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Der Brauer von Gent. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Max Werner. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Dieser Rückzug war aber nur das Signal zu einem allgemeinen Sturm, nachdem von feindlicher Seite die un glaublichsten Beschuldigungen gegen den Brauherrn verbreitet wurden. Man erzählte, er habe Flandern an die Engländer vollständig verkauft, die Engländer würden demnächst ganz Flandern mit Kriegsvolk besetzen und alle Macht an sich reißen. Flandern werde nur noch zum Scheine ein sel!,- ständiges Staatswcsen bleiben und was der Beschuldigungen mehr waren. Die wenigen treu gebliebenen Freunde des Brauhcrrn waren nicht im Stande, diese» Gerüchten wirksam cntgegcn- zutreten und der Wahrheit zum Siege zu verhelfen, indem sie dem entgegenhicltcn, daß die Freiheit Flanderns durch aus nicht sehr gefährdet sei und Jakob von Arteveldc dem englischen König durchaus noch kein so bindendes Versprechen gegeben habe und cs immer noch Zeit sei, das Verlangen der Engländer abzulehnen, wenn Einigkeit unter den Bürgern herrsche. Der erste Axthieb donnerte gegen die Türe des Brau hofes und andere folgten, wie einst gegen das Haus Gerhard von Leuvens, dieses Mal aber waren es die Franzoscnfreunde, die Vergeltung übten, die die Stunde sich zu Nutze machten, in welcher der Unwille des Volkes zum Durchbruch kam, wo allerdings der Schein auch sehr gegen Jakob von Artevelde war und er von den Engländern überlistet worden war. Die Türe ging unter den widerhallenden Schlägen in Trümmer und zersplitterte in sich zusammen. Vergeblich stellte sich der treue Dirks in die Bresche, um die Türe und den Posten zu verteidigen, den er schon lange Jahre bekleidet hatte und warf sich den Angreifern entgegen. Ein furchtbarer Hieb streckte ihn zu Boden und über den blutigen, leblosen Körper hinweg drang ein Haufen bewaffneter Menschen in das Haus. Von den Trabanten, die sonst den Schutz des Statt halters bildeten, sowohl in seinem Heim, wie auf seinen Gängen, hielten auch nur ein Teil stand, und suchten die Menge zurückzudrängen. Die andere» warfen die Waffen weg und schlichen sich heimlich davon, was ihnen bei dem Tumult und der Aufregung auch leicht möglich war. Humbert und die Brauknechte waren wohl rasch zum Schutze des Herrn und von Haus und Hof zur Stelle und wirklich gelang es ihnen auch die vordersten der Anstürmenden etwas zurückzudrängen, auf die ihre kräftigen Streiche hagel dicht fielen, aber sie waren zu schwach gegen die empörte Volksmenge. Sie mußten in das Innere des Braulwfes zurück,»eichen, jeden fußbreiten Boden mit größter Zähigkeit verteidigend. Die sonst so ruhigen Räume, in denen nur das Geräusch der Arbeit zu vernehmen war, hallten wieder von dem Getöse der Waffen, von heftigen Flüchen und Verwünschungen. — Der Widerstand der Braukncchte und der Trabanten war endlich gebrochen und nun konnte sich her Menschcn- strom ungehindert in die oberen Räume ergießen, wo kein Widerstand mehr geleistet wurde. Hier trat ihnen der Statt halter entgegen,' seine ruhige, furchtlose Haltung verursachte einen solchen Eindruck, daß die Eindringlinge einen Augenblick stutzten. Die Vordersten blieben stehen, die ganze Menge staute sich, während die Hinteren ungestüm nachdrängten. Es war ein fürchterlicher aber entscheidender Augenblick. Würden hier entschlossene, bewaffnete Männer dem Brau herrn zur Seite gestanden haben, sein Schicksal würde sich doch vielleicht gewendet haben. So aber hielt seine Person die Angreifer nur kurze Zeit auf — das Volk hatte sich schon zu weit in dem allgemeinen Taumel des Aufruhrs hincinrcißen lassen, sodaß ruhige Erwägung nicht mehr die Oberhand gewinnen konnte. „Ihr sucht mich, vermute ich," sagte der Statthalter, und seine Stimme klang nicht mehr so sicher wie sonst. „Fordert Ihr Rechenschaft über meine Ausführung, so ist nicht hier der Ort dazu — ich werde sie Euch geben — ich werde Euch auf das Rathaus folgen." „Nein, auf der Stelle fordern wir Rechenschaft — Ihr und Eure Sippschaft habt uns an die Engländer verraten — wir wollen kein englisches Regiment — wir sind freie Flanderer!" so tönte es vielstimmig zurück. „Flandern wird frei bleiben, hört mich doch nur an — England ist mächtig — wir müssen ein Schutzbündnis gegen Frankreich haben — England wird uns ein sicherer Bundesgenosse sein!" in abgerissenen Sätzen stieß der Statt halter diese Worte hervor, aber er goß damit mir Ocl auf die Glut der Empörung gegen ihn — schon der Name England, den er erwähnte, versetzte die Menge in Wut und nun gar die unglückliche Wahl seiner Verteidigung — die Andeutung von Englands Macht und treuer Bundesgenoffenschaft ent fachte die Empörung immer mehr — man sah darin ein Eingeständnis seiner Schuld, die man ihm vorwarf, daß er Flandern an England verraten haben sollte. „Nieder mit dem Brauer!" so klangen die Worte wie ein einziges Brüllen und schon traf der Streich einer Hellebarde sein Haupt. Der Brauherr taumelte zurück — er lehnte sich aber noch aufrecht an die Wand, während das Blut über sein Gesicht floß. Der Anblick des vergossenen Blutes reizte die Menge vollends bis zur Besinnungslosigkeit — mit Bexten, Hämmern, Hellebarden und Schwertern hieb und stach man auf den bis dahin so allmächtigen Mann in Flandern ein, bis er sterbend zu Boden sank — nur wenige stöhnende und un verständliche Schmerzcnslaute gab er von sich. Während der Brauherr ein so furchtbares Ende fand, und die, welche dasselbe bereitet hatten, noch vor ihrem Opfer standen, da kam durch die Türe Humbert gestürzt. Er sah noch, wie der Mann, dem er soviel zu danken hatte, den Tod fand, er hatte eine schwere Eisenstange in der Hand und mit Todesverachtung stürzte er sich auf die vordersten Männer — schlug einen derselben mit furchtbarer Gewalt zu Boden — weiter kam er nicht, dann traf ihn dasselbe' Schicksal wie den Brauherrn — er lag wenige Minuten später als ein stiller Mann neben demselben. 27. Kapitel. Vor dem Brauhof war das Treiben der Volksmenge nicht minder beängstigend, denn nur ein geringer Teil hatte Einlaß finden können, um Zeugen des schrecklichen Vorganges sein zu können und diejenigen, welche keinen Einfluß hatten finden können, tobten wie besessen. Nikolaus von Warden war es zwar gelungen, noch eine Anzahl Parteifreunde und Anhänger des Statthalters um sich zu sammeln, um wenigstens den Versuch zu machen, das Unheil, welches so plötzlich hercingcbrochen war, ab zuwenden. Er sammelte auch einen Teil der gewichenen Trabanten um sich, da er als Stellvertreter des Statthalters der Nächste war, der auf Ordnung in der Stadt zu sehen hatte. Eben wollte er sich einen Weg keilförmig durch die Menscheumaffen in den Brauhof bahnen, als er einen jüngeren, ganz verstört ausschenden Mann an seiner Seite auftauchen sah. „Philipp, Ihr seid cs?" fragte Nikolaus von Warden. „Wo kommt Ihr her?" „Aus dem Braubof," entgegnete der mit Philipp An- gesprochcne, cs war Philipp, der einzige Sohn des Brauherrn, welcher einige Zeit in Brügge verlebt hatte, aber nachdem wieder in das Hans seines Vaters zurückgekehrt war. „Wie steht es dort?" Wo befindet sich der Statthalter?" „Mein Vater weilt jetzt nicht mehr unter den Lebenden." „Unmöglich." „Vor wenigen Minuten fiel er als ein Opfer der Volks justiz — vielleicht haben dieselben Männer ihm die tödlichen Streiche versetzt, die ihm früher am lautesten zugejubelt haben." Einen Augenblick war Nikolaus von Warden ratlos, was er angesichts dieser neuen Hiobsbotschaft tun sollte, dann hob er aber die eine Hand wie zum Schwur, während er mit der anderen die Hand Philipp von Arteveldes ergriff. - „Rache, Rache für Jakob von Arlevelde, das soll jetzt unsere Losung sein — wollt Ihr mit, Philipp, so folgt mir." „Ich folge Euch — das vergossene Blut meines armen Vaters schreit zum Himmel — unser friedliches Haus ist entweiht von einer Rotte verblendeter Menschen." „Wo befindet sich Euer Schwager mit den Braukncchten, können uns dieselben nicht zu Hilfe kommen?" „Humbert ist auch tot — er fiel an der Seite meines Vaters, so wie er ihm im Leben immer treu zur Seite ge standen hat." „Die Bestien, sie haben doch schlimmer wie die Teufel gewütet," entgegnete Nikolaus von Warden. „Nun aber keine Minute mehr gezögert. Wie seid Ihr nur aus dem Hause gekommen, dort durch die Türe ist es ja unmöglich." „Durch eine Hintcrpforte." „Führt uns, so werden wir auf demselben Weg eindringcn und das Haus wieder säubern." Rasch hatte Nikolaus von Warden seine Freunde von seiner Absicht verständigt und ihnen seinen Plan auseinander gesetzt, sie waren damit einverstanden. Da man den Statthalter nicht mehr retten konnte, so wollte man doch wenigstens den Versuch machen, die feindliche Partei in Schach zu halten und selbst noch die Gewalt in de» Händen zu behalten. „Es lebe Graf Ludwig von Flandern!" rief plötzlich eine Stimme aus dem Hintergründe und dieser Ruf ver anlaßt Nikolaus von Warden noch einmal einzuhallen und sich nach diesem Rufer umzusehen. Er konnte aber denselben unter der Menge drängender Menschen, die wie ein Bienenschwarm durcheinander wogten, nicht entdecken und so wandte er sich all seine nächste Umgebung mit der Frage: „Hat einer von Euch die Kreatur des Grafen Ludwig erkannt?" „Dort jener hochgewachsene, schwer bewaffnete dunkel bärtige Mann muß den Ruf ausgcstoßen haben," entgegnete Philipp von Arteveldc. „Ah, ist cs schon soweit, ich erkenne den Menschen, er stand einst im Dienste des Grafen, als dieser noch hier in Gent das Regiment führte." Philipp von Arteveldc hatte recht, der Rufer war der Schwarzbärtige gewesen und dieser war Willems, der An führer der Wegelagerer, die einst Hcndrick van Duyck auf seiner ersten Reise nach Gent überfallen hatten. Willems hatte all die Zeit im Dienste des Grafen ausgeharrt, selbst als der Graf hatte Flandern verlassen muffen. Graf Ludwig hatte cs vortrefflich verstanden, seine Zeit abzuwarten und im gegebenen Augenblick wieder in die Geschicke Flanderns cinzugreifen. Willems war ihm als eines der besten Werkzeuge geblieben, auf den sich der Graf vollständig verlassen konnte. Nachdem Willems erkannt hatte, daß sein erster Ruf nicht unbeachtet geblieben war und er aus dem Verhalten der Menge schloß, daß er noch einen weiteren Schritt wagen könne, um den Grafen Ludwig wieder ans Ruder zu bringen, so rief er so laut, daß es weithin über den Platz tönte: „Graf Ludwig ist der rechtmäßige Regent Flanderns, fort mit den Engländersöldlingen!" Ja, wir wollen nichts von den Engländern wissen!" antworteten einige Stimmen. „Graf Ludwig soll komme:,!" Da der größte Teil der Menschen sich noch immer merk würdig passiv verhielt, während man doch kurz vorher so heftig gegen den seitherigen Statthalter getobt und gelärmt hatte, so ging daraus ganz deutlich der Umschwung zu Guststen des Grafen hervor, trotzdem außerhalb des Brauhofcs noch wenigen der Tod des Statthalters bekannt sein konnte. Auch Nikolaus von Warden erkannte, daß jetzt der kritische Augenblick gekommen war, in dem sich entscheiden mußte, wer künftig die Geschicke Flanderns lenken sollte. Er war aber noch entschlossen, den letzten Einsatz zu wagen, um seiner Partei zum Siege zu verhelfen. „Nichtswürdiger Soldknecht und Schreier!" mit diesen Worten stürzte er sich mit gezücktem Degen auf Willems, der sich von dieser Seite eines so plötzlichen Angriffes gar nicht versah. Wohl setzte sich Willems sofort zur Wehr und der Ausgang dieses Kampfes war sehr zweifelhaft, da Willems als ein kampferprobter Fechter gelten konnte, aber Philipp von Arteveldc war Nikolaus von Warden nicht von der Seite gewichen, als dieser auf Willems cindrang. „Ha, Schurke, steh!" rief Nikolaus von Warden, als Willems den besseren Teil der Tapferkeit wählen wollte, als er sah, daß er cs mit zwei erbitterten Gegnern zu tun bekam und daher sich in Sicherheit bringen wollte. „Erzähle Deinem Grafen, daß die Zeit für ihn noch nicht gekommen ist." Wie Jakob von Arlevelde unter den Streichen seiner erbitterten Gegner gefallen war, so erging es Willems, als die Menge auseinanderstob und er sich ganz plötzlich ohne Helfer Nikolaus von Warden und Philipp von Artevelde gegenüber sah. Dieser Kampf währte nicht lange — Nikolaus von Warden war es zuerst, der Willems durch einen schweren Hieb kampf unfähig machte und Philipp von Artevelde so Gelegenheit gab, das Abenteuer vollends niederzuschlagen und so diesem Manne, der sicher den heutigen Aufstand in Gent am meisten mit verursacht hatte, Vergeltung für den Mord an seinem Vater, dem Statthalter zu üben. 28. Kapitel. Dreiundsiebzig Menschenleben waren an diesem in der Geschichte Flanderns denkwürdigen Tag der Volkswut zum Opfer gefallen, unter denen sich auch Nikolaus von Warden befand, als endlich der Sturm vorüber war und man die Toten und Verwundeten aufhob. Die meisten sand man im Brauhof, dessen Räume ein furchtbares Bild der Zerstörung boten, denn nur wenige Gegenstände waren verschont geblieben und was nicht zerschlagen worden war, das war in die Hände von Plünderern gefallen, die mit der Absicht zu rauben in das reiche Bürgerhaus eingedrungen waren, wo sic mit Recht Schätze vermuteten. Auf diesen Rausch der Empörung, der alle Teilnehmer wie ein wildes Fieber gepackt und geschüttelt hatte, folgte nur zu bald die Ernüchterung. Die rasende Volksmenge, soweit sie direkt an den Mordtaten beteiligt gewesen war, war nun zum größten Teil selbst entsetzt über die Schreckens taten, denn man fühlte, daß das vergossene Blut nach Rache schrie. Alles Leben schien in den ersten Tagen nach dem grausigen Vorfall in Gellt erloschen zu sein und wie es in Gent war, so zeigte sich die Ernüchterung auch in den übrigen Städten Flanderns. Die Straßen in Gent waren tatsächlich wie verödet am Tage des Begräbnisses Jakob von Artevcldes, der Brauer von Gent, unter welchem Namen er fortan in der Geschichte des Landes weiterleben sollte. Die Erkenntnis brach sich Bahn, daß sein Blut unschuldig vergossen worden war und sein größtes Verschulden nur darin lag, den Einflüsterungen Englands Gehör geschenkt zu haben, bis es zu spät war und er üch nun ihrer Macht beugen sollte. Die Ahnung begann zu dämmern, daß man mit seinem Leichnam auch Flanderns Größe und Freiheit zu Grabe trug. Obstbaumbesitzer, Raupenleim uni> Wanmkarboliliellm Drogerie Siegmar Erich Schulze! Fernsprecher 180. Rabenftein. Bei der kiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monat September d I. 136 Einzahlungen im Betrage von 12079 Mk. 95 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 116 Rückzahlungen im Betrage von 16269 Mk. 93 Pfg. Eröffnet wurden 10 neue Konten. Zinsbar angelegt wurden einschl. bei Banken — Mk. Die Gesamtcinnahme betrug 17144 Mk 31 Pfg., die Gesamtausgabe 16297 Mk. 40 Pfg. und der bare Kassenbestaud am Schlüsse des Monats 3461 Mk. 27 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat September beziffert sich auf 33441 Mk. 71 Pf. Die Sparkaffe ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3VzO/g ver zinst und streng geheim behandelt. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 21862. Kürblsmarmelade. Es ist wenig bekannt, daß der so außer ordentlich wohlfeile, lange nicht genug gewürdigte Kürbis sich zur Herstellung einer vorzüglichen Marmelade eignet, die in dieser fettarmen Zeit einen willkommenen Brotaufstrich darstellt. Die Bereitung ist höchst einfach. Der Kürbis wird geschält, ausgepptzt und in viereckige Stücke geschnitten. Zu einem Pfund Kürbis nimmt man ein halbes Pfund Zucker, die abgeriebene Schale und den Saft einer Zitrone, sowie 7 Vs Gramm ganzen Ingwer, schüttet alles in eine Schüssel und läßt diese zugedeckt bis zum nächsten Tage stehen. Dann gieße man Saft ab, koche ihn, gebe den Kürbis hinein und koche ihn unter tüchtigem Rühren zu einer dicken, durchsichtigen Marmelade ein. Die Marmelade, die im Geschmack der besten Aprikosenmarmelade ähnelt, hält sich vorzüglich. Der Abfall beim Kürbis ist äußerst gering, da auch das weiche Fleisch, das beim Einmachen zumeist weggeworfen wird, ver wendet werden kann. Feder, der diese vortreffliche „Kriegsmarmclade" einmal versucht hat, wird sie auch später als „Friedensmarmelade" nicht auf seinem Frühstückstisch missen mögen. Eingesandt. Die Errichtung der chemischen Reinigung und Kleider- Färberei von Franz Brautlacht in Reichenbrand ist wirklich ein Zeichen der Zeit. Der Krieg und vor allem die Blockade unseres Vaterlandes haben es mit sich gebracht, daß die Stoffe rar und infolgedessen teuer werden. Man mußte von Amts wegen sparen und führte den Bezugsschein ein. Aber auch für den eigenen Geld- beutel ist es von großem Vorteil, wenn man mit der vorhandenen Garderobe haushält. Man läßt reinigen oder färben und erhält auf diese Weise seine Garderobe und nicht zuletzt sein Geld und macht damit einen Strich durch die Rechnung unserer Feinde. Hat man schon in Friedenszetten ausgiebigen Gebrauch vom Reinigen und Färben gemacht, so wird man es jetzt umsomehr tun. als Stoffe gegenwärtig schwer zu beschaffen sind. Möchte dem Unternehmen, durch das jedermann Gelegenheit geboten ist, sich trotz der schweren Zelt billig und elegant zu kleiden, großer Erfolg beschicken sein.