Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189507029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-07
- Tag 1895-07-02
-
Monat
1895-07
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1895
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8ti»»oi» «s» I»« « 40. Jahrgang. llf. LLävor'8 LsliMiiim liislisi'Iöttliitr dsi llfsrüsn. 1lviI-L»8tirIt »ucl Xurluuw. I)u8 jsimrv.lulir xcÄlknvt. Dresden, 1805. Vorrüglivbs» ^ Lillvistiivas-Ii-Ivi « lür 6v8ckütt8- nnci Vor- »)' K guiicr»»>v8-ltpi8kmck«>. »» « I'uuulion »»,> Dmn^ton. K H Im Oc-ntr»»» >>«?> 8i.»Ii. »- »Iit »' IIUr-Torl. I'j>8»or. ^ «.^i»^»'.r^rr»-?r»i«r»r?r^r^'r»rr«rr»irrr^rrr«rer?Lrr»r*r^ i . tteinrieli Iknelliel »ml »»»»» « ULi8eudLU88trs88e 3V. Linons ktrolrlrutürbrilc. » dlsussro Llockotto I'oi»8>>ro, Iivr I I I. 3390. l u or Eäi,r,»,»li« ^oi>ri»!Ur UiS8v 8t!»IM>»8- F noitli rcirlconclc, In- « '« ri-Icton-Vc-rtilcrunM- 2 ' kno/.mlitiit >8t in I - I'I.molmn iiliOI.ill /u K /!, l.U'l>!.nr-i>',,. <^>«»..1-. I.i,^,,. I'i!ck.'!in nu8A!!'in?i Z E kejlldsrät Leupoll, VsMerstrsssv 26 >: 8iiul. K.M ^>r-. K Ksrlsn-LeLILuedv VuekvLLrv». Rr. I8S b»ik>i>l: ^ Politisches lür 1do<;IiZominci' und Mikstiinniung ^wlschen Friedrichsrilh »nd Berlin, em>>l'ol>lon in ^rö88tor ^»8Ni,IiI I)iIIM8t Hofnachrichten, Ve>einigniig Kampfgenosscii, ^ Bcrmnlhliche Witter»»,;: Scl,r Wan», Ter Bcrlans der Hciniburg-Kielcr Fcsltagc l>at doch eine» Niederschlag im Glase znrückgelaffen. Tie Peinlich gcwisscnliastc Art. in der jede Erwähnung des Namens Bismarck, ja auch nur jede Andeutung seiner Berdiensle »in das Zustandekommen des Kaiser Wilhelm-Kanals hintangchalten worden ist. hat in patrio tischen Kreisen einen zu beklemmenden Eindruck gemacht, als dak von dieser Seite gänzliches Stillschweigen über eine so befremd liche Erscheinung beobachtet werden konnte. Zwar während der Tauer des Festes selbst ziemte es sich für den wirklichen Bater- landc-freund nicht, durch Erörterungen über diesen Punkt in die Feier einen Mikklang zu bringen. Es ist eben das Zeichen einer aufrichtig patriotischen Gesinnung, das; üc in Augenblicken grosser nationaler Begeisterung selbst dann zu schweigen weis;, wenn sich ihr in den Becher der nationalen Erhebung ein starker Tropfen Wermut!) mischt. Nunmehr aber, wo der Festesjubcl verrauscht ist und die ruhige Betrachtung wieder in ihr Recht tritt, findet auch das Bedauern der national gesinnten Kreise über die Vcrnachlässig- nng des Fürsten Bismarck bei der Kanalferer eine» Ausdruck, der sich selbstverständlich in der von seinen Urhebern gewohnten ge mässigten Form bewegt, dessen Wirkung aber deshalb nicht weniger nachhaltig oder vielmehr gerade deshalb nm so nachhaltiger ist. Ein führendes Blatt der badischen Nativnnlpartci bedauert, das; »der unvergleichliche Staatsmann nicht mit bei der Feier gewesen sei, ja. dass man nicht einmal seinen Namen in Rede» »nd Ur künden der Nachwelt auch an jener Stelle überliefert habe. Ti, letzten Fcstcstage hätten eine seltene Illustration zu dem besonderen Erbthcil des deutschen Volkes Treue, Biederkeit und Dankbarkeit gegeben". Der Borwnrf ist herb, aber verdient. Wenn man sich erinnert, dak Kaiser Wilhelm I. dem Fürsten Bismarck nach der Niederwaldsrier schrieb: «Tic Feier, die eigentlich Ihnen galt", so springt der Gegensatz zwischen einst und seht so scharf in die Augen, das; man das Gefühl hat, mau mochte lieber die dingen schlicken, um gar nichts zu sehen. Gleichwohl kann das System des Vogels Straus; hier nichts helfen. Es ist patriotische Pflicht, den Dingen, wie sie sind, voll in's Angesicht zn schauen und sich nicht durch Unterschiebung von Wünschen an die Stelle von Thatsachcn in täuschende Illusionen hincinznwiegcn. Die Tinge, die sich in der letzten Zeit zwischen Berlin und Fricdrichsrnh vollzogen haben, drängen zu der Fest stellung, das; das Band zwischen Kaiser und Kanzler bereit? wieder zerrissen ist. Traurig, aber wahr! Die grossen und frohen Er eignisse, die aller Welt den Beweis zu liefern schienen, das; der eiserne Kanzler das Herz seines jugendlichen Kaisers wiedcrgcfnnden habe, sind also doch nicht das gewesen, was man in ihnen sah und nach allen Anzeichen mit Recht in ihnen sehen durfte. Die Günser Depesche, deren zarte Aufmerksamkeit unbeschreiblichen Jubel in ganz Dcntschland erregte, der dann folgende Trinmphzng des Fairsten Bismarck bei der Ankunft in Berlin zu Ehren des kaiser lichen Geburtstages, der Gegenbesuch des Kaisers in Fricdrichsrnh und endlich die Ehrung des Fürsten durch den Kaiser bei Gelegen heit seines 80. Geburtstags: das Alles waren Vorgänge von so eindrucksvoller Art, das; man in der ösfentlichen Meinung geneigt war. ihnen einen unauslöschliche» Charakter beizulcgen. Heute kann diese Ansicht nicht mehr aufrecht erhalten werden. Scho» der einseitig militärische Charakter der letzten Auszeichnung, die der Kaiser dem Fürsten erwies, war in den Kreisen der Verehrer des Fürsten nicht ganz verstanden worden. Nunmehr haben Diejenigen Recht behalten, die in jenem Umstand das Symptom einer bereits cingetrctcncn Erkältung in dem Verhältnis; zwischen Kaiser und Kanzler erblicke» zu müssen glaubten. Tie Streichung des Namens Bismarck aus dem Programme der Hamburg-Kieler Festlichkeiten ist von Seiten des Betroffene» nicht ohne Antwort geblieben. In scharfen Artikeln hat sich das Hamburger Organ des Fürsten gegen die derzeitige Regierung ini Reiche gewendet, Artikel, deren Pfeile zu scharf zugespitzt waren, als datz ein Missverständnis; der Richtung, nach der sie zielten, möglich gewesen wäre. Herr v. Bötticher und Herr v. Marschall, Jeder bekam sein Thcil und auch Herr Dr. Miguel war implieitv mit gemeint. Für Kundige war cs bereits rin Weitcrzeiche», als vor längerer Zeit die Meldung durch die Presse ging, das; Herr Dr. Miguel die beabsichtigte und angeknndigte Reise nach Fried richsruh ..wegen Ueberhäufung mit Amtsgeschästcn" anfgrgcbcn habe. Herr Dr. Mignel hat bei dem Fürsten Bismarck niemals einen beson deren Stein im Brette gehabt. Ter Fürst hatte zwar volles Ncrständ- n ik sür die eminente geistige Begabung Dr. Miguel's, aber sein Freund ist er nie gewesen. Die Angriffe des Fürsten Bismarck gegen ver schiedene Mitglieder der gegenwärtigen Berliner Regierung haben begreiflicher Weise einen unangenehm lebhaften Widerhall in der gegnerischen Presse gesunden. Das Springende bei den Reib ungen, die die Herren von anti-bismarckischen Gnaden jetzt an den nationalen Parteien vornehmen, ist die mit mehr oder weniger Hohn gewürzte Betrachtung des Umjchwnnges, der nunmehr in den makgebenden Krriien in der Vcurtheilnng der Vorgänge in der ReichstagSsitznng vom 23. März cingctretcn ist, Vorgänge, über dlc damals der Kaiser den Ausdruck seiner tiefsten Entrüstung knndgegeben hat. Es ist nicht ohne Interesse, einige Stilproben dieser Art^ kenncn zu lernen. So schreibt die „Franks. Zig": „Seitdem Fürst Bismarck die ihm so klug aufgezwnn- gencn Blumensesseln einer angeblichen Versöhnung kräftig zer rissen und den freien Gebrauch seiner Ellenbogen und seiner spitzen Feder zur Bcthätignng unversöhnlichen Grolles wieder- Allgkin. Mnsikecverband. Gerichtsverhandlungen. „Kgl. Conservatorinm". gewonnen hat, denkt Mancher anders als vor zwei Monaten über jenen Beschluss des Reichstages, der einen Glückwunsch zum 80. Geburtstage des Gewaltige» verweigerte. An die „unauslösch liche Schmach »nd Schande", mit der sich die deutsche Volks vertretung bedeckt haben sollte, lässt sich jetzt Mancher nicht mehr gern erinnern, der im April im Gebrauch dieser starken Worte schwelgte. Hat doch das nachträgliche Verhalten des Unversöhnten genau die Motivirung gerechtfertigt, mit der die Parteien der Mehrheit den Versuch einer politischen Verherrlichung des ehe maligen Kanzlers ans rein politischen Gründen verweigert haben. In ganz unerwarteter Weise ist jener Beschlich durch die Thatsachcn gerechtfertigt worden und man kann ein gewisses Mitleid mit Herrn V. Lcvetzow haben, der seiner unkritischen Begeisterung für einen noch nach rechts und links schlagenden Publicistischen und Politi schen Rarster das liebgewordene Präsidium des Reichstages ge opfert hat." Tie „Köln. Volksztg." ärchert sich folgendcrnras;en: „Der Umstand, dak der I. April ohne politische Koisteguenzen blieb, wird den Altreichskanzler bewogen haben, wieder die Kanone» gegen Berlin zn richten. Was nützt ihm die Ehrung als General- Oberster! ,,-Ait ttno8ar, unt iiiliip' ist sein Wahlpsrnch. Wenn er nicht regieren kan», so will er doch wenigstens das Vergnügen habe», den Regierenden das Leben so sauer als möglich zu machen." Am Gefühllosesten ist natürlich wieder der unverbesserliche Grobian Engen Richter, der sich das zarte Vergnügen nicht versagen kann, von einem „senilen Geschwätz" des Altreichskanzlers zu belfern. Was die Anhänger des Fürsten Bismarck zn alledem sagen sollen? Sic können nur Thatsachcn verzeichnen und bedauern. Kann das patriotische Empfinden dem Fürsten Bismarck auch nicht überall bei seinen Angriffen wegen ihrer vielfach zn scharfen persönlichen Pointen unbedingt Recht geben, so steht doch anderer seits auch die Thatsache, das; der Altreichskanzler schwer in seinen bcrcchtigsten Empfindungen gekränkt worden ist. anker Frage. Dadurch ist eine Lage entstanden, die ebenso wir diejenige nach dem vielbernscncn ReichStagsbeschlns; vom Li.'März zu der bangen Frage hcransfordert: „Was nun?" Ii'iecli'. k Kulm, Ticiistng, ä. Julis Kcrilschrtib- n«v Ferilspiech-Bericlite vom 1. Juli. Berlin. Der „ReichSanzeiger" veröffentlicht amtlich die Verleihung de? Schwarzen Adlerordens an den Grosstürsten Wlndiniiiowitsch von Russtand. — Das Abgeordnetenhaus nahm heute die Vorlagen betreffend die Verstaatlichung der Wcimar- Geraer, der Saale- und der Wcrrabahn sowie betr. den Ucbcrqang der Linie Zittau Nikrijch an den sächsischen Staat und den durch diese Vorlage bedingten Nachtrngsctal in zweiter Lesung an: da gegen wurde der Gesetzentwnrs betr. die VcrpslcgnngSstationen in dritter Lesung abgelchnt und dafür eine vom Abg. Frhrn. v. Zedlitz beantragte Resolution angenommen: die Regierung alstznfordern, die Provinziallandtagc über die Errichtung von Stationen und über andere Maknahmen zur Bekämpfung der Vagabondage. ins besondere über die über Arbeitsnachwcis und ArbeitSlolonicn, Gutachten zn hören. Seitens der Regierung war die Vorlage in der Fassung, welche sie durch die zweite Lesung erhallen hatte, insbesondere der Ctaatsznschnk. für unannehmbar erklärt worden. Der Gesetzentwurf betr. die Verpfändung und Zwangsvcränkcrnng von Privat und Kleinbahnen wurde rn dritter Lesung endgiltig angenommen. Morgen Ecntral-Krcditanstalt. dritte Lesung der Vcrstantlichnngsvvrlagen, Antrag Ring betr. Berliner Vichhos und Gesetzentwurf betr. Entschädigung bei Schwciiiewnchen. — Der Gesandte a. T. Frhr. v. Richthosen, der Senior der deutschen Diplomatie, ist im Alter von 85 Jahren in Baden Baden, wo er im Ruhestand lebte, am 20. Juni gestorben. Er war in den Jahren 1857—07 prcnsstscher Gesandter in Hainburg, 1807—74 Ge sandter in Stockholm. — Prcmicrlentnant v. Wikmann, der Bruder des Gouverneurs v. Wibman», vom 28. Jistantcric-Regimcnt, bis her zur Kriegsschule lommandirt, ist zur Schntzlruppe nach Ost- Afrika versetzt worden und reist mit den, kaiserlichen Gouverneur am 3. Jnli dorthin ab. — Ter französische Dcpntirtc Fougeiiol, Vicepräsidcnt der französischen Bimetallistcnliga. und Edmond Phcry, Generalsekretär der französischen Piivetallistcnliga. sind in Berlin eingetrvssen und hatten heute im Abgevrdnctenhansc eine Konferenz mit dem Vorstände des Deutschen Bimetallistcnbnndcs, an welcher u. A. Gras Mirbach, v. Kardorfs n. Dr. Arendt theil- nohmen. Zweck der Konferenz ist, die Verständigung über ein ge meinsames Aktionsprogramm hcrziisteNcn. Die französischen Dcle- girten hatten vorher in London Besprechungen mit der englischen Bimetallistenliga. — Der Verein Deutscher Studenten hat be schlossen, den Hofperdiger a. D. Stöcker uni Annahme der Ehren Mitgliedschaft zu ersuchen. Der Rektor Pros. Psleidercr hat es. wie die „Akademischen Blätter" mittheile», abgelchnt, die hierzu erforderliche Genehmigung zn rrlhcilcn. Berlin. Der Äbg. v. Kardorfs zeigte im Bureau des Reichs tags die Niederlcgnng seines Mandats an. Berlin. Die Spuren des AttentatSversucheS gegen den Polizcioberst Krause führen nach Frankfurt a. O. Man vermuthet den Racheakt eines Militäranwärters, der probeweise als Schutz mann angcstellt worden war, dann aber als ungeeignet entlassen wurde. Leip z ig. Das Reichsgericht verwarf die Revision Panizza's gegen seine Vcrnrthcilung zn einjährigem Gefängnis; wegen Reff gionslästernng, begangen durch die Broschüre „Das Liebesconcil". * H a in bürg. Dem „Hamburger Frcmdenblatt" zufolge ist in Schwinde bei Wilsten am Elbdeich der entsprungene Einbrecher Erp'el scstgenommen und in das Winsencr Gefängnis; gebracht worden. Trier. In dem Cifeldorse Oberkail wüthct seit Sonnabend Nacht eine Fencrsbrnnst: 31 Wohnhäuser und 47 Wirthschafts- gebände wurden cingcäschert. Mehrere Personen sind verletzt. Viel Vichverlnst ist zu verzeichnen. Wien. Die Pforte erklärte sich geneigt, den armenischen Rcsormvorschlag anznnchmen. vorbehältlich des unbeschränkten Rechtes der Ernennung der Oberkoninstssare. Stuhlweikenburg. Bei einem Besuche des hiesigen Dampfbades durch Landleute öffnete der führende Ockonom Pal den Dninpshahn, infolgedessen 25 Personen verbrüht wurden. Gegen Pal ist Unterliichnna wegen Mordsverdachts eingeleitet worden. Paris. Das „Jonrn. de Paris" will erfahren haben, das; König Hiimbert Erispi in den Fnrsienstaiid zu erheben und ihm ein Kronlehen zn geben beabsichtige. — Bei Paris entgleiste gestern ein Tampiwngcn der Nebenbahn und fuhr i» ein nahe am Gleis stehendes VahnhanS. das er vollständig zerstörte. Acht Personen wurden bei dem Unfall verwundet. - Die Vcrsichcrungsgcicliichast Union wurde durch einen von langer Hand vorbereiteten Streich nm 300,000 Frrs. betrogen. Für diese Summe verkaufte ihr ein Schwindler einen meisteibaft gefälschte» Patent Titel. Bei zwei anderen Gesellschaften mikglücklc derselbe Streich nur. weil eine Depesche des Betrügers zu spät eintras. — Tie Komische Oper wird nächsten Winter Humperdinck'S „Hansel und Gretel" nuiiührcii. — Tie „Estafette" thcilt mit, das; im Sommer 1893, als der ver storbene Minister Giers aist seiner flieste nach der Schweiz in Paris war, bier eine von Frevcinct ausgcnrbeitete und noch heute bestehende Militärkonvention zwischen Rukland und Frankreich unterzeichnet wurde. Lviid o ii. Goschen, Hicks Beach. Ehambcriain und Balfour, die infolge ihrer Berufung in das Ministerium sich einer N'eiiwahl unterziehen miikten. sind ohne Gegenkandidaten wiedergewählr worden. Tic Auflösung des Parlaments wird am 3. Jisti er wartet. Die Neuwahlen würden sodann spätestens am 13. Juli in den Städten und am 10. Juli auf dem flachen Lande beginnen und am 25. beendet sein. — Tic Zinkblecharbciter fast aller Werke von Sbnsea und Lanelly (Wales) Häven die Arbeit nicdergclcgt. London. Der „Daily Ehronicle" erfährt: Li-Hung-Tschang sowie der Direktor der chinesischen Zolleinnahme und die Firma Rothschild hätten einem bereits fertingcstellten Arrangement zuac- slimttit, wonach eine chinesische Anleihe von vielleicht 40 Milk. Pfd. Sterl. zugleich in London. Berlin und Paris ausgenommen werde »nd ein Theil der Anleihe zum Ban einer großen chinesische» Bahn verwendet werden solle, deren Erträgnisse zusammen mit den ZoÜeinnahmen volle Sicherheit gewähren würden. Belgrad. Wie bestimmt verlautet, habe gestern Abend der Finanzmiiiister abgcdankt, da-' ganze Kabinet habe den Rücktritt aiigcbotcn, was jedoch der König abgelchnt habe. Der frühere Regent Ristic soll eine Mission in der makedonischen Frage an die auswärtigen Höfe erhalten. Tic Berliner Börse verlies aistangS schwach unter dem Druck von Realisationen, die wenig zuversichtlichen Betrachtungen über die politische Lage verstimmten. Banken waren wenig ver ändert. Von Bergwerken zogen Boclmmcr und Laurahütte, wesent lich befestigt auf die höbercn englischen Anssuhrzisfern, an: Kohlen- Aktien höher. Eisenbahnen sehr still, jchweizerischc fest, österrei chische nach unentschiedener Eröffnung etwas anziehend, deutsche fest und ruhig: italienische und Eanadn-Pacisic beachtet. Renten sehr still, Mer ikaner recht fest. Schisssabrts-Aktien säst unverändert. Tie Börse sch los; ziemlich fest. Ini Kassavcrkchr waren die Umsätze allenthalben aiiyerordentlich lebhaft, von deutschen Anleihen waren 4- und 3prozentigc höher, während 3V-vrozenligc mehrfach schwächer wurden; 3pmzeiitigc österreichische Lokalbahn-Prioritäten sehr leb haft und höher, amerikanische Bons gleichfalls recht lebhaft. Tividendenpapierc erzielten vielfach wesentliche Kursbcsserung. Privatdiskont 2'> Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Heitz, etwas fliegen, Westwind. gran I sui t a.M. «Tchlnk I Credit 34c>.«2. Tisconte 221,90. Dresdner Bank iks,-c>. Sicmisbalin-. Lombarden s?'/». Laura isk.io. Unaar. Gau —Vmluaielcii 2L.50. Italiener—. RcichsanlelbeStill. Para. «3 Ul,r Siaclmi.I Rente 102.17. Italiener 9v.?s. Svanier Stt/,. Bvriuaieicu rk,N. ?ürlc» 25.87. Tilrteiiloolc rso.oo. Ottomandanl 725.00. Siaaiobalin SL5.oo. Lombarde» 213.7s. Paria. BrodnNcn «Llliliisi l Weicen ber Jnli is.90. ver Rovembcr- Icbruar 2v.ib. r»lu,>. SviriluS rer Juli M.so, »er Januar Avril 32.00, rulua. Riiböl vcr Jnli as.sv. »er Januar Avril 49.00. ruliig. A», sierdam. Prodi,Ilen iEcliluli.I Wetten vcr NovemberRoaaen ver Juli ins. vcr Ollober >ro. .. „ London. ProduNcn-Benck!. Geircidcmaikl Iruac. gremder Weizen' -tntt 1 Sil,. Gerbe S«k.. tza>cr V« S». niedriacr aeaen vorige Woche. Weizen iiclni. — Weiter: Regcnilliancr. eertlichks miv Sächsisches. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag von Pillnitz 1'1,'S hiesige Residenzjchlok und nahm die Vorträge der Herren Staatsmiinstcr, sowie militärische Meldungen entgegen. Ihre Majestät die Königin begab sich Vormittags, von Pillnitz nach Villa Strehlen und traf von dort Mittags gleichfalls im Dresdner Rcsidenzschlossc ein, nm einige Zeit daselbst zn verweilen. Nach mittags kehrten beide Majestäten in's Königl. Sommerlager zu Pillnitz zurück. — Se. Majestät der K ö n i g gedenkt sich nächsten Sonntag, den 7. Juli, nach Eliemnitz zn begeben, und das 15. Mitteldeutsche Bnndesi'chickcn mit seinem Besuch auszuzcichnen. Nach den z. Z getroffenen Dispositionen wird Sr. Majestät am genannten Tage Vormittags ' B2 Uhr in Chemnitz eintrcffcn und Abends 0-7 Uhr von dort wieder abrcisen. — Den Kamnierherriidicnst bei Sr. Majestät dem König hat ans die Zeit vom 30. Juni bis Mit13. Jnli der Königl. Kammerherr von Schändern- M vckritz übernommen. — Ihre Königl. Hoheiten P rinz Johann Georg und Gemahlin sind in Sigmaringcn nngekommen. Dem Postpacketmcister a. D. Schalter in Dresden ward das Allgemeine Ehrenzeichen verliehe». — Der Hilfsarbeiter bei derKrcisbanptiiiaiiiijchaft zu Zwickau, RrgicrnngSrath Harrn Cb in ei er wurde zum Amtshanptmanii in Glaucha» ernannt. — Der in den weitesten Kreisen bekannte verdienstvolle Amts- Vorsteher beim Postamt 10, Herr ObcrP ost > ekretär N itzsche ist gestern nach 47jähngcr Amtstbätigtrit in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Der wackere Beamte, welcher beim Publikum und noch mrhr bei seinen Untergebenen sich der größten Beliebt heit erfreute, wurde am Svnnabrnd mit einem Abschiedsständchen und dcni Besuche des gesammten Beamten- und Unterbcainten Personals i» der Wohnung überrascht. Der Postgesangvercin „Liederkrnnz" unter Leitung von Herrn Geffenhoser bmchte einige der Feier entsprechende Lieder zum Vortrag, woraus Seitens der Beamten und Untcrbcanttcn herzliche Abschicdswvrte an den Scheidenden gerichtet wurden- unter Ueberreichnng eines Gruppen bildes des Veamtcnpersonals. Der Gefeierte dankte init herzlichen Worten und betonte, das; er bei treuer Pflichterfüllung immer bestrebt gewesen sei, seinen Untergebenen hilfreich zur Seite zu stehen, und den schweren Dienst möglichst zn erleichtern gesucht habe. Der Feier schloss sich ein Kommers an. — Wenige Wochen vor Wiederkehr der Jahrestage, an welchen vor 25 Jahren das blutige Ringen zwischen der deutschen »nd französischen Nation begann, hielt die 1887 gegründete Freie Bereinigung Kampfgenossen von 1870 71 im Lincke'schen Bad vorgestern ihr diesjähriges Sommcrfcst ab, dessen Reinertrag der Unterstütziingskasse für hilfsbedürftige Mitkämpfer rcsp. deren WiiMlirrlmi»«»»». rMmelc', lluiik. vr«»1eii: Uit^IruIkerKr. II o. IleiKerÄr. 37. tbevuiiir: Vemuiit, Veberx. -oOiisIubvi» uncl OolsUvei-ksul ln <t<>n Verlisuksloeillou.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite