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Dresdner Nachrichten : 13.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-13
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1881
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"-"'".7.7« Zetzeft Nie Stiarlne Numm. >0 Vl«. >»»«^3V000 DS» »i, »«,«»« «tnaelandier m>ien»te ma«> ff« dt« «kdactt», nt« I vrrdtodU«. 2mtr,t,».«„nai,,„r au»wt>rt»r u v»,I«r tn Ham- »NI,. ««Ittn. Wie», Lrivjt,. Seiet, «reit,»,. grantturta.M. — >»». «»«» tn vertin. Litpjt,. Sit«. Homburg, »roulturt a.M.. MttIl sen. - »««», er««. ingrankfurt a. M. — vureunr d. „A«,»«It»»»» «»,»». r^Itte.butUee ck to. tn Part» Hageötalt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enlijte. L6. y«,r»t« „irdin »ta,l,ntir,»« u »ff« N»«m »Ä», «>>»«»»mni«. «°nnla,«bt««it»a,«»Udr. S, dieultadinur an OtoSent»««:»«. »lotirrgal,, «r..;bi«Ra<I,N>.»U»». — »er No»m «iner eint»-ttl,»n P:litIkilelo»r»SPIg'.tttn,tt»N»» dt« Aetle S0Psgt. St I« Sara >»e titr da» »itAIt- t»,t,e ririchrmen der Julerat« wird n> t>t gegeben. Lu»wälltge Lnuonce»» Autlrog« von uuS undetauulen.tlrme» und Äe,Ionen uitcrili» wir >tur gegen Pmt»»>»era»»o-,^adlung»urch »rirtnrarle» oder Poi>e>N«üM>U>>. L hl Selben Ionen >L Pil». 2». Icrate titr dl« «omogi VMmmec »d«r nach einem Iteluoge dt« iieltl- »eite Lu Pi ge. Atelier kür küLstlieksn 2s.1w6rsLt2, /^äolpli Urompliolr, /adnkünMvl, 8I«r1««»tr»i»«tv IVr. 7,1. PartS. Dir In der Kammer verlesene nisi ministerielle Verordnung lautet: Die baldige Entscheidung der tunesischen Frage sei erwarkbar, da die Ver handlungen bereltö eröffnet wurde». Formelle Conventionen Nr. 133. > Witterung vom 12. Mot: Barometer nach OSlar Bölold. Ätollftraßel!» tÄbd». s U.> 7«7 Mlll..Iett gelter» :> Mtll. getollen. Tdermomelrogr. n «kaum : ll't, 0 W.. niedr. Te Iiitchlte Tenw. t'ZN. " W Nord-'n wind. Nebelt', meltto Itolol LUM ürul ill ^Imrrinüt, 8vv0LLltrv Irerrlieli8t<>r, Lnaonolimstor Autöntlialt in l llaranckt. «mpfiolilt s> ss> ^ 7 .. doelixoiliiton ilvriBviiLtton. Vorvimm. l'ciui i8tvn olo. sollst» N ssINNls^N bl',,»«,..!,, müdliril, >Voitnunkt>» mit oll. , ol.no konmo». 80-L g.» lU.gUUtt«. ^LUVUllLN tvio Ocutoo, Kaal, liostaurutiou und Kc,8<4l,ulln. 8tst8 frisclin ^ L ompliolllt i» gro88>or .Vus^slil voirligiiodo Kitelm, Keller „mi Lvltivmmg. ! stl M > ». M» ^ Mia» !»«»>. Hocliaolltun^vo» Ä ^ r, ». V. I»nn„«r, 0vsit/e, yj! ff> - <» I triiiion-tpnb.'«« 1». mlisite» den legltlme» Einfluß Frankreichs i» der Negentschalt wurde aulgcirlvcrt, sll, lider die illtinabme des ^rotectorateHin- >tch",ieUen. Beide Kammern »almien vicic (Erklärung mit grosjcm ncn 2 Tagen zu erklären, io»» werde Kriegserklärung crlolgen. Beilall auf. > London. Nach „ j?alw 4Icwo" wurde ein Komplott gegen Tunis. 14,<M<) Franzosen siebe» vor der Ltadt. Der Bei)! den König von Italien entdeckt. 2 Nltcmälcr wurden rcrbaket. Aussichten sNr den Ui. ü»al: Zeltivelse Zelter, nclst :rockc», Koiklll-n, 2Vll88I>ltllNUN8. wärmer. Areitasi, 13. Mai. verantwortNcher «edacteur titr PoltttslhkS vr. Smil viere» tu Trrsdcn Bis tief in den Funi ffinein soll sich die Session des Reichs tages ausdehnen. Diese Verlängerung wird dadurch bewirkt, daß der Ausschuß das Unfallversichcrungsgescv glücklich in erster Lesung durchberatcn hat, daß er morgen die zweite Lesung beginnt, dann einen schriftlichen Bericht an das Plenum erstattet und dieses somit in den Stand setzt, auch seinerseits das große Werk einer gründlichen Durchberathung zu unterziehen. Wäre es im Ausschüsse nicht ge glückt, eine Verständigung über die wichtigsten Grundsätze dieses Gesetzes zu erzielen, hätten die Konservativen und das Centn»» nicht eine feste Mehrheit gebildet, welche entschlossen ist, den großen humanen Gedanken ernstlich zu verwirklichen, so wäre es ein Leichtes, die Reichstagshallen bereits vor Pfingsten zuzumachcn. Die bedeutsamste Frucht dieser Session, die Versicherung der Fabrik arbeiter gegen Unfälle aller Art, wäre dann eben nicht gereift. Angesichts jenes erfreulichen Ergebnisses nimmt sich die Klage der Liberalen über die Länge der Reichstagsscssion höchst befremdlich aus. Zu Was seid Ihr denn Abgeordnete, wenn Ihr nicht arbeiten wollt? Um bevorzugte Plätze bei einer Nibclungcnauffichrung zu erwischen, hat Euch das Volk nicht nach Berlin gesendet! Kann denn der um eine, zwei Wochen verlängerte Aufenthalt der Abge ordneten nur ernstlich in Betracht kommen gegenüber einem Werke, daS einen ersten, ernstlichen, wohlgemeinten und sicher erfolgreichen Schritt zur Herbeiführung besserer sozialer Zustände unternimmt? Im Gegenthcil, das Volk hat eine recht gründliche Berathung des UnfallversicherungsgesetzcS zu verlangen. Nicht die Bequemlichkeit der Abgeordneten, die Abstellung gehässiger Ucbclstündc im Fabrik betriebe ist die Hauptsache. Hätten die Liberalen noch im Reichs tage die Oberhand, so würden sic dem Unfallvcrsicherungsgcsctze eine Gestalt gegeben haben, welche abermals dem Großkapital? auf Kosten der Arbeit gedient und die Arbeiter wie Fabrikanten gleich mäßig dem Ausbeutungsdrucke des Kapitalismus preisgcgcbcn bättc. Bei einem solchen Preise würde auch keine Klage über die Länge der Reichstagsdauer erschallen. Statt dessen schlossen Konservative und Centrum gemeinsam Privatgesellschaften von der Versicherung gegen Arbciterunfälle aus; sie verwarfen ebenfalls gemeinsam das andere Extrem, ein Reichsinstitut als Ccntralvcrsichcrungsanstalt, und entschieden sich für den goldenen Mittelweg, wornach die Einzel staaten diese Versicherung als Staatsmonopol in die Hand nehmen. Fühlen sich die thüringischen Westcntnschcnstaaten zu diesem Werke für sich allein zu schwach, so hindert sie Niemand, zu diesem Zwecke der königl. preußischen Staatsanstalt sich anzuschlicßen. So setzen sich ja auch in Austernbänken kleinere Mollusken, die sonst sort- gcspült würden, an die Schalwände größerer Muschettbicre an. Sollte aber noch in letzter Minute von irgendwelcher Seite versucht werden, das Reichsmonopol in das Gesetz einzuschmuggeln, so ist das Centruin, das allezeit gut par ikularistisch gesinnt ist, im Verein mit den Deutschkonservatsven entschlossen, das Gesetz scheitern zu lassen. Dazu sott es aber nicht kommen. Noch ist zu erwähnen, daß beschlossen wurde, Unternehmern von Fabrikbctricben zu gestalten, zum Zwecke der Unfallversicherung auf Gegenseitigkeit zusammcnzu treten. Auch wurde den bcrgmännischcnKnappschastskasscn eine gewisse Selbstständigkeit innerhalb des Rahmens des Gesetzes cingcräuint. Welcher Gegensatz zwischen den Bevölkerungen von Wien und Petersburg! In Rußland ein Kaiser» der, wenn er sich überbaupt einmal dem Volke zeigt, nur von einer dicken, breiten Wolke von Polizei und Militär umsäumt an die Oefsentlichkeit tritt; in Oester reich ein Monarch, der sich die Anwesenheit von all und jeder Polizei ausdrücklich verbietet, wenn er sich unter das Volk mischt. So sehr auch bei den Hochzeitsscstlichkeiten in Wien eine die Volksmaffen leitende, ordnende, durchgreifende Hand vermißt wurde, so bietet doch eine nach Hunderttausendcn zählende, schrankenlos bin- und herfluthcnde Bevölkerung, bei deren regem Treiben nicht die mindeste Störung vorkommt, einen bewunderungswürdigen Anblick, dessen Großartigkeit erst durch den russischen Gegensatz Ibrutaler Polizeiabsperrungsmaßrcgcln in ganzer Jmposanz erscheint. Der Zar ist für Niemanden aus dem Volke zu sprechen, sein Schloß Gatschina gleicht halb einem Zufluchtsorte, halb einem Gcsängniß. Die Läden sind mit dickem Eisenbleche undurchdringlich gemacht worden. Mit welchen Gefühlen des Neides muß Alexander III. die Jestberichte auS Wien lesen, wonach sein „lieber Bruder und ! Vetter" Franz Joseph ohne auch nur einen einzigen Polizcischnurr- bart in seiner Nähe zu dulden, sich unter seinen Wienern bewegt! Der Gegensatz zwischen einem Selbstherrscher und einem konsti tutionellen Landcsvater ist selten so lebendig hcrvorgctrcten. Das Ucbelstc dabei ist, daß der Zar Selbstherrscher bleiben, nicht ein Tüpfelchen seiner Allgewalt opfern und keine Verfassung verleiben will. Alle Reformen deS neuen Zaren, auf die das Volk seiner Russen mit der Sehnsucht mattete, mit welcher ein Brustkranker imch langer Kälte den Eintritt warmer Maitagc herbei wünscht, be schränken sich auf Abstellung von Mißständcn, die in der Verwal tung hervorgctreten sind. DaS ist Alles. ES könnte Viel sein, aber ohne die Mitwirkung des Volkes, ohne die Kontrole des Lan- dcs wird doch nichts Richtiges fertig. Es ist geradezu undenkbar, daß die gräuliche Korruption in allen Zweigen der Regierung, die barbarische Willkürhcrrschaft der Beamten auch nur einigermaßen gehoben werden, wenn nicht das Land selbst an der Leitung seiner Geschicke bethciligt wird, wenn es nicht durch eine Volksvertretung Einfluß aus die Verwaltung auSübcn darf. Man wird also sich in Rußland darauf beschränken, den Anschein anzunchmen, als refor- mire man; im großen Ganzen bleibt Alles beim Alten; Alexander NI. wandelt die autokratischen Pfade seiner Väter weiter. Wohin diese führen, das sollte ihn doch die Geschichte lehren. Er steht ganz unter dem Einfluß von LoriS-Mclikoff, dessen auf Täuschung deS LolkeS mittelst Scheinkonzrssionen berechnetes System doch durch das letzte Attentat gründlich blosgestellt worocn ist. Dieser Arme nier wird seinen Einfluß äußerlich dadurch helundcn, daß er einen umfassenden Personenwechsel in den höheren Staatsämtcrn vor- ninnnt; aber diese Bcamtenschiebungcn besagen doch nichts Anderes, als den thörichtcn Versuch, das Gährcn des neuen Mostes durch ein Vertauschen der alten Schläuche zu verhindern. Dem ehrlichen russischen Patrioten fängt bei so trüben Aussichten an, um das Haupt ihres mit fast abgöttischen Hoffnungen begrüßten neuen Herrschers zu baugcn. Bisher begegnet der Fürst von Bulgarien bei seinem Versuche, eine lebensfähigere Rcgierungsgcwalt cinzurichtcn, keinem Wider stande. Allgemein begreift man, im AMandc wenigstens, daß eine Bevölkerung, deren Mehrheit bis vor Kurzem »och „das weidende Vieh" des Türken war, eine der freiesten Verfassungen verständig anzuwcndcn nicht befähigt sein kann. Tie Elcmcntörkcnntnissc des Lesens und Schreibens trifft man bei den Bulgaren nur in den seltensten Füllen an, -'/» der l'/s Millionen Seelen, über die Alexander I. seine höchst zweifelhafte Herrschaft ausübt, betreibt Ackerbau und Viehzucht in den primitivsten Formen und ist ein willenloses Werkzeug in de» Händen der aus Rußland übcrgesiedcl- ten Rolhen. Den Schwerpunkt der Regienmgsgcwalt fähigeren Händen anzuvcttraucn, ist ein Gebot der Sclbstcrhaltung. Alexan der hat wiederholt seiner Rcgierungsinüdiglcit Ausdruck verliehen; man wird seine Herzcnscrgicßung ernst zu nehmen haben. Nur darf Fürst Alexander, um die Scylla der Demagogie zu vermeiden, nicht in die Charubdis einer Regierung nach russischem Muster verfallen. Diese Bcsorgniß wird aber durch die Wahl des russischen Generals Ehrcnroth, des bisherigen Kriegsministers, zum Chef des provisorischen Kabincts genährt und bestärkt. Die Türkei rüstet, trotzdem die griechische Grenzsrage bcigelegt wird und obwobl ein Krieg gegen Frankreich aus Anlaß der tune sischen Wirren höchst unglaublich ist, mit allen Kräften weiter. Um aber die europäischen Mächte von ihren geheimen Plänen abzn- lenlen und sie möglichst zu verdecken, bat der Sultan den Prozeß gegen die Mörder dcS Sulian Abdul Aziz mit solchem Eklat herauf beschworen und in Srcne gesetzt. Es scheint, als stünden der Welt in Konstantinopel ganz eigene Ucberrnschungen bevor. Die Fran zosen stehen nur noch 15 Kilometer von Tunis entfernt; sie vcr langen vom Ben von Tunis die Bezahlung von 70 Mill. Franc als Bußgeld für die Räubereien der Krumirs. Kann oder will der Ben diese Summe nicht znblen, so halten sich die Franzosen durch Beschlagnahme eines Faustpfandes, bestehe dies in der Besetzung der Hauptstadt oder einer dauernden Eroberung der Nordprovinz, schadlos. Tann aber dürste für England und Italien der Moment gekommen sein, der tunesischen Frage näher zu treten. Einstwciicn sagt angesichts der Annexion neuer Gebictstbeilc Frankreich zu dem Reize eines solchen Unternehmens: „Fraglos gab ihrem Reize ich mich hin". Reneste Ttlkflramme vrr..TrrSk>ncr Na<iir." vom 12. Mai Berlin. Die Verhandlungen über de» deutsch-schweizerischen Handelsvertrag haben heute begonnen. In Betreff der Vcr Handlungen mit Oesterreich-Ungarn ist eine definitive Entschei dung noch immer nicht erlolgt. — Am gestrigen Bußtage hat sich die Frau dcS 'Buchbinders Sköhr mit ihren t! Kindern mittelst KohlcngaseS vergblek. Ihr Mann, der gleichfalls in dem betreffenden Zimmer anigciunden wurde, ist allem An schein nach cincö natürlichen Totcö (an der Schwindsucht» ge siorden. Dies sowie die traurigen Verhältnisse, in denen die FamiUe Infolge der Krankheit gelebt, sind de Motive rer cnt- seßiichen That. Die Kinder waren iesilich mit Bändern w. ge putzt. Bei der Frau wurden noch Lebcnszclche» entdeckt, doch ist ihr Zustand völlig hoffnungslos. Berlin. Der „Norddeutschen Ztg." wird auö Paris ge schrieben : Bei Besprechung der deutschen Münzkoniercnzteieglrtcn mit den französischen und amerikanischen Delcgirtcn ici die An schauung der deutschen Bimelaulstcn, daß silderne Fümmarkstückc und Zweimarkstücke am Grund des Werthoerbältnisseb > zu 15', umzuprägen seien, damit dieselbe» gicim den Thaler- stücken die Eigenschaft von bei allen Zabiungcn verwendbaren Münzen erhielten, lebhaftem Wlverlpruch begegnet, al'0 die uingeprägken Münzen würden, wenn Deutschland bei ungünstigen V.rcctffelcvurscii Zahlungen «m Ausland durch Baargcld begleiche» müsse, crportmäklg werden und re» Münzstätten dcS Internationalen MünzbunreS zusirömen. Gleiches Bedenken bestehe bei den franzöiilche» und amcrikani- ichcn Dcleglrien bezüglich ber Tbalcrstücke, da die dcutichc Regierung die Private» nicht hintern könne, sobald die Zahlung« bilanz Deutschlands ungünstig und Metallzcihlungrn an daö Ausland »othwend'g seien, Zhalerstückc zum Erport zu vcr- wenden, und komme Frankreich und Amerika viel wcniacr darauf an. ob Deutschland sich oerpstlchtc, überhaupt kein Silber mcbr zu verkarste», als darauf, Garantien zu erbalten, welche den Pri vaten den Erport von Slideribalern erschweren. Berliner Börse. Die auswärtigen Börsen hatten gestern nach starken Schwankungen sehr lest geschlossen. Hier wurde beute die steigende Bewegung ani spekulativem Gebiet mit Entschiedenheit wieder ausgenommen. DaS Manifest des russischen Zaren wurde natürlich nickst günstig lnter- pretirt, doch äußerte dies Moment seine Wirkung nur ani russische Werthe. DaS rucschäit batte allerdings nur in den leitenden Papieren bedeutenden Umiang. Schluß schwächer iniolgc von Realisationen. Oesterr. Kredits. Ungar.4 Ri. besser, Frainoscn dagegen ll' -M. niedriger. Deutsche Bahnen behauptet, aber still, Oesterr. mcbriach höher; Dlix-Borcndach bevorzugt. Prioritäten lest, mäßig belebt. I^aS Hauptgcschält batten Banken, die sich inbcß nur vereinzelt höher stellten, so Diskonto-Gcsellschast unb Dresdner Bank ilunge» um le '/> Proccnt. Schlechter wurden dagegen Deutsche Bank um "2 Proeent, DrcSdn r Bank alte um '/- Proc. gehandelt. Deutsche FonkS gut geiragt. P euß. Consolö steigend. Fremde Conlolö tcst, ausgenommen Russen. Bergwerke matt, Laura 1 1 roc. »ietlgcr. Auch In dustrien erfuhren überwiegend Abbröckelungen; Sachs. Stick- malck'Inen und Zimmermaiin le IV» Proc. niedriger; Hartman» unb Soldrlg böber. Lokales und Tächjijches. — Ihre Maicstätcn der König und die Königin find dem „Dr. I." zufolge in Emö am Mittwoch AbcndS ',B1 Uhr in erwünschtem Wohlsein angelangk und haben in dem Hotel ..Zn den vier Thürmcn" Absiciacgunttier genommen. Ani der Durchreise tand in Eichenbcrg izwischc» Münden cmd Kastell eine kurze 'Begrüßung mit Sr. Mciieiiät dem Kaiser statt, wel cher von Wiesbaden nach'Berlin zurückehrent, diesen Ort palsirie. - Orden. Der Stcuerrcceptor Gotistied Müller ln (Seit- bai» erhielt das allgcm. Ehrenzeichen, die Obcrgcntarmcn Schic» mang in Grimma und Peter Buck in'Bautzen daS AIbreckstSkreuz — Aus der ösic n t l i cbc» Sitzung der Stattver, ordneten. ES war zu hoffen, baß in dieser Sitzung endlich die Differenz zwischen ccm Rath, bcz. der Tlrekiioii des ttadti. scheu Feuerlöschwesens und der freiwilligen Turnktteuerwebr io oder so ihr Ende erreichen würde. Trotz stundenlanger Debatte war dies nickst der Fall. da sich das bei dem Feuerlöschwesen nach Lage der seir zngespitzten Siiuation hitziger gewordene Kollegium zur Annahnic des AuSschußgulack tcns: „Kollegium wolle, dg der freiwilligen Turnerlcuerwehe durch das ihr offcrlrte regelmäßige Mithezlchen der Tages- und Nachtwachen cincTbeil- nahme an der Bekämpfung von Feucrögesahren, soweit es im Interesse der Stadt erforderlich erscheint, gesichert ward, von weiteren 'Anträgen abieben - nur zur geringere» -Hälite ent- 'ckstoß uud dggcgcn mit einem Mehr von nur einer Stimme ein Anirag Grase'ö und Genosse» Anughmc fand, ngch welchem der Stattrath erstickst wird: während der Nachtzeit bei großen Bränden das Stürmen wieder cinziisübren, falls die Irciwillige Turnericukrwchr erkläre, dann weiter simktioniren zu wollen. Die Kardinalwagc in der Angelegenheit, ob die r urnersenecwehr überhaupt entbehrlich sei oder nickst, wird zwar in der Debatte mehrfach berührt, aber von keiner Seite mit einem definitiven Ja oder Nein bcaiitwortet; man ging bisher sowohl in den RathSkommunitatcn, wie In den Auöschnßgutgchtcn um diesen heißen Brei herum, doch fühlt sich auS alt dem von der Direk tion der Beruiöstucrwebr schristlich wie mündlich Geäußerten heraus, daß man der Meinung ist: ein Bedürfnis; sei gegenüber den jetzigen Einrichtungen des städtische» Lösch»eien« nicht da. doch falle eS eben schwer, die bisherige langjährige i.nd so über aus dankenöwertbe Opierwilllgkcil der irciwiliigcn Turnettcucr- wehr, die ja auch fernerhin undcrechcuhar schäkenswcrth lein könne, so glatt bin sür setzt danlend abziilebnen. Und doch wäre daö Letztere, wen» es gleich mir Freundlichkeit gesagt worden wäre, wobl daö Beste gewesen. Die bisher so wackere und te- l lebte Turnerseucrwelw würde daS nicht verletzt haben können, muß sie doch stiblc», daß ihr der Dank der Dresdner kür alle Zeiten bleibt. Freilich fürchtet man vielseitig, daß die Aus lösung der Funietteuerwehr der Stadt insofern viel Geld kosten werde, als sehr dald dieBcruiS'eucrwehr werke vermehrt werten müssen! Professor Wigard behauptet, die Einwohncrichait wünsche nickst nur. sic verlange die Erhaltung der rurnerfcucr- wcbr. Gcrtb-Noritzsch erzählt, daß sich der Tlirnericuerwevr- Icute thatsäckstick' eine aroße Erbitterung beinäckstigt habe, die nickst durch die Sache an sich, sonder» durch die Art und Welse Ihrer Führung veranlaßt wurde. Die Debatte brachte verschie dene Aciißcrnngen , die vom Vorsitzenden gerügt wurde» . denn es sprachen in der Tbat Einzelne io crrcgt, daß ReckstSanwalt Mevcr diese» Ton weder ,'ür die Turncricuerwebr ersprießlich, noch für daö Kollegium paffend iand. Das farbigste Biid von der Erbitterung seiner Kameraden gab der St.»V. Seyffabtt, der Stcigcrsührcr bei der Turncrfcnciwchr Ist. Auch er sagt, rffcht die Sache, die Behandlung kränkte ihn und seine Leute. Schon lange lasse man seitens deS Kommandos der 'Berussicuerwebc die freiwillige links stegcn, veränderte Kommandos seien ihr nicht angezeigt worden re. und Ihr Verlangen, daß bei Bränden In Abwcsenhelt reS Branddirektors Ihr .Hauptmann Scholle daß Kommando führen solle, habe man durch daö Engagement eines Fremden beantwortet. ES sei immer vem Rath behauptet wor den, er bade daö Stürmen auf fortwährendes Drängen dcr Polizei beseitigt, daS sei aber nickst gcmz richtig, kenn erst kürzlich habe man ihm — dem Redner — gesprächsweise entgegnet, von einem fortwährenden Drängen sei ketne Rede, eS sei daS — iiolgt eine Acußerung, die als unpar- lamcistarlsck' vom Vorsitzenden geeggt wirb». Es werde eben geradezu ani da« Ende der Turncricucrwchr hingcarbcitct, habe dock, vor einigen Jahren schon der jetzige Branddirektor zum Hauptmann Scholle gesagt, dcrsc be solle sich nickst wieder wählen lassen, dann ginge die Turnerseuerwchr dock, zu Ende unv dann wollte» iie Beide gemeinsam Vorgehen. Stattrath Teuckstr. der in der Angelegenheit vielfach Angegriffene. iagtc nur Wensgeö und wies hauptsächlich aui alle größeren Städte bin, denen man nack'strcben müsse und die nur BernlSieuerwebr seit längere«. Zeit kni'ivlren. Wenn der Rath dem clngangSgenannten Gräke- sckst» Anträge Folge gleist, dann wird die Tnrncricuerwebr am Leben bleiben, wenn nickst —dann stirbt sic an dieser Abievniing. - DIcKgl. Pollzeitirektion hat dem Rath erklärt, sie werde Ihre AussickstSorgane anweiscn. von jetzt aber wieder kleine.Hand wagen , wenn sic nur von einer Petto» geführt und nicht mit Sperr ait geladen sind, über die AngustuSbrücke paisircn zu lasten. Daö Engagement dcS Stadtraih GrabowSkv aui Lebenvstlt wurde gestern ffhon erwähnt Bewilligt wurden: iürdaö Waiscn- hanScltcrnpaar ein Zuschuß von .'MO M-, Gr Neuausstattung der Stadtvcrorknctcn-Lokalitäten 2575 M., zur GaSrohrlegling und Ausstellung von 5 Kandelabern in der Marschall - und Sckinlgutstraßc. sowie Tachsenallec, zur Berobrung der Streb- lener-, Berliner-, Peter- und WachöbieichSga'ke 5705 M.. zu Einrichtungen in der 7. Bürgerschule. Unterstützungen an Wärterinnen am Stakikrankcnhauic, Gewährung voller freier Station an den Staktkrankenh.niSazt Ur. Buck', zur GaS- nnv Wasserherleitiing in der Sck norrstiaße re. Il,.llstO M. Auch billigte d.'S Kollegium die Anschaffung von Straßcnbaumaterlal der .Höhe von 202,0<»0 M. für daö lausende Iabr. — Die gestrige Sitzung der Landcsivnode brachte nur Beschlüsse über innere Angclegcnhe tcn; eS wurden eine Anzahl von Wahlen gcprüit und gntgebeißen. Die Registrande bot den Erlaß dcS KlrckstnrealmcntS betreffs des neuen GciangvuchH. Die nächste Sitzung fintel am Montag statt. BerakbungSgegen- stänke sind zwei Erlasse über die Flration der Accidcnnen und Stolacbübre» der Geist'Ick'cn und über deren leileS, regel mäßiges Einkommen. Die seit einiger Zeit Im ganzen Lande aufgehobenen Aecitentle» unb Stol-Gebübren belauicn sich aui die Summe von zusammen l.oio.coo Mark, die letzt durch ixste 'Bcitk'gc der Kirck,c>ige»,rinden als BesoldnngS- zuffhüsse ber Geistlichen aufgebracht werden. Diese Fixation der Accidenklen hat die Würde des geistlichen Amtes und iciner Trä ger geboben, die dafür eingeführte Unentgeltlichkeit der Taufen und Trauungen und die Abschaffung tcö BclclstgelteS ist «sten- ialiS von Segen aewesen. Da nun kamst die Gemeinden für lbre geistlichen Stellen erhöhte Beiträge liefern, erachtete es da-
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