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Dresdner Nachrichten : 01.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-01
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.01.1899
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sr ständen ie einer der an den genannten Orten einzurichtendcn Ciwnbohn-Betricbsdirektioncn ernannt, ferner dem seitticrigen Vor- Nand des Rcchtsburcans der schweizerischen Ccntralbahn in Basel Oschwald sowie dem Direktionssekretär bei der Gcneraldirektion der Staatscisenbahnen Assessor Treusch v. Buttlar, welche Beide als.Hilfsarbeiter bei der Staatseisenbahn-Venvaltung an- erstellt worden sind, Titel und »taug als Finanzassessor verliehen, auch die Regicruuasbaumeister präd. Maschineninspcttoren Bassc» ge und H u! is ch >» etatmäßigen Maschiucn-Jntpelloren. die Regierinigsbaumcister Anger und Telle zu Maschinen Inspektoren sowie die Regieriiiigsbaiimcister ONöllcring und Näher zu Tclegraphen-Jnipcktoren bei der Staatscisenbahn- Verwaltung ernanni. — Se. Majestät der König Hai dein Minislcüaldircttor und Borstande der 3. 'Abtheilung iin Finanzministerium, Wirst. Geh. Ball) M eusel. die nachgeiuchtc Versetzung in den Ruhestand bewilligt und den zeckherigcn Generaldirektor der Staatseiscnbalmcn Geh. Rath Hvssinann zum Ministerialdirektor und Vorstand der 3. Abtheilung im Jinanzministerium. sowie an Stelle des Wirkt. Geh. Raths Meusel zunr Präsidenten des Technischen Oberprüsungsamtes ernannt. — sse. Maicstät der König hat dein Grasen Clemens von Dchönburg-Glauchau, Ertauchl, den Hausvrdcn der Rautenkrone verliehen. — Sc. Maicstät der König hat die Oberlandcsgcrichtsräthc Obcrjnstizrath Dr. Flügel und Ackermann, sowie die Ober aintSrichter CaSpari m Meissen und Weid au er in Nossen, den Overlandesgcrichtsrath Oberjnstizrath Dr. Flügel unter Verleihung des Titels und Ranges eines Geheimen Jnstizraths und de» Oberamtsrichter CaSpari unter Verleihung des Titels und Ranges eines Obcrjustizraths, auf ihr Ansuchen in den Ruhe stand versetzt, den Londgcnchtsrath beim Landgericht Dresden Levnhardt z>im Rath beim OvcrlandcSgericht, den Staats auwalt beim Landgericht Bautzen Schmidt zum Landgerichts- ra>h bei diesem Landgericht, den Landrichter beim Landgericht Banken Dr. V alter zunr Staatsanwalt bei diesen, Landgericht, mann zum Amtsrichter bei diesem Gericht, den Assessor beim Amtsgericht CbcrSbach Tr. Böhm zum Amtsrichter beim Amtsgericht Meißen, den Assessor . beim Amtsgericht Leipzig Dr. v. Hahn zum Amtsrichter bei diesem Gericht und den Assessor beim Landgericht Bautzen Gcrkc zunr Amtsrichter beim Amtsgericht Gcithaiu ernannt, sowie genehmigt, daß der Oberamtsrichter Dr. Frese in Döbeln an das Amts gericht Meißen, der Amtsrichter Lahode in Sahda cm das Amtsgericht Döbeln, der Amtsrichter Dr. Ulbricht in Geithain an das Amtsgericht Sahda, der Oberamtsrichter Dr. Weinicke in Borna an das Amtsgericht Pirna, der Oberamtsrichter Wolfram in Auerbach an das Amtsgericht Borna, der Amts- gcrichtsrath Dr. Schopper in Meißen an das Amtsgericht Auerbach, der Landgerichtsrath Reh bock in Bautzen an das Landgericht Chemnitz und der Amtsrichter Tr. Kran er in Riesa an das Amtsgericht Dresden versetzt werden, auch dem Amts- gerichtsrath Geuder in Dippoldiswalde, sowie dem vorgenannten Amtsgerichtsrath Tr. Schopvcr und dem Amtsrichter Lohode Titel und Rang eines OberamtSrichterü verliehen — Mit Genehmigung Sc. Majestät des .Königs ist dein Vor stände der 3. Abthcrlnng der Gencraldircktion der Staatseiscn- bahnen Geh. Jinanzrath Schreiner und dem Vorstand der I. Abtheilung derselben Behörde Geh. Finanzrath Zieger die nachgcsuchte Versetzung in den Ruhestand bewilligt worden. — Ter seitherige Finanzselretär Finaiizassestor Wohlrab in Dresden ward unter Verleihung des Titels und Ranges eines Finanzraths zum zweiten StcmpelsiSkalc ernannt. — Der RcgierungSassessor im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts Freiherr v. Wclck wurde zum Regierungs- rath ernannt. — Dem seitherigen Bezirksschulinspettor ür Schwarzenberg, Dr. H oitns, ist das Amt dcü BezirkSlchulimpcktors in der Amts- Hauptmannschaft Grimma übertragen worden, und der zeitherigc Schuldirektor Dr. Förster in Marknenkirche» ward zum Bezirks- schulinsvcktor im Bezirke der Amtshauptmannschast Schwarzenberg ernannt. — Dem Bczirtsschulinspektvr siir Meinen, Schutrath Wangein an» rn Cölln a. E.. ist die nachgemchte Versetzung in de» Ruhestand unter Gewährung der gesetzlichen Pension be willigt worden. — Den Lehrern an den Technischen Staatslchranstaltcn zu Chemnik Dr. Bvrneinnnn. Zicrold und Dr. GoIdberg wurde Titel und Rang als Proscffor verliehen. — Der Landbaumeister T rvbs ch ist unter Entbindung von der Verwaltung des LandbauamtcS Meißen den technischen Rathen des FinanzmimstcriumS in Hocbbansachcn beigegeben, sowie die Verwaltung des LandbauamtcS Meißen dein zeikher den technischen Rathen beigcaebenen Landbaumcister Schm id t übertragen worden — Se. Excellen; der Staatsminister v. M ctz sch veranstaltet Sonnabend den 7. Januar in den Räumen Secstraßc 18 eine Soiree. — Ihre Erccllenz die Obcrhofmcistcrin Ihrer Majestät der Königin, Frau v- Pflügt, und die Ihrer Kaisers. König!. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August zugetheitte Palastdome Ihrer Majestät der Königin, Gräfin Er» > iedcl. werden an den Dienstagen des 3., 10 , 17. und 24. Januar, sowie dcS 7. und II. Februar von 1 bis 4 Uhr Nachmittags weitere Empfänge ab halten, und zwar Elftere in der 2. Etage des König!. Rcsidenz- schlosses. Letztere in der 2. Etage des Mittclpalais am Taichcn- berge. — Am Neujahrstage 6 Uhr Morgens findet das Wecken — sog. große Reveille — statt. Dasselbe wird von einem Spielmanns zug imd dein .Hoboistenkorps des Königl. 2 Grenadier-Regiments 'Kr. 101 zunächst aus dem Waffcnplatzc der Nltstädter Hnuptwache. hiernach un Hofe des Königl. Rcsidcnzlchlvsses (Statlhos) und als dann in dem kleinen Hose am Eckvolois — Wohnung Sr- Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August — von dem Hornistcnkorps des Königl. Pionierbataillons Rr. 12 vor dem Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg aus der Zinzendorfstraße und hiernach vor dem PolaiS Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg! aus der Parkstraße auSgesührt werde». Die Wachen und P osten werden tagsüber den Paradcanzug anlegen. Sämmtlichc Mititärgebäudc werden beflaggt. — Mit Bezug auf die am 1 Januar 1800 in der Organisa tion der Stoatselsenbahn-Verwaltung cinsretenden Aendcrnngen sei nochmals Folgendes hervorgchvben: Die noch außen am meisten hervortretcndc Aendcrung besteht darin, daß die zeithcrigen sechs Bctriebs-Oberinspcktioncn durch Erweiterung ihrer Befugnisse zu ebensovielen Betriebsdiretti v »en auSgestaltet werden, denen die Rechte und Pflichten öffentlicher Beh ö r d e n zu- kömmen. Die Vorstände der Bctricbsdirektioncn lTrcsdcn- Olltstadt, Dresden-Neustadt, Chemnitz, Lcivzig l, Leipzig II und Zwickau) führen den Diensttitel „Eiienbahndirettvr". Sie haben dem Publikum gegenüber die erstinstanzliche Vertretung der Slaatseücnbahn-Pcrwaltung wahrzunehmen. Die Bctriebsdiret- tionen sind dazu bestimmt, die Gencrnldireklion in einer Reibe von Ausgaben zu entlasten und eine Anzahl von Geschäften selbstständig mit zu erledigen, die bisher unniirtelbar durch die Gencraldircktion ihre Erledigung fanden. Den Vctricbsdircttioircn sind zur erst instanzlichen Entscheidung folgende Geschäfte zngewicscn: ->) Eni- ichließimg aus Be'chwcrdcii im Personen und Güterverkehr ein schließlich der in die Beschwerdebücher eingetragenen Beschwerden: ist Entschließung ans Reklamationen von Fahrgeld und Geväck- zu ernennen geruht haben, scheide ich mit Ablauf dieses Monats cur-, der Stellung eines Generaldirektors der König!. Sächsischen Staaisciicnbahnen. Beim Rückblick aus den nahezu 12jährigen Zeitraum, während dessen ich an der Spitze der Gencraldircktwn gestanden habe, erinnere ich mich mit beivndcrcr Freude der «hat Irästigen UiitcrMtzmig, welche mir in meiner amtlichen Thäiigkeit seitens des geiammien Personals der Staatveiscnbahn-Vcrwallnng zu Tbcil geworden ist. Indem ich auf diesem Wege allen Be diensteten derselben meinen aufrichtigsten herzlichsten Dank a»s- sprcche, gebe ich zugleich der Hoffnung Ausdruck, daß dieselben, wie seither, so auch in Zukunft ihre besten Kräfte für eine gedeih liche Weitcrentwickeliiiig unserer Staatsciienbahnen und die Erhalt ung des Ansehens, denen sich die sächsische Staatseiscnbahn-Ver waltung im In- und Auslände erfreut, einietzcn werden. Es ge reicht mir zur hohen Besriedi'gung, daß ich auch in meiner neue» Stellung Gelegenheit sindc» werde, mich an den Geschäften der Staatsersrnbalm Berwattung zu bcthciliaeii, und daher mit allen Denen, die mich teiihcr in meine» Vcslrcbungen so eifrig unter stützt haben, auch fernerhin eng verbunden bleiben werde, «steh. Rath Hossmann." Durch die Berufung des Herrn Geh Raih Hossmann i» das Königs. Finanzministerium verlieren die Staais- bahn-Bcamten und -Arbeiter einen Leiter, welcher sich stets ihrer in Humanität angenommen und die Interessen aller Bediensteten in seltener Weise vertreten Hai. Herr Geh. Rath Hvsfinanu scheidet zwar ans der Eisenbahn-Verwaltung aus. immer aber wird er auch in seiner künftigen noch höheren Stellung in der Lage sein, das Wohl der Elseiibahn-Beamtenichaft im Auge zu behalten und deren Interessen nach jeder Richtung hin zu fördern. — In Betreff der von einer hiesigen Zeitung gebrachten Notiz, daß die Stadt Dresden demnächst beabsichtige, eine neue A nkej h e anSzugeben. erfahren wir von zuständiger Stelle, daß eine solche Absicht n i ch t besteht, daß vielmehr die Mittel der t803er Anleihe noch aus mehrere Jahre hinaus für die zu stellen den 'Anforderungen auSrcichen. Der Mehraiiswand. weichen die Balmhossbauten erfordern, wird im Wesentlichen erst im Jahre IliOl mit Uebergabe der Morienbrücke aus die Ctadtgemcindc wirksam werden, und die erheblichen, vorher überhaupt nicht vor- gesehen gewesenen Entnahmen ans der Anleihe zur Beschaffung der eletirischen Kraft zum Straßenbahnbetrieb werden in der Haupt sache ausgeglichen durch Miiiderautwendungen bei Beschaffung von Amtsräumen und siir das zwecke Wasserwerk. Für neue Amts räume durch de» Bau emcS neuen Rathhauses würden in den nächsten zwei bis drei Jahren gleichfalls leine erheblichen Mittel nutzuwcndcn sein. Das zweite Wasserwerk aber wird in der Hanptiache aus dcni ErwciterungsfondS des alten gebaut werden. Vcm der 1803er Anleihe sind gegenwärtig noch 0 Millionen unbegebe». — Wie der „Voss. Zig." mitgetheick wird, Hot der preußische KriegSminister an die ihm unterstellten Behörden folgende gegen den Leipziger B c t e ra » en vc rb a nd gerichtete Verfügung erlassen : „Im Jahre 1801 hat sich in Leipzig ein Verband „deutscher Kriegsvetcrancn" gebildet, gegen dessen Bestrebungen behördlicherseits bereits öfter hat Stellung genommen werde» müssen. Ein im Sondembdmck bcigefügter Artikel der „Preußischen mhrbüchcr" «Heft 2 vom Februar d. I.) legt dar, in welcher zum Schluß des Jahres aus dem Seminar austreten zu können, weil er bis zum 1. Avril eine günstige Stellung bei einem mit der genannten Centralstcllc in Verbindung stehenden Verbände nou Trrtilindustrirllcn erhalten könne, ist ibm bereitwilligst die Zu stimmung crtheilt worden. Oietadelt bat es Herr Pros. Bücher, daß aus einem von der Centralstclle für Vorbereitung von Handels verträgen in Broschürcnform heransgegebcnrn Sonderabdrucka eines .Kmitzc'schen Aussatzes die Eigenschaft des Tr. Kuntzc als Assistent der Bereinigten slaatswissenschastliche» Seminare, offcn- bckr zu agitatorische» Zwecken, besonders hervorgehobcn wurde, es mußte dies den Eindruck erwecken, daß das von Herrn Pros. Bücher verantwortlich geleitete akademische Institut in das wüste Treiben eines mit allen Mitteln geführten ivirthschaftspolitil'chen Jntercssentampses hineingezcrrt ivcrdcn ollte. um dem Verfasser in den Augen des Publikums größere Autorität zu verleihen, als ihm tonst wohl gezollt worden sein würde. Herr Tr. Kuntze ver sicherte. daß die Angabe seiner amtlichen Stellung aus dem Titel blatt der Agitatioiisbroschüre ohne sein Lorwissen erfolgt sei. Wecker theitt Herr Prof. Bücher mit, daß Herr Dr. Kuntze ihm gegenüber anfangs nicht gewillt gewesen sei, öffentlich zu erklären, daß ihm nicht gekündigt worden sei. „Ich habe daraus." schreibt Herr Pros. Dr. Bücher, „meincrtcits eine Erklärung aufgesetzt. Herrn Tr. Kuntze gebeten, dieses Schriftstück in Ruhe burchzulesrn. und als er mir dessen Richtigkeit mündlich bestätigte, ihn gebeten» dies auch schriftlich qus dem Konzept zu thu». Er that dies mit der Bitte, seine llnterschrist nicht dein „Berliner Tageblatt" mit zu übersenden, was ich zusagte, in» ihn in seiner schwierigen Lage so lange als möglich zu schonen. Nachdem nun aber das „Berliner Tageblatt" meine von Herrn Kuntze als richtig anerkannte Erklär ung mit einer Reihe »euer Angriffe bcaiilworict hat. welche in einzelnen Wendnnge» und Sätzen eine merkwürdige Aelmlichkeit mit deni Briese deS „dem Tageblatt sernstchendcn" Dr. Vosbcrg- Rcckow aufmeiicn. und nachdem ich mich habe überzeugen müssen, daß die ganze Preßsehdc aus Mittheilungen zurüctgcht. welche von Tr. Kuntze a» letztgenannten Herr» gemacht worden sind, sehe ich mich zu meinem tiefsten Bedauern außer Stande, langer Schonung walten zu lassen. Ich betlagr es aus'ü Schmerzlichste, daß der letzt Atiährige ginge Mann, der mir in schwicrigen^Lagen ein treuer Gchilse und Vertrauter gcwcien ist, nicht die Scclcnslärle hat finden können, der Wahrheit in der Oesscnllichteit die Ehre zu geben, selbst aus die Gefahr hin, daß er damit eine gute Versorg ung zunächst gefährdete: aber ich finde es begreiflich und ent schuldbar. Tr. Kuntze will nach seinen letzten Acnßcmngen an jenem 1t. Dezember, an welchem ich ihm meine Mißbilligung aus- sprnch, mehrere Stunde» lang in den, Glauben befangen gewesen sein, es sei. statt seiner früheren Kündigung aus den 1 Avril, nun von mir eine solche aus de» t. Januar ausgesprochen worden. Aus die neuerlichen Angriffe des „Berliner Tageblattes" zu ant worten". schließt Pros. Bücher, „baltc ich unter meiner Würde. Nur das Eine will ich noch aiisjprechc», daß ich auch fernerhin das von mir geleitete Institut von den Einflüssen bezahlter Interessenvertretung und wiithschastspolitischcr Agitalicm rein zu halten wissen werde" — Vom Ministerium des Innern ist vor .Kurzen, für den Betrieb der elektrischen Straßenbahnen eine Ver ordnung ergangen, in der ausgcführt wird, daß Beschwerden und Belästigungen der Anwohner init der »eueren Entwickelung des Straßcnvahnwciens unzertrennbar verbunden seien, nick denen jeder Bewohner einer Großstadt mehr oder weniger zu rechnen habe. Die Wünsche und Ännchmlichkcitcn Einzelner müßten in dieser Hinsicht, wie auch auf anderen Gebiete» des öffentlichen Lebens, hinter dem Interesse der Allgemeinheit ziirnckgestcltt werden, uud es könne sich nur darum handeln, das unvermeidliche Opfer, wel ches dem Einzelnen zu Gunsten der Allgemeinheit auscrlcgt wer den müsse, aus daS möglich geringste Blaß znruckznsührcn. — Vom evangelisch-lutherischen Landeslvnsistorium sind im zwecken Halbjahr 1808 den irachgenannlen Männern für ihre lang- lührigc Treue und ersprießliche Amtsführung im Dienste der Kirche Anerkennungsurkunden verliehen worden: Den stell vertretenden Vorsitzenden im Kirchenuorstand Friedensrichter und Standesbeamten Kühne in Wilschdorf. Kaufmann Ernst Huhn in Pegau, Gutsbesitzer Neubcrt in Altendorf. Rentier Ziencrt in rsahda und Rentier Goldbcrg in Großschöna», ferner den Krrchcn- vorstchern Gntsauszüglcr Rieche in Eoselitz, Gcmeindevorstand Otto in Obenvtesa. Gntsanszügler Bevcrlem in Gatzen, OrtS- Weise der Verband das von ihn, erstrebte, wenn auch vorläufig von seinem Programm abgcsetzte Ziel, die Erlangung eines sog. Ehrcnsoldes für alle Kriegstheilnehmcr ohne Unterschied, verfolgt, wie er bei seiner Agitation sich nicht scheut, Behörden und Beamte anzngreiscn und Unzufriedenheit in weite Kreise der Bc- lheiligren hineiiizutragcn. Ter aufreizende Ton des VereinSblaltcs „Der Veteran" ist in diesem und in dem lctztverslossenen Jahre allerdings gemäßigter gewesen als früher, indessen ist die 'Neigung zu obligatorischem Vorgehen innerhalb dcS Verbands nicht erloschen. Das KriegSiniinstcrinm ersticht daher die Angehörigen des dortseitigcn Bereichs, über den Verband und seine Bcstrevnngen anszuklärcn und geeignete Anordnungen zu treffe», daß diesen Bestrebungen nach Möglichkeit entgegengctrete» wird, und die zum aktive» Heere gehörigen Permne» K des ReichSniilitürgcjetzcs vom 2. Mai 1871. Äehrordnniig S. :-28> dem Verbände lind, seine» Veranstaltungen ckimilichst serngehcilten werden. Für die! Standesbeamten Kühne in Wilschdorf. Civilverwaltimg sind seitens der zuständigen Herren Ressortminister entsprechende Anordnungen zu erwarten." Dieser Erlaß wird nicht verfehlen, großes Aussehen zu errege», denn der Verband der deuckchcn Krwgsvctemncii niiffaßt mit seinen Zwcigvcreliicn gegen MIM MitglOdec. In wie weit der von dem preußischen KriegSminister erhol ne schwere Vorwurf ckiatsachlich begründet ist oder nicht, ist eine :„iwer zu entscheidende Frage, den» daS Ver fechten einer abweichenden Meinung und das Erstreben von Ziele», die Anderen nicht genehm sind, rechtfertige» »och lange nicht den Bvnvnrf der Demagogie. In seinem „NenjahrSwuiische" verwahrt s sich denn auch das Organ des Verbands „Ter Veteran" hiergegen l energisch, indem eS daselbst heißt: „Mögen unsere Gegner endlich einsehen, daß wir nichts wolle», ols das, was imS die Regierung ohnehin ziigcdacht hat, daß unsere Wünsche nicht über daS Erreich bare hinauSgehen. ein wenig Brot für die armen, alten Krieger, die als bedürftig ancrtäunt sind, die aber noch immer darben müssen, weil ihrer zu viel sind und die flüssig gemachten Mittel nicht für sie ausreichcn. Wenn wir aber im „Kamerad" lesen, daß diese Wünsche, die wir auszusprechen wagten und für deren Er füllung wir seit manchem Jahre tämpscn, tampstcn init der Waffe der-Bckte, der Petition und der sachlichen Darstellung des Elends, das unter den Veteranen »och immer hcrvcht, als demagogisch bezeichnet werden, dann kann man nur die Achsel zucken und den K opf schütteln." Aus der anderen Seite ist cs eine ernste Pflicht unserer Militärbehörden, streng darüber zu wachen, daß sich unter keinerlei Deckmantel Elemente breit machen, denen eS zu allerletzt wirklich daraus antommt, dic Ideale und das matcriclleWohlalterkönigstreuerKrieger zu fördern. Das Merkwürdige in der Sache aber ist dic Berufung des preußiichen Kriegsministcrs aus einen Artikel in den „Preußischen Jahrbüchern", dem Blatte des Herrn Pros. Hans Delbrück, gegen welchen aut Antrag des preußischen Kultusministers wegen seiner maßlosen Kritik der Ausweitungen der preußischen Regierung daS TiSzivlinarverscchren eingelcitet werden soll. Der preußische KriegSminister hätte sich doch einen anderen Kronzeugen suchen ollen. — Der Königs. Sachs. Obersinanzrath a, D. Ledig, der z Z, dic Redaktion der Zeitung des Vereins dcickschcr Encnbahn- verwaltnngcn in Berlin leitet, tritt vom 1. Juli ab als Vorsitzender Direktor an dic Spitze der Sächsischen Maschinenfabrik (vorm. Richard .Hartmann) in Chemnitz. Für daS von Herrn Ledig mit großem Erfolg geleitete Fachblatt ist sein Abgang jedenfalls ein nicht leicht zu ersetzender Verlust. Wenn aber s. Z. der Abgang des Lbeckinanzraths Ledig ans dem sächsischen Staatseisenbahn- dicnst allgemein bedauert wurde, to ist cS erfreulich, daß er nun mehr einem anderen vaterländischen Unternehmen wieder gewonnen ist. dessen Ruf weit über dic Grenzen selbst des weiteren Vater lands hinausreichl stacht, van Entschädigungen im Güter und Gepäckvcrkchr, von Ncbenqcbühren und tarifmäßigen Konventionalstrafen, aus Be- iördemngSvcrträgen im Sächsischen Binnenverkehr bis zum Betrag von :M Mk.; o) Gewährung von Frachtkrediten: c» Vcrmicthnng von Lagerplätzen: s> Verpachlniig von Äahnhofswirthschasten, mit 'Ausnahme derjenige!, ans Bahnhöfe» t. Klasse, bezüglich deren die Gencraldircktion selbst Bestimmung trifft. Uebcrdies sind die Bc- uiebsdirektionen auch zur Verfolgung und Bestrafung eiscnbahn- polizeiticher Uebertretungen zuständig, während bisher in solchen Fallen die Strasverstigüng von der ordentlichen Polizeibehörde zu erlassen war. Auskünfte darüber, einzelnen Fall anzugehen ist, Etatiousverwnltungen. — Wie wir erfahren, ist die Vereinigung höherer 2 taat S - eiscnbahnbeamter am 2. Januar zu einem Mahle lediglich eine ges etl i ge Zusamm en t u n s t der an diesem Tage i» Dresden zur Verpflichtung anwesenden höheren Staatseiscnbahn- beamten niit den in Dresden stationirten, veranstaltet zu dem Zwecke, dic zeitraubende und umständtichc förmliche Vorstellung bei der Behörde selbst in zwangloserer Form zu ersetzen. — Ter Gedanke von vaterländischen Festspielen i» Dresden, de» der Verein gleiche» 'Namens niit Nachdruck und entschiedenem Glücke verfolgt, beginnt, sich immer weiter a»s- ziibreiten. Die großen Turn- und Sportvereine Dresdens haben ^ sich bereits mit ihm befreundet, zumal sie ja alle in dem gcschästs sülii-t'iikt'ii snlri 1111166,»nii'is' Nprtipti'ii nn>1 Nnn !li»n Lerdan. Christoph .Kretzichmar in Kleinbernsdors. Baumeister Neubert in Fricdebacb, Hausbesitzer Banmgärtcl in Geilsdorf. Gutsbesitzer Schellenberger in Mauersberg,^Hof-Uhrmacher Weiße in Dresden und Braucrcibesitzer Ulrich in Stötteritz, endlich dein Kirchenvater und Ltzmbelträger CarP August Müller in Maners- berg. dem Chorsänger MattheS an St. Jakobi-Chemnitz und dem Kaickoreimitglied s-chncidermcister August Schreitcr in Elterlcin. Fortsetzung des örtlichen Tlieileo aus Seite 4 und K. TancSgeschichte. Deutsches Reich. Aus Anlaß des Neujahrsfestes verlieh der Prinzregcnt von Bapem wie alljährlich eine große Anzahl von Auszeichnungen, u. A- wurde Generalleutnant Prinz Ludwig Ferdinand von Bauern zum General der Kavallerie befördert. Der Kommandant der Stadt München, Gcncralleiltnont Frhv. v. Steinling. wurde als General der Kavallerie charaklerisirt. Beim Kaiser fand am Donnerstag ein Bierabend statt, zu welchem die in Berlin und Potsdam anwesenden Flügeladjutanteu und Kommandeure der Leib-Regimenter geladen waren. Reichskanzler Fürst .Hohenlohe hielt bei der Ovation, welche ihm in Colmar die dortigen Vereine bereitete», eine Ansprache, deren Wortlaut letzt bekannt wird. Fürst Hohenlohe sagte: „Ich danke Ihne» für die schöne Begrüßung uud bitte auch, Ihren Mit bürger» meinen herzlichsten Dank zu sagen. Ich srenc mich, das; Sic mich in gutem Andenken behalten haben, wie auch ich mit Freude und Dankbarkeit an dic Zeiten zurückdenkc. wo ich hier in amtlicher Thäiigkeit gelebt habe. Ich zähle diese Jahre zu den glücklichsten meines Lebens Als ich von hier abberuscn wurde, war cs für mich ein Trost, zu hören, daß der Kaiser ein Mitglied meines Hauses, meinen verehrten Detter, den jetzigen Statthalter, zu meinem 'Nachfolger ernannte. Wie der Vorredner erwähnt hak. führenden Ausschüsse satzungsgemäß vertreten sind. Von den Mit gliedern des Ausschusses gehören drei Herren dem Dresdner Turngau a». nämlich Tr phil. Nowack. Prof. Tr. Hantel und Gcheim-- sekrctär Müller, zwei dem 'Allgemeinen Turnverein zu Dresden. Herr Obermeister Unrasch und Herr Schuster: den Mittclclbgan verkitt Herr Geschäftsführer Protze, die Sportvereinigungen werden durch die Herren Oberlehrer Netsch und Mar Göthcl, dic Radsahrer vereine durch Herr» Ulrich und Herrn Reinhvid Schnitze und die Wasscrsvvrtvercine durch Herrn Lehrer Küchlcr und Herrn Kolditz vertreten. Fern-r gehört dem gcschästssnbrendcn Ausschüsse der um das Tnrnwcien sehr verdiente Direktor Bier an. Der Rath der Stadt Dresden ist durch die Herren Stadtrath Tr- Körner und Dr. Lotze. das StadtvcrocdnetenkoUcgium durch die Herren Dr. welche Vetriebsdirektion im ^ Haeckcl und Tr. Ackermann und die Preise durch Herrn 'Redakteur crthcilcn auf bezügliche Anfrage dic Dr. Kummer in dem geschästssührcnden Ausschüsse vertrete» — In Leipziger Blätter» veröffentlicht der gejchäftssübrende — Ter Generaldirektor der Sächsischen Staatseisenbahnei».: Direktor. der Vereinigten staalswissenichaftlichen Seminare der Geh. Rath Hofsmann, hat sich bereits am Donnerstag von Universität Leipzig, Herr Prof. Dr. Karl Bücher, eine aus- den Mitgliedern der Generatdircktion und von den Vorständen der stihrlichc Klarstellung des Sachverhalts im Fall Kuntzc. Dar- Verwaltungsbureaus verabschiedet. Von der Geiammtheit der j ans geht hervor, daß Herr Dr. Kuntze teine Assistentenstelle selbst, Eisrnbahnbcdicnttetcn nimmt er im Amtsblattc mit folgenden Herz- und zwar anfangs zum 1. Avril 1890 gekündigt hat. um einen . uvrinumnir Uchcn Worten Abschied : „Nachdem Se. Maicstät der König mich: Posten bei der Berliner Centralstelle zur Vorbereitung von Handels- gewünschte „Konzlerlnsis" he«usteklen. tum Ministerialdirektor im Königs. Finanzministerium Allercmädkgst i Verträgen zu übernehmen. Als dann Herr Dr. Kuntze bat. schon > ein Hamburger Lokalblatt kancnt sind schon viele Mitglieder des Hauses Hohenlohe im Elsaß m mnckichcr Thcckigkcck gewesen. Es ichcirck, daß dos Cllaß eine ganz besondere Anziehungskraft auf dic Mitglieder meiner Familie auS- übi So hat schon unter den Hohenstansen ein Hohenlohe als Statthalter in Hagenau gelebt, und im 13. Jahrhundert war ein Hohenlohe Landvogt in Colmar. Auch jetzt ist wieder mein Lohn hier in ähnlicher Stellung, der sich glücklich schätzt, seine ganze Kraft dem Oberelsaff und der Stadt Colmar widmen zu tonnen. Ich srenc mich, dag Sie auch ihn so srenndlich ausgenommen haben. Lassen Sie mich schließen mit den besten Wünschen für die Stadt Colmar und bas ichöne Oberellaß, und behalten Sie mich auch fernerhin in freundlichem Andenken." Ans der Rede, welche der Obcrhosmcister der Kaiserin, Freiherr v. Mirbach, über die Kniscrrcise nach Palästina hielt, dürfte noch folgende, von mehreren Blättern gebrachte Mitlheiluun Interesse verdiene»: „In Jaffa tani auch eine Depesche mit ernsten Nach richten über politische Berhältnistc an den Kaiser an. was nachher dazu beitrug, daß dic Reise abgekürzt wurde." Früher winde be kanntlich die Abkürzung der 'Rene mit der enormen Hitze erklärt. Eine angebliche Kanzlcrkrisis gehört zu den Ereignissen, deren regelmäßige Wiederkehr in den Spalten der demokratischen Presse von Zeit zu Zeit mit Sicherheit zu beobachten ist. Dem jüngsten Versuche einer solchen Tendenzmcldnng ist durch das mitgcthcilte hvchvffizwse Dementi der „Nordd. Allg- Zig." mit dankenswerkber Schnelligkeit cntegcngetrcten worden. Die Entstehungsgeschichte dieser neuesten „Kanzlcrkrisis" ist folgende: Vor einigen Tagen war behauptet worden, das Vorgehen gegen Professor 'Delbrück sei bon dem ganzen StaatSministcriuin gebilligt worden. Dar nach machte cm Blatt darauf aufmerksam, daß Fürst Hohenlohe der betreffenden Sitzung nicht belgcwohnt habe. Dies wurde von der „Freis. Zig " aufgcgrisfcn und schlankweg gefolgert. Fürst Hohenlohe sei nicht einverstanden. Am Tage daraus wurde bereits behauvtet. Fürst Hohenlohe wolle auch von den Ausweisungen nichts wisse». Dann wurde die Nachricht, daß Herr von Miguel diese Politik im Landtage vcrthcidiacn wolle, als Beweis dafür hinaestcllt, daß er der Urheber der Maßregel sei, die der Minister präsident nicht billige. Dabei sollte cs doch nachgerade bekannt germg sein, daß die Führung großer varlamentarücher Aktionen der preußischen Politik bisher niemals vom Fürsten Hohenlohe übernommen worden ist. Nun war der Boden vorbereitet, um die , gewünschte „Konzlerkrisis" herrusteflen. Die Nachricht wurde in schon> ein Hamburger Lokalblatt lauem sind schleunigst von ker Frtzisirmtz»
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