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frau, die er in stark gebrochenem Deutsch »ach dem nächsten Weg nach dem Strandhof fragte. Auf ihren Bescheid hin schritt Latour — denn er war cs — weiter. Plötzlich hörte er Stimmen und folgte ihnen. Es waren zwei Knaben, die sich auf einer Walbwiese mit einem Hunde tummelten. „Guten Tag, meine jungen Herren," sagte der Fremde höflich. „Eva, Eva!" rief der kleinere Junge, „wo steckst du? komm her!" Latour stutzte. Sollte ein glücklicher Zufall ihm günstig sein? Zwischen den Buchenstämmen sah er diejenige auf sich zukommen, an die er seit der Bekanntschaft in Nizza voll Sehnsucht gedacht hatte. Seine heißen Augen umfaßten die schlanke Mädchengcstalt, er eilte auf sic zu und ergriff ihre beiden Hände. „Sie sehen, ich bin gekommen," sagte Latour mit von Leidenschaft bebender Stimme. Eva suchte ihm die Hände zu entziehen, ihr holdes Gesicht war rosig erglüht. Sie sind allein, Adam und Kurt sind mit dem großen Bernhardiner Tante Annas fortgelaufen. „O! sehen Sic mich au," flehte der Franzose, indem er Kuß auf Kuß auf die zarten Mädchenhände drückte, „wenden Sic sich nicht von mir, das ertrage ich nicht, ich habe mich namenlos nach dieser Stunde gesehnt, nach Ihnen." „Diese Sprache ist zu kühn, mein Herr," sagte Eva mit mädchenhafter Abwehr, „wer gibt Ihnen das Recht dazu?" Sie wollte gehen, aber er hielt sie zurück. „Nein, bleiben Sie," bittet er, „bleiben Sie, ich ver spreche Ihnen, daß ich mich beherrschen werde." Er spricht das elegante, Pariser Französisch seiner Vaterstadt. Ein scheuer Blick Evas streift Latour, endlich sagte sic leise: „Kommen Sic, ich werde Ihnen den Weg zeigen, wohin wollen Sie?" „Nach Saßnitz; aber morgen werde ich meine Visite in Strandhos machen." „Ich weiß nicht, ob man Sic annehmen wird," ent gegnen Eva, die die Abneigung Frau Haidecks gegen den jungen Franzosen kannte. „Warum sind Sie hier so anders als in Nizza?" rief Latour, „warum diese abweisende Art gegen einen Menschen, der Sie, —" „Nicht weiter," schneidet Eva ihm das Wort ab, sie darf und will es nicht hören, was er ihr sagen möchte, das zudringliche, sieggewohnte Auftreten Robert Latours verletzt sie — und dennoch, — dennoch, ihr Herz pocht so wild, so stürmisch in seiner Nähe. Die herbe Jungfräulichkeit ihres Wesens flößt dem Lebemann eine gewisse Scheu ein, sie mehrt aber nur sein leidenschaftliches Verlangen das Mädchen zu erobern, das so ruhig und stolz neben ihm dahinschreitet. „Da ist Saßnitz," sagte Eva, dann geht sie nach einer Neigung ihres hübschen Kopfes. Ja, sie hat recht getan, ihn nicht zu ermutigen hinter dem Rücken ihrer gütigen Pflegemutter. Warum ist aber das junge Herz so schwer? „Sie ist doch nicht so leicht zu erobern," denkt Latour, „aber es muß gehen. Erstens ist sie reizend, ich bin ernstlich verliebt und die Frau Haidcck muß sehr reich sein. Nun heißt es diplomatisch Vorgehen, um nichts zu verderben." (Fortsetzung folgt). Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein oom l«. bis 21. Juli lSll. Geburten: Dem Eifenformer Willy Weiland 1 Tochter; dem Kauf. mann Max Lurt Nestler 1 Tochter. Eheaufgebote: Der Maschinenschlosser Ewald Mar Freier, wohnhaft in Ehemnitz.Kappel mit Martha Frieda Krämer, wohnhaft in Rabenstein. Sterbefalle: Der Prokurist Kurt Wilde, 47 Fahre alt. ^Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand' vom 15. bis 21. Juli 1911. Geburten: Dem Schlosser Kurt Alex Haberkorn 1 Sohn; dem Schlosser Paul Theodor Schneiderheinze 1 Sohn; dem Landbriesträger Otto Emil Fischer 1 Tochter; dem Eisendreher Paul Otto Melzer 1 Tochter. Sterbefalle: Dem Schlosser Ernst Paul Weber 1 Sohn, 7 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 6. bis 19. Juli 1911. Geburten: 3 uneheliche Mädchen; dem Schlosser Paul Emil Retßig 1 Tochter; dem Handelsgärtner Moritz Florentin Fischer 1 Sohn; dem Schlosser Hermann Arno Nitzsche 1 Tochter; dem Schmied August Emil Hoppe 1 Sohn; dem Schlosser Max Richard Horn 1 Sohn; dem Wassermeister Reinhold Joseph Heinrich Nösner 1 Sohn; dem Handarbeiter Emil Richard Häuhler 1 Sohn; dem Schlosser Gustav Alwin Lange 1 Sohn. Eheschließungen: Der Cottonarbeiter Carl Willi Löbel. wohnhaft in Reichenbrand, mit der Repassiererin Elsa Clara Trommer, wohn- Haft in Siegmar. Sterbefalle: Rosa Martha Ilhlig, 3 Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottlufi vom 14. bis 20. Ja« 1911. Geburten: Dem Maschinenformer Walter Richard Gerke 1 Mädchen. Sterbefalle: Ernst Erhard Beckert, 1 Monat alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 6. Sonntag p. Trin. den 23. Juli a. c. Vorm. V°9 Uhr Predigtgottesdienst. Parochie Rabcnstein. gottesdienst. Pfarrer^ Weidauer. mit Beichte und hl. Abendmahl, Hilfsg. Gebhardt. 11 Uhr 5. Christenlehre für Jungfrauen. 4 Uhr nachm, ev. Jünglingsverein, gemeinsamer Spaziergang vom Pfarr- hause aus. Hilfsg. Gebhardt. Mittwoch, den 26. Juli 8 Uhr Bibelstunde, Pf. Weidauer. Freitag, den 28. Juli vorn». 9 Uhr Wochenkommunion. Pfarrer Für die uns anläßlich unserer Vermahlung dargebrachten Ehrungen und Geschenke sagen wir allen hierdurch unfern herzlichsten Dank. Besonders Dank dem geehrten Männergesangverein für die Gesänge am Vorabend, den lieben Hausbewohnern und den nicht geahnten Freunden und Verwandten. /Rottluff, im Juli 1911. Walter Nitzsche und Frau den tierrlickbten Dank ausrusprecken. Insbegonäere Dank ungerer L»r1 Liioliler uuä l^rau. ^ieftlenstein-OaNnberL, im Mi ION. >1, Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme beim Heimgange meiner lieben Gattin, unserer guten Mutter, Frau Alwine Lohse, Herm. Lohse nebst Kindern. Ravenstein, den 21. Juli 1911. Lohnarbeit auf 9er Motor-Links-Links-Maschinen für Handschuhlängen wird ausgegeben bei sstlinlilvr L KLttnvi-, Lichte.»stein-C. Eine flotte; hMilMmlii sowie flotte für neue 12er Maschinen erhalten sofort zu höchsten Löhnen dauernde Beschäftigung. »ermann keinliaräl, Rabenstern. Eine lAmMlmii such! sofort Svk.IIins, Perfetter für handschuhlüngen, sowie Spuler oder Spulerinnen sofort gesucht, li-mselilei- L Nei-oM, 13er LiM-Links-LllNesl "^ÄkS-Links-Slrilker Otto rille, Stclzendors. 8« Mcll«« für reguläre Nähmaschine, sowie ein Mädchen oder Frau zum Repassieren und Legen der Handschuhe sucht zu höchsten Löhnen tllsx lVintei', Handschuhfabrik, Rabenstein. Geübte eigensinnige Besetzerilillen sucht für sofort LwiU «UMer, Rabenstein. Limbacher Straße. I-suI Steinen, Rabenstein, Mädchen, 14—16 Jahre alt, für leichte Handarbeit in Wochenlohn gesucht Otto Kiigen, Ravenstein. für eine größere Handschuhfabrik für Kontor und Versand eingestellt. Selbst geschriebene Offerten abzugeben in der Expeditton d. Bl. unter L S. 100. » sucht l.ods, Handschuhfabril-, Siegmar. jungen Mann zum Spulen und Scheren. Laufjunge, nicht unter 12 Jahre, für Nachmittags gesucht. Zu melden Sonntag vormittag. werden gesucht. Lsrl PSRiI, Siegmar Ein eratter Ms-II. MM auf 9er Maschine, sowie geübte Mngerstrickerinnen auf 12 Maschinen sofort ins Haus gesucht. Handschuhfabrik, Siegmar. Groß. Schulmädchen sucht Frau Vvlrvl, Siegmar, Eben-Gzer. Wasch- unk> Scheuersrau sucht Beschäftigung, Frau Lüttvb.r, Siegmar, Mühlenslratze 8, Zum 1. Oktober 1911 wird eine Wohnung in Siegmar, Nähe des Bahnhofs, zum Preise bis 500 Mk, Offerte unter ,,^odiiui>8 300" hauptpostlagernd Chemnitz erbeten. Wohnung Siegmar^oder nächster Nähe für 200 ^ zu mieten gesucht. Wette Offerten unter L. I,. 2S an die Exped. dss. Bl. erbeten UWtzMtW. 4 Zimmer, große 2fenstrige Küche, Speise- gewölbe, Heller Vorsaal, Kammer und Keller, ist für 1. August oder 1. Oktober fortzugshalber zu vermieten. Siegmar, König-Albert^traße 11. Aebchnbe mit Alkoven Reichenbrand, Weststraße Nr. 27. Empfehle für die Somr-.er-Saison in größter Auswahl zu bUligsten Preisen: Herren-, Jamen- unü Ankier- von den elegantesten bis zum einfachsten Straßcnstiefel. Zn Mine Ravenstein Halb-Etagen, parterre, 1 Treppe, 2 Treppen, für 1. Oktober beziehbar, event. früher. Baumeister ^Ittvä Vürlcvr. IllkWube mit Slubenkammer ab 1. Oktober für monatlich 8.50 Mark zu vermieten Rabenstein, Chemnitzer Str. 80K. Ach tz«tW ist ab 1. Oktober zu vermieten Siegmar, Hofer Str. 49. 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