Volltext Seite (XML)
Jngc sprang ans, drückte die Alte auf ihren Sessel und holte sich dann selbst einen andern. Frau Anna fügte sich nun. Während sie aßen, fragte Inge Verschiedenes, aber was sic wissen wollte, erfuhr sie von der klugen Kammerfrau doch nicht. Indessen schritten die beiden Freunde Prinz Oskar und Gustav von Tromsö dem Königlichen Schloß zu. „Wir werden zu spät kommen, mein Prinz." „Verzeihung, Gustav, daß ich Dich warten ließ, aber ich sage Dir, das Mädchen ist ein wahrer Engel. Ich fühle cs deutlich, ich kann keine andere mehr lieben. Stellen sich mir unüberwindliche Hindernisse in den Weg, so fliehe ich mit ihr. Jngc ist wie ein Gedicht, das nicht mit dem Ver stände, sondern mit warm klopfendem Herzen gelesen sein will, wenn man es begreifen soll." An einer einsamen Stelle hinter hohen Hecken führte ei» Reitknecht zwei Pferde hin und her. Die beiden Herren schwangen sich darauf und ritten dann ins Schloß. Unterwegs berichtete der Prinz noch über das Resultat seiner Unter redung mit Inge. Gustav schüttelte bedenklich den Kopf. Der arme Erich war in wildem Taumel aus dem Hause der Base gestürzt. Planlos irrte er durch die Straßen der Vorstadt. Vor Müdigkeit konnte er kaum noch gehen, er taumelte fast. Der Kammerdiener des Grafen von Tromsö, der Jngc beobachten sollte an diesem Abend, hatte sich über zeugt, daß das Mädchen nicht zu Hause war und war dabei Zeuge der Unterredung zwischen der Base und Erich gewesen, obne jedoch ein Wort zu verstehen. Als er Erich in der Nähe seiner Herberge fast zusammcnbrcchen sah, stützte er teilnehmend de» Schwankenden und fragte, was ihm fehle. Erich Klaasen sah dem Fremden an, der tief in seinen Mantel gehüllt war. Er hielt ihn für einen zufällig Vor übergehenden, der ihm helfen wollte. „Ich bin krank," murmelte er, „hier ist meine Herberge. Lassen Sic mich nur, ich danke Ihnen." „Armer Bursche, Du bist aus Dalarne, wie ich sehe." „Ja, Herr." „Brave Leute sind das, aus der Gegend. Man sagt, daß sie trotzdem nicht immer hier ihre Rechnung finden." „Leider ist es so." „Kann ich Dir in irgend einer Beziehung dienlich sein? Rede nur offen, mein Freund. Ich interessiere mich für die Leute aus Dalarne. Willst Du einen guten Dienst haben?" Erich tat die Teilnahme des Fremden wohl. Er erinnerte sich ähnlicher Fälle, durch die einige seiner Landsleute ihr Glück gemacht hatten. „Mein lieber Herr, ich kann heute Abend wenig sprechen, ich darf Ihnen aber deshalb nicht undankbar erscheinen. Später komme ich gern mal zu Ihnen." „Gut, mein Freund. Nenne mir nur Deinen Namen." „Erich Klaasen." „Mein lieber Erich, übermorgen besuche ich Dich. Vielleicht habe ich dann schon etwas für Dich." Der Kammerdiener entfernte sich. „Das also ist der Bräutigam der schönen Inge?" dachte er. „Nun, vielleicht kan» dieser Bauer mir noch nützlich werden. Ich muß ohnehin zurück nach Frankreich, da mir hier der Bode» zu heiß wird." Erich suchte seine Herberge auf. Er unterhielt sich mit einem Landsmann, der ihm erzählte, daß Inge eine berühmte Persönlichkeit geworden sei und von den vornehmen Leuten sehr gesucht werde. Nach einer halben Stunde wußte Erich mehr über Jngc wie diese selbst. Natürlich erhielt die alte Base den größten Teil der Schuld zugemessen. „Ja, Erich," schloß der redselige Landsmann, „das war ein Leben, als Jngc sich auf dem Markte mit der Milchkanne zeigte! Sogar der Kronprinz kam eines Tages und ließ sich von ihr ein Glas Milch geben. Man sagt, daß sic schon viele tausend Taler besitzt. Jetzt soll sogar der Graf von Tromsö sein ganzes Vermögen an sic verschwenden. Zwar erzählt die Base, er wolle Inge heiraten, aber wer glaubt das! Sie wäre bester in Sätcri Ornäs geblieben." Dem armen Erich wollte das Herz zerspringen bei dem Geplauder. Körperlich und seelisch erschlafft suchte er sein Lager auf. Schon am nächsten Tage erschien der Kammerdiener wieder und fragte den überraschten Erich, ob er der Kammer diener eines vornehmen Herrn werden wollte. Freudig be jahte dieser. „So folge mir; morgen schon kannst Du Deinen Dienst antreten?" «Fortsetzung solgv. Nachrichten dcS Kgl. Standesamtes zu Rabenstein S b t : L > Seidel 1 Sohn. ö Eheaufgebote: Der Handschuhstricker Walter Ernst Kühner mit Walli Liddy Göhring, beide wohnhaft in Ravenstein; der Gastwirt Haft in Rabenstein. Eheschließungen: Der Zimmermann Paul Max Schraps mit Rosa Gerscha Opitz, beide wohnhaft in Rabenstein; der Kranführer Max Willi Buchheim, wohnhaft in Ehemnitz, mit Alma Paula Lämmel, wohnhaft in Rabenstein; der Trikotagengeschäftsgehtlfe Alfred Richard Preller, wohnhaft in Neustadt, mit Lydia Flora Kretzsch- mar, wohnhaft in Rabenstein; der Lehrer und Organist Friedrich Otto Rothe, wohnhaft in Neukirchen, mit Selma Louise Hertel, wohnhaft in Ravenstein. SterbefSlle: Dem Werkstättenarbeiter Ernst Georg Heil, 1 Tochter, 6 Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom 14. bis 21. April 1911. Geburten: Dem Eisendreher Franz Emil Berthold 1 Knabe; dem Eisengießer Max Martin Demmler 1 Knabe. Aufgebote: Der Stricker Fritz Eugen Förster mit Milda Marie Hempel, beide wohnhaft in Reichenbrand; der Maurerpolier Ewald Walther Fiedler, wohnhaft in Rabenstein, mit Lina Martha Seifert, wohnhaft in Reichenbrand. Eheschiievungen: Der Schlosser Oswald Friedrich Meinert mit Marie Agnes Bach, beide wohnhaft in Reichcnbrand. SterbefSlle: Der Spuler Karl Friedrich Neubert, 73 Jahre alt; die Kinderfrau Johanne Eleonore verw. Rögner geb. Müller,'82 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 13. bis 18. April 1911. Geburten: 1 uneheliches Mädchen; dem Eisenformer Hugo Paul Bode 1 Tochter; dem Fabrikdirektor Hermann Richard Fiedler 1 Sohn; 1 uneheliches totes Mädchen. Aufgebote: Der Ingenieur Karl Wilhelm Päßler, wohnhaft in Chemnitz mit der Haustochter Elisabeth Katharina Beyer, wohnhaft in Siegmar: der Stanzer Fritz Otto Ilhlig, wohnhaft in Neustadt mit der Handschuhnäherin Anna Helene Mehnert, wohnhaft in Siegmar. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 14. bis 20. April 1911. Geburten: Dem Anstaltspfleger Friedrich Karl Adolf Knauer 1 Knabe; E * schli^h^* ^^De F k bi H O W' kl Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Parochie Rabenstein. Predigtgottcsdienst mit Einweisung der Gemeindeschwester Marie Tischer. Pfarrer Weidauer. Nachm. 0 Uhr Missionsgottesdienst. Hilfsg. Gebhardt. 8 Uhr evang. Jünglingsverein im Pfarrhause. Mittwoch den 26. April abends 8 Uhr evang. Jungfraucnverein Wochenamt vom 24. bis 30. April Pfarrer Weidauer. Extrabeilage. Der Gesamt-Auflage heutiger Nummer liegt ein Prospekt der Tuchfabrik Otto Svbwstasob, Görlitz, bei und wur6en uns so überaus rablreieke Leweise 6er Oiebe un6 Teilnahme ent§e§en§ebracbt, 6ass es uns unmö§Iick ist. allen einzeln ru 6anl<en. Wir bitten 6aber alle, 6ie unseres teuren Lntscblalenen in Oiebe un6 Lreun6scdatt §e6acbten, biermit unsern kerrlicbsten reicben Worte am 5ar§e un6 I6errn 6emein6evorstan6 6eissler für 6en ekren6en Naebrus namens 6es Oemein6erates un6 Lcbulvorstanäes. Oerrlicden Dank aucb 6en Herren Nit§Iie6ern 6es 6emein6erates un6 5cbulvorstan6es, 6em Hausbesitrerverein, 6er Lirma L. 7V. IMtseber, dbemnitr, 6en lVlit§lie6ern 6es Llcatklubs un6 Xe§ell6ubs, sowie 6en lieben Hausbewohnern für 6as letrte Lbren§eleit. Dir aber, teurer Tntscblafener, rufen wir ein herrliches »Habe Dank« un6 »Luhe sanft« in 6ie Owi§keit nach. Oie tieftrauern6en Hinterbliebenen Älaritz verw. Ljvktliei' WiUz? k'ieklner NtzU8tai11, 6en 21. ^pril 1911. Llise kietllner. Für die überaus zahlreichen Beweise liebevoller Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Gatten sagen wir allen unsern tief, gefühltesten Dank. Rabenstein. Marie verw. Schubert nebst Kind und übrigen Hinterbliebenen. ^ >» * >< * » vslllck.^ besonüeren Dank'! nock : Sem ) SILnnerzesLnLverein,? Herrn Kantor KrauKe unä ciem Kirckenckorküeiüie erbebenden k'rilL Llvlvvrt unä k'rau KeiekendranS, 6en 17. ^pril 1911. ^ Bach. li^7> Geschenke und Gratulationen sagen wir allen wetten Freunden und Bekannten unsern herzlichsten Dank. Alwin Seim und Krau geb. Steinbach. Rabenstein und Oberlungwitz, Ostern 1911. Mehrere Kubikmeter Br zu verkaufen Brennholz Baumeister Kliisen, Siegmar, Rosmarinstr. 2 I»8 ZreWlnHlektroWtlil ksbmlmsl NckWlckill, Friedrich Winkler. MliiMilic, 20 fein, 8 Mailleusen, 88 Platten, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Gefl. Of ferten mit Preisangabe unter V. 100 in die Expedition dieses Blattes erbeten. Eine schöne sonnige Halbetage 1. Juli mietfrei, ev. auch früher Neustadt, Kahnstraße 4L. Sonnige, Helle, große Htnterhauswohnung, Stube, Schläfst., Küche und Zubehör an ordentliche Leute zu vermieten Siegmar, Limbacher Str. 20, p. Halb-Llage, parterre, 4 Zimmer, Küche und Zubehör, mit Gatten, für 1. Juli zu vermieten Reichenbrand, Nevoigtstr. 38, II. Eine größere Halb-Etage mit Balkon per 1. Juli zu vermieten Siegmar, Wiesenstr. 6. in so reichlichem Maße dargebrachten Glückwünsche und Ehrungen fugen wir- ikH'YIMstarch-lMMchen ——-— Sswald Augustin und Zrau. Benna «Gasthop, den 6. April 1911. /Ä/' ck/e n/ps ««/Lss/zc/i ««se/r/- p"e/v7?«//////7^ e/'ip/csMv /4ll/m^Lsa«rLa/ö s/>pr/Äa« >p/> ///c/T/r/ö alle« ««ss--« //nÄr-As/e« OanL aus. /-a-enste/zr, 22. 79/7. » »» * - NerrUcUsr Dank. Max Schraps und grau Rabenstein, den 17. April 1811. s-b. Opitz. >, * * >< * » Zieme Stabe mit Alkoven zu vermieten Rabenstein, Nordstr. 70. Eine Wohnung ^ Rabenstein, Chemnitzer Str. 88. Ein Herr "n??"mM.^Zvnm-rs sofort gesucht Siegmar, Limbacher Str. 3. . Herr kann Logis erh. ' Rabenstein, Chemnitzer Str. 80k, p. r. Freundl. möbl. Zimmer sofort oder später in Reichenbrand zu vermieten. Bad im Hause. Zu erfahren in der Erptt)ition dieses Blattes. ^Ntiosi» Aorr zum Mitbewohnen eines yell möbl. Zimmers ges Siegmar, Larolastr. 2, II l. Herren oder Frauleins erhalten böhmische Kost und Logis Siegmar, Wiesenstr. Nr. 4, patt. !. Ein Herr erhalt Kost n. Logis Siegmar, Hofer Str. 39 I l. Einfach möbl. Zimmer an anständigen Herrn zu vermieten Siegmar, Rosmarinstr. 381. Lin ksrM-I.W8. möglichst in Siegmar, wird für einen jungen Mann per 1. Mai d. I. gesucht. Offerten nebst Preisangabe sind unter X. X. in der Exped. d. Bl. abzugeben. 2 Haniischuhnähmaslhinen billig zu verkaufen. Ev. kann dauemde Arbttt hierfür gegeben werden. Zu erfahren in der Exped. d. Bl. Guterh. Prinzeßwagen, G.-R. billig zu verkaufen Rottluff 34 v. 1 Bruthenne, 1 It. Hahn zu verkaufen Siegmar, Hofer Str. 431. Auf mein schönes Grundstück suche ich per sofort oder später eine 2. Hypothek in Höhe von SO«« Mark. Gefl. Offerten unter v. 100 an die Erved. dss. Bl. erberen. Den erkannten Herrn, der am 1. Oster- felettag im Gasthaus Reichenbrand (Flora) den Hut an sich nahm, fordere ich hiermit auf, selbigen dort sofort wieder abzugeben, andernfalls erfolgt Anzeige.