Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260303022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926030302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926030302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-03
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 105 Seite 2 »Dresdner Nachrichten Mittwoch. S.MSrz 192« den Kulissen und .Fompensationen" ermöglichen: ein Vor gehen, wie eS Polen gerade wegen seines Anspruches und dessen 2tegrii»)»>lg zuzutraiien ist. SS wäre allerdings eine salale 'Aufsicht. wen» die Institution des polnischen Veto» nochmal- in der Geschichte zur Verühiiithett gelamNe, denn polnisches 'Veto dürste sich in diesem stalle auch in Genf mit dem Begriff der polnischen Wirtschaft decke». Für Deutschland wird di« Krag« der Erweiterung de» Rate» immer eine der wtchtigften blstben, auch wenn man de- strebt ist, das Problem für die allernächste Zukunft möglichst harmlos erscheine» zu lassen und Klotz Schritte auSzusühren, die formell nicht angesvchten werden können, deren Zn>eck aber vielleicht dennoch anfechtbar sein wird. Die Kulturfürsorge des Reichs. Der Haushallausschuh beschließt erhöhte Beihilfen. Berlin, 3. Marz, Im H a u S h a l t a n S s ch u st des Reichs- »ags beantragte Abg. Dr. Schreiber lZ>, de» Titel Rotgemein, säiast der deutschen Wissenschaft um zwei auf fünf Millionen Mark zu erhöben und den Titel Uaiser-Wilhelm-ölescllschast um 200 000 Mark zwecks Schaffung eines ErneuerungSfondS c» erhoben, ,'ur Älegrüudung führte er an, dast die Rot- lemetnschaft sich sehr günstig entwickelt hgbe. Die 21 stach- luoscbllsse seien ein großer ivissenschaftlicher Selbstverwal- cnngokörper geworden. Sie arbeiteten vertrauensvoll mit bleich und Mindern. Es iei zum ersten Male in der deutschen l'önlscbast ein kommissionoiveises Zusaniiiienarbeiten ermvg- tcht. Auch die .«ommissionSberatungen führender Gelehrter 'ei ermöglicht ivorden. üleichominister deg stnncrn Dr. Külz erklärte, dast auch vom Standpunkte der Regierung gus kein Defizit in der deutsche» Wissenschaft cinireten dürfe. — Geheimrat Pros Dr. darnach trat für die Erhöhung der Ausgaben für das Kaiser- Wilhelni-Iiisiilut ein und erkläte, dast die Kaiser Wilhelm- t'leiellschasr ein im Volk verivnrzcltes deutsches Institut sei,- ebenw ivie von Gleich itnd Mindern werden dafür auch von Privatleuten nn^ der stndnftrie Rlittel ausgebracht. Abg. Dr. Schwarz «Kommt beantragte, den Rgniev „.Kaiser Wilhelm" aus der Ge'ellschaft zu entfernen. — hzeheimrat Pros. Dr. Harnack erwiderte: Als wir vor vier Jahren eiii> unserer Institute einivcihten, hörte ein Direktor, wie ein Arbeiter dem andere» sagte: Hier ktnn mg» ngch der ssievolntion doch nickt mehr arbeiten. DgS Institut beistt noch immer.Kaiser-Wllhelm-täesellschast. Der andere Arbeiter ant wortete: Dn heestt ja auch immer noch Piefke, trotz der Revolution. anteil der .Kosten nicht auf dem Reiche lasten. Die bezüglichen Anträge wurden dem UnterauSschntz Überwielen Bei Besprechung des EtatkapilelS, das ReichSgcsnnddkitSamt behandelt, erklärte Berichterstatter Dr. Schreiber, das Inter esse am Gesundheitswesen des Volkes müsse stärker in unser Kulturbcivustiscin übergestthrt nxrden. Die Reichsgcsund - heit S wvche sei eine bedeutsame kulturelle und soziale Idee. Die H » g t e » e k o m m i s s t o » des Völkerbunds ver diene eine kritische, aber doch gleichzeitig aufmerksame Be trachtung. In den Ausstellungen in Genf mükten wir besser vertreten sein. Eine grvstartige Tat der deutschen Medizinal. Politik sei die Lenchenabwehr im Osten gewesen, besonders die Warschauer Konferenz 1028. Das Zusammenarbeiten von Reich und Ländern in Fragen deS Geinndbeitsiveiens sei gut lind vertrauensvoll. Das NeichSgcsundheitSamt stabe bedeut same wissenschaftliche Leistungen mifzuweisen. sei aber finanziell schlecht ausgerüstet. Die Laboratorien müßten wieder auf volle LcistungSsästigkeit gebracht werden. Die acsundstritliche La,z»deS Volkes stabe durch die Erwerbslosig keit schwer gelitten. . Die Reichswehr vor -em Reichstage. lDrabt Meldung unsrer Berliner Schrlstlettung.I Berlin, :l. März. Aus der Tagesordnung steht die zweite Lesung de» Haushaltes des R c i ch S w e st r e t a t S. Abg. Gras von der Schulcnburg «D. N.) bedauert die Verminderung des Wirkungsgrades des neue» HccrcsetatS und die zahl reichen Abstriche, die gemacht worden sind. Bei der Ver- gebnng müsse ans die Wirtschaftlichkeit Rücksicht genommen werden. ES gebe nicht an, jede Heereoliescrung auf die Lanöesteile möglichst gleichmästig zu verteilen. Der Redner begrüßt die sachgemäße Arbeit, die in der Reichswehr geleistet werde. «Veiterkeik«. Aus historischen Gründen bitte er. den kommn- inünchen Antrag aHzuleimen, was denn auch geschah, nmhren- die Anträge Dr. Schreiber ans Erhöhung der beiden Titel a li g e n o m m e n wurden. — Beim Titel studentische Wirlicktastohilse sagte Abg. Dr. Schreiber, die studentische Wirt schaftshilfe arheiie gut. Die Studie»iti innig des deutschen Volkes irirke sozial be-entsam. Beim Titel Deutsches Museum erklärte der 'Berichterstatter, das Reich haste z-ivar kein Inter esse daran, Bibliotstkeii in planer» zu finanzieren, aber mit dem Deilischen Psm'enin müsse eine Ausnahme gemacht werde». Die Bibliothek stabe ähnlich wie die Deutsche Bücherei tu Leipzig auc^andskulturpolitische Funktionen zu erfüllen. Abg. Lvivenstcin « So z.i beantrag ^fferstellimg der Junglehrer. — Abg. Mumm lD.-R.l wies daraus hi», daß die Frage noch im Unterausschuß zu bclmndeln und dvssentlich noch nicht endgültig begraben sei. Die Anträge wurden dem Unterausschuß überwiesen. Abg. v. Gnerard beantragt als Zuschuß zu den Wic-der- herstellungakosten deS Kölner Domes 200 i»D Ptark zu bc- willi'gcn. Rin wetterbeständiger Stein sei endlich gesunden ivorden. — Minister Dr. Külz betonte, daß die Angelegenheit deshalb von großer Bedeutung sei, weil sie die Frage aus- rolle, ob das Reich die profane und kirchliche Denkmalspflege mit zu übernehmen habe. ES wäre vielleicht richtiger, einen Dispositionsfonds kür diesen Zweck einzurichten. — Abg. Dietrich-Baden erinnerie an daS Ulmer Münster, das in -er gleichen Lage sei. — Abg. Dr. Mnmm machte aus den Mainzer Dom aufmerksam und empfahl, die An gelegenheit dem Unterausschuß zn überweisen. — Abg. Dr. Schreiber: Wir sollen von Italien lernen, große Bau denkmäler als nationale Monumente zn behandeln. ES wäre kleinlich, einen pari lauschen Ri aßstab a »zu legen und zwischen katholischem Dom und evangelischem Ri linst er zu unterscheide». Für das deutsche Kulturbcwußtscin müsse und solle der .K ö l n e r D v m ein Rationaldcnk m a l sein. Im Kölner Dom spiegle sich der Ablauf der deutschen Geschichte. Auch der Mainzer Dom bedürfe der Zuschüsse deS Reiches. Abg. Eremer lVp.t schlug die Bildung eines Sammel- s o n d s für derartige Zwecke vor, der aber nickt nur der Er haltung deS Kölner Doms, sondern auch der übrigen deutschen hervorragenden Kirchcnbautcn. beispielsweise in Ulm und Mainz, sowie zur Erhaltung der den Protestanten besonders wertvolle» Wartburg dienen solle. Auch dürfe der Löwen- Dic Reichswehr sei im wahren Sinne deS Mortes eine Schule geworden znr Bildung und Erziehung von Charakteren und Persönlichkeiten. iBeikall.s Die Führung dcr«O!eichSwehr liege beim General obersten v. S e e ck t in den Vesten Hände». Tic Wehrmacht müsse sobald wie möglich ihr eigenes Besoldungs. ge setz erhalten. Dringend notwendig sei di« Verbesserung des H e c r« s e r s a tz e s. Erfreulich sei. daß der Wehr minister den miterläudischen Verbänden nicht feindselig oder gcsühUoS gegenübersteke. Er werde aber ihrem Werte nicht voll gerecht. Die Werte der vaterländischen Verbünde liegen nicht auf militärischem Gebiet, sondern ans ideellem und geistigem. Unsere Jugend soll nicht mehr verkümmern und nickt verelende». Sie soll in einem deutschen und vaterlän dischen Geist zn einem starken Geschlecht herangezogen werde», um befähigt zn sein, die alte urwüchsige deutsche Kraft i» allem Schweren erproben z>n können, das uns noch beichieden sein kann. Die wassenstarrende Welt zeigt uns. daß mir vv» der Epoche des ewigen Friedens »och iveit entfernt sind. iBenall rechts.i Da ist cs selbstverständlich, wenn die vater ländischen Verbände sich sür die Erstarkung desWchr- willens einsetzen. Wenn in der endlosen Kette von Unrecht und Gewalt, von Schmach »nd Erniedrigung der deutsche Geist nicht niedergcbrochen. sondern der deutsche Gedanke hoch- gehalten worden ist. so halrcn die vaterländischen Verbände daran einen verdienten Anteil. «Erneuter Beifall rechts.) Eine A n g r i f f s w a s f e, so erklärte der Redner weiter, lei die Reichswehr nicht. Zu einem Kriege gegen ei» modernes Heer fehle uns Vieles. Die beste Sicherung Frank reichs gegen Deutschland ans weite Sicht sei die Verständigung, aber sie müsse großzügig sein, auf dem Boden wirklicher Gleichberechtigung. Solange das deutsche Volk unter dem Ausnahmegesetz der Entwassnnng stehe und solange die Faust unserer srühcrcn Feinde uns im Racken sitze, habe eine Ver ständigung keinen Wert. «Beifall.) Die Reichswehr sei eine Dcscnsivivasse, ihr Zweck sei die Landesvertcidigung. Der Redner verteidigte unter Beifall seiner Freunde das alte Heer gegen die Angriffe der Linken. Niemand habe Beweise erbracht, daß daS ganze Gebäude an Haupt und Glie dern morsch und saul war. iZustimmung rechts.) Die Gesamt leistung des alten Heeres war hervorragend. „Anlonius und Kleopalra." Trauerspiel von Shakespeare. E r st a n s f ü h r li n g im A l b e r t - T h c a t e c am 2. März 1 8 20. Glühende Lockung der historischen Phantasie: Kleopatra, die mazedonische Griechin, ans dem Pharaonenthron. Welt stadt Alexandria, maßlosester Sinnesrausch, Orient und Ascika in Glut verschmelzend mit griechisch-römischer Kunstverseine- rnng. Weltherrschaststrälime nnd kanobische Orgien. Letzter Widerstand Aegnplens gegen das alles verschlingende Un geheuer Rom! Kleovatca über das Imperium triumphierend durch rassiniertcstc Weiblichkeit Herrin des kahlköpfigen Ju lius Eäsar schon als Mädchen, Bestrickerin des klotzigen Pom- pejiis, nach vielem Wechseln von Arm zu Arm die Herrscherin des Herknlesenkels Marc Anton, nach seinem Falle um Eäsar Octavignus, den Sieger, bemüht, alles um Herrschaft, alles »in Liebe, alles »m Lebcnsmacht! Weib mit politischem Weit blick, Weltlicrrschaststränmen, und doch immer nur Weib. Buhlerin. Geschlecht. Verworfenheit und Mißgeschick über windend durch die heroische Tai: lieber den Freitod als die Schmach der Besiegten! » Wen» Plntarch die Prack» nnd der, Prunk der Licbeö- galeere Kleopatra- schildert, wird selbst der nüchlerne Chro nist zn,» Dickster. Auch der römische Historiker verfällt dem Zauber der Kleopatra. Unerhörter Fall von Liebeshörigkcit: Held Antonius flicht ans der Seeschlacht bei Aktiiim. den pnrpnriic» Segeln der Kleopatra nach, „wie ein brünstiger Enlecich". So herb spricht Shakespeare von dieser Ent- mannnnz eines Heiden durch das Weib und wüster noch von dieses Weibes erotischer Wahllostgkcit und Maßlosigkeit. Wie aus Haß. ans Licbeshaß ergriff er die Gestalt der „braunen Zigeunerin", der „Schlange am alten Nil", der „Tchandhex' aus Aegnpten", die selbst der licbeshörige Antonius den „größten ^'eck des FranetnzeschlcchiS" nennt. Und aus der Chronik des Plntarch. die das letzte Ringen »in die Allein herrschaft in Rom zwischen Antonius und Octavian berichtet, machte er die Liebestragödi« „Antonius und Kleo- patr a". Zmisäym zwei Szenen klemmt er die Seeschlacht bei Aklinm in den Hintergrund, mit ein paar Sätzen abgetan, nm schnell zum Enti'cheidungskampse zwischen Mannheit und W'ibesmacht znrückzukehren. Alles Politische und Geschicht liche stebt im Schatten des gewaltigen Liebespaares: alles Dramatische dient nur diesem Gcschlechterkamvf: nicht Sittlich keit, nur Sinnlichkeit entscheidet alles Handeln dieser Be sessenen der Benns. Im Werke Shakespeares führt eine an steigende Linie vom Drama des süßen Licbeswahns der Ju gend „Romeo »nd Julia" über den Machtstrcit zwischen Mann und Weib, in dem das Weib die stärkere Macht ist. im „Macbeth", hinan z» „Antonius und Kleopatra", wo Ltebes- wahnsinn »nd Ueberlcgenhctt des Weibes in die versöhnende Tat erlösenden, umbr »nd frei machenden Todes mündet. Nur das zu zeigen, brauchte der Dichter die Geschichte und den Plntarch. ^ Der Aufbau dieses Shakespeare-Dramas ist schlecht, sagen uns die heutigen Aesthetiker. Und die Dramaturgen und Regisseure verzweifelten, die 88 Szenen mit ihrem Hin- und Hcrwirbeln zwischen Rvm, Athen, Alexandria auf unsere ge fesselte Bübne zu bringen. Sie taten es selten. Denn nicht mir der geschlossene Ausbau fehlte. eS gab vor allem kaum ie eine Schauspielerin mit den Maßen für eine Kleopatra. Kleopatra aber ist das Stück, alles andere ist univichtia. (Wie mag zu Shakespeares Zeit ein Jüngling die ägyptische Königin gespielt haben?) Kleopatra ist heute nicht im Pilotv-Stil. mit Klara-Ziegler-Pathos oder mit dem Wolter-Schrei dar- zustcllen. Wir wollen beute Größe und Raffinement, Königin nnd Buhlerin zugleich sehen, ein Weib, dem wir die Herrschaft über Männer zutrauen, die um die Weltherr schaft würfeln. Der ganze Umriß und die schmelzende Sinn- lichkeit der Farben, die unsere historlsch-psuchologische Phan tasie heute aus Shakespeare schöpft, wird von keiner Bühnen künstlerin ie ganz ausgefüllt werden. Die königliche Hetäre gestört als Wirklichkeit der Bergangenheit an: Orient. Re- naisiance, Barockzeit sahen sie leibhaft: die Neuzeit kennt nur »och die hysterische Monomanin ohne politischen Horizont. * Daß Hermiue Körner nach der Kleopatra strebte, begreift sich wohl. Sie ist durch die Darstellung grober historischer Frauen, der Zarinnen der Liebe und der Macht, hiiidurchgcgangcil. wie durch die Gestaltung der liebenden und verliebten Frauen von Dutzenden vsnchologisierender moderner Dramen. Kleopatra sollte und konnte so etwas wie ein Synthese. Gipselung und Krönung all dieser Seelen- und Siniienwesen werden. Sie ist cs in etwas anderer Weise geworden als man crivartete. Das Sinnliche trat hinter dem Seelische» zurück. Daß sic nicht die braune Zigeunerin Shakespeares war. ist nicht zu tadeln Ihrem TvvuS stebt die iveißhäutige Griechin besser an. Daß sie nicht Ttgerkade und schillernde Schlange nach bekannten Mustern macht?, danken wir ihr. Sie war reise, große, schöne Frau, antike Dame, scingcbildcte und geschmackvoll gekleidete, nicht buhle risch enthüllte Königin. Nur in den Augenblicken sinnlichen Sieges über Antonius sprang das Weibchen in ihr auf. kicherte siegesacwiß das Dirnchen. zerschmolz die Würbe in Hingebung. Die Mittel der weiblichen Macht. Verstellung, List, Widerstreben, ließ sie mit gewohnter Meisterschaft de» OerMches und Sächsisches. Mitteilungen au» der Sitzung de» Sesomlrale» am r. März 19L6. Den Stadtverordneten werden folgende Bemili»»»»»» vorgeschlagen: rund ll 000 Mark sllr den Anlauf der vom Hygtenemuseum berauSgegcbenen vtldrrtaseln „Unterrichtssammlung über Leibesübungen" sllr die Volt»- und verus-schulen,' 6400 Mark für Beschaffung -urcautech- nischer Einrichtungen zur Beschleunigung de» Geschäft», betriebe« im V o l l st r e ck u n g » a m t r 10 000 Mark zur Beschaffung von Elektrokarren für di« Kläranlage und Kanalinspektton: insgesamt 189 800 Mark für die Au», stattung und für den Einbau von Aborten und eine» Fahr, radraume» im Neubau des Arbeitsnachweise»,' 40 000 Mark sür Beschaffung von Ersatzteilen im Betriebe der Kläranlage Kabitz. Man genehmig« die BorabvcrauSgabnng der Beihilfen für Zwecke der Wohlsahrtspslcgc. die in Pos. 47 de» HanShalt- planes 1820 vorgesehen sind, nach den Vorschlägen de» Für sorge- und JngendausschusseS. «tue Slratzenbau-ragung wurde Mittwochvormittag im Festsaal deS Neuen Rathauses zn Leipzig eröffnet. Außer den Baubehörden an» ganz Deutschland sind solche a»S Oesterreich, der Tichecho-Slowakei, Großbritannien und Italien vertreten, nnd die Tetlnehmer- zakil beträgt gegen ooo. Der Vorsitzende, RegierungSbau» dircktor Dr.-Ing. Schober hielt die Begrüßungsansprache und bemerkte, -aß die Verbindung von Messe nnd Straßen bau niemand überraschen könnte, der die Entwicklung der deutschen Wirtschaft kennt. Die Wünsche der Stadt Leipzig Ubcrbrachte Sladtbaurat PeterS. Hierauf sprach Ministe rialrat Dr. Speck vom sächsischen Finanzministerium über „Straße, Verkehr und Wirtschaft", Dr.-Ing. Vrtx^ Professor an der Technischen Hvch'chule zu Eharlvttenburg über „Straßenbau einst und jetzt" und Verbandsdirektor Dr.-Ing. Schmidt, Essen, über „Ein deutsches Kraftwagennetz". Die Tagung, die vom 8. bis 8 März dauert, bringt außer einer großen Anzahl fachlicher Borträge praktische Vorführungen der in Sletracht kommenden Straßenbaumaschtnen nnd Straßcnbaiimcthodcn. die auf dem Gelände der technischen Mess« tm Betrieb gezeigt werden. Von der Tagung wird eine starke Belebung der Baumesse erwartet. 1300 Anlermlelszlmmer. Der Aftermieter- und WohnungSlosenschutz Groß - DreSben ie. V.) schreibt unS: „Bor einigen Tagen veröffentlichte der Rat zu Dresden, Wohnungsamt, daß in den letzten Monaten 1800 UntermtetS- zimmer zur Vermietung angcmcldct worden seien, darunter sollten sich u. a. auch etwa hundert leere Untermietszimmer be. sunden haben. Diese Notiz ist geeignet , in der Oeffentlichkeit ein Bild zu erwecken, als bestünde in Dresden kein Mangel gn geeignet?» Untermictsränine». Der Rat zu Dresden, Woh- nuiigSamt, behauptet zwar nicht, daß auch ein Ueberangebot an leeren Wohnungen, dem Ideal der meisten UntermietSehe- paare, zu verzeichnen wäre. Wie liegen aber tatsächlich die Verhältnisse auf dem Unter- mictsmarkt? Wohlweislich verschweigt der Bericht, daß 1800 Untermietszimmer zur Vermietung angemeldet seien, den Preis, zu dem diese Zimmer vermietet werden sollten. ES ist weiterhin ans der Veröffentlichung nicht ersichtlich, wieviele Vermieter ihre Räume an Ehepaare vermieten wollten. Zugegeben mag werden, daß ein größeres Angebot von möblierten Zimmern an ciiizelstchcnde Herren zu verzeichnen ist. Die Zahl der Zimmcraiigcbote, die an einzelstehende Dame» vermietet werden solle», ist ziemlich beschränkt. Preise» die hier als F r i e d c n s m i c t p r e i s e zugrunde gelegt wer den, sind größtenteils als pH antastisch zu bezeichnen. Wurde in Frtcdenszettcn ein möbliertes Zimmer im Durchschnitt zu einer Miete von monatlich 20 Mark bis 80 Mark pro Person vermietet, io gehören diese früheren Durchschnittspreise heute zu den äußersten Seltenheiten. Früher mar bei der Miete 'Wäsche, Kaffee, Bedienung und alle anderen Annehmlichkeiten mit enthalten, heute jedoch wird dies alles extra berechnet, und zwar zu den Richtlinien des Rates zu Dresden, die aber in 88 Prozent der Fälle nicht eingehaltcn werden. Man kann den heutigen Durchschnittspreis eines möblierten Zimmer- mit allen Annehmlichkeiten auf 40 Mark bis 68 Mark berechnen, dabei ist aber zu bemerken, daß diese Sätze eher zu niedrig als ,u hoch gegriffen sind. Wir behaupten, daß unter den 1200 angcbotenen möblierten Zimmern höchstens zwanzig waren, die a» Ehepaare vermietet werden sollte». Verschwiegen ist auch worden, bei wieviel Zimmern Kttchenmitbenutzung, die hauptsächliche Notwendig keit, um diese Zimmer für lliitcrmietschepaare bewohnbar zu machen, vorhanden war. Wieviele möblierte Zimmer wurden dem Rat zu Dresden, Wohnungsamt, vvn Vermietern ge- raffinierten Mienen- und Gesteusptels und der lockenden, kleinen und süßen Stimme wirken. In all dem lag nicht- Ungewöhnliches, kaum etwas, daS wir nicht schon an Hernrine Körner kannten. Aber cs diente einer klugen Ckmraktcrtstik und hatte bestrickende Schönheiten. Das Besondere kam am Schluß. Da a-delte sie Kleopatra durch innige Zartheit einer leisen, bebenden, verhauchenden Todcsmvsttk. Hier allem Pathos, aller Verführung zu Deklamation und Leidenschasts- ansbruch zu entsagen, war künstlerische Tat. Die sterbende Kleopatra entsühnte ihr Sinnenranschdascin durch Inbrunst zum Tode als Erlöser ihres besten Selbst. Verklärung. Güte, Heroismus des großen Verzichtes umwcbtc die gestürzte Königin und beraubte Liebende, die den Nilwurm an der Brust barg wie eine säugende Mutter. Mutter Isis, die göttlich rein ins Totenreich cinzicht. * AntonIuS: Karl Wüsten ha gen. Brcmner Römer von hoher Kriegergestalt, mit angegrautem Haar. Metallisch, männlich -ie Stimme, ein Schlachtenhcld voll Hoheit und Kraft. Gute Tradition des Bühncnrömers. Demgegenüber Mangel an sinnlicher Leidenschaft, Hörigkeit bis zur Ent- Würdigung. Antonius und Kleopatra vereint: .Wir glühten, aber ach. wir schmolzen nicht." Ein Wesentliches, die be- sinnungSlose Verliebtheit eines Helden, blieb unerfüllt. Nur der Zorn der Eifersucht auf Thnräus bezeugt« diesen Zustand stärker. Auch dieser Antonius starb so, daß sein Frettod Sühnung des SelbstnerrateS ward. Octavianus: Fritz Horrmann. Ein schlanker, zwanzigjähriger Prinz, kühl, vorsichtig, befehlsgewohnt. Die Maske und Figur sehr snggestibcl: so kann der junge Imperator ausgeschen haben. Eine von Shakespeare fast nebensächlich gegebene Gestalt fand klarlinigen Umriß. LeptduS: der dritte im Triumvirat: Albert Willis rrnst-gtttigc Schlichtheit. Gute Figuren der schivarze, „schneidige" Pompeins Stöckel», der etwa» zu weichliche, aber lebensvolle EnobarbnS Hoffman ns, Bendevs Agrippa, Verhoevens Dolabella und manches andere Gelungene neben dem Ehor der Meatcrrvmcr. Zu blaß die Octavia der Kläre Harten,- eS fehlte daS Be- deutungsvolle dieser l>«rbc» Frau. Im ganzen fühlbares Be mühen aller, der großen, ungewohnten Aufgabe würdig Herr zu ivc rden. Die szenischen Schwierigkeiten überwand Alfred Roller al» Regisseur in -er Hauptsache dadurch, daß er auf da» festftehewbe Bild -eS alrxanbrintschen Palast»- tzt« römischen Szenen durch Vorhänge hinter kurzer Bühne vor» setzte. Da» ging schnell »nd mit hinlänglicher Illusion. sManchmal so schnell, daß die abgehcnden Römer noch mit in Aegypten standen.) DaS Malerische schufen N n d o l f V er n d t
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)