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I». «d»»« temknllprü» vitrtrllLUr» llch-Iviark «UPsgt.,durch tl. Post »Muri 7»«' y«st L vian g«. tutil.Nummern lUPiS«. «u„,,e 30000 «l»l. Sür di« Mückgabe ein-»« laudier Maniiscrffte «»ch, sich dir «itdacti»» nicht »crbittdlich. Jnserutrn-Annadine a»I- w,r>», U»»»«u«t«i» ui-4 V»»i»' in Haiiibury. ver> ün, LUIen, Lcidji», Basel, Brc«l„n, sisrank'urt a, M. — üuch lio,,» !„ v rltu, Ltipjia, Wien, Hauibulg, Krauisuri a, !Vt., Müu- chen — vmilm t 0o, >11 Fraulfiirl i> M. — I^r. Vaixi >u ai>,»miy,— Ha rt», liaiitt», !!u»i«r 4 0». t» Pari», Tageblatt für Uolitik, Anterbaltnng, Geschäftsverkehr, Börsenbericht und Kremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslhl ör Ntichllrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Flikllr. Goedschc in Dresden MHe«, »erde« Mir«». «irabe t» angttiomM»n »t» Ad, k Udr, Sonnlag» »t» Mittag« tL U>>r. 2» Meuiiadt: «rode lilosier- ,l>»e ä d>» Aach,». 4 Udr. — Der Raum einer nn ldalliaen Pclineile losie» >L Pfze, ituiaeiaudl dt« Zeile ga Pl>,e, Eine Garantie tue dok «ächslliigige dsrsliici- »,» der Inserale lv»d nicht gegrven, Auiiwiirtig« mniioncen« «ulträge von uns undc» lannlcn Firmen nnd Pee» lauen tnserire» tvir nur gegcnPrduumerando« Zadlunn durch Briei marke» oder Posieini-'l« lang. Acht Silben ivsi-N >ä Piae, Inserate >ur die Montag» Nn,nn»r »der nach einem Jesilag» die Pelttieite gg Psge, Kr.I48. Eimmözwittizigster Jahrgang. Mitredactrur: Tür das Feuilleton: vr. Luill Ilnrtninnn» Dressen, Montag. 4.Schtember 187«. LocaleS und Sächsisches. — Diemithcutcbeginnende Erweiterung der Dresdner Feuermehrtelegrapheneinrichtungcn »lnd Vermehrung der Feuermeldcstellen geschieht durch Herstellung der unterirdischen Lei tungen vom Marstall längs der Straße „am See", über den Dip- poldismaldaer Platz und durch die Trompeterstcaße nach dem Grund stück dcS Herrn Dircetor Nictz, sowie von dort nach dein Näcknitz- platz, der Bcust-, Wiener- und Göthestraße, und werden Feurr- meldestellen im Vorderhause des Rietz'schen Besitzthmnü und in der städtischen Gärtnerwohnung an der Göthestraße errichtet. Außer dem wird noch die Herstellung einer Ergänzungsleitung zwischen Marstall und Sternplatz entlang der Annenstraße, ftattsinden. -- Wir brachten schon i» gestriger riiummer einige Worte! über den am Tage bemerlttchcn Eharakter der ff! a t i ona i i c i c r! deö 2. Sepr. Inneihald der Mauern Dresdens. Am Abend g,b er siel, bewegter uno lebhafter. Wie bisher an diesem Tage landen dev Vormittags in de» Gtzinnaiie» und Schule» überall Festacte statt. Im Lincke'set,ci> Bade coucerlirte der Dresdner „Qrpheud" und brachte einen Eycluö patriotischer Gesänge schön und schwungvoll zu Gehör. Im „Trianon", wo tm voll- ,tcn Sinne dcö 'Tvorlcs ttchcriüllung heru'clste, saud der D reö- de»er 'A l l g e in e i n c Sänger-Verein, unter Direeiion t.r Herren Ehormcistcr Hanclam, Bieber re., stüriilischci, Bciiall. Seine Sedau-Feier begann init FestactuS und fftcdc deö Herr» Kauimann Hcricbel; letztere gipielle etwa in den Worten: Die deutschen Sänger hätten sich steiö sür die Einigung der deutschen Stämme begeistert, jetzt sei cs erreicht, waö l„an ersehnt, möge nun auch die Freiheit errungen werde», daöIdeal edier Männer! Ein Hoch dem einigen, freien Deutschland! Dirigent Hanekam brachte ein Hoch ans aus Kaiser Wilhelm und ei» Herr auö Vaicrii eins ans König Ludwig. Die Stimmung war eine äußerst animlrtc und würde in noch erfreulicherer Weile zum > Auöklang gekommen sein, wenn der große Saal nicht eben zu voll gepfropft und In Folge dessen ein iertwährcndcS Lärme» vor herrschend gewesen wäre. Auch der Gesang warv dadurch sehr beeinträchtigt, wenn auch ganz wohl bccnchmllch war. daß die zahlreiche Sängerschaar unter eracter Leitung ganz famoS sang. Vortrefflich besucht war auch das Eonccrt der „Dresdner Liedertafel" im großen Garte» des Feibschlößchens. Mtt gewohnter Melsterschait ließ die Licdcrtaiel manches zündende Vatcriandslico erschallen. AIS der Garten finster warv. erschienen eiectrlscheLichtbilder: König'Albert, Schlachtcnblldcr, gemaltbon Kändier. und Kaiser Wilhelm; die Bilder wurden bo» entsprechen den Gesängen begleitet und mit lebhaftem BciiaU ausgenommen. Auch die Walds ch l ö ß chen Vrauerei feierte Sedan; Nach mittags fand Freieonccrt statt und nach Einbruch der Dunkelheit wurde daS Nestaurationögebäude bis nntcr taö Dach hinaus glän zend illumlntct. Im Allgcmcincn herrschte am 'Nachmittag und namentlich am Abend hie! Lebe» aui den Straßen. Bei der ho» rer Freimaurerloge auS crlcuchtctcn Fwingectontaine und in Neu stadt bei den durch einen GaSflammeiikraiiz prächtig erhellten zwei großen Fontaine» war die Menschenmenge eine ganz besonders zahlreiche. Die Fwiiigeriontainc bot herrliche Effecte; baö ihr zngciührte Licht bekam sie anö dem Gebäude, hon welchem im edelsten Sinne auch daö Lickst der Humanität auöströmt. Herr Mechaniker Hermann Schmidt war dort an einem Fenster der I. Etagejimit einem Apparat von 70 Elementen thätig; die Sich, tcr variirtcn in roth, blau, weiß und grün. — Unter den vielen Feste» in den Vororten Dresdens dari Blaiewitz hervorgehoben >c erden, wo schon Morgens « Uhr die In Dresden telstente Mu- sik'NcvclUe den Tag markirte. Gar lustig schmetterten die Klänge durch den Waldpark. Im „Potz Blitz" tcr Männcrgesangberein „Tannhäuser", bei Heinemcinn'ö die allzeit rührige irelw. Feuer wehr unter ihrem Obmann Hrn. Dachiel, i» der Dampfschlif- Ncstauration der Militärverein - alle feierten tüchtig den auch von der Statur gut bedachten Festtag. In Loschwitz mögen a» 20lX) Menschen auf den Füßen und Füßchens gewesen sein; in der Idhlllschen Schweizerei, einer urgemüthlich gelegenen und gut bedienten Wirthschait, war Schulklnderiest mit Bazar und wie gesagt ein ganz unerhörtes Leven, daS AbendS in dem Lichterzug. der sichthalwärtS schlängelte, einen höchst poesievollen Abschluß fand. - In Frelberg begrüßte den 2. September, den Tag der nationalen ErinnerunaSfcier, früh 5 Uhr daö Geläute aller Glocken und um 6 Ubr eine von dem 28 Mann starke», unter Leitung dcö Herrn Direktors Helnemann stehenden Stadtmuslk- cborc auogetührle Neveille, welche in der mit Flaggen geschmück ten Stabt recht treffend die Klänge des Pariser Einzuaömarichcö ui Gehör brachte. Um 7 Uhr bewegte sich ein aus den drei b er besiiibllchen Militärvereinen und mehreren weißgekleideten Inngsrauen bestehender Festzua unter Bortritt elneSMuslkchores und decorirt mit den drei VeremSsahnen durch die Straßen nach dem vor dem Krcuzthore sich erhebenden Kriegermonument. wo migelangt, Gesang und Rede, Schmückung deS Denkmals mit Kränzen und Abieuern dreier Ehrensalven erfolgte. Von hier auö setzte sich der Fug in der Nichtung nach dem Dome abermals in Bewegung, um in dessen geweihten Räumen dem Festgotteü- Neuste beizuwohncn, den zu besuchen auch die oberen Elasten der hiesigen Schulanstalten angewiesen waren. Nachdem man in dieser Welse dein Ernste de- TageS eingedenk gewesen, glaubte man auch der Freude huldigen zu dürfen, die In den Promenaden vor dem PeterSthore unter Buden und Felten sich geltend machte und den Nachmittag zu einem vom Wetter begünstigten Volksfeste gestaltete. Der auf diesen Tag fallende Wochenmarkt war am Freitag vorher abgebalten worden. — Fu der großen Kalser.Parade bet Pulgar, welche am 6. d. um l l Uhr Vormittags beginnt, werben am genannten Tage in Leipzig auf der StaatSbahn vom Baieriichen Bahnhoie nach Bkhlen von irlU, 5 bis '/BO Uhr ie nach BedarfPerionen-Ertra- züge abgclastcn werden; nach '/-BO Uhr Vormittags aber können wegen der Hoi- und Mlliralrzüge keine Personcn-Extrazüge sür das Publikum mehr abgelasscn werden, so daß, wer erst spät nach dem Balerischcn Valmboie sich verfügt, leicht keine Beförderung mehr findet. Von Leipzig auS werden nur VillctS dritter Elassc auS,»'geben: dieselben sind bereits vom 4. September an an den BiiicivcltansSstellen am Baierlschen und am Dresdner Bahnhoi zu habe», so daß der Andrang a» den Billctschaltcrn am «. früh wesentlich hcrmindcrt wird. Auch kür die Rückfahrt von Böhlen nach Leipzig bat die StaatSbahnverwaltimg in ausreichender Welle Vorkehrungen getroffen: cc> solle» nämlich, nachdem die höchsten Herrschaften die Fahrt nach Leipzig aiigetrctcn haben, aller 10 Minnten für das Publikum Personcn-Ertrazügc nach! Leipzig gehen. — In der Hausflur eines Hauses der Sppelstraße hat sich vorgestern Nachmittag ein 53 Jahre alter Stellmacher durch Er- hängen entleibt. i - Breitenau bei Licbstadt, 2. Septbr. Die Frechheit der Spitzbuben in der hiesigen Gegend hat letzt eine» solchen Höhepunkt erreicht, daß nicht bloö das Elgenlhum. sondern auch dag Leben dcö Menschen in Gciahr kommt. Die Wahrheit dieser 'AuSsagc beweist wiederum ein Diebstahl, der i» der Nacht vom llo.znmAugust in dem blesigcn Erbgerichte auögciübrt worden ist. Die Diebe, die aller Wahrscheinlichkeit nach drei waren, sind zu einem Fenster der Wohnstube, welches sie durch Fcrschneiden einer Scheibe geöffnet hatten, eingestiegen. Von hier aus sind sie In die Gaststube cingednnigcn, wo sie gewaltsam den Bustet- schrank geöffnet haben. AlS die Kerle hier nichts von Bedeutung fanden, schlossen sie mittelst Nachschlüssels die nach der Hausflur führende Stubenthür aus. sprengten hieraus dieTbürezumFleisch- gewölbc und drangen, alö sie auch hier nichts Passendes gesunden batlen, in den Keller ein, wo sie den vorhandenen Buttervorrath um zwei Stückchen verringerten und ein Faß eingelegter Gurke» zum Tbell ansrauiiucn. Von allen dem hatten die Bewohner deö HanseS nickstS gehört, well sie im ersten Schlafe lagen, Ea die Diebe bereits '/Bl Uhr rbätig gewesen sein sollen. Der Ertrag ihres Geschäfts in dcn untern Räumen des HanseS hatte sie nicht befriedigt; deshalb wagten sie es. auch die erste Etage deö Hauses mit ihrem Besuche zu beehren. Hier kamen sie aber unglücklicher Wcisc sogleich an die Thüre vom Schlasgeinach bcö Besitzers und seiner Familie. Durch bas Rütteln am Schloß ist die Frau des selben erwacht, har soiort ihren Mann geweckt, was aber die Diebe gemerkt haben mögen, 'AIS sich nun der Besitzer ange- tlcidet hatte und im Begriff ist, auS dem Fimmcr zu treten, stillt vor der Thür desselben ein Schuß, 'Anis Höchste erschrocken, öffnet die Frau daS nach dem Hole führende Fenster des Schlai- zinlincro und ruit um Hilfe. Daraus hin ergreiicn die Diebe die Fluch!. AlS sich nun die hcdaucrnöwerthc» Hausbewohner cini germaßenzvon ihrem Schreck erholt halten, vcriügien sic sich in die Küche herunter, um sich den Schaden zu besehen. Aus einmal fällt ans dem Garten her durch daö Fenster der Küche wieder ein Schliß, der den inltanwcsenden Knecht am Arm leichtverwundete. Die Ladung des Gewehres bestand auö gehacktem Blei, woraus man deutlich scheu kann, baß die Liebe lange Gewehre gehabt haben. Durch den Schuß entstand natürlich im Dorie Lärm, zumal der Wächter auch sofort anwesend war. Trotzdem haben es aber die Herren Spitzbuben nicht iür nöthig gehalten, zu stieben; nachdem sie sich durch eine Signalpfeife datz Feichen zum Sammeln gegeben halten, haben sie - wie man am Morgen gemerkt hat - auf dem im Nachbargehöite stehenden Wagen Mahlzeit gehalten. Viel haben sie bei dem Diebstahl nickst er wischt , da der Besitzer, durch einen vor kurzer Feit bereits bei ihm verübten Einbruch vorsichtig geworden. Alleö wohl verwahrt batte, 'Nur ein angeschnittenes Brvd, 2 Stückchen Butter, 100 Stück Elgarren, 1 Krug Bier und eine Partie saure Gurken sind de» Burschen in die Hände geiallen, — Wenn daö bei unö so fort geht, ist man bald an! der Straße seines Lebens nicht mehr sicher. Denn eingcbrochen Ist am Hellen Tage hier schon worden und jetzt sangen die Spitzbuben gar noch an, mit Gewehren zu lausen! — Oesientliche Gerichtssitzungen. Dcö wieder holten Betrugs im Rücktaste beschuldigt, ward der Barbier Earl Schwln» auö Böle in Westfalen, ienee berüchtigte rbaiermann, der erst vor Kurzem bei seiner Einlieierung In daö Fuchtbans einen vergeblichen Fluchtversuch gemacht hatte, bekanntlich in erster Instanz zu Jahren FuchthauS, ü Jahren Ehrenrcclsts- vcrlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurthciit, Hicegegen erhob der anSgcfeimte Schwindler Einspruch, weil ihm die zu erkannte Strafe zu hart erschien. Schwinii ernährte sich schon seit Jahren lediglich von den Erträgnissen seiner Betrügereien, welche er In verschiedenen Städten Deutschlands in Scene setzte. Im »April d I. betrog er in Braunschweig bei Gelegenheit des Kaufes von einem Pfund Streichhölzchen den Verkäufer um 1 Mark, und noch an zwei anderen Stellen daselbst versuchte er sein Manöver mit Erfolg um je einen Tha- ler zu erlangen. Noch in demselben Monat kam er nach Dresden und manövrirte mit seinen Schwindeleien in dcn Verkauisläden von Bönisch, Enderlein, Böhme und dem Fleischer Paul; mindestens l«> andere Orte am hiesigen Platze konnten nicht sestgestellt werden. Im Mai darauf gelang es ihm unter Anderem, sich auf seine betrügerische Manier einmal 14 Mark unv mehrere Mal lc ll Mark unbemerkt in die Tasche zu machen. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Bestätigung deS erste» Bescheides »nd diese eBolgte denn auch durch das Bezirks gericht , welches die verbrecherischen Manipulationen dcS Ange klagten jedoch als Diebstahl auffaßte. - Emil Wilhelm Schmidt, ein 27jähriaer, schon mehrfach mit Strecke belegter Mensch, stahl auö einem ihm mit zur Benutzung übergebenen Klciderichranke ein Kleid, welches er alSbalv versetzte und den Erlös dann in seinem Nutzen verwandte. Gegen die ihm deshalb zucrlannte Strafe von l Jahr FuchthauS nnd 2 Jahre Ebrcnrechtöverlust blieb der vom Angeklagten erhobene Einspruch erfolglos. - Der 55 Jahre alte Eduard Wilhelm Göpel aus Meißen be schuldigte den GerichtSamtöbotcn Lommatzsch in Meißen wissent llch falsch vahin. dieser habe seinen Logisschlüstel bei Gelegenheit der Abgabe einer gerichtlichen Ladung weggenommen unv erkannte der Einzelrlchter unter Berücksichtigung der mehrfachen Vorbe- straiungen GS. aus ll Monate Gciängnlß. Dieser Bescheid ward denn auch trotz dcö erhobenen Einspruches bestätigt. — Earl August Morschke hier wurde am lll. August v. I. von den Ere- cutoren mtt einem Besuch beehrt und zeigte durchaus keine Lust, daö Berlangen verleiben nach baarem Gelde. welches er bei sich führte, zu befriedige», indem er seine Börse der Haushälterin Er nestine verw. Tanner zuwars, die sich bann schleunigst einige Mark sür restlrende MIetbsteuerentnahm. Für diesen strafbaren Eigennutz setzte eS 2 Tage Geiängniß Mr Marschke selbst und sür die Lanner l Tag, - der hiergegen erhobene Einspruch blieb erfolglos. - Ein vom Sturme beruntergciegteS Eisenblech wurde Veranlassung, baß der Schuhmacher Moritz Hermann Börner auö Rosbeickbal, in Fschiedge wohnhaft, wegen Unterschlagung einen Lag zu bum,-' men bat. Die Eheirau B.S batte das in Rebe stehende Object von einem Manne auf der Otluk-kni, die dort Gräuel verübten, denen gegenüber die Thalen der Horden Tillh'ü in dem eroberten Magdeburg in ein wahrcö Nichts versinken. Daö Don, heißt eö in dem Berichte, wurde geplündert, dann ln Brand gesteckt: etwa der vierte Theii dcc Häuser wurde niedcrgebrcmnt; Leute wurden aui den Straßen, auf ihren Tbürschwellcn und an ihren eigenen Herden nieder- gemetzelt. Aber wir sahen hier nicht die Schrcckenssecnen, die unserer in Batok harrte». AIS wir in Pauagurijcbti waren, zeigte man uns in den Ruinen der Kirche, da wo der 'Altar gestanden, eine schwarze, mit calcininen Knocken bestreute Stelle, aus wei cher ein Blumenstrauß lag. Dies waren die Uebcrrcsle eines lMjährtge» Priesters, Namens Lheotor Profs, der, in der Hoff- mmg, Geld von Ihm zu erpressen, ergriffe» unb gcmartcit, vcr stüiumelt und in einer Weise, welche nur die gottlose Einblldungc,. trait eines Türke» erfinden konnte, mnlträlirt, endlich aetöckc: und hier vor Dem 'Altäre verbrannt wurde. An einer ander;» Stelle wurde uns ein schwarzer Fleck gezeigt, wo ein blinder Greis, Dondse Streglehoss, halb zu Tode geschlagen und daun besinnungslos aus einem Manien Hoiz lebendig verbrannt wurde. Es lebte ein Greis hier, Naincus Fwalko Bopatjicff, ein öffent licher Wohlthätcr, der im Winter die Halite der Wittwcn und Waffen ceö Ortes unterhielt und wegen seiner Wohlthaten, tie er Ebrisien wie Türken erwies, einen Igroßcn Ruf genoß. Er wurde ebenfalls ergriffen, gelottert und malträtirt, tie 'Augen wurde» ibm auögcstoche», unb nachdem er die fürchterlichsten Qualen ausgcstandcri, wurde er aui einen Hausen Holz gcworicn und verbrannt. Die Vaschi-Bozuks ergriffen den Priester Nestor und hackten ihm die Finger einen nach dem anderen ab, um Gcld von ihm zu erpressen, und da der arme Manu ihnen kelnö zu geben batte, hieben sie ihm die Hände und schließlich den Kon ab. Man zeigte uns in dem Hvie eines niedlichen kleinen, den Baumen umgebenen Häuschens ein Grab, neben welchem, als wir vorübcrschrittcn, eine Frau kniete. Es war das Grab eines junge» to-jährigen Mcnschcii, der nach einer Abwesenheit von zwei Jahren von der Schule beimgekchrt war und sich an dem 'Aufstande nickst bckhciligl hattc. Die Türken ergriffen ihn nnd hieben ihm aus bloßem Zeitvertreib die Hände, eine nach der andern, ab, bann tödteten sie it n — alles in Gegenwart ieincr Mutter. Aber nicht bloö alle Männer litten; Frauen, junge Mädchen, Kinder, Säugünge wurden erbarmungslos dinge- sclstaclstck. Diese Türke», diese starken bärtigen Männer, spießten mit ihren Bajonetten Säuglinge auö ihren Wiegen ani, schleuder ten sie in die Hebe, singen sie wieder aus unb warfen sie den kreischenden Mütter» an die Köpie. Sie schnitten tie Kopie von Kindern ab, zwangen andere Kinder, die noch blutenden Häupter in ihren Ncmen herumzutragcn. Ich möchte dcn Leser erinnern, daß ich Thatsact-en erzähle, Hunderte von Frauen kamen zu um-, die u»6 erzählten, was sie gesehen und gelitten batten. Nickst eine Frau in dem Orte scheint der Schändung entgangen zu sein, sic alle bekennen cö frei nnd cffen. Junge, zarte, schwächlich.' Geschöpfe Im Alter von lO nnd !2 Jahren wurden in derselbe» brutalen Weise bcbandclt. Eine Frau erzählte uns, daß ihre Tochter, ein zarles kleines Wese» von 12 Jahren, ergriffen und von einem Basel,i-Bozuk geschändet wurde, obwohl sic ibm alles Geld waö sie besaß, geboten, obwohl sie nck, selber aiigelwtcu hatte, wenn er ihr Kind schonen wollte. Ein 'Andere erzählte u»S von einem arme» zehnjährigen Aiadchen, daö in ihrer Gegen wart »eben einer Anzahl anderer Mädchen geschändet wnrro- Wiebcr emc 'Andere erzählte unö, wie ein Dutzend junger Mäd chen, 12 oder 15 Jahre alt, eine Zuflucht in ihrem Hause gestielt in der Hoffnung, der Entdeckung zu entgehe»; wie sie entdeckt wurden; wie zwei derselben geichändet und ermordet wurden, well sie Widerstand geleistet halten und wie die 'Andern sich.^an allen Gliedern zitternd und bebend, mit Fähiicklappcni ihrem Schicksale ergaben. Eö wurde uns von einem jungen ltijährigcn Mädchen erzählt, die von drei oder vier Baicvi-BozukS in Gegenwart ihres VaierS, eines blinden Greises, geichändet wurde. Plötzlich sab sic, wie einer derselbe» in bloßem Zeitvertreib sich anschickte, dcn armen alten Mann z» töttcn und sie sprnng mit einem Schrei auf, warf weinend ihre Arme um seine» Hals und versuchte ibn mit ihrem zarten Leibe zu schütze». ES war Stiles vergebens; die Kugel nahm ihren Lmck nnd Vater und Tochter — das santte junge Mädchen und der blindeGreiö — fielen in der Umarmung tolst zu Boden. Briefkasten. Alter Abonnent hier. „WaS sagen Sie dazu, wenn ein Lohrffuhrwcrlbesitzer aus der S.gasse seine Wagen von früh 5 Uhr an aus der Straße anöklopsen laßt und dadurch die gesammte Nachbarschaft in ihrem Morgenschiaic stört e" — Ja. zeigen Sie den Mann bei der Polizeibehörde an, nnd diese wird nicht ermangeln, ihm gebührend aui die Finger zu klopien, F. v. SN. ..'AlS ich am 2<>. 'August mit cincm Herrn 'Abends gegen -'/Ul Ubr die Schloßstraße entlang ging, wurde auS einem Fenster des Parterre des königlichen Schlosses ein noch brennendes Zündhölzchen aut die stackbclebtc Straße geworfen. Konnte durch diese Unvorsichtigkeit nicht ein großer Schaden entstehen?" — Allerdings ist ein solches leichtsinniges Gebahren nur mit dem stärksten Tadel zu belegen. K. O, R. P, ..'Wie kommt eö. daß sowohl Dr Sdcn, aiS Teplitz, Bodenbach, Dur, Brir, Komnwtau. Falkcnau.Egcr tnrw Feuerung mit böhmische» Kohle» verraucht und verrußt sind, während man In EarlSbad, welches dock, auch böhniffchc Kohlen auö seinen Gruben brennt, von Rauch unb Ruß kaum etwas ge wahr wird? -AuS was besteht die Varlödader Kohle gegcmib r der andere» böhmlschcn Kohle, und gicvt cö hier eine Niederlage, wo man dieselbe bekommen kann ? Ich bitte um Auökuiist, da, wie allgemein bekannt. Sie doch Alles wissen." - AlleL? Daö würde uns dock, Kopswcb machen. Die »ugcntliche Reine Earl, bads ist nicht Folge seiner Kohlen, sondern kommt daher, daß in icucm engen Thale der Lepl keine Art Fabrik gestattet ist, während die von Ihnen citirtcn Orte sehr stark in Fal-iiken -?», nächst dem Bahnhof, wo cd- M»l.,!ei,, macken. Im Egertbal, nächst dem Bahnhof, wo cd- träß- üb-riwninwn nnb"ivr Mann ! «^t. ist EarlSbad ebenso schmutzig w i genannte Orte. ck, <1. UoIi». „Uo 8ous->8w'! «iamaullo In ffonorö«.' rc>la» tion iui exp>c>ioi-Mr80no8tnmtt)i6„Uriof>!a8t(-n" saun Ic,8 Icckti-c-8: ck. <'. ü E. la suivrnito pffias«', ucktöc, <!»»-, la <omöclia: „I-o I)i- pmimckc,". rwts U. 8oöiw V. pai- „käst lummw a88in-öm«mt ii'ainw Pas la pvinlmm" „Dieser Mann liebt gewiß die Male rei nicht." WaS ist denn da weiter nierlwürdig? Junger aber geplagterE h e m a n n In Löba u. „Ist es von einer Frau reckst, wenn sic mich, alö ich vor Kurze», linst einem kleinen Rausche nach Hause kam, de: Anwesenheit Die türkischen Gr-äueltffaten in Bulgarien. anderer Mithankhcwobncr einen SauiauS nnd Taugcnicksto Wir haben bereits trüber von einem Vrieck des Special- nennt?" Wenn eS wirklich bloö ein kleiner Rausch war, der bcrichtcrstaitcrö der „Dailv NewS" Notiz genommen, der üb, r sich nickst täglich bei Ihnen wiederholt, so bat Ihr Weibchen hie von dcn Türken In Bulgarien verübten Scheußlichkeiten allerdings übcrn Strang geschlagen und ist aus dem besten Wege Mittbellung mackste. DaS genannte Blatt bringt nun neu.r- cluc ckantipvc zu werken. tstngö eingehende 'Berichte desselben Korrespondenten über daö Abonnent F r Utz. „Waö bedeutet bei Mctcoroiogi- Gebahrcn her türkischen Truppen in dem bulgarischen Doiic scher- Beobachtungen EumuU und tttn-oNraii und ist cö nicht betrachtete ganz offen dasselbe dann als sei» Eigenthum. Trotz deö Einspruches blieb eS beim Alten. - rSttttr«iigS»«eobati,tuiia am ll. Septbr., Mittags. Barometerstand nach Oscar Bbioll lWallstr 1'.»»: 28 Pariser Zoll I '/--- L. Feit gestern 2 L. gestiegen. Thermometer nach Reauiiinr: in Grab über Null. Die Schloßthurmiahne zeigte West-Süd-West-Wlnl-. Himmel: bewölkt, , - Gibt,öl,ein Dresden, ll, Septbr.. Mitt.: lllll Eent. unter OZ - Warme der Elbe l 4 Grad E.