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Dresdner Nachrichten : 10.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189107104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-10
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.07.1891
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>> I' t I .. i'M l 1 - . i ^ !- - : I ! ^ - l - > j- -b'L K « » ' — Dem Oünlehrer cun Gymnasium zu Miaau. Dr. Vbtt. Friedrich O»tv W n nsche ward der Titel .Professor" verlieben. — §e. Durchlaucht der Erbprinz von Hohenlohe nebst Familie sowie Le Durchlaucht Fürst Tyurn und Taxis mit Familie besuchten vorgestern das Previschlhor und nahmen daselbst das truer^rim ^ .^j^^^ch besuchte Se. Exc. Kultusminister Dr. v Gerber in Beateitung des Herrn Geh. Raty Kockel die Schulen in Wrttgensdors. Dimbach und Oberirolnia. Ter Herr Minister wobute dem linterrricht in v«schirdeiie» Fächern bei und »rspizirle überhaupt bas Lchulwesen. Le. Excellenz ward dabei mehrfach durch besondere Ehrenbezeugungen ersreut. — '.Keuerdings beabsichtigt da» Königl. KriegSmiiristeriuni die Erbauung eines G a r»i s o »laza re t h S in Rieia zu 38 Beiten beim Reiche anzumelben. Das zur Erbauung des Laza rett,s und Anlegung eines Gartens erforderliche Land ist bereit» > i einer Fläche von 7673 Quadratmeter» in der Rahe der neuen Kaserne von der Ltadt dem Kriegsiniilisterinm zuin Preise von K.3ö Mk. pro Quadralmeier angebolen und da» Angebot von eiele«,. vorbehaltlich der Geiiebmigung der RrichSregirnuig und des Reichstages, angenommen worden. — Tie Perlailgeriliig der L o in merserien bei den städtischen Votks'chulcn von drei aus vier Wochen ist vom König!. Muiine- lium des Kultus nnd riseiillichrn IlntelrichtS uiiierm 3! Juni genelimigt worden, sodaß die Sonrmer'erien der Polksschulen »nt Sem drillen Lonnabend nn Juli gleichzcilig iml denen der höheren und Privaischnlen beginnen. Dabei hat das Ministerium die Erwartung zum Ausdruck gebracht, das; die von der Krmigl. BeziikS^chnlinspeliion Dresden l volgeschlagenen Piasjuahnien zur Dnrchsührnng gelangen, das; nämlich die öffentliche» Schnlprüsnngen oei Len slädlilchen Polksschulen auf die Woche nach Lonnl.ig Indien aelegi werde», dag die Kinder während der E>amenwoche laglich 3—3 Llanden llnierrichk habe», losern sie nicht an dem Lage selbst Examen haben und das; die bisherigen 'chnifteie» Tage vor und nach dem Examen in Weglall komme». Die Herbslserien beginnen fortan ebenfalls gleichzeitig mit denen der höheren nnd Pttvalschule», nämlich mit dem Lonnabend vor Michaelis. Da durch werden die manmgsachen Nebelstände, welche sich au» dem («schieden«: Beginn und der verichiedenen Dauer der Heuen ergaben, schwinden, sowie auch die zahlreichen Urlaubsgesuche sich mindern. — Der frühere Amishanvlmann von Dresden-Land. der jetzige Herr Geh. Reaierungsralh und Vortragender Rath im Ministerium des Innern. Alben Eduard Berndl, ist in Leipzig ans der Rückreise nach Dresden plötzlich erkrankt und an, Mittwoch ge- ttorben. Eduard Berndt irr im Jahre 1830 in Leipzig geboren, ttudirie daselbst die Rechtswissenschaft, kam »ach glanzend bestan denem Examen als Aklnar nach Oichatz, wurde von da ans Gen darmerie,ekrelar und Hilfsarbeiter im Ministerium deS Innern, er hielt späker die Stelle des ersten Raches bei der Königl. Polizei- ditkltion, wiirde von da aus Amlshanplmann nnd dann Ober- legierungSrarh bei derKrcishauprinaiirischirfl Bautzen. Rach wenigen Jahren kehrte derselbe wieder nach Dresden in do.S Ministerium des Innern als Geb. Regieinngsralh zurück. Der nun Heim gegangene ivar nicht bloß ei» sehr tüchtiger Beamter, sondern auch cuie liebenswürdige Persönlichkeit. Mit ganz besonderem Geschick wustte er im Geschäftsverkehr niit dem glichen Publikum um;» gehen. Es war nicht zu bcrnmndeui, daß er in allen Kreisen sich viele Freunde erwarb, und dcch sein Tod ini besten ManneSalter die Ennnernng an sein offenes, biederes, in Freud und Leid herzlich lbeilnedniendeS Weien wachrnit. ^ - Ans dem I o h a n n i s sr i e d h o ie in Tolkewitzer nnd Seidnitz« Flur fand gestern Nachmittag 4 Uhr eine erhebende Feier statt: Die Weibe der Monumentalbauten, welche ans demselben errichtet worden sind iParentationshallc. Leichenkamin«». Sccir- zinnner :«). nachdem seit der 1883 erfolgten Einrichtung deS Fried- Hofes bis jetzt interiminische Baulichkeiten benutzt worden waren. Der Iohanntskirchhos dient (neben dem Drinitcitissriedhof) den fünf Altstüdker Kirchgemeinden zur Bcgräbnißstatle (Kreuz, Frauen kirchen-, Johannis-. TrinftaliS- und Lncae-parochte). Die Geistlich keit genannler Parockien-, sowie die Kirchenvorstände waren säst vollzählig erschienen. a!S Abordnung der Kollattirbehörde die Her ren Llaoträthc Hendel, GrabowSkn und Weigandt, als diejenige der Lladlvcrordnetcn die Herren Anders, Secling und Möller. Pom Hoden Ki'chenregiment waren die Herren Oberdofpredig« Dr. Meier und Lberkonsistorialrath Tr. Lchnudl anwesend. Unter dem Geläute des KapellenglöckleinS und unter Führung des Por- geaen Ans dem , am ossenen Grabe ein sang eln Arbeiter-Gesanaveretn. worauf „u,n»g»atnosse de» Verstorbenen, de, be- einc Rede hielt, in welcher e, als die elgenlliche Ursache deS Zeichnete und die Anwesenden zu, Lviidarität ausiorderle. — Bis mit Sonntag ist im Kunstaewerbe-Museum die kostbare Fahne für den akademischen Tunrverei» in Leipzig anSgeslellt. Lie ist geserligt i» dem Atelier für kunstgewerbilchr Frauenarbeiten von Elisabeth Gasch. Ltruvestraße 16. 1.. und »ach eigenem Entrönne ausgesührt. Die sachlich bedeutende Arbeit findet de» Beifall aller Kenner. — An de» GeschäsiSsuhrer der deutschen Dirnierschaft, Herrn Dr. Ferdinand Goetz in Leipzig, ist vom Magistrat der cstadt Frerwurg a. U. die offizielle Nachricht gelangt. das; der alte Friedhof r» Frevdurg. uns welchem sich das Grab Jahn's befindet, i» den Besitz der Ltadtgemeinde gelangt ist E» steht »nn dem Bau der .Erinnerungs-Turnhalle" von dieser Leite ein Hinderniß nicht mehr entgegen. — Für das Kanalprojekt Leipzig-Elbe. daS be kanntlich auch die Leipziger Handelskammer zudem ihrigen gemacht bat. soll sich auch der Porstand der KreiShaiiptmaniischast Leipzig, KreiSbliiivtmann v. Ehrenstein, warm ciusaripzc'chen haben. — Lämmttiche Radsal> r P ereine Dresdens werden in der beute Abend 8 Uhr im Tivoli stallfindcnden Radfahrer Per- samnilung vertreten sein. Auch von auSwäriS hosst man ans große Dbeilnainne. da die stattfindeiide Beraihnng ja im Jnleressr sämml lichcr Radfahrer liegt, nnd die Zahl derselbe» bekanntlich nicht Nein ist. — Die AilisichtSbcaiuicn der Wohlsahrlsvolizei hielte» gestern früh eine allgemeine M i l cd v r ü s n n g ab und bclegie dabei von 4 Milchpotlen Proben beimss nachfolgender chemischer Unler- inchuiig derselbcir mit Beschlag. Eine Milchhandleri» a»S einem der Bvrorle, deren Milch am Schlage vollwichtig war. rührte spater gelegentlich einer bei ihr vorgenonimene» Nachprüfung in der Lladl erheblich dünne Vollmilch. was ans eine erst hier vorge- noinmeiie Fälschung derselben schlicken lasch — Gestern Pvrmittag ging d >S vor einem leichie» TranSpori- wagen aespannte Pferd in der Wüsdrufferstraße durch und stürzte arir dem Postplatze zusammen. Der Best (-er des Wagens wurde ans die Llrake geschlendert Z»m Glück ist trotz de» starken Vcr- kchrcö Riemand verletzt ivorden. — In der Nacht zni» Donnerstag find von dem Zwingervoigt im Zwrngerhose drei junge Memcheir ergriffe» worden, welche schon die Nachie vorher ttioien gestohlen hatten. — Der B r ü cke » lolhi e. per wie gellem erwähnt, am Montag nahe dem Grundstück „AritanS" einen 4 Jahre allen Knabe» vom Tode dc-S Ertrinkens relteie, beißt Earl Friedrich Hosina»!!. — Wir lbeiilen kürzlich mit. daß in einer Sommerfrische in der Nähe Dresdens ein Schwindler aufactaucht sei. der bei einem Gastwirlh für eine reiche Dame ans Dresden ein Loinmerlogis gemieihet habe nnd dann. nachdem er bei diciem Wirlh eine ziemliche Zecl'e gemacht batte, heimlich vcrschwnnd.n sei. Später ! ho.he es sich heransgeilellt. daß die Geschichte mit der Dame aus ! Dresden erlogen nnd von ihm vstenbar nur vorgcbracht worden liei. »in sich Kredit zu verschossen. Der Gauner ist dem Pcr- nehmen nach mit dein Menschen identisch, welcher, wie gestern be richte! wrirde, am Moi'lag in Wolkciisteiir wegen verschiedener Hotelschwindeleien und Diebereien seiiens der Gendarmerie ver- haflckzivorden ist. — Pvli; eiberi ch t. Am 3. d. M. ist an» Kcmiiitzer Flur der Leichnam eines neugeborenen Kindes wcibliche» Gcichlcchis ans der Elbe gezogen worden. Die gerichtSaizkliche O'ttnnng des KorvcrS hat ergeben, das; das vollständig anszclrageire Kind gelebt, durch Erdrosseln den Tod gesunden lind etwa 8-1tt Tage im Wasser gelegen bat. — Einen einen, ^lein verziert richonberg ans der gros'.crr Brüdergasse, ein P o r t e m o n n c> i e mit über 3 Mk. die Ehegattin eines Buchhalters am 7. Juli aui der Tchlvsttlratze. ein dergleichen mit 4 M. 3tt Ptg. nnd etlichen Nadeln ein hier wohnhailer Kaufmann vorgestern aus dem Neu- .,» .. ... ^ zgerlhe vor, über Friedr. Ang. Menzel, > breite» goldenen B » ndring . mit hat am 3. dS. Mls. die Strickerin Marie kV sitzenden des Fricdhossans,chus!eS deczah sich die Peri»mmlimg, der sich zahlreiche Parochianen cuttchloisen. in die Begrabnikkavelle (Parciuationsho.llc), die in ihren crrchilcktoniichcn Perhällnissen und irr ihrer cinsachen aber würdigen Ausstattung einen zur Andacht rtunmendcn Eindruck machte. Allgemeiner Gesang des Chorals: „Wer weitz, wie »alle mir mein Ende" ervfsnele die Feier, worauf Kon- sistorialralh Dr. Dibeiüis einc Schriftvorlesnna gab. Hieran tchlotz sich der Gesang des „Geistlichen Liedes" von O.Wermaiiii, von deni Krenz- chore in bekamrlcr cfsettvoller Wette ansgetührk. Vinn hielt Kon»- storiairalh Tr Dibelins nnnlg nnd ,» Herzen gehend die Weihe rede. woran sich Gebet und Legensspcndnng rchlotz. Eine über raschende Zugabe rand die Feier durch die Perkündtgung des Herrn Dr. Dibelius, doch Le. Maieilät der König den Buumeiricr Eber hard (welcher in, Ansirage des Frledhofsaiisichnsses die oberste Leit ung der nichrecwähntcn Bauten in nneigennützigsler Weise über- nvmmen und Alles glücklich zu Ende gerührt hals zum Kgl. Ban rath ernannt habe. Der Plan und die Zeichnungen zu dem ganze» Bau, welcher auch in feiner Faoade einen überaus chmvalhischeir Eindruck macht, find vo» den Herren Baurälbcn Gieic nnd Weid ner Tie Kosten des ganzen Baues betragen ZLtt.EX» Mt., die Kosten für das vor II Jabrerr gekaufte Fricdhofsareal nebst Ein friedigung und Jnlerimsbaulen betrugen :380.(XX> Mk. — In einem hiesigen Bankgc'chüst wurde dieier Tage ein sehr gut nachgemachtcr falscher preutzücher Tdaicr angehctttcn. Auf demiciden befindet sich die Jahreszahl 1831 nnd der Koni Friedrich Wilhelm s III. Er hat einen hellen Klang, wiegt nur eine Kleinig keit weniger als ein echter Thaler nnd ist von tadellosem Gepräge. Nur dadurch, datz er sich clwas fettig anfüktt, ist er >ür den rsaicii als fattch zu erkennen. Vorsicht also bei der Annahme solcher Dhalerfiücke! — Gestern früh fand im Fe u e r >v e b r h a n p t d e v o t die Pertheilnng der Zinsen ans der Tr. Wümch-Ltislung statt. In Gegenwart des Hern, Brandmeisters Hcrrmanir, sowie der sämrnt- licherr dicnstireicn FeuerwehrmairnsLatlen übergab Hr. Ltcrdirath Dencher mit einer bezüglichen Ansprache drei Prämie» von ie :!3 Nik. an den Slertcilerwehrniann Jschlec und an die Fenenvchr- mönner Degenwerih und Kirbach. — Por, recht giinsiigciii En'olge war das vorgestern Nach mittag und Abend im Lmckc'i'cden Bade vom B e z i r k SV e re i n rechts der Elbe abgchallene Lomniencst begleitet. ES war sehr aut besucht und man amüsirtc sich Dank der umsichtig gclroncnerr Borkehningen allseilig. TuS Eoncert ward von der Kapelle bcS I. GrcnadicrregimcitteS unter Niusikdireklor Herrmannäs Lcitnng auk-gesiihlt, und an sonstigen llnterhaliungen wie Lotterie. Per- kaittsbudci!, einem grosien Radiahrerreigen. brillan: von Mitgliedern deS Klubs „Wanderer" gefahren, an einen, Lamvionzng :c. fehlte cs auch nicht. Ten Lclilutz bildete ein Ball. Der Reingewinn, welcher sich ergebe» wird, soll znm Besten der Kindcrhcttstatte, des VolkskindcrggrleiiS und des Kriiderheinis rechts der Elbe ver wendet werden. — Nach dem soeben erschienenen 5. Jahrgang der „Deutschen Justizstattstik" betrug die Zahl der Gerichte in Deutschland a», I Januar d. I. insgesammt 3111. abgesehen vom Reichsgericht und bayrischen obersten Landesgcricht. Darunter sind 38 Qbcc- landeSgerichte. 171 Landgerichte und 1!«I5 Amtsgerichle. Die Zahl der Richter betrügt gegenwärtig insgescimmt 4137 gegen 4333 zu Anfang 1889 und 4M zu Ende 1882. Die Vermehrung war also in der letzieir zweijährigen Periode weit beträchtlicher als früher Was die Einthcilung der Gcrichie betrifii. so bestehen bet den Lberlandcsgerichieii tnsgejammt 86 Ewibenatc und 'TI Strafsenate. — Am Sonntag trifft ein Persone n-Extrazug zuer- mätzlgten Fahlpreisen von Berlin mit Anschluß von Hamburg rc. hier ein. nnd zwar erfolgt die Ankunft Vorm 1tt,:j8 «ins dem Friedrichstndtcr. Vorm. 10.49 aus dem Bädmnchen Bahnhofe. Der Anschluk nach Schandau geht 10,55 Vorm, weiter — Borgest«» Nacvmillag gegen 6 Uhr hatten sich i» der Ovpellvorstadt grök«e Mcnrchenmengen anaesanimclt, um der Beerdigung eines hervorragenden sozialdemokratischen Parteiführers, des CigorrensortirerS M v« genannt Beier, beizuwohnen. Die Slrakcn. durch die sich der Zug bewegte, wäre» von Menschen dicht besetzt, rm Trauerzuge selbst grirgen etwa 500 Personen, darnnker rast olle bekairrtten Parleigrötzen Dresdens und der Umgegend. Kostbare Blumempendcn wurden dem Sarge vorausgettage». woaenradgrvke Kranze mxt Schleifen. iowie.eur hoher Anker, aus rochen Roten gewunden, der wegen ferner Grütze wie ein Banner «w eine, Ltanae getragen wurde. Ein Geistlich« war nicht zu« »ercv wiro oie ,rc>« oes >Liittil»gew'ies ocs »r caneninitz en Sitz habenden PereinS Erzgcbirgischcr Kc'lparkrgebnchhändl« äugen. Mit der Gcn«alversanmil»iig ist eine Ausstellung Ver den. welche a», 13- Juli Mittags 13 Uhr «öffnet wird. Der siadter Markte, eine goldene Brosche 3t> Mk. der Führer der Droschke Nr. 37 am 6. Juli in seinem Wagen, eine grbtzcrc silberne Ev linder U h r mit silberner Kette die Gattin eines Kaufmann- am 3. Juli im Zoologische» Gatten gefunden. 'Alles Lies ist vorgestern bez. gestern nn die Behürde abgettei«! worden. — Durch den anh iltend hohen Wafferstand der Elbe ist für den L o s ch w i tz - B l a r e w i tz e r Brückenbau eine lehr unliebsame Lttstuilg u»d Hemmung «ttslaudcn. Die Pieilewrüiidllirg uns Loichivitzer Lette stellt vollständig unter Wasser und sind die Pump- maschinen letzt nicht im Llande, die Wastcrmasse» z» beseitigen, weil die Flnkb des Llroincs beinahe Len Damm überwülk, welcher die Ansschachlung vom Ekbstrvm trennt. Dieser Dann» ist der Gefahr ansgewtzt. kiittvcggcivntt zrc werde». An den Wänden der Anssthachtniigeil finde» fortwährend Abrnttchiingcn statt. -- In den letzten Tagen hielt sich ein Beamter der Dresdner Eriininalvvlizei in Großenhain und Umgegend aui, um im richterlichen 'Ansirage in einer U>ttcr»ictiuiigsiache wegen Meineides umfassende Erorlciungen vorziinehnien. Dieselben müssen von Erfolg gewesen sein, denn er vcrschriti borgest«» nnicr Assistenz der La»dge»d<rri»«ie zur Berhattnng zweier Wirthschasksbesitzer und eines bekannten gntsiturttc» MnhienbesrtzcrS. sammilich in der Umgegend GivtzenbainS wohnbaik, und nahm dieselben mit nach Dresden. Dieser Vorgang hat begreiflicherweise in der Großen hain« Gegend l'edenlcndes Anttehea erregt. — Ter deiilschiozirlc Rcsarmverein zu Leipzig vcrar,staffele gestern in der Tonhalle eine große Pl0!c>lber'aii»i>!»»g gegen die N ie d er l a i s u >r g ru11iicher Juden in Deutschland. Herr Tr. Erwin Bauer, der jetzige Redakteur des Leipziger Dagc-s- anzeigcrs. welcher die russischen Verhältnisse ans seinem vieljönrigeii Aufenthalt in Rußland genau kennt, entrollte in grotzen Zuge» ein Bild der rnsificheii Juden »nd der uns durch deren Einwande rung drohende» Gcmbr. Er lührie, ott von donnerndem Bestall der etwa 1300 Zuhörer nntcibrvchcn, ungefähr Folgendes anS. DaS russische Volk ist durch «ne Jahrhunderte alte Vereinigung d« verschiedenen Stämme zu einem mächtigen 'Weltreich, zu einem hohen Grade des Natioiialgesnhics gelangt nnd keriiantiienittisch, dir rnisiiche Presse lit his aus zwei Organe durchaus indeistrei. lieber die russischen Inden nnd die angeblich „bintale" Verfolgung derselben ist man in Deutschland ganz falsch »nterrichtet. Man kann jene irr drei Gruppen zirianniiensasseii. Einmal findet sich, besonders in Moskau nnd Petersburg, «ne ffeine Zahl indischer Großkav taffsten, welche jedoch ziemlich uiigeiäliilich find, da sich die gebildeten Kreste R»s;IandS deistelbcn nich! offnen. Hclrathcn zwischen vcrarntten Adeligen und Offizieren nnd jüdischen MillivnärS- tvchtern. i» Dcnilchlnud leider >o häufig, kommen dort nicht vor. Tann gicbt cs in Rußland eine, durch weile Vorsorge der Regie rung »ehr be'chranlle Zahl südiicl.cr Acrzle und Rechts rnwiitte. deren Praxis sich aber »iisi.blicßl-ch aus ihre Llammesgenosscn erstreckt. Bei Weilcin die gefährlichste Gruppe ist die der russischen Landfiiden Bor etwa 40 Jahren hat die russische Regierung den Versuch gemacht, die Inden zu Ackerbauern ,n «ziehen. Große, »rnchtvare Ländereien in der Gegend um Odessa wurden ihnen an gewiesen: aus Teiil'chiciiid kamen Ban«», die Mnstcrwittlstchastcn cinrichtcien und ihnen mit Rath und Thctt zur Seite standen. .Heute sucht man vergebens nach jndiicb«' Bauern. Sie handeln »nd schachern alle wieder wie vor der Ansiedelung. Tie dentschen Staaten haben snh nun geaen die Sttederlassuna diese, Gesellschaft geschützt: nur die deutsch« Nealeeuna scheint noch nicht« dagegen tbun zu wollen. Daher mutz dos Volt von seine», Rechte Ge- brauch machen und Schutz vor der drohende» Gesadr fordern Unser schöne- Sachsenland ist ja Dank der Fürsorge unserer welsei, Regierung noch nicht direkt gefährdet, anders Preußen, wo sich schon zahlreiche russische Juden niedergelassen hüben. — Wie treffend der Herr Redner die Stimmung der ganzen Versammlung zum Au-drrrck gebracht hat. das zetate der thin gezollte jubelnde und nicht eirdeirwollende Beifall Nach einer längeren Debatte, in der übrigens der einzige freisinnige Redner sich auch geaen die Nieder- lossung russischer Inden aussprach, wurde mit überwältigend« Majorität eine Resolution angenommen, die RelchSregierung dringend um Schutzni rkreaeln gegen die drohende Gefahr zu bitten — An der Einweihung de- Neubaues Ver Fürsten- schule zu Grimma, welche, wie erwähnt, am 31. und 23 September statlfiridet. wird sich auch der Verein ehemaliger Fürsten ichnler — Psortens«, Afra»«, Grimmens« — mit einer Gabe de Iherligeii. und zwar hat er für den Speiseiaal der neuen Schule 8 Büsten, die von Horn« und Sophokles, Horaz nnd Eäsar, Luther und Melairchtho», Schiller und Goethe, und eine Widniunariasel gestiftet. Die Büsten und Konsole» werden in sogenannter Elfen beinmasse. die Taicl i» weißem Marmor mit Goldschrift hergeslellt — Aus einem Felde bei Lende n fand rin Oekonom ein Nest mit drei jungen Wiesel». Dieses junge Raubzeug wurde in der Bebaust»»! des FeldbrsitzerS ein« ihre Jungen säugenden Katze mit angclegt. Inlerefsant ist es. wir die Katze sich dieser ihr »»tergeschodenen Fremdlinge aniiimiitt. Dieselben gedeihen ln Gesellschaft der junge» Kätzchen vortrefflich. — Der erste i» Ehemnitz verstorbene afrikanische Neger wurde Dienstag aus dortigem Friedhose beerdigt. Derselbe (William Eäsar) stammle ans der englische» Eolorrie Sierra Lkßme m Wesl- afrika, von weicher »ach seiner Erzählung die Wanderung zu Fuß lt Tage bis zum deutschen Kamerun dauere. Nach seinen Zeug nisse» war er sieben Jahre als Hilsssteward (Küche»gehiffe) aus englischen Schissen gewesen. Vor mehreren Jahren verschlug ihn das Schicksal in die Ebemirstzcr Gegend, und man sah ihn beim Bau der Kappe!« Straße arbeite». Dann war er in Püge'S Telegraphen- ban-'Anslalt 'Arbeiter und reit Angnst vorigen Jahres hatte er im neuen „Eenlral Hotel" i» Ebcmnitz als Maschinist die elektrische Anlage über. Er wollte von seinem Verdienste sparen, um nach seiner seine» Heimaih znrückkelirc ir ;» können: dort sei. wie er vom Heimweh erraßi, meinie, die Well zchvner. In seinem aedrocheaen Denstch versicherte er, daß ihm irr Tenischland bessere Behandlung zu Dhcil geworden sei als von den Engländer»: „Deutsch Marin, gut Mann: englisch Man» nicht gut Mann !" Seine Bildung machte sichtliche Forlschritle. Er kvnnie aui die Tauer unser Klima nicht vttircrge» »nd erlag (37 Jahre alt) der Schwindsucht. — In Ehemnitz wird um Itt und I I. Juli die Generalver sammlung des Eeiittalvc'reins Deutscher Kolportage- buch Händler im Gasthaus „zur Linde" abgchalten werden. Zugleich wird die Fei« des 8. (LtffttlngSsesieS des in Eliemnitz seinen begangen blinde», welch, . Schluß derselbe» «folgt cim 15. Juli Mittags. — In Gei sing bei Attenberg spreite sich vor Kurzem bei der Fahnenweihe des dortige» SchntzenvercinS ein heilerer Vorfall ah. Zn de». Feste waren zahlreiche Dcpniaiionen österreichischer Schütze» ans Böhme» «schienen. Bei dem Nägcleiiffchiagen wur den die Vertreter der siemden Vereine der Reihe nach aufgerrisen. Der Führer der Deputation eines LchützenkorvS hielt gleichfalls bei diesem 'Anlasse «ne schwungvolle Ansprache, als er ab« den gewid mete» Nagel überreichen »nd cinschlagen wolttc. konnte er chrr trotz Suchcns nicht sirrden. Der Nagel lag zu Hause aus dem Schreib tisch und mnsttc per Post irachgesendck werden. — T« konservativr Verein für A n » a b e r^g-Buchbolz und Umgegend hak beschlossen, bei dem dermnttgeii Stande der Land« tagswahlangclegenheil im 35. ländlichen 'Wahlkreise seinen Mit gliedern die Wahl deS Amtsrichters Dr. Kühlinorgen zu Scheiben- bcrg als Landtagsai'gcordnclen, falls derselbe als Kandidat aus gestellt wird, zu empsehlrn. Ebenso beschloß man, Lie national- liberale Kandidatur tm 19. städtischen Wahlkceise zu unterstützen nnd dies zu veröffentlichen, sobald der nationallibcrale Verein in Annaberg erklärt haben wird, daß « die konservative Kandidatur im 35. ländlichen Wahlkreise ebenfalls unlerstützt. — Vorgestern ist in Freiberg Arlillcrieleittnant Adstttaitt Sickcl beim Ausreiten auf den, Exerzierplätze vom Pferde gestürzt. Leutnant Sickel, der neben den äußerlichen Wunden leider auch innere Verletzungen erlitten haben dürste, wurde alsbald in einem Wagen »uch «einer Wohnung gebracht. — Chemnitz, 9. Juli. Von den »ngückiichen Opfern der Blitzschlag-Katastrophe, bei der sosorl getödlet wurden der Maurer Bergect ans Dittmannsdorf und der Handarbeiter Ernst Schar- ichinidt auö Großolbcrsdott, befinden sich noch im städtischen Kiaiikerih.inS die 'Arbeiter Friedrich Drcruaott Scharschmidt aus Großrückerswatde, E,irst Louis Wolf und Ernit LoniS Seidel aus GroßvlberSdors. Bei dem erstgenannten Sch rschmidl kann der Tod alle Augenblicke «ntteicn: er bat zwei Löcher im Kops und klagt über heilige Schmerzen in der Brust, die ihn öfter zu ängst lichem Schreien zwingen. — Im Zeisigwald fanden Pilzsucher im Dickicht einen Erhängten, der schon in Verwesung üvergegangcn war. Bei dem Leichnam fand inn» ei» ledernes Sackvorlemonnaic mit Doppclbügcl und 3 Mk. 21 Pig. Inhalt und «n Paar schwarze Glacehandschuhe. — Gestern Vormittag ward abermals ein Erhängter im Zeisigwald polizeilich au'gchoben. In dcni'elbcn wurde ein hiesig«, seit kurzer Zeit vermißter Einwohner «mittcli. — Leipzig, !>. Juli. 'Ans Anlaß des morgige» Geburtstages Seiner König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg findet heute Abend im Offizicrskanno des 107. Regiments eine Festlichkeit stall, an weiche» Se König!. Hoheit mit ieinem Bruder Prinzen Max und seinem persönlichen Adtnlairlen. Herrn Hanptmann von Hangk, lhcit- nehmen wird. Vorher gedenkt der Prinz mit seinem persönlichen Adsntanicn dem Sommerseste der Unteroffiziere seines 'Rc.rnncntS im FelienkcNcr beiznwohnc». — H«fte wrudc ein 3Ijährigcs Dienst mädchen ans Scdrcritz wegen dringenden Verdachtes, gegen 8 217 des Strargesetzbncheö geiehlt zu haben, verhaftet und »ach Dresden tranSportirt. — 'Am heutigen Morgen rchwamm in der Nähe deS neuen Schützcnliauscs im sogenaiinlen KuhbnrgerWasseiderLcichNinn einer unbekannten Frauensperson an. — In der M«sebnra«»raße zu Lindern»! gingen gestern Nachmittag die Pferde eines Bicr- wagenS der Offenhaii« schen Brauerei durch. In ihrem rasenden Lame übcrftchren sic eine 63scihrige Frau, welche ihr 8 Monaie altes Enkclchen in einem Wagen vor sich he,schob. Die Frau er hielt schwere Verletzungen an den 'Beinen. Der Wagen wurde total zettcrinunect, glücklicher Weise das Kind aber nicbt verletzt. Erst als das Geschirr an einen entgegen kommenden Lastwagen ange- pialll war und diesen beschädigt hatte, konnte esausgebatten w«dc». — In Bockwa bei Zwickau werden wieder einige Gebäude, die sich infolge des Kohiengbbauer bedeutend gesenkt hatten, ab getragen. Fsortsetzun« de- örtlichen TkeileS Seite V. Mnitcriandwirlhc sind längst, Lurch ihre indische» Zöglinge ansge wuchert, nach der Hetmalh zurückgekebrt. Schmutzig, veriallen und verwildert ist die einst so »anbei« fruchtbare Gegend. Solche Vcr- hälinlisc macken d,e ost recht kräftige Sclbsthilie russisch« Banern bcgreisttch. 'Außer HandclSientcn finden wir »ns dem Lande noch lüdttche Schneider. Klempner und Uhrmacher, für welche icdoch ihr „Handwerk" in der Regel mir einen Deckmantel für de» tchwnng- hail betriebenen Handel bildet. Tie indischen Uhrmacher z. B. haften sich Deutsche und schweizerische Gehitten, sie reibst treiben das in Rußland verstaatlichte Pfirndleihgcschäft. Oft besteht ihr ganzes Lager aus versetzten Uhren. Tie russische» Behörde» haben also durchaus gesetzmäßig gehandelt, wenn sic bei der Ausmessung dieser „Handwerker" das aus ungesetzlichem Wege erworbene Lager lonfiscirtcrr. Die massenhaften Ausweisungen russischer Juden haben diese meist sich selbst infolge der nngeictzlicheii Verschiebung ihr« Wohnsitze z»,»»chrriben. In Rußland dunen sich Inden eigentlich nur In bestimmten, ibncn niigkwirsrnrn Bezirken auf haften. Wenn heute die Judenpresie über die rücksichtslose Aus weisung von 80.000 (?) Juden uns Moskau lammert, so liegt die Sache io, daß rwei Drittel der Bewohner indischer Häuser gar nicht berechtigt ist, sich in Moskau oiffziihailcir Leider sind gerade dieic Inden meist dentschc Unierihancn: gebt ihnen die Polizei a»'s Fell, ra «ttaren sie eftrfirch: „Lassen Sie mich los. ich bin ä dailscker Staatsbürger." Diciem Umstand ist auch der Haß des russischen Volkes gegen uns Deutsche, den Redner übrigens von Herzen «Wiede,t, zuzzffchresben. England. Nordamerika und andere ra,ieSsir',chichte. Deutsche- Reich. Ter 'Ansenihalt deS denischen Kaisers in Norwegen wird sich in diesem Sommer aus süns Wochen erstrecken. Nach den vorläufigen Bestimmungen wird der Kaiser nach einem einlagigen Aufenthalt in Bergen die Fahrt nach Nordland antrelcir. wobei verschiedene Fjorde, jedoch nicht der Sognefjord, angclarffen werde» sollen. Sodann soll nach der Rücklehr nach Bergen noch ein Besuch des Hardangerijord nebst einer Spazier fahrt über Folgcsonden statlfindcir. Von den am 1. Juli 1892 i» Kraft tretenden Ergebnissen des Wellpostkongrcsses, der joebcir In Wien «eine Bcrathruigcn beende! hat. ist in Bezug ans die innere Organisation des WclipostvcrcinS als wicbttgsl« Beschluß zu verzeichnc», daß ganz Australien den, Weltpostverein bcigclreten ist, welchem jetzt nur noch China, Kav- land, Natal, Betichuanaland nnd Transvaal fcrnstehcn. Von den iachlicheir Beschlüssen seien als die wichtigsten «wähnl die tzcrab- setznng der Tarife der Postanweisungen, der Nachnahmen und Werthbricse. dann die Ausdehnung der Mnslerdimensionen vor» 20 am 30 Eerttimrt«. Wichtig ist scriier, daß sich alle dem Weltpost verein angehörenden Staaten wechielicitigen Schutz gegen Marken- sal'chnngen im internationalen Verkehr zugesagt habe». Auch nahmhaile Erleichterungen im Drucksachen- und Waareirprobenoer- ketir find brichlossen, z. B. werden Vifileirkarre» mit gcd,»cktcn Jnstialcn. wie p. s.. p. «, v. p. c. rc. svrtnn als Drncksachcir und nicht mehr als Briesicndilngen betrachtet. Tann wcrdcn unsran- kirlc Kocrcsvondenzkatten für den iirlcriialionalcn Verkehr zugclasseir. was namentlich für Reisende von großer Bcgncinlichkcit ist. Zur gegenseitigen Abwickelung der Zahlungen im KviiipenlalionSwege wurde t,e Einsetzung eines rnkernatioiiaicn Elcaring-Honie (Rech- nungsbauses) in Bern beichlasjen. Die Zulasiung von Edelstein- und Pretiosenscndungcn in Wettbdnrskarlons entspricht einem Kit
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