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MU zu M. IH i>e§ WMM ßl Reicheiilim-, 8>WU, WM, Aeusteiu mi> Mttlusf. Sonnabend, den 3. April 1915. Weißer Adler, Rabenstein. Sonntag, den 11. April 4. Vaterländisches Konzert, ausgeführt von der gesamten städtischen Kapelle zu Limbach. Zu Ehren unserer tapferen türk. Bundesgenossen großer Türkermbend. Zum Vortrag kommt unter anderem: Der Kalls von Bagdad, dle türkische Nationalhymne und Hoch die Türkei, neuestes Trutzlied zum Mitsingen. Militär frei. /raak ÄMsberM 6/raM 29 /raöM. lv?/- aua/r km /rellc/r /.oLak rrm §LkMv S'SM MS Lwtt. Dum Werfeste Staudensalat, grüne Gurken, Rapünzchen, Spinat, große Auswahl in Apfelsinen, Frucht- und Gemüse- Konserven, Mischobst, Dampfäpfel, Datteln und Feigen. MssoL»»». Otto 5peckt Fernsprecher 178. Fernsprecher 178. empfiehlt zum Osterfest Staudensalat,Radieschen,Rhabarber, ---- hochfeine Tafeläpfel, Braunschweiger Frucht- und Gemüsekonserven, ff. Rot- und Weißweine. Lin guterh. grüner Tafelwagen billig zu verkaufen Siegmar, Limbacher Straße 7. Tüchtiger gesucht. klmil 8obirmer L 6o. Trikotagenfabrik, Siegmar. Sämtliche Neuheiten für die kommende Saison I«»-, KM-, Mu, UM«» empfiehlt in großer Auswahl zu billigsten Preisen und bittet um gütige Berücksichtigung Lionli'uil VSN«,. t-iollnen, Neustadt 8x, prt. Geschäfts-Veränderung. Der geehrten Einwohnerschaft von Siegmar u. Umg. mache ich ergebenst bekannt, daß ich das bisher von Herrn 2nxn»t Soüllüv innegehabte Materialwarengefchäst auf mich übertragen zu wollen und empfehle mich Hochachtungsvoll H. Oerüiei', Siegmar, Amalienstr. 7. verkauft im Einzelnen zu billigen Preise» UMSlU U«ei UsrMW. »«MM Verkauf findet nur Nachmittags statt. Wir suchen sür sofort bei hohem Lohn einige tüchtige Schnittmcher. oiamantWerltv, ^kti6ngk8kIl8eksK, Reichenbrand. früh- an» späte S°r.Ü, feinste Speisekartoffel -mpsiehlt kmil fikrrmsnn, Siegmar. L.OSS ilit IKK. Uschi. kicks. kgullss-kMullö 5. Klasse (Ziehung vom 7. bis 29. April 1915) sind noch zu haben. k8 Telephon Mt. Siegmar. 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Eröffnet wurden 11 neue Konten. Die Gesamteinnahme betrug 29717 Mk. 87 Pfg., die Gesamtausgabe 13357 Mk. 29 Pfg. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 19748 Mk. 68 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Mürz bezifferte sich auf 43075 Mk. 16 Pfg. Monate März 1915: 184 Einzahlungen im Betrage von 12370 Mk. 40 Pf. geleistet: dagegen erfolgten 150 Rückzahlungen im Betrage von 16490 Mk. 38 Pfg. Eröffnet wurden 15 neue Konten. Zinsbar angelegt wurden einschl. bei Banken — Mk. Die Gesamteinnahme betrag 18610 Mk. 70 Pfg., die Gesamtausgabe 16496 Mk. 83 Pfg. und der bare Kaffenbestand am Schluffe des Monats 7791 Mk. 14 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat März beziffert sich aus 35107 Mk. 53 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3Vs"/o ver zinst und streng geheim behandelt. Nachrichten des Kgl. Standesamts zu Neustadt vom 25. bis 3l. März 1Sl5. Geburten: Dem Schlosser Albert Georg Schade und dem Kolonial' Warenhändler Max Emil Ahlig, z. Zt. im Kriegsdienst, je 1 Tochter. Sterbefälle: Der Strumpfwirkermeister Carl Moritz Müller, 63 Zähre, 9 Monate, 24 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeusteiu vom 27. bis 31. Marz 1S15. Sterbefalle: Rosa Herta Turba. 6 Monate alt; Martha Elsa Schulze, 2 Monate alt; der Soldat (Hornist) der Reserve, Guß- putzer Karl Richard Wolf, 26 Zähre alt, gefallen am 24. Oktober 1914 bei Becelaere in Belgien; hierüber 1 Totgeburt. Kirchliche Nachrichten. Parochle Relchenbrand. Am 1. Osterfeiertag, den 4. April, vorm. V»9 Uhr Predigtgottes dienst mit Abendmahl. Beichte 8 Uhr. Pfarrer Rein. Kollekte für die Bibelgesellschaft. Am 2. Osterfeiertag vorm. V»9 Uhr Predigtgottesdienst. Hilfsg. Ranft. Kollekte für die Bibelgesellschaft. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde. Pfarrer Rein. Donnerstag Nachm. 2 Uhr Großmütterchenverein. Amtswoche: Hilfsg. Ranft. Parochie Rabenftein. Am 1. Feiertag vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Beichte und Abendmahl, Hilfsg. Herold. 11 Uhr Kindergottesdienst, Pfarrer Weidauer. Am 2. Feiertag vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Weidauer. 3stimm. Chor v. Nägeli: „Auferstanden ist der Herr", an beiden Feiertagen. Freitag, den 9. April abend 8 Uhr Kriegsbetstunde, Hilfsg. Herold. Wochenamt vom 5.—11. April, Hilfsg. Herold. Rabenstein. Am ersten Osterfeiertag findet im Goldnen Löwen unter Leitung des Herrn Ihle-Behrens wieder ein sogenannter Künstlerabend statt. Herr Ihle-Behrens hat bei seinem ersten Hiersein am 14. März sich derartig gut eingeführt, daß die jetzige Veranstaltung nur das Beste auf diesem Gebiete zu bringen verspricht. Unter Feinden. Roman von Karl Matthias. Fortsetzung. sNachdruck verboten.) Der Traum spann ihre Gedanken weiter fort. Sie war wieder am Bette des verwundeten Geliebten. Sie pflegte, tröstete und küßte ihn, aber er wollte sich nicht von ihr be rühren lasten. „Nimm den Brief fort", sagte er unaufhörlich; „er tut mir weh und wird Dich unglücklich machen. Nimm den Brief, den Du aus Bordeaux geschrieben — er brennt mich mehr, als meine Wunde." „Was hat Waldemar nur mit dem Briefe?" i achte sie halbwachend nach. „Er enthält kein böses Wort. Was kann ihn nur kränken? Er ist kurz und sachlich — von Liebe steht zwar nichts darin." Sie wiederholt? den Inhalt Wort für Wort und wurde darüber ganz munter. Das Zwielicht fiel grau durch das Fenster und erhellte das Zimmer notdürftig. Unwillkürlich suchten ihre Augen den Brief, von dem sie geträumt. Sie schaute nach dem Schreibtische. Der Brief war nicht da. Es trieb sie aus dem Bette. Sie zündete Licht an und leuchtete überall hin. Unter dem Tische, dem Sofa, dem Bette suchte sie — der Brief blieb verschwunden. Trotz der Kälte im Zimmer, trotz ihrer mangelhaften Bekleidung fühlte sie Schweißtropfen von der Stirn herabrinnen. Wo war der Brief geblieben? Ein scharfes Klopfen an der Tür unterbrach ihr Tun' Sie löschte das Licht aus. Es war ganz hell im Zimmer- „Was gibt es?" fragte sie. „Stehen Sie auf, Fräulein Bourlier", rief draußen eine scharfe Stimme. „Man verlangt nach Ihnen." „Wer ist dort?" „Ich bin'-, Mademoiselle Antoinette, die Direktrice des Pensionats. Bitte, bitte lasten Sie mich ein. Es ist gut, wenn die Nachbarschaft meine Botschaft nicht hört." Desiree öffnete die Tür. Die Dame trat ein und zeigte eine aufgeregte Miene, die ihr ohnehin häßliches Gesicht fast zu einer Fratze verzerrte. „Vollenden Sie Ihre Toilette, Mademoiselle", sagte sic in kneifendem Tone ohne vorherigen Gruß. „Zwei Herren von der Polizei sind unten und wünschen Sie zu sprechen. Ich gab ihnen mein Wort, daß Sie sich meiner Gesellschaft nicht entziehen werden." „Die Polizei? Was habe ich mit ihr zu schaffen? Ich bin eine harmlose Reisende, das muß doch jeder sehen." „In dieser Zeit kann man sich in Frankreich nicht genug vor Feinden schützen. Wenn Sie ein gutes Gewissen haben, brauchen Sie die Neugierde der Behörde nicht zu scheuen." „Ich bin eine Französin, Madame!" rief Desiree voll edlem Stolz. „Bitte, Mademoiselle. Man wird die Richtigkeit Ihrer Papiere prüfen. Nun beeilen Sie sich, die Polizei wird ungeduldig." Desiree fügte sich der Drängenden. Während sie ihr Haar ordnete, fragte sie: „Wissen Sie nicht, wohin der Brief gekommen ist, der auf meinem Schreibtische lag?" Keine Antwort. „Mir wurde ein Brief entwendet, verstehen Sie mich, Madame?" „Mademoiselle — ich weiß von nichts. Beeilen Sie sich/' „Wenn ich zurückkehre, werde ich der Briefangelegenheit auf den Grund gehen," sprach das Mädchen, Geld und Schlüssel zu sich steckend. „Ich bin bereit!" „Nehmen Sie auch Mantel und Hut mit", meinte Made moiselle Antoinette. „Sie werden mit den Herren einen Spaziergang machen müssen."