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Dresdner Nachrichten : 10.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-10
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1882
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A ompksklt d«i eriisvtvr ^ULTnchl billiget » Mullas KlÄLiLtt, ävr Xsuvr, 8 üeko kv«k>1r»8«v, psrtvrr« und 1. lütuxv. ^ 8 Io plomdlrlso MW,, Kur rvinc, uwl § L 0.75NU U25, VNtztz 77odl»e).nwe1-c-nsi0 § Ä ILO. 2 bl. » »»W Lorten. . il kkuock S, 4, 5, 6 uock 8 Ll., staubfrei, L! 8 bliebet «mplelilenvvsrtt, btaueknnU, ä Pfä. 4 LI. A Xkttifksu, 6. IR. GvSRlK, XLuftiLUL 6. ^ l!l !c Viifllltlolori'am« Petersburg. DaS „IomnaldeSt.PeterSb." IruviMblvLllUlllll» veröffentlicht ein kaiserliches Reskript an den Reichskanzler Fürsten Gortschakoff, durch welches derselbe auf seinen Wunsch aus Gesundheitsrücksichten und wegen seines hohen Alters von der Leitung des auswärtigen Amtes unter Beibehaltung des Titels Reichskanzler entbunden und gleichzeitig der Staatssekretär o. Giers zum Minister des Auswärtigen ernannt wird. Rr. IVO Mtterun» »am s> AprN: Parameter nach Oscar Bdsoid. evaill,raste Id (Mttlaac) 7»!> Mist., teil aeftern l Mtll. aetallein Tstermamclragr. n.Steaum.: Temper. k°W. nicdr. Temp 2 " W .luchste TemN. 8"W. besteckt, raust. Ost-Wind. Witterungs-Aussichten für den 10. April nicht eingegangen. Morttay, Ift. Avril. Dresden, 10. April. — Die von Sr. Excellrnz dem Herrn Unterrichtsministcr vr. v. 61 erber projettirte Zusammenkunst der Rektoren der Gym nasien und der Direktoren der Realschulen wird gutem Perncbmen nach in der Psingstwoche in Dresden itattfinden. Es liandelt sich bekanntlich uni Ergreifung von Maßregeln, um der Ueberbürdung der Schüler vorzubeugen. Aus die von dem Herrn Minister in dieser Frage erlassenen Rundschreiben liegen bereits feite» der meisten Rektoren und Direktoren Erklärungen und Vor schlage dem Ministerium vor. — In den hiesig n pädagogischen Kreisen trifft man umfassende Vorbereitungen zu einer würdigen Feier des IM. Geburtstags Fröbei' v, welcher am 28. d. bevorsteht. Gerade Dresden hat alle Ursache, das Andenken dieses groben Erziehers, Menschen- und KiudcrsreundcS in Ebren zu halten. — Die von der Stadt Wurzen beschlossene Anleihe von 300,000 Mk. hat nunmehr die Genehmigung der kgl. Kreishaupt- mannschast Leipzig erhalten — In der in der Kreuzkirche abgehaltcncn Eharfreitag-Aus- sübrung der Bach'scken Iohaimes-PassionS-Musik wirkte auch unsere Hofopernsängerin flrl. Nanitz in trefflicher Weise mit. — Dem Landtagsabgeordncten Baumeister Uhlmann wurde ain 6. d. sür seine energische Vertretung der Interessen Geyers von dcni Gewerbeverein dieses Ortes das Ehrenmitgliedödiplom überreicht. — Als Ergänzung des gestern an dieser Stelle über die Eon currcnzcntwürse für die Herrmann-Stistung Gesagte» können wir heute mit Genugtliuung hinzusügen, dah die Entscheidung dcü Di rektoriums der obigen Stiftung mit unserer Meinung, dav der Ent wurf Nr. 0 „VenuS, dem Amor die fllügel beschneidend" der an sprechendste, künstlerisch zumeist befriedigendste sei, rusammengefallen ist. dem Entwurf ward der erste Preis zucrkannt und er wird aus geführt — Herr Bildhauer Bnumcr ist der Schöpfer! Ausserdem sind noch die Entwürfe der Herren Bildhauer Brassmann (Nr. 16) und Elt. Behrens (Nr. 19) prämiirt und der Entwurf des Herrn Eplcr als künstlerisch sehr gelungen bezeichnet worden. — Magdeburg. Die Explosion des österr. Nordwcst-DampfcrS Au st ria erfolgte am Sonnabend Nackm. 3 V« Ubr; cs erplodirte der vordere Kessel. Der Dampicr lag vor Anker und sollte niit 2 leeren flabr- zeugen nach Hamburg abgebcn. Das Schiff ist in der Mitte geborsten : grope Kesselstücke sind bis in die Nähe der Häuser, die Leiche des Steuermanns Stahlberg bis in einen Eiarten der Zollstrassc ge schleudert worden. Der zweite Bootsmann ist ertrunken, der Kapi tün Siems und der Heizer Porersdors werden vermisst. Als Ursache der Explosion wird Wassermangel im Kessel angenommen. — In Ungarn bat nach Berichten ans der Provinz der flrost der letzten Tage bis jetzt nur die Obstbaume, die Wcinstöcke theilweise und die RapSiaaten in einigen Eiegenden unbedeutend beschädigt. Die Getrcidesnnten sind grösstcntheils unversehrt. — In Meran (Südtirol) haken, der weben abgeschlossenen Kurliste zufolge, 60 Personen aus Dresden den letzten Win ter verbracht. — Die diesjährige Schifffahrt aus den Norddeutschen fllüsscn ist unter sehr ungünstigen Aussichten eröffnet. Die Wasser stünde sind bereits bedeutend niedriger, als cs sonst in dieser Jahres zeit zu sein pflegt. Man fürchtet, dass bei dem Mangel an Schnee in den Qnellengebieten nicht einmal auf ein müssigcs Fahrwasser während des Sommers zu rechnen sein wird. — Aus Petersburg. Man erinnert sich, dass auf der Ni kolai-Balm (Petersburg-Moskau) seit Monaten nach einer Mine gesucht wird, w siche die Nihilisten gelegt naben sollen. Jetzt gebt nun dem „B. T-" cuwlge das mit Bestimmtheit anstretende Ge rücht, dass aus der vierten ^Station diesseits Moskau (Nikolai-Balm) eine auS dcm Keller des Stationsgebäudes bis unter den gewöhn lichen Halteplatz der Züge auf den Perron führende Mine entdeckt worden sei. Infolge dessen seien dort wie in Moskau circa 60 bis SO Personen verhaftet. — Bei den Leipziger Gerichten kommt nächster Tage ein Proeess zur Verhandlung, der viel Staub aufwirbrln dürste. Richard Wagner hat nämlich erklärt, dass das Aussülirnugsrecht seiner L pcr n nicht vom Leipziger Stadltbeater, sondern von dein ehemaligen Leipziger TI,eatcr-Dircktor Wirsing erworhen wurde. Neigt sich bas Gericht der Ansicht Richard Wagner's zu, so erleben wir das gewiss seltene Schauspiel, dass alle Nachfolger Wirsing's, unter Anderen die noch lebenden Heinrich Laube und Friedrich Haaie zur Nachzahlung enormer Tantiemen gerichtlich gezwungen werden. Da die Herren Or. August Förster und Angeld Neumann oie Tantiemen an den Bayrcuther Meister freiwillig entrichtet ha ben, dürfte dcm zukünftigen Leipziger Thcater-Direttor Max Stäge- mann die Ausführung sämmtlichcr Wagner'scher Opern so lange gerichtlich untersagt werden. bis er sich zum Anlaute derselben be reit erklärt. — Der Zoologische Garten bietet jetzt auch, abgesehen von dcm Reichtlmm der schönen^ seltenen und höchst amüsant zu beobachtenden Tliierc, herrliche Spaziergänge; das frische Grün auf Busch und Wiesen, die wolilgepflegten neubckiesten Wege und überall di>- Bilder bunten Geflügels und munteren GcthiercS, daS sind Annehmlichkeiten, die mit dcm Bischen Entree wahrlich nicht zu koch bezahlt werden. Er war trotz deS unfreundlichen Wetters bereits am Vormittage des Ostersonntags stark freguentirt. Der Tlnerbestand wurde abermals durch die Fruchtbarkeit der Insassen selbst vermehrt. Die Mäbnenschase erhielten durch Geburä von zwei Lämmchen einen HuwaM, so dass die Heerde jetzt !) Käufe zählt. Diese 36 Beine sind höchst mobil. Geboren wurde ferner 1 Haidschnuckenschaf und 1 SchweinShirsch; angekaust 1 Ma- likabaeer-Asje. — Der durch seine wectssclvollen Geschicke vielfach bekannt ge wordene frühere Dresdner Arzt Or. Z inkrisen leitet setzt als ärztlicher Direktor die Kur- und Wasserheilanstalt Tlialkeim im Bad Landeck (Schlesien). — Oberstabsarzt vr. Starke bemerkte in einem Vorträge, den er vor einiger Zeit in Berlin gehalten, betreffs des Strumpfes, als der ersten Umhüllung des Fuges, unter Anderen, Folgendes, . . . „Derselbe Vorwurf, der Schuhmacher trifft, muß sich auch gegen die Strnmpssalnikantc» wenden, die die Spitze statt sür die seitlich liegende große Zehe für eine eingebildete Mittelgroßzehe a»beiten. Die Strumpfspitze muß an der Innenseite liegen. Rationelle Strümpfe lassen sich ebenso leicht stricken, wie die falschen. ES kommt also nur aus den Willen und das Verständniß an. Lehren wir nur die gute Hausfrau, die verständige Mutter stricken; sie werden sich schon hüten, die Füße ihrer Lieblinge verunstalten Helsen. Warum bieten übiigenS nicht die Schuhmacher auch richtige Strümpfe bar, und offcrircn alle Theile der Fußbekleidung?" — Im Anschlüsse daran wird dem „Nürnb. Torr." geschrieben: Die Anfertigung der Rechts- und Llnks-Strümpfe geschuht auf folgende Weise. Strickt man vom Ballen ab mit den inneren Nadeln fort und nimmt allmälig von den 2 äußeren ab. so entsteht die natür liche Fußspitze von selbst. Solche naturgemäße Strümpfe haben aber den grossen Vortheil, dass sie unseren Fun »»verstümmelt lassen, aber viel länger halten, da ihr Grosszeheplatz nicht fort während durchbohrt wird. Durch ein Bändchen oder einen Knopf oder eine Oese kann man die Rechts- und Links-Strümpfe leicht unterscheiden. — Recht betrübte Feiertage verlebt die Familie cineS Tischlers in der Iohannvorstadt. Seine Fra» verlor auf dcm Wege zur oder in der inneren Stadt Sonnabend Abend den vollen Wochcn- lohn, ein 20-Markstück und einige 50-Psennüsstückc in einem Poisic- monnaie mit grünem Futter. Durch Wiedcrabgabc desselben (Lortzingstrasse 36 p. r.) würde der braven Familie eine grosse Sorge genommen. — Oberhalb des CigarrcngeschästS des Herrn Hoflieferanten u ck s ch w e r o t prangt und prunkt seit vorgestern ein blitzendes, lönigliches Wappen. Gerade auf der Ecke der Schloss- u. Brüber- gasse angebracht, wird cS auf jeder dieser beiden Strassen von einen, Löwen gehalten; oberhalb deS Wappens schwebt die KönigSkronc. Dieses prächtige, ungewöhnlich stark vergoldete Wappen ist eine edle Arbeit des Holzbildhauer-Ateliers von Elmendorf, das dem selben alle Elire macht. — Der invcntiös construirte Aussichtsthurm über dem Tliarandtcr Forstgarlcn wird sich gewiß die freudigsten Sympa thien aller Natmsreundc erwerben. Einstweilen scheint aber der Heranwachsende Nachwuchs Tharandts der festen Ucbcrzeugung zu sein, dass dieser Thurm nur in Anerkennung seiner noch unbewussten Verdienste errichtet worden ist. Sclinarenwcise prüfen diese kleinen Rangen die Eonstruction desselben nach jeder Richtung und find bereits zu der frohen Erkenntniss gelangt, dass sich derselbe zur Aus führung g»in»astischer Evolutionen ganz besonders eignet. Ein kleiner unreifer Staatsbürgel, der gewisser Eruptionen wegen noch das ungeschmälerte Recht genießt, eine lange Rcibc nicht immer geschloffener Knövie an dem Hinteren Theile seiner Hose zu tragen, und jedenfalls erst nach Ostern das Tharandtcr „niversc A-B-Eeun, besucht, schlang sich wie ein Aal in halsbrecherischer Weise durch die etwas weitläufige Brüstung der oberen Galerie. Was würden da alle Ermahnungen der Eltern und Lehrer. Helsen? Ein unbe fangener Rückblick in die eigene goldene Jugend lehrt uns, dass wir gleichen Sinnes waren, deshalb wäre, um Unfällen vorzubcugcn, ein anzubringendcS starkmaschigcs Drahtnetz an der oberen Galerie daS wirksamste Gegengift. — Leda mir dem Schwan vor dem Reichsgericht. Der Galantericwaarcnhändlcr A. in Berlin (Passage) hatte mehrere Photographien des in unserer Gemäldegalerie befindlichen Bildes „Leda mit dcm Schwan" verkauft und wurde deshalb wegen Ver breitung unzüchtiger Bilder angeklagt, von der 2. Strafkammer des Landgerichts I. zu Berlin aber koucnlos sreigeiproche», weil Be klagter glanbliast versichert hak, dass er das fragliche Bild, welches ja im Original in der Gemäldegalerie zu Dresden sür Jedermann sichtbar ausgestellt sei, nicht sür unzüchtig halte. Aus diesen und anderen Gründen bat daS Gericht den Dolus deS Angeklagten nicht sestzustcllcn vermocht. Der k. Staatsanwalt hat nun gegen diesec srcisprcchendc Erkenntniss die Revision beim Reichsgericht eingelegt, welche aber vom 2. Strafsenat verworfen wurde. Der Senat schloss sich der Ansicht an, dass, weil das Original in der Dresdner Galerie ausgestellt ist und in Rücksicht auf den künstlerischen Zweck, auch die Nachbildung sür unzüchtig nicht erachtet werden könne. - Tic AuSstcllung der „Flora", Ostraallec 32, wird morgen Dienstag Abend geschloffen werden. Es seien dal,er alle Blumcnfrcunde, welche ncb den hohen Genuss derselben nicht ent gehen lasse» wollen, nochmals daraus aufmerksam gemacht. Tie Ziehung der mit der Ausstellung verbundenen Verlooiung (Loos 75 Pf.) wird am 13. April statt!,»den. - Zu kleineren Spaziergängen in die nächste Umgebung Dresdens empfiehlt sich gerade bei der jetzigen Baumbluth eine sein lohnende Partie nach dein hübschgelegencnR o ß t h a l, welches über Löbtau und Gorbitz oder auch aus de», Wege über Plauen in be- gucm einer Stunde zu erreichen ist. In den, Richtcr'schcn Gnsthof zu Rossthal, durch einen schönen grosse» Soalbau sür Tanzvergnü gungen erweitert und mit geräumigen Gartenanlagcn auSgcslattct, findet man zu jeder Zeit „„»»erkiame und gute Bewiitbung. Auch die T r a ch c n b e r g e mit „Wilder Mann" üben mit ihren lieb lichen Punkten grosse Anz>chu„gskrast auf die Städter auS. Einen angenehmen Erholungsort hat Herr Hauckc durch seinen mit grossem Wirst» chastSgartcn versehenen „Trachauer Gastlich" an der Leipziger Ehaussec geschallen. Während der Feiertage finden daielvst Frei- Eoncertc statt und an Speisen und Getränken wird das Beste ge boten. — Einen neuen Zielpunkt sür die Besucher der Dresdner Haioe bietet daS zwilchen der Raderberger Etiaussec und dem „Fischhaus" gelegene „ H a i d c > ch I ö ß ch e » ". Einen der angcnchii'sicn Erholungsorte namentlich sür die kleine Welt ist das Restaurant Pricssnitzbad, woiclbst während der Feiertage zum Gaudium von Groß und Klein dir hetanntc» Kinderbcliisti- gungrn Jedermann zugänglich und auch die viclbewundertc» In- dusiriewcrke in Betrieb gesetzt sind. Ton all,'s Neue Welt in Tolkewitz bietet an musikalischen und sonstigen unterhaltenden Arrangements ebenfalls alles auf, um den Gasten während der Festtage ein paar recht angenehme Stunden zu verschaffen. Selbst verständlich wird eS nicht fehlen, dass auch die in nächster Nähe gelegenen Punkte Wachwitzböhe, Saloppe, Oberer Äurgberg- Loschwitz, Felsenburg-Wcisser Hirsch, Waldschlösschcn rc. mit ihren herrlichen Icrnsichten aus daS Elbthal zum Reiseziel der festtäglichen Gäste der Residenz gewählt werden. — DaS GambrinuS-Stadt-Rcstaurant am Post- plah hat eine bedeutende Umgestaltung erhalten. Zunächst ist eine neue große massive Marquise an Stelle der alten gebrechlichen er baut worden, den Garten ziert seitlich eine schöne Veranda, welche sich an die bis zur Strasscnfluckst hcreingerückte Umfassungsmauer anlelmt, vorn nach den, Postplatzc durch 2 elegante erhoffte Pa villons geziert. DaS Etablissement ist noch von -Lchladitzcn's Zeiten her recht populär durch das vortreffliche Einfache, welches man da trinkt. Das ist auch heute noch der Fall, doch hat Herr Patzsch, der jetzige Wirth, auch daS GainbrinuS-Lager- und Böhmisch auS enter Quelle fiir Liebhaber in schönster Qualität parat, verbunden mit guten Speisen rc. — Bad E l ster. Trotzdem längere Zeit verflossen ist, seit für unser Bad die bedeutende Summd von 250,000 Mark zur Vermeh rung der MoorbadezelIen rc. bewilligt ward, so ist doch noch nicht zu sehen, wann der Bau beginnen soll, ja cs scheint sogar zwei felhaft, ob bei den beengenden Bedingungen, unter welchen die Be willigung jener Summe Seitens dcr Landcsvertretung ttattsand, der! Bau überhaupt noch ausgesilhrt werden wird, denn jedenfalls hat man sich an massgebender Stelle nach allen Seiten hin überzeugt,! daß sich das Kapital bei einem Anbau an daS jetzige BadchauS > niemals verzinsen kann. Auch die zur Herbei- und Fortscbaffung des MoorS al« nothwendig projekirte Drahtseilbahn erfreut sich keiner Sympathie hier, so dass weder die Feld- noch Hausbesitzer, über deren Grundstücke dieselbe hinwcggcsülirt werden soll, den Bau : gestatten. Ebenso kann der Grund, durch diese Drahtseilbahn den i Transport des MoorS billiger zu haben, durchaus für nicht so durch schlagend gehalten werden, um unser von der Natur so überreich ausgestaltetes und durch Aufwendung großer Geldsummen noch künstlich verschönertes Thal durch io ciii prosaisches, ja unästhetisches Ding zu verunzieren. Was freilich alsdann werden toll, wenn weder die Drahtseilbahn, noch der davon abhängcnbe Anbau von neuen Moorbadczcllcn am jetzigen BadehauS unterbleiben wird, ist schwer zu sagen. Und doch kann eine Vermehrung der Moorbade- zcllcn nicht länger mehr hinaiiSgeschohen werden, an, o.l.'elwcnigstcn aber bis ein neuer Landtag zusnmmcntnlt, denn der Bedan an Moorbädern ist alle Jahre so rapid gestiegen, dass mit den 23 vor handenen Zellen, auch bei den grössten Anstrengungen, dcm vorlmu- dcncn Bedürfnis) nicht mehr genügt werden kann. Hoffentlich stndct sich noch ein Weg zum Ausgleich, damit endlich einmal eine Sache zur Ruhe gebracht würde, die nicht allein hier, sondern auch cmbei- wärts viel zu viel Staub aufgcwirbelt hat. — Von der sächsisch-bölimifchen Grenze wird geschrieben: 'In der Gegend von Tack,au in Böhmen ist infolge der Arbeitslosigieit der -Hungertyphus auSgebrochc». Der Arzt, welcher die Kranken alltäglich besucht, thciitc einem Blatte schon vor inchreren Tagen mit, dass den meisten Familien von Böhmiichdors, Neuhäusl und Neulosimthal daS Allernothdürstigslc fehle, und eine im Piarr- ivrengel des letztgenannten Dorfes vargcnoinmene Unlersuchung des NothstandcS hat grässliche Tliatwchen ans Liebt gebracht. In 14 Ortschaften, welche zur Parochie Nculosiintlfa! gehören, wohnen etwa 3500 Menschen, und manche armselige Hültc^ birgt 30 Per sonen, io dass aus jede Ecke einer Wohnstube eine Familie kommt. Die Missernten in Kartoffeln und Hafer «weiter wächst dort nichts, haben die Hungersnoth und die riesig schnell erfolgte Lichtung der Wälder den ArbeitSmangel erzeugt. Während des vergangenen WintcrS, der erfreulicher Weise nur milde anltrat, gingen die Kinder aus die Felder hinaus und wühlten darin nach den im Erdboden liegen gebliebenen Kartoffeln, welche sie gierig verzehrten. In Er mangelung des WirthschastsvicheS, daS aus Noth verkauft werden musste, haben manche Familienväter Frau und Kinder vor den Pflug gespannt, um wenigstens einige Beete Kartoffeln vorrichteu zu können. An Sonntagen, wo die Mutter die Hemden (richtiger Lappen) der Kinder wäicht, müssen diese im Bette bleiben, weil sic sonst nackend umberlausen müssten, und an den Besuch einer Kirche können Hunderte nicht denken, weil sie nicht in Hemdärmeln oder barfuß kommen mögen. Viele im nahen Bayern beschäftigt ge wesene Männer sind abgelolmt worden, weil man die Einschleppung des Typhus oder de, Blattern, die jetzt noch dazu ausgedrochcn sind, gefürchtet hat. Der Kaiser Franz Joses und seine Hosbeamten baffen eine ansehnliche Summe Geldes geschickt; Fürst Windisch- grätz bat 167 Hektoliter Kartoffeln vcrthcilt; aber gegenüber der grossen Noth ist das mir ein Tropfen auf einen heissen Stein, vancrnde Hilfe kann nur durch Beschaffung von Arbeit und Ver dienst gebracht werden. Wer noch soviel besitzt, daß er das Reise geld nach Amerika erschwingen kann, wandert aus; denn schlechter als in seiner Hcimalh kann cS ihm in der neuen Welt nicht er gehen. Jetzt werden in allen Hauptorten Böhmens Sammlungen für die Notblcidendcn veranstaltet. — Ein Mädchen anS Neudörfel bei Müssen, welches am 6. d. Strumpfwaarcn in Lungwitz abgeliesert hatte, wurde aus dem Rückwege in einem Walde bei Lichtcnficin von zwei Individuen an- gefallcn und ihres Lohnes von 54 Mark beraubt. — Aus Zwickau wird gemeldet, dass der bisher vermisste Braumeister R. Kiel von Mosel m Berlin verhaftet und bereits an oaS Landgericht Zwickau abgeliesert worden ist. — Ain 7. d. Nachm, ist der 3jährige Sohn deS Hausbesitzers und Hilssweichcnwärters Müller in Kühren in eine Düngergrube gefallen und darin ertrunken. — In BurkartSl> ainer Flur bat sich am 7. d. der Haus besitzer M. an§ Tcutschluvpa erhängt. M. war seit längerer Zeit Ichwermütbig. — Am sogen. Kirschwehr in Leipzig ist der Leichnam einer 20—24jäl,rigcn unbekannten Frauensperson, anscheinend Dienst mädchen, angeichwommen. — Ein Tbeil des Edelmann'schcn Schäfereigutes in Otter- wib brannte dieser Tage Nieter. Der 9jährige Sohn eines dorti gen Arbeiters ist als Brandstifter ermittelt worden. — Am 6. d. M. Nacbmittags ist in der zwischen Sayda und ocm zum Rittergute Purscbenstcin gehörigen kleinen Vorwerk ge legenen herrschasllichen Waldung ein sechsjähriger Fichtenbestand in einer Ausdehnung einiger Ar niedcrgebrannt; die Urheber des Brandes sind in zwei am vergangenen Palmsonntag konsirmirten Knaben aus Sayda ermittelt worden und scheu nunmehr gerechter Strafe entgegen. — Am o. d. M. ereignete es sich in Dorfchcmnitz b. Sayda bei Gelegenheil der Beerdigung des daselbst verstorbenen Wirst, schattsbesitzcrs und verabichleocten Soldaten Kcmpe, daß heim cweitmaligcn Ahsencen der üblichen drei Eiewebrialven über dem Grabe das Gewcbr deS Wirtbschaitöbesitzcrs MattbcS zersprang und sowohl Letzterer als auch zwei Andere durch fortgcschlcuderte Eiiensplitter arg verletzt wurden. - Am 9. d. M. früh in der 6. Stunde ist die zum Rittergnte Pfaffroda h. Sayda gehörige sogenannte grosse Hofschennc ein Raub der Flamme» geworden. Man vermuthet abermals Brand stiftung und ist die dasigc Gegend (noch Olbernbau zu), welche im vorigen Jahre über 40 Male durch FeuerSbrünstc und Brand- lcgungsveri'nche heimgeiucht worden ist, wiederum in grosse Un ruhe versetzt. (Klbttötte in Dresden, 9. April, Mittags: 75Ecnt. untcrO. Kenillenm. ch Die gelammte Fa »sttragödie gebt beute und morgen über die Hofhnlme. Frl. Link hat sich in der Grctchcnrolle immer mehr vervollkommnet; den Faust und Mephisto spielen an beiden Abenden die Herren Porst, und Iaffö. ch Ein posthumes Eonecrt findet noch Donnerstag den 13. April im Börscniaalc statt, eine PrüsnngSsoirec der geschätzten Pianistin und Lehrerin Frau B a l l a r d - Dittmarsch. Unter andern wirkt auch die kgl. Hokopcrniängcrin Frl. U l> l mit, die man im König!. Hostbeatcr leider gar nicht zu Horen pflegt. ch Das angekündigte Unternehmen der Vcrlagsfirma G. Freytag in Leipzig, unter dcm Titel: „ DaSWisien d cr G c g c» w a rt . ist nun aus dem Stadium des Entwurfes in das der Ausführung getreten und hat sich sehr ancrkcnncnsivcrth eingeführt. Ter erste Band dics.r Bibliothek, welcher eine hohe Bedeutung für dic Popn- larisirung der Wissenschaft in Deutschland vrognosticirt werden daN, liegt uns vor und enthält die erste Abthciluiig der Geschickte des 30jäl,rigen Kr^geS. den böhmischen Aufstand l6>8-162l behandelnd und von dem rühmlich bekannten Pros. Gindcln in Prag bearbeitet. Die Behandlung des interessanten Stoffes ist von olle»! Slaub der Gelehrsamkeit und Schwerfälligkeit befreit und fasst trotz der Knapp heit aNe maßgebenden Ursachen der Ercignssie und alle clwratte-
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