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Dr. v. Reyher-DreSden folgend«» Bericht hierher-. «Die Herzerweiterung ist deutlich nachweisbar zurückgeganaen. >o daß die Veimreise ohlle BesoruniS noch zu Weihnachten «folgen kann Die Nachte sind durch Herzbeschwerden nicht mehr gestört, die Luise lind normal." London. Reuters Bureau erfährt: Die Antwort Ruß landi» an Japan werde nicht das Ergebnis herben, dob die 4»gelegent>e,t ohne weitere Verhandlungen erledigt sei. Wenn auch 'irr e«ne Verständigung über einige minderwichttge Punkte sich keine Schwierigkeiten mehr bieten dürsten, blieben doch dem Ver nehmen noch wichtige grundsätzliche fragen zu erwäge». London. (Piio Tel.) Der Pekinger Kolieivoudent der -Daily Mail" meidet entgegen den pessimistischen Nachrichten. er bade von dober Seite eriahrcn. daß Rußland und Japan sich »der die strittigen fragen geeinigt gälten und die Vereinbarung be treffend die Regelung der gesamten offasiattschen Frage bis au einig« unteigrorvnele Punkte später behandelt weide» rolle. Belgrad. Prinz Alexander ist heute anläßlich seines Geburtstages als Iisiaiueriir m Anwesenheit deS L'önigS t» das 6. Regiment eingerribt wordem das seinen Rainen trägt . Newnork. <Pnv-?ri.) Der Geiandre der Republik Panama in Washington teilte mit. Panania sei be»etl, Columbien den dritten Teil der von den Bereinigten Staate» für die Kanal konzession gezahlten Summe von 10 Millionen Dollars adzu- treten. falls Columbien diesen Teil zur Bezahlung der auswärtigen Schuld velweitdrii wolle. Colon. lPriv-Tel.) DaS ameri ka n iiche Ka»onen do ot .Dirne" landete »ine gesamte Besatzung von Maiinetuippe» mit Geschützen und Munition. ixrmkiurt ». M. Kredit A7 S» D,«»«n>o I« »0. Dreddner Bank —. Ska»i«»>chi» - . .omdorden I7.SV. Lrurahutle —. Ungar. S«i» luv.äti tiornigieien —. rilrienl.-e - . LnlI. Vuttl. Ildr »«chminag Kenie »7ZL Niali«>»r iiu i» Spanier »v SV inie Poriugtele» Lä.dö Snrken (uniiic. -lnleiho SV,Sr. HirkeiUole litS.W ^uamandani «06. . Ltaalddadn —Lomdarden —. M-ig. QertlicheS mU» Lächslsche». — Se. Majestät der König wird in den Paradesälen des König!. Schlosses am Reujahrstage GlückwünschungS- Couren von mittags -^1 Uhr ab in nachstehender Reihenfolge annehmeil und zwar: von dem König!, großen Dienst, von den Herren Slaatsmunsterm von den Herren deS diplomatischen vorps und den am König!. Hose oorgeslellten sremdcn Kavalieren: l on den hier anwesenden Herren Mitgliedern der beiden Hohen ^ländischen Kammern, von den am König!. Hofe vorgestellten .mheimischen Herren vom Zivil, sowie von den Herren Mili tärs z. D. und a. D., von der Generalität und den QfsizierS- KorpS. — Ihre Königs. Hoheit die Frau Prinzessin ^obann Georg wird abends von E.6 Uhr ab die Frauen .berho^meisteriniren. die Dainen der ersten Klasse der Hof- langordnung, die ZukrttiSdamen, die Palastdamcn und die Hof damen, die Damen des diplomatischen Korps i» den Gemächern 1 lnier der Reitschule empfangen. Se. Majestät der König, sowie die anwesende» Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses, oerden abends 8 Ubr die gcnebmiglen Vorstellungen der ange- .neldeleii Damen und Herren in der Präsentations- Cour im roten Salon und im kleinen Ballsaale annehmen. Zu der abends 8 Uhr 30 Min. stattfindenden ^.^sornblöo oeriammeln sich die am König!. Hofe vorgestellten sremdeu und eiicheiiiiischen Damen und Herren im Bankettsaale, die Herren der 4. und 5. Elaste, ivelche nicht in Begleitung ihrer Damen erscheinen,^ sowie die in der Hosrangvrdniing nicht mit inbe griffenen Herren im Ballsaale. Die anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses werden in der Isvciublöo die allgemeine Glückwunsch-Cour enigegennehmen. — Ihre Maiestat die K ö n i g l n - W i I w e besuchte gestern in Begleitung dec Fra» Herzogin von Veudöme die Poizellan- und Maiolikadaudlniig des Königs. Hoslieferanlen Carl Auhäuser, König Johann-Slratze, und machte dort Einkäufe. — Ihre Königs. Hoheit Iran Prinzessin Johann Georg wohnte gestern nachmittag 1 Ubr in Begleitung der Hofdame Irl. von Schönberg der We.hnachtsbejchcrung für die Suppeniinder in der 4. katholischen BezirkSichrrle bei. — Die Fürstin Melame von Metternich-Winnburg besuchte das Mami'akrurlvarenhaus von Siegfried Schlesinger, sowie das Bijouterie-. Luxus- und Lederwären-Geschcift von Ernst Zscheüe, Zeesiraße, und bewirkte in beiden Geschäften Ein käufe. — Der Landgerichtsrat beim Landgericht Chemnitz Justizrat Dr. Wagner wird vom 1. April 1904 ad an das Landgericht Dresden ve, setzt. — In der Zweiten Kammer ist folgender Antrag des Abg. Dr. Sch il l^ eingegangen: Tie Kammer wolle beschlichen: l. sie Königliche Skaatsregierung um Vorlegung des Ent wurfes zu einem Gesetze zu ersuchen, welches die Be stimmungen deS F-Gesetzes vom 28. Januar 1835. die Kom petenz Verhältnisse zwischen Justiz- und Ver waltungsbehörden betr, einer Revision unterzieht, ins besondere zugleich Vorschriften über das Verfahren in den Fällen der Kollision von öffentlichen Interessen mit vrivatrechillchen An sprüchen ausstellt, wobei namentlich auch Rücksicht auf die Schaffung einer Rechtskoittrolle und ans die Entschädigung wegen etwaiger Eingriffe in vrioatrechtliche Ansprüche zu nehmen isti 2 d>e Ersie Kammer um Beitritt zu diesem Beschluss« zu ersuchen. - Der Antrag ist mininterzeichnct von folgenden snaiional- i beralen) Abgeordneten: Ahnert, Braun. Ehret. Gleisberg. Hart- u-ann. Heitzig, Kretzschmar. Langhammer. Müller, Neidhärdt, 'ttethammer. Prerbsich. Richter. Roll'uh. Schieck. Dr. Schöne, Dchulze. Deichmann. Dr. Vogel, Wolfs. - Die Ii nanzdevntati on .4 der Zweiten Kammer eilt zum mündlichen Berichte über Kap. 82 und 84 bis mit 87 LG ordentlichen Staatshaushalts-Etats für 904^05, Departement der Finanzen belreffend, den Antrag, die Einnahmen und Ausgaben bei diesen Kapiteln zu genehmigen bezw zu bewilligen. *— 'DerMiligcn Sitzunader Stadtverordneten, bei . r es am Schluffe deS alten Jahres noch zu einem nahezu vier- ttündic/n allgemeinen Aufräumen kam, — es standen allein 23 Punkte zur Tagesordnung — ging eine geheime Beratung voraus. Im Vordergründe des Interesses stand die von den städtischen stollegiM beschlossene Errichtung eine- neuen städtischen Vieh- cnd SchlachthoseS, besten Inbetriebnahme spätestens am ! April 1907 erfolgen soll. Unter Zugrundelegung einer Bevöl- Crungsziffer von einer halben Million Einwohner für die Stadt Dresden irxrr von Herrn LandeSlierarzt Medizinalrat Prof. Dr. Edelmann, dem sicheren Direktor des SchlachthoseS, ein allge meines Bau Programm für diele Neuanlage ausgestellt worden. Aus Grund dieses Banprogramms hatte das Hoch bau a»tt eine Planung misgearbeitct. über die in der heutigen Stadwerord- iietensitzuiig Beschluß gefaßt weiden sollte. Das Gutachten des vereinigten Verwaltungs- und Rechtsguslchuffes ging jedoch dahin, die vom Rate oorgelegte Planung abzulebnen und sich mit der ms Wunsch der Ausschüsse vom .Hochbauamte ausgestellten neuen Planung grundsätzlich ei »verstanden zu erklären, den Rat zu er- uckien. vierer Planung zuzustimmen nnd schließlich zur Ausarbei- iiing der nötigen Unterlage» für die Vieh- und Schlachthofsanlage > Berechnimgsgeld von 20000 Nkark zu bewilligen Die der- iisigtcn Ausschüsse »ns dabei von der Erwägung ausgegangen, oatz das urspningliche Projekt als zu einer Zeit entstanden, tn der 'EeSden einen außerordentlich schnellen wirtschaftlichen Aus- bwung nahm, eine gleiche weitere Entwicklung vorausietzt, die sich l. ider nicht bestätigt hat. Nach sorgfältiger Prüfung des Bau- programms. unter Beriicksichttgung deS Schlachtviehauftriebes und der Schlachizift'er, sowie durch die Vergleichung , mit den Ichlachloiclchosamagen anderer Großstädte ist man aus eine Be- ichränkiing der Größcnvcrhältnisse zugekommen, hat dabei aber Vergrößerungen vorgesehen, die iveitergehend sind als die im Pri> uramm deS Rates enthaltenen, sodaß jedenfalls die Anlage für eine Bevölkerung von weil über eine Million voll ausre chen würde. Während im alten Projekt die überbaute Mache insgefomt 71 276 D.iiaoratmeter betragen jollte, sind nach dem neuen nur 5272b Sumdratmetex in Aussicht genommen. Der alte Vieh- und Schlacht- zof Hot nur eme Fläche von 35188 Quadratmeter. Bemerkt wurde »och, daß im allgemeinen der letztere zur Zeit ausreiche und sich mir in einzelnen Gebäuden an lebhaften Schlachttagcn ein, Platz mangel bemerkbar mache. Die Getamt-Ichlachtzifser an Rindern, -tälderu, Schweinen nno Schalen ist von 1895 bis 1902 nnr unr >0 204 Stück, von 228332 auf 269 536 Stück gesttegen. Der Re- Ierent für Len Richtsousschuß, Dr. jur. Krumbiegel. führt mS. daß der fetzige Schlachthaj eine etwa vierprozentige Dcrzuv- sii»« ergibt; m Zi,tunst ätzte Anlak^ekapitol berauszuschlaaen. Auch et» Erwei- s würde vorgesehen werde« müssen, den» es sei nicht eubauten und Reparaturen immer wieder ans der Rn- Er bittet, de» Gutachten der vereinigten Aus schüsse beijutreten. Oberbürgermeister Beutler «rÜLrt, daß der Ra» gern bereit sei, auf ein« Verminderung v«r bebauten Fläch« einzuarben, wenn sich damit ein ' und Bodens erreichen lasse. Hi werd« das Doppelte der jetzigen Einnahme Ausbeutung Grund ich der Kosten säg« der St.Ä. —^ Ouodrat- usielle«: dabet -er Rat werbe nicht eher an den Ban berautreten. ehe nicht eine lechsprozenttg« Berzinsuna gewährleistet sei; damit sei ein wesentlicher Ltem des Anstoßes beseitigt und etivaige Nactipostulate ausgeschlossen. Für eine» Aufschub de» Baues je> er nicht, obwohl die Fleischerinnung sich bereit erklärt Hab«, der Stadt .500000 Mark zur Verfügung zu »eilen. loenn diese idr den Schlachtbof noch 5 Jahre belasten wolle. Man ersehe daraus, daß die Fleischkrinnung doch ein ichönes Stück Geld an ihrem Schlachthof verdiene, und das Geschäft könne die Stadt selber machen, lvenn übcrbanpt ein Geschäft mtl dem Schlachtbof beabsichtigt wäre. St-B. Künast stellte den Anrag. bei Ausstellung der 'spezialpläne die Einmünvuiia der Pieschener Elbbrücke in die Moritzburger- und nicht in die Erfurter Straße zu legen. St.^ls. Ahloelm beleuchtete die finanzielle Seite und Lt.-V. Rküllcr I begrüßte die Ausführungen des Hern« Ober- btirgermelfrers, nur eine sechsprozcntige Verzinsung des Anlage- kapitals »nd sonst nichts ans der Neuanlage erzielen zu wollen, im Interesse der Fleischer mit Freuden. Hinsichtlich der aufzu- sührenden Bauten wünschte er die Zuziehung von Mitgliedern oer Flellcherinnung und von Personen auS den Kreisen der Viehhändler, damit auch deren Intcreste gewahrt werde. In seinem Schlußwort betonte Oberbürgermeister Beutler noch einmal energisch die Notwendigkeit der baldigen Inanarifsnahme deS Baues, schon weil die gegenwärtigen Verhältnisse, besonders der Rinderschlachthalle, in sanitärer Hinsicht gänzlich unhaltbare feien. St.-V. Müller I bestreitet dies. Hierauf wurde das Ausschußautachten und der An trag Kunath einstimmig zum Beschlüsse erhoben. — 15370 Mark Neoerfchre tungen denn Schulamte, der Kreuzschule, dem Äcttiner- niid Biythuuisckirii Gymnasium, sowie bei verschiedenen anderen Lehranstalten iverdcn nachträglich genehmigt und dabei der Rot er acht, mit möglichster Besctsieunigung für Einführung durchgängiger Gasglühlichrbeleuchtung in den Schulen Sorge zu tragen. — Mittels Zettelabftlmmung beschloß daS Kollegium mit großer Ma jorität. die Herren Stadträle Fischer und Dr. Teickmann in die nächste Gehaltsstufe von 8500 Mark aufrücken zu lasten. Hier übernimmt Vizevorsteher Dr. Hacke' den Vorsitz. Eine Borlage des Rates aus ^lusnibrung eines Schulneubaues in Cotta wird trotz warmer Befürwortung deS S'.-V. Bert hold, der die Schulzustande in Cotta, namentlich im alten Schulbause, als gänz lich unzulässig schildert, zur Zeit alßelestnt und dabei der Rat er ucht, die Unterbringung der Schule im ehemaligen Rathause in Erwägung zu ziehen. Stadtrat Dr. Körner sagt eine solche zu, glaubt aber kaum, daß der Weg, den der PerwattunflSausschuß mit der Ablehnung der Ratsvorlage betreten habe, gangbar sein lverde, denn die Schnlverhäftnisse seien wirklich sehr mißliche. Referat wie Debatte über diesen (Gegenstand, an der sich die ist.-B. Kunath, Laube und Flockemann beteiligten, ließ an Breite nichts zu wün- scheu übrig. — Der Erweiterung deS städtiichen Ausschis- nngsplatzeS unterhalb „Anlons". zw»ct>ei, dem Stadtbade und er Dampsschiffhaltestelle Dresden-I-ovcmnsladt, wurde unter Be willigung von 58 000 Mark zugestimmt, zugleich aber auch dabei die Frage angeregt, ob es nicht angezeigt fe- die Ausschiffungs- Platze. namentlich für Kohlen, deren seine Staubtest«: sich auf alles in der Cmacaciid legen, ganz auS dem Stadlweichbilde zu ver bannen. — Weiter genehmigte daS Kollegium, in teilwciscr Abwer chuna von der RatSvorlcige, die Beschleusung des Dammweges zwischen der Loßnitz- und Scheunenhofftraße. wodurch sich das Schreiben einer Anzahl Fubriverksbesitzer aus der Oppellvorstadt erledigte. — Auf ein an den Rat gerichtetes Schreiben des „Vereins zur Hebung der Sittlichkeit" umEinschränkungdeS äffen t iichen Danzhciltens. das teilweise große Heiterkeit erregte, reagierte das Kollegium nicht, sondern beschloß, den Rat zu er- suchem dahin zu wirken, daß an den bestehenden Bestimmungen über Tanzgelegenbeiten nichts geändert werde, west eine jede Amor- rung nicht nur eine allgemeine Mißstimmung Hervorrufen, sondern auch viele Gcwerbtreibende empfindlich schädigen würde. Beson ders beifällig wurden die gutachtlichen MSsüyrungen des städti schen WohlfahrtspolizeikommissarS Herrn Bock von Wülfingen ausgenommen, der den Tanzsäien, aus denen das Volk seine Erho lung suche, durchaus nicht die ihnen vom „Verein zur Hebung der Sittlichkeit" nachgcsagte Schädlichkeit beilehte. Vielmehr werde die Korruption au' oen 'ogenamften Animierbällen großgezogen und diese habe der „Verein zur Hebung der Sittlichkeit" wohl auch im Auge gehabt. Sl.-V. Dornauer verteidigt den (siastwirtsstand und legte dem ^Verein zur Hebung der Sittlichkeit" nahe, erst einmal dahin Abhilfe zu sctzassen, daß anständige Frauen und Mäd chen nicht ans der Straße belästigt nnd t»m einer gewissen Sorte dürfe, so einschneidcmd in die verschiedensten ErwerbSzweiae elnzu- greifen. — Nachdem das Kollegium noch einige Naturalisationen für unbedenN ch erklärt, wurde die öffentiiche -Litzimg um 11 Uhr geschlossen. Ihr folgte eine geheime Sitzung. — DerLärmiudengrohenStädten. ESist eine merk würdige Erscheinung, daß sii unserer Zeit, die durch zahlreiche hygienische Einrichtungen für die Gesundheit deS Volkes eifrig sorgt, so wenig von der Schädlichkeit des LtraßenlännS in hygie- »sicher Beziehung die Rede ist. Die Segnungen gesunder Woh- nungen, guten Trinkioafsers. der Kanalisation wie der Straßen- reinigilng werden allerseits gewürdiat: in wie hohem Grad« aber der straßenlärm in den großen Städten die Gesundheit und vor allem die geistige Frische der Bewamer schädigt, daran denkt man in maßgebenden Kreisen zur Zeit noch kaum. Da« zahlreiche Heer der Kopfarbeiter, die mit ihrer Tätigkeit den Handarbeitern erst die Gelegenheiten zum Verdienst schaffen, leidet durch den ununler- brochenen Lärm in den Straßen on ihrer Gesundheit oft mehr Schaden, als di« gewöhnlichen Arbeiter infolge uiigenilgender Ventilation oder ähnlicher Zustände in einzelnen Fabriken. Tref fend sagte schon Schotznchauer; „Ganz zivilisiert «oerden wir erst ,ein. lvenn auch die Ohren nicht mehr vogelsrci find und nicht mehr jedem das Recht zustehen wird, da« Bewußtsein jedes den kenden Wesens «aff tausend schritt« in der Runde zn durchschneiden mittels Pfeifen, Heulen. Brüllen. Hämmern, Peitschenknallen, Bellenlastep u. dergl." Hoffentlich ist der Zeitpunkt nicht mehr fern, wo die Vereine für öffentliche Gesundheitspflege, Aerzte, be sonders Nervenärzte, und andere Interessenten in dieser Anpe- legcnheit, die für die gebildeten Klaffen eine der wichtigsten ist, Vorgehen werden Einstweilen Hot der Berliner Stadtbauinwektor A. Pmkenburg eine Studie über den »Lärm in den Städten und seine Verhinderung" veröffentlicht, die wobl als die erste ihrer Art betrachtet iverden muß. Er unterscheidet folgende Ursachen von Lärm, die in der Großstadt Vorkommen: das Straßenvflaster. die in Straßenhöhe sich bewegenden Menschen. Tiere und Wagen, die über Strayenhöhe befindlichen Bahnanlagen, der Mensch selbst durch Schreien, Klingeln, Pfeifen usw. Von diesen Quellen des Lärms kann diejenige, welche in dem Straßenpflaster ihre Ursache hat. zwar niemals ganz, aber dock zum Teil durch Anwendung von geräuschlosem Pflaster verstopft werden, vor allem da, wo Gebäude sich befinden, deren Gebrauchszweck wünsckiensioert er scheinen läßt, daß in ihrer Nähe der Straßcnlärm möglichst ver mindert ist. Die Geräusche durch Fuhrwerke, wozu in erster Linie auch die Straßenbahnwagen zahlen, werden niemals wesentlich zu vermindern sein. Noch viel weniger gilt dies von dem Lärm, den die Hochbahnen, die in einigen Großstädten bestehen, vcrur- fachen, außer v-elleicht, wenn die Gleise in einer genügend starken KieSbcttung gelagert werden. Schalldämpjungsversucli«, die die Direktion der Berliner Hochbahn anstelle» ließ, haben im ganzen nur zu wenig befriedigenden Ergebnissen geführt. Zu den ge nannten Lärmursachen tritt als empfindlichste die durch daS mut willige und »wecklost Geschrei de» aroßstävtsichen Janhagels »nd das Schreien der Kinder in den Straßen kervorgcrusene. Der häufig vom Jaichagel in Gestalt lärmender Bonden verursachte stroßenjkandal, besonders zur Nachtzeit, stellt sich nicht selten al» frecher Hob» gegen den gesitteten Teil der Stadtbewohner vor und ist doppelt schädlich, weil dadurch dem wirklich angestrengt arbeiten- den Teile der Gesellschaft die notige Nachtruhe mehr oder weniger geraubt wird. Gegen den Lärm, der auS diesen unsauberen Quellen entspringt, ist durch kraftvolles Einschreiten der Straßen- polizei noch am ehesten Abhilfe zu schaffen «nd andererseits «ch Straßenlärm m unseren Großstädten, wie «ch Pinkenduro zu- gibt, zunächst ,»eisig tun. und es «st angesichts dar aeotzeu Hott- schritte unserer Kultur einiaermoße« beschämend, da^ der gmamste Verfasser kein besseres Mistel weiß, um dein vom Straßen!kaudal geouulten Teil der Menschheit Hilfe zu schaffen, al- daSsmigc. welches dereitS der göttliche Dulder Odysseus «wandte, nm stuic Gefährten vor dtm Zauber d«S GeianaeS der Streu« t» schütze», nämlich Wach« zum Verstopfen der Oorenl — Unter Leitung seine» e»strn Vorsitzenden Lena Hotetiew Herold listit gestern nachmittag der Verein Dresdner East, wirte seine letzte diesjährig« Sitzung ab. Aufnahme als neue Mltallrder sanden di« Herren Fkvsicher. vergander. Sche.er und Ritzsch«. Zu Ehien zweier Hingeschiedenen, der Ehefrau de« Mit liedes Riivlcttid nnd de« seit 20 Jabre« an der Fachschule de» RevitionSgebühren betreffend. Da» Ersuchen ist abfällig beschieden worden. Da» Wodliavitsvollzeiamt führt «S. daß t»«>c Revisionen au» sanitären Glünden für eme iedigiich dem Inleresst eine» Einzeinen dienende Einrichtung vorgrnoinmrn werdeu Die Annahme, daß die Bierdruckapvarate unentbehllich seien, sti tnia Di« Gebühren rechst,,tigte» sich, da der Rat eine» Lustkffstl an ae'chafft und technisch gebildete Beamte für die Revisionen auge stellt habe Der Vorsitzende belonte. daß der Verein diesmal sich nicht wieder bei dem Enstcheide beruhigen dürfe. Da von den Zwickau« Gastwirte» ln der gleichen Sache beim Oberveiwoliung-'- ae»icht ein obsiegendes Urteti eizieii wo,den sei, dürste» auch bst hiesigen Gastwirte mit einer Klage Erfolg baden. Mit bezug aus die RatSänßernng. daß die Apparat« enidebrt werden könnte», bemerkt der Voisitzende west«, daß man letzt sogar fn Bayern solche Apvaiate zuiasse. Odne Apparate könnten vstllrlchi nur einige wenige SpeziniauSschank» auskomme», die größte Mehr zahl der Restaurant- mit mrdr«en Bielsorten müsse gerade diese Einrichtung sichren, um stet« «in tadellose« Bier ver- schäuken zu können. Man beschließt einstimmig, aemeinlchust- llch mit dem Biiiderveiein genchllich gegen den Rat vouu geben Der von einer Seite angeregten Klage ans Ruck erstattung der seither erhobenen RevisionSgebühren wurde lebhaft widersprochen. Den Automaien-Restaurant-AuS- s chank betreffend, teilte der Vorsitzende mit, daß der Rat be schlossen habe, in Dresden keine weiteren derartigen Restaurants zu genehmigen. sBravols 'Da etwaige Gejuchsteller aber au die höheren Instanzen gehen könnten, sei noch nicht das letzte Wort gesprochen. — Der Stadtrat fordert vom Verein ew Gut achten über eine veränderte Ruhezeit der GastwirtSanae- ste 1 lten. für die sich die Dresdner Gewerbekammer ausgesprochen im», und zwar im Sinne der vom Deutschen tVostwirtSverbandc. vom Deutschen Wirtebunde und vom Internationalen Verein der GasthofSbesitzer gestellten Anträge. Anstatt der jetzt aller vier zehn Tage einmal vorgesehenen 24stündigen Ruhezeit soll eme wiche von einmal 18 Stunde» pro Woche treten. Heber diesen und einen weitergehenden Beschluß der Chemnitzer Gewerbe- kammer. die Arbeitszeit der Lehrlinge bis nachts 11 bezw. 12 Uhr zu verlängern und dafür den Arbeitsbeginn entsprechend später stattsindcn zu lassen, fand eine rege Aussprach« statt, woraus der Gejam»Vorstand beauftragt wurde, dem Rate zu antworten. — An die VereinSsitzimg schloß sich unmittelbar die Generakver- sammlung de» Vereins, der als juristischer Beistand Herr Justizrat Dr. Meyer beiwohnte. Herr Herold erstattest den Jahresbericht. De Mitalicdcrzahl ist infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse etwa« zurückaegangen. sie betragt jetzt 274. Redner dankt dem Rate für di« erstmalig gewährte Unterstützung der VereuiSsochschule mit 400 Mk und gedenkt dann der Deutschen StädteauSstellung, die für den Hotelbeineb außer ordentlich befruchtend gewirkt habe, dagegen den Restaurants infolge der Veranstaltungen der Ausstcstung wesentlichen Abbruch getan habe Das Jahr 1903 sei sür die Mitglieder bezw. den Verein nicht gut gewesen, er hoffe besseres vom nächsten Jahre. Der alsdann von Herrn Dornauer erstattete Kaffenoerickt weist in Einnahme und Ausgabe je 10400 Mk. und ein VereinS- vcrmögen von -5545 Mk. auf, zu denen noch 12606 Mk. Stistungs- kapiial der Freistelle im Güntz-Hauie treten. Für die dem Schatz meister und dem Gesamtvorstande einstimmig erteilte Entlastung sprach der Vorsitzende im Namen aller Vorstandsmitglieder dm herzlichsten Dank aus. Der folgende Punkt betraf die Neu wahlen zum Gesamtvorstande. In längerer Rede bat Herr Herold, in Rücksicht auf se:n Alter und um jüngeren Kräften Gelegenheit zur Betätigung zu geben, von seiner Wieder wahl absehen zu wollen, wurde indes unter lebhaftem Beifall mit 47 von abgegebenen kl Stimmen wieder mit dem Amte deS ersten Bmsißeoden betraut. Per Akklamation wur den hieraus die Herren Hustedt als zweiter Bo»sihender. Domauer als Schatzmeister und Radsich als Schriftführer einstimmig wieder- gewählt. Mittels Stimmzettels wuiden nISdann noch Herr Körner wieder- und die Heren Scholz und Höhne neu als Beisitzer ge wävl». Die Geueraloeffammiung bestimmte schließlich daß die lädriichen Mitgiiederbeiträge wie seither in die grmelnscho'tiichc Kasse fließen und in der gewohnten Weise Verwendung finden sollen. Aus der Versammlung heraus wurde der Wunsch laut, daS BeratiingSmatriial usw. möge mehr als seither aus den Ge samtvoistai'dssitzungen in die Ve,einSoersam»iiunge« zur Lrschiuß fassung ardiacht werden. — Einen wolilaeiungenen Gesellschaftsabend, »erbunden mit Weihnachtsfeier, bei dem samt und sonders Vertreter deS künstle rischen und literarischen Dresden die zahlreich Erschienenen in dankenswerter Welse durch gediegene Vorträge erfreuten, batte am Mittwoch obend der OrtSverband Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller in MeinholdS Etablissement arrangiert. DaS kein zusainmengcstellte Programm stand vom Anfang bk- zum Ende unter dem Zeichen des breiinrnden Lichterboumrs. der feinen bellgiänzenden Schimmer vom Podium aus m den Saal hinein- war». Der Tamenchor der Frau Gertrud von Kieler, von dieser elbst auf einem Scbiedmaverschen. von dem Depot Stolzenbcrg zur Be-kügung gestellten Flügel begleitet, eröffnest den Abend mit zwei Liedern ..Heil ge Nacht" von Reinh. Becker nnd .Weihnacht»- ge-ang" von Ada«, die mit Verständnis nnd angenehmem Ton- ausbrnck geiuvgen wurde». BesondriS hob sich an» der Schaar der Sängerinnen Fräulein Martha Eichhorn durch Ihren präch tigen Sopran hervor: auch hatte dte >ung« Künstlerin später »och einmal durch die Wiedergabe der A,ie .O hätt' ich Inbals Haff'" von F. Händel Gelegenheit, ihre Sicherheit iw Gelang zu be tätigen. Aus gleicher Höbe stand Frl. Klär, Roch mit einer aut- geicholten Altstimme. Irl. M-nie Meißner trug ein von ihr selbst verfaßte» WeldoachtSmärchen .Wotans Eibe", da» de« Untergang der asten heidnischen Götter und da» Erscheinen de» festlich ge schmückten TaniirnbaumeS in der Welt in sinniger Weis« schilderte, mit warmen Empfinden vor. Auch Frl. Lina Naumann erntest durch die Wiedergabe einiger WeibnachtSgedichte lebhaften Beifall, der auch Herrn Bruno Gensch nicht vorenthalstn wurde, der mit mebieren ganz ausgezeichnet pointierten Rezitationen, darunter eiuiae sehr bumoristifche in vberbayerischer Munda«t. «s da« Reichste erstellte. Eine Verlosung der von den Mitgliedern und Gästen mitgcbrachten Weihnachtsgeschenke machte viel Stimmung, umal da es keine Nieten aoo Ein fröhlicher Tanz ganz ev tawiil« schloß da» Fest zu allgemeiner Zufriedenheit ab. — Der Vorstand des ersten Dresdner Markthallen»Vereins bittet «ne um Aufnahme folgender Zeilen: .Weihnachten steht vor der Türe. Die geschäftliche Hausstau smat fleißig für Küche und Keller. Billiger und vorteilhafter kann sie aber nirgenv« kaufen als in den Städti > chen Markthallen. Die verschiedensten Aepseljorien. Nüsse, Liangen, kurz alle eidrnklichen Obstsorten, welche die J>ihics,rtt bietet, Fsicbe, Grü»wa,cn und Kartoffeln. Fleisch. Wild und Geflügel. Eier, Butter und Käst, alle« ist im reich»«-» Maße in nur guten Qualitäten voihandei«. Galerien und Parte,« der Markthallen stehen im eifrigen Wettkomvst. dem Publikum ihr Bestes zu liefen,. Am leichtesten ist die Markthalle am Anlonsvlatze zu oreichen. denn sie liegt im Zentrum der Stabt. Da,um eilt, idr Hausmütter, znr Markthalle und füllt Küche und Keller mit ihren guten Waren." — DieVerhandlungen zwischen der OrtSkrankenkasseund den Kassenärzten in Leipzig sind, wie bereit» in einem Heile der gestrigen Ausgabe gemeldet wurde, gescheitet», da die Aerzte bei der Forderung der freien Aerztewayl stehen blieben imd wnsichtlich ihre» Honorar» die von der Kasse anaebostne Zn- agr von 140000 Mk. pro Jahr al» zu gering beznchneten. . 7". Die heutige Nummer d. Bl. enihäli 2 Sonderh« ilage »: ur me Gesamtauflage einen Prospekt von H. Maukisch, DreSden-N., Hauptstraße 34, betreffend Uhren und Gold- waren, für die Stavtauflage ein Verzeichnis von Leder» war«n.Spez,alitLt«n von C. Heinz«, Breitestrntz« A.