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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020226028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902022602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902022602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-26
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. Mittwoch. 2«. Ardru«l I1»«»L lir. nutzen Mau baute utttlen durch die Stadt Niagara hindurch BlSmarck« Rratz«. da- me» Wasserkanal mit starkem Befall«, der «>»«» oderhatd der Huvuerstm^e, i^Di^ckstraß«, durch >alle gelegenen Lhell des Niaaaraflusse« mit erneu, unterhalb tadle Ar«l der Lräsdaer Baugesetl dertelben besindlichen Theil« vervand. und errichtet« an dielen» sammengeworfen werden. Kanal zwei Kunstmühlen Zu diesem primitiven äuttande über- -* Polizeibertcki 35. .ledruar Zn der kieliaen nahm ein Leut'eher. -schöllkops aus Kirckbeim in Württemberg. LaaeSprest« ist der Brand und der angebliche U eb er^ 'ür 73 000 Lollars die gesauunte Anlage, baute dieielde aber fall gegen eine Arau im Hause WeltureMraße lO bereit- ei», »ii dem Kapital der von chm gegründeten ..Hydraultc Power gehend besprochen worden. Der Ldater soll 10 bi- 50 Jahre al' Eompany" im Laut« der Zeu dahin aus, da« heute Mols riesige. autsaUeird groß und stark sein, schwarzen Bollbart kadeu und mit ,ii einem macht,aen Maschinenhaus utiteraebracht« Wasser- blauevi Uekerzieher bekleidet gewesen sein. Di« Ueber,allen« will ardmen eine nutzbar« Kraft von 30000 Pf«rdekräst«u liefern ihm Sratzwuadea an der rechten Backe belgevracht habe«, voran In die 13 Wasterturbine« sind unmitteldar ev«»>opiel« Dynamo- er leicht erkenntlich lein dürste. Die Knmlnalposi,«i, di, d« An- üiatchine» angekvppell, deren lebe eirra 3500 PserdetraNe reprä» gaben der Arau »lcht durchweg Glauben beiunht, hlttei all« Die emili Die erzeugt« elektrische Energie wird in Nabeln ,ort- dl« aber de» angeblichen Unbekannten irgend welche Beobacht-' geleitet und dient cheils dem Stlaßeichahnbetriebe. Heil« Be- ungen gemacht haben, dies, unverzügsiä, der KrrminalabiheUung euchlungszivecken. tbesis den, Belnebe einer großen Aluminium-/Hauptpolizei l Obergeschoß. Zimmer 37. mitzutheilen .ner chem.'chen und einer Papierfabrik. cheils den verlch»eden- > - Amtsgericht Der Ichähnge Kellnerlehrlmu Oskar '«»der Jadrik- und Kl«>ngew«rbe.Zndustrle Obgleich Herschel >n Trachau brauchte im vorigen Monat Seid, um ne GeieU chaft die erzeimie Kras zu lehr billigen Preisen ad- sich >^„^g ^ kaufen. Er besriediase seinen Wunsch da- ^ literlrdikche» Wasterkaiials «unter den Hausern die Beschläge war, er aus lne Straße Bon dem Geld« »«raus- »d e-rratiei, der ^tadt Niagara! aufwenden muhte - em zu gable Herschel M Mk.. der Rett konnte der Bestohlenen zurück- aroges Anlagekapital zu verzm,en Hai. uu, i>ro,per,ren zu können gegeben werden. Auf den übrigen Inhalt de- Kasten« achtete Tie „Ealarmt Eoii'truclw.i Eompany" fuhrt die vm, chr er- Hertchel »ich,, er will denn auch die Ohrring« gar nicht bemerk, ^ra't «eirca >00000 Pferdekrastej ,» Kabelleitungen. der Huben Las Urtheil lautet aus ü Wochen Getangnlß. - Gegen i» der ab bahnen Lichtbild« , ^ , . ^ nei Plan'kizze von der lluigebung der Niagaratälle. war den!- zwilchen Pirna und Lresde» ein« IUI Nebenabtheil de« von jf!m nh m erleben, em wie verschwindend kleiner Lh«>l der ins- benutzlen Lurchgangawagens 3 Klasse einge'chlafene Irau mit I ' »amu versügbartii Was'erkrntt durch di« beide» Getelsichaften unzückiigen Handlungen, er war stark angetrunken, immerhin ustzer er,, aus»«»»!» wurde,, i,,. iodatz d'e Schlutzdemerkung des aber seiner .sinne mächtig Der »n tz 5l des Reichsstrasge'etz- si-dners eiuleuchtete, dag nämlich de, erschöpfender Jnanioruch- buchs enthaliene StralaussckließnngSgruild wird dem Anaekiaa- ahme der >liaaara-Watserkran sä'nuitliche Betriebe eines len nicht zugedilligt, sondern die Angetrunkenheit als ftrasmuderud -on«, JnduirnettaaleS durch d>r,e Rielenioasserfälle mit moto- in Rücksicht gezogen und nur aus l Woche Getängnrß erkannt ncher Kral! versorgt werden konnten. - Ler Hauplvortrag des - Len in Cotta wohnhaften 12 Jahre alten Glasarbeiter Johann -ldends wurde von Herrn Professor Leysserl l>lonigl »unsi- Carl Äuslao Jäckel ans Niemberg i Sckles. fand am Morgen Pw«ibe,chulc> gebvle» und behandelte m anregender, o,t, des l«> Oktober gegen ü Uhr em Schubmann in Löbtau aus der bumornnsch geiarbler Nede das Lhemai .Ein Beitrag zur Ltraße liegend vor Ler Beamte weckte de» Lchläser, dieser wurde iichiischen Balkskiinde" Ausgehend von dem »» Jahre aber ausfällig, leistete Widerstand und lärmte. Well mehrfach licht, in der Alken Lkadt ' abgehalkenen rrachleniesie. beleuchlete oorbestrait, wird er zu 5 Wochen Gefängnis, und 3 Lagen Hasl Redner die Nolhwendigkeu. die Nesle volksthümlichcr Eigenart, v e Ne ui unierem Lachkenlande m Ivrm von Volkstrachten. >e>lliaihlichen >!unli- und Baudenkmälern, alienhumlichen Ge ledige Provisionsreiiend« ^ried ur Zeit in Lewzig-ÄIemzlchecher veiurtheilt. — Ler 32jäbrige. rich Emll Richard Preller, zur ^cri >n r.einzig-zeieinziaiea'er wohnhalt. war früher hier Gendarm, mußte jedoch kranthe»ts- ralhen und Modelnncken aber auch ui i^eiiali von heunath- halber aus dem Llenit« entlassen werden, er wandte sich zur nchen Volks- uns 'tinderliederu ulundalrliche» VolkSdichiunaen. Beschaffung der zur Gründung einer neuen Hristenz notbigen on merkenswenheu Spielen, ^liieu und Gebrauche!» ,ich hier Mittel an einen >emer Verwandten mit der Bitte um «in Dar- und da noch erhallen haben vor dem Vergelsenwerdeii und dem lehen von 100 Mk. Pr. erhielt schließlich 100 Mk., halte aber Untergänge ui bewahren, künftigen Ge'chlechrern zur Belehrung zuvor erklärt. Kaution gestellt zn haben, die er bei seiner Ent- und Aureguiig Bekanntlich bat 'ich der .Verein für sächsikche lafsung zurückerhalle. Lies« Angabe beruhte nicht aus Wahrheit. Volkskunde die An'gabe geiielli in diVem Linne belehrend, an- Br wird daher des Betrugs ichulbig befunden und zu 7ö Mk. ^gend. au'klarend und lhoikrafiig fordernd zu wirken, und hat Geldstrafe oder 15 Lagen Gefängniß verurtheilr — Ler 3t>jährig« ,a diesem ,-iwecke m Lresten ein Museum und in Leipzig ein vorbestrafte Arbeiter Iriedrich Wilhelm Zwiebler. zuletzt in Archiv füi iachn'che Volkskunde m s Lebe» gerufen. Ler warme Ohorn bei Pulsnitz wohnhaft, erhält wegen groben UnsugS und Apoell an die Versammeile». an ihrem Lbelle auch mltzuardeiten Widerslands, verübt in der Nacht znui 33 Lezember hier m der on der Lauiuilung und Bewahrung alles Lessen, was als Wilsdruffer Vorsiadt. 3 Monate Äesängniß und 3 Lag« Hast. und krakligen Eigenart lächiischen — Zu 5 Wochen Gesängniß wird der 30 Jahre alte, vorbestrafte Markkhelser Emil Hermann Rossig verunheilt. der einen Betrag Aeußerung einer geiunden Volkstliums gellen könne, ,and lächiischen inen nachdrücklichen Wiederhall m den dankenden Lchlunworlen des Versammlungsleiters. Herrn von IS Mk. als Ueverbrüigec eines Packeis von einem Geschäfts- Sladtralh O V Znednck, — Aui nächsten Montag wird Herr künde» emgehandigt erhielt und m seinem Nutzen verausgab,«. Lr G Naß von der „Urania" i» Berlin einen ProiektwaSvor- R kassirte ferner von zwei Kunden, obwohl ihm das ausdrücklich ' dielen iiber^ „Nioderne Lnklichittfahrt ' untersagt war, je einen Betrag von 3 Mk. em und beh' " - Ler Veikin ;nr R o » t i. m a d e... A u Se u e r u .. g 'K. ch Nachl^um^'1 ^L^nche?» Z .resden Vmutzezwer Herr Lchn>d!,ek,or lliicha.d Melier, ve.- o. ^ paaren ,eines §e,,ei>eiis uelig gewaane» '<.»0» 3"!ii m Vavr 7,,,,3 ,zz,i.z„.„,ik nch-düke» L.o ' kand das Segens,eiche de» Emrichmug des Vereins, durch einen d/lrafw Arbeiwr EaU Ed ard Risse aus Oberine, geringen wr'chenllichen Veurng uch einen kn die Konki>moIioii ^Lu ber lner°bein B.nleln b.-roif -eines ff.nbes ans^enden Ve„ag ,n lichern. ln.iner .„ebt ^ >- R°ei AeihuachtSbäume IM Werthe von etwa 3 Mk. Mit fort. Br ^'hr ,„uß dafür 5 Lage Gesängniß verbüßen - Ler -..'»ihrige, vor- . ^ ^ -c „ "berineisa bei Meißen rossen. Nisse be. r Ni..n- -».».VH O" leidigte den ihn teslnehinenden Gendarmen und leistet« ihm durch Lchlosser sranz Richard Otto Reichinulh entwendete le nem j ^lubenivirlh eine Llreichzither und verkaufte sic für l.M Mk Len errlos verariSgabte er iür »ich. Las llrtheil kautet au, I » Laue iZe'angmß. —' tVk„»r»erxt»> »er »««»urarr «rrwarir vom 2Z ilebiuar. ^ tas voäwiuckarbltl vea L»sl»r>.ck« niil «in«»« Marimum von 77b Mm »der 3nnrre,.silons bai bck> über Leniraleureoa auSgedreller, dos Minimum lo.noi m» 71S Mm. weüilch von Irlai.d. 0» Ikutttland dernchr irockenes auzer im Ludwencn 'rostiges Letter bei ichwaitzen Muhen Wiiiven, das ipan-iide» Rinder aut '.UiU gestiegen war Luich Umsicht und rege Lkäligkelt der Vermattung wnide der Verein voilbeilhafl aus- gedau: eiwaib si l> auch an vielen ondeien Orte» Lachiens zabl- reiche Ureunde und bitte nach Veilauf von 3V Jahren bereits 331 Kaisen'tellen. I!li.' Milglieder und LLri-'Sz Rmüer. Zur Zeit bestehen 3.'»', Ka-'eiifiellen, bei denen 33333 Mitglieder tür 3»i'7r.3 Kinder puren. Zieht uia» in Velrachk. daß die Einiahliiiigen in den 35 Jahren msgeminmt 3 !!>8173.75 Mk. die 'AiiSjahllinge» I 171 ni-3 73 Mk beiragen l oben und der Verein gegenwärtig eine» Vemibgensve'iana oo„ N34 33!,.!«,- Mk har. »a erkennt in»n daraus deuilich. in welch großem Leoen der Verem bisher gewirkt watir'MiiUickt andallen wrrb hat. 'Betrug doch in, laii'eiiden 35 GetchaslSnilne die 'AiiSzahluiig an Aonkttmanden allein 3-3 53,1.>-> Mk. Beieich»end für die günstige Entwickelung des Vereins nt aml, die erfreuliche Lhal- iche »al, 'ur da-.- ooln l--I die Zlinen mit > Pro; gewahrt lveiden koiuieu. Elii,,,hluiigeii werden m ivocheuilics . , chen Beilrägen on '.i> P'g un entgegengenommei'. wodurch den Ellern Gelege»' heit gegeben !,!. nach und „a ll 'ür die Zeit der Enniegittlng ihrer nde! ein Kornk'.I on'animeln m könne» Lic Gelder lind in raKesneschtchtc. leutslchcs tkkelrch. Lr> .Verl Boi<e»knriei" holt, cs >ei rmgiich. ob die B 0r»e» ge > eh » ave l le dem Reichstage vvl dem Heivit ruaetieii werbe X Von angeblich mverlassigel Lene erfahrt dre ..L^ntscha lg ", day ^>nc« der oan autzen 'chwer erklärbaren Hemmnisse bei lassen, di« eme Lurchbrinaung des Zolltarifs Unfälle, daß eine eniichloisene und geschloffene Mehrheit vorhanden ist. gewähr- leisten wurde Es erbiete sich, die Geschäftsordnung des Rcichs- »ageS in einer Ä«i-e zu regeln daß die Larrfoorlage nicht nur in der üoinMission, 'ondern im Plenum mit Leichligkeil durchgedrückt ^ludeittewHan der Lcchnitchen Hachtchule werden konnte, wenn die verbündeten Regierungen d'e Lwten be- absolut keinen schritt zur Hinderung 01 die ^sezi.kskuiiucr und die Gcichottsilellc. Geroktlrnße 5l 7 ie diesiahrige Zahieshauviverfammlung wird näch'ie» Donners. Abends s Uhr im oberen Jaule der ..Lrci '3>aben5 Marien : ' e. uvgehulieii. eSenkr am ,1 d. M anläsliäi des ReklaratswechselS dem williglen und lhue dencen tlekior 'Herrn Proienor HNebrtens und dem neu oahtte» tf klar Herrn Professor Hemvel einen Hackcl.ug dar- ' -l ien Ler Zug -wül gegen 6 Uhr au» Ler Ioliann-Georgen- ..nd inmin! dann wlgenden Weg: Ztnzendors'ira»c. ttichuu-lruge. LiSonlenüraße. Weroerttrase, Ltredleaeritrotze. ' i.: i!>"!o' e. Lchnorr'lrane. Uklandftraße. Linbenai enaustrakre. . der Ob- flruktion auch 'ckon in der >lomm>i>ion. ehe es der Bewilligung »einer Forderung ganz sicher ic>. x Ler »uiio„a!l>verole Landlagsabg Lchanner feiert heute »einen 80. GeburiSwa Lie nakivnalliberale Iiaklion gedenkt rn Ehie» des GebnriSlarP-kindeS ln> Iewaale de- AvaeordnetenhauieS ein Ebieiiniahl mit Lame» ;» verantlalte» Von Achtzig- lätzri,, lerne, ,0 in^..ltd.. jchowis,e . «Pvte. IE. x Dem Papst« hat Erzbischof v. tztadl«w»ki au« Anlaß de« Zudiluuin» einen lelrgiaphtichen Glückwnntch übe,mtllrU. da tn« Leuttche übe««»» laut«: .An dem gluckUche» La«ze. au dem Du. heUlgrr Bai«, Pen» Jab» «treicht vast und an dem sich die ganze lakboltiche Well sieu», woll« gnädigst annehmen mein« und meiner beide» Domkapitel u»i«»ldä»>gste Glückwümche. Möge de, AUgüligr de« «Znebeu« Morgenwlv und den Begum de« Dliuruphe« d«, Ktich« Ew Hclligkr» zu ichauen geslaurn." — Die eetr arapdtich« An woit de« Papste« laut««! .Der heilig« Bäte, yat Dem« und der d««d«a Domkapstel ltrb« Wllulche enigrgv,- aenommen und «etdellt Dlr sowie den Kiuniela den aposwinchen «egen. Aardtnal Ramvolla " X Oesterreich. Bei der Veratbung de« Budget» tm Abge ordnetenhaus« erklärte Ministerpräsident Pr. ». Korber.geaen- übcr oerickiedencn Kommentaren seiner jüngsten Aussührüngen über di« PaAamentssrag«, dte Regierung habe wedcr gewarnt, noch gedroht, noch auch irgend etwa« aetkan. wa« Jemanden derechtlgen würde, ihr einen frivolen Rechtsbruch zu Gunsten iraend einer Partei oder eine« Regime« zuzumuthen. Rur «ine solche Handluna würde einen osseakundrgen Staatsstreich de- beulen Er habe im vollen Bewußtsein seiner Berantwormchkelt nur die Nolhwendigkeit vor Augen gesührt, welch« sich ergeben müßte, wenn ein besondere- Partei-Interesse über da« gemein same Interesse der Gesainmlbevölkerung eine« Staats rücksichts- lo« gestellt und sestgehalten würde. Br Hab« nur darauf hinge- wiesen, bau. wenn da« Parlament nicht mehr den Schutz seiner Böller versehen wolle, der Staat das Recht zu «itsstren ouck, gegenüber dem Parlament« zu Hilfe rufen mußte. Da« Hauü solle sich nicht nur au« einer Ansi« emporriugen, sondern auch dazu, daft seine fruchtbare Thatigkeit fürderhin nicht mehr zweifel- hast sein dürfe. La« Parlament bade eS allezeit in der Hand, die Anwendung jede« außerordentlichen Mittel« hlntanzuyalten, indem es vermeide, uni Waffe», welch« sich gegen einander oder gegen die Regierung kehren, den Staat zu verwunden. Nie mand würde dies freudiger begrüßen, als eme Beamlen-Regiei- ung, welcher eine größere Arbeit zugesallen sei, al« lemols einem parlamentarischen Kabinet. und welche gern zurücktrete, sobald andere Männer rascher und sicherer dir Volksvertretung zu pflichtgemäßen, Arbeiten dauernd zurückzusühren vermSaen Vorläufig sei wohl nicht mehr sestznsiellen. als daß die Nebel zu sinken be,'innen Die Volker des Reick« werden den Adaeow neten danke», wenn die Volksvertretung ihre Macht m den Dienst der einigenden Arbeit stelle Den ungarischen Ausgleich berührend, bemerkt der Ministerpräsident, die die Machtstellung Oesterreichs begründende Grundlage der lSL7er Gesetzgebung dürfe nicht in s Wanken gerathen. Die Regierung bosse über dem Hauptpunkt des Ausgleichs mit Ungarn, wo die gleiche Aus- sassung vorhanden sei, zur Einigung zu gelangen. Sie wolle für Alles was österreichisch sei. den gleichen Schutz den sie Allem zu gewähren bereit sei. was die ungarische Arbeit hervorbringr Eine diesbezügliche Vorlage werde dem Hause rechtzeitig zugeben. Der Zeitpunkt der Handelsvert-ag« - Verhandlungen hange nicht 00» der Regierung allein ab, sondern auch von den ausländischen Staaten Die Regierung werde dieselben in keinem Stadium verzögern, weil sie in der Herstellung dauernder Zu- stände in den internationalen wirthlchostlichen Beziehungen den größten Vortheil für die inländische Produktion erblicke. Bezüg- sich der ZuckeN'rage habe sich die Regierung einen bestimmten Weg vorgezeichiiet. um de» der steuerkrästigen Industrie drohen den Schaden abzuwenden LaS Haus würde durch ein seiner, zeitiges Votum in dieser Hraae der Regierung eine willkommene ilntersliiyuiig leisten. Was den Natlonalitätenstreit de- tretfe, so erklärt der Ministerpräsident, der Staat habe für alle Nationalitäten nur die gleiche Gerechtigkeit: wenn von einer Seite die NentralitätS-Regierung in dem Sinne auSgelegt werde, daß sie irgend ein Unrecht aufrecht erhalten wolle, io sei dies unzutreffend Sie woll« nur Konflikte verbäten, die ein anderes Venneintliches oder wirkliches Unrecht schassen könnten, und sich unbefangen und' unverdrolsen lim eme freie Verständigung zwitchen Leutiche» und Ezechen bemühen, wozu neue Schritte beoorsiänden Ein« starke Monarchie und ein gerechte« Oester reich seien die Bürgichaften einer friedfertigen Anseinandcr- f«tzuna zwischen keinen Nationalitäten Gegenüber Bemerkungen deS Abg Loecher über ein wünichenswertbeS Zutaminengchen oon Monarchie und Volk versichert der Ministrrpräsidcm aus das Bestimmteste, dag d,e Regierung lederzeit im Stande und willens sei. dieses Zusammengehen herzustellen. daß e« keine» besseren und konstitutioneller gesinnten Monarchen gebe, keinen, der ein größeres Vertrauen in seinen Völkern habe, und dem das Wohl seiner Volker mehr am Herzen liege, als Kaiser Iranz )o>ef Mit einem Appell an das r-auS, von selnrn Rechte» slels vollen Gebrauch zu machen, schließt der Minister präsident leine beifällig ausgenommene Rede x Italien. 0n Rom wu>ve ctn M i ntsterrath «b- aehalten. Nachher butte Zanardelli eine Besviechung mit dem König«. x Zn Turin sind der gestrige Lag und Abend ruhig Ver laine» Die ausiiandigen Gasardeiter willigten ein. sich im Ein verständnisse mit den Ga-ge-elltchaiien dem vom Bingermeister vor- geschlagene» SchiedSgenchl zu uiiieiwelfen DaS ichiedsgerichtllche Unheil >oll tn drei Tagen gefällt weiden Der Austtand wird damit als beendet angeiehen Alle ansiländigen Jadiik- und E>sendahna>beiter nehmen die Arbeit wieder aus. x Nach Meldungen aus der Provinz eitolgt die Ersetzung de« Eiirndahnversonals durch Militär in normaler Weile Die Eiiendabnen ialire» überall ganz legelmäßig x W-e verlautet, werden aus Berlin. München. Dresden und Brüssel S v e z i a 1 m > i > i 0 n e» m Rom «intrefsen. um den Parsit zu leinem Pontisikatsiubiläum zu beglückwünschen. Die Re gierungen IronIieichS. Oesterreich-UngarnS. Portugal- und wahr- ichetnlich auch Spaniens werden ihre diplomatische Bertietung zu dem gleichen Zwecke »nt bewnbcre» Beglaubigungsschreiben ver sehe». Der rnisnche Mtnisirnesidei» wirb ein Handichieiben des Kaisers Nikolaus üderieichen. England hat leine Entscheidung noch nicht getrosten, doch dürste eS wahrscheinlich «ine Speziai- geiandtichast nicht entsenden. 1 e " ven'.n nanu i.rmm : iu.eS ee' mir w''c»»n v . a vernanü n« aucl> Vicloe vrigv Lre ilerse, cnlieil Ve- 'si rnineo uno der seu 'ollie den rreiei/ v ninrne n-.cht inebr hemmen, vor der Sprache der 'l Ver N.':«r Halle Sie knn"liä> gedrechselte Rebe der n 'li'nnhen Llagvdie den Platz ;» raumen. LaS .0 raie.n ell' war nur sie'«» neuen vvetiicheu Grnnd- .'l'.,ur. rb.'c "nn'lan'env V.'i'e 'ä'losien es von einer/ , nn>. >" : n Sern 'vannch.n Lrama Hernani". einer > ' .lUeneriicher Aianberroiiiannk nud SiaatS- : u V>> 1>7 igo die Buhne L-e erste Au»'»hrung des n ,, ^vn>. die Iran,nn'e aui Sonnabend den '33. „en Sm, '.lnvergeßllch.n EreignMen der 'ran- " neeiera -chichie Lange noäi leb!« die Erinnerung an S.'üachl . nichen V,n ila'sikern unv den Romaiitikern »orl.! 3 . , blieb d>, n !,n Nlchillng Lie litlecarifche Revolution! eph-.rte d e 'V i'nlle der allen »,i»st ier «fallen. .5» emer Reihe glanzender Säiau'viele voll pathetltchcr! '.'e!de»ill»it> und growsker Abenienenichkeil. wie 'Marion Lelorme l Lec 'ioni'i anni' cl n,ch — Luerezra Borgia — Maria Lndoc 'An relo. der Lnrann von Padua — Ru>> Blas enttaliete Victor! -7ngo oen Reichlhnm ninec beivegl'cken Einbildungskraft uns :ne> eritnunsichen Iakiakeit i» der Veherrichnng de« historischen! Slvsfcs Sein iheatralnches Könne», teure Iindigke't m de, Be- irußnng der teenüchen Hrirsmrllel eimprach seinem poetischen Vermögen Welche Mangel jedes Werk auch im Einzelnen haben inochi '? Nets waren dre Geitalten charakteristisch, in ihrer Weise 5'bendig, die Neugierde kesselnd, hier Furcht und dort Mitleid er legend. der Punkt, von dem der Lichter ausgura, der Plan, wie r »ich autbaule und steigerte, überraschend und ongural: der Grundgedanke der Lichtung ernst, würdig und bedentiam. Aber ircht „enua daran. Lamals vollendete er auch noch seinen großen Koma» „Xönw vunro cku ?nri»". eine Iviuslerschopsnng der sran- .öiijchen Romantik, die das innerste Weten, die Eigenheiten und Lendeuzen der neuen Kunst, >» dem Inhalt wie in der Iorm, ,'iplich zuui 'Ausdruck bringt und zugleich das Talent Victor 'sngo s nach meinem Geschmack am reichsten und am freiesten non aller» 'Auswüchsen zeig», den gothrschen Stil aus der Architek- lur rn die Dichtkunst uoenragend. Aber dies« Kraftanitrengung rn den Zähren von 1827 bi- cLü0 brrre die Genialität des L,3,terS cisichöpst und ferne Wirk- una auf das Publikum erlahinie nach und nach Em SäMiwrel: „Lie Blirggraten 5 i» der er eine Larstellung und Snmbolisirung des denticke» Mittelalters versucht hatte, auf dem Hintergrund der Rheinlandichaft. deren Zauber er nicht nachzuempsinden ver mochte, erlitt am 7 März IK13 eine Niederlage unv verdrossen legte der entläuichte und >11 iemcr Eitelkeit verletzte Lichter sein: Jeder nieder. Er war inzwnchcn Mitglied der Akademie und Pair von Irankleici, geworden Es gelüstete ihn, eine politische Rolle ,» Wielen 'All.», Niemand nahm ihn für einen ernsthaften Staatsmann Es aab 'ür ihn keinen parlainenlarischen Erfolg, auch nicht, als er sich »ach der Iebrnar-Rcvolutio» iin Jahr: G18 ln der älativnalveriammlung der Linke» antchloß und siä>, der nacheinander als Lichter alle polititchen Parteien geteierr hatte, die Bourbonen, die Bonavarnsien und das Bürgerkönia tlnim Ludwig Philipps, rur einen uberzeugten Republikaner er klärte Ter größte Poel Irankreiäis war nahe daran^ eine komische Iurur der Witzblätter zu werden, als ihn der askaots- sircrch des Praiidenlen LouiS Napoleon gegen die Republik am '3 Lezember 1851 vor diesem -Schicksal bewahrte. E« gelang ihm. der drohenden Verhaltung zu entgehen, er floh nach Brüssel, non dort nach Zersen und ließ sich endlich in Guernesoy, einer kleinen normannischen Insel 0,3 Kanals, im Angesicht von Irank- reich, nieder. Hier erstarkte rnr Zorn gegen Napoleons Gewalt that. rn dem Gefühl der erfahrenen Kränkung und llnoerechsig- keil, m der Sehnsucht nach dem Vaterland sein Latent wieder und trieb von 'Neuem ein« Blülhensülle Wie Taut« in der Ver bannung. der leine Gegner in die Bulgen der Hölle verdammte, suhlte er sicki, al« er die „Strafen" gegen Napoleon III nchtete. Hunderte", eine Reihe lhrisch-episryer Dichtungen, und die drei Romane: ,Lie Armen und Elenden" — „Der Mann, der lackt", und „Die Meerarbeiter" entstanden — Werke, di« trotz der Er mattung und da nickt zu überwindenden Schwächen de« ge schwätzigen Alter« doch hier und dort von den Glanzsichtern der Jugend erstrahlten und dis Stärke und Eigenart de» Dichter« charakteristisch in manchem Zug« offenbarten. Sedan und der Sturz des zweiten Kaiserreiche« am 4- Sep tember 1871 führten Victor Hugo nach Pari« zurück. Er blieb in der Stadt während dcr Belagerung durch die Deutschen und erlebte den Autstand der Kommune. So wenig ihm die Rolle brS Politikers gestanden hatte, so gut stand ihm die Rolle des Patriarchen, in der Litteratur wie in der Familie. Wie weil sich auch daS sunge Geschlecht von seinem Lenken und Zählen ent fernt hatte, es verehrte ihn al» den Dichter der Vergangenheit, der ihm den Weg gebahnt. Unerschöpflich ^loß dem greisen Poeten noch der O.ucU der Erfindung und der z-trom der Verte: die Gedickte des „schrecklichem Znhreü", dcr Roman „1793", das Schauspiel „Lorguemada" gehören seinem Alter a». Nie Voltaire, als er im 6t. Jahre aus Zerneü nach Pari« zurück- kehrte. hatte er sich über allen Neid und olle Zeindschast erhöbe». Er ,-ar d.r Rn!»» Zrai'.krciä s nile als er >m Mai 1685 itarb, trug Frankreich seine Leiche n das Pantheon, an die Seite Voitalrc's und Rousseau'» Victor Huao'S dichterische Persönlichkeit ist unlöslich mit dem französischen Geist und Nativnalcharakter verbunden. Sie wurzelt mit dem cmen Zuß im Grandiosen, mit dem anderen im Grotes ken. Am wenigsten können wir Deutsche dem Lyriker Victor Hugo gerecht werde». Seine Gedichte erscheinen uns in ihrer über wiegenden Mehrzahl als Beschreibung und Rhetorik. Ein Gedicht, wie Goethe s ,.Lred an den Mond" oder Schiller« ..Spaziergang" würde man vergeblich darin suchen. Verständlicher und zu gänglicher wird un« der Dichter in seinen Dramen und Romynen Da» Gesetz des Kontraste«, der Kamps der in der menschlichen Natur und in den gesellschastlichea Einrichtungen liegenden Gegen sätze fanden in diesen Dichtungen nicht nur einen breitere» Raun: zu ihrer Entwickelung, sondern bildeten auch den nvthwendiaeii Zaktor und da« organische Band der dramatischen wie der epischen Handlung. Hierin suche ich Victor Hugo« Unsterblichkeit. Seine Gedichte halten sich in dem Rahmen seiner Nation und ihrer Geisttsauttassung und stehen den Ausländern ferner als di« Ge dichte Alfred v. Müsset'«, in denen der echte Hauch lyrischer Cmvtrndiing webt, Werke aber, wie „Kütrv v»m« «io Dan," und „Die Elenden", wie „Hernani". „Marron Delorme und .Liuy Blas" gehören der Wcltlitteratur an und werden ven Nomen und die Persönlichkeit de« Dichters bl« in «In« ferne Zukunft, in der Nähe Ealderon « und Walter Scott erhalten.
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