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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060708015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906070801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906070801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-08
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1906
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Duisburg. sPriv.-Tel.) Ein Rangierer blieb zoster" vüt dem Fuß,' in einer Zwangsichiene stecken und konnte, als ein Zug heranführ. sicti nicht schnell genug aus seiner gefährlichen Lage beieeie». Er wurde tödlich verlebt nach dem Krankenl-ause geschasst. K o l n. tPriv.-Tei) Gegen die I s c r I od n c r Reichs- > s - Erl atz w a h I isr nunmehr P rote st oeim Bureau de» t a g s - Ers a tz wa hl ist nunmehr is Reichstages eingelegt worden. I» dem Protest wird hervor w" ----- —l.. 5 ^.,^. schoben, das, grobe Verstöße gegen die gesetzlichen Vorjäirsilen vorgekommen seien, daß nicht wablsähige Personen gewählt hätten und das, in einem Wahllokal, als die amtlichen Kuverts auf gebraucht waren, ohne solche gewählt worden sei. Frankfurt a. M. sPriv.-Tel.) Der Graf Emich r r cd r i ch Tb o m a s zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen ist hier im Alter von 60 Jahren gestorben. Er war ein Cousin der Königin von England und wurde vor Jahre» wegen einer Reihe von Hochstapeleien in Dresden zu mehrjähriger Ge fängnisstrafe verurteilt. Auch in Oesterreich hatte er bereits vorher Kerkerstrasen verdicht. Später ist er aber in London wegen der EiitUhrung der 15jäyrigen Lisette Schlweighöser aus Eschebach bei Usingen zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt worden. skuluisee. sPriv.-Tel.l Bei einer Bootsfahrt, welche die Referendare Peters. Wendt, Schröck auf dem hiesigen See unternähme», schlug das Boot um. Wendt ertrank, Schröck wurde besinnungslos aus dem Wasser gezogen, Peters konnte sich selbst retten. Wie». Die Rachricht, daß der Kaiser wegen anar chistischer Umtriebe nickt an den groben Manövern in Schlesien iciliiehmen werde, wird offiziell als nicht richtig bezeichnet, jedoch zugegoben, dag möglicherweise aus E rsp a r n i s r ü ck- i i ch t e n die groben Manöver in diesem Jahre gänzlich unter bleiben dürften. Pest. Handelsininister Kossuth erklärte im Finanz ausschuß. dag der österreichische Ministerpräsident Freiherr von Beck bei ieinem gestrigen Auftreten in der irrtümlichen An nahme beiangen gewesen sei, das, das gemeinisaine Zollgebiet zu üiechi behebe. Ungarn befinde sich seit 1899 aus der Grund- .age eines selbständigen Zollgebietes und habe, indem es statt eines Zollbündnisses nur einen Zollvertrag annohmen wolle, sein gutes Recht geübt und kein Recht verletzt. Mailand. sPriv.-Tel.) Ein gewisser Langero Giorgio neckte, um sich wegen einer von der Flußregulierungskoliimissron -rliilenen Zurücksetzung zu rächen, drei Dörfer in der Rabe des piemontesischen Städtchens Cuneo in Brand und beging dann einen Selbstmord. Der Brand dauerte zwei Tage. Fast alle Häuser sind abgebrannt. Paris. (Priv.-Tel.) Dias Abkommen Englands, Frankreichs und Italiens über Abessinien wird vor der offiziellen Bekanntgabe dem König Menelik vorgelegt. Die »auplpnnkte sind die Aufrechterhaltung des statu« guo und gleiche Handelsrechte für alle Nationen. Die drei Mächte ver- v'üchten sich zu einer vorherigen Verständigung, wenn eine Matzregel zum Schutze der Fremden in Abessinien getrosten werden sollte. Die Konzession der Äthiopischen Eisenbayn- Gesellschaft wird bleiben, doch tritt «in englischer und ein ralienischer Direktor hinzu. Der Bau einer neuen Eisenbahn linie vom Westen der aoessinischen Küste aus wird nicht ge stattet. Genf. sPriv.-Tel.f Die deutschen Mitglieder derGenfer Konferenz, General Baron Mantenssel und Professor Zorn, sprachen ihre volle Befriedigung über die Ergebnisse der Konferenz aus. Deutschlands Antrag, die Konferenz möchte den Wunsch aussprechen, daß das Haager Tribunal als zuständiges Forum für jeden Bruch der Genfer Konvention anerkannt werde, wurde von den beiden Vertreter» Frankreichs wirksam unter stützt. Diese beiden Delegierten befürworteten auch noch andere, von deutscher Seite gestellten Anträge, während die Engländer und Japaner sich oppositionell in Einzclfragen verhielten. Trotzdem ist in allen Hauptfragen Uodereinstimmung erzielt worden. Künftig wird man über die Zahl der Verwundeten und Kranken in den Feldlazaretten genau unterrichtet. Der Schutz dieser Lazarette ist mit allen Bürgschaiten umgeben, jo daß unglücklichen Zrffcillen ein geringerer Spielraum bleibt. Hartnäckig wurde namentlich von ilcsiie,sichrer Seite der schließlich mit schwacher Mehrheit angenommene Antrag bekämpft, daß das Rote Kreuz künftig nicht mckr zum Schutze industrieller Transporte verwendet werden dürfe. Die Türkei und Persien kxiben das Rote Kreuz als Abzeichen der Verwundetcn-Pslcge angenommen. London. sPriv.-Tel.s Dem „Standard" wird aus Johannesburg gemeldet: Die Kaisern strömen aus der ganzen Umgegend »ach der Stadt und ziehen raubend und einbrechend durch die Straßen. Tie Panik unter der Weißen Bevölkerung wächst täglich. Man verbarrikadiert die Häuser und stapelt in den 'Kellern Vorräte von Nahrungsmitteln aus nir den Fall, daß es zu einem regelrechten Kriege mit den Kafiern kommen sollte. Petersburg. sPriv.-Tel.s Gegen den Dnma-Depu- tierten Aladjin, den Führer der Arbeitspariei, hat die Petersburger Gouvernements-Gendarmerie-Verwaltung eine Untersuchung eingeleitet wegen Beteiligung an der Agita- lion unter dem ersten Bataillon des Preovraschenskyschen Regiments. » Petersburg. Nach dem amtlichen Saaten st ands- berichte vom 5. d. Mts. sind die Ernteaussichten im euro- oäischen Rußland für Winterweizen gut bis mittel, bei einiger Verschlechterung gegen den Stand vom 14. Juni im Südwesten und einem Teile von Nord-Kaukasien; für Sommerweizen mittelmäßig, für Roggen unbefriedigend, bei einiger Verschlech- icrung im -Südwcsten und Besserung im Nordwesten, für Hafer mittelmäßig bei einiger Besserung im Nordosten, für Gerste befriedigend. Sofi a. sPriv.-Tel.s Der griechische Bischof Neovhv ibos traf heute neuerdings in Varna ein. diesmal mit Be . iliauvg der bulgarischen Regierung. Die Lokalpolizci besetzt! Sie Hcifeiizugänge, um die Landung des Bischofs zu sichern, mußte aber vor der angesamme'ten Menge zurückweicheu, die die Polizeikette durchbrach und Neophisthos steinigen wollte. Tie'er flüchtete ans das ^chstf zurück. Die Menge, unter der stch zahlreiche Makedonier befanden, wich nicht oom Platze, Harburg, 8. Juli. In den Räumen der Lannovecschcn Bank in Harburg fand beute die Gründung von F. Tboerls, Vereinigte Larbiirger Oelsabriken, A.-G.. mit cineinKapital von ><>'/,Mill Wals statt. ttliacktS elnaesiende Devekckie» befinde» sich Seite 4.1 Paris. <3 Uhr nachm.) Rente i>8.82>/,, Italiener ior.10. Spanier 88.88 Neue Porlupejen 10.23. Türken iunisic. Anleihe) »8.88. Tiirlenloi« Ith,13. Otro, manbank 88»,-. Staatsbahn —. Lombarden !18.—. liurcgelmabig. Parts. Droduitenmarir. «eiren per Juli it.Sü. per Sevtbr-Lezbr. 28.78. kteiig. Spiritus per Jul, 0.21. per Januar April t0,HO, ruhig, siitdöl per Juli cg.—, per Januar-April 82,H0, ruhig. Nmfterdaui. Produkten - Bericht. Weizen per cutober —, per Mörz —. Roggen per LItober —. prr Mörz —. PeichöUSlo». Königs eingestellt worden war. Zur Verabschiedung hatten sich ferner elngefunde» der Stadtkommandant Oberst von Wlinekru. der Chef des Stabe- der Ostseestatlon, Korvettenkapitän v. Langemak. der Station-adiutant Kapltänleutnant Rrbensburg. Nachdem »ch der König und Prinz Heinrich mehrmals herzlich die Hand gejchütteit hatten, bestieg der König samt Gefolge den Salvnwagen zur Rückkehr »ach Dresden. , - Ihr, Majestät die Kö n igi n-W i tw» hat dem Au», ichuß für Errichtung eine- Schiller-Denkmal» in Dresden IVO Mark überweisen lassen. — Dem Direktor der Leiptzwer Kreditbank. Dr. Phil. Johann Friedrich Ehregott Helm, wurde das Rilterkrautz 1. Klasse de» AldrechtSordens verliehen. — Die Wahl des Rektor» an der Universität Leipzig sür das Studienjahr 1906/1907 findet am 38. Juli nachmittags 4 Ubr in der Aula der Universität statt. Nach dem TurnnS wird der Rektor des nächsten Jahres aus den ordentlichen Professoren der medizinischen Fakultät gewählt. — Gestern ist hier Herr Oekonomlerat Eduard Kraft gestorben, der das selten hohe Lebensalter von 97 Jahren er reicht hat. — Im 61. Lehensjahre ist gestern hier Herr Friedrich Seifserth. Direktor «wer. des PestalozzistiftS zu Dresden, geslvrbe». — Das neue Ex c rz i e r - R e gl e m e n t sür die Fuß- truvpen bringt neben vielen Aenderungen und Vereinfachungen auch dankenswerterweise manche Verdeutschungen der bisherigen Fachausdrücke. Nach einer Zusammenstellung der „Neuen mil.- pol. Korr." ist n. a. aus der früheren „Sektion" die „Gruppe" «worden. Anstatt: 'Bataillon soll chargieren — Geladen!" ^ "->-,!» 2^, wenn Sichern!" für: Fertig!" ge- tungs-Ultter- .,Pyramide" ' " per- (vor: „Marsch!", „Halt!" oder „Kehrt!") ist durch das Ankündigungs trelbereien von gewisser Seite die Lust zur Arbeit enommen und eiten mancher uertreiber au» Lertliches und Sächsisches. — Wie bereits erwähnt, begab sich vorgestern König Friedrich August »ach der Bcsichtigiiiig des Linienschiffes „Wettin" an Bord des Linienschiffes .Kaiser Wilhelm", wo er am Fallreep vom Großadmiral von Köster und dem Kommandanten des Schisses, Kapitän z. S. La»s. dem Sieger von Takn, eiiipfnngen wurde. Auch bicr fand eine Besichtigung, besonders der Paiizertürnie, statt. Bei einein sodann in der Lfsiziersmcsse veranstalteten warmen Frühstück trank Großadmiral v. Köster auf das Wohl des Königs, der ieineiseilS sein Glas auf das Wohl des Großadmirals v. Köster leerte. Der König verlieh dem Kapitän z. S. Lans das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorde» und dem an Bord des Schiffes kommandierten, ans Sachie» gebürtigen Leutnant z. S. Dnerbig den Albrechtsorde» 2. Klasse: zwei Unteroffiziere des Schiffe? wurden durch Verleihung der silberne» Friedrich Anarist- Medaike ausgezeichnet. Der König begab sich hierauf »ach Ver abschiedung vom Großadmiral v. Köster und dem Kommandanten des Schiffes nach dem Schlosse zurück. Aus Anlaß der Besichti gung des Kriegsschiffes durch den König hatten alle im Hasen liegenden Schiffe, auch der spanische Kreuzer „Estremadura", über die Toppen geflaggt. Um 2 Uhr 65 Min. langten der König. Prinz Heinrich von Preußen und das Gefolge mittels Stntioiis- lalonpinosse am BahnbofSkai ein. Die Fürstlichkeiten begaben sich in da» Furstenzimmer und von kort nach dem Perron, wo in den ftGrpllmmiidiLrn v»Zug S Uhr b? Min. der Salonwagen de» ge! ... . - heißt es entweder: „Zum — Schuß — Laden!" nicht sofort geschossen werden soll: „Laden und Si „Chargiert — Fertig!" ist: „Zum — Schuß! — treten. Die „Points" werden in Zukunft „Rich „ ossiziere und „Richtungs-Offiziere" benannt. Die „Pyrci ist in „GcwehrarupvK, die „Teten" sind in „Anfänge" deutscht. Auch das AnkündigungS^Kvinmando „Bataillon" „Marsch!". „Halt!" oder „Kehrt!") ist durch das Aittniidic ^ wort „Abteilung" ersetzt, das für einzelne Leute und alle Ab teilungen unter Kompagniestärke gilt, iosern sie nicht bestimmte Teile der Kompagnie darstellen, die dann besonders — z. B. mit „2. Gruppe", „3. Zug". „Ganze Kompagnie" Mehrt! ustv.) — bezeichnet werden. Die Verdeutschungen sollen auf beson deren Wunsch und Anregung des Kaisers durchgefichrt worden sein. — In Kiel wurde gestern auf der Hulk „Prinz Adalbert" die von bei» Geb. Kommerzienrat Lingner-Dresden ver anstaltete Ausstellung über die Volkskrankheite» und ibre Be- käinpsliiig von dem Pwtcklor, dem Prinzen Heinrich von Preußen, mit einer Anwlache eröffnet. Der Prinz wies ans den Wert der mit io unendlicher Mühe und Ovsersrendigkeit hergestellie» Aus stellung hin. Zur Eröffnungsfeier hatten sich der neueriiaiinte Oberpläsibent von Dewitz, der Präsident des PrvvinziallandtageS, Gras Reventlow, Vertreter der medizinischen Fakultät der Kieler Universität, zahlreiche Aerzte, geladene Gäste. Militär- und Zivil- bchistden eingesililden. Die aui dem Bauplätze des neuen Rathauses ausgestell ten Gerüste fesseln durch ihre große Ausdehnung und Stabilität die Blicke der Vorübergehenden in hohem Grade. Sie sind vorläufig bis zu einer Höhe von 20 Meter aesührt worden und geben auf diese Weise in ungefähren Umrissen ein Bild, wie das gewaltige Gebäude im Stadtiinern zur Geltung gelangen wird. Im Mittelpunkte des Geländes hebt sich seit kurzem wieder aus dem umgebenden Balkcngewirr der Turmbau in seiner Wuchtigkeit in höherem Maße als bisher ab. Mit dem Fortschreitcu der Ausmaiieriliigsarbeiten hat sich die Wetter führung des Gerüstes, das etwa 22 Meter hoch war, nötig ge macht. Den vorhandenen vier Etagen sind jetzt drei weitere von 14 Nieter Höhe ziigesügt worden, sodaß die Gesamthöhe des Gerüstaufhaues sonach 36 Nieter beträgt. Damit würde dann nach Fertigstellung des NiauerwerkS etwa ein Dritte!! der in Aussicht genommenen Turmhohe erreicht sein. Auf der Ge- waiidhailK- und der Kreuzstraßenfront sind inzwischen die Um fassungsmauern rasch eiiipvrgeivachsen. Namentlich der vor der erfteren angeordnelc Unterbau des Balkons prägt sich schon deutlich aus. ebenso die sür Gesclstislsläden vorgefehenen Räum lichkeiten auf der Krenzsiraße. Durch Materiallieferungen und sonstige Vorarbeiten ist der Bau auf der Ringstraßenseite, die noch am weitesten zurück ist, beeinflußt worden. Außer der geplanten Wiederverwendung der von der „Niarien-Apothrke" -errührcnden Torbogen wurden ferner noch einige alte Grab stätten und ein früher im Hose des Hauses Kreuzstraße 8/10 'lebendes Kunstdenkmal einer Auffrischung unterzogen. Sie ollen an passenden Stellen in den Rathausbau cmgefügt und o der NachivKt erhalten bleiben. — Zur Lage im Handwerk e,halte» wir von einem Handwerks meister eine Znichlift, die in vielen Punkten »echt beachtlich ist und der wir folgendes entnehmen: „Man fragt: „Was soll der Handwerker tu», um v o > w ä r ts z n k o m m en? " Die Hauptsache ist iiinächit, daß jedes Handwerk gründlich erlernt werden muß, sodaß ,»a» auch hochgestellte» Anforderungen genügen kann. Die verständige Kundschaft weiß gediegene, gute Arbeit und Ware sehr wohl zu schätzen und wird dieselbe, auch wenn sie etwas teurer ist. sogenannter Schnndaibeit und Schnndware vorziebc». Leider wird in dieser Beziehung vom Handwerker lehr oft gesündigt. Man liefert billig ans Koste» der Oucllität und verscheucht sich dadurch die gute Kundschaft. Man verzichte deshalb lieber aus ein Geschäft, als daß man sich herbeilasse, billig und schlecht z» arbeite». Dann müssen sich die Handwerker, um ihre Lage ;» verbessern, fest z u s a m m e n j ch l r e ß c n, denn nirgends trifft das Wort: „Geteilte Kraft ist halbe Kraft, aber vereinte Kraft ist dovbelte Krait", besser zu, als bei dem Haiidlverker. Deshalb sollte um», soweit cs die Art des Ettverocs erlaubt daraus bedacht sein, zur Verarbcitniig notige Rohmaterialien ge meimain einziikanfeii. In mehreren deutschen Städten hat man ja schon den Anfang damit gemacht und schöne Erfolge erzielt. Es leuchtet ein, daß ein Klcinbandwcrker für seine Rohmaterialien viel höhere Preise bezahle» muß, als ein Großabnehmer und in folgedessen nicht so konkurrenzfähig sein kann. Man gründe allo Ei»ka»ssge»ossciilchaske». Es sei auch bei dieser Gelegenheit darauf ansinerkiam gemacht, daß das Jliianziniiiislcririm einen Grundstock von zwei Millionen Mark zur Verfügung gestellt hat. damit den Gcweibekammcui für das Gciiosseiiichastsweien Darlehen gewährt werden können. Freilich besser dürfte es sei», inan verläßt sich mehr ans seine eigene Kruft. Will man eine Einkmissariiossen schaff gründen, so ist cs wohl vorerst nötig, sich von seinen bisherigen Lieferanten so u»abhä»aig wie möglich zu »lachen. Um dies zu können, muß der kleine Handwerker seiner Arbeit gleich die Rechnung beifügen. Man breche mit dem alte» Schlendrian nnd werde mehr Kaufmann. Erhält der Handwerker Waren. !o liegt die Rechnung gleich oben darauf und mit Recht, nur er selber wartet off ein halbes ic> sogar ein gaiizes Jahr, ehe er sich dazu entschließt, die Rechnung zu schreiben. Der Kunde kann oft mit dem besten Willen sein Geld nicht log werde». Man will dadurch wohl den Kunden an sich fesseln, lügt sich aber selbst den größten Schaden zu. Man füge alio dec gelieferten Ware oder Arbeit gleich die Rechnung bei und gewähre bei barer Zahlung lieber einige Prozent Skonto. Tie gute Kimdichaft wird sich sehr schnell an diese Einrichtung gewöhnen und hat sich auch zum Teil schon.daran gewöhnt. Wpu» ' - - - ' _ . ... . Z' . „ . Wenn im Handwerk bessere Verhältnisse eintretcn sollen, muß auch folgendes beherzig: werden. Um die Kundschaft zu erhalte», ist es unbedingt erforderlich, daß der Handwerker mit der Lieferung seiner Arbeit sehr vünktltch ist. Der Kunde muß felsenfest au das gegebene Wort banen können. Wie oft kommt es aber vor, und zwar auch i» größeren Geschäften, daß der versprochene Liefe rnnaSteriiiiii nicht «liigehalten und der Abnehmer dadurch in die größte Verlegenheit gebracht wird. Ja man sollte eine versprochene Arbeit nicht einmal erst zur letzte» Stunde liefern, weil der Kunde sonst leicht annelnnen kann, die Arbeit sei nicht mit der notige» Sorgfalt hergestellt worden. Allo kurz gesagt: „Pünktli sein!" Der alte Krebsschaden, die berüchtigte Unpünktlich kcit. muß beseitigt werden. Allerdings ist sehr off der Gehilfe die Ursache der Unpünktlichkeit: der Meister ist und bleibt aber verantwortlich und hat den Schaden zu tragen getv man atmet förmlich erleichtert auf. wie mir von Gehilfe» versichert worden ist. wenn ein solcher der Arbeitsstätte verschwindet. Jeder vernünftige tzandwe, wird die berechtigten Forderungen der Gesellen anerkrn entgegenkommend sei», dvch nur bl» zu einer gewissen So mancher Gehilfe würde sehr gern« i, ' bleiben, er verläßt aber lieber seine Arbeit. Belästigungen au»,uietzen und wendet sich bedauerlichen Verhältnisse hier nicht näher einaegangen sein, «ur fragen möchte ich: Kann man e» den HandwekkSinetstern verdenken, wen» sie sich sest zulammrnschlirßen und dann tm Notfälle stch gegenseitig mit Arbeit»krklsten ouShrlfen k Nein. Indem wir einen Schritt weitergeben, möchten wir noch fragen: Wt« kommt eS nun, daß gerade die jüngsten HandwerkSgefellen. bei denen man dvch annehme» müßte, sie vielten am ehesten zum Meister, s» leicht sich verhetze» lassen? Daran sind vielfach die Meister selbst nicht siel von Schuld, namentlich die Meister, welche sich mit der Lehr lingsausbildung befassen. Dt« Ausbildung der Lehrjius« ist leider «ehr oft nicht gründlich genug. Dl« jungen Leute lernen nieist nach drei Jahren aus. sind aber oft nicht imstande, den Anforderungen, di« man an einen Gesellen stellen kann, zu genügen. Gebt nun der junge Mann mit »ur unvollkommen«» praktische» Kenntnissen ausgestattet anderwärts in Arbeit und bat nicht da- Glück, bei einem kleineren Meister alS Wocheuarbeitrr aiijukominen. so ist er. wenn er wirklich mbeitcn will, hauptsächlich auf de» guten Willen seiner älteren Arbeitskollegen angewiesen, denn ein Meister hat keine Lust einen Gesellen einzustrllen, wenn er ihn erst noch aillerlie» »mß oder soll. Es leuchtet ein, daß der a»gebendc Geselle, indem er Hilfe bei seinem älteren Kollegen sucht und sinket. sich diesem sozusagen „mit Leib nnd Seele verschreibt" und zu allem, wn» von dieser Seite linteriiviiiinen wird. Ja und Amen sagt und sagen muß. Man wende also dem Fachlintenicht ii» der gewerbliche» Fort bildungsschule erhöhte Aufmerksamkeit zu und der Segen wird nicht anSblcibe». Man sollte »leinen, in jedem Handwerk sei ein redegewandter Meister zu finde», der die nachstehend noch einmal genannten Punkte ausführlich zum Vortrag bringen könnte. Die Sätze, deren >eder sich zu einem ausführliche» Vortrag verarbeite» 'ieße, sind kurzgefnßt folgende: „Handwerk gründlich lernen." Nur gute Waren und gute Arbeit liefern." „Fest zuscunmen- chließen und wo angängig, gemeinschaftlich Ankäufen." „Pünktlich rein Knude» gegenüber." „Pünktlich dein Lieferanten gegenüber " Schützen vor schlechten Zahlern." „Schüßen vor schlechten Liefe ranten." Ein HauptersvrderniS für de» Handwerker rst endlich eine geregelte Buchführung, auch wenn daS Geschäft — Der Dogtländische Landwirtschaftliche reisverein veranstaltet seine diesjährige Hauptversammlung am 18. Juli, vormittags von 10 Uhr an nn Schwanenschloß in "jwlckau. Die Tagesordnung enthält u. a. eitlen Vortrag d«S §err» Geh. Hosrats Opitz auf Treuen „lieber den Entwurf eines )assergesetzeS, der dem letztvergaiigenen Landtage vorgrlegt lvorven war". — Der Allgemeine Handwerketverein besichtigte gestern die Technische Hochschule und zwar das Elektrotechnische Institut, das erst im vorletzten Wintersemester eröffnet und an das neue Elektrizitätswerk aiigeschlosskil worden ist. Die Führung erfolgte i» zwei Gruppe», denen die Heue» Adjunkt Dr. Brion und Assistent Diplon-Jiigeiilcnr Weidig die Erklärungen gaben. Im Erdgeschoß befinden sich die ve»scdiedenartiasten Maschinen zur Erzeugung elektrischer Kraft und elektrischen LrchtS mit den Schalt apparate». Die Anlage entspricht allen modernen Anforderungen nnd bietet ein gutes Anschauungsmittel. In den oberen Stockwerken liegen die Laboratorien, Phvtvmctcr-Zimmer zur Messung der Licht stärke, Hör- und Zeichenläle mit den Voibereitniigszimmern. in denen ahlreiche Modelle vorhanden sind. Als sehr vraktisch erwiesen sich ir de» Zcichciffülen die vertikalen Zeichentische. Den Schluß des Rundgatiges durch das interessante Institut bildete die Inaugen scheinnahme der „och im Ban begriffenen Anlage der drahtlosen Telegraphie: früher bestand bekanntlich eine derartige Verbindung der alten Technischen Hochschule mit der Schiffswerft in Ucbigau. Mit Dank schieden die Besucher und wandten sich darauf dem Etablissement znin „Bergkeller" zu. um mit ihren Familien an dem dort stattsindciide» Straiidfest teilzunclnnen, das nicht »ur regenlos, sondern begünstigt vom Sonnenschein verlies, was aus die nasse Witterung der letzten Tage kaum zu vermuten stand. auch ein total verregnetes So m m erfest durch die allen Eventualitäten vorbeugenden Maßnahmen des Ver- znüguiiys-Vorstandes zu einem wöhlgelungenen und obtvechi- ungsreichen gestaltet werden kann, zeigte sich am Freitag abend »n «aale des Linckcschcn Bades. Der AezirkSverein rechts der Elbe gedachte, am genannten Tage den schattigen Lindengarten des Etablissements zum Rendezoousplatze seiner Mitglieder und Gäste zu machen, aber: der Himmel hatte es anders gewollt. Regengüsse rauschten stromweise und ununterbrochen bis in die Abendstunden hernieder. „Nur nicht verzagt!" rief der Vereins- vorstciild, Herr Dr. Bautzmann, den beinahe verzagen wollenden Kindern zu. ,/da gehen wir eben in den festlich geschmückten Saal." Trautzen prasselte der Regen nieder, aber drinnen ent wickelte sich ein fröhliches Leben. Die anfangs trübe Stimmung wurde gar bald durch ein treffliches Konzert der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 iLeitnng Herr MusWirektor Schröder) zerstreut. Der in Aussicht genommene Lamvionzu« der Kleinen mußte natürlich aussallen, dafür bot aber ein Kin'üerball" im Saale vollwertigen Ersatz. Herr Lehrer Bär ielt au die Kleinen eine herzliche Ansprache des Jnmzlts, daß der Ertrag des heutigen Festes dem Maria Anna-Hoipital, der Kindercheilstätte des Kindergartens nnd den Kinderheimen l und V rechts der Elbe zu gute kommen sollten. I« diesen Pflegestättc» befänden sich so viele arme und verlassene Kinder, denen kein Sonnenschein lache und die einem welken Blatte am Baume glichen, die draußen vom Reqensturme hin und her ge worfen würden. Diese lebenssterzausten Wctterpflanzen hätten kein Sommerfest. Darum mußte gewünscht werden, daß das heutige Fest einen recht guten Ertrag zum Besten der ge nannten wohltätigen Stiftungen ergeben möge. Dem Bezirks- Verein rechts der Elbe gebühre in diesem Sinne ein dreifache- Hoch! Abends 8 Mr begann ein ausgezeichnetes Gesangs- Konzert des Freiwilligen Kirchenchores der DreikönigS- Genicinde unter Leitung des Herrn Kantors W. Borrmann. Die sechs Nummern des Programms wurden mit wunderbarer Zartheit in Ausdruck und Stimmführung zum Vortrag gebracht. Am besten gelang wbhl „Frühlingsglcuiibe" von Schubert. In der Zwischenzeit lockte eine weitere Abwechslung: ,Sn einer alben Stunde durch Norwegen: in drei Minuten geht der Schnelldampfer ab! 1. Klasse 10 Pfg.. jetzt noch ohne Fahr- kartensteuer!" verkündete der Improvisator. Alle Besucher kamen aus dem geheimnisvollen Kabinett vollbefriedigt zurück. Der Weg batte sich „norr wegen" des kurzen Ganges vollauf ge lohnt: in der Tat aber konnte jeder reizende Bilder von de« nordischen Lande sehen. Auch die Spielabteilung des Turn vereins für Neu- und Antonstadt batte zum Gelingen des Festes beiaetragen. Sic stellte unter Leitung des Herrn Turnlehrer» Weiß mehrere stilvolle Gruppen von mitunter ganz bedeutender Schwierigkeit. — Eine «woihlausaestattete Gadenlotterie, alt deutsches Wursspicl und Ähnliche Glücksversuche lockten viele der Festteilnehmer in die Nebenräume. Ein allgemeiner Festball beschloß das Fest. — Der Dresdner Bezirksverein für die Jl ' ' ' ' ^ ' ' cm angchörigcn, . . . .. schienen waren. Der Barkhauerfchen Kapelle in Dresden- Striesen s„Har»mers Hotel") und der Hauskapell« war die .. . . . . rae Dock nun weiter. In heutiger Zeit wird sehr oft daS gute El» vernehmen, daS ehemals zwischen Meistern und Gesellen bestand, durch gewerbsmäßige Hetzer gestört. ES ist diesen Leuten weiitgci »in eine Verbesserung der Lage der Arbeiter, al» darum zu tu», die Ansmerktamkrlt weiterer Kreise auf sich zu lenken, um dann bei passender Gelegenheit dem Handwerk den Rücken zu kehren. Dem Gehilfen wird sehr oft durm die iortwüdrendeu Quer- Gabenlotterie, vorgesehen, wäh- rgos aste, denen freier Wersen, sowie eine reichhaltige E rend zur Unterhaltung der Kinder der Festaas . Zutritt gewährt wurde, ein Stechvogelschießen. Stangen» klettern. Preisbüipfen. GäseUckaftsspiele. Karussell und Schau- kein dienten. Nach einem Lainpronuurztm bei Buntseuer und Alpenglühen vergnügten sich die Erwachsene» noch bei eiuom flotten Sommernachtsballe. — DerBez1rk»obstbau»er«knObe,e»EIbtaI»u Nledervoyrtd veranstaltet heute undMontaopemrgra»« obstschau im kleinen Saale iu Donath» Neuer West tu Toll witz, zu der zahlreiche Anmeldungen eingegangrn sind. E» Werl vor allem größere Sortiment« Kirschen vertrete» fei». ... solche, die für unsere Gegend a« anbauwürdiastrn sind. Um . nleickr« »heben zu können, werde» auch thürtnLijchr KirschiortiMente
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