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Dresdner Nachrichten : 09.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192903091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19290309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19290309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-09
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1929
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»0»m««nl>>». M«, 1»» Krteoerveretnr un» Krieg«fAult»ao» «tn »eulfchamertkantt»« «rtrtt Wie bekannt, haben tm Februar -roh« Kundgedungen der 300lXI Krieger. und Mtlitärveretne gegen dt« Kriegoschuld- lüge stattgefunden, nachdem der. Vorstand de» Kysfhäufer» bunded eine solche Massenkundgebung gegen die Grundursache unsere» Unglücke» tn seiner Fanuar-BorstandSsitzung br. schlossen hatte. Auch tn unserem engeren Vaterland« Sachsen haben überall solche Kundgebungen stattgesunden. Welche Br- deukuna die Deutschamerikaner der Bekämpfung der KriegSschulblüge betmeslen, wird der Oessentlichkeit. die leider noch zu wenig gerade dieser Frage ihre Aufmerksamkeit »u- wenbet. au» folgenden Worten erleben können, die von dem Herausgeber des Lhtkagoer »Herold", Dr. H. S. Fritsch, verrühren: »Da» AuSland-Deutfchtum ist an einem siegreichen Aus gang der Bestrebungen auf Abschaffung de« ominösen Kriegsschuld-Paragraphen intensiv interessiert. Ge- rabe dt« Deutschen tn den Bereinigten Staaten hatten unter moralischer Verunglimpfung und Verleumdung der Hetzpropaganda am stärksten zu leiben und jeder deutsch, fühlende Amerikaner wird seine Kräfte dafür etnseven. um der moralischen Wertung und Anerkennung de» Deutsch, tum» in aller Welt den gebührenden Rang zu erkämpfen. Für das deutsche Heimatland selbst würden die Folgen eine» solchen Siege« von unabsehbarer Bedeutung al» erster Schritt zur Abschassung der Repara. ttonen sein. Hoffentlich findet die begrüßenswerte Propaganda de» Knsshäuserbunde» die nötige Unterstützung — da» an- schwellende Scho au» allen deutschen Organisationen —, um die üsfentltche Meinung endlich von der Wichtigkeit dieser Frage zu überzeugen. Die ZukunstScntwickluna de» Deut, schen Reiche» ist mit der Frage der deutschen Kriegsschuld untrennbar verbunden. Sine Rehabilitierung würbe da» Netz aller dem Deutschen Reich auserlcgten ökonomischen Fesseln tm Kernpunkt ausrollen. Wenn da» Deutschtum der gesamten Welt sich geeint hinter die Frage stellen würde, wenn die öffentliche Meinung au» der noch immer vorhan- denen Lethargie zum Sturm der Entrüstung entfacht werden könnte, dann würden auch die Tage de» deutschen Drang, sal» bald btnweggescgt und zur wirtschaftlichen Erstarkung da» verlähllche Fundament gelegt sein." — »Dresdner Nochrlchleu" — Nr. IIS Sette S 8um Schutz -eS Wildes Maßnahmen »er Regierung Da» WtrtschaftSministerium hat mehrere ver. ordnungen an die Jagdaussichtsbehörden erlassen, um die Be- ftrebungen zur Erhaltung de» Wildstande» zu unterstützen. ES wird erneut auf die Notwendigkeit der Wildflltteruna htn- gewiesen und aus die Gefahr, die wildernde Hunde für da» durch Hunger und Kälte geschwächte Wild bedeuten. Beim WirtschastSministerium lausen täglich Anträge ein, die den Erlab weiterer Anordnungen zum Schutz des Wilde» zum Gegenstand haben. So ist die Einführung einer all- gemeinen Hundesperre beantragt worden. Dieser Am trag geht indessen zu weit. Bet scharfer Handhabung der Vorschriften des Jagdgesetze» mub es möglich sein, da» Wild auch ohne eine solche tiefgreifende Mabnahme zu schützen. Ferner ist beantragt worden, die Schonzeit für Tages» raubvögel. insbesondere den Bussard, bi» Ende März auszuheben, um die Gefahren für Rebhühner und Fasanen zu mildern. Aber auch hier ist eine allgemeine Verordnung nicht angezeigt, weil dies leicht zu einer völligen Ausrottung auch nützlicher Raubvögel führen könnte. Die JagdaufsichtS. bchörden sind indessen ermächtigt worben, wo ein stärkere« Vorkommen von Raubvögeln dem Wildgeslügel besondere Ge fahr bringt, einzelnen zuverlässigen JagbauSttbungSberechtig. ten beschränkte Abschußgenehmigung für Raub- vögel zu erteilen. Der Verein weiöoereckler Käser hielt am Mittwoch seine Monatsversammlung ab. In Ihr berichtete Major a. D. v. Campe vor allem über die Ge- sährdung deS WtldbestandcS durch den abnormen Winter. AuS einer groben Zahl von Revieren liegen Meldungen über Fallwild vor. Die in ihnen genannten Zahlen ergeben jedoch nur ein annäherndes Bild, da beispielsweise in GebirgS- revieren eine Uebersicht über die Schäden durch die Schnee, läge behindert ist. verschiedentlich liegen Zahlen vor. die er hebliche Verluste Nachweisen, z. B. Revier Purschenstein 41 Stück. Der Berichterstatter hob die Bedeutung natur- gemäber Fütterung hervor. Der Nevierbesiher gehöre unter allen Umständen gerade setzt ins Revier, um die Kontrolle auSübcn zu können und Anordnungen zu treffen. Der Ueber» gang zur frischen AesungbeS Frühling» müsse dem Wild er leichtert werden durch Beigaben von Kraut. Rüben und Kartoffeln zum Trockenfutter, dabet schadeten erfrorene Früchte weniger, so lange das Wild sie überhaupt annehme. Noch weitere Heger, und Revterschutzfragen wurden be. sprachen. Rühmend anerkannt wurden die Unterstützung», letstungen durch das WtrtschaftSministerium. die LandcSsorst. blrektton. bl« Verwaltung her Straßen, ber Landwirtschaft», kammer und de« Obst- und Wetnbauverein». Mit der Versammlung verbunden war eine Trophäe«. auSstellung de» vergangenen Fahre». In ihr batten die von Diana begünstigten Schützen Geweihe und Gehörne zur Schau gebracht, unter denen verschiedentlich« prächtige Stücke waren. E» konnten 3 goldene. 8 silberne und 10 bronzene Medaillen al» Anerkennung verteilt werden. Etne Kollektion von 1ö FuchSbälgen au» einem Revier erregt« lebhafte Be- wunberung. Auch unter den Kümmerern und Abnormitäten befanden sich bemerkenswerte Seltenheiten. Die Gvanoeltfche «kaöemtsche Woche Ein« »Akademische Woche" veranstaltet das Ev.-luth. Landeskonsistorium auch tn diesem Jahre wieder vom 2. bis ö. April. Landeöbischof v. IhmelS wirb sie am Osterdiens tag 4 Uhr durch eine» Gottesdienst tn der Evangelischen Dom- kirche etnlctten, und Konsistorialpräsident v. vr. Seetzen wird sie nachmittags ^6 Uhr im großen Saale des Vereins- hause», Ztnzendorfstraße 17, eröffnen. Die Vorlesungen, die am 2. April nachmittags Uhr tn diesem Saale beginnen, werden halten dir Professoren v. I e l k e - Heidelberg l,,Der Ertrag der modernen NeltgionSPhtlosophie für die Theo, logte"), v. M e y e r»Göttingen <»Der kleine Katechismus als Ausdruck und Lehrbuch lutherischer Frömmigkeit"!, v. R ü ck e r t-Letpzig f»Luthers Vorlesung über den Hebräer- bries"f, v. S ch ä d e r - BreSlau f„Der notwendig theoze». trische Charakter aller Theologie"! und Missionsdtrektor Dr. I h m e l S-Lelpzig <»Die Konferenz in Jerusalem tn mtssionS- geschtchtltcher und theologischer Beleuchtung"!. In öffentlichen Abendversammlungen werden Pros. Pfarrer v. Dr. Je re» mias. Leipzig und Pastor v. v. Bodelfchwtngh- Bethel Vorträge halten, jener über »Christentum und Reltgions. geschichte", dieser über »Praktisches Christentum tn der evan- gclischen Kirche". Am 6. April hält Landesbischof v. Ihmels die Schlußansprache. Laten sind zur Teilnahme an den Ver- anstaltungen berechtigt und willkommen. seiner Ansprache etne übergroße Feftversammlung begrüßen. In pietätvoller Weise würbe mit dem allgemeinen Gesang «ine» Liede» und einer kurzen Trauerpauf« der tm Welt- krtege gefallenen Helden gedacht. Erschlenen waren vom Sächs. MtlttärvereinSbund Präsident Dr. Hops und Bezirk». Vorsteher Walther, Generalmajvr Körner, Major Hartmann, sowie Abordnungen der Reichswehr vom 10. Jns-Regt. und dem 11. Tradtttonvregiment aus Döbeln, ferner zahlreiche Vertreter der Vrudervereine Dübeln. Dresden und Um. aebung. Au» der Festansprache de» Vorsteher», in der auch der Volksgenossen im besetzten Gebiet gedacht wurde, die heute noch unter dem Sklaoenjoch seufzen, verdient hervor, gehoben zu werben, daß sich der Verein tm Sinne deS Bundes die Pflege edler Geselligkeit und der Kameradschaft, die tn -er Unterstützung bedürftiger Kameraden zum Aus druck kommt, zum Ziel gesetzt hat. Dem Trompeterkorps und sctnem Dirigenten, Obermusikmetster Göhler, sowie de» Dar- stellcrn der lebenden Bilder wurde lebhafter Bcisall gespendet. Zwei zündende Märsche auf Feldtrompeten beschlossen da» Konzert, dem ein Ball folgte. — Sirchgemeinbctag ber Lnkasgemetnd«. Die LukaS- gemeinde eröffncte Ihren 7. Kirchgemeindetag am Sonntag abends S Uhr durch einen Gottesdienst in der Lukas- kirche, in dem Hosprediger Pfarrer Keßler über: »Werdet wie die Kinder -es Lichts" predigte. Im unmittelbaren Anschluß fand in der Kirche die Kirchgemeindeversammlung statt, bet der der Pfarramtsleiter, Hofprediger Pfarrer Keß ler, den Jahresbericht erstattete. Nach einem allgemeinen Ueberblick über die wesentlichsten Ereignisse auö dem kirch lichen Leben der Gemeinde berichtete er eingehend über die Finanz, und Steuerfragen, über den notwendigen Ausbau der Hilsskasse für zuschußbedürsttge Gemeinden in der Ephorie und über den immer bringender werdenden Bau eines Gemeindehauses in der Lukasgemeinde. Treffliche Ge sänge des freiwilligen Kirchenchores unter Kantor StranßkyS Leitung umrahmten die Feier. —* W.ilter-Flcx-Aussührung in der Oberrealschnle Neu stadt. Die Literarische Vereinigung der Oberrealschule Neu stadt veranstaltete am Donnerstag auf der Schulbühne in der Aula etne Aufführung von Walter Flex' dramatischer Skizze „Die Bauernsührcr", gewissermaßen als Abschtedsgruß der zahlreichen mltwirkenden Abiturienten in ber Bereinigung Die gutbesuchte Vorstellung sah als Ehrengäste den Rektor der Schule, zahlreiche Lehrer und den ehemaligen Rektor Prof. Dr. Hahn, sowie Vertreter der Vereinigung ehemaliger Schüler. Aus Behelfsmitteln hatten die Schüler sich die Szenerie hübsch und wirksam selbst geschaffen und wurden den Erfordernissen des Flexschen Jugendwerkes völlig ge- recht. Der Dichter formt in den Szenen die Gestalt Thomas Münzers, aber er prägte nicht den heißblütigen Phantasten und Schwärmer, mehr einen Sucher nach Erlösung von seiner Ichsucht tn weltlichen Erfolgen, der erst kurz vor Gefangen, nähme und Tod den Weg zu sich findet. Als Gegenpol dient ihm die Gestalt Peter Jürgens, eines jungen Bauern, der durch seine Hand fällt. Die spannende Handlung mit ihren zahlreichen Figuren zeigt neben manchem Sturm und Drang Stellen von dichterischer Schönheit, die auf den späteren Flex deutlich Hinweisen, und wurde gerade tn den beiden Haupt- figuren recht gut gestaltet. Lothar Böttger war ein Peter Jürgens mit gesunder schauspielerischer Begabung, der auch seine Wortmtttel recht anzuwenden wußte. Kurt Fleischmann als Thomas Münzer glaubte man zuweilen das Dämonische, mit dem Flex diese Gestalt ausgestattet hat, nicht ganz, auch verschwendete er sich stark im Ausdruck. Die Figuren der Bauern und Adligen in ber unter Böttgers Regte recht straff gefaßten Handlung fügten sich sämtlich gut ein, so daß der Gcsamtetndruck einer recht geschickten und mit aller Liebe gespielten Vorstellung vorherrschte, wie auch der starke Bei- fall bewies. — Der Sächsische Militärvereiu »Kameradschast IMer «nb Kriegsteilnehmer" beging das 3-1. Stiftungsfest im »Neu- städtcr Kasino". Der 1. Vorsitzende Gläser konnte in Gin folgenschwerer Srrtum Wer trägt di« ausgelauscnen Unkosten? Durch ein reichlich unbegreifliches Mißverständnis wurden in den zeitigen Morgenstunden des Mittwoch die zuständige L a n d g e n d a r m e r t e. die U n f a l l k o m m i s s t o n des Dresdner KriminalamteS, das Ueberfallkommando deS Polizeipräsidiums und andere behördliche Dienststellen nach dem Boxdorser Berg alarmiert, wo sich angeb. lich ein schweres Autounglück mit zwei Todesopfern zugetragen haben sollte. Es handelte sich aber um eine recht harmlose Sache. Ein mit Möbeln beladener Lastkraftwagen- zug an» Morttzburg hatte eine Panne erlitten. Um den an sich geringfügigen Schaden zu beheben, hatten die beiden Beifahrer eine zufällig rote Decke unter dem Auto aus- gebreitet, damit ihre Kleidung bei der Behebung des Defekte» nicht zu sehr beschmutzt würde. Die Insassen eines von Moritzburg nach Dresden fahrenden Personenautos veranlaß- ten den Alarm,- sie halten im Vorbeisahren jene rote Decke für eine große Blutlache gehalten und weiter an. genommen, daß die unter dem Auto mit der Reparatur be schäftigten Personen Opfer eines schweren Unfalles geworden seien. Wer trägt hier die Kosten für das Ausrücken ber Polizei» abteilungen? Nichtiger wäre es gewesen, wenn das vor- übersahrende Auto sofort angehalten und nötigenfalls Hilfe geleistet hätte. Beim Einrückcn mar übrigens noch das Auto des Uebersallkommandos in einen Grabe» geraten. . - n ! BerkehrSlmfSNe Zwei fast gleichartige Unfälle trugen sich am Freitag In Dresden zu. In der G ch e f s e I st r a h e wurde gegen t Uhr nachmittag» ein 28 Jahre alter, tn der Brüdergaste wohnhafter Arbeiter von von einem Dache herabsallenden E t S st ü ck e n getroffen und erlitt dabei einen Schädelbruch. Er mußte nach dem Krankenhaus gebracht werben. Die herbetgeruscne Feuerwehr beseitigte mittels Steigleiter die noch Pastantcn gefährdenden EiSstü-tk vom Dache des Hanse», wobei der Fährverkehr aus der Straße vorübergehend gesperrt wer den mußte. Fast zu gleichem Zeitpunkte trug sich aus dem Schießplätze vor der Katholischen Hoskirche «ln ganz ähnlicher Unfall zu. Ei« dort aus die Straßenbahn wartender Arbeiter war etwas nahe a« die Kirche herangetreten. Er wurde von einem Steinklumpe« gctrofsen, der sich infolge der vorangegangenen Kälte von einer der am Sirchendache befindlichen Sandsteinfiguren gelüst hatte und heruntergesallen war. Dieser Arbeiter vermochte seine Wohnung selbst aufzusuchen. I.ei6sn Sie sn Mssensekmesren, so snlkslnon s>6 61s Ukssotts 6sk51ükiMg. VEenn 8ie sn überschüssiger Läure !m lAsgen, sn ölskungen, ^ukstollen, Oebelbekincien usw. ieicien, wenn 8ie Itne dlskrunK oickt vertragen können unci «isäurck Sckmerren. kliöbebsgen una öescbwercien entstehen, cisnn beben 8ie etwa, nötig, ciss «Ile Ursachen lies Uebels eniternt unci lknen Lrieickterung versckaktt. vurck Kiserirle Magnesia bewirkt man «iie» unci bewirkt es gut! Lin Kälber leelökke! öiserirte lAagnesia, unmittelbar nack oem Lssen ocier sodalä man 8cbmerren küklt, eingenommen, macbt ctie 8äure sofort unscbäcilick. bäit ciie Oärung «ier 8pei,en »uk, linciert cias Oekükl cies Unbehagen» im iAagen unci »etrt ikn in« stanci, »eine Arbeit in normaler V^eise ru vernckten, trei von über- scbüssiger 8äure unci gärenclen 8pe>»eresten. Kaufen 8ie ein« Llaacbe öiserirte Magnesia bei lkrem Apotheker unci probieren 8ie es gleich. Tun 8ie es nock beute unci achten 8ie ciarauk, welches bebsglicbe Oekükl 8ie nach cier nächsten dlablreil tm Klagen empkinclen! § niederdeutschen Stammes, beide „vogelsprachckund wie Salomo" und wunbergläubtg wie eine Norne, beide ganz ausgesprochen bolladtsche Talente. Was bei der Westfälin ihr. darf ich sagen: grimmiger Katholizismus, daS ist bet der Ostpreußin ihr heftiges Meformtertentum, das sich eben-so schroff geaen die „Evangeli schen" abschltcßt. wie der Glaube jener anderen. Das Leben der Droste spielte sich auf zwei einsamen Burgen ab. daS ber Riegel seit nunmehr einem halben Jahrhundert fast nur tn Königsberg, beide haben bas Reisen nicht nötig, da etne un. erhörte innere Schau ihnen viel mehr von Ländern und Völkern greifbar nahe führt, als alle Reisen uns anderen. Neide blieben unverheiratet, beide haben viel gelitten, beiden eignet der gewisse spröde Sprachton, der sie von allen anderen Dichtern so leicht unter scheidet. Und beide sind ganz nabe der ewigen Natur verschwistert. so nabe, baß sie „in reg. loser Luft durchsichtiger Flügel Geklirr" hören, und daS Gespenst sehen, das ihnen .mit gleichem Rubine dte gleiche Hand" entgeacnstreckt. die Ne ihm reichen. Ganz so strecken auch die beiden Dichterinnen sich au» dem äußersten Westen und dem äußersten Osten deS Reiche» die Hände über Deutschland entgegen, die vom Jahre 97 des acht, zehnten und die vom Jahre 7» des neunzehnten Jahrhundert». Un- beiden glänzt an gleicher Dtchterhanb der gleiche Rubin ewiger Kunst . .. Kunst un- Wissenschaft -s- Dresdner Theaterfpielplan für hente: Opernhaus: -Madame Butterfly" <7,30!. Schauspielhaus: »Der Herr seines Herzens" f7,80>. Alberttheater: „Don Car. los" f7,80>. Restdenztheater: „Friederike" s8!. Die Komödie: „Das Geld auf ber Straße" <7.46). Central, theater: „Dle ungesüßte Eva": VartetS (8). s- veranftalinnge« heute 7 Uhr: Drei-Kaiser^os MVV. Freie» Lieh; H8 Uhr: Bcreinshau» Konzert der Orchesterschul«: 8 Uhr: kogenhau» MKB. Liederkranz: Konzertsaal Zoolog. Karten MGB. Häger und Schützen. , -s-* «tolinabend. Viola Mitchell, wiewohl noch sehr jung an Jahren, kann bereits beute zu den Berufenen ge- zählt werden. Mozart, mit dessen Violinkonzert N-Dur sie begann, zeigte vielleicht noch nicht durchweg die letzte krtstasi- klare Sauberkeit der Figuren,- aber was sie bann bot, Händel, Marie, Brahms und die Modernen, war als glanzvolle Meisterschaft anzusprechen. Viola Mitchell ist keine pedan tische, sich tn violtnisttsche Kleinarbeit verlierend«, vielmehr eine Intellektuelle Spielerin,- das zeigte die mit dem Pathos großer, romantischer Leidenschaft gestaltete Brahmssonate tn ll-Moll. Diese starke, unfehlbare Musikalität ist es auch, die Mayes Violinsonate ohne Klavierbegleitung, entschieden eines der schwersten Stücke, die es gibt, zum großen, einmaligen Kunstwerk und Kunsterlebnis stempelte. In den feinen Klangdichtungen von Scott („Lotuslanü") und Ravel schillert Viola Mitchells Gcigenspiel tn berückenden dynamischen Schattierungen und reichen Sttmmungsnuancen, um sich dann, tn -cm etwas reißerischen „Spanischen Tanz" von Manuel de Falls, gleich wieder mit bewunderungswürdigem Einfühlungsvermögen auf etne gegenteilige Stilwcll umzu stellen. Der Klavierbegleiter, Waldemar Lisch owsky, schuf am Flügel Klangdichtungen von Rang und erlesenem Tonadel. v. s* Das zweite Prüfungskonzert des SouservatoriumS iDonnerötag im Harmoniesaalc! zeitigte besonders günstige Ergebnisse, sowohl in den instrumentalen, wie auch in den gesanglichen Schlllervorträgen. Aufs neue offenbarte sich das Konservatorium als eine ausgezeichnete Piantstenschule. Wie die Herren Kurt Hesse und Siegfried Sonnensclietn lKlasse Frl. Schilde! Klavierkonzertsätze fmtt Orchester! von Emil Tauer und Grieg bewältigten, wie technisch sicher und aus. drucksvoll Herr Gerhard Schilling das vom Orchester be. gleitete A-Moll-Konzert von Schumann und die Aronschülerin Jngeborg Pausier zwei anspruchsvolle Choptnstücke gestal teten. mußte Achtung vor den AuSfübrenden wte vor ihren Lehrern abnöttgen. Sehr gute Jnstrumentalletstungen hörte man auch von einem Englischhorn, und zwei Oboebläsern au» der Klasse Geißler beim exakten vortrage der nicht leich. ten Variationen über Mozarts „Reich mir die Hand, mein Leben" von Beethoven, sowie von dem Geiger ans Adrian Ravvoldis Schule. Herrn W. Letnbrock. bet der sauberen, musikalisch belebten Ausführung zweier Sätze aus der Sym phonie espagnolo von Lalo. Wie schon angedeutet, bereiteten aber auch die Gesangsdarbietungen jene ungetrübte Freude, dte man an wirklichen Begabungen hat. Prof. Kluge führte seinen sttmmbegabten lTenorbarlton! Schüler Frttz Römer tn» Treffen, der eine -Helltng'-Arte so gut wie bühnenreif vortrug. Frau Prof. vraunroth stellt« eine Altistin ihrer Schule. Frl. Tegtmeoer, zur Beurteilung, die ausfallend schönes Material answte». bas nur noch der AuSreifuna und innerlichen Belebung bedarf. Die Schülerin sang fmtt Orchester! die Arte der Andromache aus Bruch» .AchillenS". Elisabeth Schlcgel.Dietrlch lieferte neue Beweise für ihre vor- treffliche Gelang»metbobe mit zwei ihrer Schülerinnen. Frl. Helena Wacker und Erika Hoffmann. Letztere sang, vom Orchester begleitet, eine Sopranarie au» der „verkauften Braut", erstere fvon ihrer Lehrerin am Klavier unterstützt) mit viel Stimmlichkett und entschiedener BortragSbegabung vier Lieder von R. Strauß. Einen sehr glücklichen Tag harte auch das begleitende Anstaltsorchester unter Pros. Paul Büttners Führung. —ckt. -f-* Der polnische StaatSpreiS für Szymanowski. Der polnische Komponist Karol Szymanowski hat für sein violtn. konzert den polnischen StaatSpreiS für Musik erhalten. s* Kleine Mnfiknachrichte«. Im Augsburger Gtadttheater wurde die ErstlingSoprr „Dornröschen" -es in Augsburg wohnenden Musik historiker» und -krittkcrs Dr. Max Herre urausgesührt. Zu dem Text des ebenfalls am Orte der Uraufführung ansässigen Librettisten F. C. Brunner, ber den alten Märchenstoff tn anspruchslos» sympathische Berse umgoß, entstand etne dem Erbe Richard Wagner» sehr verpflichtete Musik. -f* Ein deutscher Rosenzüchter in Amerika gestorben. In Philadelphia ist dieser Tage im 82. Lebensjahre David Fürstenberg gestorben, eine in der amerikanischen Rosen, zucht führende Persönlichkeit. Fllrstcnbcrg stammte au» Berlin, von wo er 1869 nach den Vereisttgten Staaten ge. kommen ist. s* Lübecker Bildnis-Ansftcllnng. Eine bemerkenswerte Ausstellung ist tn Lübeck von der Overbeck.Gesell» schast eröffnet worden. Sie besteht auö einigen hundert Gemälden, die neben der kunsthtstortschen auch von beson. derer kulturhistorischer Bedeutung sind. Die Ausstellung zeigt Bildutsse aus vergangenen Jahrhunderten von 1590 an. Btldniskunst deö Barocks, ber Renaissance und des Rokoko», darunter viele Malereien auf Elfenbein. Dte Ausstellungs stücke stammen aus Prtvatbesitz, Museen. Kirchen. Logen und aus dem Lübecker RathauS: sie zeigen frühere Lübecker Rat». Herren. Geistliche, Kaufherren, Logenmeister tn ihren alten Amts, und Staatstrachtcn und Bürger und Bürgerinnen, gemalt von Lübecker und au»wärtigen Künstlern, so von dem als englischer Hofmaler berühmt gewordenen Gottfried Kniller, von niederländischen und italienischen Malern usw. Dte Ausstellung ist ein Stück Lübecker Kulturgeschichte in Bildern. s* Sin Musen« kirchlicher Knnft in Toledo. In der ge- schlossenen Kirche San vicente ln Toledo wirb demnächst et« Museum kirchlicher Kunst eröffnet werden, dessen Bestände durch den Priester Antonio Sierra Corella mit Unterstützung de» Kardtnalprima» von Toledo. Dr. Segura. und seines Vorgänger» in den Kirchen der Umgegend gesammelt und geordnet worden Nnd. Nach einem Bericht des „Cicerone" handelt r» sich um Gemälde und Sknlvturen vom 12. Jahr hundert an. Wand- und Fußtevvlch«. Stoffe, Stickereien, Ktrchengeräte und Keramik. Beachtenswert ist vor allem eins
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