Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192711272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-27
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. A-venI 1»L7. «in neues »trch««ta-r — es w«^ wenig« be« «htet uns auch weniger begrtsfen als daS bürgerlich«, obschvn «1 dem letzteren erst Inhalt gibt, sofern un» wo es «ich In »teles hineinslicht. ve» vegtn» eines bürgerlichen Jahres bewegt »t« H,r,en »och mehr nur das Irdisch«. Di« Zeit «kt flüchtig. Unier Leben «ährt schnell dahin, als flögen wir davon. Wie lang t«hl di« Frist sein mag. die uns noch ,»gemessen ist? Und et sie mehr Sorgen, Nöte und Schwierigkeiten bringt, oder meh^ Glück, von dem sreilich gesagt wird: »Glück und Slas, wie bald bricht daS"s Demgegenüber umschließt und berührt das »irchensahr »ie großen christlichen Heilstatsachen. Sieghaft seine Botkcha't am Anfang: ..Siehe, dein König kommt zu dir. sanftmütig und ein Helfer!" und tröstlich seine Offenbarung am Schlüsse: .Wir haben hier keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir. Der Tod ist verschlungen in den Steg. Selig sind ile Toten, di« in dem Herrn sterben von nun an! Dazwischen aber soll auch das Leben d«S Menschen «ine Verklärung erfahren, zumal in der Gegenwart, wo e» immer schwieriger wird, mit ihr und ihrer Art fertig zu werden wenn wir eS n»zr begreisen lerne», wa« Paulus in die große, geräuschvolle und verführerische Welthanptstabt Nom schrieb und was unauslöschliche Geltung behält: „Das Reich Gotte- ist nicht Essen und Trin- ken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im heiligen Geiste." lRüm. l4.l7.) „Nicht Essen und Trinken" in dem Sinne, daß man sick, nicht an daS Irdische verliert. Eine Forderung, die freilich dem (Scschlechte der Gegenwart mit seinem DieSseitStaumel alS geradezu unerträglich erscheint. Die seit Jahrzehnten ge streute materialistische Saat drängt sich mehr und mehr alS Lebensweisheit auf: „Lasset uns essen und trinken: denn morgen sind wir tot!" lasset uns die paar Jahre, die uns zu» gemessen werden, auSkvste», damit wir wenigstens etwas von ihnen haben! Und kein Wnnder, wenn sich die Welt hierb«i immer unwohnlichcr gestaltet. Wie anders dagegen würde sie anssehen, stände sie unter der Zucht des christlichen Kirchenjahres! Scharf, klar, bestimmt stellt der Apostel den Gegensatz her» o»S: „Das Reich Gvtteö t st Gerechtigkeit, Friede eud Freude im heiligen Gei st e." Oder wäre dies eine Utopie, ein Wolkcngebildc? „Gerechtigkeit" meint Paulus im sittlichen Sinne, wenn der Mensch sich immer mehr bellen bewußt wird, daß er Pflichten, wie gegen sich selbst, so gegen leine Mitmenschen, hat. — Unter „Friede" versteht er die Eintracht der Menschen untereinander, weitab von der Kainöfrage: „Toll ich meines Bruders Hüter sein'?", anstatt ihm zu Helsen und ihn zu fördern. — „Freude" ist ihm die klare Zuversicht inmitten jeder Schwierigkeit, ist ihm Trost selbst unter Tränen und ein hochgemuter Sinn, wenn der Weg durch dunkle Täler oder über Felsklippcn hlnführt, daß das Heerz dem dennoch ge horchen will: Lerne, wenn du GottcS bist. Gottsreudige Gebärden, Wer nicht hier schon selig ist. Wird dort nicht selig werden. So mögen uns die Glocken das neue läuten! Zwischen Postbeuleln im v-zug nach Bayern Kirchenjahr ein- ok. Dollftilndige Inbetriebnahme der Linie Keidenau—Allenberg am 1. Dezember. Dank der großen Anstrengungen seitens der eingesetzten «mtticheu Baustellen, sowie der beauftragten Unternehmer und deren Angestellten und Arbeiter ist cö trotz der in den letzten Tagen eingetrctenen veränderten Witterungsverhältnisse doch gelungen, die durch Unwetter in der Nacht zum ll. Juli zer- törtc Eisenbahnlinie Heidenau—Allenberg so weit wieder crzustcllcn, daß nunmehr auch die letzte Teilstrecke GlaS» litte-Laucnstei« — wie in Aussicht genommen war — am 1. Dezember wieder in Betrieb genommen werden kann. D i e Ausnahme des vollen Betriebs aus der Ge samt st recke erfolgt nach dem vom 8. Oktober 1Ü27 an gültigen Fahrplan ohne die seitherigen Zugein« schränknngcn am Donnerstag, dem 1. Dezember 1027. vor« mittags. AlS erster Pcrsoncnzug wird an diesem Tage der Pcrsonenzug 2KÜ3 ab Altenbcrg t. E. 5,30 Uhr. an Heidenau 8,i>5 Uhr. nnd in der Gegenrichtung der Pcrsonenzng 8804 ab Heidenau 0,10 Uhr, an Altenberg »,Vl Uhr durchgesührt. Eine Aachs Wirlschastsaeoqraphie. Mittwoch gdend acht Uhr auf dem Hauptbahnhos ... Nervöses Sroßstabtleden quillt durch die hohe Halle und die Sperren der «opfbahnsteige, dt« trotz der vielen ftartkerzigen Beleuchtungskörper und bunten Reklamelaternen »m nebel- feuchten Halbdunkel einer Novembcrnacht Uegen. vollgepackt tragen »ie Vorort,üge dt« menschliche Fracht der Arbeit», müden nach dem Werkeltag heimwärts ... Am Bahnsteigs geht das Schild mit der roten Bezeichnung hoch: ro^d: Schnell-«- »ach München. Doch kein mondäne» Bild wie in Kreneks Nevue-Oper „Jonny spielt auf". Ein halbes Dutzend Geschäftsreisender mit den typischen Ntesenmusterkosfern. zwei Wtntersportler. die auf ihren langen Brettern die Berge des oberen Erzgebirges, vielleicht auch des bayrischen Hochlandes unsicher machen wollen, und noch zehn bis zwölf andere Passagiere erwarten den Schnellzug Chemnitz—Neichenbach—Hof, bellen Schluß, mit den auch nur sehr gering besetzten Beuthen—Breslauer Wage», bereits dasteht. Zehn Minuten vor Abgang drückt die mächtige Lokomotive den Vorderteil des Münchener Zuges in die Halle, vergeblich späht der schwarzbrhandschuhte Schlafwagenbegleiter nach Fahrgästen: heute gibt es für ihn keine Arbeit, und die Fenster des Schlaswagcns bleiben dunkel wie zur Mitternacht. Auch daS stereotype „Zeitungen Nciselcktttrei" und „Warme Würstchen. Erfrischungen" klingt beute matter alS sonst und verstummt schnell, da die Ber» käuscr daS Nutzlose Ihrer erhöhten Lungeutätlgkctt eingelehen, und bald ist der Bahnsteig bis auf die paar Beamten menschen leer ... Desto lebhafter geht eS a« nnd im Bahnpostwagen zu. aus besten großen vergitterten Fenstern breite grelle Licht, bänder sich in den nässenden Dunst bohren. Ununterbrochen rolle» die Postkarren heran und kräftige Arme wuchten die beinahe mannshohen prallen Jutebeutel mit dem schwarz- rot-gelbcn Längsstreifen und dem Aufdruck „Deutsche Netchspost" durch die Türen des Wagens in das Innere, wo die Säcke vom Begleitpersonal handgerecht verstaut werden, Ost bin ich schon um so ein aus Räder geletztes Postamt hernmgcschlichen und habe versucht, ein paar neugierige Blicke in das Innere zu werfen. Heute aber darf dank des verständnisvollen Entgegenkommens der Oberpostbircktion Dresden der immer wissenshungrige Journalist sogar ,n die geheiligten Diensträiimc ber Stephanssünger mit dem Flügel- rnd eindringen und eine ganze Nacht hindurch ihre Lisyphus- arbeit beobachten. Ja wahrhaftig. eS ist eine Fron von der Art des mythischen Sohnes dcS Aeolns, die hier geleistet wird. Kaum hat die Besatzung die hochgetürmten Berge der Postsachen einigermaßen ausgearbcitet, da ergiestt sich bei der nächsten Eisenbahnstation erneut eine Sintflut auf d'c Arbeitstische. Da die Eisenbahn die Bahnpost mit ihrem Personal auch nicht unentgeltlich befördert, sondern vom Poitfiskus sltr jeden Fahrkilometcr deS Wagens k» Psenni- erhält — das ergibt bas nette Sümmchen von M biö l0N Mil- livnen Mark im Jahr —, so habe ich mich mit einer Nllckfahr- karte Dresden—.Hof versehen und besteige in Begleitung des mir als Cicerone bcigegebcne» stellvertretenden Vorstehers des Bahnpostamteö 20 den unmittelbar hinter der Lokomotive lausenden Postwagen durch die Stirnseitentür. Es ist ein moderner, 17 Meter langer vierachsigcr O-Wagen. Wir gelangen zunächst in ein Vorabteil, gewisser maßen die Diele dieses fahrenden Postamtes, mit Wasch- und Toilettenraum sowie mehreren verschließbaren Garderobe- schränken, in die wir die Ueberkleidung und daS Handgepäck verstaue». Dann geht es durch eine Tür in de» Dienstraum, Himmel, ist das ein Betrieb! Dabct ist der Zug noch gar nicht abgefahren. Zehn Man» arbeiten t« Schweiße ihres Angesichts. um zunächst einmal die soeben mit dem Abendschnellzug von ^ Breslau eingelausene schlesische Post zu sortieren. Noch immer werfen Postschaffner und Posthclscr von ihren Karren Sack um Sack herein. Endlich ist alles drin und der Wagen so gestopft voll, daß man schon Jongleur sein möchte, um von einem Ende zum andern zu gelangen. » Die Türen knallen zu. Fertig! Abfahrt!... Lang sam rollen mir auS dem Hauptbahnhos. Wie auSgepichte See bären stehen wir breitbeinig mit federnden Knien, um die Stöße der Weichen und daS Schleuder» in de» Kurven abzusan- aeu. An Ruheaelegenhctte» gibt eS nur ein herabklappbares Brettchen an einer Tür. di, aber mit prallen Säcken ver- rammelt ist. und «in eiserne» Jagdstühlchen, bellen Gurt- bespannung ebenfalls zur Ablag, ,ineö riesigen Briesstapels herangezogen wird. Sitzen als«: „Knis" lkommt nicht in Frage!, schon um deswillen nicht, weil das Fahrpersonal t» stänbtger Bewegung bis zur Endstation ist. Aus dem ansänglichen Chaos schälen sich allmählich folgend, Wahrnehmungen heraus: Etwa ein Dutzend un- geheuer breiter und hoher Regale mit unglaublich vielen Fächern, di« in den oberen Regionen einen gläser nen Boden haben lbamit nämlich keine Poststücke sich ver krümeln! und in der Mitte der linken LängSiront ein Ver schlag. vielleicht drei Meter breit, mit einem dreigeschossigen Eisengestelt, die sogenannte S p a n n n o r r i ch t u » g . an dem. von je zwei Klammern gehalten. 87 große Poftbeutel aus einmal ihre unersättlichen Mäuler ausreißen. Ueber jedem Beutel hängt ein Pappschild mit dem Kur». Da liest man handgerecht von links »ach rechts geordnet: Frei berg 1 sOrts. Frciberg2 iDurchgangs, Chemnitz 1 tOrtt und 4 iVororte und Durchgangs, Chemnitz-Weipert, Chemnitz- Glauchau. Glauchau 1 iOrts und 2 iDurchgangs, Zwickau l und ^Reichenbach Plauen 1 und 3. Plaucn-Eger, München lOrtj, München-Kufstein. Lindau. Schweiz uiw. Fast sede große Seitenlinie hat ihren eigenen Beutel. An der anderen Längsseite des Wagens, gegenüber der Spannvorrichtung, breitet sich der lange Absacktisch aus. Er wird nie leer, Kaum ist die Pyramide der Poststücke ans ihm zu- sammengcschmolzen, so türmt sich sofort der Inhalt neu ein- geliefertcr Beutel wieder bergehoch auf. Die einliesernden Poftanstalten haben zwar schon gut vorgcarbcitet nnd die Sendungen nach Möglichkeit grob sortiert, aber die Hauptarbeit muß im Bahnpostwagen erledigt werden. Mit einer Geschwindigkeit ohne gleichen, die eben nur durch sahrelange Arbeit erworben wird, sortieren die Beamten im „Briesraum", dem nur die normalen Größen zugelcitet wer den. die einzelnen Sendungen sein, d h stecken sie in die nach den Hauptorten der zu durchfahrenden Strecke und nach den An schluß- und Seitenlinien geordneten Fächer der Regale, An fänger nottercn mit Kreide an den Boxen Ort und Strecke Tie alterprobten „Fahrer" aber — in meinem Wagen liegt ein Postinspektor bereits sei« 34 Jahren ständig auf der Strecke — verschmähen dieses HilsSmittel und werfen mit unfehlbarer Sicherheit jedes Stück in das richtige Fach. Das heißt, gute Augen müssen sie alle haben, und zum Handschrjftendeuten ist wahrhaftig keine Zeit, Ein Kreuz für alle „Fahrer" sind di« blaßvioletten Schrribmaschtnen-Ausschristen, zumal wenn das Papier gefärbt ist und der Brief noch in einem sogenannten Fen st er Umschlag steckt. Da gehen einem die Augen über, bis man die verwaschenen Buchstaben entziffert Sslsrl« Lrnolei! Scßlovetrogs Ilkesklen imil ilie 8sctis. «leimst Veni-Iil» — Zlaieliaungan — stmüeren-ea gut« »ekautanitar daacbtan Porzia: Hermine Körner, SIsylvck: Hans Vogel. Spielleitung: Her- mine Körner. Moütag, de» 2«. Noveinüer, >48 Uhr: «Das vierte Gebot" von Ludwig Anzengruber. s Lehies Argentina-Gastspiel. In dein nnmiderrusltch Sonntag nachmittag im Albcrl-Thcatcr slattsindenden Abschieds-Gastspiel der bciihmien spanischen Tänzerin La Argcutina mit ihrem spanischen Billett wird daS voll, Programm ausgesiihrt. Beginn >4, Uhr »e '»mittags, Weitere Gastspiele können nicht siatlstnden. — Karten «b Ist Uhr an der Theatcrkaye. f Die Komödie. Fm Monat Dezember gelangen drei Werke zur llrauss.ihrung: Das Weihnachtsmärchen „Der blinde Groschen" »°n Karl Grase. Musik von Helga Petri, „Tie ElelsMppcn" von Hau« Alfred Kihn sdcm crsoigrcichcn Autor von Mcisekcnl und .Steine Komödie" von Siegfried Geyer. Fn diesem Stück tritt auch Lotte Klein erstmalig in der Komödie ans. t Mitteilung des NestdenziheaierS. Für die Ausführungen deS VelhnachtS,»ärchcnS „Rübezahl" werden Kartenbestellungen für spätere Vorstellungen tcdcrzeit angenommen. DaS Märchen wird bis zum 21. Dezember jeden Mittwoch, Sonnabend und Sonntag nach mittag, während der Wethnachtsserien jeden Nachmittag >44 Uhr ge geben, Tie Operette „Fungfer Sonnenschein" kann nur wenig« Tage aus dem Spielplan bleiben und geht in der Besetzung der erste» Ausführung allabendlich >48 Uhr in Szene, s Der Bortragsabrnd von Lotte Klein nnd HanS Fischer, der unter dem Titel „Eros" Sonntag <27.t stältsindcn sollte, muß ver schoben werden. Karten behalten Gültigkeit. s Veranstaltungen der Woche, Sonniag >4t2 Uhr: Konzert der Dresdner Musikschule: »m >48 Uhr im Saal de« Zoo: Lindner- Sonzcri Montag: Fahn-Dahmen-Ouartett. DtcnSlag: 2. Wctßmann- Konzert: Konzert Schuch-Ltanek: Tanzabend Thea Falles: Konzert im Pädagogium ber Tonkunst. Mittwoch: BolkSbühnenkonzert: Ge- iansiSabend Ricci: Vortragsabend Lore Liirman, Donnerstag: Lieder tafel sNciiheiten.Abendi: Sirlegler-Qnartett: Fell der Orchcsterschnlc. Sri,nabend: Tanzabend Wigman: t. Märchenabend Klein-Fischer. s Tonkünstlerverein. Der fünfte Kammerabend brachte Werke deutscher Tonsetzer ans der Gegenwart, Er verlies nervensehoncnd, beinahe langweilig. Die Leipziger Schule dominierte. Günter Raphael, geboren 1003. war mit dem vierteiligen Marinetten-Oilintett tn P-Dur ver treten, Die kurzatmige Thematik fiel ans, cbensv das Zer rissene seiner Klangsprache, namentlich in de» bewegte» Eck- lützen. Viel Erfindung kündet d>e hier erstmalig gebotene Schöpfung keineswegs. Den Eindruck gewann man auch bei dem C-Tur-Satzc, eine Art Menuett von hcrvortretendcr Schlichtheit, Etwa» reicher an Konzentration der Gedanken ist die >8.D„r-Nomanze. die leider entschiede» zu lang g«. raten ist. Ohne Höhepunkte und recht schwach i,n Ausdruck bleibt daS Finale „ziemlich lebhaft, doch etwa» gemächlich", nicht viel mehr, als in Musik gebrachtes Leipziger Allerlei. Ter Hochs,isicrte Schluß vermochre die Wertung deS Ganzen nicht zu bebe». An zweiter Stelle folgte von AugustNeuß Münchens alS Werk 40 ein Stroichtrio in O-Dur sür Violine, Pratsche »nb Cello, ES ist flüssig gegeben und gefallt durch harmonische Feinheiten. Die Jnstrnmentierunq mutet etwas villmnndig an. ganz besonders im EtnIeitnugSsatze, Zartheit liegt über dem empfindsam gehaltenen k!-Moll-Satze. dem «in flottes Scherzo folgt (6-Dur). in das alle- Möaliche hineingepackt ist, Stileigenart läßt sich kaum seftstellcn. Mager nimmt sich das Finale aus, das des „Ueberschwangeö" ent behrt. An dritter Stelle mar Leipzig »och einmal das Wort gegeben. Wir hörten das k'-Moll-Streichguartett von Kurt Thomas (geboren 1VV4>. Er ist ein gewandter Kontra- pnnktist, der sich auf vcrknifselte Satzkünste gut auskennt. Tie z» breit geratene Durchführung im einleitenden Allegro mindert das Interesse. Hübsche Steigerungen bringt das Adagio. Die Erfindung freilich wird gegen Ende bin auch hier recht dünn. Das O-Moll-Presto (Scherzos letzt ver. heißungsvoll ein. leidet inmitten aber an bemerkbarem Leer lauf der Tongedanken. Das abschließende Allegro enthält gefällige Episoden und sichert sich im friedvollen Dur-Ausklang bei der Hörerschaft versöhnliche Stimmung Auch die beiden zu- letzt genannten Werke wurde» im Tonkünstlcrveretn hier zum ersten Male geboten Man bereitete den drei Neuheiten wohl- wollende Ausnahme. Der Dank galt in erster Linie den Anssührenden, dem opferfreudigen Striegler-Quar tett und Karl Schütte kKlarinettei. Der Besuch des Abends nmr mäßig Tie Saalslucht setzte ziemlich -früh rin. Ehrlici rr Musikhunger blieb unbefriedigt Eines von diesen drei Neuiverkcn hätten vollauf genügt. -! Gcsangskonzert. Die künstlerischen Darbietungen ber GcsangSabteilung deS Sächsischen Berg, st e i g e r b u n d e s. die man schon vor einiger Zeit recht gün stig beurteilen konnte, haben an Abrundung und StilNcherheit in erfreulichem Maße gewonnen. DaS Konzert unter der aus- merksainen und um Schattierungen eifrig bemühten Führung Kurt Kampfes wurde denn auch ein voller Erfolg, nnd vor allem die altertümlichen Volks- und Kunstwciscn aus dem 15. Jahrhundert mit ihrem reizvoll archaischen Stil ge rieten hervorragend gut. wobei nicht unbemerkt bleiben bars, wie wirkungsvoll und doch nicht etwa sentimental überbetont daS Sologuartett oder -terzett in der .„KönigSkinder"-Weise im Mittelteil herauskam. Zwei ob Ibrer virtuosen Kunst mit Recht geschätzte Kräfte halse» den Abend noch verschönen: KammerinusikilS Franz Schmidt (Cello! und die Harfe, nlsti» Haydöe Grünwald, die, sorgsam miteinander cinge'plelt, mit feinem Stilgefühl und großer Kenntnis etwa in Frage kommender Begrbcitungcii oder Orlginakwerke musizierten und durch herzliche» Beifall belohnt wurden. In der von Franz Schmidt tonschS» gespielten Sonate non Bcnedetto Marcello klang die Harscnbegleltung manchmal wie ein ganz altes, stilechtes, aber sehr vollarskssg aesvielteS Svinett: die Klangwirkung war jedenfalls bezaubernd schön. ' p, v, T,. 4 Lespzt-er Gewandhaus. Im ersten Chorkonzert hörte man die beiden gleichen Werke wie am ersten Abend de» vor. iährigen, Internationalen MusikiesteS in Zürich: Zoltan KodslnS h u n-» «i c » »". eine ganz eigen artige Mischung von Psalmobierung und modernster Musik, spräche, und Arthur HoneggerS Sinfonischen Plaim „König David", dem man die uriprüngltche Fassung sür die Bühne noch in doppelter Beziehung anmerkt: ebenso an» der Kürze der meiste» Sätze wie aus der mit Vorliebe illu strierend gehaltenen Diktion. Kodäly war hier selbst ein- gctrosfen und leitete sein Werk mit ausgesprochenem Diri- gentcngeschick persönlich. Das andere war in der Obhut Straubes, des ständigen Dirigenten des Gewandhauschores. Unter den Solisten sang Lotte Leonhard tBerlini die Sopran- Partie mustergültig: die kürzere Altrolle war bei Emmy Neiendorfs (Dessaus gut aufgeboben. Anioni Kohmann, der die Tenorpartien der beiden Werke durchsührte, hat sich all mählich zu einem unserer qm schönsten singenden und am besten gestaltenden Oratoriensänger entwickelt. Ll. V. f Sprachkurse für Ausländer in Madrid, Im kommen de» Jahre finden in Madrid wiederum während der Uni- versitätSfericn vom 12. März bis 2«. April und vom 25. April bis 80. Juni Sprachkurse für Ausländer statt, und zwar in folgenden Fächern: Spanische Phonetik, Lektüre. Kon versation. Literaturgeschichte, stilistische Hausaufgaben: Zusatz fächer (Handelskorrcspoiidenzs ans Wunsch. Lektor D, Fede rte» Nutz Morcuende. Die Gebühren betrage» für 60 Stun de» nur 60 Pesetas ietwa 42 bis 43 Marks. Tageskursen 7 bis 12 Pesetas. Für die Einreise in Spanien ist das Visum im Königs. Spanischen Konsulate, DreSdcn-A., Lcssingstr. S, eiirznholen. Eine bedeutende Verbilligung der Reise bieten die spanischen Kilometerheste, die in Reisebüros oder an der spanischen Grenze zu haben sind. Anmeldungen und An fragen sind zu richten an: Arbeitsstelle für denikch-spanische Wisse»schaftsbezich»ngen. Znrbano 32. Madrid (4s. Deutsche ForsckiunaSrcike in Hochasicn. Nach einem Tel«, gramm a»S Chinesisch-Turkestan ist es der im Avril vv« Bremen abgegangenen Expedition unter Leitung vonTrtnkler-Bremen geglückt, das 5000 Meter hohe Dapsangplateau zwischen Karakorum und Kuen-Lun zu durchqueren und die Stadl?>arkand wohlbehalten zu erreichen. Hiermit ist der erste Abschnitt der Forschungsreise beendet. s- HLchfischer Kenftverrln, Brltlilsche Terrasse. Tic neue Aus stellung Ist der Dre-dncr Künsllerschast gewidmet. Fm Hauolsaat zeigt die Kiinstlervercinignng Dresden Aquarelle, Zeichnungen und Kiciiiplaßlken ihrer Miigliedcr, darunter Kallckiionen von Nähert Stert. Mar Liebermann. Kalb« Kollwitz und Sascha Schneider. Am Dienstag, dem 2l>. November, vormittags 10 Uhr. werden die vom Kunßvercln ang«ka»stcn Kunstwerke unter den Mitgliedern ver lost. Dl« Mitglieder nehmen an dieser Verlosung mit den N»mm«rn ihrer Jahreskarten «e», 4 Nene «»lerte Arnold. Erste Sonderveranstaltnng:D re « » e « und die s<ch>tichc Heimat,ln Gemälden. Aanarcllc». Zeich nungen und Radierungen. Katalog mtl t« Abbildungen. 5 Galerie Arne Knnst Fides (Strnvestraße bi, Ausstellung von Ernst Ludwig Kirchner: Gemälde Agnarelle, Zeichnnn-en, Gra«btk und Holzplastiken, Lonnlag« gebssne« von n bi, l Uhr. — gm »asineit am Ferdinandvlap: WeihnachtSaiiSsteNung. 4 KnnstanSftellang Max Ei«z: Einzelwerke von Prozessor W. Claudius, Rudolf Oiio. Alfred ThomaS Aterander Ran Otto Pippef, Ludwig Mnhrmann, Willy Ttedien z Kunsthandlung OS. Haderland Gieichsstrakc 8, tzchie Bronzen »ach Werken von Prot, Hudler. Prof. Hölbe. BUH, Gebier n, a., sowie Gemälde.LvnderaiiSstelliing von Erich Haverlan».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)