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cheba«, auch bsi leichter« Fällen nicht unmer ausgeprägt such, so würbe doch m einem Jolle schwerster Insekt,on, wie er k>«er dort«, ihr völlige» Fehlen und d.e obsolute Fleberlos,gke»t allem, wa» wuc über dm Datholome des Typhus willen, in direktem Gegensätze stehen. Ich bin sicher, ivenn alle unsere be- deutendsten Kliniker am Krankenbette der Pimzessm versammelt aewejeu wären, darin wären sie alle völlig einig gewesen, dag eine wphose Erkrankung mit Sicherheit auSzuschließen sei. Trotzdem lautete die SektionSdiognose nach dem einstimmigen Butschten der Aerjte, welche die Sektion vollzogen und dabei zugegen waren, aus Typhus. Der Name und der hohe wissenschaftliche Ruf dieser Kollegen bürgt dafür, daß sie zur Diagnose des Typhus an der Leiche überzeugende Gründe hatten, die sich hauptsächlich aus das Verhalten der Milz, der solitären Drüsen und der Payerschen Plaques stützen, und es liegt mir persönlich nichts ferner, als die Richtigkeit dieser Diagnose z» bezweifeln. Da aber eine Vergröberung der Milz bei den verschiedensten Jnscktions- krankhe-ten vorkommt und Schwellungen der genannten Drüse» des Darmes auch bei nichl-typhösen heftigen akute» Darm entzündungen beobachtet werde», allerdings nicht in dem Grade ehen. Wird dieser Nachweis geliefert, so knüpft sich an de,, be lagenswerten Fall ein wesentlicher Forlschr.tt unserer Kenntnisse. Wird er nicht geführt, so bleibt dem Skeptiker immer noch Raum für die Meinung, dag es sich um irgend eine andere schwere Iinektion gehandelt haben könne. Den» d e Möglichkeit ist doch nicht zu leugnen, da» em Erkrankungsjall. der in klinischer Hin sicht allen Gesetzen der Pathologie Hohn spräche, wenn er ei» TyphuS wäre —, das, derselbe Fall, wenn es kein Typhus ist, dem Anatomen eine Ueberraschung bringt in dem Sinne, dag der mittelst des Mikroskops und der bakter alogischen Methode oer- vollstcindiate Befund nicht jener Vorstellung entspricht, die man sich noch den bei der Sektion mit bloßem Auge wahrgenommenen Erscheinungen zu bilden berechtigt wäre. " Zur Ermordung ver unveiekeljchten Frida Böhlke aus Cliarlottenburg m einem Kölner Hotel wird gemeldet. Vast der junge Jranzo'e au« Hag darüber, dasi die Ermordete seine Nei gung nicht erwiderte, zun, Tolcbmesser g,m und dem Mädchen einen tiefen Stich obeitialb der Naie verlegte, der Vas Gebir» tms. Hierauf tat er mebrere Hammerschläge auf den Kopf, so dasi der Tod nach kurzer Zeit eintiat. Der Mörder verdeckte das enk- slellre Gesiwt der Ermordeten mit ihrem Kowhnar und vernichte zu fliehen. Als er ober lnuie Stimmen irn Jiur des Hotels Höne, rvchosi er sich. Tie Leiche der Ermoiveien wurde nach Ehcnloltcn- burg ilbeisiidrt. Ter Mörder ist noch nicht rekognosziert. " Bon schwerem Verdacht befreit ist nunmehr der Schneider meister Wilhelm Barz in Charlottenburg, der unter dem Ver- dacht des Diebstahls bezw. der ilnlcrlcblagung Ende August in Hast genommen worden war. Gleichzeitig mit ihm war auch sein Zuschneider verhaftet worden, t'lm 15. August brachte das Tlenstmädchcn des Justizrats Dr. Sello zu Herrn Barz drei Anzüge mit dem Bemerken, dab Dr. S. Nachkommen werde, um noch persönliche Rücksprache zu nehmen. Die Anzüge wurden einstweilen auf den Ladentisch gelegt. Als der Jusiizrat kam, erklärte er. daß er vergessen habe, aus einer Rocktasche eine Brieftasche mit 2700 Mk. Inhalt herauszunehmen. Tie An züge wurden nun erst durchgejehcn, und man fand in einem Rocke auch richtig die Brieftasche — aber ohne Inhalt. Sowohl der Schneidermeister als auch sein Zuschneider erklärten, daß sie b,s dahin mit den Anzügen noch nichts zu tun gehabt hätten, das Dienstmädchen, das die Anzüge gebracht hatte, erklärte das- selbe, und da sie sich bis dahin nichts Halle zu Schulden kommen lassen, so wurden die beiden Männer in Haft genommen. Un- geachtet ihrer Versicherung, daß sie von dem verschwundenen Gelde absolut nichts wüßten, wurden sic einige Zeit in Halt behalten. Es wurde insbesondere als verdächtig erachtet, daß Herr Barz >„ der Nacht vom 16. zum 17. August nicht in keiner Wohnung, wnd-rn in seinem Gcschäftslokal geschlafen, und daß man bc, ihm gegen 1900 Mk. bares Geld vorgefundcn habe. Ter Verdächtige führte aber den Nachweis, daß ein solches Nächtige» im Geschäftslokal mehrfach vorgekommcn sei, daß er ferner nach Ausweis der Geschäftsbücher em sehr gutgehendes chcichchl habe, und daß es nicht belastend erscheine, wenn er eine w große Borsumme bei sich hatte, da er stets die Gewohnheit Halle, jehr viel Geld bei sich zu tragen, so daß seine Ange hörigen ihm deshalb mehrfach Vorhaltungen gemacht haben. — Tas Verfahre» ist nunmehr völlig eingestellt worden, da der er hobene Verdacht durch die angestelllcn Ermittlungen nicht ge- stükt und nicht aufgeklärt werden konnte, wo das verschwundene Geld gcbkieben ist. ** I», Zirkus Busch hat. wie gemeldet, eine Dame auS der Berliner Gesellschaft, deren Name nicht genannt wurde, den wagehalsigen Trik der Mllc. Tutrieu nachahmen wollen, dabei stürzie sie jedoch und zog sich ernste Verletzungen zu. Nach einer Meldung der „Intern. Ärt.-Ztg." ist die Dame an den Ver- lehmige» jetzt gestorben. Glücklicher war der Kunslsabrer Paul Mundner daran, der am Tage nach seinem Sturz wieder anstreten konnte. Daß die halsbrecherische Looping the Loop-Fahrt noch nicht am Ende der Variationen angelangt ist, läßt sich daraus ermessen, daß ein amerikanischer Kunstsakircr namens Barber über eine 8 Meter breite Lücke an der kritischen Stelle, den Kops nach unten, mit dem Rad hinwegsctzt. ** Das Wüten der letzten 9k o o e m b c r st ü r in e war für die Nordsee, was den Verlust an Menschenleben anbetrifst, die entsetzlichste seit langen Jahren, weil sie besonders großen Schissen verhängnisvoll geworden ist. Die kleineren Fahrzeuge hoben, mit Ausnahme einiger Hochseefischerkutter, von denen denn ja auch vier geblieben sind, beim Ausbruch des Unwetters rechtzeitig schützende Häsen ausgesucht, was vielleicht die großen Fahrzeuge, aus ihre Seetüchtigkeit bauend, nicht für nötig hielten. Tie fürchterliche Gewalt, mit der das Unwetter lobte, war eben nicht oorauszusehen. Durch den Untergang der großen Fahr zeuge ist die Zahl der Menschenverluste eme sehr hohe geworden. Tie mit voller Besatzung in dem Unwetter unteraeaanaenen Seeschiffe, wie der englische Dampfer „Eslington". der holländische Dampfer „Anglia", die norwegische Bark „Jlma", der große Emdener Heringslogger „Clara", der Hamburger Dampfer „Lutetia" hatten alle eine Besatzung von je 15 bis 20 Mann an Bord. Rechnet man hierzu noch die vier verschollenen Finken wärder Jischerkntter mit zusammen 12 Mann Besatzung, so muß man den Geiamtvrrlust an Menschenleben in den deutschen Ge wässern der Nordsee aus mehr als 100 Personen anoebeii. viel Kummer und Not dadurch an den Küsten eingekchrt sich nicht beschreiben. ** Wie die „Frkf. Oderztg." meldet, brachen nachmittaags aus dem Eise der Eilang be» Schwetig sechs Kinder, fünf Mäd chen und ein Knabe im Alter von 10 vis 14 Jahren e i n. Die Mutter des einen Mädchens sprang hinzu und rettete ihre Tochter und den Knaben. Die übrigen vier Kinder sind er trunken. ** ES muß «'mmer ein Beben durch die ganze Ocsfenmchrcit gehen, wenn von unschuldig Verurteilten berichtet wird, und zumal von solchen, die die irrtümlich verhängte Strafe ver büßt haben. Welche Fülle von beispielloser Scclenqual hat das Urieil zur Folge gehabt! In Oesterreich kommt jetzt durch ein Geständnis ans Tao Wie ist. läßt daß zum Tode Verurteilte, später aber zu Zuchthaus Begnadigte völlig unschuldig gewesen sind. Es ist miede zwei wegen Mordes und Raubes thaus Begnadigte völlig rum der berüchtigte In dizienbeweis gewesen, der zur Verurteilung Unschuldiger Anlaß gegeben. Der Sachverhalt ckt folgender: Im Jahre 1898 wurde in SiegertShast in Oberösterrcich eine Krämerin. Anna Kran- zinger. ermordet und em Jahr darauf sprach daS Schwurgericht in Nied zwei dieses Verbrechens Angeklagte, Karl Harter und Theresia Gictzinger. schuldig und verurteilte beide zum Tode. Sie wurden zu >e 20 Jahren schweren Kerkers begnadigt. Karl Harter starb kurz nachher im Gefängnisse. Frau Gietzmger war am kritischen Tage spät bei Nacht noch wach, der Boden im Haus flur ausgewaschen, ihre Schuhe wiesen einen Blutfleck auf. So spann der Anschein ein Netz um sie. und in dieses wurde mich Karl Harter verfangen. da man zu wissen glaubte, daß er zu ihr in freundschaftlichen Beziehungen gestanden habe. Der Monn der Gictzinger hatte die Anzeige vom Morde an der Kranzmaer erstattet Um 12 Uhr nachts klovslc ein Mann an seine Tur. Er war schr erhitzt und erklärte, er sei bis 'chg Uhr abends im Gast- Fvrtsetzn»« sieh« nächst« Seit». «Uvr I^ultoisluutvu. „vrammopdoll" »E VlS ZLrr»iLK«i»8vIiu1t «lvi u» SprvoliappZrraleo ist cbw Vrammopkon. Dameld» reproäuriert in bisbor nlcdt«nve»tvtit,«n«»i» ^atiivllotrlrelt 8z»> aeN« — stlnvllt — v«»«u»zr «Uvr tLnltni »taatvu. -L*t»1l«u rn»7ip -Ainilvln mir eckt mit 8clnittmrke DSU" 4In Mvekei n>,tv8 a»«I s VvidllLedts-Kssedenk ! owplekleo vir cien uoboustebonä ubkvbilaotou »eue«1on u. roMroiuliikovteo . kluiiilieii- mxl 8ii!«ii-s>l'lt»i 15" mtc>rn»tic>n»Ici l'IMtcmroiv.ou-bnissg gratis » lkliirctlai» I»U1ülUAC liaulco, ebenso 8pv7,ialver^cucbo. v. ^ulnubwen "1 voullOl kvllllstlvl» ..KlMMlOvli",ll. L Lg.» vrssLvll-k., MilsarrMor 8tr. 7. Tann empfehlen wir 2 „5alem Mißum" Wollen Are etwas Feiner rauchen? Tann empfehlen wir Ihnen Orirautiort naturelle tüilvisolie üaiulardoi t8-2 > §a,rette. Tieie Zigarette wird mir lose, ohne Kork, ohne Goldmundstück verknust. Bei diele», Fabrilat sind Sie sicher, daß Sie Qualität, „ich, Konfektion bezahlen Tie Nummer auf der Zigarette deutet de» Preis an. Nr. S kostet 3 Pf. Skr. 4 : 4 Pf. Nr. 5 : 5» Ps. 'Nr. 6 : VPi. Nr. « : « Pi. Nr. 10 :10 Pf. p. 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