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Li«t allgtmtlne Uebmv-chung der Almosmempfänger dürfte manch,» Unverschämten zurückhaltm. Ober hat man in Dresden mehr Rücksichten zu n.hmrn als in Neustadt bei Stvlprnf Das memchl'che Gefühl, das Ehrgefühl, sollte wohl überall dasselbe sein. — — Dir von den Herausgebern der Europ. Moden zeitung, Herrn Müller und Klemm, herausgrgebene,Ver- tust-L'ste für Kachgenoffen zu gegenseitigem Schutze vor Verlusten" bringt ein ansehnl cheS NamenS-Verzeichntß derjenigen Schuldner, bei denen die gesetzlichen Mittel zur E langung der Forderung tdeils vergeblich gewesen, oder der Aufenihalt nicht zu ermitteln gewesen ist rc. Luch aus Sachsen resp. Dresden finden wir einige einst bekannte Namen da unter. — En-len'S pittoreske Darstellungen (Wallstraße Nr. I8d am Postplatz) bleiben nur noch bis Donners tag den 16 Frbruar geöffnet. — AuS Leipzig meldet daS dortige Journal, daß eS der dortigen Polizei gelungen sei, den U-h.ber deS an dem sechsjährigen Mädchen verübten scheußlichen Verbrechens (orrgl. gcstr. Nr) in der Person eines übelbe,üchiigien und schon öfteiS bestraften Lischlergelellen zu ermitteln. — Borvergangenen Sonntag sind einem Reisenden au» Apolda bei der Katzenmühle, eine Viertelstunde von Buchholz, die Pferde durchgegangen; der Schlagbaum des «ahen EhaufferhauseS war schon geschlossen und die Pferde rannten so gewaltig mit den Köpfen an denselben, daß da» eine sofort tobt niederstürzte und der Schlagbaum mitten von einander brach. Der Kutscher, welcher am Kopfe beschädigt ist, liegt im Buchholzer Krankenhaust. -- Man schreibt au« Leipzig vom 10. Febr.: Uni- versität und Stadt haben in nächster Zeit g ößere Bauten vor. Die Baulust der Privaten ist dagegen in diesem Semester äußerst gering. Von der neubenannten Schillcr- straße steht noch kein einziges Haus; der Leipziger Bau- verein, welcher die betreffenden prächtig g legenen, den Boulevard unserer Stadl bildenden Plätze erwerben wollte, hat sich längst wieder aufgelöst, weil die größeren Geld männer sich fern gehalten hatten. In der Nähe des bai- rischen Bahnhofes wird ein neues Stadtviertel vermessen, und ein hunderttausend Quadratcllm Terrain dadurch zu einem Platz, mehreren Straßen und einem Paar Dutzend Baustellen gewonnen. In der östlichen Vorstadt, in un mittelbarer Nähe von Brockhaus, stehen Sttaßendurch- brüche und Anlagen in nächster Aussicht. Ganz in der Kürze wird auch das letzte alte Thor der inneren Stadt abgebrochen werden; es war das geschmackvollste, aber auch den Verkehr (nach diM bairischen Bahnhof) störendsic von allen. — Der Student.nwitz hat sich der la Gue- ronnid-e'schen Flugschrift bemächtigt und sie in einer ano nym hier erschienenen, in Küchenlatein geschriebenen Bro schüre in de? Welse der Dunkelwännerbrief Hur ens per- sifli't. La GuvionniKee wird da-in ganz hüchch mit I.rr- querimovisiilts übersetzt. — Das Leipziger Journal zc-gt sich s.hc rührig, scheint aber nicht viel Boden zu gewin nen. Nach auswärts ist die Veibr>ilu>'g bis jktzi beinahe Null. — In der schon erwähnten Geuer2'Ver>amm!ung -er Lechzet Buchhäntlrr (nicht, wie anfangs g,mc!d,t, des Buchkälidlcr-Borsenvcrkins. der ganz Deuischland um faßt) wurde eine Eingabe zugleich g,gm die Erneuerung -es britisch-sächsischen Vertrau« vom 13. Mai 1844 und des Zusatzvertrags vom 24 Juni 1855 (auf 5 Jahre) beschlossen. Einer unserer ersten Buchhändler hob fre lich gleich von vorn herein hervor: „daß wohl kaum ein Er folg zu erwarten sei, da siübeie Eingaben, die sogar der Börsenverein an die königl sächs. R-gürung in Betreff ! d'escr Verträge gerichtet, völlig unberücksickt gt geblieben seren, ja zum Lhril gerade das Gegemhe.l herbkigksührt haben." --- Die veröffentlichte Bilanz der landfländiscben Bank zu Budisstn giebt aufs Jahr 1859 di« Aktiva auf 6.368,248 Lhlr. 9 Ngr. 5 Pf. Die Passiva sind dirser Summe gleich. Der Lotalbetrag (seit dem Bestehen der Banks?^) der gewährten Darl.hne beirägt 4696 980 Lhlr. — Am 5. Febr. verschied zu Kleinwrlka bei Bautzen (evangelische Brüvergemeinde) der Einwohner Johann TraugottLubsch an den tucch einen kurz vorher gethanen unglücklichen Fall erhaltenen Verletzungen. — TagS vor her ist auf dem Wege von der Seidau bei Bautzen bis zum Teichnitzcr Buschchcn die Wittwe Lehttiann aus Mirka von einem Wagen überfahren worden und sind ihr außer einem Beinbruch so gefährliche Verletzungen beigc- bracht worden, daß man für ihr Leben lürchtet. Das Schändlichste und Schrecklichste bei diesim Falle ist, daß der Kutscher deS Wagens davon fuhr, ohne sie zu bemer- ken oder bemerke» zu wollen, und sie liegen mußte, l»ö ein anderer Wagen kam, auf dem sie nach Welka und von dort erst in ihre Hkimalh gebracht wurde. — Im diplomauschen W-ge ist der Todtenscbein der am 25. August 1857 zu Paris verstorbenen Tagelöhnerin Earolinc Malras, ang, blich aus Dresden, an das Mini sterium des Innern gelangt. Da Angehörige dieser Per, son allhirr nicht zu eimiruln gewesen sind, so werden alle Diejenigen, welche rin Interesse an diesem Vorfälle ha ben, aufgefordert, wegen Einsichtnahme und nach Befinden wegen Ausantwortung deS TodtenscheineS sich in der Canz- lei drs Ministeriums des Innern zu melden. Tagesgeschichte. Brück (bei Potsdam), 11. Febr. (Uber das von dem Prediger Thiele verübte Verbrechen erfährt man noch folgende Specialitäten: Dem Angefallenen sind n ch: 5, sondern nur 3 Stiche beigebracht, wovon der eine nach der Brust durch die Kleidung (ein Rock, ein Pelz und Talar) an Wirksamkeit verloren hat, so daß er nur j Zoll tief ins Fleisch eingedrungen ist; die beiden Stiche ins Genick und Arm find ebenfalls nicht lebensgefährlich Der Oberprediger He yell halte sich selbst schon von seinem An greifer loSgemackt und war den ihm zu Hilfe Kommen den entgcge, gestürzt. Einen Nickfänger hat Thiele nicht gehabt, aber ein ganz neues sehr scharfes Messer, womit ikm bei der Entwaffnung noch die Hand verletzt worden ist. Vorläufig, b s die Staatsanwaltschaft darüber be stimmt hat, wird er in seiner Amtswohnung bewacht. (??) Ob Rache oder Irrsinn das Motiv zur Lhat gewesen tjt, muß abgrwarlit werben. Der Diac. Thiele ist der Sohn des Prcd. emeiit. Thiele in Wikündurg bei Velzig Er halte bereits eine Predig, rstelle in Pommern, hat bieselde aber aufgegeben und die D-aconus- und R.kio, stelle in Brück angenommen, und zwar gegen den Wunsch der Gemeinde. Das R-kivlat ist ihm schon vor längerer Zeit abgenommcn und er muß einen Srellvertreter halten. Mit dem Prebigtamtc ging es ihm nicht viel besser und des halb hat er schon siit langer Z,it mit Superintendent und Ovliplcd gcx in soriwäbrcndim Streit gelegen. Er wohnte auch l,ich> in Brück, sondern bei seine» Eltern, und ging nur alle Sonnabend dorthin, um den Sonntags Gottes dienst abzuhalten Ga-z zufällig war am Sonnabend der Küster beu.laubt uno der Oberprediger hatte vvihik dem Thüle dies mikgethcrlt. Aus Köln melket die „Elbf. Ztg." vom II. d. M.r „Sv eben ko mal Nachricht aus Laibach an, daß die dor tigen österreichischen Eisenbahnen nur bis zum 15 d. Gü ter und Personen besvidern können, später durch die Be förderung von Militär und Kriegsmaterial zu sehr über laden sem dürften." Wien, 11. Febr. In Uebereinstimmung mit dem E'laß der Statthalter«! von Venedig, hat das Statihal- lerri-Präsidium von Innsbruck folgendes Rescript unter dem 4. Februar erlassen: .Gegenüber dem üderhaudnrh-