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Dresdner Nachrichten : 16.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-16
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1886
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zusammen 5983 gütige Stimmzettel und zwar 1744 von Ansässigen und 42V von Unansässigen. d. i. 53 Proz. bei 11255 stimmberech tigten Bürgern. Gcicnnnttzahl der abgegebenen Stimmen 70.745: vereinzelte Stimme» wurden abgegeben 55. — Nach der vom CentralauSichuff des 6. Allgem. Deut sch e n TurnsesteS erstatteten Znsaiinnmstellung der Einnah men und Ausgaben ergeben sich folgende Zistern: Einnahmen de» FiuanzauSichuffeS: 169.111 Mk„ Ausgabe» : »>891 Mk. Für Frst- karte». Fcftzeichen. Eintrittskarten rc. wurden allein 146.106 Mk. ver einnahmt. Die Ausgaben des BauauSschnsses beziffern sich aus 130.103 Mk.. denen gegenüber eine Einnahme von 726 Mk. steht -- dem ffieinerlöS auS den Auktionen. lodaff der Bedarf des Bauansschusses sich ans 129,676 Mk. beläuft. Der Uebersihuff des Wirlhschattsausschuffcs ergiebt die Summe von 19,653 Mk. Der Wvln»mgsc>us>'chuff Ichliefft mit folgenden Ziffer» ab: Ausgabe: 60.011 Mk.. Einnahme: 28,701 Mk. Der Turnausschuff veraus gabte 6372 Mk. und vereinnahmte 6l6 Mk. Die Ausgaben des Fest- und OrdnungsauSlchusses beziffern sich au? 15.718 Mk. gegen über einer Einnalune von 1228 Mk. Demnach beläuft sich die Summe der ttzeiannnl;uichiisse aus 186,889 Mk. und die der Heber» ichüsse auf 182.202 Mk.. iodaff sich der Fehlbetrag, wie bereits ge meldet. an» 1686 Mk. stellt. — Wenn die seitliche Einweihung der Wiliichthal - bahn, welche am Dienstag, dem Tage vor der Betuebseröffnung, vor sich ging, nicht zu Weiser wurde, >o ist dies wahrlich der Gunst des Wetters nicht zu danken, im Gegenlhcil. Herr Jupiter Plnviiiü ichntlele das Wasser nur so vom Himmel herab, Ehrengäste und Fcstjungffaueii. Alt und Jung, Kränze und Fahnen erbarmungslos einmeicbend. Ems nur gelang ihm nicht: das Feuer der Begeiste rung über die errungene Balm der Wiliichlhatbewohncr aiiszulvschen oder auch mir zu dämvlen. Die Festiahrt erfolgte Bormittags 10 Uhr von Station Wilischchal ans. Als Ehrengäste nahmen an derselben ». A. Thcil: die .Herren Krelshanvliiiaiin v. Hausen in Zwickau. Anitslianptleute v. Knchbach und Mener von Marienberg und Annaberg. Finanzratb Ledig und Finanznssessor v. Seydewitz von der -tat. 6iencrald>rektion der Staatseiscnbahuen und Bauvbcr- ingcniciir Prcffler in Berlrctung der Baulcitnng. Aus der ersten Haltestelle der Bahn, Griesbach, erfolgte die Begrüffnng der Fest- nieilnehmer durch den Genie mdevorstand, worauf Banoberingenicur Brevier erwiedcrle. In Unlerherold hatte der Besitzer der Kalk werke, .Herr Bobine ein reichhaltiges Buffet errichtet, an welchem die Fesitbeilnehiner von liebenswürdigen Damen bedient wurden. Dabei fehlte auch ein heiteres Intermezzo nicht. Bei der Einfahrt des Feslzngcs ffnang -- jedenfalls auch eine Folge des strömenden Regens — ein Wagen ans dem Gleise, gerade vor dem Buffet. Der an sich harmlose Borfall hatte nun aber zur Folge, daff die in dein Innterslen Wagen dc-S Festznges befindlichen Theilnehmer jenseits einer Brücke nicht anSstcigen tonnten und zniclic» mufften, wie ihre glücklicheren Genossen vorne am Buffet sich ein Gütliches lhate». Die icbninchligen Blicke der Abgcschniltenen waren den Anderen eine kostbare Beigabe zum Frühstiicksgenuff. Auch in Gelenau er- > 1gw die lebhafteste Begrüffnng. welche durch Herrn Jinanzrath Ledig Erwiederung fand. Der Fcstzuq bewegte sich von Ober er oid airs ans der Seitenlinie rnnachst nach Thum. Tort be uge Herr Bürgermeister Schneider die Fejttbeilnehmcr, welche in D lenelder'-s Restaurant ein von der Stadt Thum gebotenes riendides Frühstück entnahmen. Um 1 Ubr erfolgte die Abfahrt wn Dbiini und »in halb 2 Ubr die Ankunft in Echrenfriedersdorf. D ort erfolgte unler sirömendstem Regen znnüchst die Begrüffnng oiiccg den Herrn Bürgermeister, dem der Herr Stadtverordnetem wnsteber und der Herr Pastor folgten. Mit klingendem Spiele und a.'ffünl von Feuerwehr und den Vereinen wurden die Festtheil- * S uehmer nach dein Raihhanse geleitet, wo um 2 Uhr das Festdnier, ^ an welcheiii ea. 20» Per' nwn theilnahiiien, stattsand. Hier wurde ^ ^ der erste Toast aui Se. Mai. den König vom Borstande des AmtS- -- - geruhtes anSgehracht. Herr Kreishaupkmann von Haufen toastete ^ hl oni die Stadt Ehreniriedersdorf. Ter auf die Ingenieure anSge- ^ brachte Trmkivruch fgvd Envicdemng durch Herrn Obemigenienr ^ ^ Preffler und dem von Herrn Papierfavrikant Wendler der Bekriebs- ä Verwaltung dargebrachten Grnffe folgte ein von Herrn Finanzrakh DL - Ledig guSgebrachler Tuiikchrnch auf das gute Einvernehmcil zwiichen ^ ? den Iiitercssknlenckmd der Betriebsverwallniig, auch toastcie Herr «"D « Fm. Ais. von Seydewitz aui das Pliiben der Industrie des uA 7t Wilöchihalcs. Eli! vrächligcr Fackel- und Lamvionrng geleitete NM ^ 2 5 Uhr die Fcsttheilnehmer wieder nach dem Bahnhofe zurück, wo! K» ^ aan; Echrenfriedersdorf versammelt war, wie denn überhaupt aller! ^ kt! Orten die freudig bewegte Bevölkerung, auch die Krieger- und! . Turner. Schützen-und sonstigen Bereu,e ans den Beinen waren. I ' ' Z Als die Heiinkebrenden ihre Fiiffe betrachteten da merkten sic erst S die ganze Bosheit des ungastlichen WetlerS. däS die Wege zu bei- ' fp.cllvfen Morasten gemacht hiil.e. »k — Ter Bierv e > b > a nch ist ein ziemlich sicherer Gradmesser ^ des ollgcincinen Wohlslandes, ireil er sch am die hrciten Niaffen ^ - des Bottes stützt. Das neueste „slülisrii'che Jahrbuch für das denkiche G — Nachdem die Kgl. AmtSbauptmanoschaft die Neuwahl des GenieindevvrstandeS für di« Lvßnitz zweimal kassirt hatte, wurde jetzt endlich der bisherige Gemeindevorstand Petz mit 8 gegen 4 Stimmen wiedergrwählt. Ein Einspruch dagegen wird nun nicht mehr erioigen. — In der Nacht zum Dienstag starb in Kötzschenbroda der Vielen bekannte Postmeister gorbrigcr, welcher seit über 80 Jahren dort als Postbeamter amtirte. — Die in neuerer Zeit in den Handel gebrachten „Paraffin- zündbölzer ohne Schwefel von Aug. Kolbe u. Eo. inZanow". deren Zündniasse nach dem Gutachten Sachverständiger auS reich lichen Mengen chlorsanrem Kali besteht und unter heftigem Knall explodirt. sobald mit einen, harten Gegenstand ein Schlag auf sel bige erfolgt, gebe» dem Stadtrath Veranlassung, unter HniweiS auf die Verordnung dcS Königs Ministeriums de- Innern vom 3. Nov. 1879. den Verkehr mit Sprengstoffe» betirffend, darauf aufmerksam zu machen, daff beim Bezug dieser Zündhölzer dieselben Bestim mungen Anwendung zu finden haben, welche hinsichtlich deS Ver kaufs und der Lagerung leicht entzündlicher und rxplvdirbarer Stoffe bestehen nnd daff der Verkauf der fragliche» Präparate an Kinder und solche Personen, von welchen ein unvorsichtiger Gebrauch zu besorgen, verboten ist. Zuwiderhandlungen werden aus Grundier angezogencn Ministerialverordnung geahndet werden. ^ Fortsetzung de» lokalen Lhetlr« Seite ». Reich von 1886 enthüll Zahlen über den Biewerbrauch im deiilffben Z: llo.obiet. wonach der niuibniafflicbe Beivraneh von 1872 bis 1885 >1.362.6,H Hektoliter an, 11.3251100 Hektoliter gestiegen ist. > . . E-- käme» miihin, da die Bevölkerung des Reichs im Jahrs 1685 j ! naheiu 17 Millionen belrng, etwa 90 Lner auf den Kopi der Be-! vosterung, da inan aber ein Drittel auf die Kinder abrechncn muff, j . io bleibeii nur zwei Drittel Erwachsene und da wieder unter den Enoachiciien die Franc!, die gröffere .Hälile bilden, so kommen : ^ ^ -rcl-fflniitllich^ in Deutschland nahe,» 270 Liter ans den erivach'enen ^ L.nui. Z» Sachsen stellt sich der Durchschnitt noch höher. Hier! > . die Blcrgeivüinnü.i 1815 bis 1><5 von 1,5 eni 5M M>ll. io nnee, d. i. von I.,»l o.ni 3.3 Bc-ll HrkloUter gestiegen. Da > D.chstn im Jahre 18--.', 3.1-21.»>3 Einwohner zäliltc, uiircr denen > e:wa 1 Million erwachsene männliche Pcrwncn üoer 15 Jahre sich! . oiden, so kommen am jede erwachsene männliche Person jährlich! . 6 über 300 Liier Bier. Noch gröffer ist der Bierverbranch in > B-'nern. — Im Etat der P o st v e r w a l t n n g für 1887 68 erscheint. oo.tor Tiwl 10 eine Ausgabe von ,0.000 Pik. zu Entichüdiguiigen. i o.-.'.ch.e kro.'t rechtlicher Berpslichtmig an die im Post- und Tele-, -ovbendienste von Unfällen bekroifeucn Beamten. Uiiterbecnnlcii, o ^ Albener bez. an deren Hintcrlüiebeue :n zalilen sind. Es er- he>'r daraus, welch' immerhin beträchtliche Aufwendungen der! "eitgcber ans Anlaß des Uniall-Bersicherungsgesetzes ün Laufe! ^ h nur eines Jahres auibringen muff. Bei der Postvcrwaltuug! b öse diese Summe unbedingt viel Hölter sein müssen, wenn nicht >' wohl meisten Fälle mit der Peusiviiirnng endigten und der, L.luig cann auf den PensonsfondZ überginge. Der hiesige F r a e n e r w er b s - B c r c i n gicbt seinen, ! Iahresbcrichr soeben heraus, der sich ans die Zeit vom 1. Oktober 3-.-<> bis 1886 erstreckt. Tie segensreiche Thatrgkcit deS Vereins ti'unte sich noch mehr wie vorher entfallen nnd fand auch wieder i o uöüuze und seiner trefflichem Fnbrung und Endziele wegen auch mahl verdiente Unterstützung an Geld u. i. w. Ter Kassenberichr .i tiefft mit 3!'>556 Äik. Einnahmeu und 25.071 Mk öluSgabcn. — Herr Tr. Otto Schwciffiiiger wurde bei der Kgl Amtshailvtmaunschcfft zu TreSden-A. als Sachverständiger für Ehemie vereidigt. — Bon den in Freibcrg vernrtbeilten Sozialdemokraten hatte der heisifche Landtagsabgeordneke Ulrich die Aufforderung des Ehemiiitzcr SlaatsanwaltS Schwabe zuin Strcffanlritt avgelehnt, i '.l Hinweis ans Llrt. 81 der hessischen Verfassung, wonach die, Abgeordneten „während der Tauer des Landtags keiner Art von > A:wil als mit Einwilligung der Kammer, zu welcher sie gehören,, u: termoncn sind, den Fall der Ergreifung aus frischer Thal bei sicaivaren Handlungen ausgenommen." Daraus hat mmmehr der SkaatSaiiwalt Schwabe wiederholte Aufforderungen zum Strcff- antrilt an den Bcrurtheilten gerichtet, der aber von Neuem erklärt, daff er aui die Erfüllung des Art 81 der hessischen Bencissting be uchen müsse, und bemerkt, er habe die grvffberzogliche Regierung enucht, ihn in seinen Rechten zu schützen und eventuell eine Ver letzung der Verfassung zu verhindern. — Tic Annahme der Mllitärvoilage durch den Reichstag wird auch im kgl. sächi. Armeekorps wichtige Veränderungen in den K o in ni a n d o stc ll e n bewirken. So wird, wie es heifft, Oberst o Kirchbach zum Generalmajor der Kavalcrie befördert werden, der Stadtkommandant Generalleutnant v. I n ncke in den Ruhe stand treten und an seine Stelle möglicherweise der Kommandeur dcS Kadettcnhauses, Oberst v. B ü l o w, als Generalmajor kommen. Rach anderer Lesart behält Letzterer in der neuen Charge das Kom mando des .Kadettenhauies. Oberst Zenker, jetziger Kommandeur LcS 2. Feldartillerie-RegimcntS, benbnchtigt in Pension zu gehen. — Für die Abonnenten in Tresdcn-Allstadt liegt der heutigen Nummer ein Weihnachts-Führer durch Dresden bei. — Vorgcstcm stierte der Schneidermeister Friedrich Wilhelm Wimmer sein 50jähriges Bürger- unv Meister-Jubiläum; der selbe steht im 63. LcbenSiahre und befindet sich seit drei Jahren im hiesigen Bürgerhospital Im Namen der Schiieidcrimmng ist der Jubilar durch deren Vorstände begrüßt, beglückwünscht und beschenkt worden. Ta^esgeschichte. Deutsche- Reich. In der iiltrainoiitanen „Köln. VolkSztg." wird aiinevcutet, daß der Prlnzregent von Bayern nicht ganz ans eigener Initiative ffir die Militärvorlagc emgetreten sei. Der Her gang. der sich am Donnerstag in der bayrischen Gesandtschaft ab gespielt bat, war also: Die Uhr zeigte gerade ein Biertcl aus 6 und der Prinzregent hatte eben mit seinem Gastgeber und den geladenen Herren an der Taiel Platz genommen, als völlig unerwartet der Kaiser in den Eßsaal trat und den Grasen Lcrchenseld bat, sein Gast sein zu dürfen und zu diesem Zwecke einen Stuhl zwischen diejenigen des Geiandtcn und des Prinzregenten zu schieben. Nach dem dies geschehen war. erhielt der Lcibjäger des Kaisers den Auf trag. der Kaisen» zu melde», daß er, der Kaffer, nicht zum Diner kommen werde. Nun entspann sich zwischen dem Kaiser und dem Prinzregenten eine sehr eifrige, lcffe geführte Unterhaltung, welche eure volle Stunde dauerte. AlSdami emvlcchl sich der hohe Herr in herzlichster Weise von dem Wiitelsbacher Fürsten und bald daraus traten die bayrischen Abgeordneten in den Empfangsscial ein. Der Prinzregent reichte jedem einzeln die Hand, richtete an Jeden dcrielben einige freundliche Wvrle. sprach mit einigen, die ihm näher bekannt waren, über Familien-Angelegenheiten und schritt dann bis zur Mitte des Saales, iim a» die Versammelten die Ansprache zu Gunsten der Militärvoilage zn halten. Im Hceresausschuffe zog Abg. Richter die Nothwendigkrit einer Vermehrung der Trainbataillone um je eine Kompagnie mit Rücksicht »nt die vorhandene große Zahl disponibler ausgedienter Mannschaften der Kavalcrie. welche für den Train veuvendet werden tonnen, in Zweitel, wogegen Generalleutnant v. Hänffch behauptet, daß auch »ach Inanspruchnahme der disponiblen Reservisten und Laitdwehrmätiner der Kavaleric »och für den Train bei einer Mobilmachung ans etwa 7000 niigedieiile Mannschaften zmückge- arisfcn werden müsse, was bisher bei allen Feldzügen erhebliche Miffsläiidc hervorgennrn habe. Dies wird ans der Milte der Kom- iniisioil bestätigt. Das ganze Trainwefen soll fortan weiter anSge- knldet und aui das Privatnihrwerk im Kriege verzichtet werden. Zur Turchsüliritiig dieser Reform fehlen noch 11,(.00 Mann anS- gebildeter Trainsoldntcii. welche nun in de» zwölf ueuge- forderten Traiii-Komvagnicn hcraiigebildet werden sollen. Dagegen wird die Behauptung der Herren v. Maltzahn und Buhl, daff die Vermehrung des PterdcbeslandeS des TrninS im Interesse der Landwllthfchaft liege, welche bei Mobilmachungen durch Entnahme der auSgehvbenen Pferde geschädigt werde, als unerheblich und un richtig von Richter nnd v. Hucne zurnckgewstsen. Bei der Diskus sion über die Errichtung einer Kompagnie Pioniere führt derKvin- inissarniö Maior Haberling cinS, daff die b>S jetzt provisorisch ge bildete Lustschifferabtheilnng in Zukunft nicht mehr aus abkomman- dirtcn Mannichaflen gebildet werden soll; vielmehr sei der Lnst- 'chisserdicnsl der neu zu bildenden Kompagnie zn übertragen: die Kompagnie bave den Charakter einer Frieoenstorination zn Ans- bildnngSzwecken; sie werde bei einer Mobilmachung aufgelöst und die Mannichaflen der Jeldtelcgravhcn-Abthcilung überwiesen. Bei der Diskussion über die geforderte Vermehrung der Juffartillcrie regt Richter die Frage an, ob eS nicht möglich lei, die nolhwendigc Verstärkung einiger Regnnenler durch Etatsherabictzimg anderer Regimenter, welche nalurgeinäff bei einer Mobilmachung nicht sofort in Aktion ;n treten hätten, ausziigleichcn, waS vom .Kriegsminister nffostrn bestritten wird, als sich die Verstärkung des Etats im All gemeinen nothwendig mache, um überhaupt die nölhige Anzahl aue-gebildeter Manni'chaslen zur Verfügung zu haben, gleichviel in welchem Stadium des Krieges sie vor dem Feind Verwendung finden. Richter bemerkt: eS sei die französische Fuffartillenc er heblich schwächer, als vom Minister ziigestanden wird. Dieser halt aber die erst jetzr in der selbstständigen Bildung begriffene franzö sische Fuffarlillcrie nur insofern ffir ausreichend, als Frankreich seinen gesannnten Bestand im KrieMall an einer Grenze verwenden könne. Tie Abkürzung der TienNzcit für die Fuffarlillcrie sei in folge der erhöhten Aniprüchc an die Waffe nnthnnlich. — Tr.Frcgc Ikons.) erklärt, daff die Jnffartilleric im Kriege aus das Aeiitzerste angespannt sei, daff er deshalb die Position empsehle. — Abg. Rickcrt meint. Ersparnisse feie» nothwendig. Es würden in der Armee grvffe Ausgaben für Paläste gemacht. — Der Krieasminister beilreitet, daff für Paläste Aufwendungen gemacht werden, und meint, er tönne bei keiner Position die Nothwendigkeit einer Er höhung dcrPrüsei.zzifser mit mathematischer Gewiffhcit Nachweisen: etwas Vertrauen verlange die Militärverwaltung. Er könne bei gewissenhaftester Prüfung die bestimmte Versicherung geben, die Vermehrung der Fnffartillerie sei »vthwcndig. wenn diese im Kriege ihre volle Schuldigkeit thuii solle. Sämmllichc Forderungen seien ffir den Kriegssgll berechnet. — Abg. v. Helldon (kvns.) hob hervor, daff im Plenum des Reichstags mich der sozialdemokratische Abge ordnete Bebel ausdrücklich die Sparsamkeit in der preuffffchen 'Armee anerkannt habe. Aber die Vermehrung der Filffarlillecic fei nokhwendig. hier sei Sparsamkeit nicht am Platze, hier sei Sparsamkeit Verschwendung. — Abg. Richter entgegnet dem Kriegs minister, daff er auch Vertrauen ffir die Volksvertretung verlange, die gewissenhaft die Flnnnzvcrhältnisst berücksichtigen müsse. Rach einer kurzen Debatte, an welcher sich 'Abg. Richter, der Kriegs- Minister nnd Abg. Buhl bclhciligten, wurde beschlossen, die Frage der Nckruten-Aushcbnng bei der Position Infanterie zn behandeln. — Danach trat eine Paule ein. Tie Budgetkommission bericth die Position zur Herstellung dcS Nordoslicekanals. 'Ans Anfrage von Kavier lSoz.-Teni.) rbeilt Staatssekretär v. Bötticher mit, daß teste Beschlüsse über die AuS fflhuing des Baues noch nicht gefaßt seien, da die betreffende Kommission ihre Arbeite» noch nicht abgeschlossen habe. Uebrigens iei die Bankommijsion eine Reichskommifsion. so daß das Reich den Bau leite und bcunssichtige. Natürlich könne ein io großer Bau nicht ausschließlich in Regie aiisgesührt. sondern müsse minde stens theilweise an Untcrnehiner vergeben werden. In die Ver- lrägc würden Bedingungen zn Gunsten der Arbeiter ausgenommen werden. Baracken als Wohnungen für die Arbeiter werde das Reich selbst bauen. 'Arbeiter seien noch nicht in größerer Zahl ein gestellt. die Arbeiten nur vorgenvmmcn zur Feststellung der Rich tung nnd des Nivellements des Kanals rc. ES werde für gute Ernährung, namentlich für durchaus guten Branntwein gesorgt werden. Deutsche Staatsangehörige werden als Arbeiter am Kanal natürlich besonders gern gesehen werden, fremde Arbeiter aber nicht anSziischlicffen sein, wenn einheimische nicht in genügender Zahl oder Qualifikation zu haben sein würde». Abtz. Kayscr ist im Groben und Ganzen mit diesen Erklärungen einverstanden, Dr. Hmnmacher machte daraus aiffmcrksam, daß in Folge der Schwierig keit des Grunderwcrbs der Bau des Kanals wahttchemlich nicht so schnell sortschreiteu könne, daff in diesem Jahre 19 Millionen ver baut würden. Der Staatsminister v. Bötticher erwicdertc. daff die Möglichkeit eines langsameren Fortschrittes wohl nicht nbzu- lcilgni'!'. sei, daff. wenn aber so flott wie in Aussicht genommen der Bau sortschrcite. die Sninme verbraucht werde. Ans eine Anfrage v. Kocllcrs erklärte der Minister, wo in Regie gebaut werde, werde das Reich selbst die Baracken veriiiicthcn. In keinem Falle werde aus dem Vcrinicthcn ein Geschäft zum Schaden der Arbeiter ge macht werde». Tie Position wird einstimmig genehmigt; ebenso die erste Rate für das Dienstgebäude für das Patentamt. Nach seiner Rückkehr sendete der Prinzrcgc»t Luitpold von Bayern ein herzliches Telegramm an den Kaiser Wilhelm, welcher antwortete: Wie soll ich Ihnen danken für Ihr so herzliches, freundliches Telegramm, welches Sie noch am heutigrn Tage, nnch Ihrer Rückkehr nach München, absandtcn? Sie haben sich über zeugen können, wie freudig Ihr erstes Erscheine» nach der Ueber- ßt tmnde und wie die alten ileden in der so wlch- von Neuem einigte. Möge es , Worte, gesprochen zu Ihren sfentlich auf guten Boden ge« »ahme der Regentschaft bei uns b Erumerungen an daS 7,nonatliche tigen, unvergeßlichen Kriegtteit v immer so bleiben. Ihre herzli, Unterthanen im Reichstage, sind fallen. Wilhelm. Die in Metz erscheinenden ... viel Aufhebens von dem Empsan nikiiideräthe fetten- deS Obecpv' derselben Stellung in Bremen. > , . behuf« Einrichtung von Telephonleitunaen in französischer Sprache Vorbringen, wurde» aber von dem Obnposidirektor bedeutet, sie möchten sich der deutschen Sprache bedienen, und als dieselben ihr Unvermögen dazu erklärten und die Zuziehung eine- Sekretärs als Dolmetscher erbaten, ward dteS abgelebtst und die Audienz abge brochen. Während »un die französischen Zeitungen den genannten Beamten mindestens der Unböflickkeit zeihe», die die Hobe Meinung, die man bisher von der deutschen Postverwaltuna gehabt habe, lehr stark beeinträchtige, begleitet die .Mesi Ztg." ihren Bericht über den Vorfall mit ungefähr folgenden Worte»: »Die deutichc Sprache ist die Amtsiprache. und wenn keiner der Antragsteller der deutschen Sprache mächtig war, so war eS ihre Sache, einen Dol» metscher mitzubringen." — Wenn die Militärvorlagc angenommen wird, sv sollen die Jnsanterieregiinenter in Metz — auch die übrigen des 15. Armeekorps — je ein viertes Bataillon erhalten: diese neuen Truvpelikötper werden thcilS in Metz. theilS in einigen kleinen lotbriimischen Ortschaften Garnisonen beziehen. So kommt je ei» Bataillon nach Forbach, Ars an der Mosel, Chateau-Salms, be ziehungsweise Dieuze, und nach Molsheim ün Unterelsaff. In den beiden zulctztgenannten Orten sollen sogenannte Spcrrforls zur Deckung der Uebergänge »ach Frankreich angelegt werden. Die Ausrüstung der Metzer Garnison mit dem Nepelirgewehr ist nahezu vollendet. Die Generalversammlung deS bayrischen KnnstgewerbevercinS beschloß, mit der für daS Jahr 1888 in Aussicht genommenen inter nationalen Kunstausstellung eine deiitich-iiationalc Kunstnewerbe- AuSsteUung zu verbinden; beide Ausstellungen sollen in München i» dem GtaSpalast, welcher durch Anbauten erweitert wird, statt- finden. Der in der Beriammluitg anwesende Stadtrath Ziegler gab der Sympathie der bayrischen Negierung für das gelammte Projekt Ausdruck. DaS Krenzergeschwader unter Kontreadmiral Knorr ist in Zanzibar einaelroffen. nachdem die Krenzerkorvette »Sophie" zu demselben gestoßen war. Der Rhein ist im starken Steigen, die Höhe desselben betrug in Mainz 134 Centimeter, in Maxau 128, ui Mannheim HO, „i Kehl 317, in Waldsdnt 3i)5. Der Obcrrhein sührt starkes Wasser. Auch der Neckar steigt, wenn schon langsam. Während die in Chemnitz und Zwickau inhaftirten sozialdemo kratischen ReichstagSabgeordnete» sich selbst beköstigen dürfen, ist dem Abg. Frolnne, der in Frankfurt a. M. seine Strafe verbüßt, die Selbstbeköstigung verweigert worden. Der Kandidat Phil. Wilhelm Anders in Elberfeld, welcher wegen eines Zweikampfes mit einem Offiziere des 8. Küraffier-R: glineilts in Deutz im Oktober d. I. zu drei Monaten Fcstungshair vernrtheilt. nnd als er am 12. November d. I. einen zweiten Pislolenkamps mit einem seiner Kollegen zu unternehmen un Be griffe stand, hieran von der Polizei im letzte» Augenblicke behindert worden war. hat sich in Nnhrort durch eüien Schuß entleibt. Oesterreich. Die Parteigenossen des „Deutschen Club" in Krems haben »i einer öffentlichen Erklärung der in allen natio nalen und freisinnigen Krcücii herrschenden Entrüstung über die gehässige Haltung der „Neuen Freien Presse" gegen die deutsch nationale Bewegung 'Ausdruck gegeben und die Entfernung dieses 'AktienblatteS ans allen öffentlichen Verscnninlungsorten oeutsch- nativnalcr Städte und Märkte als eine Pflicht nationaler Selvsl- erhalttmg empfohlen. Tie bulgarische Deputation ist von ihrer Necsiernng ongcwicscn, das Eintreffen schriftlicher Aufträge des Ministers des Auswärtigen, Natschcwltsch, in Wien ahzuwarten. 'Nach Eintreffen derselben geht die Deputation nach Berlin: die Reise nach Petersburg nnterbletbt. da. wie bekannt, die wiederholten Schritte der Deputation bei dem Botschafter Lobanow. einen wenn auch nur privaten Empfang in hatten. Von . . . .. nur privaten Petersburg zu ermöglichen, ein negatives Ergeduiff Berlin ans wird die Deputation die Regierungen der anderen Signatarinächte anisilchen. Ter Antiicmit v. Schönerer kündigte im ReichSrath einen An trag gegen die Einwanderung der Inden an. Plener beantragte im böhmischen Landtage unler scharfer Be gründung die Anihevung des Streniahr'scheil Sprachcnzwang- gci'ctzrs und Prazaks letzten SprachenerlasseS. Ungarn. Ter von dem Abg. Jstoezy im Unterhaus cingc- brachte Gesetzentwurf, bencsfcnd die Aufhebung der Börsenichieds- gerichtc, wurde in namentlicher 'Abstimmung mit 1H gegen 36 St. abgelehnt. Der berüchtigte Wucherer Bernhard Hay in Budapest, welcher durch seine Geschäfte große Reichthümcr erworben, wurde in der Schluffverhandluitg. welche acht Tage währte, zn acht Monaten KerterS, tansend Gulden Geldstrafe und zuin Ersatz der Gcrichlv kosten bermlheilt. TaS Delikt bildete der Umstand, das; Hat» dem Baron Pcrcnyi und dem Advokaten Szcmei'yei zweitausend Gulden gegen eine Zinsenleistiing von 10 Proz. nach Entstehung des Wucher gesetzes, lieh: seine übrigen Wuchergeschäfte fallen in die Zeit vor Einführung des Wuchergeietzes. Frankrcittj. Madngasknr wirst Frankreich den Fehdehand schuh hin. Entweder hat die iranzösiiche Republik die beam'prnchlc Schutzlierrschait über die Jniel amzugcben, oder Madagaskar wird nnis Nene zn den Waffen greisen, nn> seine Unabhängigkeit zu vcr- theldigeu. Das ist der Inhalt neuer Schriitstücke. welche der „Köln. Ztg." zuiolgc, General Digbh Willvughbti, der Botschafter der Königin von Madagaskar, in der Londoner Presse veröffentlichen läßt. Depiitirtcnkainmer. Die Vorlage für provisorische Bewilligung von zwei Zwölfteln der Jghrescinkttnite wurde von der Kammer ffir dringlich erklärt. Sodann wurde die Sitzung einstweilen ausgesetzt, damit die Budgetkommiffion inzwiichcn über die Vorlage bcralhe. Tic Berathung der Kommission ergab die Annahme der Vorlage mit 17 gegen 12 Stimme». — Nach Wiederaufnahme der Sitzung ergriff der Radikale Elemciiecan das Wort und erklärte, eS existice eine Majorität ffir Reformen, namentlich sür die Trennung von Kirche und Slant. Das Kabinet Freycincl sei gestürzt worden, weil es stationär geblieben sei. Tic Erklärung des neuen KabinetSvom Sonnabend habe nicht allgemein befriedigt. Eine Majorität ici nninöglich ohne Mithilfe der änffcrsten Linken. Der Militsterpräsi denk Gvblet gedachte in ehrenden Worten Freycinct's, der nur durch eine» Zufall und nicht durch die Majorität gestürzt worden sei. Die m der iiiiiiistcrielleii Erklärung gemachte» Bettprechungcn soll ten nicht leere Worte icni, sondern Thalsachen, welche das Kabinet von Beginn des nächsten Jahres ab verwirklicht wissen wolle, das Kabinet dürfe nur solche Reformen Vorschläge», für die eine Majo rität besiehe. Was die religiöse Frage angehe, so sehe er in näch ster Zeit noch keine Löiung. Zuvörderst müsse man eine große Ma jorität im Lande zuiamnicnbrinac»' das Kültusbudgct einfach aui- zuhebcn, wäre ein ungesetzliches Mittel. Für die Trennung von Staat und Kirche sei teure Majorität vorhanden. Die Republik je, seit 10 Jahren fest begründet und regiere durch die Freiheit, während eine Monarchie nicht einen einzigen Tag in diesem Sinne regieren würde: es sei zn hoffen, daff die kommende Generation unter dem Einflüsse des UnterrichlsgesetzeS noch republikanischer sein würde. Er nehme den Kamps mit der Rechten zuversichtlich auf, weil er das Land hinter sich mijse, er nehme die Hille aller 'Republikaner an. 'Abg. v Mackau erklärt Namens der Rechten, für die Bewilligung der Zwölftel der Fahreseiilkünstc zu stimmen, doch solle dies durch aus nicht ein Zeichen des Vertrauens sein. Die Vorlage wird mit 528 gegen 12 Stmimen angenommen. — Der Antrag, die Berathung über die Erhöhung der Getreidezöllc anderen Tages zu begumen, wurde mit 339 gegen 211 Stimmen abgelehnt. Paris. Ter „Ganlois" sortiert jeden katholischen Abgeord neten, vcr sür zwei Sous Muth, Energie und Patriotismus besitz!, auf, mit allen Mitteln sofort das Ministerium zu stürzen, wo das wichtigste Portefeuille in den Händen eines notorischen Bekämpfen der Kirche ruht. Wäre Goblct einigermaßen anständig gewesen und hätte die Repräsentativ» Frankreichs einem Manne übertragen, einem Diplomaten, vor dem Europa Respekt haben muß. so würde die Rechte gezögert haben, den Untergang des Ministeriums zn de- kretircn. Co aber bleibt ihr nichts Anderes übrig und mutz eS ge schehen. che Goklet, FlvurenS und ihre Mitarbeiter nie wieder gnt- zumacbendcs Unglück über Frankreich bringen. Der Minister Flon- rcns ist ein sehr gewiegter Rcchlsgelehrtcr, der sich besonders ans die Kircheiigcsetzc versteht und vielleicht berufen scheint, die Frage der Trennung von Staat und Kirche zu lösen. Der Bruder des neuen Ministers, Gustav Flourcns, war einer der Komimincheldcii nnd ist bei SivrcS erschossen worden. Er hatte sich nach einer sehr stürmischen Jugendzeit an dem Aufstand in Kreta betyeiligt und war erst bei AnSbruch des Krieges von 1870 nach Frankreich zu-
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