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läßt sie die Arme wieder sinken, ein heißes Rot färbt ihrj Stirn und Nacken. „Verzeihung für meine wenig höfliche Begrüßung!" murmelt sic beschämt. „Aber, wenn ihr wüßtet, wie ich mich seit dem Tode meines Mütterchens immer nach einem Mutterherzen gesehnt habe!" „Mein liebes, liebes Kind!" Die Baronin schließt Marianne herzlich in ihre Arme. „Nicht um Verzeihung sollst du bitten, nein, gefreut hat mich deine Begrüßung; zeigt sie mir doch, welch ein liebes, warmes Herzchen du hast. Wir werden gute Freunde werden, Liebling. Ich freue mich schon auf die schönen Stunden, die du mir opfern kannst." Herbert blickt erstaunt auf seine Frau. So herzlich, so hingcbend kennt er das sonst so scheue, stille Mädchen gar nicht. Ein mißtönendes Lachen von der Tür des Nebenzimmers her unterbricht den traulichen Frieden. Aus der Schwelle steht Konstanze, schön, wunderbar schön in dem schleppenden wcinroten Seidenkleidc, dunkel glühende Rosen im schwarzen Lockenhaar. „Welch reizende Szene! Mein Gott! Tante Hildegard, seit wann studierst du solch reizende Komödie ein?" Marianne ist feuerrot aufgesprungen bei den harten, höhnischen Worten. Wie hilfesuchend blickt sie zu Herbert hinüber. Da erbleicht sie jäh. Was sie in seinen Augen liest, treibt ihr alles Blut zum Herzen. Unverwandt blickt er auf Konstanze, in namenloser Qual saugen sich die Blicke der beiden schönen Menschenkinder ineinander. Doch als Herbert ihr die Hand reichen will, tritt sie hochmütig und kalt zurück. „Ich liebe keine Szenen, Herbert. Wie es zwischen uns sicht, wirst du ja selbst wohl wissen. Also dies ist deine Frau?" Mit impertinenter Absichtlichkeit musterte sie Mariannens zarte, schlanke Gestalt. Doch wenn sie geglaubt, diesem Kind durch die majestätische Eleganz ihrer Erscheinung imponiere» zu können, so irrt sie gewaltig; denn unter ihrem dreisten Blick findet Marianne ihr eigenes Selbstbewußtsein wieder. Stolz erhebt sie den Kopf, unerschrocken blickt sie in die grau samen Augen ihrer Peinigerin. Konstanze läßt das lang stielige Lorgnon sinken, ein kurzes, scharfes Lachen kommt über ihre Lippen. „Nicht übel! Wirklich nicht übel für die Tochter eines Parvenüs!" „Konstanze!" Herbert und die Baronin habe» cs zu gleicher Zeit gerufen. Noch immer grausam lächelnd dreht das schöne Mädchen sich um. „Was wollt Ihr? Was soll der entrüstete Ausruf? Darf ich mir die Gattin meines Exbräutigams denn nicht betrachten?" Die Baronin richtet sich in ihrem Sessel empor, strenge ruht ihr Blick auf Konstanzens Gesicht. „Pfui, Konstanze! Schäme dich! Von einer Gräfin Wanderott hätte ich mehr Selbstbeherrschung und eine bessere Erziehung erwartet." Dann wendet sie sich zu der ticfblassen Marianne: „Komme zu mir, Marianne! Hier an meiner Seite ist jetzt dein Platz! Vergiß, was jenes Mädchen in brutalem Haß gesprochen, zeige ihr, daß die Tochter des Parvenüs mehr wirkliche Herzensbildung hat als Gräfin Konstanze Wanderott. Herbert, bitte, klingle dem Diener, daß er den Tee serviert." Eine beängstigende Stille ist diesen Worten gefolgt. Kon stanze hat noch einmal schneidend aufgclacht, dann ist sie hinausgeeilt. Die Zurückbleibendcn gruppieren sich um den Tcetisch, aber man merkt einem jeden den Zwang an, den er sich auferlegeu muß, um nur einige Bissen hinabzuzwinge». Sobald als tunlich verabschieden sich Herbert und Marianne. Die Baronin küßt Marianne zum Abschied herzlich. „Laß dich nicht beirren, Kind!" flüsterte sie. „Wir haben dich alle lieb, auch Konstanze wird ihre Schuld einsehen und dich.liebgewinnen." Schweigend gehen die beiden Gatten durch den lausten Korridor. Marianne fröstelt, sie hat ein warmes, weißes Tuch um Kops und Schultern geschlungen, Herberts Hilfe dabei aber kühl dankend abgelchnt. Bor Mariannens Zinnncr- tür trennen sie sich. Herbert faßt nach ihrer Hand, sie ist kalt wie Eis. Fortsetzung folgt. tnr ged. Pohler im Alter von 39 Jahren. Dies zeigen hierdurch, um stilles Beileid bittend. Namen ihres einzigen TSchrercherns Hertha an die trauernden Hinterbliebenen, vtetihenbrand, den n. September 1919. Die Beerdigung unserer lieben Entschlafenen ersolgi Montag nachmittag >/,3 Uhr von der Behausung. Grenzweg 8, aus. Herzlicher Dank. Für die uns beim Heimgange unseres uns unvergetz- lichen Sohnes Fritz Allen Verwandten und Bekannten hierdurch zur traurigen Nachricht, daß Dienstag früh 6 Uhr mein lieber Gatte, unser guter treusorgender Vater. Groß- und Schwiegervater. Bruder, Karl Melzer Ziunncrniann R-Ich-Nbran», Bachgasse«. Marie verw. Melzer und Kinder. ^ Die Beerdigung unseres teueren Entschlafenen erfolgt Sonnabend 1/48 Uhr vom Haus aus. Zurückgekehrt vom Grabe meiner lieben Gattin, unserer guten Mutter, Groß, und Schwiegermutter. Schwester. Schwägerin und Tante. Frau Mich Ma Umm geb. Scheibner drängt es uns. allen Verwandten und Bekannten sowie den Hausbewohnern für den herrlichen Blumenschmuck und das Geleit zur letzten Ruhestätte nur hierdurch unfern innigsten Dank auszusprechen. Besonderen Dank Herrn Pastor Leidhold für seine trostreichen Worte am Grabe. Dir aber, liebe Gattin und Mutter, rufen wir ein «Habe Dank" und «Ruhe sanft" in deine Kühle Gruft nach. 3n tiefer Trauer Emil Lehmann and Kinder nebst Hinterbliebenen. Rottluff, am 3. September 1919. Stets einfach war dein Leben. Du dachtest nie an dich; Nur für die Deinen streben Hieltst du für deine Pflicht. in so überaus reichem Matze dargebrachte herzliche Teilnahme sagen wir nur hierdurch unfern herzinnigsten Dank. Arthur Lehm und Frau nebst Sohn und Tochter. Reichenbrand, den 4. September 1919. VW AlWiikr Mn sagen wir allen unsern herzlichsten Tank. FamUi« Hermann Müller, Mechaniker, nebst Angehörigen. nähme beim Begräbnisse meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwieger, und Grotzoaters Hm« M Äiigiist Mz h7m°ebii°d°n°n" Anna vcrwUtttg. " Geübte Hemdenbesetzerirrnen und Repassiererinnen Sn»il Sokii«»,«»» L vo. Trikotagenfabrik. Siegmar. sofort gesucht Tüchtige MWliMer mi> Mhmmii siir Heiickn iiiiS Hoskli suchen sofort für dauernde Arbeit Reichende»»-. Schlosser, ganz exakt arbeitend, für den Bau von Universal.Werkzeug.Schleif. Maschinen gesucht. Maschinenfabrik k. L«lvk8viirlu8 L 60. G. M. b. H.. Relchenbrand. Arzigstr. 11. Einige perfekte Nngerstrilkerinnen für sofort gesucht. Auch werden Ltrlckhand^huhe zum Rauhen ausgegeben. »r»»« Ott«, Rabenstein. Nngerstrickerinuell, sowie jüngeres geschicktes Mädchen zum Repassieren und »She« ge. sucht Reichenbrand. Arzigstratze 1. für nachmittags suchen L Vo., Armaturenfabrik Rabenstein. Grumtmäher Gefchirrführer Nngere krau rum klnpocken suchen »rma»»re»s-l>rtk t-inilnei» 0 0o. 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