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Eine ungeliebte Frau. Roman von M. Härtling. Noch heut« steht er in ihrer Schuld, wenngleich er das kleine Kapital längst mit Zinsen und Zinseszinsen den Armen der Stadt gegeben, denen es ja auch eigentlich bestimmt war. Wenige Monde nach jenem Tage hatte er die Schule verlassen, er war in ein vornehmes Reiterregiment getreten und die kleine Episode war allmählich in Vergessenheit geraten. Einen Schwur aber hatte er in jener verzweislungs- vollen Not geleistet, nie wieder eine Karte anzurühren, und diesen Schwur hatte er mit unerschütterlicher Festigkeit ge halten. Nicht eigener Leichtsinn, nicht eigenes Verschulden trieb ihn heute in das Haus des Geldverleihers, sondern die Verschwendungssucht seiner Familie, die das Geld mit vollen Händen ausstrente, als sei das Vermögen der Strehlen unerschöpflich. Seitdem sein Vater vor einigen Jahren ge storben war, ging es mit dem Strehlenschen Vermögen von Tag zu Tag bergab. Erst wollte Herbert nicht sehen und nicht hören, er verlachte in jugendlichem Uebermut die Mahnungen seines alten Inspektors, bis es nun beinahe zu spät war. Was war jene kleine Schuld seiner Kinder tage gegen die Riesenschuld, die ihn nun zu Boden drückte! Heute stand aber keine gütige Fee an seinem Wege, um ihm zu helfen, ein kühler, nüchterner Geschäftsmann bestand auf sein Recht. „Kleines, hochherziges Mädchen! waS mag au» dir ge worden sein?" murmelte er, langsam weilerschreitend. „Soll es mir ein gutes Omen sein, daß du einst in demselben Hanse gewohnt, dem ich mich jetzt in Furcht undZittern nahe?" Er geht eilig weiter zu seinem Ziel, einem zweistöckigen schmutziggrauen Haus mit hohen Fenstern und trüben, blinden Fensterscheiben. Schrill klingt der Ton der Glocke durch die Stille des Hauses, ein junger Bursche öffnete die Tür. „Herr Kommerzienrat Hollseld zu sprechen?" „Herr Kommerzienrat? Wer?" stottert der Junge er staunt. „Ach, bitte, Sie irren sich gewiß." „Nein, es wird schon recht sein, der Herr irrt sich nicht!" ertönt die hohe, dünne Stimme eines unsichtbaren Manne» au« dem Hintergrund. Führe den Herrn in« Wartezimmer, Franz, ich komme sogleich I" Strehlen betritt ein kleines, fast dürftig möblierte» immer; d-S einzige, gardinenlose Fenster geht auf de, of hinaus. Neugierig wirft Strehlen einen Blick hindurch, vermutet er doch den Garten hier zu finden, in dem feine kleine Freundin einst gespielt. Doch nur die Bäume und Sträucher an der Mauer find Ueberbleibsel jener einstigen Herrlichkeit, der andere Raum ist zu einem Lagerplatz ver wendet, den Holzstöße und-allerlei Aisten und Tonnen zieren Enttäuscht wendet er den Blick vom Fenster ab, als er sich einem kleinen, verhutzelten Männchen mit pergamentfarbener Hautfarbe gegenüber sieht. „Herr Baron Herbert von Strehlen, wenn ich recht vermute?" Der Angeredete verneigt sich leicht. „Ich bin der Prokurist des Herrn Kommerzienrats Hollseld und ordne für ihn die Geldgeschäfte. Doch wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Baron?" Fortsetzung folgt. I V?er lernt I Maurerpolier ftat. Berechn«»« I in den Abendstunden? Angebote > vnt. v. Sd an die Geschästsst d Bl. I Tischlerleim » 10 Icx Probekolli Mk. 3.25 p. Pfd., I Ztt. Mk. 296,— gegen Nachnahme. D 6. kralkt, Bremen, Btschofsnadel 8. I Echter Uautabak ^ kein Ersatz, liefert stets frisch in » großen Rollen I Probesendung und Preisliste I Mk. 3.5V gegen Nachnahme I L. L-reittr, Zmrluim G-pm, I Geschäfts-Inhaber! I Landwirte! I Schriftliche Arbeiten jeder Art, bes. » Einrichtung ur^Ifde. Erlegung v. I schreiben usw. werden sauber und I gewissenhaft bei strengster Diskret. I billigst ausgefühtt. Postk. genügt. I Iii-»u8«>, Chtz.-Altcudors, I Handwagen » Otto Lllbermnnn, W Korbgeschäft. Reichenbrand. ^ Neue u gevr. 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Für die überaus zahlreichen Glückwünsche und Geschenke, ^ ^ die uns zu unserer Vermahlung von allen Setten zuteil geworden sind, sagen wir, zugleich im Namen der Eltern, * * nur hierdurch unsern aufrichtigsten, herzlichsten Dank. d/ Seorg Eckhardt und Kau H Gertrud ged. Fiedler. V «»tUofs, Im Fuli ISIS. W ^^ür die uns anläßlich unserer Vermahlung dargebrachten O Glückwünsche. Geschenke und Ehrungen sagen wir. gleichzeitig im Namen unserer Eltern, hierdurch unsern herzlichsten Dank. Kitz Neubert und Frau Toni geb. Teubel. Siegmar, im Zuli 1919. Z' Auch einer der Vravsten. Nach fast einjährigem bangen Hoffen auf eine gute Nachricht wird es uns heute zur schweren Pflicht, allen lieben Bekannten und Verwandten mitzuteilen, daß unser lieber, guter, gottesfürchtiger Sohn und Bruder, der Soldat des 178. Infanterie-Regiments WWWOWW auch in treuester Pflichterfüllung sein Leben für sein geliebtes Vaterland gelassen hat. Sein Grab wurde von treuer Liebe in amerikanische Gefangenschaft geratener Kameraden nach Friedensschluß in Romagne aufgefunden und gepflegt. Wer unsern Willy gekannt, weiß, was wir verloren. Du warst so fromm, du warst so gut. Warst deiner Eltern Glück; Die Heimat war dein höchstes Gut, Doch nie kehrst du zurück. Der Heimat Fluren liebtest du So wie dein Elternhaus, Ls ließ dir weder Rast noch Ruh. Ging es aufs Feld hinaus. Dein einz'ger Wunsch blieb unerfüllt. Trotz frommen Glaubens Fleh'n. Dein heißes Sehnen ungestillt H Nach einem Wtederseh'n. So schlaf denn wohl, auf Wtederseh'n Dort in der Ewigkeit! Wir folgen nach, du gingst voran, Hast uns dm Weg bereit t. 2m tiefsten Weh Familie Gutsbesitzer HeMMM Mächtttk und übrige Hinterbliebene. Reichenbrand, Hofer Straße 22, dm 1. August ISIS. § SS/M-/S AM H eu seinem Z0MH/-. ckie /,c^r//cbLke» O/ücLu-üoLc/ke. Anzeige« für alle hiesigen und auswärtigen Zeitungen, Zeitschriften u. Fachblätter besorgt gewissen- . hast und schnellstens zu Originalpreisen die Anzeigen-Vermittlung von krttiur kiektsr «eiche»»r«w, N-V,i^ftr»fte ». Tel. 282. k°ür die meiner Festester Mulm Milk visrüsum bei ibrem Uinscbeiäen erwiesenen bibrunxen danken wir berrlicb. Vlvrbsum llvck Mollier. Dank. Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme beim Heimgange meines lieben Gatten, unseres guten Vaters. Groß- und Schwiegervaters, des Strumpfwirkers Wnih Wein Um sagen wir allen Nachbarn, Verwandten und Bekannten unsery herzlichsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Rein für die trostreichen Worte und dem Kirchenchor für den erhebenden Gesang am Grabe. Dir aber, lieber Gatte und Vater, rufen wir ein .Ruhe sanft" in Deine Kühle Gruft nach. Die trauernde Gattin Pauline Lehm ' nebst Hinterbliebenen. Reichenbrand, im Juli 1919. Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Gatten und Vaters Mo Hölscher . Marie Hölscher und Kinder. Siegmar, den 26 Juli 1919. Die Gründung Rabensteins. Verfaßt und neu bearbeitet von Superintendent Weidauer in Grimma. Textbücher, pro Stück 1 Mark, sind zu haben in der Buchhandlun von Herrmann »lüher, bei Glöckner Helbig, Rabenstein (Kirä schule), sowie in der Geschäftsstelle des Wochenblattes. L, LVkNL Reichenbrand, Hohensteiner Straße 9 empfiehlt sich zum lle (Kupfer, Messing, Zinn, Zind, Bi-i ufw.) sowie sämtlicher Abfälle als Lumpen, Knochen, Papier ufw., zu d«n höchsten Tage»' pr»i>«n. Gleichzeitig empfehle Ich mich zum UKdroch »ltrr M«Ichin«a. In allem Winkel« Eurer Wohnung «egt «eldt Rur suchen! Eamtlicht Hills- auö Mustrik-AWe kaust Marl« Wlll»»«!, Siegmar, «r»»tl«ratz. i. kiaige elkklr. Lampen darunter eine Zuglampe, weU über- zLHUg, dMig abzugehen Siegmar, Kronprinzenstr. 2,2 Ir. l. Leere Fässer, s»r J»och«,,»»«r ^«i,»«t, ,u verkaufen Siegmar, Hofer Etr. 3. Suterhaltms Fahrrad mit Dummtdereifung >» e»»k»o gNocht. Angebote unter U. >.» an die LeschüslsfieUe d. 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