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Dresdner Nachrichten : 25.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-25
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1881
- Autor
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»r. 81 — Alle größeren Kostlimftste. die im Lause vieler Winter- lallon da» geseulge Lebe» Dresdens turchrauschten und ver schonte», üvcrtrai der vorgestrige Hkbes «dma uv her Dresdner Liedertatel tu einem Stücke. aber rs ist ein HauptstüS: tin Humor. -Lucht »um de» Vorzug eine« KostüinftstcS in der Pracht, Ltvlretnvelt, bistvrischc» Treue und Fülle der Gestalten, w tkl die Aestchronik mit Stolz der Kunstaenoisenichast kr» wohlverdienten Lorbeerkranz aut daS würdige Musent'auvt. Rltßt man aber den Wert!' geselliger Freude» nach dein Be vage», das sie biete», so dars Jungfrau ..Llekerlaftt" ihr Pute» tuch mit einem Straube der frischesten Wiesenblume» schmucken. Kein Ersticken tn einer steilen Pracht, vielmehr ein behäbiges, launiges Durcheinander voll Keckheit und UeberinuthcS. Hier wartete nicht Jedermann, blö er von der Gesellschaft amüstrt wnrde, sondern ball nach Kralle» sich und die Gesellschaft mit anuisire». ES ist bet einem MaSkciisrsle immer et» Übles rei chen. wen» man aut Anregungen von oben lauert; man dars sich umgekehrt immer ani den heitersten verkehr spitze», wenn sogar umcre gichtigen Frauen und Jung,rauen etwa- ans sich freier bcrauSgepen n»b durch ihre Erscheinnng schon anzcigcn: heute -oll ü nicht an unS ltegen. ivennö nicht hübsch wird. Die Lieder tafel wendet sich aber bei solch einem Feste nicht vloü an eine» Sinn: die Lchaulusr. vielmehr hat sic. abgesehen von der überall merkbaren durchgreifende» Hand eines Regisseurs, auch Talente, die dem Gehör, dem Gemüth '.nid Geiste der Thcilnchmer Treff- üchcS bfttrn. Scho» der erste Anblick vcS GeivervehauSsaaleo war anheimelnd. Daö Dorf Poicmuckel liegt hart am Rande eines Waldcö; die ranne» fchilngc» ihre umarmende» Aeste namentlich ui» daö WirthShanS des Dorics und das eigne HauS. das die Liedertafel von Poiemuckel lich erbaut und das beute gehoben werde» soll, ist erst recht von Tannengrü» uiiirankt. Diele Bauten und Dekorationen machten sich allerliebst. Stolz ragte der Bau reo LicoertaselheimS >n die Luit; aus dem Dach balken prangte der Hedevaui». vor dem Reuban lagen Steine, Hegel», Balken. Kalkiasser und allerhand Handwerkszeug der Maurer und Zimmelteutc. llntec tedein Fenster hing et» grüner Kranz; die Embleme der Baukunst grüßten von Wappenschildern hernieder. Allerhand Volk aus Stadt unb Land üvcrfluthete gar bald den Fcsiranm, um am Hebeschmäuse thcilzunehine». Hei liger Bimbam! Welche reisende» Bauerndirnen aus dem ganzen grobe» Bakertande kamen da zusammen! Aus Schwade» unv Thüringen, vom Schwarzwaid unv Rhein, ans Tirol und Vicr- land! Besonders zahlreich waren die neue» Ret-böschweilern aus dem Elan und — die Loschwitzerinnen; Letztere natürlich tn Trachten, wie sie last nur noch in der Erinnernng unserer(Ärob- maklcr leben. Scltiai», dab keine Fhronik von einer Btaiewitzer Tracht berichtet! OieicS Pierdebahiidori hat seine historische Gnilci. aber trug das verliebte Bussclchcn eine bunte Karnetle s Klir de» Baucrmädcln ivetteisclten aber tu schmucker Tracht die Bursche» und mit Beiden charakteristische Verkörperungen stattl icher Hantierungen. Sonderlich vornehm war daö Städtervolk nicht etwa, Hi,, Stadlrath, der immer de» tollen Hund suchte, war sogar terGottesob.-nte; sonst incisllautcrHanvwerker. Mehrere Schaarwachkcc hielten aus Beobachtung her Polizeivocschrtttcn und hatten namentlich cui icharlcs Auge au, zwei Teuiclskerie von Hankwerkoburichcn. Diese Brilder Siranvinger tdic Kaus- lente Reimann und Leftlners brachten das Strolchlhum und das nkete Knotenwescii zn scharf anseinander gchal- lener ergötzlicher ATIrknng. Eine Stnnde nach Bcgtn» des Felles, denen Munk die Trc»ktec schr Kapelle in den Uniformen ocS Burgk scheu Berginniikchors ausführte, begannen nun die Maurer und Zimmerer am Baue teS HameS zu arbeiten, Er- gobiiche Gestalten machten sich da mit mit Richtscheit und Kelle, mtk Kalksaß und Arr zu thuu; ei» besonders gelungner ..August" Herapple die Scitenwand, d. ln soweit ec nicht a» der Flasche »ik Pomeranze zutschte; andere trugen Steine oder bildeten die Kette zum Ziegeiwerftn, »och andere leierten einen Balken an Seilen empor. Die Auguste batte» naiürlich egal Durst; die "anblangcr waren fortwährend »ach Vesper unleuocgv; trotz aller ..'Akkordarbeit" wurde riesig gefeiert und der Tropien Mau lerichivctß bei dieftm Bau kollcle sicher mehr als eine» Dukaten. Lange schäfterken die Bauleute nicht; ein grosser Tbcil »abm au der Aufführung deö „Feiles der Handwerker" Aiilheil. Ob :00hl etwas schleppend ausgeiübrr, amüsirle dieses Stück doch recht 'ebc. Dank der vorzügllcheu Einzcileistung der beiden Maurer, der Wirkbin, ihrer Tochter, der Wienerin seine kbstilche Stimme von »iia-ber Schuch-Stacke», des Berliners, des Liebhabers und dcö Bauherrn. Daran schloss stch die eigentlicheHcdeicicrlichkeil; ein grotesker Zug dnrchwogkc dcii Saal, an der Spitze ein drolli ges Dreistster. Die Fellrede illelt Ivirkfam Herr Blnsikaiienhand-i ler Räumann. 'Run schloss sich ein reizender Bauernkanz an.! Heü Wie flogen da die Rocke der drallen Bauerndirnen! Wie sgnzte itch'S doch w leicht und kühl mit den kurzen Röckcheu! Sind Liese so malerische» Bolkülrachlcn nicht zugleich auch zehn mal vernünftiger als die Sehleppklcldcr us>ierer modernen Balt- tamen k Kein Llaiib wnrde a» icncm Abende ausgewirbelt; kein Paar stürzte ober die Schleppe des andere»! Der Tanz wurde wiederholt durch köstliche buinorpollc Gesangsvorlräge unterbrochen; eine riroler Truppe jodelte und sang hcrzergutckende FMigi'che Lieder. Die Schiuiptüchcc des HevedaumcS nud sein wiisiiger Schmuck ivurdcn gebührend znm Beste» bcö HaiiSdau- 'oots versteigert. Rechtsanwalt in-. Potzs-H hieil eine geistvolle siede, die bei der gulcn Anglistik" de» Saales iörinlich zündete. Anspielungen am das „Berappen. ans die Hohe der Dessen znm viiieinichlcibcii der Hvporbckcii, daö Gebe» deö Hanöbaues in een . Akkord" der Lieccikasel, ausHoischauipIclcr„Löber". der vci der Regie des Theaterstückes den Mikwlrkeiide» wie ein „Gott" vorgekommcn sei, aber sieb von Gvtllobcr dadurch untmLeibe. dag Hm »icick Alles „Wurst" sei, wurzle» diese Rede, die mit einem Hoch am die Baumeister Gebier. Panier, MiriiS u»b Blebuo schloss. Doch es Ul aag) Ftlk. den Fcilbciichl zu schliche», zumal da das Feil selbst erst gegen Morgen schlich. Wer aber i-bt dabei loar und cS doch balle sein können und sollen», dem ui der Hpronist solle! — und ach' es ist io süß, srei zu sein - eine Rase zu drehen: Aetsch, - In den nächste» Tagen wird Herr Obetposrdireclor Fülchnee von Straßburg hier cintresse», um an die Stelle ees nach Hannover verletzte» Herrn Dberpostbirectoc Hei»ß zu treien. Derw-be wird 'eine Dienstwohnung im neue» Post-Ge- vauke an der 'Annensicaßest-Eckc und Am See nehmen. Bor .enein ist einer der hiesigen Direktoren der Drcöbcn- <-tuttgarter llnsallversicherungöanskalt von der Kgl. Staats- amvalischall w'cgcn nnregelmäinger Kassenverbästnisse in Hast genommen wviden. Die bcir. Genvsirmchgll benntet sich schon ieit längerer Feit in Liglucatio». Die E i n 1, a h »1 c n der s.-chnicbeii LtaatScisenvahiien be st ngen im Februar t. I. zst ammeu 5,112,125'.Nark, gegen den gleiche» Monat des oorozen Iabreö inehr 254.5t>:t Mark. Die Zahl der velordcrien Personen war !.lll>,OKU und um geringer als »n vorige» Jahre. Dagegen stieg die Güter betörterung von "12.!"''' ani Wa.,,, Tonnen Die Einnahme der beiden Monate Faun r und Februar tu zusammen »m circa 500,0<"> Mark hoher als lm Borjabre. >ie ist pro Kilometer Bahnlänge von W07 am .'>"«'>!» Mark gestiegen, wobei »och z» berücksichtigen ist, da» in der Einnahme des Boriabrev die volle Einnahme eines Tages ,deS Schalttages« nirbr enthalten ist, alö In der deö tausenden IabreS. — Der vaterländische Geb lrgS Berel» Saronia, welcher für Amschllesmiig rer sog. hinteren sächs. Schweiz Außergewöhnliches leistet, z. B. im Jahre !^i> »a> ezn i>>t» üllegweiier im 'lRittelndvrier. Oltendoricr und Hinterbermtzdorfer Wald- und Felsenrcvicc amslellte und dlc schömien Partien mar- kirte, will in den nächsten Tagen 2» neue Wegweiser aufstellcn und den bei HinterhermSdori prosektirten Ban einer Schntzbütte fördern. Ferner soll eine neue Karte vom Winterberge und seiner Umgebung, sowie eine GedlchtSsammIung „Aus den Ber gen'" hcrauögegeben werten, welche zumeist solche edier gei altene poelliche Produkte enthalten wird, die allen nur vorhandenen älteren und neueren Fremdenbüchern der sächs.-böhm. Schweiz entnommen sind. Endlich gedenkt der Bereln in Dreöven eine Tcritralgeschäitbstelle zu errichten, sowie die Mitglieder der Iwetgvereine zu fleißigem Sammeln chronistischer Notizen unv Erwerbung kuitiir und kulturhistorischer Odsekte aukzufortern. — Post. Vom l. April ab wird bei der l.Privat-Personen- sahrt von WilSbruis nach Dresden und bei der Privat- Pcrsonewahrt von Kamen; nach Bautzen die Sommerfadrtordnung wieder eingeiührt, nach welcher aüs Wilsdruff um 6 früh und au» Kamen; um 5 »rüh adgetadren wird, -Oeffentllche Sitzung der Stadtverordneten vom «i. dS. Die Mißstimmung der rurnerieuerwebr barüver, daß dir Älockcnsignale auch dcl größeren Bränden Wegfällen sollen, wodurch ihr die Mitwirkung au ven Lvich- und Rrttu ' unindglich oder doch sehr schwer gemacht w ve Ko beiten wirb, bat diele schätze»-- östl h'ralta«, ckuu KStL »SSt seines Bestehens lm abgeschlossenen Favre die größte Frequenz eriadren. Im Ganzen ward seit Eröffnung diele- «sisiv 7ü/.>N »b ' ' wodurch ihr die _ ' s. oder doch sehr schwer gemach , , wertve Korporation bis dicht an dir Auslösung getrieben. Aus die ueuliche diesbezügliche dringliche Ansrage der Stadtverord-- nete» antwortet setzt der Rath, daß er tn kürzester Feit an-tühr- ttchc Mittbellung mache» werdr und durchaus nicht die Absicht habe, die Turnerieuerwehr tn Frage zu stelle». Der Vorsitzende, der heute sehr leise spricht und in Folge zeitweiliger irbpallcr Konversation Im Kollegium schwer und mitunter gar nicht ver ständlich ist, verlas wahrscheinlich inchrerc Gesuche hiesiger Per eine Im Interesse der Erhaltung der Turnerseuerwehr. St. B. Prot. Wigard hofft, daß vie Korporation den Entschluss zur'Aus lösung gegenüber der Versicherung der stadträtbliche» Wobt- gencigthclt atS etnc» voreiligen anseben und die Attüiührung noch veanstandcn werbe. Der Verkam von Längen und Hohlmaßen durch das städtische Marktamt beschäftigt auch heute das Kolle gium. e» ist sogar Inzwischen dem Ratbe eine von :tl> hiesigen Ftrine» linteneichnete Petition am Einstellung dieses BcrkamS zugegange» und der Verwaltung- Ausschuß empfiehlt gleichfalls den Rath zn ersuchen, von dem verkam „atS nicht mehr zeit gemäß" abzusebe». DaS ist denn nun viel Lärm ui» Nichts, da. wie Herr «tadtrath Heuert mttthcilt. der tn trüberen Iahrcg tür das Marktamt recht lukrative Verkam längst verschwindend ge worden ist; viele Kauftcnte besaßten sich ja jetzt damit, viele ließen zwar die Maße auswärts aichc», aber sie verkautten sie doch hier: li» vorigen Jahre seien für l.'M Mt. Maße iin Markl- amt verkauft worben, was einen Reingewi»» von :«t»Mk. ergebe, das schädige doch die diesige» GeschailStretvenden nicht; wenn dieser Gewinn den 80 petttlontrendcn Firmen zngcslvsscn tvärc, so gäbe das t Ml. pro Firma und deödatb seien Anträge, Erörlcrunge», Schrciberelen .'c. »nverhältnlßmäßige Mühe», skiachde»! von anderer Seite behauptet worden ist, der Rath müsse sich mit solchen Kleinigkeiten gar nicht belasse», wirb der Aus schuß Vorschlag angenommen. Seit kurzer Feit wirb durch die Polizei auch der Klelnsnhrwerkverkcbr. Handwagen. Dienstniannö- karren :e. von verAngustnöbrücke gewiesen und das lat i» Neu stadt, nainentlich unter den Geschäftsleuten, viel böseö Blut ge mack t, kenn wen» z. B. irgend eine Ftrnia einen schwerere» Gegenstand einem Kauicr nach Altstadt zu ichicle» hat, io wird der Dlcnstiiian» wesentlich thcurcr vci dem welle» Lrtcg über die Marien- oder Alvcrtbrückc, und inonatltch wird daö iür solche Geschälte schon recht süblbar. Auch >o»sk wirkt dte Störung dieses direkten Ktctiivcrkehrö zntschen Reu- und Altstadt un angenehm. Si.-V. Kanitz u. Gen. beantragt nun, baß der Rath bei der Kgl. Poltzcidircklion aiisragc. was diese »cucrc Auord- »ung verainaßt habe, und dieser Antrag wird mm Beschluß er- hoben. St.-V. 'Adler bat gehört, die Droichkensührcr hätte» sich beschwert, daß sie wegen des Ktci»>nhrwerko ott nicht vorwärts könnte»; vielleicht >ei dies die Veranlassung zu der tragliche» Anordnung; es wäre aber dann besser, man wiese, um auf der Brücke Rani» zn schaffe», die Egnipagen nach den beiden anderen Brücken, bie Eguipagen-Beiitzcr hätten schon eher Feil! ES folgte der öffentlichen eine geheime Sitzung. Bezüglich bcö neue» Gesangbuches, über Lesse» Erscheinen n»d 'Art im ganzen Lande viel gciragt. aber wenig gehört wird, hat daS Landes Konsifforinm eine Publikation am besondere Anträge erlassen, deren Inbalt in Kürze folgender ist. Der Eiilwuri deö neuen Landeö-Gesangbucheo ist zwar tcuckrcis, die dcsiiiitive Fertigstellung kcssrtbc» aber, weil eine irrgs Ulige Erwägung der zu erwartenden Urtheilc über den veröffentlichte» Entwurf itattnndcn soll, kaum vor Ablani zweier Fahre zu er warte». ES wird aber auch da»» nicht eine gleichzeitige, sonder» eine altinälige Ingebrauchnahme desselben stall,iiide». da daö neue Gesangbuch nirgends zwangsweise, sonder» lediglich tan» eingeiühit werde» soll, wen» von de» betreffende» Ktichenvor- stänrcn tm Ramcn der von ihnen vertrelcnrii Gemeinde» eine karmn bezügliche Erklärung abgegeben wird. Geilet» erreichte der Planck „BcnuS" »einen höchsten Glanz alö Abendiier». Ihr Licht ist da»» 10 intensiv, daß sic von eliicm einigermaßen geübte» 'Auge, und wenn nia» ihren Standpunkt am Himmel kennt, bel vollem Sonlienschc!» wabr- genominc» werben kann. AbcudS wlrll sic sogar einen Schal ten; man kann sich davon überzeuge», indem man vor einem der ,.Venus" entgegen gekehrten weißen Papierblatt eine» schattengcbcnde» Körper, z. B. die Finger oder AchnlicheS, ziemlich dicht telwa L l! Emir, vo» de»! 'Blatts hi» und her bewegt. Natürlich muß hierzu genügende Dmikeiheit ciiigctrc- tcn, die Luit hinlänglich klar »»d störendes Rchenllcht. z. B. Lampcnlichl im Fimmcr, anögeschlosie» sei». In passenden Fernrohre» läßt sich jetzt die Sichelgcstalt der „Venns" beson ders gut beobachten, sie bat angcnbttckiich die Form wie der Mond einige Tage vor dem erste» viertel. — Der weit über Dresdens Mancni hinaus bekannte nud ges-t'gtzte Dirigent der Kapelle deö 2. Grenadier Regiments lOl, Herr T rcnkler, begebt am :N d. sei» WjährigcoDienst« jnblläuni und am 15. Juni c. dasselbe Jubiläum alö Dirigent. Der Vorstand deö König!, stenographischen Instituts, Protessor Krieg, ist zm» Ehreiiinitgliedc der toskanischen Aka demie zn Florenz ernannt worden wegen seiner ausgezeichnete» sranzösischcn Stenographie. — Ani de» s ä ch 1. S t a a l S b a » n c » kamen i»> Januar 2 Entgleisungen und io andere Uniälle vor, aber kein Fusam- menskoß von Fügen. Dabei wurde» 4 Beamte gctöbtet und 5 verletzt. Reisende wurden weder getödret noch verletzt; dagegen fand ein Selbstmörder ani de» Schienen seinen Tob. Im Gan zen wurde» lm Januar an! deutsche» Bahnen mit Ausschluß der vahrische» 57 Personen gctöktel, darunter 7 Sclbnnwrder und >:!2 verletzt. Unter de» bei Unsallen Gctödkctcn bciand sich ein Reisender. Nächsten Sonntag hält der Männcrgesa»gverei» Ger mania im Saale deö Trianon ein Eonccrl zum Beste» der Ferienkolonien ab. Für Aufführung gelangt die im letzten Eonccrt mit großem Betiall aufgenommciie „Tannhänser-Parotie". - Dte Feier des Hisährigen Gevuriötageö Sr. Mas. des beutschen Kaiicis >varb auch von der Artillerie-Unter« 0 i t i z I e r S - 0) e i e l l s ch a i l in Damm s Etadlisscmcnt seitlich begangen. Der Kaiserbiumenmarlch von Parlow und ein Prolog bon einer Dame als „Germania" vorgctragen, cröffncten den Abend, da»» folgten lebende Bilder ans den Kriege» vo» t><> und 70, Ehor- und Solo-Ge>ä»ge. sowie toeatrallsche Aufführunge». Begeistert ward der Toast dcö Vorstandes, Herrn Feldwebel o-a» aut unser Künigsvaar anigenommc». Schließlich warb biö zum Morgen fröhlich getanzt. Die I a >1 b w i r I h s ch a s t 11 ch e Schuie zu Bautzen, mit welcher die Obst- und Garkenbnuschule verbunden ist, hält am W. März eine öffentliche Prüfung ab. Die Fregucnz der Anstalt - 120 Schüler legt Feugniß ab von dem Bcdürfnlß unserer Heimalh nach Stätten, wo dem Sohne unserer kleineren Lantwlrthe Gelegenheit geboten ist. in kürzerer Feit die wlssciis- werthesten Kenntnisse aller iür seine» Berns »othwendigcn Wls- ienschaiten, Slckcr und Pflanzenbau, Tl'Icrzncht, Wtrthschaftö- lchre, Thierhellkinide. Buctstührnng, deutsche Sprache. Geschichte und Geographie, Rechne», Geometrie, Botanik. Zoologie, Mi neralogie, Phvnk, Mltterungökunte »nd Ehemie zu erwerben. islv 78,0,7 Anwachsen hsrnde«». Frauen und Kindern Obbacv gewährt. Das stetige brr Dresdner Bevölkerung bringt natürlich auch wachsende torderungen an das Allst; es ist daher sebr wünschcnswrrth, daß der verein möglichst viel und krätttg unterstütz» wird und irdem Ntenschknirruno ist diese Unterstützung »ur^u empsevlrn, - Ein n » ue» Lcbr >ntttr > türLchulen. Zur Un terstützung dev Unterrichts tn bcrvbtkerkunde werken vom Bild hauer Ratael Schütz hier eine Reihe plastischer BölkeMspe» in lebensgroßen gemalten Köpien anaeiertigt. Die beiben ersten Modelle — ein Ostairtkaner und etii Patagonier — stnb tertig und ist daö elftere von beute ab tn Huble'S Buchpantiung, gegenübti dem alten Polistcchiitkui». zur Ansicht ausgestellt. Herr S. gedenkt loo-t20 verschiedene Modelle hcrzustciien. die »ach guten Photographien und Modellen mit größter Ralur- treue gearbeitet werden. Pollzei bericht. Ans bcr Treppe eines HatneS tn der Rentgasse kam am Dienstag Abend» eine ttOtährigc Fraucns- person in Frstgc '.'inSgteitenS zu Falte unv crlllt eine» »Bruch dev rechten Oberschenkels. Sie wurde dem Stattkrankcn- vause zugekül'rt. Einer vier telegraphisch rlngegangenen 'Racb- richt zu Folge ist am Dienstag tn Hannover der Agent Fr. H vnrah mit 44,«00 Mark I» Hundertmarknotcn der Hanno verschen Bank slüst» ti g geworden. In bchörblicher Verwah rung befindet sich ein H a n d >v agen, welcher vergangene» Dienstag tztachuilttag aut der Bautzuer- ober SchtUerstraße ge- stänblgermaßcu von elnein hier wohuhalleu Arbelter gestohlen worben ist. Dte Ermtttetnng deö Eigenthümero bcö »Wagens ist noch nicht gelungen. Am 22. d. ward aui der Pöhlauerstraße bei Zwickau der Knecht Heinrich Schussenhalicr aus Bcrmögrün bei Schwär zcnberg von dem vo» is»» geiübrteu Geschirr überfahren; der Unglückliche starb am nächste» »Morgen, er hlntcrläßt eine Frau »nd 0 Kinder. — Der »Anstifter deö letzte» Freiberger Brandes ist tn der Person eines gewissen Wolfram aus Wclkigt bei »Abort er mittelt und verbattrt worbe». Er bat. wie er gestand, eine» Racheakt angilben wollen. Die Zöpfel'sche Familie, deren Gut er eben nictergebrannl, ist t» die mißlichste Lage gekommen, da Alles verbrannt und nur wenig versichert ist. I» Falke »stein ist am Montag Abend daö trübere Schießvauü abgebrannt. Innerhalb >5 Jahren ist dasselbe vier Mal ctngcäschcrt worbe». - »Am 2i. d. fuhr ei» »Wage», vo» Zschackwttz kommend, »ach dem Döbelner Bahnhote, alö durch eine» unausgeklärtcii Umstand bte Pferde scheuten, durchgingen und um die Ecke des Hotel „Kronprinz" in die Schleßhausgasse nisten, wodurch der schon ältliche Geschtirsührcr. vom Wage» bcrabitürzcnd, unter die Räder gericth und leider an den erhaltenen Verletzungen am 22. gestorben ist. - In einer Koriet-Fabrik tn Nt ülsen St. NtclaS war dieser Tage eine junge Arbeiterin Im Begriff. Petroleum in einen Apparat zu gießen, hatte bie Flamme scdoch nicht gelöichr. Im »Augenbltck brannte daö gestimmte Petroleum. Daö Mädchen wari Gesäß und »Apparat zwar rasch weg. aber sofort dramnen die Dielen unv die noch im Zimmer anwesenden Mädchen konn te» sich nur schleunigst noch durch das Fenster vor dem Brennen ibrer Kleider retten. Auch et» Faß mit Petroleum, welches im Hauöslur tag. ward schon von den Flammen umzingelt — da iiidestcn rasch Leute herbctctlkc», w warb alles Feuer »och rechtzeitig gelöscht. Meteorologische SZcobaktitungen der dtul,chc» Lccwarl« iu Hamburg ->>u LI. Miirj um zi.Nbr Marge«». c«. Sopeuhageu . . S-lackbolm . . Havarand» . . *>. Pelcribuig Maslau . . . Hamburg , . Memel . . . Paris .... München. , . rciptig . . . i'erün . . . Wien .... Brcilau . . . II e b e r n ch I nördliche» Bayer» ?«» lüg s 3 7" Zff rv rv !-iV Wl»d. leicht lelch, Ictchl lwrtter. wollig Ivollrulo» wollculos - 6 -U 7.Y, L<? 7UU --- 7M> „ 7.M 8^ 7»., r-8 7g:t g 3 7U4 ' L 7ÜÜ - V8IV iciuoach balb bedeckt — l lchwach > Schnee i — < N80 lelier ftng wolkenlos i u IV miilng rvollenlos ^ — n N8IV leiser wollig ! — I »IV leichl liellcr ! 0 dNV leichl dellei ! - ll W leiser Zug geiler . — !l der Nültcrung. TuS Hot einem Gcbiele liobcn u-.risl beücrem und neclrmm -Lener. Icichlem giofte und schwacher Unslbcwcgung sich über Denlschland nnd die Siidoslliälstc granlreich« ausdehnl. Bom Lrcan der. im Bienen dce brillichcn Inseln, lag eine urse Dcvreisio», welche »der Irland bercilo »eise südliche s-öindc mit Reaenwcitcr nnd ctrwlirmnng der rapide lallendem Bare, meier pernriachl und welche für Locüceittealcnrvpa anssrischeude Winde mil SNeder schülgen »nd steigender Temperatur wadrscheinUch macht. TaS DeplcssionSgediet >m Norden >!> wenig perändcrt nnd unterhält iiber Lkaiidinavie» und dem Oslleegeblelc die n>eiilichc und lüdwesniilic dnjlnroutnng. Im dcnlschen Binnenlande, insdeiondrre >m CIldon. fanden geiler» säst aücntdalbkn Schncesällc statt. — Wasferstand der Elbe und Moldau am 24. Plärz. Biidwets 4 12, Prag -i- h<>, Pardubitz -j- i io. üstelnik F- 122, Leittncritz -l- 07. Dresden -s- 58. k ö' dcilcr gestern envälinlc Minimum über dem Nnsldrmio Pfap gcmachl. welche» Mtl — S chwur gerift.' t. Prozeß gegen de» Elgarrenarbelter Karl August Jllge» wegen Mordes. Einer der Zeugen er innert sich, am Abende, welcher der Auvtübrung bcr entsetzlichen Tl at voranging, gehört zn habe», wie die veiehcl. Jllge» zum Fenster herunter nnd zweliellos zu dem Angeklagte» die Worte riet: ,,Du kannst nicht rein, sie dle veriolger deö entwichenen Häuslings — sind schon dageweicii!" Die Brhauplnng des An geklagten, er iet am 22. Juli früh »ach Dresden zngegaiigen, habe 'Abends in dem Fuchö'schc» Desiillationsgeschäll verkedlt und da»» in der Gegend vom englische» Viertel lm Freien ge nächtigt !c., verdient ebenso wenig Glauben, als die weitere Be- banvtting. er habe am nächste» Tage de» Weg aut Ncu- städter Seile nach Pirna eingcschlagcn, da er nicht de» geringste» Beweis tainr zn erbringe» vermochte. Tic nächsten Nachbarn der Illgen'schcn Wohnung vernahmen bereit- am 2:>. Juli wiederholt daö Schreien des Kindes der I. in der verschlossenen Wohnung, getrauten sich aber nicht, weil sie die Anwesenheit des bösartige» Angeklagten iür möglich hiel ten, weiter zu icchcrchircn. Erst am nächsten Morgen stiegen zwei Gendarmen durch das oberhalb bcr Aschengrube befindliche Fenster in die Wohnung und brachte» zunächst daS ganz er schöpfte. nur noch winselnde, neben der erwürgten Mutter lie gende Kind i» Piiegc. Als Todesursache bezeichnte daö ärzt liche Gutachten einen Lungcnschlag, verursacht durch Würgen am Halse, wovon noch die Splire» in Gestalt blauer Flecke» ersichtlich waren. In der Wohnung selbst bcsand sich 'Alles In der größte» Ord nung unD ergab sich durch die Beweirausnahme auch die Gewißheit, daß das von dem Mörder als Passage benutzte Fenster vo» der verrbcl. Jllge» nicht geschlossen gewesen war. Scho» in der Vorunlcrsilchuilg war aus verschiedene» Umständen die cvcnt. Annahme hergeleitet worden, ob sich der angeblich von epilep tischen Aniällen heimgesnchte Angeklagte zur kritischen Zeit etwa i» ilsizurechnuiigöfähigcm Zustande beftmbe» baden könne. In Bezug hierauf lonstatirte Herr Mcrizi»alratb III. Lehmann, daß das verhalte» Illgcn'ö bisher nirgends einen Anhalt zu dlcier Annahme gegeben habe. Gegen die vermnthiing, daß eine dritte Person als Mörder in Frage kommen könnte, spricht »eben an deren Momente» wohl auch der Umstand genügend, daß Niemand außcrdemrachsüchtlgen'AngeklagtentasgcrlngsteIntelesseanderbc- ianinicrnSwerthenFran bade» konnte, die zwar ganz rechtschaffen,aber . zu Die Schule wird in herborragenhcr Welse vom Kgl. Mmitterininj weniacr als hübsch und dabei blutarm war, überhaupt nach Lage Stände» dce Obcriansitz. dem landwirthschatt-j der Sache die Möglichkeit zu einer Annahme, die den Jntcntio- deS Innern, den wlrthschastlichen Kretövercin, der Stadt Bantzen und de» Mit gliedern deö Annlchtsrathcs cc. subventionirt. — Den unausgesetzten Bcmühnngen unserer bewahrten Fischerinnung soll es bedauerlicher Welse noch immer nicht ge lungen sein, daS beim lcste» Hochwasser oberhalb bcr Marlcn- brücke in Grund gegangene Drahtseil für dlc B a st e > k> a h n wieder an daö Tageslicht zu befördern. Im Schweiße Angesichts stnb unsere Fischer bemüht gewesen, daS verlorene Kind den Angehörigen in die Arme zurückzuacbe». unv ichlte es natürlich an einer zahlreich harrenden Menschenmenge bei ticscr mehrere Tage andauernden Wieberaufftichung nicht. — Im Rheinischen Hole blcrselbst ist aus Konstan tlnovel ein Händler Namens Nazareth Sirakian clngetroffen. der daselbst eine reiche 'Auswahl orientalischer 'Tlntlguitäten. Sticke reien. Teppiche. Waffen, Bronce» w, zum verkauf ausgestellt hat und sie Liebhabern zu billigen Preisen offerirt. — Die Generalversammlung deö Vereins ..'Ashl Iür Ob dachlose" wirb Soniiabcnd de» 2<>. b. Wllödrufferstraße i. 1. Etage, abgrhalten. Das Allst hat während der nenn Jahre ne» des Angeklagten entspricht, ' chc- alö anügeschlossc» zu erachten ist. Herr Iustizrath Retchc-Etsciistuck gelangte, nachdem er ans Grund der Beweisaufnahme den Herren Geschworenen die be lastenden Momente nochmals vorgeführt hatte, zu der vollen ileberzeugung, daß der Angeklagte mit dem Mörder seiner Frau identisch sei und crftichte demgemäß um Besahung der Schulbfrage, ihres sowie der gestellten, dahin lautenden Eventualtragc. ob Jllge» bei l Ausführung des MorbcS zurechnungsfähig gewesen. Herr Rechts anwalt Fränzel i'and sich gegenüber derWucht dcrJndlcicn nicht In der ! Lage, dir Schuld seines Dctcntciiden noch zu bezweifeln, hielt sedoch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, baß sich immerhin der Angeklagte zur Zeit bcr That Zustande befunden haben könne. trageS enthielt sich scdoch der Entscheidung den Herren Geschworene» anheim. Das Verdikt der letzteren lautete aut Schuldig des Mordes und beantragt« hieraus der Staatsanwalt die Verurtbellung Illgen'ö aus Grund von 8 21 i zum Tode. Die vcrkhelklguiig konnte, da die zp erwartende Straft vom Gesetz vorgeschriebe» ist. nichts mebr süi lvgciasloiicn, vag sich uinnerv»! eel hat nicht im zurechnungSitihIgen ic. Eines hieraus bezüglichen An- Herr Redner, stellte vielmehr die
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