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An- kündiaunaen aui der Pnoalieiie Aeile rsVia : d,e L ivaluae Zeile aui Teii- ieite so Ptg. als Einaeiandt Zeile so P>a In Nummern nach Sonu- uud iseierlaaeu 1 ivatva« Arundreii« so Pi, . aui Privaiieiic so Piz.. Sivaiiiac Zeile au» Terlieiie und al» Emaeiaudl so Big. AuSwarilae Aus» traue nur acacn Vurau»b«abluna. Beieadibtler loben 10 Mennige. Femlprecher, Rr. U und 2VSS. Haupt-rlchäsldstelle» Marienlk.SL. l-snolin-Lsits mit cism „k^siliünA" 25 pef Ltüek. 0l>P Neueste Drabtberichte. Hosnachrichten, Landessynode. Geinndheilszustanb in Dresden. Das »eiie ftnnzösischc Kabinett. Philharmonisches Konzert, Johann Strauß Konzeri. Nachwort zur Köpenicker Epopöe. j Tolllierstlii.i, 2'». Ollol'er I;w6. Reueste Drahtmeldungen vom ^4. Oktober. Koloniales. Berlin. Ein Tele «ramm aus Windbuk meldet: Am 12. Oktober bei Sandputz verwundet Vizeseldwebcl August Rohr, früher Feldartillerie-Regimcnt Rr. 7«) iieichtl. Gefreiter Richard Bohne, aeb. 12. 8. 82 zu Leipzia-Reudnitz, früher im König!. Sachs. Jnfanterie-Rcgimcnt Nr. 139 licichi. Streiffchuß Stirn). Lage in Frankreich. Paris. Ein nationalistischer Deputierter beabsichtigt, eine Interpellation über die Ernennung dc-Z Direktors der Kriminalangelegenheilen im Justizministerium S t. Au b i n zuin Präsidenten des Apcllations-Gerichtshoses einzubringcn. St. Aubin war von Elömenceau in zwei seiner letzten Reden als Beschützer der Stenerdesrandanten bezeichnet worden, während Sarrien ihn gegen die Anklagen der Presse in Schutz genommen hatte. Mehrfach wird behauptet, daß dieser Zwischen fall die Veranlassung zum Rücktritte Sarricns gebildet habe. Paris. Die radikale Presse erörtert die Zusammensetzung des Kabinetts Clämencean im allgemeinen günstig. Die gemäßigt-republikanischen Blätter bringen dem Kabinett wenig Sympathie entgegen. Die konservativen Blätter er klären. die Ernennung Picquarts zum Kriegsminister bedeute eine wahre Herausforderung der öffentlichen Meinung. In der sozialistischen „Humanitö" schreibt Jaurös: Clämencean will den Frieden, wie ihn ganz Frankreich will: und niemand darf an- nehmen, daß er die unvorsichtige, verworrene Politik Delcassös. die er selbst verurteilt hat, nunmehr für seine eigene Rechnung wieder ausnehmen werde. Zur Lage in Rustkand. Petersburg. (Priv.-Tel.s Fürst Talgorukow reichte seine Demission als Vorsitzender des Moskauer Zentral- komitees der Kadettcnpartci ein. 7, Tiflis. Ein von Kars kommender Postwagen ist von 10 Räubern überfa llen und um 29 000 Rubel beraubt worden. Die Grenzwache verfolgt die Räuber. Merck ne Udinsk. Die hiesige Güterslation wurde nachts von 25 Räubern überfallen, dock schlugen Soldaten von einem bei der Station haltenden Militärzüge die Räuber in die Flucht und nahmen sechs von ihnen fest. ,Tl'chita. Beim Revisionsverfahren im Prozeß gegen Mitglieder des Militärverbandes verurteilte das Militärgericht zwei Leutnants zum -Verluste der Standesrechtc und Verbannung bezw. Rangverlust und Ausschließung, aus dem Dienste. Die übrigen Angeklagten wurden mit Auslchtiehung aus dem Dienste und zweijähriger Festungshaft verurteilt. Zwei Leutnants und ein dritter Angeklagter wurden vor Fällung des Urteils flüchtig. Stade. Das Gesamtergebnis der gestrigen Reichs tag S e r sa tz w ah l im 18. hannoverschen Wahlkreise ist nach vorläufiger Feststellung folgendes: Reese (nat.-ftb.) 6594, Kläve- mann (B. d. Landw.j 3425, Otto ifreis. Bolksp.) 3198, von Meding (Welses 1624. Ebert (Sozi 6211 Stimmen. Somit ist Stichwahl zwischen Reese und Ebert crsorderlich. Hadersleben. Nach den nunmehr vorliegenden Er gebnissen aus allen Wahlbezirken wurden bei der gestrigen Reichstagsersatzwabl im Wahlbezirke Hadersleben- Sonderburg abgegeben für Hahn ldentschnationals 5110, Hansen sDänes 10 328 und Michel lSoz.s 769 Stimmen. Hansen ist somit gewählt. Hamburg. In der Angelegenheit des B' innen- schifser-Ausstandes haben die Arbeitgeber in einer gestern und heute abgehaltenen Versammlung beschlossen, sich keinesfalls mit der Ausstandsleitung bezw. der Sektion des Binnenschiffer- und Hasenarbeitervcrbanves in irgend welche Sfftt SS» Verhandlungen einzulassen, sondern nur von ihren Arbeitern Forderungen und Wünsche enlgegenzunehmen unter der Be- oingnng, daß die Arbeit von ihnen sofort bedingungslos wieder ausgenommen werde. Breslau. Tic Eisenbabndircktwn gibt bekannt, daß die Betriebsstörung bei der Eulengebirgsbohn noch »üns bis sechs Tage andaucr» werde. Bis dahin werde der Verkehr durch Uniiicigen ausrcchterhallen. M annhei m. In Groß-Cachscn bei Mannheim hat sich im Babnhose heute früh gegen 6 Ubr ein Unfall dadurch zu getragen. daß der Frankfurt-Heidelberger Pevsonenzng aus den Schluß eines über den Markicrpsahl hinauSaehendc» Güter- zugcs a u s st i e ß . der von dein Personenzuge übcrho!, werden wüte. Infolge des Anpralles entgleisten 7 Wagen, die z»in Teil ertrümmert und über beide Hanplgseise gaworsen wurden. Ben etzt wurde niemand. Bis gegen mittag Hostie man beide Gleise frei zu bekommen. So tanae wird der Verkehr durch Unisteigen ausrcchterhallen. Der Zchade» an Material ist 'ehr erheblich. Neuwied. (Priv.-Tel.s Vor der Strafkammer wird schon seit sechs Tagen gegen die Seminarislin Eugenie Dannaner verhandelt, die ini Verdachte steht, Schmäht» riese ohne Unterschrift im großen Umfange versaßt »nd verbreitet zu haben, lieber 50 Zeugen und drei Sachverständige, sind geladen. Die Oeffcmlichleit ist ausgeschlossen. Die Briefe enthalten stellenweise gemeine Anzüglichkeiten und Ausdrücke der schlimm sten Art. Während der Verhandlungen wurde ein Amts- gerichtssekretär, der Zeuge war, wegen Meineids verhaftet. Aachen. (Priv.-Tel.s In der Alsdorser Gegend des Wurmreoicrs ist eine T Y v h » s-E P i d e m i e ausgebrochen, die eine ganze Anzahl von Personen befallen hat. Viele der Erkrankten wurden, um der Ausdehnung der Epidemie zu be- egnen, nach den Isolierbaracken eines der großen Kranken- äister Aack>ens transportiert. Wien. (Priv.-Tel.s Die Ernennung des ,B a r o n s Ehrenthal zum Minister des Aeiißcre» ist erfolgt. Der Baron tvurdBhente vormittag nochmals vom Kaiser empfangen. Die amtliche Bekanntmachung der Ernennung erfolgt morgen. Budapest. 'Abgeordnetenhaus. In der heutigen Sitzung interpellierte Markos (Kossuthparteis die Regierung bezüglich des Alldeutsch/» Verbandes, der anacblich die, Einverleibung Oesterreichs in das Dcuffckic Reick anslrebe. Redner fragte, ob diese Agitation mit der Er neuerung des Dreibundes vereinbar sei, und ob nicht Abhilfe geschaffen werden könne. R o m. (Priv.-Tel.s Der Minister des Aeußeren der- össcnllicht folgendes Communigut'-: Augenblicklich bilden keinerlei spezielle Fragen Grund zu irgendwelcher Beunriihignng zwischen den Kabinetten von Wien, Berlin unh Rom. Die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland einerseits und Oesterreich und Italien andererseits kennzeichnen sich durch aulrichtige Freundschaft und vollste Herzlichkeit. Es ist völlig unrichlig, daß Oesterreich irgendeinen Vorwurf gegen Italien geltend gemacht habe. Der Dreibund kann augenblicklich weder gekündigt noch abgeändert werden: es ist albern, zu glauben, daß bereits jetzt Verhandlungen zu einer späteren Aväiideruna gepflogen werden. Keinerlei Meinungsverschiedenheiten bestehen äugen- blicklich zwischen den Dreibundmächten, und nichts gestattet, zu glaube», daß die Leitung der internationalen Politik irgendeine Aenderuiig erfahren werde. Mailand. sPriv.-Tel.s Aus der Gotthardbahnstrecke Novarra-Liena hat ein Zusammenstoß zweier Lastzüge stattgcftinden. Der Materialschaden ist bedeutend. Mehrere Bahnbcdienstcte wurden leicht verletzt. M adrid. Das Budget veranschlagt die Einnahmen mit t 035 006 296 Pesetas, die Ausgaben mit 992842766 Pesetas. Tie Abschaffung des Oktrvis »nd verschiedene Steuererleichterun gen sind hierbei bereits berücksichtigt. I» den, Budget wird die Aufnahme einer nmortisierbaren Schuld ;nr Tilgung der in den Hände» der Bank von Spanien best») sichen überseeischen Schuld vorgesehen, wodnrch der Staat lährlich 50 Millionen eispareii würde. Der Budgetentwurf enthält ferner folgende Vorschläge: Der Roteiiiimlans soll künftig durch Gold und Silber gedeckt wer den. aber in letztem» Falle in der Höhe des Wertes der Noten. Innerhalb lO Jahren wird daS Schatzamt 150 060000 Fünfpesetn- »oten ans dem Verkehr ziehen der Ueberschnsse soll jährlich zu Schuldentilgungen verwandt werde». Die Pelrvleninstenec soll uni 10 Zentinies sür das Kilogiainni herabgetetzt werden. D>e Abschaffung des Oktrvis wll allmählich in de» beiden kommenden Jahien diirchgeführt werden. Madrid. In der heutige» Eröffnungssitzung der Kammer machte der Ministerpräsident Lopez Domingnez Mitteilung von den G e s e tz c s v o r I a g e n, die in der koinniendcn Sitzungs periode der Kammer unterbrcitct werden sollen. Dieselben betreffen die Aushebung des Octrois, die Alkohoffrage, die Handelswechsel, sowie besonders die religiöse Frage. Die Gesetz gebung verfolge hier den Zweck, die Freiheit der Interessen der Zivilgcwalt zu wahren, ohne diejenigen der Religion zu ver letzen. soweit sie nicht mit denen des Staates in Berührung kommen. Hierauf legte der Finanzminister den Budgclvoranschlog sür 1907 vor. Tanger. (Priv.-Tel.s Der Anjcrastamm, dem Raisuli den Zutritt zu den Märkten von Tanger und Umgebung unter sagte. beabsichtigt, gemeinsam mit den Caid Hassani Raisuli, der i»i .Hafen von Tanger die Herrschaft ausübt. zu vertreiben. Raisuli trifft Gegenmaßregeln. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 24. Oktober —* Se. Majestät der K ö n i g begrüßte heute früh die zur Hauptprüfung von Schweißhunden hier versammelten Mitglieder des Vereins „Hirschmann" vor der heutigen Prüsungssuckc in der Dresdner Heide, wobei die Mitglieder dem Monarchen durch den ersten Vorsitzenden des Vereins, den Prinzen Heinrich der Niederlande, vorgesicllt wurden. Hierauf kam der König ins Rcfidcnzschlvh, nahm zunächst militärische Meldungen entgegen und hörte dann die Vorträge der Herren Staatsminister, der Hosdeparteinentschess und des Könial. Kabinettssekretärs. Nach mittags begab er sich wieder nach Pillnitz zurück. —* K ö n i g F r i e d r i ch August lritt heute abend 6 llhr eine Reise an, die ihn zunächst nach Innsbruck fährt. Seine beiden ältesten Söhne, der Kronprinz und Prinz Friedrich Ebristian, begleiten ihn bis Nürnberg. Von dort reisen die beiden Prinzen ohne ihren Vater nach München, wo morgen ihre Begegnung mit der Gräfin Mon- tignoso erfolgt. Später treffen die Prinzen wieder mii ihrem Vater zistammen und reffen dann mit diesem nach Stresa. Alle weiteren vo» auswärtigen Müttern an dic-'c Reise geknüvitcn Vermutungen fallen in sich zusammen. —* Tie Königin Wilhelmine der Nieder lande und Prinzgemahl Heinrich wohnten gestern der Auf führung des „Fliegenden Holländers" im Königlichen Opern- haüse bei. Am Freitag treffen die hohen Herrschaften zu zwei- tägigem Besuch beim Großhcrzog von Sachsen in Weimar ein. —* Die Landessynode hielt heute vormittag 9 Uhr ihre 18. öffentliche Sitzung ab. in der Geh. Regierunasrat Dr. Häpe-Leipzig über den Antrag des Versassungsausfchusses zu dem mit Erlaß Nr. 14 vorgelegten Entwürfe eines Kirchen- gcietzes zu weiterer Abänderung der Kirchenvor- stands- und Synodalordnung und zu der Petition der Sächsischen Ebangelffch-Sozialen Vereinigung nebst An- schlußveiitioiienberichtete. DcrVerbandlungdicsesPunkicswohnte Finanzniinister Dr. Rüger bei Zu dem Entwursc hatte der Bersassungsaus chuß eine ganze Reihe von Abänderuitgsanträaen gestellt. Eine Debatte cnt'pann sich zuerst zu der vom Ausschuß, vvrgc'chlagciien Bestimmung: „Allgemeine Anordnungen des Kirchenvorstandes sRcgulatives bedürfen, sofern nicht durch be sondere Vi'iichrist etwas anderes bestimmt ist. der Genehmigung der Kircheiiiiffvcttivn". Män wünickite dazu die Genehmigung der Kreishaiiptmannschaft als Kvnfistorialbchörde. Der AuS- schußantraa wurde angenommen. Eine weitere Debatte entstaub Kunst und Wissenschaft. s* vrttrs Philharmonisches Konzert. Nächst den Konzerten der Königs. Kapelle zählen die „Philharmonischen" zu unseren besten und voinehinsten Miisikabenden. Diese allgemeine Aner kennung haben sie sich verdient durch das von ihrem Begründer, Herr» Ttadtrat Plötner, seit Jahren seslgehaltene Prinzip: erste Solisten aller Rationen sür diese Abende zu berufen und sie, unter Mitwirkung der GewerbehanS-Kapelle. im Nabm'n großer Orchester-Konzerte auftreten zu lassen. Dazu haben t!> . Konzerte niemals von der Reklame gelebt. Im Gegenteil haben sie, ohne sich dessen besonders z» rühme». ansncchiiiSlos das Beste geboten, stets gehalten, was sie versprachen, und sehr oft mein, gebracht, als man zu erwarte» berechtigt war. Der massenhafte Andrang zu diesen Konzerten ist daher nur die Folge ihres hervorragenden künstlerischen Bestandes und des lediglich aus diesem hervor- gegaiigenen begründeten RufeS. Unter solchen äußerlichen Begleit erscheinungen und fesselnden Darbietungen verlief auch der gestrige erste Abend ivieder: der Gewerbehans - Saal war bis aus den letzten Stuhl besetzt, die Ausnahme der Künstler dem massenhaften Besuche entsprechend lebhaft, oft stürniisch. Als bomn novus der Dresdner Konzertsäle führte sich Herr Henri AlberS vom Königs. Mvnnnie-Theater zu Brüssel ei». Er bewährte sich in jeder Beziehung als Sänger »nd Künstler von Distinktion, zu- nüchst in zwei Gesängen mit Orchesterbegleituna: Mephisto-Arie „Voiei äos rose«' auS Berlin;' „v-rmnation äs baust" und einem (ldaut proron^al vo» Masscnet Der Vortrag dieser ernsten, edlen Stücke war, unterstützt von hervorragend stimmliche» Mitteln, tadellos. Es vereinigten sich hier Noblesse de? Ausdrucks, muster gültige Behandlung des Tertrs, vollkommene Ausgleichung der Register und souveräne Beherrschung des Ganze». Besondere Beweise der technische» Meisterschaft und kiinstleiischen Reise gab Herr AlberS i» den vollendete» Uebergänge» von den Brusttönen in die Fistel, so n. a. im ersten Vorträge, mit dem im Ptanffsimo gehauchten hohen <». Derartiges macht ihm io leicht rm anderer nicht nach. Schade, daß diese meisterliche Jnkonatio» für sensible Ohren durch eine, wenn auch nur nnweiciilliche Unreinheit der Holzbläser etwas irritiert wurde Sic hätte veidtent, i» ihrer vollen Schönheit gewürdigt zu werde». Mit gleich schätzenswerten Vorzüge» sang Herr AlberS. von Herrn KarlPrekjch Muster» gültig am Klavier begleitet: .I/adssueo' von Berltoz, „klars» ä'smonr" von Martini. Okansorm von Hahn und Giordani, (deutsch) Brahms'„Sapphlsche Ode". Richard Strauß' „Ständchen" »nd als Zugabe aus ^Tannhäuscr" Wolframs „Blick ich umher". In diesen deutschen «stücken hätte man allerdings einen etwas wärmeren Ausdruck und mehr von explosivem Empfinden vertragen können, als Herr AlberS bergab. Immerhin durften auch diese Vorträge als Leistungen ersten Ranges gelten. Als Instrumental-Solist trat vcr junge ungarische Geiger M ischa Elnia » auf, eine auch hier bereits berühmt gewordene Vlrtuosen-Spezialität. Er spielte Tschatkowskys v-äur-Könzert. ein Ad.-'w von Mozart und eine Pciganinische Etüde in der Auerschen Bearbeitung. I» der technischen Bravour und der künstlerischen Reife, mit der er diese Werke beherrschte, überraschte und fesselte er allgemein von neuem. Alle Künste und Kunststücke des Virtuosentums sind ihm spielend geläufig und dazu der Geschmack und das künstlerische Empfinden des berufenen Musikers. Daß er auch überraschend schlagfertig sein kann und nicht leicht aus der Fassung zu bringen ist, bewies er ini ^Ilexro virnem-nmo deS TsschaikowSkyschen Konzerts. Als ihm hier im fliegenden Tempo die kl-Saite riß, griff er gelassen »ach der Geige des Konzertmeisters, um ruhig und scheinbar höchst uvbelrrt auf dem fremden Instrument weiter zu spiele». Das war ein kleines Meisterstück künstlerischer Besonnenheit; auch von leite» des Her,» Kapellmeisters Olsen und> der GewerbehavS-Kapelle, die sich, wie gewohnt, auch in allem übrige», namentlich mit der Masscnet- schcn Cid-Ouvertüre und der Begleitung anszeichneten. ü. 8t. ff* Johann Strauß-Kouzert. Obgleich in Dresden durchaus kein Mangel an guten Orchester» ist, bringt es doch der Träger des berühmten Namens Strauß fertig, alljährlich beim Er scheinen mit seiner Kapelle zahlreiche Zrcunde seiner -leichtbeschwingten Mute heranzuziehcn. So ge schah cs auch gestern, da der K. u. K. Hosball- niusik-Dirigent Johann Strauß »nt seiner 42 Musiker starken Kapelle im Saale der Waldschlößchcn-Tcrrasse das erste der drei vorgesehenen Konzerte gab. Recht guter Besuch eines distinguierten Publikums und reicher Beifall waren die äußere Signatur des Abends. Der Orchesterkörpcr wies sowohl in den Streichern, als auch in den Bläsern die gewohnte gute Besetzung aus. Werke wie die ,Freischütz"-Ouvcrlüre haben wir hier Ge- lcgenheil, besser zu hören, uns .nrerMerl an den Straub- Konzerten das speziell Wiencrffche, der Charme und die Schneid, mit der die ureigenen Kompositionen des Walzerkönigs Strauß zuni Vortrage gelangen. Als solche hörte man gestern M vor züglicher Ausführung u. a. die Walzer „Rosen aus dem Süden", „Wiener Mut". "Schöner «Mai". „Bei uns zHaus". „Fleder maus" von Ivb. Strauß, „Aquarellen" von 'Jos Strauß. „Die Schlittschuhläuferin" von Iah. -Strauß jun., >owie die tschnell- polka „Bahn irci" von Ed. Strauß. Als besonders aktuell inter- Merte der als Schlußeffckt uusgehobcne prächtige „Wecker- -morsch" aus Lehars „Lustige Witwe", der mit großem Raffine ment berausgeciickcitct war und zündend einscklug. Selbst verständlich mußten sich die -Wiener zu zahlreichen Zugaben versieben, unter denen natürlich „An der schönen, blauen Donau" nicht ichlre. Heute abend findet das -weile und morgen das letzte Konzert mit jedesmaligem Programmwechsel statt. 7* Ehrlichs Musikschule (Direktor Paul Lehmann- Ottenl. Der am Sonnabend gegebene Vortragsabend nabin einen sebr befriedigenden Verlaus. Schüler verschie denen Alters boten recht erfreuliche Leistungen. Mit gut ent wickelter Technik und musikalischem Verständnis wurden Werke sür Klavier, zwei Klaviere. -Violine und Flöte von gereistere» Schülern mit schönem Erfolg gewieft. Auch die Kleinen ver schafften ihren bescheidenen Stücken durch gute» Bortraa An erkennung Beteiligte Lehrer waren die Damen -Michael. Wcrlin, Herbert, Prcßler, Stuckart und die Herren Kohser und Schirmer Nachwort zur Köpenicker Kpopöe. Berlin, 23 Oktober. Herrschaften, wir sind ein griesgrämiges Geschlecht ge worden! Unseren Zeitgenossen, mit denen wir doch nun einmal Zusammenleben müssen, ist der Sinn sür echten Htzinor vollständig abhanden gekommen. Das beilige. das befreiende Lachen ist uns sremd geworden. Wir nehmen alles furchtbar ernst und selbst die komischsten Dinge tragisch. Das ist niemals so erschreckend grell in die Effchciiinng setrctcn. als gegenüber dem unüber trefflichen, iinwiberstchftch/koniischen Köpenicker Rathausschwgnk. Lämtlickw Zwcrch'elle im/Deutschen Reiche und in den Nachbar- gebieten hätten in diesen s Pten acht Ta-iLn dermaßen in ständige