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Dresdner Nachrichten : 26.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-26
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.12.1886
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Drei Marine-Matrosen hatten kur, vor stirer Entlassung m IN,I eine Meuterei anruregen versucht. Zwei von ihnen wurden ,u ie noere zu 5 Jahren Zuchthaus vcr»rst>eilt. Am r. welche auS dem Militär,land ^ alt seinerseits veginnt seinen neulich,« Artikel »n, „Inttansigeant" so ab- 6 Jahren, der andere zu 5 Montag wurden alle drei Meuterer, welche auS dem nu-gestoßen such, nach Rendsburg in die dortige Ttrafansla! grsubrt. Dem Großherzog von Hessen pasflrtr tam* 22. b. bei einer Schlittenfahrt em Unglück. Der Großherzoä fuhr in einen, fünf- sl'iinmarn Schlitten »ach dem Aorstdause .Mönchbruch" zwischen Mörfelden und Groß-Gerau. Du«d die starten Schneesälle waren die Chausseegräben vollständig verweht und von dein Wege kaum »u unterscheiden. So gerieth der Schlitten bei Griffenhausen in den Graben. Der Stur, ist aber glücklicherweise sür den Großherzog aut abgelausen. Auch Bedienung und Gespann nahmen keinen Schade». Dem Reichstage ist der Rechenschaftsbericht. betreffend die Ver hängung des kleinen Belagerungszustandes über Frankfurt a. M. und Umgegend, zugegangen. Derselbe besagt: .Die Stadt Frank furt a.M. und ihre näheren Umgebungen bilden seit etwa 12 biS lü Jahren einen besonders bemerkenSwertben Mittelpunkt sür sozial demokratische Agitationen. Die propagandistische Thätigkeit, welche in West- und Süddeutschland kür die sozialdemokratische Partei be trieben wird, hat hier ihre Leitung, welche zugleich die Ausbildung jüngerer Kräfte zu geschickten und gefährlichen Agitatoren sich zur Ausgabe gestellt hat Unablässig werden die i» Frankfurt a. M. seit seinem industriellen Aufschwunges angesammelten große» Är- beitermassen gegen die bestehende Staate« und Gesellschaftsordnung ausgcwiegelt. Zahlreiche getverkschastliche Organisationen und Unterstützung-kaffen, welche unter dem Deckmantel unpolitischer hu manitärer Bestrebungen lediglich auf die Stärkung und Forderung gemeingefährlicher, sozialdemokratischer Parteitcnvenzen berechnet sind, kommen de», AgitativnSgctricbe zu Gute. Der Glaube an eine nahe bevorstchende soziale Revolution hat in den Arbeiter- »nd Handwcikerschichtcn immer zunehmende Verbreitung gesunden. Oeffkntliche Kundgebungen revolutionärer Denkweise, wie daS Tragen rother Blumen bei Bestattung von Parteigenossen, das Aushissen rvther Fahnen zur Erinnerung an frühere Aufrnhrbestrebungen u. s. w. wiederhole» sich von Zeit zu Zeit. Andere Anzeichen, wie die planmäßige, massenhafte Verbreitung deS Züricher .«Lozialdemo- krat und anderer wegen ihres gemcingrsährlichen Charakters verbo tenen Druckschriften deuteten schon seit längerer Zeit aut eine voll kommen planmäßig angelegte, weitverzweigte Organnation der so zialdemokratische» Partei in Franffurt a. M. hin Die neueste Zeit hat über das Bestehen einer solchen Organisation Gewißheit ver- 'chafst. Danach i» die Sladt und ihre Umgebuiig in kleine, einer Oberleitung unterstellte Bezirke einactheilt. Jeder dieser Bezirke besitzt cine wohlzmammciigesetzte Exekutive und Finanzverwaltung »nd besorgt die planmätzige Sammlung von Geldbeiträgen und die Verbreitung deS .Sozialdemokrat". Wen» nach den in Frankfurt nnt Hilfe und Beistand Einheimischer verübten Gewaltlhaten — dem Versuch einer Dynamitsprengung des PolizeigebäudeS am 29. Oktober 1883 und der Ermordung des Polizeiraths Dr. Rumpff am 13. Jan. 1885 — schon erhebliche Zweifel darüber austaucheu muhten, ob die de» Behörden durch das Sozialistengesetz verliehe nen Machtmittel ohne eine Anwendung dcS kleinen Belagerungs zustandes sür eine wirkungsvolle Bekämpfung der sozial-revolutio nären Bestrebungen ausreichend seien, so lassen die selbem und be sonders in neuester Zeit gemachten Erfahrungen diese Zweifel zur Gewißheit werden und die Rothwendigkeit leuchtet ein. tranfigear dies unterliegt keinem Zweitel mehr", wülhenden AuSiälle gegen dieMacht- A »Deutschland bedroht unS, und geht dann zu einem lener Haber «nd die Majorität über, in denen er durch lange Hebung eine gewiffe Meisterschaft, wenngleich Irin« Autorität erlangt hat. Die Millionen und Mannschaste«, deren man bedürfte, um dem über rheinischen Feinde dir Stirn zu bieten, vergeude man sür die Kolo nien, gebe man in Tonking mörderischen Seuchen preis, und wenn der KrieaSminister die nölhige» Mittel verlangen werde, um daS Landesgebiet. Hau- und Herrn zu vertheidigrn. dann könne man eS erleben, dass die Abgeordneten plötzlich knauserig werden. Ter .Radikal" läßt sich folgendermaßen vernehmen: ES ist klar — und alle Welt ist sich dessen in Frankreich betrübt, ohne dab man dies erst zu beweisen brauchte — es ist klar, da« Frankreich seit 187l fortwährend einem Angriffe Deutschlands ausgeletzt ist: an dem '. da Deutschland eS für nothwendig oder seinen Interessen sür ff Tage. mtschland eS für nothwendis »üblich an Kaltblütig ... hängt nicht von Frankreich ad. Alles, was es thun tan», ist. ib» nicht herausziisorderii. Wenn ibm aber der Kamp, angeboren ist. wird es nicht zurückiveiche» können, noch wollen .... Nicht von unserer Seite wird der Angriff kommen: ganz Europa wem dies. »sich halte» wird, sich aus'S Reue auf unsere Grenze zu werfen, dem Tage wird man den Kampf mit Mutb und namentlich »>it tblütigkeit ausnehmcn muffen Diesen Kamp» zu vermeiden. 8« ' " rder eS erträgt mannhaft alle Opfer, die seine Pflichten ihm auserlegen. Stören wir nicht unnütz durch unaufhörliche Alarmrufe die Ruhe, deren es bedarf. Walten wir die Ereignisse ab »nd halten wir uns bereit. Bis dahin bleiben wir geduldig und gehen unseren Ge schäften nach. Ties »st noch das beste Mittel, bereit zu sein". Italien. Anläßlich der Weihnachtswiinsche des Kardinal- Kollegiums beantwortete der Papst die Ansprache des Doyens desselben, indem er gegen die anlikirchliche Bewegung in Italien Einsprache erhob und zugleich den Protest gegen Re chm bereitete Lage erneuerte. Ein schreckliches Unglück wird aus Tolone gemeldet. Im dortigen Teatro-Kasino war eben der Vorhang zur Schluß-Apotheose der Pautonilme .Die Brücke des Teufels" in die Höhe gcaa und 15 Tänzerinnen standen ena aneinaiideraeschmiegt auf einer prakiltablen Brücke im Hintera-nude der Bühne, als mit einein Male die Flamme des dicht unter ihnen abgebrannten bengalische» Feuech das Tüllröckchen der Ballerina Serale ergriff. Mit einem schrei des Entsetzens stoben die Tänzerin», n auseinander, aber ehe daS erschrockene Publikum »och recht wußte. waS geschehen war. iah man drei lebende Feuersäulcn schreiend und wunmernd aus der Bühne umhrrirren — außer der obengenannten Ballerina ver brannten noch zwei Korps-Tänzerinnen. Das Entsetzen aus der Bühne und im Publikum war unbeschreiblich, und obwohl bald von allen Seiten Hilfe herbeicille, konnte man die unglücklichen Mädchen dach nur in hommi schaffen. Auner den V rinnen Brandwunden davviigetragen. Enftlaad. ChurchrÜ'L Rücktritt wirbelt viel Staub aus. Die volle .DaSMädelmitBeld" zur Ausfüvruna. Nach ven Erfolge« zu urtheilen, welche Direktor Karl'» dramatische Arbeiten bisher erzielten, darf man ohne allen Zweifel auch beute Abend «mer heiteren und fesselnde» Vorstellung entgegeuseheir. -s- Am 1. Januar erlischt das Verlagsrecht an Rob e r t Sch « mann ' s Werken. Alle Freunde und Verehrer werden diesen Heimsall mit Freuden begrüßen, da die bisherige Verzettelung der Werke an ein Dutzend Verleger nicht erlaubte, nur irgend eine rößere Gruppe naturgemäß in billigerem Bande zu vereinige» selbstverständlich werden nun mindestens auch ern Dutzend Verle ger die Werke Schumann'S zu billigem Preise editiren, und io wünschenswert!» eS erschienen mag. Schumann'S sännntiiche Werte in billiger Ausgabe erwerben zu können, io ist im Hinblick aus die noch zu prüfende Korrektheit der demnächst erscheinenden billigen Ausgaben Borsicht doppelt nöthig. Unter den Firmen, die Schi, »rana's Werke kvmplet zu billigen Preisen editiren weiden, steht die weltverühinte Firma Breitkovf und Härtel m Leipzig oben an und wenn irgend einer billigen Schuinann-AuSgabe das vollste Vertrauen entacaengebracht werden dars, so dürste eS ohne Zweitel dieier Breitkopf und Härtel'fchen Ausgabe ohne Bedenken geschenkt werden. Keine Geringere als Frau Elara Schumann selbst lmt cs als eine Ehrenpflicht betrachtet, das gesammte LebenSmerk ihres heiingegangeneir Gatten in einer kritischen GefammtauSgabe zufaiii menzusaffen und darzubieten, welche laut Prospektes nunmehr in Partitur, Stimmen und Klavierauszug nach aiigrstrciigter siebenjäh riger Arbeit vorlicgt. Auf diese GesammtauSgabe hat genannte Firma, unter Benutzung des wichtigste» kritiichen Materials, über das einzig und allein Fra» Schumann veriügte. eine Bolksauo gäbe gebaut, die alle ichrifilichen und mündliche» Uebcrlieie- riliigen. namentlich der künstlerischen Airssührung, verwerlhet und io. aus kritischer, kiiiistlerischer und praktischer Arbeit süßend, durch glänzende Audstattiing und billige Preise ein neues thalsächliches Monopol für diese» echten Schumann schasse» wird. Die nne» müdlichc Hingabe der Frau Tr. Clara Schumann, welche jetzt ein Menichenaller nach dein Tode des Gatte» ihm das grüßte und schönste Denkmal setzt, zugleich auch seine Werke aus die Dauer uu Volte einhürgerte. verdient wohl, ohne hesondercn Commentar, du- allgemcinste und wärmste Theilnahmc und Anerkennung. ! Ueöer die g es u n ke n e Theatcrlust WienS sprechen folgende Toten um beste»: Im Jahre 1876 hatte die Polizei -178 Stücke zu ceusurircii, Heuer keine hundert. Die Singspielhalleii haben abermals ziiacnvniinen und cs leben heute weit über 3^0 Volkssänger in Wien, die »n letzten Jahre nahezu 19.000 Voll " zu nehmen. Kaiser Wilhelm ist wohl ans der ganzen Erde bekannt. Aber daß selbst ein Hottentottenjüngling in dein englischen Südafrika >l»i „unsem Kaiser Wilhelm" nennt, sollte man nicht vermuthen. Dr. Waugeinaiiii. der Direktor der Berliner Mission, befand sich, io erzählt daö „Verl. Fremdblt", aut seiner Reise 1884 in Stellen- boich, ivo die d"utschcn Freunde von der rheinischen Mission dem liebeu Gast zurEH-c den Gesangverein ihrerHottentotten-Gemeinde singen ließen. Prächtig, glockenrein klangen die vierstimmigen Lieder durch die stille Nacht. Hiernach unterhielt sich der Direktor mit den junge» Leuten in holländischer Sprache. Da fragte einer von ihnen: .Was macht unser Kaiser Wilhelm?" Verwundert bemerkte Dr. Wangemann, daß im Kaplaude doch Königin Victoria die Landeslierrin ici. „Das tbut nichts." rntgegncte der gelbbraune Bursche, „von Deutschland sind die Missionare gekommen, durch die wirlshrislen geworden sind. Damm ist Wilhelm auch unser Kaiser." Auch von Bismarck ließen sich tue jungen Leute erzählen. Es waren ihrer etwa 50. die einen frischen, gesunden Eindruck machte« und in deren Gemeinschaft sich der Direktor wohl fühlte. tOeslerr-eitst. Tie vom Aba. Sckuneylal Unterzeichnete Erklä' rung, mit welcher am Mittwoch die deutschen Abgeordneten auS dem böhmische» Landtage austiateii, lautete wie folgt: „Die Mehrheit des Landtages bat unseren Antrag, welcher die Grundlage enier Verständigung zwischen den beiden VolkSstäininen bieten louute. schon in erster Lesung abgelehnt und nicht zur kvinmissio- d!uug zugelass-n. DaS deutsche Volk in Böhmen will Daher erklärt sich das Streben Salisbury s, die tbätige Mitwirkung Hartinaton'S zu gewinnen. Er hat ihm einen Kabinrtssitz und die Führerschaft ün llntechause angeboten und will ihm nöthiaenfalls sogar die Preniierichafl und die Bildung eines KoalitionskabinetS zerlassen. Wenn Hartington ablehnt, was sehr wahrscheinlich ist, so wird Smith oder Hicks-Bcach Führer des Unterhauses. Vor Neujahr dürste indeß nichts entschieden werden. Die Meinungs Verschiedenheit zwischen Salisbun, und Churchill über die Reform der Lokalverwaltung ist die .Hauptursache des Rücktritts Cburchill's. fen nelleu Behandlung den st will seine Biüchwcrven und Wunsche nicht gesi-bis einer solchen Haltung ist jeder -mieden und will Ordnung in diesen' Lande, i und Wi Mttsickt-Aos und für die Vertreter die Mehrheit aber einmal berathen. An- Versuch einer Verständigung des deutschen Volles kein Platz rittirgnave oes viipnavers ,reui eine uvmviiialioii von -Mge» Dir Prophezeiung wird in Ziffern gegeben, und den' Sulla» «K überlasse», die Meinung des Wahrsagers hcrauszugriwAn. Mann ist ohne Zweifel höchst w.rlungsvoll benutzt worden, inebr in diesem Landtage. Ich erkläre daher im Namen niemer Gesinnnngsgeiwffrii, daß wir an de» Verhandlimgen dieses Land tages incht mehr theilnchmeii können und io lange von demselben 'crnbleibe» weiden, bis uns Bürgschaften sür eine sachlich'' Würdi gung unserer Beschwerden und Vorschläge geboten sei» werden." Des Wetteren überreichte» die deutschen Vertreter Dr. Schmehkal, Walderl und Schlesinger im Bureau des Oberstlandmarschalls ihren Rücktritt ach Landesausschiißmitglieder. Mil der Leitung der In tendanz deS deutschen LaudcStveatcrs betraute, an Dr. Waldert'S Sülle, der Oi'erstlaudiuarschall den Grasen Pfeil. Frankreich. Die bei der Anirilts-Audienz des neuen »ran- zösiieheii Botschafters Laboulaye in Petersburg ausgeraiiichten An im acheu wurden gegen Parlier Gepflogenheit nicht veröffentlicht. Las Gerücht behauptet, der Empfang ,r> höchst ungnädig gewesen und de Zar habe statt aller Antwort auf die Ansprache des Boi- schalier» den Müilär Attach-- gefragt: „Lernen Sie noch imincr rnssiick?" „Figaro" fordert authcntiiche RegierungSinittheilungen. um derartigen Gerückien rin Ende zu mache». Mc.rmcniiiuster Aube wird demnächst die Pnnzerkorvette „Velll- auense" mit Melinitbonibe» versuchsweise beschieße» lassen. Die radikalen Blätter und zwar hauptsächlich diejenigen, welche zu den, Genera! Boulauger in näheren Beziehungen stehen, sabreu euugsi fort, sich mit den KricgSaiissichten zu beschäftigen und drehen dabei die Dinge H. als ob Deuti'chland es wäre, welches Frankreich mit Krieg ,ih< .lehcn wollte. Die „Justice" das Organ Elcmciiceau's. gelaugt hierbei zu folgender seltsamen Darstellung: Ir mehr der preiißoche Kanzler gezwungen ist, >n de» Angrlegen- heiieu. ivelilik die Bnlkimhalbmsel angehe», nachgiebig zu sein, weil der Besitz Etzaß-Lolhrmgeiis ihm bestäirdige «sorgen veruriacht, desto mehr begrc>tt mau, daß er sich danach sehne» muß, diese Quelle unauibörlichci Unruhe und Schwäche Deutschlands loS zu werden. Hiernir gnbt es n»r z>vci Mittel: Frankreich zum Ver gessen. zur Resignation zu bringen 's Rein, dicS wäre keine genü gende, west mir vo>übergehende Bürgichaft, weil mau immer cur Erwachen de»> i ranzosisihrii Geistes gewärtigen müßte. Wir wieder holen eS: alle Dewisthigungeii, zu denen >vir uns heraclicn. wären nutzlos. Deuischlaud. weiches «iO Jahre lang im Stillen de» Groll Wege» Jena ausbrülele. wurde in seinen eigene» Erinnerungen hinreichende Gründe ffuden, uni unsere« scheinbaren Resignation zu mißtraue». Dcr nhland tomne nur n»s zwei Arten ruhig sein: in dem cs uns eulweder die entrissene» Provinzen zurückaicbt. und daran dcnli eo nicht, oder, indem eS nnö dermaßen erdrückt, daß wir in der Welt nicht mehr milzählcn. Sv ist eS verurtheiit. Franlreich zerstöre» zu wollen, weil es dasselbe vel-slümineit bat. Nicht »isiere Tbaten, nicht unsere .Kundgebung, nicht unsere Haltung, nicht uii'erc Plane, nicht unsere Hintergedanken zwingen es. unser unerbittlicher Feind zu bleiben, sondern daö. was es uns zugeiügt hat Giebt es ans der Welt cine Nalion, welche nach Erelc»»ffen. wie die von l67l waren, emr solche Mäßigung an den Tag gelegt bat, wie Fraiilreich? . . . . Und nun bedroht »nS Deutschland nach sechzehn Jahren mit Krieg unter dein eigentbümlichc» Vorwände, daß wir damit umgehen müssen I Nein, Fraulrcich will nicht de» Krieg, es ist dem Frieden leioemchastlich ergeben, und wenn inan es zwange, sich zu vcrtheidigen, so würbe es sich um so wilder schlagen, als der Angriff ein empörender war. Darum ist ihm seine Politik scharf vorgezcichnet: erst muß eS alle Zweideutigkeiten beseitigen, leinen Vorwand lasse», der Welt bis zum Ueberdruß beweisen, daß. wenn inan das Verbrechen begeht, daS moderne Europa, daS Europa der sriedlichen Arbeit allen Zerstvinngskrästen prelszugeben, dicS wider seine» Willen geschieht. Dann aber müssen wir uns, und Witte eS auch nur >m Interesse der Ausiechterhaitung des Frieden-, rüstig vorbereiten aus Alles, ivas da kommen kann. — Rochcfvrt : Lokalverwallung ist die Haupturiacye des Rücktritts Evurchlu «. Äon Lord Hardingtvn ist aus Nom ein Telegramm ringetros- . in »reichem er mittheilr, daß er unverzüglich abreiicu und wahrscheinlich am Montag in Londcn ankommeu werde. Daö große Lewis'iche Magazin „Au bon inarchä" in Liverpool ist durch eine Feucrsbrunst zerstört worden. Der Schaden wird aus 300.1)00 Pfund geschätzt. Türkei. ES 'ä>e>nt gewiß zu sei», daß die einflußreichsten Rath geber des Sultans, die >m Palast wichtige Acinter betieideii, sowie eine Menge von Beamten durch russische Rubel sür das nvffsche Jnler- esfe gewonnen sind. Ab--r eS ist nicht dieses Mittel, durch welches es Herrn von NAidow gelungen ist, de» Sultan einzuichüchtenl. Der russische Botschafter hat sich eines Mannes versickert, der cin- ffus > chsten Persönlichlcit i»i Palast, der als kaiserlicher Wahrsager sil»kl!!.niiri und den der Salta» im Lame des Tages mehrere Male koniiiltirt. Vermittelst dieses Betrügers liat eS Herr v. Nelidvw zu Stande gebracht, die Bejargniß des Sultans in so Iu,h>n: Ottade wach zu .men. daß derselbe nicht schlafen kann. Dieser Waln'aaer, der ein gewiegter, kluger Gauner 'st und seine Ralle vollständig versteht, nennt niemals Namen oder bezeichnet Länder genau. Jeder Bucastahe des Alphabets stellt eine Kombination von Zahle» dar. Die P blecht es Dieser W . ^ ui» den Sultan zu bewegen, Mukhtar Pascha in Egypten za be- i. ssen, d:ni man befürchtet »i der Umgebung des SultanS, daß seine Anwesenheit in der Pforte alle Pläne Rußlands über den Hansen werscn dürste. Asien In Ober-Bwina soll sich nun dock, nach Len neuesten Depeichen während der vergangenen Woche die Lage überall be deutend gebessert haben. Die kleinen, nach verschiedenen Richtun gen hin opcrirenden englischen Druvpenk-stoiinen stießen überall mit den Daroil-Bauden, wie die Engländer die aussiändrsche» Birmane» unterschiedslr's zu ucnilln beluden, zusammen und waren in deren Unizingclaüg und Zersprengung erfolgreich. Damvfboole vatrvulliren regelmäßig den Jrrawadoy und unterdrücken das Räuderwesen am dem Flusse. Mehrere der tonangebenden Dacoits haben sich unterworfen, und rille bedeutenden Anhänger des „Re bellen" Hlau haben sich mit einer einzigen Ausnahme entweder er geben oder sind getödtct oder gefangen genominen worden. Auch sind große Mengen von Waffen obgeliesort worden. Eme Depesche schließt mit der Bemerkung, daß die allmäUge Wiederherstellung des Vertrauens m die britische Autorität sichtbar sei. Wenn dein wirt lich so ist. so ist dies das Verdienst dcS Oberstkommandirenden General Roberts, der seinerzeit in Afghanistan gelernt bat, Aiis- stände asiatischer Eingeborenen zu unterdrücken. Vorläufig wird man jedoch gut thun. die hoffnungsvollen britischen Beuchte noch etwas vorsichtig ouszunchliien. Aeutllelon. -f- Heute, am zweiten Weihnachtssesliag, feiert Ce. Ezcellcnz der Herr RcichSgrat Julius vo» P la ten-Ha lle rinu nd, der General-Direltor unserer Kgl- musikal. Kapelle und der Hostheathcr i» Alt- und Neustadt-Dresden seinen 70. Geburtstag und zwar in voller Rüstigkeit, Arbcitstteude und Lebenosriiche. Der Herr Graf wird heute durch zahllos« herzliche Glückwünsche erfreut werden, aber in aller Stille; wissen doch die ihm nahestehenden und of fiziell berührte» Kiene, daß es durchaus nicht seinem Eharatter ein spricht, sich m ostentativer Weise gefeiert zu sehen! Darum hatte er auch alle Ovationen zu seinem aus'S Jahr 1870 lallende» 25- iährigen Jubiläum als Bühnciichek ganz entschiede» abgelchnt. Nun uzenden eS bereits 20 Jahre, daß Gras Plate» dir Leitung unierer Hvsbühne übernommen hat. Er brachte ün Frühjabr 1667 eine Summe wohlerworbener Kenntnisse und Erfahrungen aus Hannover mit, wo sich das Theater unter seiner Führung zu einem Ku»sl»rstilut erste» Ranges erhoben hatte. Tie «» dem Grasen Plate» den allezeit erp.ohten Förderer ihrer wahren Interessen erblickenden Künstler und Beamten unseres herrlichen Jnstttnls und mit ihnen alle Freunde desselben wünschen und hoffen, daß der bewährte Leiter und Ehcs noch lange ainliren und u» heutigen Vollbesitz körperlicher und geistiger Frische dereinst sein Dresdner Jubiläum feiern möge l Im K g l. Hottüeater (Altstadt) konnte gestern emgctre- teiier Hindernisse wegen „Oberon" nicht gegeben werden, dafür wurde der „Freischütz" ciiigeschobeu. Heute wird „Nienzi" seme mächtige Zugttast anSübeu. In Rcustadt gelangt heute zum zweiten Male Eoiinemh'S neues Lustspiel „O dieser Papa" zurAufführiiiig. -f Rrsidc »zth e a t e r. In der gestrigen Nachmittags-Vor stellung ging bei abermals ausverkauitem Hause Oskar Köhler'- Weihnachtsmärchen «Tie sieben Raben" in «szene und fand den selben großen und unactheilien Beifall wie m den vorhergehenden Vorstellungen. Da- Interesse der Großen und dir Freude und der Jubel der Kiemen steigerte» sich von Bild zu Bild und erreichte» ihren Höhepunkt in der weihevollen und packenden Schlußapothevse „Stille Nacht, bciligc Nacht". Heute Nachmittag wird das reizende Weihnachtsmärchen bei crmäßtcn Preisen zum 4. Male wiederholt. In der Abendvorstellung gelangt Direktor »arl'S neue GciangS- stclluilgeil veranstalteten. während sich die Zahl s mehr als 2000 beläuft. brr stmgervorsl Theatervorstellungen blas aus etwa» mehr Statistik ist eine gar grausame Beweissührerin. Sie verzeichnet ein Jahr vor dein Ringiheatcrbrand noch 281 l Theatervorstellungen und ein Jahr nach demselben nur inehr 2203. Nach dem Braus des Stadttheaters sehen wir die Zahl auf t837 herabgesunken, uns daS stetige Wachsthum des Bäiikeliängerthuiils saugt seine Krau ans diesem Niedergang des Theaters. Selbst die Theaterlust der Dilettanten und Ansänger ist gesunken. In Dilcttantcntyeatcrn wurden Heuer keine 200 Borstellnugen gc-geben : ün Jahre 1876 noch fanden 70» solcher Vorstellungen statt. Das AllcS gehört zum Ka pitel : Wien war eine Theaterstadt. Sk»schtkiri«»chrtcht«». La» Ham»„r,.«t«iorler P-ftd-mvtlchiff „Moravia" il» am 22. Der. i» «rwiiork auqctommen. — DaS Hambnrg-Zikwqortcr Votl»am»ssihiff „Nd-irtta" trai, «oa >!'w»ork kommend, a»i »er iklbr et». — Dre Hamtiirg r Vostdamvser „Nuaia" ift am 18. Dec. »an -tcwdork direkt na» Hamburg >a Sec gegangen. — Das Hamburger Poftdampsgliitf „tvothia' isi am 2». Der. von Stciiin in «ewyork angekommr». — Der Hamourg-Südamerilanitchc Poftdampfer „Santo»' ist »»»grdend am 23. Der. Dover vaiflr«. — Der Ham-^ durger Poftdampier Peoseffor Worrmaun »urde am 23. Dec. von Hamburg nach der W'slküfte Afrika« ervrdirt. — Der Hamburger Poftdampser Anna Woermann, am V. -Io», von Hamburg adgegaugen, tv am 22. Dre. in Loauba «ugelomiuen. Reichr-Poftbamplcr „Branuschwcig" ift am 22. Dre. in Suez angekommen. SeeschifsSnachrtchtr» an» Drieft. iMitgetbeilt vou Dbeile L «öbicr.t Angtkommen von S a l o u t <i» I : öft.>«»g. Lloyd „Dido", London engl. D. „WinrMad", Marseille: ital. D. „Assqrta": adgegangra nach Hongkong: »ftrr.-ung. Lloyd „DbiSdr". Für unsere HauSsrauen. Was speisen wir morgen? SPiendider Mirlaasti >' ch: Settenesilvve. Kalbskopf on to "uv. Faian gedämpft mit Sauerkraut. Punschtorle. — Ein- s a ck: Schöpsenfleisch mit Kartoffelstuckchen. gsatan grditwvs«. Ter rein glpuyie galan wird mit «lner groncn Svetisäieibe umwunden und dann in einem »aftrrol mii rinrr tzmiedel, einem Lo.bkcrblati.Gtuigen Wachdoldrrbe>ren^ eiwao Lai.«, einigrn Piesscriörner» an» «iu>-m Siittk^en Angwe» (oder Är. Wiidgewll>»> mit ei» AirrtcliUcr «ui«r gltik^beiihr und rin Blertrliiler gutem »Niciiiwrin zugeseyl. Zn »er liciben Noiire wird »un der Kasan unter osterem A-gieben so lange gcdämpst, bi« er noilig weich !ft. Man giebi diei-ju eine AuNcenkame o-er eine andere ieine weitze Sauer, zu welcher mg . allemal die im «asjeroi vdrig geblicdeuc un» vou alle » Fett gereinigte Briibc durch ei» Hoaesico d«u g>cf,t. Oder inan giebt zu gedäniviie« Kasan auch Sauerkraut mit .-Instern ocicgt, worunter man «Irin.,auö di. Beüye an« der Psannc mit brimisch»; r» ist dann gut, wen» «an »rn gasau eine ittirrtclftliude vor dem Anrichtr» In da« Sauerkraut lcg». Vorzüglich bctoliimen die k*nu»orr-I28d-vu«vn der Firnis Otto Itiniiascli in Bernburg, welcke in den ersten Geschaffen der Branche käliflich zu habe» sind K»rssrr, taglicti rrisü» geröstet (ohne künsttiche Glasur), uur beste Qualitäten emofiehlt Erste Dresdner Kaffeerösterei mit Motoreiibelrieb, ll^Iins.: «V liiirl»!,»«. Weber»-.jse 36. 'Böri» äHauch'v Dilasuv-Kaffre, 'Wiener u. Karlsbader Mlichmig, wird drifirilen Kasieelrinkern alc, dns Frittste in Aroma, Geschmack ».AtrSgikdialcitrinpsohleii. BvrnL Danch. 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