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Fernsprecher! Amt Liegmar Nr. 244. Wochenblatt für Neichenbrand, Siegmar, NeustM, Rabenstein und Rottluff Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition <Reichenbrand, Nevoigtsttaße 11). sowie von den Herren Friseur Weder in Reichenbrand. Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Albin Thiem in Rottluff entgegen- genommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 16 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Aozeigen-Annahme in der Erpedition bis spätestens Freitags nachmittags it Uhr. bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Bereinsinferate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. S Sonnabend, den 6 März ISIS Bitte! Wir beabsichtigen in de» nächste» Tagen an nnsere im Felde stehenden wackeren Truppen eine weitere Liebesgabensendung als: Zigaretten, Zigarren, Tabak, Schokolade und Cognac re. zuin Abgang zn bringen. Zur Erfüllung dieser Ausgabe bedürfen wir erheblicher weiterer Mittel. Wir wende» uns deshalb hiermit erneut an unsere Einwohnerschaft mit der höfliche» Bitte, dieses Licbeswcrk durch freiwillige Geldspenden, welche bei der hiesigen Gcmeindekasscuverwaltung in Empfang genommen werde», zu fördern, wie das schon bisher in dankenswertester Opfcrwilligkeit geschehen ist. Siegmar, am 4. März ISIS. Der Kriegssürsorge-Ausschuh. Klinger, Vorsitzender. Kartoffeln. haben — aber nur solche. — werden ersucht. Anmeldungen am Montag, den 8. Marz d. Fs., vorm. 9—12 und nachm. 3—6 Uhr im Rathause, Zimmer 5 zu bewirken. Die Abgabe der Kartoffeln wird s. Z. nach und nach und gegen Barzahlung erfolgen. Der Gemeindevorstand in Rabenstrin, am 4 März 1915. Bekanntmachung. Am 1. Marz 1915 war der 1. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen und des Schul. geldrs fällig. Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Anlagen und das Schulgeld zur Vermeidung des Zwangsvollstreckungsverfahrens bis zum 15. Marz 1915 an die hiesige Gemeindekasse abzuführen sind. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 4. März 1915. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Gefunden: 1 kindcrlatz, 1 Hausschlüssel. 1 Geldtasche mit Inhalt. Gemeindeamt Rabenstein, am 4. März 1915. Bekanntmachung. Am I. Marz dieses Jahres ist der 1. Termin der Gemeindeanlagen und des Schul geldes für das laufende Fahr sättig. Derselbe ist spätestens 2 Wochen nach Fälligkeit unter Vorlegung des Steuerzettels an die hiesige Gemeürdekassenverwaltung abzuführen. Neustadt, am 26. Februar 1915 Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Sonntag, den 7. März, nachmiliag ö Ahr werden IN Rottluff, Gasthos zum grünen Tal, Herr Pfarrer Weidauer und Herr Oekoiiomicrat Schmidt (Oberrabenstein) Volksernährung im Kriege Eintritt frei. Rottluff, am 6 März 1915. Der Gemeindevorstand. Geißler. Zeichnungen auf die zweite Kriegsanleihe! Bei der Unterzeichneten Sparkasse werden bis Freitag, den 19. Marz, mittags 1 Uhr Zeichnungen kostenfrei entgegengenommen. Sparkasse Neustadt. . Äabrnstein. Die am 23. Februar in der hiesigen Schule errichtete GoldwechselsteUe hat bis zum 5. März über 1S0V Mark in Gold abliefern können. — Wer fein Goid der Reichsbank zuführt, erhöht die Widerstandskraft unseres deutschen Vaterlandes. Neichenbrand. Bei der hiesigen Gemeindesparkasse erfolgten im Februar d. Z. 138 Einzahlungen im Betrage von 21406 Mark 30 Pf. 9! Rückzahlungen im Bettage von 6740 Mk. 91 Pfg. Die Gesamt- c'nnahmc betrug 26800 Mk. 81 Pfg., die Gesamtausgabe 18373 Mk. '.'1 Pf. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 8426 Mk. 90 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Februar beziffert sich auf 46174 Mk. 72 Pfg. Rabcnstcin. Bei der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monate Februar 1915 : 209 Einzahlungen im Betrage von 18863 Mk. 44 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 174 Rückzahlungen im Betrage von 16120 Mk. 19 Pfg. Eröffnet wurden 28 neue Konten. Zinsbar angelegt wurden einschl. bei Banken — Mk. Die Gesamteinnahme betrug 19166 Mk. 19 Psg., die Gesamtausgabe 16128 Mk. 40 Pfg. und der bare Kassenbesiand am Schlüsse des Monats 5677 Mk^27 Psg. Der^gesamtc Geldumsatz nn tonal Februar beziffert nch auf Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3VsO/o ver zinst und streng geheim behandelt. Rabensteln. Nach den Statistiken des hiesigen Einwohnermelde amts betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. Februar 1915: 5308. 2m Februar wurden 26 Zuzüge mit einer Personenzahl von 32 und 41 Fortzüge mit einer Personenzahl von 42 gemeldet, sodaß die jetzige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 6 Geburten und gemeldet. Rabenstrin. Die durch ihre jüngst abgehaltenen patriotischen Konzerte bestens bekannte Neubert'sche Kapelle aus Chemnitz veranstaltet wiederum und zwar morgen Sonntag, den 7. März, im Gasthaus Weißer Adler, hier, einen Hindenburg - Abend, welcher sicher genußreiche Stunden verspricht. War doch das letzte Konzert in allen seinen Teilen als ganz vorzüglich zu bezeichnen. Ganz bc- sonders erwähnenswert sind ..Blumengeflüster" und „Wiegenlied", „Bilder aus dem Soldatenleben" sowie «Die Sachsen bei Craonne". Letzteres, von der Allgemeinheit mitgesungen, löste wahre Beifalls- stürme aus. Die von Herrn Pfarrer Weidauer gesprochenen Herr- lichen Worte unter der Devise «Mit Gott für Kaiser und Reich" hinterließen bei allen Zuhörern tiefsten Eindruck. Herzlicher Dank wurde ihm von den Anwesenden. Besonders anzuerkennen war. daß unsere verwundeten Krieger aus dem Hilfslazarett Rabenstein freien Zutritt zu dieser Veranstaltung hatten, und man konnte nach Schluß des Konzertes so manche dankbare Anerkennung seitens unserer Krieger für das ihnen Gebotene hören. Auch unter ihnen befanden sich Männer, die durch Gesang von Krieger- und vaterländischen Liedern die Konzertvesucher noch längere Zeit im patriotischer Stirn- mung zusammenhielten. Recht wünschenswert ist es. daß derartige Veranstaltungen bester besucht werden, besonders aber von unserer Fugend, da solche die denkbar tiefsten Eindrücke hinterlassen. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom 27. Februar bis 5. MSrz 1915. Geburten: Dem Eisendreher Karl Oswald Hecht 1 Sohn; dem Hand arbeiter Friedrich Paul Zimmermann 1 Tochter; dem Steinmetz Richard Alfred Reichenbach 1 Tochter; dem Monteur Hermann Rudolf helbig 1 Sohn. Aufgebote: Der Schlosser Louis Walter Wolf, wohnhaft in Grüna mit Anna Elsa Günther, wohnhaft in Reichenbrand. VterbefSUe: Kamilla Paula Amanda Hofmann, 3 Fahre alt; die Bahnmeisters-Witwe Julie Marte Leidert geborene Nunnig, 71 Fahre alt; der Gefreite, der Fabrikarbeiter Max Louis Martin, 30 Fahre alt. gefallen am 3. Februar in St. Souplet; der Gefreite, der Eisendreher Richard Rudolf Lindner. 32 Fahre alt, gefallen am 3. Februar in St. Couplet; der Ersatz-Reserotst. der Geschtrrführer Fri^OttoHofmann. 22 Fahre alt. gefallen am 10. Dezember 1914 Nachrichten des Kgl. Standesamts zn Neustadt vom 25. Februar bis 4. Marz 1915. Geburten: Dem Schlosser Albert Felix Einenkel, z. Zt. im Kriegs dienst. 1 Sohn. Eterbefalle: Die Fabrikarbeiters-Ehefrau 2da Clara Schott geborene Zahn. 51 Fahre, 9 Monate. 12 Tage alt. Nachrichten de« Kgl. Standesamtes zu Rabeustei» vom 26. Februar bis ä. Marz 1915. Geburten: Dem Gutsbesitzer Otto Bruno Uhlich 1 Knabe; dem Kassenbotcn Curt Walther Eichler 1 Mädchen. Aufgebote: Der Rundstuhlarbeiter Hans Kurt Baumann mit Anna Rosa Erth, beide in Rabenstein; der Rundstuhlarbeiter z.Zt. Soldat Willy Paul Hofmann in Neustadt mit Erna Elsa Schilling in Rabenstein. Eheschließungen: Der Zimmermann, jetzt Soldat Max Richard Müller in Chemnitz mit Elisabeth Margarethe Melzer in Rabenstein. Sterbefalle: Der Soldat Walter Oskar Weiland, gefallen am 20. August 1914 bei Walscheidt in Deutschland; der Kriegsfreiwillige. Zuschneider Willy Paul Baldauf, verstorben am 17. Februar 1915 im Reserve-Feld-Lazarett Nr. 94 zu Ledeghem; Dora Frieda Knauth, 10 Wochen alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Oculi, den 7. MSrz 1915 vorm. 9 Ahr Prcdigt- gottesdienst. Hilfsgeistlicher Ranft. Dienstag Abend 8 Uhr Fungfrauenverein. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde. Hilfsg. Ranft. Parochie Rabenstein. Sonntag Oculi. 7. Mürz, 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Weidauer. 11 Uhr Kindergottesdienst. Hilfsgeistlicher Herold. 8 Uhr evang. Fünglingsverein. Mittwoch, 10. März. 8 Uhr evang. Fungfrauenverein. Freitag» 12. März, 8 Uhr kricgsbetstunde. Pfarrer Weidauer. Wochenamt vom 8.—14. März: Pfarrer Weidauer. Ausschuß für IlMlliWege zu Rabenstein. 14. März. >/-ll Uhr. letzt- Übung vor Ostern. Unter Feinden. Roman von Karl Matthias. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Dann muß ich mich unter den Schutz Deiner Feinde stellen, Papa", sagte sie traurig. „Der Oberarzt bot ihn mir an, willst Du cs darauf ankommen lassen?" Bourlier wich mit weitaufgerisienen Augen vor seiner Tochter zurück. Eine solche Entschlossenheit hatte er ihr nicht zugeiraut. Dennoch gab er nicht nach. „Versuch's", sagte er drohend. „Aber merke Dir, Du zerreibest damit jedes Band zwischen uns. Ich habe dann kein Kind mehr — ich leugne und verfluche Dich und die Stunde, in welcher Du mir geboren wurdest." Desirce antwortete nicht. Sie kniete auf dem Teppich zu des Vaters Füßen. Beigeblich wartete er auf ihre Unter werfung. Nur das Schluchzen Natalys unterbrach die bange Stille. „Geh' hinaus, Schwester", befahl er: „ich will allein sein mit meiner Tochter, ich muß ihren starren Sinn brechen, ich muß —" Die Dame rührte sich nicht. „Willst Du mich rasend machen", schrie er", hörst Du nicht? Du sollst gehen!" „Ich darf Euch beide nicht allein lassen", sagte Nataly fest, indem sie die Tränen trocknete. „Du weißt ja nicht mehr, was Du tust und was Du sprichst. Durch ineine Gegenwart schütze ich Dein Kind vor Roheiten, die Du spaterj bereuen wurdest. Ich darf es auch daun nicht verlassen, wenn es gegen Deinen Willen hierblciben sollte." „Auch Du lehnst Dich gegen mich auf!" schrie er blind und wll vor Wut. „Nun denn, so klage nicht, wenn das Ungeheure geschieht, ivas eigentlich außer Eurer Berechnung liegt." „Was willst Du tun?" fragte Frau von Taraudal entsetzt. Da klopfte es au die Tür. Das breite Gesicht des Kietze blickte herein. Draußen hörte mau das Ausstößen von Gewehrkolben. „Der Wagen wartet, Monsieur", sagte der Wärter grinsend. „Tour est parat, Evauscr s'il vouS plait. Raus aus die gute Stube!" Bourlier riß als Antwort einen Revolver aus der Brust tasche und richtete ihn gegen sein Kind. Aber der Wärter packte seine Hand wie mit eisernen Zwingen. Vr. Uvulivl's absolut sicheres Schutzmittel gegen des menschlichen Körpers. Unentbehrlich für jeden Krieger im Felde. Aus dem Körper zu tragen. Alleinverkauf: Drogerie Siegmar Erich Schulze. Fernsprecher 325.