Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-25
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
k»b » « »t« »n»el*rl, Cr, l«»» l« sii»« > I»kt »'l«ch1»dl,e» «»tlle, »o>. ,««»« ,« p,r 8,»n8r»„»„ ft«»!», «o« W-ftminftr, H.ft ««» i» »,r n»ch b,<> g»b»r«tr>»ftnri> V»rft»Ur. <>>,,, Jknftrr. chkiK» -» »-r!sr,«,tr>«r d»U ft»» zcrirftmmrr«. p,0,,i»">m«r würben Ir,«, »rrlrbl. 0>> g'iii »«» Geruch», «« 2 Uft, S,'««m»i»»s ft»»« »>»ft beim r,»cr ein' itt»^»" statt,c»««dru. Hageökatt für MitiK, NillersMH, KesWt;«erW, ZSiMerickl, Ittw-mliße. L«ß«n- Solliulstnlt vresftou, prager-tra,«« 4», N. 8pr«el„.ettr Iv—tL uuü L—4 dlir. MW lutvlc«, flfnlssv, Vvlfsi'dvn vlgsnsp psdrlk! Sait 1002 llari.o.lr»»-« ,7 aalt 1812 I». — Urlarliii-tran,.. 181,01 ««rill,;. -^r-»SsrK R»»cdti>.»-Iaft.,>«,r-8eb»l, Vrrftmrlntar-ftcdule. 14>»^qiiap4 «öde kül»«rv ISoktersvlulle mit koosiollLt Ute pr»ftt--I6»»le riekleren rft»»ft 6 dl» lft. 2»dr llftä KineivrgSrlnvrlnnvn.Zvmlns»' mit früdl. lOnklvfggt'lvn kür 3- di« VMrlftO llnad«» mui ilSckodoo z«dl>4vtor LUlaS». Oir. H4tld. Nnl»»rl«n«>, Vro8«lsn. I-lo«Id08>z88« tv. l'ro-ps» t u. Ukvr 6r«n6»ütL^ vn6 xraris. ?roL vr. ILKvr's «sorwLl-8vdvdvvrk ^ ^i»n»„n, l8e>»I«8»-8tra8«« 2l. Nk. 25. 30. Jahrgang. Auslage: 40.000 Srpl. Aussichten iilr den 25 Hannen: Schwacher »nbcstininiter Wind. Tbeilü lnsttercs, theils nebeliges. trockenes Wetter mit Frost. Dresden. 188». S0»»t»g, 25. Jft». ?i,aniworl»ter Redalteiir Iftr Pnlttlslstkö llr. Smil vtrre» I» DrrSden Es ließ sich erwarten, daß die Eiltrüslinigsadresseu über den miiwicn Rcichstagsbeschluß vom 15. Dez. bei den Vätern dieses Ptschlusses gehörige Blasen zogen. Ter erste Anlaß wurde auser- ßiien, um dem Aerger darüber Lust zu machen. Die 20,OM ?Nark, die der Reichstag am 15. Dez. v. 2. dem Reichskanzler für den als unentbehrlich bezcichneten 3. Direktor im Auswärtigen Amte abge- 'Magen hatte, standen zwar vorgestern noch nicht zur Berathuug in datier Lesung; wohl aber ein sich aus gleich hohem, d. h. gleich üeiem Niveau bewegender Beschluß, den der Reichstag wenige Tage Mttcr gefaßt hatte. Er betraf die 150,000 Mark zur wissenschaft lichen Erforschung Inner-Afrikas, bei denen der Reichstag ebenfalls Schwierigkeiten erhoben hatte. Nu», letztere Sunune wurde seht cndgiltig mit größter Mehrheit bewilligt; außer einem '.' inen Lnichlheil der Teutschsreismnige», stimmten dagegen nur die Ultra montanen, die für wissenschaftliche Zwecke nicht gerade übermäßig 'schwärmen. Umgekehrt ergriffen die Sozialdemokraten die Gelegen heit. der Welt zu versichern, bei wissenschaftlichen und kulturellen .Mecken sagten sie nie Nein! Freilich bewilligten sic die 150,000 Mail aus einem cigenthümlichen Grunde: sie hassen, die Erforschung chincr-Amkas solle Nachweisen, daß jene Gegenden sich nicht zur .'tc'h'nöation eignen. Sie geben also das Geld gleichsam auS — Bosheit. Der Reichstag hat also bei den 150,000 Mark seinen T i-zembenchler im Januar wieder gntgemacht, dasselbe wird er auch bei den 20,000 Mark besorgen. Er that dieS imter dem Hochdrücke der om'iitlichen Meinung, vor der er den Prozeß verloren hatte und man wll's ihm nicht so hoch anrechnen, daß er deshalb aut den Addier weidlich schimpfte. Tie Vertreter der drei Parteien, deren Bc'cchluß den Zorn der deutschen Nation hcrausgewidcrt hattc- SlitiMrcisliiuige, Centrum, Sozialdemokraten, wetteiferten darin, d>c liefe Bewegung, die durch daS ganze Volk gegangen ist. als von obcn kvminandirt. als ein künstliches, schwächliches, aufgebauschtes Machwerk hinzustellen. Rickert sing damit an, daß er von einer „vcrlcmiideriichkn Bewegung" sprach. Engen Richter, der Unver frorene, befolgte den erprobten Kniff, bei Gegenständen, deren Er örterung ihm fatal ist und wo er seinen „Reinsall" kommen sieht, »der andere Stoffe zu reden anznfangen und allerhand Schnurren zum Lenen zu geben. Dann feuerte Windthorst die Lärmkanone ab, daß die Kritik dcS Reichstags durch das Volk „ein revolutionäres Beginnen" sei. Zum Schluß prahlte der sozialdemokratische Gast wirts, Stolle, daß die Entrüstungsstürmerei gegen den Reichstag gründlich Fiasko gemacht habe. Kurz: Es war die neuste Allianz, Sic gleicht dem Fabelweibe Mit schwarzem Kops und rothem Schwant Und gvldgeichnpptem Leibe. Ten Konservativen und Nationalliberalen siel eS nicht schwer, die Entrüstung der Mehrheitsparteien über die Entrüstung des Volks Mziiknhlcii. Sic wiesen nach, daß ganz ohne alles Zitthun der hef tige Unniuth des Volkes über den sainoien Rcichstagsbeschluß i» hello» Flammen ausgcbrochen ist. Darüber braucht ma» gar nicht >"el Worte zu mache«; die Empfindlichkeit. mit der die Mehrheits- Parteien die Volksadrrffen ansgcnommen haben, besagt laut genug, daß der Hieb gesessen. Der konservative Avg. v. Köller citirtc das Spottlied aus „Herr Eugen der edle Richter, wollt' den Kanzler nnterknegcu". woraus der Ruf erscholl „Singen I" Natürlich folgte du"« Aufforderung zum Gelange stürmische Heiterkeit. So recht zur Erhöhung der Würde de» Reichstages und zur Beförderung der hohe» Meinung, die das Volk zur Weisheit seiner Gesetzgeber haben 'oll. wagen solche läppische Austritte nun schon nicht gerade bei. Der Reichstag beschwerte sich denn auch, daß ihm seitens der Negierung nicht mit der erwünschten Bereitwilligkeit nolhwcndige Auskünfte ertheilt würden. Die Beschwerde ist begründet. Dazu sind die Rrgicnmgsvcrtrkter da, daß sie in den Ausschüssen aus Ver langen dunkle Gegenstände aufklärcn. Warum weigerte sich der Geh. Rath Wemnann, dem Abg. v. Hüne Mitthciliiiig zu machen, daß in den beiden letzten Jahren von den 100,000 Mark, die zur Er forschung Inner-Afrikas Deutschland beiträgt, Summen von 30,000 und 15,000 Mark seitens der afrikanischen Gesellschaft nicht i» An- 'pnich genommen sind ? Noch weniger erbaut ist man im Reichstage von dem schroffen Auftreten des Herrn Generalpostdirektor Dr. ötcpha». Trotz aller seiner Verdienste um das Postwcsen l>at er cs hstages Slimpathicn y, wie der , ... Postctatl Lei den außerordentlichen Bedürfnissen desselben, den Postgebäuden, kann er kaum etwas durchsetzen. Die Dampsrrsubvrnlion scheiterte im vorigen Reichstage wesentlich mit an ich rer lückenhaften Be gründung ,,,,d maiigelhatten Vertretung durch Dr. Stephan. Die -Schroffheit 'eines Auftretens, die namhafte» Etatsüberschreitungeu »> seinen, Ressorte, das selbstständige Abschließcn von Postverträgen, wozu die Gciirhniigung dcS Reichstages gehört — Alles wägt dazu bei, ,»i Reichstage, sobald der Pottgcwaltigc das Wort nimmt, eine gcreigc. l„i,,nfl„>ijge Stiminuua zu erzeugen. Als er beim Postspar- kaiiengc'setze Windthorsten beleidigte, mußte er sich eine derbe Lektion ge'allcn lassen. Der Reichstag zuckt auf, wenn ihm Fürst Bismarck lurutt. daß er ihm nicht imponire: vom Generalpostdirektor läßt er sich eine despektirliche Behandlung nu» erst recht nicht gefallen. Wen» das Posisparkassengesetz. wie es jetzt den Anschein hat. nicht durchgeht, so würde man daS dem hitzigen Temperamente seines un Reichstage unpopulären Verfassers mit zuzulchreiben lmben. Don sonstigen Vorkommnissen ini Reichstage gedenken wir l-eutc nur vorübergehend des Antrages der Konservativen und des CentmmS. Abg. Ackermann und Gen., welcher die Reform der Gewerbeordnung vlanmaßig wcitersiihrt. Sie verlangen die Einsetzung von PrüfungS- vchärden und einen BetähigunaSnachlveiS zur selbstständigen Führung handwerksmäßiger Betriebe. In dem Antrag wird niit Sachkunde aus die Veränderungen, welche neue Erfindungen. Verbesserungen der Technik, neue Mode» und Geschmacksrichtungen in den Hand werken erzeugen, alle Rücksicht aenominen. Das Jncinandersließcn der einzelnen Gewerbe, ihre Verflechtung einerseits mit dem Fabrik- bctriebe, andrerseits mit dein Handel findet ebenfalls die erforderliche Beachtung. Der Antrag wendet sich nur gegen de» Auswuchs der Gewcrbesreiheit, daß das schachernde Kapital das Handwerk anS- bcntet. Diese Trähler mögen erst etwas Ordentliches und Redliches gelernt haben, ehe sie als „Gewerbtreibcnde" auswelen, den gelernten Handwerker ruiuircu und das gaiize Handweck zum Erliege» bringen. Den Nachweis, daß sie etwas gelernt haben, mögen sie nur er bringen und wenn das beim Handel mit alten Hosen, mit Wucherei und mehrfachem Vankerot nicht anaeht, mm. so ist das kein Schade. Ter Ackermaim'sche Antrag dehnt ferner den Lehrlingsparagraphen »och weiter aus und steuert aus die Enichtung von Zwangsiimunaeil zu. Wir kommen am den Gegenstand gegebener Zeit zurück. Da der Antrag von den Konservativen und vein Centn»» unterzeichnet ist, dürste er aus die Mehrheit im Reichstage rechnen. Natürlich speit diejenige Presse, die für Hausir- und Schachersreiheit schwärmt, gegen die „gewerbliche Reakton" Feuer und Flamme. Hilst aber doch nichts, guter Cvvrian! Die Nation verlangt, daß überall der Ausbeutung der menschlichen Arbeit durch das habgierige Handels kapital ein Ende gemacht werde. Wenn selbst die liiddeutschen Handelskammern und der badische Handelstaa trotz deö Geschreis der Mannheimer, Frankfurter und Münchner Getreidejude» sich nicht abbalten lasse», Petitionen um Gctrcidezölle an den Reichstag zu richten, so wird der Reichstag erst recht gewillt sein, auch das Hand werk vor der fernere» Zerrüttung und Ausbeutung durch Trödler, die vom Handwerk nichts verstehen, zu schützen. Ncueste Telegramme Ver „Dresvuer Rachr." vom 24 Jan. Berlin. Abgeordnetenhaus. Die Etatsberathung wird fortgesetzt. Bein, Etat der Lotterieverwaltung wünscht Abg. Dr. Peters (Ecntmiii), daß die Lotterieverwaltung dem heutigen Zwischenhandel strure, indem sie. wie dies im Königreich Sachien geschehe. Zehntellovse ausgede und die Zahl der Kollekteure erheb lich vermehre. In BreSla» gebe es sechs Kollekteure, die ein besseres Einkommen als die höchsten Beamten haben. Plan möge mich nicht Bankiers, christliche wie jüdische — letztere überwiegen jetzt, auswählen, sonder» lieber invalide Beamte nehmen. Die Zkvllek- leure behandelten jetzt daö Publikum nicht köstlich; sie timen, als ob sie mit dem Vcrkaui eines Looses sine Gnade erwiesen. Abg. Dr. Stern (Volköp.): Das Haus habe sich früher für eine Beseitig ung der Staats-Lotterie erklärt. So wie cs heute sei, könne cs nichk bleiben. Wir seien heute Sachsen, Braunschweig. Hamburg :c. tributpflichtig. Das Verbot des Svielens in Nemden Lotterien werde täglich übertreten. Er wünsche cineVcrmchmng der preußischen Lotterieloose und Aushebung des Verbots des Svielens in nembe» Lotterien, welches Verbot ganz unhaltbar sei. nachdem das Reich eine Stempclabgabe von den Lotterieloosen erhebe. Aba. Stengel tritt den Ausführungen des Vorredners im Allgemeinen ei, wenn auch die Frage des Verbots des Svielens in fremde» Lotterien noch zu erwägen iei. Tie vom Voiiedner dafür ange führten Gründe seien jedenfalls bcachtcnswerth. Preußen beziehe bei 27,000000 Einwohnern 4.000,000 aus der Lotterie. Sachsen bei 3,000,000 Einwohnern ^ Mill., Braunschweig bei 350,000 Ein wohnern -/><> Mill. und Hamburg boi -150,000 Einwohner Mo Mill. Wenn Preußen relativ einen gleichen Ertrag aus der Lotterie haben solle wie Sachien. so müßte die preußische Lotterie 55 Mill. er- , ergeben. Ein solches Resultat werde ja natürlich nicht zu erreichen sei». Ädg. v. Miiiiligervde beantragt Verweisung des Etats a» die Verwaltung. Finauziiiiiiister v. Scholz: Es handle sich hier um eine Sache, bei der nicht nur die Zweckmäßigkcit, sondern auch das moralische Gefühl eine Rolle spiele. Die Regierung muffe hier vorsichtig mit einer Initiative sein, »m nicht bas moralische Ge fühl z» verletzen. Die Landesvertretnng stehe mehr in direkter Ver bindung init weiten Volkskreiien als die Regierung. Wenn die Volksvertretung selbst Zeugniß dafür ablcgtc. daß das moralische Urtheil der Bevölkerung nicht gegen eine Vewiehrung der Loose sei, so werde das für die Regierung lehr in's Gewicht fallen. Die uebelstände. die hier zur Sprache gebracht würden, seien vorhanden. Aba. D. Windthorst ist von den Worten des Ministers angenehm berührt. Möge auch der Hr. Kultusministce mehr Gewicht aus das moralische Urtbeil des Volles legen. Das Spiel lei kein Bedürfiiih das befriedigt werden müsse, das Lotteriespiel habe schon viel Familien an den Bettelstab gebrach». Redner ist gegen eine Ver mehrung der Loose, da dadurch die Ge'— ' werde. Aus eine Aust der Unteistaatssekretär Mcmicke, daß die Regi Jahre angenommenen Resolution aui Anbahnnung einer einheit lichen Gesetzgebung über daS Lotterieivcsrn in gailz Deutschland nicht habe Folge geben können. Da das Lotteriewcien nicht unter die Kompetenz des Reiches lalle. Dem Anträge des Aba v. Minnigerodc entsprechend, wird der Lottcriertat a» die Budgetkom- mission verwiesen Beim Etat deö Bureaus des Staatsministcriuniö bekämpft Avg. Stern lVolksp.l den Titel Dispositionsfonds für allgemeine politische Zwecke 93.000 Mk. So lange die „Pwvinzial- korrespondenz" noch bestand, wußte man. wozu der Fonds verwendet werde, wen» man auch mit der Haltung der Provinz>alkor>'r!pv»denz nicht cinverstniidcn war; Mt l»eß cs. die Propinjinlkorrcipviidenz sei imeiitbchrlich, wn so verwunderlicher sei es geweien, dag dieselbe plötzlich ohne Sana und Klang beseitigt wurde. „Es kam ein Lucs anS Kapri!" Jetzt heißt eS, daß a» die Stelle der Provinzialkone- spondcnz eine Kvrrewondcnz getreten sei. die den tzandräthcn zur Bcr- theilung zugcsaildt werde. Wenn das der Fall iei. stimme er gegen die Forderung. Eine weitere Debatte entipinnt sich nicht. Die Position wird mit 148 gegen 102 Stimmen angenommen. Venn Etat des Reichs- und preußischen StaalSanzcigcrS rügt Abg. Bachem lEentr.), daß der Rcichsanzciger m seiner Sammlung von ZeitimgSstiimnen die Stimmen der Entrüstung gegen das Votum vom 15. Dez. einseitig und kritiklos wiedewcgcven und Beleidigun gen der Reichsniajorität und einzelner Personen ausgenommen. Minister v. Puttknmcr findet es ganz selbftverstäiidtich, daß der Neichsaiizciger diejenigen Stimmen berücksichtige, welche die Re gierung unterstützen. Die belr. Artikel hätte» ein Spiegelbild der Bewegung gegeben, die einen großen Tbeil der Nation erfülle. Dem Aba. Bachein sei jedenfalls nicht der Beweis geglückt, daß die Reproduktionen im Rcichsanzciger, der ja nicht ohne Legitimation erfolgten, unberechtigt gewesen. Windtholit, Schorlcincr - Alst. Rickert kritisirtcn die t^ntrüstungsbeweginiä, die sie als eine künst lich gemachte charakterisirten — eine Auffassung, welcher von den Rationalliberalen Eyiiern und Gras, von dem Kvnservatwc» Minni- aerode, sowie Minister Puttkamcr entichiedcn entgegengelreten wird. Der Etat des StaatsanzeigcrS wurde genehmigt. Berlin. Der Reichstag nahm heute die Etats der Zölle und Tabakssteuer an. Möller sprach gegen die mehrfach geivüufchte Ver- erivaaren. Der EMstr Arad Einfuhr gewisser Gewinnste. Abg. Brömcl bekämpfte die Zoll politik iiberl-aupt. Abg. Trineborn plandirt für Herabsetzung der baumwollenen und feinen Garnzölle. Abg. Göler, Grad und Bichl sind für Erhöhung der Tabakszölle. Wer das Monopol nicht wolle, müsse bei Zeiten daran denken, den heimischen Tabaksbau wieder rentabel zu machen. Staatssekretär v. Burchard erklärt, daß bezüg lich der Petroleumsvcrzollung noch kein Beschluß gefaßt, eine Er höhung des Tabakzolles noch nicht erwogen und eine Wederem bringinig der TabakSmonopvlvorlagc nicht zu erwarten sei. Nächsten Montag findet Etatsberathung statt. — Die Wahlprüsungskom- nüssion des Reichstages erklärte die Wahlen der Abg. v. Carlowitz Meißen) und Antonie (Metz) kür giltia. -- Uelmr eine Berliner Petition um Vermehrung der Berliner Wahlkreise wurde beschlossen zur Tagesordnung überzugehen, nachdem seitens der Regierung er klärt worden war, daß man an eine Vermehrung der Reichstagsman date schon in Rücksicht auf den Raummangel nicht denken könne. — Die Eisenbahnkommission des Abgeordnetenhauses hat heute der Verstaatlichung der Braunschweigischen. Scbleswig'schen und Münster-Endschederbahn zugestimmt. — Den» Bundesratbe wurde in seiner letzten Sitzung die Ernennung des sächsischen Geh. Re- gierungsrathes v. Cbrenstcin zum stellvertretenden Bevollmächtigten anaezeigt. — Gras Udo Stolberg beantragte bei Beiathung der Börseustcuerkvmmlssion den Antrag Wedeil zu Grunde zn legen, das Steuerbuch deS Antrags Wedelt aber durch den Schlußnoten- zwang des Antrags Oechelhäuser zu ersetzen. — Das Befinden des Kaisers war während des heutigen Tages vortrefflich, er erledigte heute uno gestern die Regiernngsaeschäste in gewohnter Weise. Berlin. Die bereits mitaetheilten Beschlüsse der freien wirthschastlichen Vereinigung des Reichstags sind dabin zu ergänzen, daß der Kaviarzoll von 100 aus 150 Mark, der Zoll für Rohholz, Faßdauben »nd Korbweiden von 10 aus 30 Pf-, für beschlagenes, besagtes :c. Holz von 25 aus 75 Ps.. für Bretter und Kanthölzer:e. vo„ 25 Pf. aus l'/s Mark pro 100 Kilo erböht werden soll. Paris. Vormittags. In den» stattgehabten Ministerrathe tbcilte Ferm die Antwort Englands aus die Vorschläge der Mächte bez. Eavvtens mit. England will damit emvetstanden Wien, daß die neue Millionen-Anlcihe von allen Mächten oder auch nur von einigen derselben garantirt werde. England acceptirt ferner eine bprvzentigt Steuer auf die Kvnpons aller Anleihen für 2 Jahre. Nach Ablauf dieser Frist werden die Mächte bestimmen, ob die Kouponsstruer sock erhoben werden soll und für welche Zeitdauer. Im klebrigen scheint England geneigt, die Frage betreffs dxr Freiheit der Schiff- fabrt im Suczkana! mit anderen schwebenden Frvgsn 'Mhstidrtt zu wollen. London. Zwei Uhr 9 Minuten Nachmittags fand eine stacke v» Z Explosion beim Parlainentsgebäude, welche deutlich bis zur Z 8- Z Downingstreet gehört wurde, statt. Details fehlen noch. L.- » .Hongkong, 24. Jan. Nach einer Meldung des Reuter'schen Telegravhenbureaus ist nach dem heutigen Gefecht bei Kelung der französische Angriff mit 75 Todtcn und Verwundeten zurückae- schlagen worden. Ein kombinirter Angriff gegen Kelung-Tamsei ist bevorstehend. ». L4. If.miar. »renn SiT»/,. 251»-,. L-mb-rtn, . »a«r tz-ote —. v«Ii«rr. SilbrrrtM« —. v»»,rrr«,te —> »»liger ——. elfter,, »»wrnur —. «»/» Un„. »olvrrnte «>»/,. 77er Iwfte» —. 80er «uften—. L. vrfenianleibe —. Neues!« Ungar. Eoldanl. —. r. Orienianletde —, U»«»r patfterr. —, Dllronia 805.<x>. »av»>e> «i7>-, —. Lerben —. geft. Ntte» 24. Januar. Sredil MI.so. 6l«-l«t>adn !>03,L». Sambaiden icr.TY. «»rbwrftd. lTN.M Marknoirn Una. ikrebil »12.00. S'belbal —. Fest. »«rtt». 24. Januar. Sedluli. «enie 7S27. rnietbe >10.02. Italiener »7,10. «iaat»da»n —. Lambarden »fb.ov. d». VrtartliNrn —. »anvtcr »2i>00. veft. «»lbeente -. Onanier 00.14. vnomanen 595.00 ^adaf.sletien —. Tr.sqe. Laudon. St. Januar, vorm. II Nb, 10 Min. Italiener V5Zs7. Hirten 15.2.1. »ngarn 79,00. Ottomandank 11,71. Svanier LS.7L. ikgftpter 65,81—86,18. Rügen 08.06. Lo«»ar»e, >2.97. Mrxikaaer Erle 11,60, »weit» <Ieie 66,50. Lake shore 61.00. lleotral partftr MM. Reioftork Centrale 89,50. ke-bea,: Krft. >«»Mn.24. Janaae. Rach«. I nur. '«eerei»e«,efl.> ve'4e» onuerinbee«, loea 152—IM. vr. Rpeii-M»« 167.00, vr. Mat-Jaat 169.5». »«,»»» onneeiaderl, loco IM-IL9. »r. »»rtt-Mal 143.00. »r. «ai.Juni 144.00. »üb», »nverjadrri. 100 Sa »r. Januar 50.20, Pr. »Pkil-M4l 51.70. Spiettnl fest, lac» 42,50, Pr. April.Mai 44,60, Jimt-Jul« 46.00. Briroleam lor» 8.00. ve»«la». 24. Januar, Nachm. i<tzrtrrt>n»ark«.> Sbieita» pr. l»o Liier 10 Proe. »r. «prU Mai 44.00, pr. J»lii-J»Ii 45.00. pr. Jali-Ä,lauft 46,00. Weizen pe. Januar 162.00. Rauften pr. «Pril-Mat 141.50, »r. Mal-Ju»t 143,50, pr. Jun» Juli 145.00. Rüixii pr. Ja»,ar 52.50, pr. «rrll-Mftl »2.00. pr. Mai-Jnnl 52,50. Zink luftig. Wettrr kalt. er K —» 'ss zoäung derPetrolcumsässer, als Böttchcriv sprach gegen die voll Len Eresetter Wich' Lokale« uni» TSchMckie«. — Gestern jagten Sk. Mai. der König und Se. Kal. Hoheit rinz Georg mit einer An>alil Kavalieren aus dem Reviere zu rockwitz bei Meißen und nabmm bas Hagknrühi'ttick im dafigcn Gailbofe ein. wahrend AdcndS im hiesigen Rcsidenzschloffe das Jagdbin-r stattsanv. — Morgen Nachmittag 2 Uhr reisen II MM der König und die Königin nach Leipzig, woseidsl ne bis Mittwoch Vor mittag verweilen und dem bockigen im Neuen Tbeatcr morgen Abend ffattsindenden Ball des dasigen Albcrt-Zweig-Bereinö bei- molmen. H» der Begleitung befinden sich: Frau Obcrbosmeistecin von Globig uno Fra» Gräfin Strachwitz, sowie Oderlwsmarichall Arb. von .Könneritz, Generallicutenant von Carlowitz. Obeiboimeiitcr wirkt. Geb. Ratb von Lüttichau und Oberstallmeistcr o. Cbrenucin. — Oekonoi» Tbeodar Halle in Mittwcida erhielt bas Ritter kreuz 2 Klaffe vom Albrechtsorden. — Geb. ReglerungSratk Paul von Jeibewitz und die Geb. Finamräthe vvr. Borchwitz und Freies leben, säminllich hier, crbielten daS Ritterkreuz I. Klaffe des Vervie-ist-Ordens. — AuS der am 2l. b. M. in den Reichsballen abacbaltenen Genrrolvcrsammlnng dcS Bezirksvereins der Wilsdruffer Docilodl und Friedrichilabt ist Folgendes zu berichten-. Der vor- gctragene Fabresbelicht konstatirle, daß der Verein einen Bestand von 315 Mitgliedern gegen 296 im Vorjabre autweiit. Die Vcc- einSkaffe bat bei einem Umsätze von 1519 M. einen Baarbestand von 785 M. Durch zwei abaehaitene Familienabende und ein in sebr gelungener Weile durchgesübckeS Lommrckesl konnten den VottSkuidergäcken der beiden Slablthrilr, den Voiksdidltotbeken und Ferienkolonien 640 Pl. überwreicn werden. Verschiedene Geiuchc und Petitionen des Ve-ems an Bchöroen. z. B. um Fußwcg- lierücllungen bez. Verbefferungen aus brr Annenstraße, Wettiner» strahe und BrieSnitzer Cbaussee. um Verlegung dcS 7. Bezirks- Polizei-Bureau in gün'tigele Lage, Bepflanzung der Brrlinerstraße m>t BSuinen find «riolgieich gewesen ober baden Aussicht aus baldige Erfüllung. Ein Griuch an die Kgl. Generaldirektion brr Siaatsbadnen um Errichtung einer Haltenelle in der Wilsdruffer Vorstadt mußte sedoch zur Zeit abgefeimt werden. Hn der Arage- zettel-Debatte machte der Vorsitzende daraus oru»ierk>am, da« eine Verlegung des CbolerabrunnenS vom Poslplahe nicht zulässig sein werde, da derielbe StistungSeigentdum sei uild eine Entfernung vom Posiplatze den StlstungSbediiMlingen zuwider laute. Man beschloß nötbigrnsallü gegen solches Vorbaben energisch vorzugeden. creieu giuvültjchte jollkeie Ein weiterer Fragezeltel tadelte, daß die aus städtisch«« zugeven. Mtt-t»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite