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Dresdner Nachrichten : 01.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192809011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-01
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.09.1928
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Grundrenten und SvpothekerpAnftatt -er Stadt Dresden Nach dem Geschäftsbericht für da» Rechnungsjahr U»37 (1. April >837 bis »l. März 1V28> hat die Anslall im Berichtsjahre die ln den letzten Jahre» wieder aufgcnvmmene EmIssionStätlgkei« axlter auSgestallel und auch in fortschreitendem Matze die Ausleihung von Hypotheken- und Nenienkaptlalien betrieben. Ledder waren dir Adsatzoerhälinisse für Piand- und Rentenbrtef« i« BrrtchlSjahre sehr wenig günstig, so daß den Anträgen de» Hypotheken» und Nentenkapital suchenden HauSbesitze», die außerordentlich zahlreich an die Anstalt gelangten, nur schrittweise entsprochen werden konnte. Die TcftungS»ia,tc gestattete im Herbst lS37 eine Teilan-schüttung ans die AuswcrtungSansprliche der allen Pfaud- bries. und Rentenbriesgläubiger ln Höh« von >2 X unter Stetiilgung von BesferungSschcinen für die RestauSschüttung. Jnzmischc» sind die Eingänge zur TeilungSmass« kräftig fort geschritten, doch künnen endgülligc Angaben über die Höh« der Rest- auSschiitlung noch nicht gemacht werden. Die Anstalt war bei 11 Zwangsversteigerungen und 1b ZwangSverwaltungen beteiligt, di« in der Hauptsache von Dritten betrieben wurden. In Kontur» ver fielen 8 Schuldner. Verluste hat die Anstalt bei diesen Zwangs verfahren nicht erlitten, auch brauchte sie kein Psandgrundstück zu übernehmen. AuSgcliehcn waren insgesamt 22 011080 Reichsmark Hypotheken- und tSrundrentendarlchen, denen ein Pfand- und Grundrcnienbrief-llmlaus von 21 858 780 Reichsmark gegenübcrftand. Der llcberschutz beträgt 110 518 Reichsmark und soll mit Rücksicht aus die Bestimmungen in 8 17 der Verfassung der Anstalt und auf die teilweise noch zu bewirkende Auswertung de» früheren BetriebS- darlchens der ordentliche» Rücklage überwiesen werden. Die Vil-uny -es Tonbtlö Syn-tkats vdllzogen Die langwierigen Vorarbeiten zur Zusammenfassung der maß gebenden und erprobten Tonbildversahren in Deutschland sind nun mehr durch die Bildung der Ton-Btlb-Syndlkat-A.-K. mit einem Kapital von 12 Millionen Reichsmark zum Abschluß ge langt. Die Grundlage für diesen Zusammenschluß bilden di« folgen den Verfahren: Das Tri-Crgon-Tonbildversahren, ferner da» im Besitz der Znternationale Maatschappis voor Spielende Film» be findliche Küchenmeister-Verfahren, das im Besitz der Deutsche Ton- film-A.-N. befindliche Pelersen-Poulsen-Versahren und da» neue ShnchronisicrungSvcrsahrcn von Oskar Mcßter. Verhandlungen über die Angltederung weiterer Verfahren stehen vor dem Abschluß. Der Wirkungskreis de» Syndikats wird sich sowohl aus Deutschland als auch aus das gesamte Ausland erstrecken, soweit da» Syndikat Rechte besitzt. Der erste AufsichtSrat besteht auS: Bankdtrektor Eurt Lchcrnheim lEommcrz- und Privat-Bank A.-G.i, Berlin, Vorsitzen der. Generalkonsul Senator e. h. Heinrich Brückmann, Berlin, stell vertretender Vorsitzender, Bankier Tr. Bausback lHugo Oppenheim L Sohni, Berlin, Direktor Dr. Adolf Blatter, Zürich, Rechtsanwalt Dr. Richard Franliurtcr, Berlin, Rechtsanwalt Dr. Richard Md. St. Gallen. Bankier Hugo Kaufmann IN. B. Hugo Kaufmann ch Co'S Bankt, Amsterdam, Oskar Mcßter, Berlin, Bankier Dirk Pieter Out «H. Oycns en Zonen), Amsterdam, Bankier Heinrich Rosenthal iS. Schoenberger L Co.), Berlin, Konsul Dr. Heinrich von Stein >J. H. Steint, Köln, Direktor Cornelius Woldringh sNiederländ.-Indische HandelSbankt, Amsterdam. Das Ergebnis Ser Leipziger Herbstmesse Abschluß -er bremtsch^mertkarüschen Daumwollverhan-lunven Ende Juli >828 hatte das landwirtschaftliche Büro in Washington gesetzlich bestimmt, daß die amerikanischen BaumwollverkLufer ihre Geschäfte fernerhin aus der Grundlage amerikanischer Stapel- siandarüs in Inch-Bezeichnung <1 amerikanischer Inch gleich 35,1 Millimeter), nicht mehr wie bislang in Millimeter-Bezeichnung zu tätigen haben. Dieser Beschluß der amerikanischen Regierung, der als völlig willkürliche Maßnahme im Widerspruch insbesondere zu dem zwischen der amerikanischen Negierung und der Bremer Baum wollbörse geschlossenen Vertrag stand, stieß auf den Widerstand sämt licher europäischer Baumwollbörsen, die letzthin in einer gemein schaftlichen Konscrenz in London einmütig gegen den Washingtoner Beschluß protestierten. Zwischen Vertretern de» amerikanischen Baumwollhandels »nd der Bremer Baumwollbörse fanden darauf hin seit einiger Zeit Verhandlungen statt, die nunmehr zu einen» Abschluß gesithrt haben. Trotzdem man in Bremer Bauunvoll- kreiscn den Standpunkt einnimmt, daß die Jnch-StandardS, weil sie keine Gleichmäßigkeit verbürgen, die in der früher gebräuch lichen Millimeter-Usance gegebene sichere Grundlage erschüttern, hat man sich setzt mit den gegebenen Tatsachen abgefundsn. D i e bremischen Importeure werden nunmehr ameri kanische Baumwolle ausschließlich nach Inches einführen können, während sie, da die deutschen Baumwoll- vcrarbeiter an der seit mehr als 50 Jahren gebräuchlichen Milli meter-Usance sesthalten, weiterhin nach Millimeter weiter verkaufen. In Liverpool und Le Havre begegnet daS amerikanische Diktat, wie bereits oben ausgefiihrt, dem gleichen Widerstand. Heber deren weitere Haltung ist jedoch bisher noch kein desinitiver Beschluß ge faßt worden. Berliner Schluß und Rachbörie vom 81. August Privatdiskont 8.78 7° Im Verlause ließ die anfänglich cingetretene allgemeine Be lebung wieder nach und nur aus den Speztalmärkten hielten die regeren Umsätze an. Größere Käuse, angeblich auch aus »»»ländische Rechnung, wurde» am Bankcnmarkt in Berliner Handelsanteilen und Tanatbank getätigt. So waren Handclsanteile 1,5 und Danat» bank 1,75 gebessert. Auch die übrigen Bankenwcrte konnten leicht anzichcn. Fest und etwas lebhafter lagen weiterhin Pakelfahrt und Lloyd bei leicht gebeuerten Kursen. Auch in Mannesmann und Rheinstahl kam cS zu lebhaftem Geschäft. Mannesman» blieben mit 113 gesragi. Rheinstahl gewannen 1,35 A. Interesse hielt ferner an für I. G. Farbe» »nd Glanzstosf. I. A. Karben konnten 0,5 und Glanzstosf 7X gegen ihre erste Notiz gewinnen. Gegen Schluß de» offiziellen Verkehrs wurde die Tendenz wieder allgemein etwa» freundlicher, bei einer geringfügigen Gcschästsbelebung, di« Höchst kurse konnten jedoch nicht immer erreicht werden. Di« Börse schloß in fester Haltung, bet anhaltend regen Umsätzen in Bankaktien, so wie von Monianwertcn in Mannesman« und Rheinstahl. Bei Mannesman« wollte man von einem günstigen, demnächst zu er wartenden BezugSrecht wissen. Nachbörslich waren die Kurs« gehalten. Man hörte Berliner Handelsanteile 381,S, Commerz- Bank 187,35, Tanatbank 272,25, Reichsbank 283,8, Dresdner Bank 170,25, DiScoino 102,75, Paketfahrt 108, Norddeutscher Lloyd 101,25, A. E. G. 178,25, Siemen» 870, Lha-de 58V, Kelten 150,z, Mannesman« 112, Nheinstahl 150, Phönix 35, Köln-Neu«))«» 180,75, I. G. Karben 260,75, Deutsche Erdöl 112,25, Vereinigte Glanzstosf 586, Bemberg 518, Kalt Aschersleben 206. Westeregcln 278. Salzdetsurth 187 sKali- werte gegen Schluß etwas mehr beachletf, Daimler lOö.^t, N. A. G. 82. Karstadt 315, Ttctz Lov.5, «ltbesitz l und II b1,1v, dergl. HI ge- ftrichcn, Neubcsiy 17,875, 1 Xige Aaniolter l und II 20ch. Ter Kafsamarki lag entsprechend der allgemeine» Ge schäft-stille äußerst ruhig. Die KurSgestaliung vollzog sich nicht einheitlich. In Reaktion ans die letzitägige Kurssteigerung verloren Nnnener Guß 0,75, Flensburger Schiffsbau 1, Stettin-Ob« 8, Rhein.-Wests. Kail 3. Ehemnitzer Spinnerei 1, David Richter 8, Fröbcln-Zncker 1,25, NeiSholz 5, bei geringen Umsätzen Gebr. Goeb- hart erstmalig 2 X. da verlautete, baß ein BerwaltungSkommunIqus zu erwarten sei, in dem die von der Börse erwarteten Lrantzaktto- - in Abrede gcst.'ft werden. Ferner verloren Wittener Guß 3,ö, Da» geschäftliche Btlö der Leipziger Herbstmesse wirb sich otcht mebr ändern, es sei denn, daß die bekannt gewordenen Einzelheiten über die Tariferhöhungen der Eisenbahn daS Geschäft in Motorrädern und in ÄuSrüftungSteilen für Kraft wagen bis herab »um Putzmatertal noch weiter beleben wer- den. Sonst hat die Herbstmeffe da» gehalten, was «a« billig von ihr erwarten durste. Sie hat die gewohnten Aufträge der alten Kundschast ge bracht und bat darüber hiuau» vielfach recht gute zusätzlich« Gr- schäste anbahne» helfen. Wenn die deutsche Kundschaft vorwiegend vorsichtig und tn kleinen Posten bestellt hat. so ist daß doch ein Zeichen wirtschaftlicher Gesundung und bedeutet die Ausschaltung spekulativer Moment« aus dem Messegeschäft. Wer mit alten Mustern aus die Messe kommt und damit gewissermaßen ln eine Lotterte setzen zu können meint, darf sich nicht wundern, wenn er mit einer Niete her auskommt. Einer ganzen Anzahl von kleinen und mittleren Fabrikanten liegen leider noch immer solche Ansclnnrnnge» der Inflationszeit in de» Gliedern. Wenn hier ganz besonders auf der Texttlmessc, aber auch tn anderen vranckien eine er hebliche Konzentrakton in der Quantität der Aussteller ein- treten würde, so käme das sicherlich der Qualität der Messe sehr zugute. So wäre eS wirklich au der Zeit, Schluß zu machen mit der Bücherschau der Bugra messe. Sie wollte den Sortimentern eine Uebersicht geben über die Neuerschei nungen aus dem Büchermarkt. Ihre Neuheiten haben die Ver leger aber noch nicht Ende August fertig, und die Sortimenter cheuen vielfach die Fahrt nach Leipzig, weil Ne auch hin reichend andere InsormatlonSmögllchkeitcn haben. Anstatt nun eine sinnlos gewordene Abteilung der Messe, in der sich dag Berkaufsperfonal meist nur »och Witze über die leeren Gänge hinweg erzählt, dnrchzuhalten, sollte man diesen dürren Ast mit einigen entschlossenen Sägestrichen abtrennen. Ueber- haupt ist vielen Ausstellern etwas mehr Haltung zu empfehlen. Sie sollten nicht vergessen, daß sie schließlich alS Repräsentanten der deutschen Industrie aus der Messe sichen. ES macht einen recht peinlichen Eindruck, wenn man astatische Einkäufer — eö waren diesmal auffallend viele Inder an wesend — herumsührt und dann an Ständen vorbctkommt, wo sich unbeschäftigte Verkäufer gähnend in Korbsesseln räkeln. Die Besucher aus den alten asiatischen Kulturländern sagen natürlich nichts, ziehen aber wahrscheinlich ihre Vergleiche mit dem englischen Kaufmann und seinem Auftreten, und das Er gebnis kommt auf das Verlustkonto des deutschen Exports. Das und die schematische Behandlung der ausländischen Kund- schast sind Dinge, die in das unerfreulich« Kapitel der unsicht bar werdenden Ausfuhr und des Vordringens der klüger ver fahrenden Konkurrenz gehören. Viel wichtiger als die völlig bedeutungslos gewordene Büchermesse der Bugra ist deren ftellung in deutschen Wollwebereien über dt« Zeiten schwächerer Beschäftigung Hinwegzuhelsen pflegt. Daneben »eigt« sie etu- fache Decken für Südamerika, wie sie dort letzt ähnlich aus heimischer Wolle, aber gröber und tn weniger guten Muster« yorgestellt werden. Die doch allmählich wieder anerkannte Qualität deutscher Fabrikate führt immer wieder zu dem Schluß, daß Deutschlands wertvollster Besitz seine quutistzterle Arbeiterschaft und seine hochentwickelte Technik sind. Wett aber der Export heute von den sorgsam auSkalkulterte» Preisen abhängt, so kann gar nicht eindringlich genu« vor Lohnkämpsen gewarnt werden. Wenn durchweg in kletue» Posten bestellt worden ist, so ist das ein viel gcistuoerer Zustand, als wenn früher unbesehen darauflo» gekausi wurde und die Ware dann vielfach unbezahlt blieb. Das diesmalige Ausbleiben mancher kleiner Kunden liegt offensichtlich daran, daß sie die früheren Lieferungen infolge des flauen Geschäftsgänge» noch nicht bezahlt haben und baß sie nunmehr einen großen Vogen um den Lteferanten machest. Befriedigend war der Geschäfts gang aus der Schuh, »nd Ledermesse. Der Vervollkommnung der Maschinen für die Gchuhfabrl» kation kann gar nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der mährische Grvßfabrtkant Vota, der mit seinen billigen Schuhen den deutschen Markt zu überschwemmen beginnt, ist ebensowenta ein Zauberer wie Henry Ford. Wa» er tn Mähren leistet, sollte eigentlich auch die deutsch« Technik können In Brasilien gibt es eine Nachfrage nach deutsche» Schul,Maschinen. Im Kriege haben die amerikanischen Fabri kanten die brasiiiantsch« Schuhindustrie zuerst leihweise mit Schuhmalchinen amerikanischer Konstruktion ausgerüstet. Die deutschen Maschinen wurden damals auf die Straße geworfen. Der brasilianische Markt wäre für deutsche Maschinen »u ge winnen. aber daö kostet natürlich Mühe. Auch hier lautet die Parole: Preiswerte Qualität! Nur mit der Ausfuhr fertiger Schuhe nach Brasilien ist es endgültig vorbei. In Brasilien wird kein Schuh ausländischer Herkunft mehr getragen. Es hat keinen Sinn, die einzelnen Messebranchen durch zugehen. Die Möbel messe soll B. schlecht gewesen sein. Mehrere Fabrikanten, die allerdings gefällige, solid« Muster zu annehmbaren Preisen auSstclltcii, haben aber recht gute Bestellungen erhalten, die ihnen Beschäftigung auf mehrere Monate sichern. Interessant war eS in der Gesamt- auSstellung der großen Exportfirma Eisenmann * Eo. sllr Nürnberger Sptelwaren fcstzustellen. waS die ein zelnen Länder für Muster verlangen. So gehen Festungen alter Art. Zinnsoldaten. KrlegStchissSmodelle und mechanisch tauchende Unterseeboote sehr gut nach England und seinen Kolonien. Dte Nachfrage nach Negerpuppen läßt nach, dafür sind auf dieser Messe Chinesenktnberpuppen ein gangbarer Artikel gewesen. Neue Schlager^ wie Nachtflieger mit elektrt» So nberauö stell» ng von D r u ck e r e i m a s ch t n e n I scheu KurSlampen, Autos mit Innenbeleuchtung, alles zu«- und Zubehör für daö Buchgewerbe. Diese sehr inter essante Fachausstellung wird am Messesonntag durchweg von deutschen Druckercibesitzern, aber tn steigendem Maße auch vom Auslande besucht. Die Umsätze waren gut, bas Ausland hat teilweise sogar sehr gut gekauft. Diese Abteilung der Messe ist unverkennbar in einer Aufwärtsentwicklung. » Ziemlich sichere Erfolge bringt da- Messegeschäft in preis werter Qualität und in praktischen Neuheiten. Das hat auch dte Tcxtilmcsse wieder erwiesen. Sie wendet ihr Gesicht immer mehr dem Export zu und wird vom Auölande heute als eine sehr wichtige Einkausögclcgenheit gewertet. Solche Entwicklungen vollziehen sich aber auch nicht von heute aus morgen. Große Firmen betrachten eine Ausstelluna aus der Texttlmesse heute schon alS eine selbstverständliche Repräsentation, als eine Schaufensterauslage besonders auch vor der ausländischen Kundschaft. Und l3»Nl) ausländische Einkäufer kommen eben nirgends an seinem Orte zusammen, solche kaufkräftige und kaufbereite Kundschast vereinigt nur dte Leipziger Messe. Wenn die I. G. Farbenlndustrte tn einer schönen SonderauS- stellung die Anwendung ihrer Jndanthrenfarben veranschau licht, wenn die Lindencr Baumwollsamte, die Nordwolle usw. immer wieder an derselben Stelle ausstellcn und andere Fir men nach sich ziehen, so machen sich diese Aufwendungen doch auch sehr bald in zusätzlichen Aufträgen der deutschen und der ausländischen Kundschaft geltend. Von einer vielfach erhofften Belebung des Geschäfts lnSpitzen im Hinblick auf eine neue Gpihenmode war leider nichts zu spüren. Teilweise recht gut hat das Ausland aekaust. In Wollwa ren war das Ge schäft schwächer, da bet den seit einem Jahre mn etwa 80 v. H. gestiegenen Wollpreisen die Aufträge meist schon im Frühjahr erteilt sind. Diese Preissteigerung liegt an einem geringeren Angebot, aber auch, wie aus der Messe behauptet wurde, an erheblichen Bestellungen von Militärtuch tn Frankreich, Jugo slawien, Polen usw.. wodurch sehr viel Material aus dem Markt genommen ist. In der Ausstellung einer führenden deutschen Firma in Wolldecken war es interessant, zu sehen, wie sich daö deutsche Erzeugnis durch Qualität, aber auch durch äußerste Preise auf dem Auslandsmärkte hält. Sie hatte sogenannte Basutodecken für Südafrika ausgestellt, deren Her- kräfttgeS Spielzeug zu Detailpreisen bis vier Mark, habe» «tn sehr gutes Geschäft ergeben. * Die vanmcsse. aus der im Nahmen der Technischen Messe bas Hauptgewicht lag. hatte ein durchaus befriedigendes Ge sch tt f»t: Zahl reiche Firmen hatten mit farbigen Hartziegeln, einem Bau material, daS sehr hübsche farbige Wirkungen ergibt und sich immer mehr einführt, da eS bei ganz geringen Mehrkosten un begrenzt dauerhaft ist, beachtenswerte Erfolge. Ein neuer Farbenanstrich fttr Fassaden der Rütgeröwerke, Fluoltn ge nannt, schafft schöne Möglichkeiten, daö Stadtbild lebhafter zu gestalten. Er ist nickt nur wetterfest, sondern entspricht auch allen heutigen Anforderungen an Lichtechthctt. Bei der Fülle neuer Baustoffe, die auf sedcr Messe erscheinen, ist eS sehr interessant, von Jahr zu Jahr zu verfolgen, wie sie sich weiter durchsetzen oder wie die Praxis sie ablehnt. * Auch eine sehr beachtenswerteLehre gibt die Messe. Da die Dawes-Lasten und die Auölandskredtte eine Rechnung ergeben, dte mit Plus und Minus so ziemlich aufgeht, so kann eine Knpitalbildung der deutschen Wirtschaft nur Schritt für Schritt aus eigener Leistung und Energie erfolgen, solange uns die Kriegslasten nicht Irgendwie erleichtert werden. Zu dem allen ist aber eigene Mehrarbeit und eine be scheidene Lebensführung «ine unerläßliche Be dingung. Da» Ausland wundert sich heute aber, und vielfach mit Recht, wie opulent man heute in Deukschland schon wieder lebt. Breiten Schichten bei uns fehlt entschieden das Mitver» antwortungSgefühl für bas Schicksal des Vaterlandes. Al» Exponent der deutschen Wirtschaft kann die Messe auch nur ein getreues Abbild von ihr geben. Man hat aus ihr wieder er fahren müssen. wie schwer cS ist, die große Produktion, auf die unsere ganze Wirtschaft eingestellt ist. ans dem innere« und aus dem Außenmarkt unterzubringen. Für jeden deutschen Fabrikanten und Kaufmann enthält sie aber dte Mahnung, sich so cinzustclleii, als ob von ihm allein dte Verantwortung für das Schicksal der deutschen Wirt schaft abhtnge. Dresdner Gardinen 1,76, Gebr. Stollwerck 1,75, Sladbacher Wolle 3 X. Dagegen gewannen Feibisch auf den guten Geschäftsgang hin 8, Bereinigte Mosaik ebenfalls SX auf die Dividcndenerwartungen, Lköllwitzer Papier 3, Eintracht-Braunkohlen 3, Nockstrohwcrke 1,75 X. Such da« Geschäft in inländischen Renten hat sehr nach- gelassen. Von de» ausländischen Renten waren Anatolier im Ver lause etwa» lebhafter. Frankfurter Ahen-h-rse vom 31 August Zuversichtlich nnd lebhafter Die Abendbörse eröffnet« etwa» zuversichtlicher und konnte gegenüber den Berliner Schlußkursen am Aktienmärkte KurSbcsse- rungen von OF bis I X verzeichnen. Die Erwartung von allmählich zahlreicher htrelnsließenden Kreigabezahlungen, die erneut feste Haltung der Neuyorker Börse und die bessere Beurteilung de» deutschen Geldmarktes veranlaßten ble Spekulation zu Rllck- beckungen und tellwelse zu Ncnengagemcnts. Im welteren Ver lause wurden bet lebhafter werdenden Umsätzen nochmals KurS- crhöhungrn festgestellt, so daß Insgesamt Siemens um 1,5, Farben» tndttstrir 1,20, Westeregcln 1,5, Otavl 1, Tanatbank 1 höher lagen. Lhade bei größeren Umsätzen 1 Reichsmark gebessert. Gewöhnliche Gold-Rumänen 25,628, H. Anatolier 20,75, Mazedonier 0,5, Ncu- besitz bl» 17chö erhöht. Dte Nachbörse lag freundlich. Man schloß zu den höchste» Tageskursen. Deutsche Staatsanleihen: Deutsche ReichSanleihr Ab,, «ltbesitz 01,128, bergl. Neubefltz 17,620, «X>gr Schutzgebiet« 0,8: ausländische Anleihen: vXige Mexikaner 18: Bankaktien: Adca 111, Commerz-Bank 188, Danalbank 378,020, Deutsche Bank 107^70, DISconto 188, Dresdner Bank 170,25, Metall- bank 188,0, MeichSbank 801,- VergwerkSaktlen: vudern» 87, Gelsen» Archen 12«, »arpener 155, Ilse 252, Kali AscherSlcben 200, Wester- egeln 271, Klöckner 120, Mannesman« 112,25, ManSselber 118,75, OtavI-Minrn 51,125, Phönix 85,120, Rheinisch« Braunkohlen 270.5. Nheinstahl 100, Laurahütte 71,0: TranSportwerte: Hapag 108,375, Norddeutscher Lloyd 151,70: Jndustrleaktten: Adler Sleyer 12«, A. E. G. 178,0, Daimler 107,0, Erdöl 112,0, Deutsche Gold und Silber 217, Elektrische Licht und Kraft 220, I. G. Karben 207,20, Kelten L Guilleaume 151, DH. GolLschmidl 10«,0, Lahmeyer 178ch, Metallgescllschaft IS3, Neckarsulm 51,75, NütgerSwerke 108, Schlickert 208, Siemen» L HalSke 877, Süddeutsche Zucker 111, Zellstoff Wald- Hof 288,75, Gcssürel 288. London, »1. August, 8,50 Uhr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuvork 185»/„, Montreal 181,75, Amsterdam l2,l0,50, Pari» 121,28, Brüssel 81,80,70, Italien 82,68, Berlin 20,86,875, Schweiz 25,20,130, Spanien 26,30,50, Kopenhagen 18,18,20, Giockbolm I8.12L75, Oslo 18,18,70, Lissabon 107.50. HclsingsorS 182,80, Prag 168,75. Budapest 27M. Belgrad 276. Sosla 672. Moskau 817. Rumänien 786, «onftanti- nopel 825, Athen 875, Wien 81,18, Lettland 25,20, Warschau 18,80, Buenos Aires 17,87, Rio de Janeiro 580, Alexandria 87,50, Hongkong 2,0,878 Br., Schanghai 2,8,875 Br., Jokohama >,10,16 Br., Mexiko 28,25, Montevideo 50,50, Valparaiso 38,00, Buenos aus London 17,87, Rio aus London per 80 Tage 587 bi» 588. Nenyork, 81. August, 10 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin 28,82,50, London, Kabel 185°/,,. 60-Dagc-Wcchsel 181. Par«» 880,50, Schwei, >8,25.50. Italien 521, Holland «>,08, Oslo 26,68,50, Kopenhagen 26,08,50. Stockholm 20,77,50, Brüssel 18,81, Madrid 10,0,.50. Japan 15,»7. Rentzork, 81. August, 8 Uhr amerlk. Zelt. Devisenkurse. Berlin 38,82,7V, London-Kabel 185»/,,, Lontzsn OO-Tage-Wechsel «1, Pari« 800,50, Schweiz 10,25,50. Italien 5ßl. Holland 10,08, OSlo 20.08.50. Kopenhagen 26,08,50. Stockholm 20,77,50. Brüssel 18.81. Madrid >0,02, Montreal 100,08, Argentinien. Gold-Peso l01,87, Papler-Pelo 12.10, Japan 15,18, Bankakzepte «00 Tage» IX X Geld, IX X «rief. Tägliche, Geld 7X X. PrlmahandelSwcchsrl »X X niedrigster, »X X höchster Kur», Dollar in Buenos VS,88. Drr<-nre Vro-uktenbörso vom 31 August Weizen, Inländischer neuer 220 bis 220 i221 bis 280>, ruhig. Roggen, inländischer neuer 222 bis 227 l 226 bi» 28N, ruhig. Winter gerste 218 bi» 218 <218 bis 218), ruhig. Sommergerste, sächsische 21ö bi« »5« l3ia bl» 258». ruhig, schlesische 357 bi, 270 <257 bi» 270), ruhig. Hase», inländischer alter 255 bi» WO s2»k bi» 260), ruhig, neuer 210 bi» 220 (212 bi» 220), ruhig. NapS, trocken S25 dl» «0
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