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Dresdner Nachrichten : 16.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-16
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1886
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«Äwwolw »stoliLstststllsodLkl. L»k»lt» »>ch röchst!«-«-. — Weihnacht-lchau. Die Gewölbe. in denen die KiMst»nd»strIe ihre rehenden Gaben ausgcbreitet hält. iesteln her vorraaend die Au>mertiamkeit bei Kauflustigen. So sind die L, «kel de-Hoflieferanten Ed. Pacbtmc wieder ein Beweis daiÜr sei. wie gern man in gewissen Kreisen Ber lin- Leipzig etwa-.am Zeuge flicke und wie le ßlmeitt. »sa««» Ve. i». igrn. So sind di« LuxuS« ortikrs de-Hoflieiemnten Ed. Pachtmann. Pragerstrabe, di« Augenweide aller Flaneure. Die Albunibranche bat durch daü vatentirie neue Pachtmonn'sche Ständer-Album eine bedentend« Bcirichcmiig erfahren, die in einzelnen Stücken von unbestrittenen, kunsitrnschen Werthe überraschen muß. Sieben der reichen Fülle von Wandverzicrungen aller Art und jeder Grütze bietet sich eine gieße Au-wabl kunstvoller Gegenstände. welche gleichzeitig einem praktischen Zwecke zu dienen bestimmt sind, als Frucht-, Kompot- und Koii'emchalen. bochelcaante Tnihe» und Konsole. Bronce- und Kuvierstguren. Krüge. Kannen und Pokale, grprrtzte. attchnit- trnr und getriebene Lederarbeiter, aller Art. durchweg in bester Ans- führuiig - - - Iant«M>. ^^ , da- Galaitrerlewaarengeschüft von 8. <. ^ stratzr lv. Herr Petrrmann bat für lei» Etablissement ein Neu Irritenverzeichnitz erscheinen lassen, welche- die Auswahl der Fest gescheute sehr angenehm erleichtert. Eine Spezialität des Magazin- >ind bekanntlich die GoldkonipositionSuhrketten von Gebr. Schweich in Pari-. — Zu Einkäufen von LuLuSxavieren in den überraschend, stcn Berpackuiiarii, Schretbmappen, Schul- und Comptoirbedürs- nissen. Geianabücheni, PhotographiealbumS empfiehlt sich wdem Käufer doS Papier- und Galanteriewaarengcschäst von Mar Köhler lC. E. Schütze Nachs.), gr. Meitzncraasse 1. Tic Artikel diese- Geschäfts zeichnen sich durch Prei-würdigkeit aus. — In Damen-Wintermänteln, Theaterrotnnde», Mödchcnniänteln, Morgen kleidern, 2upo»S und dergl. in den neuesten Fai-ons von durch gängig beste» Stoffe» erfreut sich einer staunenswerthen Leistungs fähigkeit die Tuch- und KonsektionSsirma von Kästner und Köhler, Marienslratze 28. Hinsichtlich der Preise ist bervorzu- heben, daß dieselben in Anbetracht der Güte des Gebotenen ent schieden als billige zu bezeichnen sind; die Firma verfolgt den Grundsatz, an dem einzelnen Artikel sich mit geringem Nutzen ge> nugen zu lassen. Einen weiteren ausgedehnten Zweig des Geschäfts bildet das reichhaltige Lager von Neffe-, Eauipagen-, Schlcff- iind Kameeldaarbeckc». Plaids. ShawleS nnd Tüchern. seidenen Schürzen, Plüsch- und Angora-Vorlagen rc. — Wer Geschenke in Hcrrenhüten zu machen beabsichtigt, erinnere sich des Hut- und FilzwaarengkschüstS von Richard Merbitz In demselben nnd Hüte m den neuesten deutschen und Wiener Moden nnd Farben von der wohlfeilsten bis zur tbcuersten Qualität in allen Großen vertreten: andrerseits erfreut sich auch das Geschäft eines wohlbegründeten Ruses in Filzschuhen und Pantoffeln. — Die hier seit hundert Jahren bestehende Finna von Job. Schmeißer und Lesser zeigt em ungewöhnlich grobes Lager von Tischmesscrn und Gabel», lowie sämmtlichen Slahlwaaren der bestlenoiiiinlrtenSrahl- waaieiiiabrik von I. A Henckcls in Solingen. Weiler findet sich daselbst eme reichhaltige Auswahl von Schlittschuhen der verschie densten Systeme als Austria. Halifax. Eisvogel. Merkur u. s. w. Er innett sei auch an em ieinerZeit in diesem Blatte naher beschriebenes Werkzeug, wttches diese Firma führt: einen praktischen Steinbolirer. — Die Tomen, welche iure Gatten, Schwäger. Brüder und Neffen mit einer guten Feiettagscigane oder -Cigarette überrasche» wolle», leien u. A. aus das Cigarcttciispezialgeichät von M. u. A. Ne hm, Prageistroße 32. das Cigarrengloffogeickäst von Richard Illing, Amalienstraße 10, und daS Cigarrcnlager von Max Uthemann, Sckreibergasse 3. 1. bingewiesen. Alle dm Geschäfte führen die verschiedensten Rauchnioterialien ln sorgsamer Auswahl »nd in alle» Preislagen; die zuerst genannte Firma bringt in einer hübschen postalischen Verpackung eine Wcihnachtscigarre unter dem Namen -Stephan." — Die jetzt von der Damenwelt wegen ihrer Haltbar keit lehr geschätzte» Trikottaillen liefert in alle» modernen Farben rmd Facons sowohl in billigen als in besseren Qualitäten die Strumptwaaren- und Trikotagensabrik von Schön Herr, Krcu;- stratze, »eben dem Münchener Hof. Außerdem bietet dieses Geschält eine reiche Auswahl von Phantasieartileln, gestrickt, gehäkelt und gewirkt, Chenilleihawles. Taillen und Moharrtncher, Capotten, Bul- garenbauben u. i. w. Die Spezialität des Geschäfts sind aber be kanntlich sammttiche zum Wollregime gehörigen Bekleidungsstücke für Herren und Damen. Jäger,aner werben vortheilhaste Ein käufe lür ihre Fußbekleidung auch bei dein Vereinsschulniiacher des hiesigen Gustav Jäger-Vereins, L- Pönitz, Frauciistraßc 7. 2. machen, der bereits mehrere Jahre zur Zufriedenheit fast aller Ver- cinsmitglieder arbeitet. Derselbe führt auch die sich zu Fcst- yttchenken recht wohl eignende» Normalhand'chuhe in den einfach sten bis zu den hochfeinsten Sotten. — Denjenigen, welche den Wunsch hegen, niit einem guten Buche am Weihnachtsabend Freude zu Mecken, deren Portemonnaie aber durch die Anschaffung von neuP, Büchern über ihre Kiäste hinaus in Anspruch genommen wird, durfte «in Hinweis auf die Anliauariatsbuckhandluiigen von S. Eger. Grunaerstrahe 16. nnd C. Winter. Schreibergasse 17, willkommen kein. In dresen Geschäften sind namentlich Klassiker in olle» guten Ausgaben, Gedichtsammlungen in schönen Einbänden, iUilstrrrte Prachtwerke, Geiangs- und Erbauungsbücher, Reise- bcschreibunge». Atlanten, Kochbücher rc. zu sehr ermäßigten Preisen zu haben. — Der Alla. Dresdner Handwerkervercin hielt am vergangenen Dienstag seine letzte diesjährige Hauptversammlung atz. Es gelangten in derselben mehrere Äumahmen, Anmeldungen und Mittheilungen rur Kenntniß der Versammlung. Ten Vortrag des Abends füllten die Rrcitationen neuerer Klassiker durch Hcmi Aua. Nödaer aus. Derselbe gab vor Eintritt in das eigentliche poetische Tbeina, einen kurzen Abriß der geschichtlichen Umstände, welche den deutschen Dichter E. Geibel veranlaßten. „Den Tod des LiberiuS" zu besingen. Ter Necitator sprach mit Kraft nnd Feuer und versetzte hier wie auch in der später gegebenen heroischen Dich tung : ^Ein treues deutsches Herz" von RirtershauS die Hörer niitten in die Handlung hinein. Er erntete iür »eine vortreffliche Wieder gabe zweier Proben neuerer deutscher Dichtungen unoetheilten Bei fall, Ebenfalls beifällig wurden die Patcnt-Pnlfler-Üniverialmöbel leine verstellbare Chaiselogne und ein Reöeklavpstuhl) des Hemi Tapezirermeisters Ludwig, welche derselbe als praktische Neuheiten vor'ährte, begutachtet. — Das Schönburg's che Palaiö zwischen 1760 und 70 von den als späteren Hosbaumejstern bekannten Baumeistern: Gott lob August Horlzer »nd Christian Gottfried Hamann erbaut für dm Grasen v. Vitzthum, dessen Initialen noch heute im Eiiengitter- wrrk des Altans zu sehen sind, steht nunmehr in Abbruch. Im Innern ist die Demolition ichon weit vorgeschritten, nach Außen hin ist ein Vcrdachnngsban in der Quergasse (von der Moritzstraße nach der Badergaffe) zum Schutze der Passanten und anSsahrcnden Lastwagen errichtet und sind bereits die Holzverkleidungen vieler Fenster berausgcnomnien worden. Auch der Bazarkcller und sein Nachbar an der Weißegaffe, zwei der größten Eckhäuser Dresdens, mit Ausnahme der Doppel-Ecke am Altmarkt, sind bereits der Fenster entkleidet als der , , und zum Pflastern vorbereitet. Die elektrische Beleuchtung zur Nachtarbeit an der König Johannstraße ist bereits aus ein Bogen licht beschränkt worden. — In der Stacht vom vergangenen Montag den 13. zum Timstag den 11. d. ist aus einem Zimmer eines hiesigen Hotels einem dort logirendcn Fremden eine goldene Ankern hr mit Sekundenzeiger, aul der äußeren Seite dcS Deckels die Buchstaben ll. k. eingravirt, mit goldener Krtte, an deren einem Ende der Haken an dein Kopse eines Scevierdchens befestigt gewesen, im Gesammtwerthe voir 500 Mk. gestohlen worden. Der Bestohlene ist bereit, demjenigen, der Uhr und Kette herbeischafft, eine Be- lohnnng von 50 Pik. zu gewähren. — In der Nacht zum Sonntag ist in Bla sewih beim Stein- Platz an, Elbulcr ein größerer Kahn langsam auf den Grund ge gangen. Ein Glück war es, daß die m der Kajüte schlafenden Schisser das Sinken noch rechtzeitig bemerkten; sic hätten bei tiefem Schlaf ertrinken müssen. Der Kahn war mit Steinen geladen, zu deren Herausbcbung aus dem Wasser man am Montag die nöthi- gcn Vorkehrungen traf. — DirLeipzigerMesse wird nur nächste Osten, noch die Berliner Broittewacirenfabrikantcii in ihrer Mitte sehe». Dieselben haben unter sich selbst und vor einen, Notar ein bindendes Ueber- rmkommen getroffen, diese Messen nie mehr zu beschicke». Sic würden auch zur Ostermesse nicht erscheinen, wenn sie da nicht noch durch Methvrrvflichtungei, gebunden wären. Es hcnscht unter den >. uge flicke und wie lrbhast daS Streben Berlin- iei. auf Kosten der andere» großen Städte Alles an sich reißen. Vorläufig habe nur eine Berliner Broiizewaarrnfabnk sich im obigen Ginne erklärt, mit ihrer Bemühung auch andere Firmen zum Anschluß an diese Erklärung zu gewinnen, z. Z. aber noch keinen Erfolg gehabt. — Polizeibericht. Im großen Ostraarhege brannte vor gestern Nachmittag eine hohle Linde Dieselbe wurde umge- hnuen und darnach daS Feuer bald gelöscht. — Die un Bericht vom 11 d. M erwähnte unbekannte Frauensperson ist. wie in Folge der Veröffentlichung deS Vorfalles nachträglich angezcigt worden, Ende September auch bei einem anderen Geschäftsinhaber Hierselbst erschienen, hat um rin Darlehen von 1 Mk. 30 Psg. auf 2 Tage gebeten und als Sicherung einen, wie sie selbst nuaab, ihr nicht gehörigen, angeblich zur Ausbesserung empfangenen Bisam in »ff als Pfand jurückgelassen. seitdem aber nicht wieder sich lebe» lassen. — In die verödeten Saxonia-Werke bei Nadeberg ist seit kurzer Zeit der Schöpseraeist eines Großindustriellen gefah ren und wer vor etwa sechs Monate» noch die Räume der Werk stätten betrachtete, die ursprünglich zahlreiche» Familien lohnenden Erwerb versprachen, dem geht heule das Herz aus beim Anblick der rege» Thätigkrit, welche sich unter der Leitung der neuen Firma. Karl Eswebach und Co., in alle» Räumen entwickelt. Abends er glänzen die Ardeitsräumc in elektrischem Lichte, daS von der Firma H. Frahnerl in Dresden ganz vorzüglich installirt iei» soll. Dem Vernehmen »ach sind schon jetzt mit de» Vorarbeiten z» dem in'S Große geplanten Unternehmen so viel fleißige Hände beschäftigt, wie ehedem daS eingeganaene Saxonia-Wett in seiner Glanzpettode gesehen haben mag; jedoch soll das neue Werk, wenn eS demnächst im vollen Betriebe ist. wohl mehr als doppelt so viel Arbeiter be schäftigen. Das von der Firma Karl Eschebach und Co. erworbene Terrain, ein Komplex von 70,000 Quadratmeter», birgt, außer den großartigen Fabrikanlagen acht große Wohnhäuser, denen sich dem nächst noch eine weitere Reihe Hänserbaute» anichticße» wird. Io baß das Ganze ein förmliches Stadtviertel repräsentirt. Das Unternehmen wird eine große Gießerei, ein Stanzwerk für Blcch- gesckirre, Emaillirerei und eine Nickelstanzerei umfasse». Mit aus demselben Grundstücke, aber geschäftlich ganz getrennt, befindet sich auch noch eine Filiale der Dresdner Finna Eicl-rbach und Hautzner, deren Jnliaber, Herr Karl Eschebach, die Leitung der Werke m seiner Hand vereint. Diese Filiale dient anSschließich den Tiichlerabelten der genannten Dresdner Firma. Die Blech- und Metallwaaren- sabrikalion der Firma Emlebach und Hautzner bleibt dauernd in Dresden. — Ueber die Verhaltung desStadtsteuereinnclimer Nessenius von Zittau erzählt die „Deutsche Zeitung" »och: I» Ottakring war ein technisches Bureau sür die Vorarbeiten der Zahnradbahn auf den Tnlbingerkogl errichtet nnd als Leiter derselben der Bautechnikcr Johann Meißner, aus Krenisirr in Mähren gebürtig, 42 Jahre alt. eingesetzt. Meißner, bereits zweimal gerichtlich bestraft, ist am I. d. plötzlich aus seiner Wohnung verschwunden und man stellte fest, daß er einer Anzahl von Leuten Kautionen in der bisher bekannten Höhe von 985 fl. herausgelockt hat. Ter Schwindler, dem das Hilisperional unterstellt worden war, hatte mehrere allere und jüngere Leute ohne Wissen seines Chefs ausgenommen, denselben gefälschte Anstcllnngsdcrrete eingehändigt und sich Kautionen oder Geldbeträge unter dem Titel „Honorar" geben lassen. Ter ehe malige Zittauer Steuereinnehmer Paul Richard NcsscninS. welcher von Meißner als Hauplkassirer engagirl worden ist, hat die Korrc- lpondenz mit den Opfer» geführt nnd sich dadurch der Milichnld a» dem Betrüge schuldig gemacht. Nessenius, welcher in Wien unter dem falschen Namen Hirge gewohnt hat und als solcher auch mit Meißner in Verkehr getreten war, wurde am 6. d. M- verhaftet und von der Polizei als Defraudant entlarvt. — Dieser Tage wurden von der Bodenbacher Gendar merie mehrere Sendungen einzelner W a f s e» th e i le, die aus Densi'chland in Bodcnvach ei,»trafen und sür Arbeiter in käsigen Jabriten bestimmt waren, konfiszirt. — Im Gnblcr'ichcn Gasthvf in Brettnig bei Großröhrs dorf — auch die „Klinke" genannt — konnte sich am Sonnabend ein größeres Unglück infolge der schlechten Funklwnirnng oder auch falschen Behandlung eines O>ens neuester Konstruktion init Ranch- verbrcnnllng ereignen. Da derWirth abwesend war. bedienten sich die vier anwesenden Gäste selbst. Es wurde aber immer stiller und nach und nach schliefen die Gaste ein. Einer derselben, welchem es schon vorher übel geworden war, hatte sich durch Hinausgehen an die frische Lust wieder erholt und sah nun beim Wiedereintritt in die Gaststube die schlafenden oder richtiger durch anSltrömendes Kohlengas betäubten Männer. Cr ließ dieselben schleunigst heraus- bringcn, wo sie nach und nach wieder zu sich kamen. — In Skurzer machte am Montag Abend ein Gutsbesitzer durch Erschießen iemem Leben ein Ende. — In Leipzig war man jetzt — gewiß ein ganz seltener Fall — in Zweifel, unter welchen Strasparagravhen eine Handlung zu stellen sei. Einem Mädchen, welches sich tvährcnd seiner Dienst zeit nicht gut gesuhlt, war nämlich ein daraus bezüglicher Vcnnerk bei der Entlass»«« in das Dienstbuch eingetragen worden. Kaum halte das Mädchen diese Wahrnehmung gemacht, als cs noch in Gegenwart der Dienstherrschaft das Buch nahm, zerriß nnd der selben im buchstäblichen Sinne des Wortes vor die Füße warf. Die Dienstherrschaft machte von diesem Vorfall Anzeige bei der Bebördc, welche, in Anbetracht der von dem Dienstmädchen an den Tag gelegten besonderen Frechheit, die Staatsanwaltschaft behufs der Bestrafung des Mädchens wegen Vernichtung einer Urkunde anging. Letzteres lehnte jedoch die Staatsanwaltichaft ab, weil die eimchlägigen Bestimmungen des Strafgesetzbuches auf diesen Fall nicht zuträien. Erst durch eine Bezirksausichnbsitzmig konnte rest- gestellt werden, daß wegen (hier unzweifelhaft vorliegender) Beseiti gung eines Dienstbuches Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder 13 Tage Hast verhängt, auch noch grober Unfug hcrangezogen werden könne. Die dortige Kal. Ainlsbauptmannichast wird nun spezielle Straf vorschriften sür solche Vorkommnisse erlassen. — Aus Reichenbach i. B erhalten wir die kaum glaubliche Nachricht, daß die dortige geistliche Behörde das Spielen deS Cbopiii'schkn TraucrmarschcS bei Lcicheiibegängnissen untersagt habe, weil sie denselben für zu weltlich erachte! — In Folge vorzeitigen Umsteüens der Weiche beim Rangiren entgleisten am Dienstag Nachmittag auf Bahnhof Döbeln einige Güterwagen, wodurch ans kurze Zeit beide Hanvtgeleise der Cbcm- nib-R>eiaer Linie gesperrt wurden. Der nni 2 Uhr 8 Min. Nachm, fahrplanmäßig verkehrende Personenzng nach Riesa erlitt hierdurch eine Inständige Verspätiginig. Weitere Folge» hatte der Un fall nicht. — In Eilen bürg brannte am Dienstag Abend schon wieder — nachdem mit den Bränden eine Nacht Ruhe war — eine Scheune nieder. Man hat dort die beunruhigende Uebcrzengung, daß dem böswilligen Urheber das Handwerk »och nickt gelegt ist. Ein glücklichenvene vereitelt gebliebener Versuch in vergangener Woche, eine als Lagerhaus benützte Scheune ebenfalls anzuzünden, hätte über die Stadt namenloses Elend bringen können, da in dem Keller dieser Scheune bcdciilcnde Mengen Petroleum in Fässem ansbewahrt lagen. Ein Bürger, Namens Lantzsch. ist schon drei Mat mit abgebrannt. — In Wilkau endigte die GcmeiiiderathscrgänzungswM mit einem glänzenden Siege der Qrdnungsvarteien, welche aus ihre Kandidaten — Liste des gemeinnützigen Vereins — von 306—320 Stimmen vereinigte», während auf die von den Sozialdemokraten ausgestellten nur bis zu 80 Stimmen sielen. — In Taucha machte der Schneidermeister B. freiwillig seinem Leben ein Ende. Er war als der Urheber eines unbegrün deten Gerücktes über den noch immer in Dunkel gehüllten Sommcr- lchen Mord in Anklagestand versetzt worden. — Landgericht. Strafkammer 4. Das alte Sprichwort: „WaS ein Häkchen werden will, krümmt sich bei Zeiten!" bewahrte yusllmLlr L Lckler stiem Im Falle der Äe- igung gestellten Vorräthe ab, >tc sich Berliner die die ganze gebracht wurde, nur ab Knochen oder Lumpen zu verkaufen jahiing wog er die ihm zur Bettnau». ^ - packte sie in den Sack and entfernte sich unter dem Vorgeben, er wolle den Sack nur au> den angeblich vorm.Hause stehenden Wagen schassen und dann sofort zahlen Anstatt dessen gab er aber Fetten aeld und ließ sich nicht wiever sehen. Die drastische Auöstncht > Frank'S: „Im Ganzen genommen, habe ich speziell direkt nickt die Absicht gehabt, Jemand zu betrügen!" nützte selbstverständlich dem Angeklagten nichts. — Der vormalige Schuhmacherlchrling und spätere Markthelstr Alfred Wilhelm Schmidt cskamotirtc am 30. Novbr. d. I.. als er sich in der Wohnung seines Arbeitgebers befand, 40 Mk. aus einem aus dem Tische liegenden Portemonnaie, wickelte daS Geld in einen Lappen und versteckte es unter eine Kelletttuie. In Rücksicht auf seine Vorstrafen verwirkte der Lang finger eine 8monatliche Geiängnißstrast und 2 Jahre Ehrenrechte Verlust. — Am 30 Oktober Nachmittags stahl der frühere Dienst- knccht und Handarbeiter Gustav Adolvh Werner aus Gohlis in der Paul'schen Eiiengießerei zu Nadcbeul seinem Arbeitskollegen Zetter aus Neukaditz ei» Shawltnch im Werthe von 1 Mk. 50 Psg. Als ihn Tags daraus der Bestohlene zur Rede sttzte, machte sich W. ohne Weiteres aus dem Staube und strolchte bis zum 24. Novbr., dem Tage seiner Verhaftung, als Bettler in den bc nachbarten Ortschaften umher. Da dem schon oft wegen Dieb stahls vorbestraften Burschen zuletzt wiederholt mildernde Um stände zugcbilligt waren, sn konnte von dieser Vergünstigung diesmal nicht wieder die Ncde sein, wen» schon das Objekt des Diebstahl- eine» geringen Werth hatte. Und so wurde W. zu I Jahr Gttängniß nnd 3 Jahren Ebrenrechtsvcrlnst verurthciu. - Der falschen Anschuldigung nach 8 l64 des ReichSstrasoesetzbucheS angeklagt, erschien der Handelsmann Johann August Schlenker ans Wiilchdott vor der IV. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Land- gerichtsdirektor Dr. Flügel. Der ca. 52 Jahre alte, schon wegen Beamtenbeleidigung vorbestrafte Angeklagte sandte im Oktober d. I. eine Eingabe an die Staatsnnwaltschast beim hiesigen Land gericht und beschuldigte darin den Lehrer Stein der brutalen Miß handlung seiner Schüler. Spenell wurde von ihm behauptet, der Iuaenderzieher habe den Schulknaben Prüfer derart geschlagen, daß derselbe die Krämpfe bekommen und phantasirt habe. Außerdem legte Schlenker dem Lehrer Stein noch eine Reihe von Neilßerimgen in den Mund, die, wenn sie wirklich geschehen »vären, allerdings nicht dazu dienen könnten, den Denun'.irten als Muster eines Er ziehers der Jugend zu bewachten. Nach den Ergebnissen der Be weisaufnahme stand dagegen fest, daß der angeblich mißhandelte durch den Lehrer auch nicht die gc- : erfahren hat und auch von der krankhafter Shmptom? in Abrede gestellt. Hiernach beantragte die Staatsanwaltschaft, vertreten von Herrn Assessor Dr. Thieme, die Veruttheilnng des Angeklagten und gemäß K 79 des sti.-Ttr.-Ges-B die Verschmelzung einer demselben am 24. Noo. d. I. vom Schöffengericht ziierlännte» Strafe mit dem neu z» fällenden Urtheil. Der Gerichtshof beschloß am Sonn abend nach längerer Berolbuna, die Verhandlung bebms Vorladung deS Herrn Mebizinalralh Dr. Lehmann rc. bis Mittwoch Mittags 12 Um zu vertagen und gestern wurde Schlenker in Rücksicht ans die Grnndlosigleit seiner Anschuldigung unter (Anrechnung der schon erwähnten, von ihm jetzt verbüßten wöchentlichen Strafe zu 3 Monaten Gttängniß veninheilt. — Amtsgericht. Als am 6. Okt. d. I. die Handarbeiters- chttran Amalie Angnslc Bachmann den Besuch eines Wohlfahrt--- polizeibeninten erhielt, der gekommen war, um wegen fortgesetzter Schulvcrsänmniß ein Kind der B. nach einer Anstalt zu holen, faßte die rabiate Frau den Abgesandten des Raches von hinten und verübte dabei einen Höllenlärm. Es yeiang ihr zwar auch, L den Beamten an der Ernillnng seiner Mission zu hindern, der L hinkende Bote folgte aber in Gestalt einer Anklage wegen Wider- m stands und erfolgte gestern den, Anträge des .Hern, Amtsanwalts 0 Wimmer gemäß die Vcrvrtheilung der B. zu 1 Woche Gefängnis;. 8 — Fricdr. Hermann Beyer, ei» Äjährigcr und schon mehrfach bc- dl strattcr Marktbelser. war frech genug, seinem Ärbcitshcrrn zum Ä Danke dafür, daß ihm derselbe frühere Unredlichkeiten verziehen und „ ihm wieder in Arbeit genommen halte, am 24. Nov. d. I. einen Betrag K von 30 Mk. zu unterschlagen. Ter Lüaenpclcr war bereits bei ^ seiner Vernehmung an Polizcistclle nach längerem Leugnen ge- 9 ständig gewesen, da§ Geld verpraßt zu haben, während er gestern, Z wie schon ursprünglich, wieder versuchte, plausibel zu machen, das Z Geld sei ihm. nachdem er mehrere Glas Bier getrunken, verloren 8 gegangen. Das Schöffengericht belegte den Eigenthmnssünder mit L 4 Wochen Gttängniß. — Tie Fnieurin Anna Marie verchcl. Barthold war in Hellem Zorn über den Schirmrabrlkanien Ziegen-U dein entbrannt. Sic brachte daraufhin am 19. Juli ihren Gedanken- 8 gang in einem Briete z»»i Ausdruck, der an den inzwischen ge storbenen Vater Z.'s gerichtet war und namentlich mit beleidigenden m Ausdrücken in Bezug aus die Braut Zicgenbein's gttpikt war. Nachdem letzterer inzwischen die vierteljährliche Frist zur Stellung 8 eines persönlichen Strafantrags hatte verstreichen lassen, thellte er 3 seiner Braut den Brief mit und diese wurde nunmehr gegen die schreiben» wegen Beleidigung klagbar. Der Bettuch des Herm? Vorsitzenden, einen Vergleich zu erzielen, scheiterte an der Erklärung Z. s und es wurde schließlich auf eine Geldstrafe von 20 Mk. cv. 5 Tage Gttängniß und Erstattung der nothwendigenAuslagen gegen die B. erkannt. — Der Droschkenkutscher Johann Gustav Krctzsch- mar entlud neuerdings einmal feinen ganzen Haß auf der Droschken- station gegen seinen Kollegen Johann Friedrich Lehmann und hier bei merkte sich Letzterer namentlich den Ausdruck „Saus-Lehmann", während Lehmann in seiner Replik den Gegner mit einer die eheliche Treue K.'s statt verdächtigenden Aeußemna bedachie. Beide Parteien verklagten sich dann gegenseitig und dabei wurde jeder Theil »eben den gemeinschaftlich zu tragenden Prozcßkosten 10 Ml. wegen Beleidigung nnd groben Unfugs los. — Der röche Ticnst- mann Andreas Martichink wurde von seinem Kollegen Gustav Heinrich Hoblscld verklagt, weil er behauptet hatte, H. habe sich einmal sehr wegwerfend über die Ansschußmitglicder der Äenossen- schatt ausgesprochen. Die üble Nachrede muß Al. mit einer Geld strafe von 10 M. und de» Gcrichtskosten sühnen. — oesfroil«»« S«,n„» der Se,d«,rr-rdu«teii z„ DreSdcn. D»«»erfta,. de» 18. De»,«der «dexdS 7 Mn. V»ri>dtr de» Benv-I- tm»,r-«»»sa>ufie« über : 1) Die veriutz-rnsg »er zwtsLrn »rr Tbarandicr- »r,»e »er Isadrttftratzr ,elr^,r, Parzelle 628 an Herr« KadrikdesiScr Frledria, 71«,»ft Sir«cn». 2) LI» »oSwraiielm»« de» GaSbauplrodreS in der zwlisra »rr eü'tiidauftrafte va» »er rinde»zoffe »clegenen Strecke der Sirnvcfteafte. ft) Die Einlen«», de» WafferbanvlrolireS in dt« zwilchen de, krruzftratze and »rr Sünia-gkabann-Strnftr aelegcne Strecke »er Rtnnftviße nn» t» dir z«ischrn »er «inftstraße nnd »er »roste» Schiestgafte »cicftkne Streck, »er ftSnIo-Iodanu-Slrastr. »> Die vrrftärkiin, der im »leSISbrigcn HanSdaltolan — Pok, Munter Nr. 17 — skr Untrrbaltun» »er Gartenanla»r» anö- »rworfeuc» Somme um tt»1 Mar». Vertat« dr» Recht«.«»Ssch»ftrS ü»«r : 5) Die vorla», de» Natstr» vom L. No». ». I., die Rrtnignng »rr Straften nnd öffentliche« Piö», betreffen». 6) »«« veschlnst »e» Raibe». »etr. »ie Zuschrift »,» aa-envrit znm Mitglied« »e««ollrginm» »ewöblien Hrn. Bicevorfteber» «mik- richter Dr. Nl»»ol«, «titelst deren »rrsribe dir «nnadme »er walil -»lebni. 7) Dir ReNamalio» »r» Herrn «nnfmann witchlc «rar» sklne Wadi zum Mitgllrde »rr EtnIchätzunaSkommissia» für die Einkommenftenrr. ist Da» Rceommunicat »r» R-Nic», »rtr. dir Petition der bicslgcn Buchtinbrriunnn, un» den 7l»Uo» »er St.-V. Krvl und Gen., den Persaus von S««lbebürfn>isen in dt,starn Säule» »etr. !Y Den ersten Nachtrag zum Regulative vom 1». Avril >876, die ikrh-vung »on Si-gaog»abg«den von »crzrstrungSgegeiilländcn in der Königl. Halt»,- und Residenzstadt Dresden »rtr. Vertäte des giinaaz-AuSschustc» über: 10) Die Gewibnin» von Gestalt«, drz. Lohnziilage» nn drn vstcrsrankr»wärtrr. dir Lber- Vftkgerin, die Wäschrvirwalterln, dir Wörlrr, dir Wiirtrrnmrn »nd die llüchcn- viiidchen im Sicaendausr. II) Dir Auschaff'in» von drri jrrantcntrailSvortwagrn. IS> Die Gewöbrung von TienslalirrSzuIagc» an vir der Grstari»klalse in angr- dörrndrn VollSschnllestrcr. i:y Dir Nachbrwilligung de« im Jahre 1881 stet der ttiud«rdrll'rnng«anftalt sür bauliche Herstellungen cnlftandrncn Mestranavandc» un» die Juftisttatio» »er Rcchuung üder dicsr Anstalt. 11> Die Gewährung eimr sorNau,enden Unterstiistnng an dir erwerdSunfästig gcwordrnc Liadtstedammc Johanne Sovdir Fichlnrr. Grdrimc SItmng. sich ganz eklatant bei dem ca. 52 Jahre alten Pappschacbkclarbeiler und Knochenhändler Guido Oswald Alcrandcr von Sclinmtz gen. Frank, der gestern als wiederholt rückfälliger Betrüger zu l Jahr 4 Monaten Gefängnis; und 3 Jahren Ehrcnrechksvcrlnsl verurweilt wurde, scholl im Alter von 14 Jahren machte sich der unver besserliche Angeklagte einer lebensgefährlichen Bedrohung seiner Mutter schuldig, weshalb er 8 Tage lang eingesteckt wurde, und seit Anfang der 50cr Jahre ist Frank dntzendemale dem Strairiebter, darunter auch mehrfach wegen Sittlichkcttsverbrechen, überantwortet worden. Seine letzte Vorstrafe »ach dieser Richtung — 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus — verbüßte der Angeklagte bis znm 28 Dezem ber 1883. Tic neuesten Schwindeleien F 's fallen in die Zeit vvn Anfang Nobcinbcr 1885 bis Novbr. des laufenden JnbrcS, nnd hierbei handelt es sich in 9 Fällen um Geldbeträge von 39 bis 80 Psg. Der Schwindler war dabei ans folgende Weise verfahren. > jy,v,n tz:oidr Mit einem Sack versehen, frug er in den betreffende» Orten nach,! doHavierr. ' Börse, Volks- nud H«mswtrthschast, Technisches. »>»enn«worl»m: A. «mm»«. re«»ven Dresdner vörs« vom lö. Dezember. Zirm»» sestr Tendenz und wenig veränderte Sonrse slgnaiislrten »ie Berichte der auswäriigen VörsenviStzr. Kredit noiirtcn 182^0-182. SinatSdadn «o.öa-ias. Diokonio 211-211,1«. Do» Geschäft -n diesiger Börse erreichte größere Roodebnnng nl« man erwarte«, namentlich zeigte sich iür Jndnstrlerapiere gntc «ausln« bei (cdoch «teilweise niedrigere» Courscn. Sedr Icbdast nn» in größeren Bellägcn wurden di« strnic »e» ringe,üstrtk» Tlltien der Wiener Trvvich- »n» Miidelliofsigdrllcn gcstnadklt: der ikour» laute« NN,d» dez. u. G. Auch untcr auSl. JondS statten >880«r und l88ier Russen, sowie ungar. Goldrcntc erstedlichcrr »mläste zu verzeichnen. Weniger lebst»!« ging es in sächt (sonst« »anlcn bis auf Dresdner Ban» <IL,5c» still, cesterreichische Noten 16I.S0. Wie», is. Decke. Lckilnst-Üourie der vistcicllen Meie. 8>,r.i'!t.P.-gi. loa.ga'tzombcndett ios.oo!ürec>ilactie» rss.W Welkii.a.Lonr>. 128.75 Naviemiilc W.wLt. Esst.-Ssct. 28i.80.?li,gI..A»ite.Vnä.2d,NgvoIco»sd'or s.m shstenente S3.8N Ggiiiier is8.«stl>»ttdcri)anl 2gL.2S!D.Maeknotc» 61.67 Goidrenic us.28 Nordvalm A.57S Nnionbank 222.50lLii!,ercouvviltz —. ' log.rs NorKwenbatiii iss vü Wicn.Bankv. i07.80!Weä,ielKea»ks. —, »4.28 Elbeibal icr.so Ung.Crcdä sos,L. Lchluv matt. lsmsqsz ' "sp u°.;2slj°2
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