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srr 88. Jahrgang, 42S. Montag, 12. September 1S21. Gegründet 1838 DrablanIchrlN: Nachrlchlen Drei»»». Lerlilprrcher-Sammttnum»«»«: 2S 241 Aur lür Nachlzelpriiche: 20 011. !Xakao, Lekiokolcrde. fitzen. ^uckei'v/ai'LN. firm» gegr.1833. . 18 msl prsmiisrl'. ^ Schrislirilung und Bl»!pl«,e«chi>i!si:elie: Martknürnk» SS 4L). Druck ». Verlag avn Lieplch » NeickardI,n Dresden. P»lIIcheck-.s>vnio 1OSS Dresden. Bezugs-Gebühr I Ailzeigen-Prei;^„...^u.e^ m«s^ xr 'Nachdruck nur m.l deuN«cher aueUenangode «..Dresdner Vackr.- »„«Hin. Ilnnerlnngl' Sckr.NNi'.cke werden n«ch -»nbewanrl. Dir l,p«u. t7 min oreUe^)Vtde ^ M. Rui ^amilienanzeigen,Anzeigen unl.SieUen- u.Wohnungsmarkt. Ijvalt, >.Vorausl)ezadlg. — Em/.emummer 30 Pj. Rücktritt -es Mni v. Kahr. Ablehnung eines Regierungsantrags. München. 11. Sept. Die Korrespondenz Hoffman» meldet aintlich: Nach den Beschlnsic» des ständige» Land- tagsansschusies von Nester,, sollte sich die bayerische iNenie- runn acneuilber der Rcichsrcgicrnng bereiicrklären. der Aufhebung des Ansiiahmeznstandcs i» Bayern »„her- zntreten. wenn die Verordnung des llleichspräsidenle,, über die Zeitungsvellwte entsprechend den Beschlüssen des ständincn Landtagsansschnfses ec ändert werde. Die da ne rische Regierung hat l,ente l>ei dem standinen Laudlandansichiiki no,l, den Z nsast deantrant. das, der Ans- hebuna des Ansnahmeziislaudes Van» nnhcrgetreten werde!, soll, „wen» die Verhältnisse co gestatten". Dieser Zusatz. ist in der Lountagssjhnng vom ständigen Landtagsansschust mit Mehrheitobeschlns, ab ge lehnt worden. Deshalb traten M i n i st e r p r ä s i d et von K a l, r uitd I » st i z m > » i st e r D r. R otl, zur ü ck. Der Ministcrra! wird morge:» vormittan zusammentrrten. ttv«l>.j Der LiompromjsjNttUag. München, III. Sept. Tie K v a l i t i e> n s p a r t c i e » haben im ständinen Laiidtagsausschiis! nach dem Referat des Ab«z. Gcheimrats Held über die Berliner Beratungen die Erklärung abgegeben, dnst sie die von der Reichsregierung vvrgelente neue «Fanittig der llieichsverordimug vvm 2tz. Aug. als ein zn geringes Entgegenkommen betrachten nnd vvr allem slir 8 1 svlnendc Fassung habe» wollen: ei n st ä n d i „ für Verbote »ach 8 > nnd ,ll slir die Beschlagnahme nach 8 2 sind die L a n d e s z e n t r al be h v r d e n und die von ihnen bestimmten Steilen Der Reichsminister des Innern Hai die LandeSzciitralbehörden um de» Ausspruch eines Verbotes oder einer Bcschlng- nahmc zu ersnchen. Glaubt die LanüeSzeutralbehördc. dem Ersuchen nicht entsprechen zu können, so bat sie späte stens am zweiten Tage nach Empsana des Ersuchens die Entscheidung des in 8 7 vvrgeschlagenen Ausschusses au- zuriisen. Mein, der 8 1 des ncnen Entwurses der Beichsvervrd- nung diese von der Koalition «'»»geschlagene «Fasiung erhält, so könnte der A n s » a h m e z » stand i » A a y e rn ans - gehoben werden. Die Ein teil uv.« zu den Gegenvorschlägen soll iautea: Die bäuerische StaatSregierung Hai sich mit den Verhand lungen in Berlin besaht. Sie ist dann in der "wie. den Vorschlägen beizntreieii, wenn die PoltzeihohZt der Münder iviederhergesteiit wird und wenn die Paragraphen 4 und,7 die obige Fassinig erhalten. Weiter ivurde solgen-dc Schlust- bewerkuna vorgeichlagc»: Unter der Voraussetzung. das! die Reichsregierung den, Wunsche der bäuerischen Regierung entspricht, erklärt sich dieie bereit, der Aufhebung des AuZ- nairmezustandes tu Bauern näherzutretcn. Ein Antrag Ackermann iU. S. P. D.s. die Sehlust- bcmerknna dahin zu lassen, das, unter dieser Vvransictznng die banerische Staaisregierung mit Jnkraittreien der Ncichsvervidinnig den AnSnahmezunand von sich ans aus- bebcn wird, wurde a b g e l e » n t. Daraus wurde die neue Fassung der Paragraphen 4 und 7 nach längerer Aue spräche bei Skimmcnthalttiug der sozialistische» Linke» anaenom- men. Bei der 'Abslilnmung über Einleitung und Schlnst- ivorle -c3 Genen Vorschlages enthielt sich auch die Fraktion ber Bäuerische» Mittelpartci der Stimme, da sie die Auf- sassunn vertrat, das, eS der Negierung z»,komme. .zunächst ihrerseits hiertur Vorschläge zn machen. » Die Meldung von dem Rücktritt des bayerischen Ministerpräsidenten v. Kahr niui, um so mehr überraschen, als noch nach dem Verlauf der Sonnabendsitzung des bäuerliche» LandlagSausickmises. die z» den, wiedergegebe- ncn Kompromistantragc geführt hatte, eine Erschütterung der Stellung v. KahrS als überhaupt nicht in Frage kom mend bezeichnet morde» war. Sämtliche Kvalitivns- partcie» standen noch fest Hutter ihm. Die kurze amtliche Mitteilung der Korrespondenz Hvfsmanii lässt aber nicht erkennen, durch welche Partcikonstellatio» die Ablehnung des Negiernngsnittragcs herbeigessthri worden ist, und verbietet darum, irgendwelche Tchliisstvtgernngcn über das Bustandckvnimcn des überraschende» Mehrheitsbeschlusses zn ziehen. Eins aber haben die bisherige» Beratungen mit positiver Sicherheit ergeben: das, die baucriiche Mehrheit nicht gewillt ist, den schrankenlosen UiiitarisierniigSgelüsten der NeichSregiernng freien Laus zu lassen und den bäuerischen Belagerungszustand ohne feste Sicherheiten über die Wiederherstellung der Landesrcgieriingsgeivait und über die Möglichkeit feste» Zugreueiis gegenüber jedem iimstttrzlcrischen Treiben auszuaebcn. Mit diesem festen Willen niiis, jede Negierung in Bauern rechnen und darum liegt kein Anlast vor. den Rücktritt v. KabrS als eine» Sieg der NeichSregicriing zn bezeichnen, io lehr sich Dr. Wirlhs Anhänger auch bemühe» werden, ihn dazu stempeln. Wie man ans der Meldung criehc» kann, hatte Herr v. Kahr lediglich über die sofortige Anshcbnng des Belagernngszullgndes Bedenken »nd man geht wohl nickst seht in der Annahme das, hierbei die gegenwärtige sozia listische A b t r c n n u n g shehe i n «Franke n mastgcbcnd war. Wenn also Abgeordnete der Negiernngskvalition gegen den Ncgierungüzuiah gestimmt haben, so kann dafür wohl nur ein AuSciiiandcrgehcn der Ansichten über die Gefahr dieser Hebe der Anlast sein. Fm übrigen kann eru die Kenntnis über den Verlaus der entscheidenden AuS- icknstÜbung und das Ergebnis des heutigen Ministerrats weitere Klarheit bringen. Fn ganz Bauern mit Ausnahme der Sozialisten wird man den Rücktritt des verdienstvollen Leiters des bäuerischen Liaatssch'.sses mit ticiei» Bedauern »nd mit ernster Beiora- nis ausnchmen eine Besorgnis, die von den nationalen, nicht llnilarulische» Kreisen des übrige» Teittsthland voll geteilt wird. Denn wenn auch der Verlaus der AuSichub- beral ungen erkennen lässt, das, jeder neue bäuerische Ministerpräsident denselben Kurs steuern must, wie Herr v Kahr, io ist es dock, sebr sraglich. ob lick, ein Mann sinden wird, der sein Ami mit derselben Zielsicherheit und mit dem selben Erfolge lür den Wiederaufbau des Landes führen wird. Herrn n. Kahr wird rS in Bauern unvergessen bleibe», das, er in der schwere» Bei! der Kapoi:ür»:e als Sic bürgerlichen Kreise von der sozialistischen Nesternngsmirt- schast genug hatten, mit beispiellosem Erkolge die schwierige Ausgabe übernommen hat. Trdiiuiia zn ichnfsen und dem Lande die >v instwendi«.«? Ruhe zu erhalten. Fhm ist es zu- znichreibeii das, eS ieit den Kapvlagei, in Bauern keinen Streik mehr aeaeben hat und keine wiristhastlichen S-chwte- rigketteu den thciuiidiingävrvzes, aestvit haben. Seiner mastvolten Politik ist es zn danken, das, alle Konflikte mir dem Reiche, selbst die geiahrvolle Einwohnerwehiiraac. zn einer aüttichu, Losung geführt haben, tl-.bcr leine Reichs- Irene hat er nie einen Zweifel gelassen und sie stets be währ!. Und nenn i.'vt wegen des Belagerungszustandes io U'.astlvS gehet.'t wird, io tan» er für sich in Anspruch Hehlst.,,, das, seine Regier,,»«, ihn nicht verhängt, sondern das, er ihn als Erbschaft der sozialistischen Regierung Hoffman» übernommen und stets mastooll durchgeiührt hat. Der Slurz der Mark. «Eigner Drubtbericht oer „DrcSdn. Nachricht« «Rs Neiu,ork. II. Sept. TaS starke Sinken des MartturscS in den lebten Lagen hat in Handelskrersen iebkafie Beniirnhigiing hervorgerufen. Tie Exportfirmen, die zum Teil die Eiittänse fiir Teutichigud i» Händen haben, erhielten lvährend der ganzen lebten Woche keinen Auftrag von Bedeutung, was »m so mehr anssälit als gerade bedeutende Abschlüsse für Getreide, Lebensmittel nnd Rohstone avisiert waren. Mehrere dieser Ansträge sind annullier» worden. Tbivohl Telegramme anS Europa verneinen, das, die Ursache der Senlnng des Marklurses auf die inncrdeittiche Poliiik znrückznsührcn ist. finden die Finanzsachverständigen der Vörie leine andere Erklärung dafür. Banken hatten nach Zahlung der deutschen Die VerlMirlumM im Lalrdkasisaussckus?. Mi!»che». Ist. Sept. Heute nachmittag um 4 Uhr 2«Min. wurde die Sistung des ständigen Landtagsaus- schusses erossact, der sich mit dem K o u s l i i t zivischen B a h e r n » n d de »> R e i ch e beschäftigte. Ter Vorsitzende 2!bg. Held führte u. «,. g«ls: ES ist nicht ganz leicht und angenehm, als Mitglied des bayrischen Landtages nu! dem Reiche in Verhaudluugeu eiuzutreieii. weil doch vielfach das Verständnis für unsere Lage vermin« wird. Man legt in Berlin eiusache Berliner oder preusttiche oder andere Reichsocrhättittsse ziigrnnde. Ich gebe zu. das, von unserer Seite nicht selten «der gleiche «Fehler gemacht wurde. Es müscke das Bestreben nicht nur in Bauern, sondern auch iw Reiche vorhanden sein, sich von fatsche» Vorstellungen und Voreingenommenheiten srei- macheii zu wollen Auch den Eindruck habe ich, das, es in der RcichSregieruttg Leute aibt, die an der Uintaristeriing und Zentralisierung, rote sie leider durch die Weimarer Ver fassung herbeigessthri worden ist, noch nicht genug haben nnd darüber hinaus eine weit e re U » itarisie r » n g z >t m V c r h ä n g n i S a n ch d e S c ici, e S e r z w t n g e n ivollen. Tie Vervl«dnii!!g deS stieichSpräsidcnten hat uns so schwer getroffen, weil sie ein m a ch tigeS S t U rl ba » ri sch e r S c l b st ä n d i g k e i t direkt in Frage ge - stellt hat, nämlich die Selbständigkeit der Landeszentral- polizcibehörden und der gesnntte» Landesvcrwaitnng. Fckl habe nicht verstanden, das, man einen beispiellos scharfen Ausnahmezustand schasst in einem F-reistaate „vier der Demokratie, zugleich aber den anderen, der schon den Aus nahmezustand bat zwingen will, ist,, ans.znhcbcn. Ich gebe zn, das, für das Reich die Rotwcndigtci, bestand, von Artikel 48 Gebrauch zn wackren: aber wenn das vorn Reichs präsident'» in Anspruch genommen wird, io darf man den andere», der ans seinem Gebiete dasselbe tut, nicht als eine» schlechten Kerl bezeichnen. Halte der Reichspräsident seine Verordnung für das übrige Reich erlgsien und wäre er mit der banrischen Regierung in Verbindung getreten zwecks Aufhebung des bglirischen AiiSiiglimezustandeS und Er setzung du ich die Verordnung des Reichspräsidenten, so wäre ohne jede Reibung ,zivischen Bonern und dem Reiche ein Verhältnis zustande gekommen, mit dem beide Teile einverstanden sein konnten. Statt dessen hat der Reichs präsident die ganze Verordnung z w angsweise ohne jede Rücksicht ans die banrischen Verhältnisse, ohne vorherige Fühlungnahme mit 'Bayerns Regierung auch aus Bauern erstreckt. Dadurch sind die politischen Spannungen herbci- gcsnhrt worden. Wir und die banriichc Negierung müssen die Veranttvorlnng für diese Entwicklung ablehnen. Verhaftung eines nordbnyrischen Agitators. München, Ist. Sept. Ter bäurische LandiggSubgeordnete August Fischer, Schlosser und uugbhängiger Sozialist aus Nürnberg, der in einer Parteivcrsgmm'lliig in München die beuvrstchendc A » s r n s n n g der Republik N o r d- vanern angekündigt hat, ist heute in Nürnberg ans Ver anlassung des Ltaatskommissars für München verhaftet worden, Ilaliemsches Einreisen im Wsskunganscheri AsnsNM. Paris, 10. Sept. Rach einer HavaS-Moldung ans Rom hat die italienische Negierung in Wie» wissen lassen, das, sic bereit ist, i» de» österreichisch-ungarischen Kon-! slikt in West un gar» e i n z » g r c i s c ». Rack, einer weitere» Meldung sollen die rrste» italienischen Koiitingentc bereits abgegaugen sein. kW. T. B.s Nom, II. Sept. Der Minister des Auswärtigen Deila Tvrrcttn ist in Begleitung seines KabinettSchefs gestern abend nach Wien abge reist. tW. T. B.) Die Entente Srvhl „Sanktionen" an. Paris, II Sept. Wie das „Journal des DcbatS" meidet, Hai die Bolschailerkonsercnz dem »ilgarischcn Gesandten eine Note übe« die Lage in den westliche» Komilaten überreicht. Die Note stellt sest, das, die von den Vanden und Elemente» der regulären ungarische» Truppen begangenen Gcivglttglcn der Budapest«', Regierung direkt zur Veraniworiiing fallen. Diese wird deshalb ausgeiordert, n n v e r z n g I i ch das in Frage kommende Gebiet zu raumen. Tollte diele Räumung nicht jn allerkürzester Frist erfolgen, und die ungarische Regierung in ihrer Haltung verharren, dann würden zur sicher sie iinng der Ausführung des «Friedens- vertrageö voii Trianou Sanktionen verhängt werden. lW.T.B.s Milliarde eine langsame Steigerung des Mcirkkuries in Aussicht gestellt und sind ebenso enttäuscht. Teuksthiands Import ans den Bereinigten Staaien hatte in« August nicht nennenswert .zngenvmmcn. doch sollte er im Septem-- ber einen grosten Umfang annehmen. Das neue Ab- k o m m e n m i t F- rankrei ch . das Rat he »an in Wies baden abgeschlossen hat. wird nusterst kritisch be urteilt in der amerikanischen Finanzioeit. Gerhart houptm«mn lehnt ab. Wie wir mitieiilen, hat man den Versuch gemacht, Ger- hart Hanpimann zu einer Kandidatur für d«u Posten des Reichspräsidenten zn bewegen. Ter Tichier leimt diese Zu mutung in folgendem an den „Lok.-Anz." gerichteten Tele gramm ab: A g n e t e n d o r f, Ist. Sept. Freunde teilen mir tele phonisch mit, das, Zeitungsnachrichten wissen ivollen, ich trüge mich mit der 'Absicht, für die Reichspräsidentschast zn kandidieren. Diese 'Absicht liegt mir vollständig fern. Ich erkläre schon jetzt aus das bestimmteste und «rach reiflicher Ueberiegung: Ich werde niemals die mir an- g c m essen«' iiterar «i «h e W irks a «««t e it a u s - gebe» nnd in das politische Leben eiaircten. ES fehlt mir die Neigung und es fehlt mir die Eignung dazu. Damit hoffe ich alle Gerüchte, die anders lauten, ein für allemal für jetzt und für immer entkräftet zn haben. Gerhart H a nptman m Kersif mahn! zum inneren Frieden. StaatSmiittster Hergt «msterte sich zn einem Mitglied der Redaktion des „Lok.-Anz." folgendermasten: Niemand weist bisher, auf weiche Motive tatsächlich der Mord an Erzberge« zurück,zuführcu ist. Damit entfällt aber die Berechtlgnng, ans dieser Tat auf eine Mord- a t m vspb ä re in r echts g e r i ch tete n K reisen zu schliesten. Dagegen könnte allerdings die hemmungs lose Hetze, die seit dem Tode Erzbcrgers mit Mitschuld der Negierung gegen alle national gesinnten Kreise ein gesetzt hgt, durchaus geeignet sein, die Leioeusch-Zten so auf zupeitschen, das, daraus Wahnsinnstaten geboren werden könnten. Der D e n t s ch n a t, v n a l e n VotkSpartei ist von irgend'.vekchcn derartigen Plänen „jchr doS geringste bekannt geworden. Bei meiner Besprechung mit dem Reichs kanzler hat dieser aber behauptet, tatsächliches Material da für zu besitzen, das, Gewalttaten in ultra rechtsgerichteten Kreisen für die nächste Zeit geplant seten, ohne damit aller dings die Dcntschnativnnle Vvikspartci belasten zu «vollen. Diese Behaiivttiugen sind uns in den letzten Tagen von einer andere» Regierungsstelle bestätigt worden, wobei wiederum hinzugesügt wurde, das, die Dentschnationale Voiksvartei mit diesen Pläne» nichts zu tun habe. Ja, man glaube sogar «'«rund zu der Annahme zn haben, das, die betreffenden Kreise absichtlich unsere Partei im untlare» hielten, offen bar in dem Bewusstsein, bei der Partei für solche Pläur nur schroffste Absage zu finden, wen» man vielleicht auch glaube, durch vollendete Tatsachen ans nnS einwirkcn zu könne». Ter stk cjchSkanzlc r hat an seine Mitteilungen das dringende Ersuchen geknüpft, auch nusercrscitS mit allem Nachdruck unsere» Einslus, aus alle nnS zugänglichen Kreise geilend zn machen, um sie von Rechtsbriichen abzu- haltc». Bon mir ist schon bei meiner Rücksprache mit dem Reichskanzler der Standpunkt eingenommen morden, daü es in erster Linie S a ch e d c r N e g i e r u u g sei, in dieser Weise vorzilgchcn, nachdem ihr bisheriges Verhalten zur s ch wer st c » Be u n r u h i g u » g deS Volk e s wesent lich mit beigctrage» habe. Ich habe es aber zualeich für selbstverständlich erklärt, das, die Dentschiinttonale Volks- partel sich ihrerseits zu einer entsprechende» Mastnahme zur Verfügung stelle. Sic folgt damit »nr dein, was sie schon wieoeriwlt in feierlichster Form zum Ausdruck gebracht hat« Wir lctmcn grnndsähtich das Vorgehen mit Gewalt ii» iiilierpolitischen Kampje ab. Wer zum Mittel der Geivatl greift, stellt sich dadurch aus,erhall» der Parle». Nicht eine gewaltsame Lösung kann uns frommen, vielmehr vertrauen wir zuversichtlich daraus, das, sich unsere gute Sache in einer völlig gcsetzmästigen. friedlichen Entwicklung von selbst durchsetzen wird Wohl ist die Einpöruiig und Entrüstung bei unseren Anhängern über die Verfolgungen, denen alle nationale» Regungen zurzeit ansgesetzt sind, riesengrvs, und durchaus verständlich. Nichts wäre aber verfehlter, als sich dadurch zu Unüberlegtheiten hinreisten zn lassen und sa hinterher den Angreiser» die Gründe sür ihre Hetze zu liefern, die ihnen bisher fehlen. Ichkg » ndc s halb n u > dringend i» a h » e n. das, alle, die si ch z u u n 4 halten, kick» nicht vom Boden des Gesetzes ab- bringen lassen. Wenn diese Auffassung Gemelngus aller politischen Parteien nnd aller Beoölierungskreise wird, dann hojse ich zuversichtlich, das, eS trotz allem gelinae» wir!» den schwer bedrohten inneren Frieden wieder herznstcllen. Die Knebelung der Presse im besetzten Gebiete. Paris, 11. Sept. HavaS meldet ans Koblenz, daß di- Interalliierte Rlleiniandslvinmissiv» das Blatt „De; Reichsvote" sür drei Monate verboten hat.