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Es sollte aber bei dieser ersten Störung doch nicht sein Bewenden haben, denn noch mehrmals dröhnten heftige Schläge gegen die Türe, als wolle man dieselbe in Trümmer schlagen und dann in das Haus cindringcn. Je ärger der Lärm wurde, desto ängstlicher gebärdete sich die alte Brigitte, sodaß sich endlich Herr von Leuven entschloß, selbst nachzuschen, wer eigentlich braußen sei, „Bleibt hier, gnädiger Herr," jammerte Brigitte, „man könnte Euch umbringcn, ach mein Gott, was hat das zu bedeuten?" „Aber Brigitte, wir müssen doch sehen, was eigentlich los ist, wir können doch nicht die Türe einschlagen lassen. Es scheint mir mehr zu bedeuten als bloßer Uebcrmut einiger Burschen, Was hilft es, wenn wir hier furchtsam sitzen bleiben?" „Herr von Leuven nahm das kleine Ocllämpchen und wollte sich hinausbegcben, da hing sich Bianca an seinen Arm und bat, ihn begleiten zu dürfen." „Bleibe hier, Bianca," entgegnetc Herr von Leuven, warum willst Du Dich in Gefahr begeben, wenn eine solche droht?" „Dann will ich die Gefahr mit Dir teilen, lieber Vater," bat Bianca nochmals und als Herr von Leuven sah, daß jeder Zug von Acngftlichkeit von ihr gewichen war und feste Entschlossenheit sich in ihrem Gesicht ausprägte, da gab er nach und beide begaben sich hinaus in die dunkle Vorflur, von wo aus die Türe ins Freie auf die Straße führte. Augenblicklich herrschte vollständige Stille, nichts rührte sich, als Herr von Leuven den Raum mit dem Lämpchen ablcuchtete und als er sah, daß die Haustüre noch fest verschlossen war, sagte er halblaut zu seiner Tochter: „Es war doch nur eine vorübergehende Störung, Komm, wir wollen »ns wieder ins Zimmer begeben, denn die Brigitte ängstigt sich noch zu Tode," „Er kam aber nicht dazu, diese Absicht auszusührcn, denn eine barsche, befehlende Männerstimme rief gleich darauf: „Aufgemacht — im Namen des Rates der Stadt Gent!" Jetzt war es mit der Selbstbeherrschung Biancas vorbei. Sie schlang ihre Arme verzweifelt um den Hals ihres Vaters, der ebenfalls entsetzt einige Schritte zurückwich und das Lämpchen fallen ließ, sodaß im Augenblick wieder völlige Finsternis in dem engen Raum herrschte, „Vater, was hat das zu bedeuten?" flüsterte Bianca ängstlich, „Was kann man von Dir wollen?" „Ich weiß es nicht," entgegnetc Herr von Leuven und seine Stimme klang merklich unsicher, „Es würde aber vollständig zwecklos sein, denen da draußen den Eintritt noch länger verwehren zu wollen, Rufe einmal Brigitte, damit sie frisches Licht bringt," „Wenn cs Häscher sind, die nach Dir fahnden, lieber Vater, — suche Dich zu retten," flüsterte Bianca entschlossen ihrem Vater zu, „Und Du mein Kind?" „Mich laß hier, man wird sich doch nicht an einem Mädchen und einer alten Frau vergreifen, wenn man Dich nicht findet. Fliehe, lieber Vater, um des Himmels willen — schnell, schnell vielleicht weiß die Brigitte einen zweiten Ausgang aus dem Hause oder ein sicheres Versteck," „Dazu wird es zu spät sein. Mag das Schicksal seinen Lauf nehmen." „O, verzage nicht, lieber Vater, um meinetwillen, mache einen Versuch," Bianca eilte geräuschlos zurück, um Brigitte rasch um Rat zu fragen, aber Herr von Leuven hatte seine Ahnung nicht betrogen — es war zu spät zur Flucht aus dem Fischer häuschen, mit dessen Einrichtung er noch zu wenig vertraut war, um in solcher Kürze unbemerkt einen Ausweg zu finden, denn ein neuer so heftiger Schlag, mit irgend einem schweren Instrument wurde gegen die Türe geführt und schwere Körper stieben dagegen, daß sie aus den Angeln flog und der Eingang ins Haus nunmehr frei war. Eine ganze Anzahl Männer drangen ein, voran einer mit einer Laterne, die er in die Höhe hielt und nun den Vorraum wieder beleuchtete, Herr von Leuven stand unbeweglich da, er schien im ersten Augenblick wie gelähmt — er war nicht mehr im Zweifel, daß man ihn suchte, daß die Schicksalsstunde für ihn geschlagen hatte. Jeder Widerstand oder Fluchtversuch gegenüber der Anzahl schwer bewaffneter Männer wäre Wahnsinn gewesen, „Wenn Ihr Gerhard von Leuven seid, so folgt uns," mit diesen Worten trat einer der Männer, der sich schon äußerlich als Anführer kennzcichnete, auf den widerstandslosen alten Mann zu und legte seine Hand schwer auf dessen Schulter. „Mit welchem Recht verlangt man das von mir?" raffte sich Gerhard von Leuven endlich zu einer Entgegnung auf," nachdem er den ersten Schrecken überwunden, „Ich bin bis zur Stunde freier Bürger der Stadt Gent und Mitglied des Rates," „Mit welchem Rechte? Danach fragt Ihr mich zu viel," entgegnetc der Anführer der Stadtknechte, „Ich handle auf Befehl eines hochweisen Rates der Stadt Gent und habe darauf zu achten, nicht danach zu fragen, diesen Befehl pünktlich auszusührcn," „Konnte man nicht soviel Rücksicht bezeugen und mich zur Tagesstunde auffordern auf dem Stadthause zu erscheinen ?" „Wieder eine Frage, die ich Euch nicht beantworten kann, Herr Nikolaus von Warden, von dem ich in Vertretung des hochedlen Herrn Stadtrcgentcn von Artevelde den Befehl erhalten habe, wird Euch Wohl Aufschluß geben. Und nun folgt uns, weitere Rederei ist jetzt zwecklos," Fortsetzung solgt. Statt Karte». Arno prasse und Zrau »- >/ ^ - V V U VVallker 8ekmi61 Hiiterokkisier im In5-R.e^t. Nr. 18z, Z. Xomp. Den Heldentod Lurs Vaterland erlitt mein treuer Mitarbeiter Üuet Visilsnci, Loldat im Insanterie-keAiment Nr. 416. Kaum im Feindesland an^eüommen, musste er sein ^un§es sekatkensfreudlAes lieben lassen. Lein eiserner k'leiss, sein selten treuer, biederer Charakter waren vorbildlich. Ldrend werde ick immer seiner gedenken. b-eickt sei ihm die fremde Lrde! Nabenot-In N. ZUNgilSNS. Hierdurch zur Nachricht, daß unser lieber Vater, Groß, und Schwiegervater WM WM Siegelt im Alter von 78 Jahren nach kurzem Kranksein sanft und ruhig verschieden ist. Die Beerdigung des teuren Entschlafenen erfolgt Sonntag, den 13. August, nachmittag V-3 Ahr von der Behausung, Hohenstetner Straße 10, aus. Reichenbrand, den 11. August 1916. Die trauernden Hinterbliebenen. Tüchtiger Dreher bei hohem Lohn, sowie ein Schlosser " Kettenfabrik Müller, Eine Frau für Gartenarbeit auf einige Tage in der Woche gesucht. Baumeister Kissen-, Eine lüchlige Waschstau wird gesucht Siegmar, Leipziger Str. 4,1. Schöne große Wohnung ab 1. Oktober zu vermieten. Trauxott Saumauu, Rabenstein. Mansariten-Wohnnng. Stube und Kammer, für 1. September zu vermieten Siegmar, Hofer Str. 28. Erste Halb-Etage 1. 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Kenntnisnahme, daß heute Sonnabend abend 9 Ahr Monatsversammlung statt- findet (Vereinslokal), wozu freundlichst einladet und um recht zahlreiches Erscheinen bittet mit Heilgruß H. Enge. Frauenoereiu». Rabenstein. Mittwoch, den 16. August, Monats versammlung in der Pelzmühle. Am zahlreiches Erscheinen wird gebeten. /na/), man LMM Lav/wn /-e//7/F'er7 oc/e/- Knüe/i /Ln/ /n Len o^s/n/sc^s/r /?S//1/AL/!A /s/e/e/e/'/a/'bs/'s/ TnauenraeLen v/nnen 2L ÄnnLen.