Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060708015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906070801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906070801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-08
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r, finanziellen Wirkungen der bayrischen Vor schläge eingehend berechnet werden. Erst wenn dies« um- angreiche Arbeit sertiggestellt ist. wird an eine weitere Be ratung der Angelegenheit gedacht werden köniren. Nack den Beschlüssen, die daS preußische Abae ord net en hau L bei seiner vorgestrigen unederhollen Beratung der Sch ul Vorlage gefaßt hat, darf man annehmen, dav nunmehr d,e Verabschiedung des Gesetzes endgültig gesichert ist. Bon den beiden Aenderungen von prinzipieller Bedeutung, die das Herrenhaus oorgcnommen hatte, wurden die wichtigsten wieder beseitigt: einmal die Unabhängigkeit der Kreisaus des bisherigen Umfangs der Beitragssreiheit der Großgrund besitzer zu den Schullasten. Dagegen akzeptierte das Abgeordnetenhaus die Bestimmung^ daß die Zusammensetzung deS Lehrkörpers sich nach der Konfession der Schüler richten solle, ivas eine Verstärkung des konfessionellen Charakters der Vor lage bedeutet, und belieb cs auch bei der vom Herrenhause vo» gcnommenen Streichung der Befugnis der Schulaufsichtsbehörde, konfessionelle Schulkomuttssionen auch da anzuordnen, wo sie von den Gemeinden nicht gewünscht werden. In der Frage der Lehrer, und Rcktoren-Anslellung soll es bei der vom Herren- Hause wieder cinaesügtcn Unterscheidung zwischen Schulgemein den mit mehr uns solchen mit weniger als 25 Lchrerstellen sein Bewenden haben. Das Abgeordnetenhaus hat hier iniofern eine Verbesserung beschlossen, als die Gemeinden rn ihren bisherigen Anstelluiigsbesugnissen auch dann geschützt werden sollen, wenn diese nicht auf verbrieften Rechten, sondern nur auf unbestrittener fünfjähriger tatsächlicher Uebung beruhen. Zum Strafvollzug weist in einem Rundcrlaß der preußische Minister des Innern darauf hin, das; nach der letzten statistischen Uebersicht in einigen Strafanstalten die Zahl der mit Disziplinarstrafen belegten Gefangenen zur Durchschnittszahl sehr hoch sei, während die diesbezüglichen Ziffern anderer Anstalten zeigten, daß auch bei seltenerer Vcr- Inngung von Strafen die Disziplin ausrechtcrbalten werden könne. Muß auch, heißt es dann weiter, anerkai Heu Eigenlümlichke . weiter, anerkannt werden, daß nchen Eigentümlichkeiten der Bevölkerung einiger Ein- lieieriingSgebicle die bouiichen Einrichtungen mancher Anstalten die Disziplin erschweren und damit eine häufigere Straf anwendung herbeisühren, so wird dennoch bei sachgemäßer Be handlung der Gefangenen auch in den ungünstiger gestellten Anstalten vermieden werden können, daß mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Gefanacnenzahl im Jahre bestraft erscheint, illicht jeder geringfügige Bersten gegen die Hausordnung er fordert Strafe; hausig genügt Belehrung und Zurechtweisung. Bei Ausschreitungen von Gelungenen. deren Geisteszustand Be denken erweckt, ist von einer Bestrafung überall vorerst 8lb- stand zu nehmen und sorgfältige Beobachtung unter Mitwirkung des Arztes einzuleiten. Da die Grenze zwischen Geisteskrank heit und Verbrechen sehr schwankend ist, schärft der Minister besonders ein: Es ist darauf hinznioirken, daß Gefangene, die der Geisteskrankheit auch nur begründetermaßen ver dächtig sind, unverweilt für die JrrenableÜnngen anqemcldet werden. Die Annahme der Verstellung ist in jedem Falle akten kundig zu begründen und auch in den Jahresberichten mit Grün den zu belegen. Die „Ostdeutsche Korresp." brachte vor einiger Zeit auS der Feder eines ostmärkischen Landwirts einen Artikel, der auf die Brauchbarkeit und nationale Uiigefährlichkcit rntheni- s ch e r L a n d a r b e i t e r im Gegensatz zu den Gefahren und Schwierigkeiten, die die Verwendung von Polen mit sich bringe, hinwics. Jetzt teilt die ,,Deutsche Tagesztg." mit, wohin sich die Landwirte zn wenden haben, wenn ste ruchenische Arbeiter haben wolle»: 1. Zentralstelle zur Beschaffung deutscher Ansiedler und Feldarbeiter. Berlin: 2. der von dieser Zentralstelle ein gerichtete Arbeitsnachweis in Nen-Berun in Lberschlcsien und 8. das Ruchenische Nationalkomitee in Lemberg sPsarrer Hamiekijl. Das Blatt fügt diesen Angaben hinzu: „Die Land wirte werde» gut tun, sich diese Adressen zu merken, um schon im Winter ihren Arveilcrbedarf für das kommende Arbeits jahr decken zu können. Biele werden froh sein, wenn sie sich noch sur die diesjährige Ernte Ruthenen verschaffen können. Es sei wiederholt, daß das von den galizischen Ruthenen verdiente Geld nicht wie das von den Polen verdiente, dazu dient, unsere nationalen Gegner in ihrem wirtschaftlichen und politischen Kampfe zu stärken, sondern im Kampfe gegen sie selbst Ver wendung findet, da es die Widerstandskraft der Ruthenen gegenüber den Polen in ihrem eigenen Lande erhöht." Bei der Grundsteinlegung des Kollegiengebäudes der Universität Frei bürg i. Br. hat der Prorektor ProfcslorDr. H i n st e d t eine Rede gehalten, die um so bemerkenswerter erscheint, als er in Gegenwart des Groß- hcrzogs und des Erzbischofs Nörber sprach. Herr Hinsteot zagte: ,,Ter 30jährige Krieg ist auch in der Gerichte unserer Unioerstlät die traurigste Epoche. Traurig dadurch, daß diese aller ihrer materiellen Gitter beraubt wurde, soweit beraubt, daß ihre Angehörigen in des Wortes eigenster Bedeutung betteln gehen mußten, um ihr Leben fristen zu können, doppelt traurig aber dadurch, daß u,rc geistigen Güter, ihre geistige Freiheit, bedrogl waren, oaß die Jcmtten trotz aller Proteste, trotz des Einspruchs der Bischöfe von Basel und Konstanz, einen Lehr stuhl nach dem andern an sich zu reißen wußten. Ans die U m - triebe der Jesuiten scheint eS auch wesentlich ziirnck- aeführt werden zu müssen, daß im Jahre 1684 im deutschen Münster hier die Eröffnung einer französischen Universität zelebriert werden konnte, während -die deutschen Ge- lehrten sich nach Konstanz hatten flüchten müssen. Wie einen erwärmenden und belebenden Sonnenstrahl nach langen trüben Tagen empfand die Universität deshalb die wcit- ausichauende Fürsorge, mit der Maria Theresia an die Hebung und Besserung der wissenschaftlichen Anstalten ihres Reiches ging. Unter ihrer Regierung und der Josess H. wurden die Lehrpläne vollständig reformiert, wurden neue Professuren ge schaffen, wurde endgültig der Einfluß der Jesuiten gebrochen." — Tie badische Zentrumspresse ist durch diese Auslassungen eines katholischen Gelehrten schier außer sich geraten. Ter „Beobachter" sagt beispielsweise, es sei „gewiß ein Zeichen von unwissenschaftlicher Voreingenommenheit und von Vorurteil, wenn der Redner die Freiheit der Universität durch die Be rufung von Professoren aus dem Jesuitenorden als bedroht hinstellte und' es nicht unterlassen konnte, die Tätigkeit der Jesuiten an der Hochschule als eine unheilvolle hinzustellen". Der „Jesuitenwahn" scheine die „vorurteilslosen" Professoren Tag und Nacht zu verfolgen. Am S. Juli fand in Hamburg die neunte, aus allen Teilen des Reiches gut besuchte Zusammenkunft derVereini - gung Deutscher Handelskammer »Sa kr etäre statt. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Herrn Dr. Soetbcer iBcrlins wurde die Versammlung durch den Präses oer .Hamburger Handelskammer, Herrn Michahellcs, »nd den Vorsitzenden der Hamburger Detalllistenkammer, Herrn Schmer- sabl, begrüßt. Namens der österreichischen Berusögenosscn brachte Herr Kaiserlicher Rat Dr. Vogel aus Pisten «inen §trutz dar. Zur Verhandlung gelangten die Fragen der Er richtung von Zoll- und Verkehrs-Auskiinftsstellen durch die Handelskammern (Berichterstatter: Dr. Wendtland-Leipzigs. der Erfahrungen mit eigenen Organen der Handelskammern «Berichterstatter: Dr. Bettgenhaeusen-Solingen) und der Er leichterung eines regelmäßigen öffentlichen Meinungsaus- lauiches der Handelskammcrbeamten über Fragen ihres Be rufes lBerichterstatter: Dr. Lohma nn-Görlitzs. In bezug auf die erste Frage wurde beschlossen, den Präsidenten des Deut schen Handelstages zu bitten, er möge dahin wirken, daß eine Zusammenstellung der cn den verschiedenen Staaten für den Handelsverkehr gellenden allgemeinen Bestimmungen süber Ur sprungszeugnisse, Handlungsreisende usw.j angefertigt und auf dem Lausenden erhalten werde. Am Nachmittage des 5. Juli Handelskammer und der Dctaillistcnkammer ein Festmahl statt. Am 6. Juli folgte eine Besichtigung der Häfen, der Werft von Blohm u. Boß und des Dampfers „Patricia" der Ham- lmrg-Amerika-Linie, an deren Bord diese Gesellschaft den Teil nehmern ein Frühstück anbot, sowie ein Besuch aus dem jen seits Blankenese gelegenen Sommersitz des Präses der Handels kammer. Herr» Mtchahelle». Die Darstellung und Beurteilung, tvelö ns» "" über die Lehrerinnensrag« in München in Len Fach- und Tage»- zcitungen gefunden haben, veranlaßt«,» den Vorstand de» Landesverein» Preußischer V oll» schu l l «h re kln nen in seiner letzten Vprstondssitzung zu solaender Er tvnd de» LandrtzvereinS Preußischer Volks- igt grundsätzlich die Haltung der Vertrete- rinnen der deutschen Lehrerinnen in München, dir Verband- Lehrerinnensrage betreffend. E kläruna: „Der Vorst, schullehrerinnen billi lunaen über di« Lehrerinnensrage betresi Er bedauert, daß tuung. daß durch Einberufung der Protrstversammlung den Geg nern de» Referenten aus Kreisen der Lehrerinnen und Lehrer ausreichend Gelegenheit geboten wurde» ihre Anschauungen zur Geltung zu dringen. Jrrtümer richtig zu stellen und ungerechte Anarchie abznwehren. Die Tatsache, baß die verantwortlichen Vertreter des Deutschen Lehrerlages die Laubeschen Leitsätze ab- lehnten trotz des starken Bestall», den seine Ausführungen aus dem Lehrertage bei der nicht verantwortlichen Menge gefunden hatten, laßt uns aber hoffen, daß für die Zukunft ein Ein verständnis und ein gemeinsames Arbeiten der Lehrer und Lehrerinnen -u erwarten ist." Lesterreich. In der österreichischen Delegation wurde in der letzten Sitzung der Okkupations-Kredit angenom men. Nachdem sodann der Minister des Aeußcren. Graf von Goluchowski, den Dank des Kaisers für die hingebende opferwillige Tätigkeit der Delegierten ousgeiprochrn hatte, wurde die Session mit einem begeistert aufaenommenen Hoch aus den Kaiser geschlossen. — Die österreichische Delegation hat u. a. eine Resolution angenommen, in der der Wunsch aus gesprochen wird, daß die Vertreter Oesterreich-Ungarn» auf der nächsten Haager Konferenz angewiesen werden, sich in fördernder Weise a» der Diskussion eventueller Anträge auf eine allmähliche Einschränkung der militärischen Rüstungen sämtlicher Staaten zu beteiligen. Frankreich. Marineminister Thomson erklärte in der Mar inekom Mission, daß gemäß dem Beschlüsse der Kammer vor Ende des Jahres sechs Panzerschiffe auf Stapel gelegt werden sollten. Der Bau sei verzögert worden infolge Erwägung der Frage, ob wie in England Turbinen bei großen Schlachtschiffen Verwendung finden sollten. Der Minister betonte zum Schluß, daß Frankreich sich anstrengen müsse, um nicht vom Auslände überflügelt zu werden, und um den in bezug ans den Bau von Unterseebooten erreichten Vor sprung nicht wieder einzubüßcu. Finanzminister Poincarä äußerte sich über den Budget- Voranschlag im Finanzausschuß des Senats. In bezug auf den Wunsch des Ausschlusses, in den Etat für 1906 außer- ordentliche Kriegskredite einzustelllen. bemerkte der Minister, -die Finanzlage sei viel weniger günstig, als man im Juni zunächst geglaubt habe. Das Budget für 1906 werde mit einem Defizit abschlicßen, das durch die Einstellung der ge wünschten Ausgaben nur noch vermehrt würde. Was den Wunsch der Kommission anbetresse, im Budget bedeutende Ersparnisse zu machen, so werde er. der Minister, einem Ersatz für gewisse aiiaesochteiie Steuern durch abdere Steuern zustimmen, wenn diese wirklich produktiv sein würden. Die Einführung von Monopolen besonders könne Enttäuschungen Hervorrufen,. Vereinigte Staaten. AuS Newport wird gemeldet: Hey- wood. der Präsident des westlichen Bergarbeiterbundes, der angeklagt ist, den früheren Gouverneur Stcnrenberg ermordet zu baden und sich im Gefängnis befindet, ist von der sozialistischen Partei als Kandidat fürdenGouverneur- Posten in Colorado aufgestellt worden. Kunst und Wissenschaft. f Im Residenztheater geht heut« Wilde» .Salome' in Szene; dazu Schnitzlers .Die Frage an das Schicksal". 4 Im Central-Theater geht die Detektiv-Komödie ,S herlock Holmes" heute abend 8 Uhr zum 25. Male in Szene. Es ist dies die letzte Sonntagsaufführung, da das Gast spiel deS Herrn Bozenhard Freitag, den 13. d. M.. zu Ende geht. Nachmittags >/r4 Uhr wird bei halben Preisen der Schwank „Telephongeheim nisse" wiederholt. 4 Aus Leipzig wird berichtet: Die Reiter st atue König Nlberts für Plauen i. V. deren Ausführung Professor Sessner in Leipzig übertragen wurde und die am 23. April 1907 enthüllt werden soll, ist bereits im Gipsmodell fertig. 4 Für das Hermann v. W i ß m a n n - D e n k m a k, daS zu Lanterbuig a. H. in den Wißmann-Anlagen errichtet werden soll, erscheint dieser Tage der Bedingungsvla» für den Wettbewerb unter den deutschen Künstler,,. Die Gelamtkosteu für daS de» Forscher in ganzer Figur in Trovenkleidung darstellende Denkmal dürfe» 40 000 Mark nicht überschreiten. Der Bedingungsplan selbst sowie nähere Angaben über Erlangung von Photographien Wiß- manns sowie sonstigen Unterlagen für den Wettbewerb sind vom Wiltinanii-Tenkiiial-Komitee zu Berlin >V. 9, Potsdamer Straße 127/128. zu erhalten. Der späteste EinliefernngStermin ist der l. April 1907. Für die drei besten Entwürfe werden drei Preise zu je 1500 Mark ausgesetzt. h Im Alter von 86 Jahren verschied der bekannte Wiener Maler Anton Schrödl, einer der letzte» Repräsentanten Altwiener Künstlertums, der. gleich Waldmnüer, Alt und Ganl, niit beitrug, de» Ruhm der Wiener Schule auch im Auslände zu verbreiten. s Ter Pariser Maler JuleS Bretv », der durch seine Ge mälde aus dem Banein- und Volksleben zur Berühmtheit gelangte, ist gestorben. Breton, am 1. Mai 1827 in Eonrrwrcs geboren, war ein Schüler von Tevigne und Dwlling. Er malte die Bür ger und Bauern der alten Provinz Artois in ihrer Alltags- pei'chästigniig. ober aus diesen einfachen Motiven wußte er durch zarte Beseelung und durch harmonische Verschmelzung der Figuren und der Landschaft einen großen Reiz, bisweilen sogar einen hohen Adel und eine Großartigkeit des Stils z» gebe». 4 SäkVlisId « Kunstausstellung, Bttiblübe Terrasse. Dl« Ge- Icimteinnal»»« während der kurzen Zeit lei» Srüssnuna der Ausstellung be trägt nunmebr Svvo Mnrk, was als «in ersrenüches Zeichen des Interesses für die Ausstellung zu bru-gLte» »st. Sonnlags und Mittwochs ist das Eintrittsgeld aus 80 Pf. ermäßig: worden, um die Aus stellung auch den weitesten Kreisen zugängig zn machen. s Im Kunstsalon Er» stArnold (Wilsdruffer Straß« I) »velcher auch während der So»uneri»onate geöffnet ist, find im Lause dieser Woche wesentliche Ncuausftellungen »orgenonnnen worden. Unter anderem ist der Präsident der Münchner Sezession. Pros. Freiherr Hugo von Haber- inann, mit einer Kollektion vertreten. Äusiccdeni ist die Ausstellung von Professor HanS von Bartels durch einige bedeutende Werk« vervoll ständigt worden. Beide Sonderausstellungen machen in ihrer Gesamt- wirkung einen sebr vorzüglichen Eindruck aus de» Beschauer- An neu aus- gestellte» schönen Einzelwerken sind zu verzeichnen drei stimmungsvolle Gemälde von Pros. Gustav Schönleber, eine große „Flußlandschast" von Friß Tliaulow, „Holzsällcr" von Pros. Max Liebermann". „Kinderkopf" von Br. Vigelhein, „Japanerin" und „Kind mit Blumen" von Pros. Franz v. Stuck, ,,Dresden" von Pros. Gottb. Kuehl. Pastell von Prof. Fritz v. UI>de, serner L. Dmlzeite, Wilh. v. Dl«. Ioh. Sperl, E. Glöckner. Tb. v. Eckenbrecher, Anton Hille, Georg Lemm, G. Marschall, Ä. von Hoven u. a. m. f In Emil Richters Kunstsalon (Prager Straße) bat der Porträtmaler Carlo Ni «per, Loschmib, eine Poiträt-Ausstellung er öffnet. Von den ausgestellten 17 Werken sind speziell bewor,»heben die Bildnisse des Königs, des Prinzen Johann Georg und weiland König Georg. Im vorderen Saale ist «ine sehr interessante Kollektion Werks von Richard Harlsinaer, Wie», ausgestellt. Dle Gemälde oe« talentvollen Künstlers, der ein Mitglied der Wiener Sezession ist, fesseln ebensosehr durch Originalität der Auffassung als brillante Farbgebung und absolut« ' " " ' ' '„«stellt Weck sloa L»: ich hinvollstLnhigunschuldi« «am »Hanken zur AusMrung war dn-vem nHrtgen Manne nur ein kurzer L-chritt. In weltweit Wochen war da» Problem Pili vielen schwarzen unid roten Linien auf dem Papier bl« in» Nernst« auKgeaibcitet. Und jetzt drehen sich allabendlich in Curoda und Amerika schon «ne stattliche Anzahl von DrÄlcheihr», dir d,e Welt bedeuten. 1 Golbmark ühe, seine neue Over. Ein Mit arbeiter de» .Wiener FremdrM." bat dem greisen Komponisten Goldmark, der sich «e<,enwarti« in Abbazta aufhalt, «Inen Besuch gemacht und ihn u. a. auch „ach feiner neuen Over aesraq». wlduiark äußerte nach dem genannten Watte: „Arve>t»sreudla er H in ihre große Verteidigungsrede im ersten Mt. Wärme gelegt, die ich aufzubringcn vermocht«, siebt mit dem ersten in stärkstem Gegensatz: voll """che ^ ^ - Mn» vortresslichen Teil gemacht, und rch arbeite mit grober Begeisterung daran. Die Oper wird drei Akte haben, von denen >^vei bereit« vollkommen fertig sind. Der erste, am Lose des KöiupS, gehört mit zu den dramatisch beweg testen Sachen, di« ick je komPonirrt habe, namentlich glaube ich. daß mir die^Me Leidensgestalt der Hermsone gelungen in: bade ich alle er »weite Akt . ^ . Heiterkeit und volkstümlichem Humor. Die Oper enthält zwei größere selbst ständige Orchestersrück«: eine Ouvertüre und ein in Stil «nd Stimmung gang anders geartetes Bovjmiel »n dem volkstüm lichen »weiten Akt. in der Form von Variationen über den heiteren Schlußchor dieses Aufzuges. Den dritten Akt will ich nun während des Sommers in Gmunden fertigsiellen, und mich im Herbst an die lanMirrige Arbeit der Instrumentation und der Anfertigung des Klnvierauszuges machen. Ich hoffe, auch damit noch im Winter fertig zu werden: dock denke ich nicht, daß die Erstaufführung des ..Wintermärchens vor dem Herbst 19E7 erfolgt." h Uebcr ein paar köstliche musikalische Reliquien plaudert der Wiener Frulllelonlst Balduin Groller gelegentlich eine- Spazierganges durch das Musikninseum. den er im Julihefte von Velbagrn u. KlasingS Monatsheften schildert: „Mich zieht« zu den Manuskripten. Wenn man sein Leben lang selber schrelbt, kriegt man schließlich eine Schwäche fürs Geschriebene. Lassen Sie sich erzählen. Sehen Sie. da ist ein Blatt, so zwischen zwei GlaStaiel» gerahmt, daß nach erfolgter Drehung auch die Ruck- ieite sichtbar wird. Die Vorderseite — e« gehen einem ehrfürch tige Schauer an — weist Beethoven« eigenhändige Nteder- schrist des Liede« „Ich liebe dich, so wie du mich" auf. Da« Lied ist auf dieser Seite nicht zu Ende gebracht, aber — die Originalhandschrift Beethovens, es ist immerhin schon etwa« und wert der pietätvollen Betrachtung. Damit ist da« Interesse an dem Blatte jedoch noch nicht erschöpft. ES weist noch von der Hand Franz Schuberts geschrieben den Vermerk auf: „DeS unsterblichen Beethovens Hanoschrlft. Erhalten den 14. August 1817." - Auf der Rückseite findet sich von Franz Schubert ge- schrieben der Anfang eines seiner Klavierstücke. Also auf einem Blatte vereinigt die Handschnkten von Beethoven «nd Schubert! — Die Geschichte ist noch nicht auS. Johanne« Brahm« war so glücklich, in den Besitz diese« Blatte« zu gerate» und auch er fignierte es: „Johannes BrahmS im April 1872". Die Ge schichte ist aber noch immer nicht au«. Brahm- schenkte da- merl, würdige Blatt den, Museum. So gegen 20 Jahre später sitzt BrahniS nach alter Gewohnheit wieder einmal in seinem Stamm- »vlrlshauS „Zum roten Igel" am Wtldbretmarkt. Da gesellt sich ein Fremdling zu ibin und weist ihm ein Notenblatt vor. Et wisse, daß der Herr der berühmte BrahmS sei. der sich für musika lische Rellguien interessiere. Er selbst wisse nicht, ob an dem Blatte etwas dran sei, aber eS könnte doch sein, und für diesen Fall biete er es zum Kauf au. Man denke sich da« Entzücken von BralimS. Das Blatt wies aus der einen Seit« Fortsetzung nnd Schluß des Beethovenschen Liedes nnd aus der anderen Fort setzung deS Schnbertschen Klavierstückes auf, und alle« in der Originalhandschrist! Einige Notenzeilen, die noch frei geblieben waren, hatte irgend rin sorglicher Vater oder ein Musiklehrer benützt, um wahrscheinlich einem Kinde das Wesen der Noten 'christlich zu erklären. Papier mag in der Biedermaierzeit ein eltenerer Artikel gewesen sein als heut« und wurde darum auch bedachtsamer ausgenützt. Brahms erwarb das Blatt und schenkte es — eS war tm Jahre 1893 — ebenfalls dem Museum. ck Teure Reliquien. AuS London wird berichtet: Line Sammlung von Reliquien und Erinnerungen an den Marqui« de Lafayette. die besonders mit dem amerikanischen Unab» sigkeitskriegr in Zusammenhang stehen, wurde am DienStug Lhristie im ganzen verkauft. Die Angebote stiegen in drei Minute» von 20000 Mark auf 108000 Mark, zu welchem Preise ie Mr. Iackman zugeschlagen wurde. In derselben Versteigerung wurde ein historisches Dokument. daS den Beschluß eines Kriegs- rateS der englischen Koinnlandanten gegen die spanische Armada mit den Unterschriften von Lord Howard, Drake, Hawkins und anderen enthielt, für 4800 Mark verkauft : ein Nachtrag, der wenige Tage später ausgegeben wurde, erzielte 2000 Mark. Wecke von Walter -ros. LuLio. Deltmamr, Tüchtigkeit der Malerei. Ferner sind noch Zcisnr«, Dresden. Miß M. Slvan, Philadelphia, Königsberg:c. 1 Wie er die Drehbühne erfand, das erzählte LoutenschlLger einmal im Freundeskreise, und ein Mit- arbeiter der .Münchner N. N." teilt es jetzt mit. „Ich saß." so erzählte Lautcnlschläger, „eines schönen Tages an einem Bahn hofe und langweilte mich fürchterlich, da der Zug, auf den ich wartete, wieder einmal zcine fahrplanmäßige Ver>Pätunq hatte. Da sah ich, wie in der Nähe eine eingelaulene Lokomotive auf der Drehscheibe umgcdreht wurde, um wieder in ordentlicher Verfassung auslaufen zu rönnen. Könntest Du nicht, so siel mir bei — wie zugerusen — auf diese Weise auch einmal Deinen ganzen Kulissen kram herumdrchen? Nnd dann erst kam der allein wichtige Gedanke, daß dies sür die Bühne ein tech- ' war es nur entlichc Er ringen! Es Während de« Drucke» «illgegangeu. Neueste Drahtmeldungeu. Görlitz. In Görlitz, sowie in «an» Ni«t>erschlesiei» richtete ein großes Unwetter auf den Feldern, in Fabriken und Wirtschaften beträchtlichen Schaden an. Di« Flüsse traten über die Ufer, an vielen Stellen zündet« der Blitz. In Rauschwalde wurde ein Gastwirt aus Görlitz vom Blitz er schlagen. Budapest. In der Ortschaft Cseb, Komitat Bacs. richtete ein Wölkenbruch große Verwüstungen an. 35 Wohnhäuser wurden vernichtet und drei Personen getötet. Die Hilfsaktion i!st cingeleitet. Nom. (De p u t i e r t e n k a m mer.) Der Schatztninister teilt über das Ergebnis der Rentewkom-mifficm mit, daß von Milliarden 100 Millionen Kapital nur die Rückzahlungen von 1700 000 Lire Kapital in Italien und von 2 Millionen Lire Kapital im Auslande verlangt werden. In Paris und in Berlin wird keine Rückzahlung verlangt. Der italienische Schatz habe die große Finanzoperation ganz auS eigener Kraft übernommen. Das Ergebnis zeige klar das große Vertrauen, deren sich die italienischen Finanzen im Auslände erfreuten» nnd die ständig wachsende Wohlhabenheit des Lande«. Die Kammer vertagte sich auf unbestimmte Zeit. Vermischtes. * Ein altes Wahrzeichen der Stadt Reichetlberg, die bekannte Engelsstatue auf dem Monstranzberg, die durch beinahe zwei Jahrhunderte allen Unbilden getrotzt, ist während des am 6. Juli über die Stadt niedergegangenen Ge witters durch einen Bi> tzstrahl vollständig zertrümmert worden. Der Blitz schlug zunächst in die Monstranz, welche die Enaelssianr krönte, e»n, teilte sodann die aus Sandstein hergestclUe Figur in zwei Teile, von diesen wieder kleinere Stücke loslöjcnd. Der Blitzschlag teilte auch den die Figur tragenden Aussatz und schlug sann noch von der über 2 Meter hohen granitene» Säule, die sich auf dem mächtigen Sockel erhebt, eiw großes Stück los. Nachdem der Blitz aus seinem Wege zur Erde noch «ine Ecke des Sockels losgetrcnnt hatte, fuhr er etwa 3 Meter -von dem Standbilde entfernt in den Erdboden. * Die „Südwcstd. Korr." schreibt: Das HauS Hohen» zollern »st durch eine so stattliche Anzahl männlicher Mitglieder ausgezeichnet, wie sie wohl kaum eine andere regierende Familie auszuwciscn hat. Anläßlich, der Geburt deS ersten Sohnes des Kronprinzenpaarcs ist es vielleicht von all gemeinem Interesse, die Zahl der männlichen Mitglieder des deutschen Kaiser- resp. des preußischen Königshauses einmal Zu- sanmtenziislellen. Der Kaiser und seine Familie zählen letzt acht männliche Mitglieder, nämlich den Kaiser, seine sechs Söhne nnd den jetzt geborenen Enkel. Der Bruder deS Kaisers, Prinz Heinrich, hat zwei Löhne sein dritter ist gestorben): Prinz Friedrich Leopold besitzt drei Söhne und Prinz Albrecht, Regent des Herzogtums Vrauiischweig, gleichfalls drei. Zusammen weist das königliche Haus Hohenzollern jetzt also 19 männliche Mit glieder auf. , - ,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)