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Dresdner Nachrichten : 16.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190610165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19061016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19061016
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-16
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.10.1906
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20 000 Kilograimii Brot in den zu lassen., Tie Bäckermeister er » M, Hk die in Hcrmbnrg gefundene herzliche Brarüßung und Gaststtunh- schast ab und schieb mit clneni dreifache» Huch auf den Senat von Hambura Der Gemahl der ältesten Tochter Alfred Krupv» Herr v. Boblen und Frau Berta v. Bohlen geh. Krupp haben für den Jnvalidenfonds der Kruppschen Arbeiterschaft ei» Kapital von 1 Million Mark gestiftet. Auch dir ver witwete Krau Krupp hat aus Anlad der Hochzeit ihrer Tochter 1 Million Mark sur eine Stiftung bestimmt, die der Wod- iiuugSsursorae für die iniuderbeinittelien «lassen dienen soll. Gleich zeitig hat sie für diesen Zweck ein Baugelände von etwa 50 Hektar zur Verfügung gestellt. lieber lOO vorgestern im Ruhrgediete abgehaltene gutbesuchte Bergarbeiter-Versammlungen erklärten sich mit dem Festhalten an der ISprozentigen Uobnerh Übung ein verstanden. Man hobt diesmal auf ein Entgegenkommen des Bergbaulichen Vereins. Einzelne Zechen sollen zu einer Lohn erhöhung bereit sein. Alle Bergbaulichen Vereine deS Deutschen Reiches sind aus morgen Mittwoch abends 6 Uhr zu einer Versammlung nach Berlin einbernfen worden, um zn den von der Siebcner- konnnüsion der Bergarbeiter ausgestellten Forderungen Stellung zu nehme». Der als Zeuge in dem Münchner Spielerprozeß des Leut nants Müde verwickelt gewesene Herzog Ludwig Wil- Helm. Leutnant beim 8. Cheveauxleger-Regiment in Dieuze ist auf ein Jahr vom Regiment beurlaubt worden. Kardinal Fischer vollzog in Kn eck st eben unter grober Beteiligung des Volkes die Bi schossweide des ÄilchosZ Vogt von Bagamoyo in D e u t i ch - O st as r i k a. Medr als tiOOO Buchdrucker lehnten ain Sonntag in einer Versammlung in B erli n deir neuen Tarif mit der hauptsächlichen Begründung ab, die zehn- vrozentigen Ansbesserungen cni'prächen uichl den heutigen wlrt- schanlichen Verdäuiiiisen, und toürden durch ZNeuregeluna der Staffeln zum Teil illmori'ch gemacht. Außerdem verlangen sie Aufbeslerung aller Gehilfen. Ungarn. 1200 Arbeiter der Guttmanuschcn Säge-Industrie in Bclisec (Slavonien) sind in den Aussland getreten. Sie socder» eine Lohnerhöhung. Die Arbeitgeber verhielten sich bis seht ablehnend. Das K o r p s k o m m a n d o in Budape st hat sich aus Ermchen deS Magistrats bereit erklärt, während des B ä ck e r ff r e > k-ö täglich Miütärbäckereien Herstellen llären, diese Hilfe vorläufig nickt in Anspruch,nehmen zu wollen, da sie über einen großen Vorrat an Brot verfügen. Heute wird eine A u s gl e i ch s ko n f e r e n z zwischen den Meistern und den Gehilfen stattsrnden. Frankreich. Nach der Zollffalistik betrug in den ersten neun Monaten des laufenden Iadres der Wert der Einfuhr : >24 065 VW Francs gegen 8 506 270 000 Francs im gleichen Zeitraum des Vorjahres: der Werl der Ans fuhr belief sich auf 3 684 991000 Francs gr'gcn 3 489 672 000 Francs im Vor- lahre. (Fii Monlvellier sind sirmlüchc B ä ck c r g c h i l s e n wegen der Frage des wöchentlichen Rnhetagce in den A u s st a n d > elreien. N'ffn be«ürchtei, daß die Mililärbäckereien nicht im naude 'ein werden, die gesamle Bevölkerung mit Brot zu vcr- 'ehen. Spanicu. Der ..Hcrn.bo" meldet, daß das Kriegs- budaet eine Erhöhung um 108000«» Pesetas aufweist. England. Minister Asgnith besprach in einer Rede, die er in Ladybank hielt, auch die Beziehungen zwischen Liberalis mus und Sozialismus und erklärte, daß der Sozialismus in keinem Lande schlechtere Aussichten ans Erfolg habe als in England. Das natürliche Geffihl deS Volkes sträube sich dagegen, und er habe seinetwegen nicht die geringste Besorgnis: ebenso verwerfe er aber den unbeschränkten Individualismus. Während die Negierung nichts tun würde, uni eine Umwälzung der Eigen- j tnmsverhältiiisse herbeizuführen, würde sie bestrebt sein, jedem da? ! eine zu teil werden zu lassen. Minister Asgnith empfing ferner in Ladybank eine Deputation von Frauen, die dasiir vorstellig wurden, daß den Frauen das S ti nun recht gegeben werde. ASqnith bestritt der Deputation gegenüber, daß er gegen das Stimmrecht der Frauen angekänrpsl habe. Ec sehe aber keine» Beweis, daß das Stimmrecht von der Mehrheit der Frauen ver langt werde. Gegen Asanrth war früher von den weibliche» Leitern der Frauenstimmrechts Bewegung ein lebhafter Kampf geführt worden, und einige dieser Leiterinnen waren in Haft genommen worden, weil sie Asguilh belästigt hatten. Nach einer Melduii-g des „Standard" beabsichtigt die Admiralität, von den im Dienst befindlichen Linicn'chissen vier Schine der ..Majestie"-Klasse des dranalgesckwadcrs. zwei Dchissc des Äilantischen Geschwaders und zwei Schiffe der ,.Formidable"-s!lasse des Mittelmeergesckiiwaders in die Re- :ervc mit Stammbefasiunaen und ebenso die der „Nova! Fovercign" >! lasse in die Re'erve ohne 'Stammbesasi n n g lrcieii zu lassen. Die dadurch chreiwerdendeu Maniffchcfften 'ollen zur Vermehrung der MannschastAslämme für die Torpedo- boolsflotiille verwendet werden. Rußland. Das endgültige Programm deS Verbandes vom 30. Oktober bat in Regiernngskreisen guten Eiudnick gemacht. „Rossrja" schreibt zu dein Programm: Alle Freunde einer friedlichen Entwicklung Rußlands, die die Revolution als Feind der wahren Freiheit und fruchtbarer Arbeit betrachten, werden ans dem Programm der Oktobrislen die Gewißheit schöpfen, daß ihre ireberzengnngen richtig und lebensfähig sind. Tie inssisihe Negierung ist nicht die Negierung irgend einer Partei, sondern verwirklicht die ihr vom Monarchen bezeichnet?» Probleme. Die Negierung trennt sich nicht von der Gesellschaft, sie entsagt aber auch nicht ihrer entscheidenden Nolle, und sie verlang! von den politsichen Parteien nicht, daß diese ans ihre Unnbbängigkcit, die dem Erfolge der gemeinsamen Bestrebungen nur günstig sein kann, verzichten. Auf Antrag deS Polizeimcislers wurden in Kopenhagen drei finnis ch e Arbeiter aus Wiborg verhaftet, die verdäch tig sind, am 31. August in Wiborg den Eiienbahnkassrercr Trikan- der überfallen und um 20 000 Mk. beraubt zu habe». Bei den Verhafteten wurden einige tausend Kronen in schwedischem und sinni'ckicm Gclse. sonne scharf geladene Browningpistvlen und ein vom Gvnbcmcnr von Wiborg ausgestellter Paß vorgefunden. Tic Verhafteten bestreiten ihre Beteiligung an dem Uebcrfalle. Sie werden wahrscheinlich demnächst nach Finnland zurückgesandt werden. Aus dem Auslände sind in Petersburg einige Anar chisten cingelrosfcn. Die Polizei, der ibre Anckunst bereits vorher gemeldet war, folgte ihnen bis in ihr Absteigequartier und verhaftete sie dort. Unter den Verhafteten befindet sich auch ein ehemaliger Petersburger Student. Bei den Verhafteten wurde eine große Menge 'Sprengstoffe, darunter über 30 Pfund D«r.namff, gerunden. Im Verlaufe der letzten Woche haben 546 Auswanderer vom Libaucr Hafen aus die Ausreise angetreten. cHvifchen der U n i v er f i t ä t s l e i t u n g und dem Stadt- llaii'ptmcinne in Mosckci u ist ein Konflikt HiUstandcn, weil dreier verboten bat, daß Studenten-Vcriamnilungen im Unr- versitätv-gebäude obgehalten werden. Es wurde in dieser An- aelegcnhcit ein außerordentlicher Prvsessorcnrat abgehcillen. Der Rekror und der steilveriretende Rektor erklärten, angesichts der unhaltbaren Lage ihr Amt niederlegen zu wollen, sie ließen sich aber durch die Vorstellungen der Professoren bestimmen, davon cibzuschen. Der Prosessorenrat beschloß, eine aus dem Rektor unv zwei Professoren bestehende Abordnung an den Unterrichts,ninistcr zu entsenden bebuis Berichterstattung und Klärung der Sachlage. Bis zur Rückkehr der «Abordnung am 19. Oktober soll die Universität geschlossen bleiben. In Peter Hof bat bei dem Gehilfen des Anssehers der Palasi- werkftätten eine Hanssnchiing stattgcfnndrn, da ein inzwischen ver hafteter Hoslakal Revolnlionäre» Unterkunft gewahrt hatte. Bei der Verhaftung des früheren Dnma-Abgcordneten Tarassenko kam es zu erheblichen R u h e st ö r u n g e n. in deren Verlauf ein Haus in Brand gesteckt und ein Mann getötet wurde. Cuba. Der „Köln. Ztg." wird ans Newbork telegraphiert: Wie aus Havana gemeldet wird, ist Charles Magoon förm lich als vorläufiger Gouverneur Cubas an Stelle von Taft eingesetzt worden, der mit Bacon nach Amerika abrciste. Taft erklärte, wann die Neuwahlen slatlsinden würden, hänge von d«n Cubanem selbst ab. Amerika wolle Cuba so schnell wieder verlassen, wie die Eubaner e» wünschen. In Washington »er- lautet, der Kongreß werde sich im Dezember nitt der kubanische Verschiedene Mitglieder de» Kong dahsn wirke», daß die Bereinigten Staaten tn Zukunft eine größere Aufsicht über Enba anSüven. Der provisorische Gouver- neur Magoon hat eine» Ausruf an die Bevölkerung erlassen, in Fra^e beschäftigen neur Magoon hat einen Anslus an die Bevölkerung erlassen, in dem er erklärt, er werde Last» Zusicherungen erfüllen und seine Vollmachten im Sinne der Erhaltung der cndantschen Unab. hängtgkeit ausüben. Mit Taft und Bacon ist auch General Funslvn heute nachmittag nach den Bereinigle» Staaten abgrreisl. Marokko. Aus Sit», Del AbbäS wird berichtet, baß infolge der unter den Stämmen Süd Marokkos herrschenden Gärung der Handel an der algerisch-marokkanischen Grenze vollständig Icchmgelegt sei. «linst NN- Wissenschaft. ck In derKönial Hofoper gelangt heute abend Webers „Oberon" zur Aufführung mit den Damen Abendrotb lRezla) von der Osten (Fatimr), von Chavanne lRoichnncO und Keldorfer «Meermädcheni. den Herren Jäger (Hüon) und Rüdiger (Oberon). Beginn der Vorstellung 7 Ubr. ck Im Kö »igl. Hofschauspiel geht beut« abend ball« 8 Mir L'Arconges vterakt'.gcs Lustspiel «Der Kompagno n" in Szene. ck Im R e i ib e n z t h e a t e r heute und Donnerstag ..Sein Alibi": Mittwoch: „Tausend und eine Nacht". ck Heule abend findet der H. literarische Vortrags abend von Fritz Haentzschel im Hotel „Bristol" (Bismarck- platz) statt. Anfang 8 Uhr. ck Die Küiiigt. Hpfppcr sah vorgestem abend wieder ein ans- beikanflcs Hans : man gab de» viel nugestauntk» . O k>ero n " unter Schuchs enthusiasmierender Leitung. Das Publikum war begeisteit. der Beifall nach allen wichtigeren Szenen spontan. Die Besetzung der einzelnen Partien war die gleiche wie am ersten Abend: Nczia — Frl. Keßler. Hiion — Herr v. Bary, Scherasmi» — Herr Schcidemantel. Die Fatimr sang Frl. S e e d e zum erstenmal. Die darstellerisch wie gesanglich gleich lobenswerte Durchführung der liebenswürdigen Rolle, die de» leichten Soilbieltkneiiischlag. den ihr dir Künslleiiii in dem tempera- inenlvolb-n Spiel gab. sehr wohl verträgt, wurde mit Recht ans das lebhafteste applaudiert. ck Am Sonntag nahm Professor D Roth in seinem eleganten Mnsilsaloii, der wie gewöhnlich von einer zahlreichen miisikvcrständigcil Versan»»ln»a gestillt war, seine so verdienstvollen und interessanten A u ffüh r un gen zeitgenössischer Musikwerke wieder ans. Diesmal kamen Kompositionen des Leipziger Alt meisters Professor Dr Earl Ne in ecke zu Gehör und errangen eine» wohlverdienten schönen Erfolg. Unsere Junge» wandeln bekanntlich ganz andere Pfade als Relnccke sie cinsihlagl, aber die Freude an ansprechenden Melodien, gefälligen Formen und Klangschönheik ist uns desbalb doch nicht Verloren gegangen, wie eben der Erfolg bewies. Es kamen außer 6 schlichte», hübsche» Liedern, welche Frl. Madelcine Serbe von der Hofoper mit ihrer vollen, warm quellenden Stimme sehr reizend vorlnig, zwei gewichtige Kaminerimisikiveike z» Gehör, welche die hohe» Op»S- zahlen 274 und 275 trage» und vor noch nicht langer Zeit ent standen sind: ein Trio in L-ckm- für Piano, Klarinette und Horn und eine Sonate in 0->I»r für zwei Klaviere. Die Erfindungs gabe, die in diese» späten Werken »och zn Tage tritt, ist ganz erstaunlich: da ist nichts Gequältes und Gesuchtes, und ebenso ist Neineckes Forniciigewairdtheit und Klaiiggefälligkeit die alte ge blieben. Viel trug natürlich zu der schöueir Wirkung auch die ausgezeichnete Wiedergabe durch die Herren Neincckc (Klaviers. Roth (Klavier), Lange (Klarinette) und Liudner (Horn) bei. Allgemeinen des Deutsch tums im Auslande gibt morgen, Mitldvoch, lhalb 8 UhrjIm Ge- merbehaus ihr erstes dicsümnterliches Konzert. Als Solisten sind die Siammer'äii-gerin Frau Therese «B e h r -S ch n a b e l iBerüns und Konzertmeister Herr Rudolf Bärtich qcwonnen worden. Außerdem -konzertiert die «Gowerbehausckcipelle unter Herrn Willq r. llcns Leitung. Es wäre in Anbetracht der edlen ck Die Franenortsgruppe Dresden des e u t' ch c n SchuIvereins zur Erhaltung i, «MitliwcG .SV reger sein möchte. Ziele-des Vereins herzlich HU wünsckien. daß der Besuch ein recht . Frau Therese 'Schnabel ist dem Dresdner Publikum als Frl. Vehr als hervorragende Licdersängerin und feinsinnige Künstlerin «benio bekannt wie Herr Konzertmeister Bärtich als vorzüglicher Violinist. ck Prämiierung in EbrlickS Mu liksibule. Bei der am Donnerstag eisolgten Ausacibe vc»> Belobigungen an 89 Schüler durch ven Direktor Pont Lebmann-Olten cihielicn folgende 8 Schüler Prämien i„ Farn, von musikalil>1>en Werten und Kanübläuern: Gleichen Gentich, Frl. Ella Karting»», Frl. Ille Fäisina, Elte Mnelöer, Eerr Otto Müller-, ?ln»a Ott, Frl. Rosa Aaue und Herr Rudots Kiibter. Frl. Katknrina Kwilkie,vier un» Fr. Eliic Müller wriroe je ei» Lii'lom der Elirennätgliedschast zum Lehmann-Onen-Clior und Mrs. Margaret Sbort eine LuldigungSadrejse von genannter iüereiniaung überreicht. ck Die D res d n er Ku I«. st g eii o s s e n s ch a ft hat beschlossen, sich a» der Deutichnatioiialeir K » » st a usstelI u n g l» Düssel dorf 1M7 korporativ zu beteilige». ck K >i ii stwart - A u s st e l l n u g. Im Sächsischen K ii n st v e r e i ii, und zwar in der Vmlmlle. ist eine Kunstwart- Ausslelluiig veranstaltet, die einen Neberblick bietet über sämtliche Veröffentlichungen des Kunstwarts: Meisterbilder, Vorzugsdrucke :e. und damit über die getarnte künstlerische Kulturarbeit, die der „Kuustwait" seit seiner Begründung geleistet hat. Der Eintritt zu dieser Ausstellung ist frei für jedermann. ck Für das Heine-Denkmal bei Berlin, das die Inhaber des Kaufhauses Wertbeim ans ihrem Privatbesitz errichten wollen, soll auf Kladow am Wamisce eine eigene Parkanlage ge schaffen werden. Das Denkmal wird auf der ansteigenden Hohe des Parkes errichtet werden und vom Waniijer weitaus für alle Vorüberfahrenden sichtbar sein. Die Ausgestaltung des Denkmals und des Parkes wurde dem Berliner Bildhauer Professor v. Uecht- ritz übertragen. ck Am 2. November begeht Julius Stettenheim seinen 75. Geburtstag. Dis Berliner literarische Gemeinde rüstet sich, den beliebten Schriftsteller, der mit seinen heiteren Geistesgaben noch wie vor das deutsche Losapublikum erfreut, an feinem Iubel- tage zu feiern. ck Lbcrlan,'irische Gesellschaft Per Wissenschaften. Dieser seit 1779 in der Obcrlausiy wirkende Verein hielt am lO. Oktober o, I in seinem Gesellschaflshanse in Görlitz seine 207. Haupt versammlung ad. Der >L-ckrelär. Herr Dr. Jccht, erzählte von der Geschichte der Gesellschaft in den verhängnisvollen Jahren 1806 und 1607. >vo der Verein infolge der unglücklichen politischen Er eignisse nur durch die Zuwendung zweier großer Schenkungen vor dem Untergänge gerettet wurde. Im Amchluß hieran nannte er die anS der Oberlaiisitz gebürtigen Offiziere, die 1806 und 1807 den Tod fürs Vaterland fielen, es waren dies: 1. der Hanptninii» Hiob von Salza und Lichtenan, geboren zu Wingendorf (durch eine Kanonenkugel bei Jena getötet); 2. Kin Bruder Ferdinand von Salza und Lichtenan (ebendort gefallen); 3. der Leutnant Heinrich von Broitzem, wohl aus EberSbach bei Görlitz gebürtig «in der Schlacht bei Friedland tödlich verwnndeE. Die Gesellschaft erhob sich zu Ehren dieser Tapferen. — Ans dem vom Sekretär vorgetragencn Jahrcsbeiicht ergibt sich eine überaus rege wissen schaftliche Tätigkeit der Gesellschaft in Herausgabe von Gesellschafts- schristen. Sammlung von Urluiidcuregesleii und Bcrbvllslnudlguug der Bibliotbek. Auch hie Anzahl der Mitglieder ist auf dielest zwei Mcnschcnasteru nicht erreichte Anzahl von 250 gestiegen. Nach einem Berichte über die Banken in den Gescllschaftshäusrrn »ud Bewilligung von außeretatmäßigen Misteln hierfür erfolgte vom Herrn Pfarrer Jacob tu Neichwitz bet Bautzen ein fesselndcr Vortrag über Bartholomäus Ziegen balg ans ckSulsnitz in der Oberlaiisitz. den ersten rvangriisch-lntherischen Missionar. Zirgenbalg war 1683 geboren und empfing keine Schulbildung in Görlitz unter dem Rektor Grosser, der diese» seinen Schüler für ein „rechtschaffenes Wunder" erklärte, weil „sein schwacher Leib so viel tiiiraillen erduldet und sein Gemüt zu solcher Geschicklichkeit. Munterkeit und Scharssiiiulgkelt gediehen' war. Ziegenbalg landete im Aufträge deS Königs Friedrich IV. von Dänemark am 9. Juli 1706 zu Traukebar »i Ostindien — also Heuer sind eS 200 Jahre — und seit diesem Tage ist da- Merk der evangelischen Mission in Indien beständig fortgegangeii und steht jetzt »nler Leitung des „Kollegiums der evaugelisch- lutherischeu Mission" zu Leipzig. Neben seinen Leistungen aus dem Gebiete der Mission hat Ziegenbalg sich große Verdienste für Festlegung und Erforschung der tamiilischcri Sprache erworben. Er starb in einem Aster von erst 35 Jahren im Jahre 1719. — Den zweiten wissenschaftlichen Bortrag hielt de, Gesellschaft»« sekrrtär Professor Dr. Jccht „lieber die kirchliche» Nlteetlim«« der Oberlaiisitz. K änner « eianavrr «jn ch«a«ichtigst im Marz öder April des kommenden 'Jahres «ine Reize nach A m er > ka an»ulreten und dort fünf Wochen zu verweilen. Es wird nne Reihe von K°vn»rrt«n veranstaltet «werden. Die Einladung ist vom Newhorker Mannergesangverein ^ilrion" ausgogangen. ck Sicherem Vernehmen nach soll die siaurale >u». schmück» ng des Wiener Gu r a t hea t er f ouer» «ine Bereicherung erfahren. Es wurde der Plan ins Auge gasaht. die Marmordüsten, die zwischen den -Gäulen ausgestellt find, durch neue »u vermehren. Mau will «sich icdock nicht allein damit be gnügen. diese bereits vorhandenen Bückten zur Belebung des Folierü hervorzuzicbein sondern es besteht die Absicht, neue Marmorbüsten von Wiener Bildhauern ansertigen -u lassen, um den siauralen Schmuck deS Foucrs »u vervollständige». Qm Zinamineiihauae mit diäser Ausgestaltung des kiguralen «Lchmuckes soll auch die Bildergalerie im Fover einer Umge staltung unterzogen everden. indem man, den modernen Verhalt- Men entsprechend, eine neue Anordnung der Äckinstlerporträts vornehmen will. ES wird beabsichtigt. Porträt- von Künstlern des Burgchcaters. die durch ihr Wirken der Erinnerung des Publikums nabcstchen. in die «Galerie neu ausgunehmeit und Porträts von Bühiienqrößen. die einer älteren Epoche angeboren und die dem gegenwärtigen Publikum nicht durch unmittelbare Erinnerung bekannt sind, auöziischcidcn. Namentlich sollen die Porträts «von «Schöne und Robert, deren Namen noch in der Erinnerung lebendig sind, Ehrenplätze in der Galerie erhalte». Die Porträts der beiden Künstler befinden «sich jetzt noch im Zaale der Generalintendauz. «In Schauspielerkrersen wibd davon gesprochen, daß nebst der Kckin«stlcrgalerie in den Räumen des Foyers eine Reihe von Porträts beriihmter Direktoren des BurgtheatcrS und d r a m a t is ch e r S ch r is t st e l! er »ur Aufstellung gelangen soll. ck Rudolf Nittner, der treffliche Schauspieler des Berliner Lcssiug - Theaters, das erste Hänschen in Halbes „Jugend", der beste Fuhrmann Henschcl, will der Bühne Valet jagen. Der Künstler ist theatermüde, hat seine Kontrakte mit den Direktoren V'rahm und Reinhardt gelöst und wird sich mit Ablauf dieser Spielzeit auf seine Besitzung — glück licher Nittner! — in Schlesien znrück-rehen. ck Dem Leichenbegängnis der Tragödin Ristori in Rom wohnten Minister «Gicruturco, iinterstaatssekretär Ciuffelli. die Spitzen der Behörden, zahlreiche Noladilitäten der Kunst und Wissenschaft »nd eine große Menschenmenge bei. Unter den '.ahlreichen Kränzen bcfanden sich auch solche von der Königin- Mutter und «der «Munizipalität von Rom. ck F ri th j o f Na n s e n. der tn den nächsten Wochen seine neue Stellung als Gesandter seines Vaterlandes am englischen Hose antritt, arbeitet zurzeit an einem neuen wissenschaftlichen Werke, das eine erschöpfende Geschichte der Polnrfvrschiingen wer den soll. Die beiden letzten Monate hat Nansen dazu verwandt, den ungeheure» Stoff zn sichten und die ersten Kapitel niederz»- fchreiben. Das neue Werk soll gleichzeitig in dänischer, englischer, deutscher, französischer und italienischer Sprache erscheinen. Während des Drucke» ringegangen« Neueste Trahtmeldungen. Bodenbach. (Priv.-Tel.) Tie heute abend hier ab- gchallcne Versammlung der Boots- und Steuer leute der Elbeschifsahrts-Gesellschaft«» be schloß kin'iimmig im Hinblick a»f den Umstand, daß seitens der Gesellschgsten die überreichten Forderungen nicht bewilligt wurden, sich dafür auszusprechen, daß morgen Dienstag früh das gesamte Schüfspersonal in den «Streik trete. Der Be- schluß der Versammlung wurde sofort telegraphisch dem Sekretariat der Binnenschiffahrt des Deutschen Hafenarbeiter- Verbandes in Magdeburg mitgcleilt, wohin auch die Beschlüsse der in den anderen Elbhäfen heute abend abgehaltenen Ber- sammlungcn gemeldet werden. Lauten diese für den Streik, woran nicht zu zweifeln ist. so werden morgen früh die Boots leute sämtlicher Elbcschisscrhrts-Gesellschaflen von Hamburg bis Aussig die Arbeit niederlegen. UkriliischteS. " Mir nngarischer Dberlentuant als NhrendieS. Im Orpheum „Zum schwarzen Adler" i» Großwardetn ereignete sich ein aufscheneriegender Vorfall. Ein Artillerie-Oberleutnant befond sich in einer größere» Gesellschaft eben bei Tafel, al- zwei Offiziere im Saale ecirhienen, den Oberkellner beiseite riefen und die Zeche des Oberleutnants bezahlten. Die beiden Offiziere begaben sich dann zum Ausgange und ließen den Oberleutnant zn sich rufen, der aber leine Miene machte, der Anffordernng Folge zu leisten. Es gelang schließlich, ihn unter einem Borwande ans dem Saale zu locke». In der Tür forderten die zwei Offiziere den Kameraden ans, ihnen seinen Säbel ansznliefern. Der Ober leutnant weigerte sich, das zn tn», zog vielmehr seinen Säbel und schickte sich an, seine Kameraden anzrigreifen. ES gelang aber, ihn zn entwaffnen und mit Hilfe einer Patrouille in die Kaserne zu bringen, wo er sofort in Untersuchungshaft gebracht wurde. Es halte sich nämlich heransgestellt. daß der Oberlentnant die Uhr eines seiner Kameraden gestohlen und versetzt hatte l Der Bestohlene kalte Anzeige erstattet, so daß die Militärbehörde die Verhaftung des Offiziers anordnete. Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meteorolog. Instituts in Dresden vom 15. Oktober 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius». Wetterlage in Europa am 15. Oktober 8 Ubr früh: z n> o s »« ° l 7, v -b« « r «j o z- s r> iw 0 4- «i » 4>o « z. « 0 Eine tiefe Dcvrelsion unter 785 Millimeter ilt im Nordwelten er schienen, ivv das Barometer seit dem Vortag ui» ir Millimeter gefallen iit. Aus den, tlonlrnent hat der Lnfwrnct wieder rasch -»genommen, doch laaert nur müßra dotier Druck Uber 76N Millimeter im SUdollen deS Erdteiles, wllbrcnd sich dnS Minimum mit 7»t Millimeter Uber der BtSkavasee be findet und einen Anslchiser dis zu »ns deren« erstreckt. Ein zweites Minimum unter 7r,s Millimeter bedeckt das Miltclmeer. Die bereits viel fach beirfchknde West-Strömung bringt zrmebmende Bewölkung »nd dürft« weiterdr» zu Aicderichlctge» führim. WittcruiigSverlans in Sachsen am 14. Oktober. riaNon«. Name "A Rlchlnng 8 ' u. Starke ZK deSWinde« Detter StaNon», Name --Z Mchlnna ^ -! u. Liane Weller Z^ debv.'lnde« j Ltornom. Ikal. Hrad Sctllr» Lbristiansd Hti.klluiq Stockholm Skag»u kom'nhag. Helder V«r1« Moren, * ckiom 7« sw schwach dedecki «0 IIV steil wslkl« «l » k-IV ,chn>. bedeck, «7 snrv Ieich>de»«r :r? !«V ststrm Regen «6 stark bedeckt 8>v maz«g »'den 58 VV8^V fchiv DunN kJ ^VglV müsf. haldbed 62 öl letchr molNa K2 8 leicht bedeckt bl () ,risch Regen z IS- ,I> u z. 8 7 Zlh - Ost 0 l st! a II! » ZI« o .ir 8 -t-I»2« Sylt Hmnbg. > Swtnem. «eme! Aachen 4 Berlin OreLden 7 6 i^rant'. M. Karlsruhe München S .'»zza 757 ^V8VV Mich.wolkig w »8>V letcht haldded 6" rvnvv!etcht ivotNg b8 leicht wolkig f.2 leicht halbd-d IN leicht daldded kl leicht bedeckt b« XO mäßig bedeckt co r» schw«ch dalbbed «0 lelcht bedeckt 58 Ichwach Nebel 'l ' eiatlon hbhk. ^ ms. xr! p> wind Z? s-rr-y- s See- Station ! h-h, ! m Tenrp. 8t! « «Md sr- ree-de» ! l>» ! Ista v rr 80 r! . Freiberg « »88 >8.» o I 8 2 Iistline, 8.1 i . Sch.ikeberg, tstb Ist« ?N kikcv r o» ,'autze» 26^ « lfj 7 8 ü b. . »Mer l< S 5.7 8 i glchadrast, sro « 18 8 !I1 4 8Z() 2 . SNtenbera 7bl I2st «i ci 2 Zwo» 258 Ist» n « 8 2« . stleizenstan! 772 NV a« .-> » irhenmch » 3»N 17. t p..'t 8 8 . stichrelberg irrst 7.5 » 4 8 4 . Der I«. Oktober bracht« bei wechselnder Bewölkung vereinzelt (Zittau, schwache» Keaensall. Bei leichten bis inithtgen südlichen Winden «rate» nur geringe Teiuperaluiänderungrii rlu. Einem Minimum von »', Ärar lFichtelberg) steht «in Maximum von ll> G>ad lZIchadraß» gegenüber. Dar Barometer war bis zu li Millimeter unter setnen Vormalstnnd berab aeganaen. ung jedoch wieder an zu ltelaen. — Meldung vom Fichtelbefg Nachts starker Nebel, matter Sonnenaufgang, Llmmelslarbung gelb. Wettcrvroauose für d«n 1«. Oktobgr. Wind: Müßige westliche Winde. Bewölkung: Meist trüb«. Nieder schlag: Vielfach Regen. Temperatur: Kübler. Wasferstand der tttt»« und Moldau. ew.dwei» Prag Parmibi» Me'nlt priemen, Nnlfta DeaD»«n « Oktober fehlt fehlt -s-io «a -s-20 7l —70 l«. Oktod« -t-« - 7»
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