einen von der Regierung unterstützten Antrag Pierantoni an, in welchem dem Herzog der Abruzzen für seine kühne Besteigung deS Ruwenzori bewundernde Anerkennung ausgesprochen wird. Rußland. Der russische Tumapräsident Muromzew Unter zeichnete ein« Kundgebung, welche das Waffentragen in der Duma verbietet. Serbien. Die österreichisch-ungarische Gesandtschaft in Belgrad verständigte durch eine Note die serbische Regierung davon, daß das Handelsprovisorium zwischen Oester- reich-Nngarn und Serbien ausgehört hat zu gelten. Kunst und Wissenschaft. Central-Theater heute: „Sherlock Die Komödie kann nur noch fünfmal gegeben s Im Holme s". werden. -f Die jüngst verbreitete Mitteilung, daß die Begründung eines Dresdner städtischen Orchesters bcvorstche, ist aus der Luft gegriffen. Wer unseren hiesigen Orchester- bestand einige Aufmerksamkeit schenkt: Künigl. Kapelle, Gewerbe haus-Orchester, die Orchester der Residenz- und Centraltheater, Victoriäsalon. 11 Militär-Kapellen lffw., sieht die Haltlosigkeit dieser Mitteilung ohne weiteres ein. Ein städtisches Orchester — unächst wäre für ein solches nicht einmal ein Konzertsaal vor landen — würde eines Zuschusses von etwa 100 000 Mk. jährlich ledürfen. Schon damit ist die Frage erledigt. f Die Stadt Jena hat die südlich vom „Paradies" an der Saale gelegene Rasen mühle, u. a. durch Goethe historisch geworden, für einen Kaufpreis von rund 300000 Dtk. erworben. Man beabsichtigt, vom „Paradies" au» «ine Brücke über die Saale-Lache nach dem großen Rasenmühlgrundstück zu schlagen, und das Grundstück zum Teil zur Vergrößerung der Paradiesanlagen zu verwenden. In der mit dem Volks- Hause verbundenen permanenten Kunstausstellung ist da» Dank- geschenk Rodins für die ihm von der philosophischen Fakultät verliehene Würde eines Ehrendoktors der Universität Jena, «ine wunderbare Minervabüste, aufgestellt worden. Der ungemein kraftvolle Kopf blickt in leichter Wendung nach link» und ^igt ein Profil von außerordentlicher Kühnheit und U«ber-
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